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MATT'S HOUSE
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Gus Evans
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RE: MATT'S HOUSE
"Nein, ich hab zu niemandem Kontakt gehalten. Du weißt doch wie ich bin", antwortete Gus ruhig, während er noch immer monoton die Sauce im Topf herum rührte, und hob daraufhin kurz den Kopf, um Jamie anzulächeln. Sie wusste tatsächlich wie er war. Sie war eine der wenigen Personen, die er jemals so nah an sich heran gelassen hatte. "Ich hab immer noch kein Handy, und der einzige, der mir mal eine E-Mail geschrieben hat, war dein Bruder. Von Haily hab ich jetzt auch seit- drei Jahren nichts gehört." Innerlich versuchte Gus für sich selber herauszufinden, ob es ihn freute oder enttäuschte, dass seine Zwillingsschwester ebenfalls nicht mehr in Los Angeles wohnte, aber sein Kopf schien sich nicht festlegen zu wollen. Einerseits war es zwar erleichternd, dass er ihr nun nicht unerwartet über den Weg laufen konnte, doch andererseits hatte Gus sich in den vergangenen Jahren oft vorgestellt wie es wäre sie besser kennenzulernen und in ihr so etwas wie eine Familie zu finden. Mit ihr könnte er sich das tatsächlich vorstellen. Chas hingegen, der würde für Gus immer ein schwarzes Blatt bleiben.
"Um ehrlich zu sein freue ich mich mehr hier zu sein, als ich erwartet hab", gab er zu, um den Gedanken an seinen Bruder schnell wieder zu vertreiben. "Sahar war zwar diejenige, die gerne in die USA sehen wollte, aber hierher zu kommen war dann meine Idee. Und irgendwie- als ich eben auf das Haus zugelaufen bin, hat es sich ein bisschen so angefühlt wie nach Hause zu kommen. Nicht, dass es wirklich so wäre - ich meine, das ist dein Zuhause, nicht meins - aber hier ist so viel passiert. Hier hat sich so viel verändert und hier, mit euch, hab ich mich zum ersten Mal wirklich wohl gefühlt, glaube ich. Und akzeptiert. So als wäre ich einfach ein Teil eurer Familie. Das ist schön, irgendwie." Noch einmal sah er zu Jamie und lächelte sie dankbar an. "Und wie gesagt, ich freu mich auch dich zu sehen. Ich hab zwar nicht damit gerechnet, aber- irgendwie ist das eine schöne Überraschung von Matt." Gus war allerdings noch viel zu überfordert von allem, um zu erkennen, was wirklich hinter dieser sogenannten Überraschung steckte, denn dabei ging es nicht nur darum, dass sich in Jamie und Gus zwei alte Freunde wiedersehen konnten.
"Und das mit deinem Studium, das freut mich auch. Wirklich. Du strahlst richtig, wenn du darüber redest. Und dass du gute Noten schreibst, das war mir sowieso klar. Ich hab dir schon immer gesagt, dass du irgendwann die Welt veränderst." Weil langsam die Stimmung zwischen ihnen wieder ein wenig auflockerte, wagte Gus es sogar ihren Arm sachte mit seinem Ellenbogen anzustoßen, während sie beide nebeneinander standen und sich jeweils um einen Topf auf dem Herd kümmerten. "Hast du da auch deinen Freund kennen gelernt? Im Studium? Oder woher kennt ihr euch?"
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29.08.2018 23:24 |
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Jamie Bennett
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RE: MATT'S HOUSE
Irgendwie fand es Jamie schade, dass Haily und Gus sich nicht doch besser hatten kennen lernen können. Sie hatte das Gefühl gehabt, die beiden hätten sich vielleicht gegenseitig gut getan aber es stand ihr nicht zu, ihre Gedanken laut auszusprechen und auf der anderen Seite hatten sie ja auch noch ewig Zeit. Wenn es so kommen sollte, dann würden sich die beiden sicherlich wiedersehen. Viel berührter war sie davon, was Gus als nächstes sagte. Erst wusste sie gar nicht, wie sie darauf reagieren sollte und deswegen kommentierte sie das auch nur mit einem sanften Lächeln. Die Gefühle in ihr wechselten ohnehin viel zu schnell und sie war etwas verwirrt darüber, wie Emotional der Besuch von Gus sie machte. Einen wirklichen vergleich gab es ja auch nicht aber sie erinnerte sich an den schrecklichen Liebeskummer als sie wieder nach Los Angeles gekommen war, wie schuldig sie sich gefühlt hatte, dass die beiden gescheitert waren und sie konnte heute gar nicht mehr verstehen, wieso sie damals auf der Reise so versucht hatte auszubrechen. Das Thema Drogen oder sich am Wochenende austoben war gar nicht mehr Bestandteil ihres Lebens und hätte sie damals gewusst, was sie jetzt wusste, hätte sie sich ganz anders verhalten. Das war es aber vielleicht auch, was damals anders gewesen war, sie war sich noch nicht sicher, wie sie ihr Leben gestalten wollte. " Du bist hier auch zuhause - das ist es doch, was Madison und Matt immer wollten... das auch Weltenbummler und jeder der sich das wünscht, hier ein Zuhause hat." Diesmal war sie es, die ihn sanft anstieß und wenn sie einen Funken mutiger gewesen wäre, dann hätte sie ihn nun auch mit ihren Armen umschlossen, um diese Worte symbolisch zu untermauern. Jamie war weder Egoistisch