LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
MATT'S HOUSE - Druckversion

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MATT'S HOUSE - Admiss - 23.06.2015 20:45

Die Wohnung von Matt, in der momentan Jamie lebt.
Danach: Madisons und Matts verrücktes Familienhaus.


RE: MATT # JAMIE - Matthew Dawson - 23.06.2015 21:03

In meinem Blick lag so viel Wut und Verachtung wie man bei mir selten zu sehen bekam, als Jamies Vater dieses berühmte Machtwort sprach, das auch ich in meiner Jugend öfter zu hören bekommen hatte. Diese Tonlage, die vermittelte, dass er keinen Widerspruch zuließ. Ich hatte diese Drohungen seinerseits damals immer ignoriert, mit dem Todschlagargument er sei nicht mein Vater und er könne mir gar nichts vorschreiben, aber das galt für Jamie nicht. Er war, verdammt nochmal, ihr Vater und als Erziehungsberechtigter war es sein Recht Jamie mitzunehmen und, wenn er das wollte, auch in ein Internat zu stecken. Es gab nichts, was ich tun konnte, auch wenn ich es natürlich immer wieder versuchte, als Jamie in ihr Zimmer verschwand. Obwohl er mehrmals versuchte mir das Wort abzuwürgen und dieses Gespräch zu beenden, ließ ich nicht locker, genauso wie früher. Ich warf ihm vor, dass er seine Tochter im Stich gelassen hatte, dass er nur noch mehr zwischen ihr und ihm zerstörte, wenn er sie jetzt einfach mitnahm. Ich versuchte es auch auf die weiche Tour, versuchte ihm zu erklären, dass es Jamie hier gut ging und dass ihre Noten nicht nachgelassen hatten, aber nichts half. Er beharrte auf seiner Meinung und die ließ er sich nicht nehmen. Doch um nicht vollkommen geschlagen aus diesem Konflikt zu gehen drückte ich ihm die Tür vor der Nase zu, mit den Worten "Gib mir zwei Minuten". Wenigstens das schien er zu akzeptieren, denn entgegen meiner Erwartung klopfte er nicht wie ein wild gewordenes Warzenschwein gegen die Tür, sondern schien ruhig zu bleiben. Zumindest vorerst.
Mit entschuldigendem, verzweifeltem Blick drehte ich mich zu meiner Schwester um, ging durch den Flur auf sie zu und legte meine Hände auf ihre Schultern, die mittlerweile völlig in sich zusammen gesunken waren. "Mir fällt was ein, Jamie, okay? Wenn es sein muss setze ich einen Privatdetektiv auf die Frau an, die sich unsere Mutter nennt. Der schickt dich nicht auf ein Internat, ist das klar? Ich finde eine Lösung." Mit den Worten zog ich ihren schmalen Körper an meinen und legte die Arme um ihre Schultern, fester und länger als jemals zuvor hielt ich sie an mir. "Es tut mir so Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass das passiert, dann wäre ich mit dir übers Dach geflohen und hätte dich nicht noch dazu überredet die Tür zu öffnen. Ich hab echt nicht damit gerechnet, dass er so reagiert." Hatte er bei mir damals ja auch nicht, im Gegenteil. Mein Verschwinden schien ihn damals völlig kalt zu lassen, aber vermutlich hätte ich damit rechnen müssen, dass es bei seiner eigenen Tochter ganz anders war. "Ich hol deine Gitarre von Gus, okay? Unter der Brücke, von der du mir erzählt hast? Soll ich ihm irgendetwas von dir sagen?" Langsam löste ich meine Arme wieder von dem Körper meiner Schwester, brachte ein wenig Distanz zwischen uns und sah von oben herab in ihre Augen. So gerne ich jetzt auch anzüglich gegrinst hätte, dieser traurige Blick von Jamie nahm mir gerade jeglichen Humor.