noch Rachsüchtig - ganz bestimmt nicht bei Gus - und sie würde ihm das nie aberkennen, dass er das hier als auch sein Zuhause sehen konnte. Das lag nicht in ihrer Natur und dafür konnte sie sich selbst auch viel zu gut an die Zeit hier erinnern. " Mich freut es eher, dass du das so siehst und das du einen Ort hast, an den du auch gerne - zurück? - kommst." Denn das hatte es doch lange nicht gegeben und auch wenn das alles eher unbewusst als geplant passiert war weil Sahar die USA sehen wollte, würde ihm diese Erinnerung und das Gefühl auch keiner mehr weg nehmen. Auch Jamie kannte den Plan ihres Bruders nicht und vielleicht hätte sie mit ihm geschimpft, die beiden waren ja keine Marionetten. " Naja die Welt verändern vielleicht nicht..." sprach sie mit einem schüchternen Lächeln aus und merkte auch für sich selbst, dass die Berührungen einfacher wurden. "...aber den Menschen zeigen, wie ich sie sehe. Oder eher Beschreiben. Es ist... vor allem leichter für mich als auf der Schule." Gus wusste, wie sie gemobbt wurde und es hatte sie sehr erleichtert, dass es im Studium anders war. Sie war nicht unglaublich beliebt und vielleicht noch immer der Streber aber keiner machte sich mehr wirklich darüber lustig oder attackierte sie offen. " Nein, Troy arbeitet in der Fabrik wo ich mir in den ersten Semesterferien etwas dazu verdient habe. Als sich da jemand über mich... lustig gemacht hat, hat er sich eingemischt und dann haben wir... angefangen und zu treffen." Ein bisschen komisch fühlte sich das nun schon an, Gus davon zu erzählen - irgendwie konnte sie es sich aber auch nicht verkneifen zu sagen, was ihr durch den Kopf ging. " Matt kann ihn nicht besonders leiden, deswegen ergreife ich immer mal die Gelegenheit ihn mit hier her zu bringen um seine Meinung zu ändern." Denn eigentlich wäre es ihr lieber, wenn sie wüsste, die beiden kämen gut miteinander aus. Die Gegenfrage blieb aus weil sie ja wusste, dass Sahar und er sich auf Reisen hatten kennen gelernt.
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30.08.2018 08:55 |
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Gus Evans
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RE: MATT'S HOUSE
Den Mut, den Jamie nicht aufbringen konnte, den fand letztendlich Gus, als sie ihn mit ihren Worten innerlich regelrecht erwärmte. Mit einem dankbaren Lächeln drehte er sich zu ihr und öffnete die Arme. "Darf ich-", wollte er ansetzen und eigentlich mit '-dich umarmen?' schließen, aber noch ehe er den Satz zu Ende gesprochen hatte, drückte er sie einfach an sich. Länger, wärmer und viel vertrauter, als die eben missglückte Begrüßung zwischen ihnen. Diese Umarmung zeigte ganz deutlich wie sehr Jamies Worte ihn berührten und als er sich wieder etwas zurück lehnte, als wieder Distanz zwischen ihre Körper kam, da spiegelte sich derselbe Ausdruck auch in seinem Gesicht. "Danke. Für alles. Dass du damals schon deine Tür für mich geöffnet hast und dass du mich immer so gemocht und akzeptiert hast, wie ich bin. Und dass du mir, trotz allem, immer wieder eine Chance bei dir gegeben hast, dafür auch Danke. Ehrlich. Du wolltest es mir früher zwar schon nicht wirklich glauben, aber du hast so viel in mir verändert. Das werde ich dir niemals vergessen. Wenn du also irgendwann nochmal daran zweifeln solltest, ob du die Welt verändern kannst, dann erinnere dich einfach an mich. Wenn du nur einen Menschen mit deinen Artikeln so erreichen kannst wie du mich mit deinem- bloßen Dasein erreicht hast, dann ist die Welt automatisch etwas besser." Damals hätte Gus das kaum für möglich gehalten und als er sich mit einem angenehmen Gefühl in der Brust wieder auf die Tomatensauce besann, erinnerte er sich auch an ihre erste gemeinsame Reise, im Bus nach San Francisco. Daran wie Jamie ihm damals gestanden hatte ihn mehr zu mögen, als man einen einfachen Freund mochte, und wie er sich daraufhin unbedingt dagegen wehren musste. Er könnte sowas nicht, hatte Gus gesagt. Er war so nicht. Letztendlich hatte es aber bloß Jamies Einfluss gebraucht, um auch aus ihm jemanden zu machen, der sich öffnete und sein Leben mit jemanden teilte. Und er hatte es gerne getan.
"Ach, deswegen der Kommentar mit der Fabrik", stellte Gus auf Jamies Berichterstattung über ihren Freund kurze Zeit später fest. Für ihn machte es keinen Unterschied, ob jemand studierte, in einer Fabrik arbeitete oder obdachlos lebte, und weil Gus sich auch nicht vorstellen konnte, dass es bei Matt anders wäre, sah er ein bisschen verwirrt in das Gesicht seiner Ex-Freundin. "Matt kann ihn nicht leiden? Konnte Matt jemals schon jemanden nicht leiden?" Seine Stimme klang eher amüsiert-ironisch, aber als er sich an seine eigenen Erfahrungen erinnerte, verzog Gus sein Gesicht etwas zerknirscht. "Abgesehen von mir, nachdem ich einfach abgehauen bin natürlich. Mehrmals. Ist das bei Matt auch so ein Großer-Bruder-Ding geworden? Will er dich mittlerweile vor Männern beschützen?"