RE: MATT # JAMIE - Jamie Bennett - 29.06.2015 21:49

Jamie sah zu, wie ihr Vater zumindest vor der Tür verschwand um den Halbgeschwistern etwas Zeit zu geben. Sie schaffte es aber nur, ihm auf die Füße zu sehen – der Mann, zu dem sie viele Jahre ihres Lebens aufgesehen hatte, sie empfand gerade nur Abneigung für ihn. Wie konnte er sich alle diese Rechte über sie heraus nehmen? Wieso tat er ihr das an? Hatte er denn nicht gesehen, wie gut es ihr hier ging? Die Blessueren von der Schlägerei hatten ihn nicht mal Interessiert, das wurde ihr erst jetzt klar und als Matt auf sie zukam und sie in den Arm nahm, blieb ihr nichts anderes übrig als irgendwo Verzweifelt halt an dem Hals ihres Bruder zu suchen. Zu verhindern, sie müsste dann gehen. „ Du kannst ja nichts dafür, es wäre... früher oder später hätte er mich eh irgendwo erwischt.“ sagte sie leise, irgendwo um Matt und auch sich selber aufzuheitern. Vielleicht gehörte sie auch hier einfach nicht hin, vielleicht gehörte sie genau auf so ein Internat. Wo nur das lernen zählte, wo es nichts anderes gab. Gerade das, was heute Nachmittag mit Gus passiert war, hatte sie so sehr daran Zweifeln lassen, ob sie hier her gehörte. Trotzdem, von Matt wollte sie sich nicht trennen. Ihr Halbbruder war ihr so ans Herz gewachsen, er war der erste Erwachsene, der sich dafür Interessiert hatte, was sich wirklich in ihrem Leben abspielte. „ Ich weiß doch nicht mal, ob Ma mich... zurück haben will oder ob es ihr ganz Recht ist.“ sie erinnerte sich, wie ihre Ma sie hier ausgesetzt hatte und wie sie sich da Gefühlt hatte. Wie einsam und wie alleine und das sollte nun wieder von neu Anfangen? Jamie konnte gar nicht anders, als das eine Träne über ihre Wange rollte, wie damals. Wie sollte man mit achtzehn auch, wenn das zweite Mal das Leben so sehr auseinander genommen wurde? Sie hatte das Gefühl wieder vor lauter Einzelteilen zu stehen, ganz alleine. „ Hol die Gitarre und sag ihm, dass ich wieder bei meinem Dad bin. Er wird... denke ich schon Wissen, was das heißt. Immerhin sind die beiden sich ja schon ein mal begegnet. Na... jetzt muss ich mich wenigstens nicht für meinen peinlichen Kuss rechtfertigen.“ sie versuchte zu Lächeln, während sie ihn gegen die Schulter knuffte bei den Worten aber auch für sie war das gerade einer der Momente, die sogar kein Scherz weniger Schmerzhaft machen konnte. Ihre Stimme war ganz dünn und zittrig. Sie drückte Matt erneut und gab ihm sogar einen Kuss auf die Wange, was, wofür man sich in dem Alter immer schämte aber Erwachsene immer gerne taten – warum auch immer – und dann machte sie sich mit ihrem Rucksack auf den Weg. Jamie sprach kein Wort mit ihrem Dad, auch in den darauffolgenden Tagen nicht. Während er ihr beim Frühstück die Prospekte vom Internat hinschob, sie motivierte und immer wieder versuchte, seine neue Freundin und Jamie miteinander bekannt zu machen. Da sie nicht mal ihre Gitarre hatte, versank sie wirklich wie in einem Loch und sah nicht mal einen Grund aus dem Bett aufzustehen. Bis zum Tag der Abreise und sie mit ihrem Dad in die Wohnung ihrer Ma fuhr, ihre restlichen Sachen einsammeln. Von der Frau, die sie auf die Welt gebracht hatte noch immer keine Spur.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Gus Evans - 22.08.2015 20:23

So wie ich es Jamie versprochen hatte, räumte ich in unserer Unterkunft in San Francisco all ihre Sachen in ihren Rucksack, verstaute auch ihre Gitarre sicher in einer Tasche, und ging damit am nächsten Morgen wieder zum Krankenhaus. So früh wie möglich, damit wir bestenfalls losfahren konnten, bevor ihr Vater erneut in der Türschwelle erschien und seine Tochter mit sich nehmen wollte. Nach der gestrigen Ansage von Matt war Jamies Vater aber sicher nicht mehr die einzige Person in ihrer Familie, in dessen Nähe ich mich sichtbar unwohl fühlte und so sehr ich es auch versuchte - die Anspannung in meinem Körper ließ sich nicht verbergen. Als ich mit schwer schlagendem Herzen gegen ihre Zimmertür klopfte und schwer bepackt - mit Jamies und auch mit meinen Sachen - in dem Raum erschien, war Matt gerade dabei seiner Schwester in eine Jacke zu helfen, aber auch er hatte unser Gespräch bestimmt nicht vergessen. Wenigstens schien er, seinem Blick nach zu urteilen, bereits zu wissen, dass ich die beiden zurück nach Los Angeles begleiten würde, auch wenn ich dabei das Gefühl hatte, als wüsste er noch nicht wie er darüber denken sollte. Sein Misstrauen konnte ich ihm allerdings auch nicht verübeln, nach allem, was passiert war. Wenigstens Jamie schien sich über meine Anwesenheit zu freuen, doch so gerne ich einfach dort angeknüpft hätte, wo wir gestern aufgehört hatten, mit ihrem großen Bruder im Raum war das doch nochmal was anderes. Obwohl ich selber nicht wusste, seit wann ich mich von so etwas überhaupt einschüchtern ließ, hielt ich mich aus Instinkt zumindest körperlich von Jamie zurück und kümmerte mich stattdessen darum all unsere Sachen wieder nach unten zu schleppen.
Matt hatte für die Rückfahrt ein Auto gemietet und wir schafften es tatsächlich alle Papiere zu unterschreiben, das Gebäude zu verlassen und alles in dem kleinen Mietwagen zu verstauen, ohne dem Vater von Jamie noch einmal in die Arme zu laufen. Mit Matt im Auto musste man sich zumindest keine Sorgen darum machen, dass sich irgendwann unangenehme Stille in diesem kleinen Raum ausbreitete, nicht einmal auf einer insgesamt 6 Stunden andauernden Fahrt. Entweder redete er ohne Punkt und Komma oder - wenn er das nicht tat - sang er krumm und schief zu der Musik im Radio mit. Es war so absurd, dass gerade dieser Mann Jamies neuer Erziehungsberechtigter werden sollte. Aber zumindest konnte ich irgendwann seine geistliche Abwesenheit nutzen, um ungeachtet seines Blickes meine Hand von dem Rücksitz zu Jamie nach vorne zu strecken und mit meinen Fingerspitzen sanft über ihren Hals, ihren Nacken und ihre Schulter zu streicheln. Unter anderem auch, um ihr zu zeigen, dass die Distanz meinerseits nichts zu bedeuten hatte. Im Nachhinein war das sicher auch gar keine schlechte Idee, denn als wir in Los Angeles hinein fuhren und Matt fragte, ob ich noch mit zu ihm kommen wollte, lehnte ich das sofort entschieden ab. Nicht, weil ich keine Zeit mehr mit Jamie verbringen wollte - was ich auch versuchte ihr zu zeigen, indem ich mit meiner Hand noch einmal über ihre Schulter streichelte -, sondern eher aus Höflichkeit und Respekt. Die beiden hatten viel zu erledigen, wollten jetzt erstmal mit Madison sprechen, dann gemeinsam zum Amt gehen, darüber hinaus rechnete ich auch fest damit, dass irgendwann im Laufe des Tages Jamies Vater noch einmal hier auftauchen würde. Da war ich einfach fehl am Platz und bat Matt stattdessen, dass er mich einfach irgendwo heraus ließ. Ich musste mich jetzt auch erst einmal wieder ordnen und schauen, wo es mich hin trieb, schließlich konnte ich nicht davon ausgehen, dass meine Matratze und die anderen angesammelten Habseligkeiten noch immer unter der Brücke auf mich warteten. Und genauso war es auch. Nichts davon war mehr übrig, ich musste hier in Los Angeles noch einmal ganz von vorne starten, aber irgendwie fühlte sich das auch gut an. Sehr gut sogar. Wie üblich, wenn ich in eine neue Stadt kam, streunte ich erst einmal durch die Straßen, mit meinem Rucksack auf dem Rücken, und versuchte mich einfach treiben zu lassen. Neue Leute kennen zu lernen. Mich dorthin ziehen zu lassen, wo es schön war. Die ersten zwei Nächte verbrachte ich mit ein paar Obdachlosen am Strand, dann schloss ich mich einer kleinen Gruppe von völlig durchgedrehten Hippies an, die sich am Rande des trockenen Flussbettes vom Los Angeles River in einer mit Graffitis zu gesprayten Höhle eingenistet hatten. Es musste ein ehemaliger Abwasserkanal sein, in dem sie hier hausten, den sie aber tatsächlich schön hergerichtet hatten. Sogar zwei durchgesessene Sofas hatten sie hierher geschleppt, ebenso wie ein paar andere alte Möbel.