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30.08.2018 11:40 |
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Jamie Bennett
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RE: MATT'S HOUSE
Als Gus Jamie dann doch in den Arm nahm und überwand, was sie sich eben nicht getraut hatte, wurde ihr fast schwindelig - vor allem zusammen mit diesen Worten. Nachdem er ausgesprochen hatte, konnte man in ihrem Gesicht sehen, wie sich abermals die Farbe verändert hatte und sie immer wieder mit den Blicken den Boden absuchte. Trotzdem musste sie über ihre Schüchternheit Lächeln und schüttelte den Kopf. " Manche Dinge ändern sich nicht - du machst mich schon wieder ganz verlegen." Zumindest konnte sie es innerlich aber mehr akzeptieren und wie Gus das schon oft geschafft hatte, endete auch ihre innerliche Spirale, sich selber schlechter zu machen, als sie es war. " Danke - bessere Komplimente kann man gar nicht bekommen. Manchmal vergesse ich das alles - weil ich mir damals, als ich zurück gekommen bin, immer Vorgeworfen habe, es ist allein meine Schuld, dass es nicht geklappt hat - und du deswegen enttäuscht von mir bist oder mich nicht mehr magst." Sie wusste nicht, ob er es nicht schon geahnt hatte, dass sie mit einem solchen Gefühl nach Hause zurück gekehrt war oder ob das nun für ihn eine Überraschung war aber es tat gut, ihn das Wissen zu lassen und auch das er mit seinen Worten etwas Linderung in die einseitige Sicht der Dinge gebracht hatte. Natürlich kam sie nicht ganz davon ab aber wenigstens konnte sie sich nun ganz sicher sein, dass Gus sie dafür nicht verurteilte und das sie sein Leben nicht nur stressiger gemacht hatte und sie würde auch versuchen, dass was er gesagt hatte, nicht wieder zu vergessen.
Als er dann davon sprach, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass ihr Bruder jemanden nicht mochte, nickte sie mit angezogenen Augenbrauen. " Ich habe es auch nicht für möglich gehalten und... ich hoffe, da lässt sich noch etwas drehen. Ich Glaube es liegt an den Ansichten von Troy und weniger an so einem Großer-Bruder-Ding." Wie offen sollte sie denn nun sein? Um ehrlich zu sein, von den harten Stammtisch Parolen mit seinen Freunden wusste Jamie gar nicht so viel - sie ging nicht mit in diese Kneipen. Wenn er in ihrer Gegenwart etwas über Migranten sagte, dann wehrte sie sich schon - eben auf ihre Weise. " Ich Glaube es liegt etwas daran, dass Troy... alte Werte? Ich denke, so kann man es ausdrücken... vertritt? Denk nicht er sperrt mich zuhause ein oder so aber... er hat halt schon seine Vorstellungen. Was aber auch ein gutes Training für mich ist, mal zu sagen, was ich will." Jamie wusste nicht, wie es besser auszudrücken war. Gerade gegenüber Gus war das schwer und sie wollte auch nicht unglücklich klingen, dass war sie nicht. Es war nur eben eine ganz andere Beziehung als mit ihm.
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30.08.2018 13:11 |
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Gus Evans
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RE: MATT'S HOUSE
Damals, kurz nach der Trennung der beiden, hatte Gus oft an Jamie zurück gedacht und seine Entscheidung infrage gestellt. Hätte er einfach ein bisschen nachsichtiger mit ihr und dem Feiern sein müssen? Das war doch gerade ihre erste richtige Chance einfach mal frei zu sein, irgendwann hätte sich das bestimmt von selber gelegt. Und Los Angeles? Wäre es wirklich so schlimm gewesen mit ihr dorthin zurückzukehren? In der Stadt zu leben, während sie studierte? Ein Studium war schließlich eine absehbare Zeit und hieß nicht, dass er sich dadurch auf ewig an diesen Ort binden musste. Letztendlich kam er jedoch immer wieder darauf hinaus, dass es richtig gewesen war getrennte Wege zu gehen, weil sich für jegliche andere Optionen einer von ihnen beiden hätte verstellen und seine Freiheit einbüßen müssen, und das konnte er weder mit sich selber vereinbaren, noch von Jamie verlangen. Daher sah er jetzt auch entschlossen zu seiner Ex-Freundin und schüttelte augenblicklich den Kopf. "Ich hab dir nie für irgendetwas die Schuld gegeben. Ich glaube wir haben uns damals einfach anders entwickelt und hatten unterschiedliche Prioritäten. Für mich hat es sich falsch angefühlt wieder regelmäßig irgendwas zu konsumieren oder feiern zu gehen, aber ich konnte immer verstehen, warum das für dich in dem Moment richtig war. Und auch das Studium. Ich hätte niemals von dir erwarten können, dass du das auf Eis legst, um mit mir noch weiter zu reisen, aber gleichzeitig war es für mich zu dem Zeitpunkt auch keine Option nach Los Angeles zurückzugehen, für mehrere Jahre. Oder in irgendeine andere große Stadt. Dass wir uns voneinander trennen, das war irgendwie- unvermeidbar, glaube ich. Und weder deine, noch meine Schuld." Gus zog seine Mundwinkel ein wenig hoch, aber diesmal erreichte das Lächeln seine Augen nicht, denn obwohl die Trennung von Jamie nicht hätte verhindert werden können, war er auch jetzt noch manchmal traurig darüber, dass es so unerwartet enden musste. "Wie hat sich das alles bei dir denn entwickelt, nachdem du hierher gezogen bist? Das Feiern und so meine ich, ist dir das noch wichtig?" Weshalb er bei der Frage so aufmerksam zu seiner Ex-Freundin hinüber blickte, wusste Gus selber nicht.