Etwa eine Woche verging, in der ich mich in meinem neuen Umfeld einlebte und mir so nützliche Dinge wie eine neue Matratze anschaffte, bevor ich mir die Zeit nahm, um Jamie endlich wieder zu sehen. Die Adresse von Matts neuem Haus hatte er mir schon auf der Rückfahrt von San Francisco gegeben und nachdem ich morgens erst im Homeless Shelter gewesen war, um mich dort zu duschen und meine Kleidung kostenfrei in einer der Waschmaschinen zu waschen, ging ich gegen Nachmittag zu eben dieser Adresse und klingelte dort an der Tür. Vermutlich wäre es angebrachter gewesen schon früher zu kommen, weil ich ja auch wusste, wie viel im Moment in ihrem Leben los war, aber das war etwas an mir, das sich nicht einfach so ändern ließ. Ich lebte nunmal einfach in den Tag hinein, ich plante nichts. Und wenn ich keine Zeit hatte, weil andere Dinge erledigt werden mussten, dann war das eben so.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Jamie Bennett - 22.08.2015 22:23

Trotz ihres gebrochenen Armes und dem anhaltenden Schwindelgefühl in ihrem Kopf war Jamie an diesem Morgen guter Dinge. Das steigerte sich nur, als Gus dann das Zimmer betrat und ihre Sachen dabei hatte – vor allem die Gitarre. Ein bisschen Angst hatte sie schon gehabt, sie wäre vielleicht weg gekommen. Wegen der Anwesenheit der beiden fühlte sie sich Sicher, selbst wenn ihr Vater heute erneut mit so viel Wut auf sie wieder kommen würde, die beiden waren da und Stark genug, ihn auch noch mal aus dem Zimmer zu werfen. Trotzdem viel ihr auf, die Stimmung war etwas angespannt und Jamie trug nicht dazu bei, dass sich das Entspannen würde. Sie doch am allerwenigsten, wo sie das erste Mal verliebt war, sie wusste, Gus würde mit nach Los Angeles kommen aber ihr Halbbruder im Raum war, der kein Blatt vor den Mund nahm. Der Gus aber auch schon eine Ansage gemacht hatte und allem Anschein beschlossen hatte, das Mädchen zu Beschützen, erneut verletzt oder zurückgewiesen zu werden. So wahrte auch sie die körperliche Distanz zu dem Jungen, der trotzdem ihre Blicke immer wieder auf sich zog – um sich zu verinnerlichen, er war da und er würde nicht verschwinden. Klar wurde auch immer wieder in ihrem Kopf diese Stimme laut, die sich fragte, ob sie gestern noch etwas falsch gemacht hatte oder diese Unstimmigkeit der beiden doch jetzt zwischen ihnen stand. Jamie war eben Unsicher bei solchen Beziehungen zwischen zwei Menschen. Auf dem Weg nach Los Angeles sollte ihr die Sorge aber genommen werden. An ihrem Nacken, auf ihrer Schulter, an ihrem Hals spürte sie diese kleinen Berührungen. Das kribbeln in ihrer Bauchgegend wurde geweckt, diese berühmten Schmetterlinge. Matt´s Stimme lag durchgehend in ihrem Ohr, dass es ein leichtes war, sie Auszublenden – zumindest solange er nicht sang – sie konnte sich ganz auf das angenehme Gefühl konzentrieren. Bei den beiden Menschen, bei denen sie sich Wohl fühlte, schaffte aber dann sogar auch Jamie aufzutauen und Matt zu etwas gehässig zu Fragen, ob er öfter Liedchen mit Trällerte, nur zur Vorwarnung, wenn sie unter einem Dach leben würden. Die Fahrt über kostete sie aus, dass Gus bei ihr war und ihr Aufmerksamkeit schenkte, denn ohne das er etwas sagen musste, war ihr klar, dass er sich erst mal für sich Orientieren würde und sich nicht zwischen dem Trubel der Termine oder dem klärenden Gespräch mit Madison und danach mit dem Amt stellen würde. Das war nicht seine Art. Ebenso war nicht seine