Und dieselbe Neugier lag auch noch immer in seinem Blick, als sie über ihre Beziehung zu Troy sprach. Normalerweise versuchte er stets sich nicht vorschnell ein Urteil zu bilden über fremde Menschen - dasselbe verlangte er für sich selber schließlich auch - aber auch das fiel ihm diesmal ungewohnt schwer. "Alte Werte zwischen Mann und Frau meinst du?", hakte er daher nach nach. "Inwiefern? Bist du für das Kochen und Saubermachen verantwortlich, während er arbeiten geht? So auf die Art?" In jeglicher Lebenslage war Gus schon immer jemand gewesen, der für andere Lebewesen einstand, und auch Jamie bildete dabei keine Ausnahme. Er würde sich niemals allein aus Anstand mit seiner Kritik zurückhalten, so war er nicht, und obwohl er Troy zwar eine Chance geben wollte, wenn Jamie anscheinend glücklich mit ihm war, bildete sich trotzdem bereits eine gewisse Skepsis in ihm. Denn er wusste auch wie leicht es sein konnte Jamie zu beeinflussen und sie zu manipulieren. Es war schon immer schwierig für sie gewesen für sich selber einzustehen, das hatte sie in ihrer zerrütteten Familie nie anders gelernt.
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02.09.2018 20:41 |
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: MATT'S HOUSE
Als Gus noch einmal so zusammenfasste, was so unvermeidbar an der Trennung gewesen war, breitete sich auch in Jamie etwas aus - Traurigkeit. Denn in der Zeit, in der sie sich bis über beide Ohren in ihn verliebt hatte, hatte sie nicht kommen sehen, wie verschieden die Leben der beiden waren und an welch unterschiedlichen Punkten sie gewesen waren. Selbst wenn das mit dem Feiern nicht so gewesen wäre, sie nicht versucht hätte ihre gestohlene Jugend zurück zu holen - alles auszuleben was durch ihren strengen Vater und die fehlenden Freunde einfach nicht möglich gewesen war, hätte Gus auch noch immer nicht während des Studiums hier verweilen wollen. Weil er nicht so war und das nicht zu ihm passte. Damals nicht und heute irgendwie auch nicht. Auch Liebe konnte eben nicht alles überstehen und trotzdem würde sie alles mit ihm noch einmal genauso machen und die Trennungsschmerzen und das Liebeskummer in kauf nehmen. Selbst das Ausbrechen und sich ausprobieren, auch wenn sie lange der Meinung gewesen war, dass es falsch gewesen ist und die beiden sonst noch zusammen wären. " Nein, dass ist mir nicht mehr wichtig." sagte sie mit einem sanften Lächeln und hob die Schultern. " Als ich wieder her gekommen bin schon, das erste Semester. Es war ganz schön, nicht mehr so schräg zu wirken weil ich alles mit gemacht habe und es war auch gut gesehen zu haben, was ich dachte, was ich alles verpasst habe aber irgendwie war es eine Art nachholen von etwas wo ich selbst herausfinden wollte, dass es nicht zu mir gehört." Klang das verworren und konnte er das verstehen? Sie war sich nicht Sicher und ihre Augen wurden ganz fragend. Wäre er jetzt wütend auf sie weil sie festgestellt hatte, dass sie falsch gelegen hatte? " Also... vielleicht... tut es mir deswegen Leid. Ich... dachte ich muss mal... aus meinem Leben ausbrechen... aber ich brauche das nicht um glücklich zu sein." Sie nickte und eigentlich könnte man erleichtert sein, dass ihr Charakter zumindest innerlich so stark war, dass sie keinem Suchtmittel verfallen war oder sie sich da eine Zuflucht suchte. Jamie war dabei geblieben, dass sie mit ihren Büchern und der Gitarre genug Lebensqualität hatte und eigentlich war das auch gut. Sie unternahm öfter auch mal etwas mit Studienkollegen aber dann eben anders, an einen See fahren oder abends Essen gehen. Als er nachfragte, wie man sich das bei Troy und ihr so vorstellen konnte, nickte sie tatsächlich - ohne etwas schlimm daran zu finden. " Er arbeitet halt viel länger und ich habe durch das Studium zeit. Er hat mir das... ja nicht aufgezwungen." Trotzdem war es Matt nicht recht weil auch er der Meinung war, dass könnte man teilen und vielleicht sah auch er, dass man Jamie leicht davon überzeugen konnte, etwas selbst zu wollen. " Dafür überrascht er mich manchmal am Wochenende mit Frühstück." Man spürte auch, dass sie sich um einige, unauspesorchene Themen herum drückte und begann mit den Spitzen ihrer Haare zu spielen. Sie wollte nicht, dass man ein schlechtes Bild von Troy hatte und deswegen behielt sie eher für sich, was die beiden zuhause besprachen.
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03.09.2018 11:46 |
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
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RE: MATT'S HOUSE
Anstatt Jamie einen Vorwurf daraus zu machen, dass ihr Drogenkonsum und ihre wiederholten Clubbesuche anscheinend doch relativ schnell an Wichtigkeit verloren hatten, war Gus viel eher froh darüber, dass es so war. Gerade jemand wie sie war für die Verführung der Rauschmittel besonders anfällig und er hatte auch damals in ihrem Gesicht gesehen wie viel Mut und Selbstbewusstsein diese Chemie ihr geben konnte. Es wäre so leicht gewesen sich darin zu verlieren Im Nachhinein war er sich zwar fast sicher, dass Matt niemals zugelassen hätte seine kleine Schwester an die Drogen abzutreten, und er glaubte auch stets daran, dass Jamie ihre Bildung und ihre Ziele letztendlich wichtiger waren, als durchzechte Nächte, aber dennoch hatte er sich dessen nie ganz sicher sein können. "Es freut mich, dass du das nicht brauchst, um glücklich zu sein", schlug Gus daher erneut ihre Sorgen und ihre Schuldgefühle nieder. "Und wirklich, du musst dich nicht entschuldigen. Damals hat das einfach für dich Sinn gemacht, ich versteh das." Nachdem er noch einmal vertraut lächelnd in Jamies Gesicht gesehen hatte, zog er die köchelnde Tomatensauce von der Herdplatte und drehte die Hitze herunter. Die Nudeln in ihrem Topf hatten ebenfalls lang genug gekocht und obwohl ihm mit Sicherheit noch einiges zu diesen verqueren, veralteten Ansichten von Troy eingefallen wäre, beließ Gus es einfach dabei seine Schultern hochzuziehen. Einerseits, weil sie nicht die Zeit hatten da jetzt ins Detail zu gehen, aber andererseits auch, weil er spürte, dass seine Skepsis noch eine andere Grundlage hatte: Er stand Jamies neuem Freund von Grund auf eher kritisch gegenüber. Vielleicht wollte er sie bloß schützen, vielleicht war sie ihm einfach zu wichtig, vielleicht waren es auch alte Gefühle, die da jetzt wieder hoch kamen, aber Gus konnte es selber nicht leiden, wenn er seinen Vorurteilen so viel Gehör schenkte. Lieber wollte er auch Troy unvoreingenommen gegenüber treten und beim Essen einfach selber spüren, ob seine innerliche Kritik gerechtfertigt war oder nicht. "Die Hauptsache ist, dass du glücklich bist", sagte er deshalb, während er eine Porzellanschüssel aus den Schränken suchte, um die Sauce dort hinein zu füllen. "Und du wirkst so als wärst du es auch. Das ist schön." Danach sorgte er gemeinsam mit Jamie auch dafür die Nudeln umzufüllen und den Tisch zu decken, ehe sie sich auf die Suche nach Matt, Sahar und Troy begaben.
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03.09.2018 20:50 |
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Troy Chambers
WHITE POWER
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RE: MATT'S HOUSE
Troy passte es ganz und gar nicht, wie sich dieser Abend plötzlich entwickelte: Er war sowieso schon verdammt unzufrieden darüber, dass er sich schon wieder mit Jamies Bruder herumschlagen und seine ständigen kritischen Blicke in Kauf nehmen musste, aber als sich dann die Tür öffnete und nicht nur Matt dahinter erschien, sondern kurz darauf auch ein anderer Typ, der sich schnell als Jamies Ex-Freund entpuppte, geriet Troy sehr schnell an seine Grenzen. Nicht, dass er seiner Freundin nicht vertrauen würde - er war sich ihrer Treue absolut sicher - aber wenn man Jamie dabei beobachtete wie sie auf Gus reagierte, dann war es auch nicht ein unbedachter Seitensprung, der ihm Sorgen bereitete. Viel eher war es die Angst davor, dass auf einmal alte Gefühle wieder in ihr hervor geholt wurden.
Damals, während ihres Kennenlernens, hatte Jamie mehrmals von ihrem Ex-Freund gesprochen, sie hatte erzählt wie die beiden sich getrennt hatten und auch ihren lang andauernden Liebeskummer erwähnt. Troy wusste welchen Stellenwert Gus in ihrem Leben eingenommen hatte: Dass er ihr erster Freund gewesen war, ihr erster Kuss, dass er ihr in der schwierigen Zeit mit ihren Eltern ein bisschen Hoffnung geben konnte und sie sich durch ihn nicht ganz so allein und ungeliebt gefühlt hatte. Das alles hatte Troy damals durchaus interessiert - es hatte ihn vielleicht sogar darin bestärkt sich in sie zu verlieben - aber es passte es ihm absolut nicht, dass diese Erinnerungen auf einmal so unerwartet wieder hervor gekramt wurden.
Vom Aussehen her sah er in Gus keinen Konkurrenten, im Gegenteil. Die Tätowierungen, die mochten vielleicht für Jamie ganz interessant gewesen sein, aber sonst hatte dieser Junge nichts an sich, das einen zweiten Blick in seine Richtung wert wäre. Er war relativ schmal gebaut, normal groß, nicht sonderlich muskulös. Zumindest nicht offensichtlich. Sein Gesicht wirkte sogar etwas unproportional, nichts Besonderes, und wenn Troy nicht gewusst hätte welch emotionaler Hintergrund diesem Wiedersehen zugrunde lag, dann hätte er wahrscheinlich keine einzige Sorge an diesen Jungen verschwendet. Aber ganz so einfach war es nicht. Und es wurde vor allem nicht leichter dadurch, dass es so wirkte als hätte Matt das absichtlich eingefädelt. Dieses Wiedersehen zwischen Jamie und ihrem Ex.