Art am selben Abend oder Tag auf der Matte zu stehen. Die Termine gingen zum Glück ohne Schwierigkeiten vonstatten. Hart war es, als sie ihre restlichen Habseligkeiten einsammelten und ihrem Vater sagen würden, sie bleibe bei ihrem Halbbruder. Statt zu Wüten tat er danach etwas, was Jamie fast noch mehr Verletze – er Strafte sie mit Nichtachtung. Als gäbe es sie nicht und als wäre er Zufrieden, dass sie ihr restliches Zeug endlich aus seinem Leben schaffte. Zumindest blieb ihr nicht besonders viel Zeit sich damit zu Belasten, denn auch der Hauskauf war in trockenen Tüchern und um so viel Geld wie Möglich zu sparen, suchten Matt und Maddi auf Hochtouren nach Nachmietern, um schnell aus den Wohnungen zu kommen. Matt ließ seinen großen Bekanntenkreis anrücken um alle Besitztümer in das neue Haus zu bringen und da lebten sie eigentlich vorerst auf einer Baustelle. Das Haus hatte viele Handgriffe nötig und Jamie konnte mit dem Arm nicht wirklich Helfen, was sie konnte, machte sie aber. Das zumindest eine Woche darauf alle ein annehmbares Schlafzimmer hatten. Die Wände waren aber noch alle kahl, das Wohnzimmer hielt als Werkzeugkiste oder Lagerraum für Farbe her und in der Küche funktionierte zu Freude von Matt nur der Ofen. Das hieß kein gesundes Essen sondern fast immer Pizza oder Fastfood, wenn auch selber gemacht weil das Kosten einsparte. Madison widmete sich gerade mal wieder der Gestaltung der Wände. Sie hatte sich vorgenommen im Flur und Wohnbereich alles individuell auf Leinwände zu Zeichnen. Die waren selber gespannt und gebaut, weil sie von jeder Kante aus dreißig Zentimeter der Wand freihalten sollten. An den Stellen sah man dann den grauen Putz dahinter. Das war Zeitaufwendig aber machte das Haus zu etwas Besonderem. Matt kümmerte sich immer um die Handwerklichen Sachen, wenn eine Wand ganz einfach gestrichen oder verputzt werden sollte, genau wie um die Böden oder die Treppenstufen. Auch hier hatte sich Madison überlegt auf Baustellen nachts Holz zu klauen und jede Stufe ein wenig anders Aussehen zu lassen, weil es nicht immer gleiches Holz war. Kostengünstig, wenn Jamie kriminelle Energien bei Erwachsenen auch ganz neu waren. Matt jammerte noch immer wegen der Rutsche aber bevor es nicht passable Aufstiegsmöglichkeiten gab, wehrte sich Madison aber die beiden schienen auch einfach nur Spaß daran zu haben, sich zu necken. Generell war Jamie beeindruckt, wie Liebevoll die beiden miteinander umgingen aber auch wie verrückt. Sie hatte die beiden ja nicht so oft zusammen Erlebt, während sie in der WG gewohnt hatte. Die bevorstehende Hochzeit war genau das richtige, fand sie und weil die beiden gerade wieder damit Beschäftigt waren, dass Matt ihr bei der Arbeit in die Quere kam und sie deswegen anfing statt der Leinwand seine Waden anzumalen, hörte keiner der beiden die Klingel. Wer war hier noch mal Erwachsen? Jamie hatte gerade an der Bewerbung für den Freiwilligendienst gesessen, schüttelte den Kopf als sie an der offenen Wohnzimmertür vorbei ging, wo Matt nun versuchte seine Frau davon abzuhalten ihn weiter zu bemalen aber nicht mit Vernunft sondern sie nach hinten zu ziehen, sich auf ihre Arme zu setzen und ihr Gesicht mit Penissen voll zu kritzeln. Sie rieb sich über die Augen, hoffte es war niemand vom Amt oder ihr Vater und öffnete die Tür. Aber da stand niemand anderes als Gus, auf ihrem Lippen breitete sich sofort ein Lächeln aus aber es war schon wieder eine Weile her, dass sie ihn gesehen hatte und deswegen war sie auch Unsicher. Verlegen entschied sie sich für eine Umarmung, ihr einer Arm war nun noch mit einem Verband belegt. Für sie war die Zeit auch total vollgestopft aber seid zwei Tagen hatte sie schon angefangen, darüber nachzudenken, wann sie ihn wieder sehen würde. Natürlich hatte sie sich auch dazwischen immer wieder sein schönes Gesicht ins Gedächtnis gerufen. „ Hey, schön dich zu sehen...