Dennoch blieb Troy durchgehend höflich, denn er wusste schließlich auch wie wichtig es seiner Freundin war, dass Matt und er sich früher oder später doch miteinander anfreunden könnten. Brav ließ er sich daher von ihrem Bruder umarmen - auch wenn das sogar nach anderthalb Jahren noch steif wirkte, bei beiden - und schüttelte danach Gus die Hand. Troy hielt sich zurück, beobachtete stumm das Geschehen, bis er der kleinen Gruppe in die Küche folgte und dort auf einmal etwas geschah, das seine Fassung aus dem Gleichgewicht brachte.
Jamies Ex-Freund war nicht alleine gekommen, seine Freundin war bei ihm und stellte sich allen mit einem freundlichen Lächeln als Sahar vor. Sahar. Schon allein ihr Name verriet, was ihr Aussehen nur noch bestätigte: Sie schien einen arabischen, nordafrikanischen Hintergrund zu haben, wirkte wie ein typischer Hippie. Einer dieser Zigeuner-ähnlichen Herumtreiber, die nie irgendwo ankamen und gerne auf Kosten anderer lebten. Die Weltoffenheit und Nächstenliebe zelebrierten. Die ihre Augen davor verschlossen, was wirklich in der Welt geschah. Terrorismus wollten sie am liebsten tot schweigen und gerade Landsleute von Sahar heuchelten dann gerne vor, dass ihre Kultur viele Facetten besaß und sie nichts mit diesen Islamisten-Schweinen gemeinsam hatten, aber Troy wusste es besser. Diese Menschen hatten, seiner Meinung nach, nichts in diesem Land verloren. Und wenn sie ihre Kultur so hochlobten, dann sollten sie gefälligst dort bleiben, verdammt nochmal. Das waren seine üblichen Stammtisch-Parolen und Hass-Tiraden, die er von seinen Freunden immer bestätigen ließ, aber als er diese junge Frau vor sich ansah, als sie auch ihm ein Lächeln schenkte und warm seine Hand drückte, da war auf einmal mehr zu spüren, als das.
Benennen konnte Troy es nicht - er wusste nicht was da in ihm geschah - aber ab dem Moment, in dem sich sein Blick zum ersten Mal mit dem von Sahar gekreuzt hatte, konnte er seine Augen kaum wieder von ihr abwenden. In ihr steckte eine unbeschreibliche, undefinierbare Schönheit, eine Wärme und Güte, die Troy augenblicklich fesselte. An Liebe auf den ersten Blick glaubte er nicht, sowieso empfand er das Konstrukt der grenzenlosen Liebe als völlig überholt. Er liebte Jamie zwar, das sagte er ihr auch gerne, aber es war eine Liebe, die an Bedingungen geknüpft war. Er stellte Erwartungen an sie und wenn sie diese Erwartungen nicht erfüllte, dann konnte sie sich auch seiner Liebe nicht mehr sicher sein. So lief das bei ihm. Sahar weckte allerdings etwas in Troy, das er bei Jamie nie so gespürt hatte, und diese Anziehungskraft kam so unerwartet, dass sie ihn völlig außer Gefecht setzte.
Vermutlich war das auch der Grund, weshalb er Jamie und Gus alleine in der Küche zurück ließ und ohne Widerrede ihrem Bruder folgte: Sein Kopf war einfach zu verwirrt, als dass er wirklich realisierte, was dort gerade passierte. Er nahm sogar ohne genervte Kommentare hin wie Matt Sahar durch das Haus führte und zu einigen persönlichen Details unnötigen Schwachsinn erzählte, um sie beide möglichst lange bei Laune zu halten. Im Gegensatz zu den anderen hatte Troy nämlich schon längst durchschaut, was da gerade für ein Spiel gespielt wurde und was Matt mit seiner sogenannten Überraschung bezwecken wollte. Er war nicht dumm. Und trotzdem setzte er sich draußen auf der Terrasse sogar bereitwillig an den Tisch, nachdem Matt ihn und Sahar dazu gedrängt hatte, und sah weiterhin stumm dabei zu wie Jamies Bruder ein Tütchen Gras aus seiner Tasche zog und einen Joint drehte. "Nimm's Troy nicht übel, dass er ein bisschen schweigsam ist. Er ist schüchtern", plapperte Matt in Richtung seiner weiblichen Begleitung, was Troy jedoch so sehr aufregte, dass er darüber endlich seine Stimme wiederfand. Und zeitgleich Jamies Bruder noch einen harten, wütenden Blick entgegen warf. "Vielleicht hab ich auch einfach keinen Bock auf deine Spiele", erwiderte er, aber anstatt sich auf eine Diskussion mit dem grinsenden Matt einzulassen, sah er stattdessen zu Sahar. Und erneut war dort dieses absurde Gefühl in seiner Brust, als ihre Blicke einander trafen. "Du kommst nicht aus Amerika, oder?"
TROY CHAMBERS # 25 YEARS OLD # ARYAN BROTHERHOOD
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03.09.2018 20:55 |
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Sahar Alaya
SEE HUMANS BUT NO HUMANITY.
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RE: MATT'S HOUSE
Für Sahar war von Anfang an klar, dass sie in Amerika auch auf Gus Vergangenheit treffen würden und die beiden hatten auch darüber gesprochen - die junge Frau hatte für sich entschieden, dass das in Ordnung war und das sie damit umgehen konnte. Sie hatte auch gespürt, dass es ihrem Partner am Herzen lag, dieses Haus zu besuchen und Matt zu treffen. Übel nehmen konnte sie ihm das nicht, auch wenn das ein Teil der Familie seiner Exfreundin war. Seine Geschichte war ziemlich kompliziert und wie hier alle in Verbindung miteinander standen aber sie wollte sich darauf einlassen. Sie selbst konnte diese Mischung durchaus verstehen und nachvollziehen. Sahar hatte so ihre Konflikte mit ihrer Mutter und dennoch würde sie sich immer auch Freuen wenn sie nach Hause kam und sie wieder sah. Denn Familie war nicht von dem Blut abhängig sondern was für Erinnerungen und Erlebnisse man mit diesem Menschen verband. Deswegen war sie ihrer Mutter ja auch immer böse gewesen, dass sie sie ihrer Erfahrungen mit ihrem Vater beraubt hatte. Wenn Gus an diese Zeit hier guter Erinnerungen hatte und auch mit den Menschen, war es nicht ihre Position ihm zu sagen, sie wollte nach Amerika aber würde nicht mit ihm her kommen. So hielt sie es auch, als sie Matts Haus betraten und sie konnte auf Anhieb verstehen, weshalb er diesen Menschen wieder sehen wollte. Matt hatte eine lustige und offene Art und ganz ohne zwang begegnete Sahar ihm deshalb genauso liebevoll und herzlich, wie sie es immer war wenn sie irgendwo neu Aufschlug. Beim reisen hatte sie das wundervolle Menschen kennen lernen lassen und sie hatte nicht vor, sich von eventuellen Zweifeln vergiften zu lassen. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn sie von seinem Plan erfahren hätte weil sie das nicht fair gefunden hätte. Immerhin war Gus ihr Partner, es handelte sich hier um Gefühle und Matt hatte nicht das Recht, sie dahingehend zu manipulieren.
Auch als es an der Tür klingelte und Jamie dahinter stand, hatte sie noch keine Ahnung, was Matts Plan gewesen war. Sie Glaubte wirklich an eine Überraschung. Auch sie wusste, wie Bedeutsam seine Exfreundin in Gus Leben war und sie freute sich für ihn, dass er noch jemanden traf, der ihm am Herzen lag. Sie würde niemanden einsperren oder zu sehr an sich binden, dass hatte sie nicht gelernt und auch Eifersucht war ein Gefühl, dass für sie sehr schwer zu entlarven war. Sie selbst war mit freier und offener Liebe großgeworden und es fiel ihr noch immer unglaublich schwer, Besitzansprüche an jemanden zu stellen, auch wenn es ihr Partner war. Lieber behielt sie ihre warmherzige Art bei, begrüßte Jamie als die überfüllte Situation im Flur vorüber war und als sie sah, wie schüchtern das Mädchen sich ihr gegenüber verhielt, gab sie sich nur noch mehr Mühe, ihr keinen Grund dafür zu geben. Schüchternheit war doch meist eine Form von Unsicherheit und Sahar würde so ein Gefühl nicht ausnutzen damit sich jemand unwohl fühlte. Gus Exfreundin war wirklich sehr hübsch aber sie strahlte auch so etwas verletzliches aus und nun konnte sie sich zu seinen Erzählungen ein besseres Bild machen. Natürlich war er nicht zu privat geworden aber das er das Gefühl hatte, sie Beschützen zu müssen, hatte sie schon gehabt und nun konnte sie das auch nachvollziehen. Doch eher sie weiter kam, mit Jamie zu sprechen, betrat auch noch jemand den Raum. Troy. Als die beiden sich einander vorstellten ging ihr der Name durch Mark und Bein und Sahar konnte nich festmachen, woran das lag. Sie kannte solche Augenblicke von den Erzählungen ihrer Mutter - die an solche Spirituellen Begegnungen glaubte. Die Tochter hatte immer geglaubt, es sei ein Vorwand um nicht an der Exklusiviät einer Beziehung festhalten zu müssen aber jetzt elektrisierte es sie mit einem mal selber und sie wusste gar nicht, wie sie damit umgehen sollte. Immer wieder streiften ihre Blicke sein Gesicht, wenn sie etwas erzählte - gegen die angespannte Stimmung dachte sie, halfen ein paar Anekdoten zu ihren Abenteuern und es schien auch zu fruchten. Solange, bis Matt sie beide mit sich zog und ihnen das Haus gezeigt wurde.
Sahar versuchte sich eher an die Lippen von Matt zu heften, bis dieser dann aber von sich die Aufmerksamkeit weg lenkte - als er begann einen Joint zu drehen. Sahar rauchte gerne Cannabis und erfüllte damit wohl ein Klischee. Jetzt betrachtete sie also wieder Troy weil ihr alles andere komisch vorkam, wenn Matt sie schon dazu ermutigte und sie sah seine Wut aber konnte sie nicht verstehen. " Schüchtern? Spiele? Ihr habt euch beide sehr gern, hm?" Sprach sie mit einem schlichtenden Lächeln aus weil sie es nicht gewohnt war auch nur irgendwas unausgesprochen zu lassen. Dann widmete sie sich aber der Frage von Troy. " Nein, ich komme aus Indonesien. Bali um genau zu sein. Seit einer ganzen Weile reise ich aber nun schon und ich bin froh, Amerika auch mal zu bereisen. Und du?" Woher diese tiefen Blicke kamen, wieso sie ihre Stimme irgendwie von weit weg wahrnahm, das konnte sie alles gar nicht so genau sagen.
|| LIBERATION & FREEDOM » 27 YEARS OLD » GUS ||
Dark days make the brighter ones shine.
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04.09.2018 16:12 |
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Troy Chambers
WHITE POWER
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Registriert seit: Nov 2016
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RE: MATT'S HOUSE
Troy und Matt hassten einander nicht offen und hörbar. Sie konnten sich gegenseitig nicht besonders gut leiden und das wussten sie auch, aber ihnen beiden war bewusst, dass sie hauptsächlich Jamie mit ihrer gegenseitigen Ablehnung belasten würden. Sie war diejenige, die das auf ihrem Rücken austragen musste, und weil die junge Frau ihnen am Herzen lag, ließen sie ihre Diskrepanzen nicht ausarten. Hier und da gab es mal langwierige Diskussionen beim Abendessen oder genervte Blicke, aber das endete nie lautstark oder eskalativ. Eher lenkte Troy ein und ignorierte Matt einfach, oder Matt machte auf einmal blöde Witze und brachte die Konversation damit auf eine ironische Ebene. So hatte sich das Zusammenleben zwischen ihnen mit der Zeit eingespielt, und wenn sie mal nicht gerade über Feminismus, Emanzipation oder Globalisierung diskutierten, dann kamen sie - Jamie zuliebe - sogar einigermaßen okay miteinander aus. Sie beide hatten zwar kaum Gemeinsamkeiten, aber zur Not unterhielten sie sich über Los Angeles, über das Wetter oder über Filme. Auf die Art ließen sich zumindest die seltenen Familien-Abendessen, auf die Troys Freundin viel wert legte, gut überbrücken und danach konnten sie wieder dahin übergehen einander zu verteufeln.
So wie immer war Troy aber auch diesmal nicht bereit seine Energie auf Matt zu verschwenden und einen Streit anzuzetteln. Seiner Meinung nach hätte er es verdient, denn was Jamies Bruder hier tat überschritt jegliche Grenzen und war sowohl für Troy als auch für Sahar beleidigend und respektlos, aber eine Sorge blieb ihm immer: Im Zweifelsfall, daran zweifelte Troy nicht, würde Jamie sich auf Matts Seite stellen. Zumindest jetzt noch. Irgendwann würde das anders sein, aber aktuell hielt er sich um des Friedens willen lieber zurück und zog nur die Schultern hoch, als Sahar die angespannte Stimmung zwischen Matt und ihm nicht verstand. "Es klingt schlimmer, als es ist", kommentierte er, ehe Matt von der Seite mit seinem typischen schiefen Grinsen auch noch seinen Senf dazu abgeben musste. "Wir haben beide Jamie sehr gern, das muss reichen." Troy hasste diesen ironischen Blick von ihm, weil Matt sich damit immer die Freiheit beibehielt seine eigentlich ernst gemeinten provokativen Worte als Scherz abzutun.
"Bali also", riss Troy das Gespräch jedoch wieder an sich und erneut blieben seine Augen an dem schönen, femininen Gesicht von Sahar hängen. Ihre Vorfahren waren nicht rein asiatisch, das konnte er erkennen, aber Troy weigerte sich innerlich dagegen sie weiter über ihre Wurzeln auszufragen. Aus irgendeinem für ihn selber unerklärlichen Grund wollte er gar nicht wissen, was für eine Schmarotzer-Kultur noch in ihr steckte. "Also bist du auch hier in Amerika quasi nur auf Durchreise? Einfach mal das Land sehen und dann gehts weiter? Willst du irgendwann zurück nach Indonesien oder hast du gar kein Heimweh?" Das waren die typischen Fragen, die Troy immer erst einmal abarbeitete, wenn er zum Beispiel einen von Jamies ausländisch aussehenden Studienkollegen kennen lernte oder sich in einer anderen Situation befand, in der er nicht einfach die Faust heben und auf Migranten einprügeln konnte. Dann versuchte er taktisch und mit Worten drängend seinen Standpunkt zu vertreten, doch diesmal war auch darin etwas anders. Troy arbeitete zwar seinen Fragenkatalog ab, aber er fixierte sich nicht auf Sahars Antworten. Er suchte nicht nach irgendetwas in ihr, das er hassen konnte, sondern war viel mehr darauf bedacht sich ihre weichen Gesichtszüge einzuprägen und ihren Körper mit seinen Blicken zu streicheln. Er konnte es nicht deuten, er wusste nicht woher es kam, aber diese absurde Anziehungskraft zwischen ihnen ließ Troy nicht los. "Ich komme aus Los Angeles. Ich bin hier geboren und war eigentlich auch nie woanders. Mal in Las Vegas für ein Wochenende, oder in Seattle, aber sonst - ich bin ganz zufrieden hier, ich muss nicht weg."
TROY CHAMBERS # 25 YEARS OLD # ARYAN BROTHERHOOD
![[Bild: troy04.png]](https://i.postimg.cc/NjkTjwF1/troy04.png)
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04.09.2018 21:09 |
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