“ sie gab den weg frei „... ich warne dich vor. Hier ist noch Baustelle und Bauherrin und Bauherr sehen zwar Erwachsen aus aber behmen sich wie Kinder.“ Sie ging einfach davon aus, er würde reinkommen wollen, wenn er schon hier war und wenigstens befand sich in ihrem Zimmer ein Bett und ein Schreibtisch. Zum Streichen war sie noch nicht gekommen, die Farbe war da aber Matt meinte, sie wäre alt genug und könnte das machen, wenn sie wieder fit wäre. Kleine Strafe für die waghalsige Autoaktion. Madison hatte ihr auch Angeboten, wenn sie wünsche hätte, etwas zu machen aber noch traute sie sich nicht so Recht aus sich heraus und Ansprüche an einen der beiden zu stellen oder eher Wünsche zu äußern. Sie gewöhnte sich noch ein. Matt wunderte sich immer wieder wie brav, hörig und anspruchslos jemand sein konnte, der mit ihm Verwand war – aus Spaß natürlich. Aber Recht hatte er. Noch schob Jamie den Gedanken beiseite, dass sie auch noch eine wichtige Frage an Gus hatte, lieber plapperte sie Sinnlos oder stellte Fragen um ihre Unsicherheit zu Überspielen „ Und wie geht es dir? Was hast du die Woche so angestellt?“


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Gus Evans - 23.08.2015 10:19

Ein ganz absurdes Gefühl breitete sich in mir aus, als die Tür vor mir geöffnet wurde und direkt Jamie dahinter erschien. Sie zu sehen war, als würde ich nach Hause kommen. Als könnte ich endlich tief durchatmen und entspannen. Genau das Gefühl, wovor ich so lange geflohen war, aber das sich jetzt besser anfühlte, als ich es je für möglich gehalten hätte. Und wenn nicht genau diesem Moment ein lauter, lachender Schrei zu uns durchgedrungen wäre - vermutlich von Madison - dann hätte ich diesen Emotionen in mir bestimmt Ausdruck verliehen, indem ich genau da angeknüpft hätte, wo wir bei unserem Date auf dem Dach des Krankenhauses aufhören mussten, und sie geküsst. Stattdessen gab ich mich dann aber mit der Umarmung zufrieden und ließ zumindest das Lächeln auf meinem Gesicht zeigen, dass ich mich ebenso freute Jamie zu sehen. "Bist du sicher, dass du nicht besser die Beiden adoptieren solltest?", fragte ich ironisch, als ich bereitwillig an ihr vorbeiging und einmal um mich sah. Bisher sah das alles tatsächlich noch mehr aus wie eine Baustelle, als ein Haus, in dem man sich in absehbarer Zeit heimisch fühlen sollte, aber hey, ich lebte normalerweise unter Brücken oder in trocken gelegten Abwasserkanälen.
Aus Höflichkeit ging ich ein paar Schritte den Flur entlang, bis ich in der Tür zum Wohnzimmer stehen blieb, wo Matt gerade mit seiner Frau auf dem Boden kämpfte, und mit einem etwas lauteren Hallo auf mich aufmerksam machte. Die beiden schienen aber noch nicht bereit ihre Auseinandersetzung zu unterbrechen, deswegen winkte Matt mir nur lachend zu, aber ließ auch seine Frau, die ich noch nicht kannte und die eigentlich aufstehen wollte, um mich zu begrüßen, nicht aus seiner Gewalt. Wenigstens verstand ich jetzt gut, was Jamie meinte - damit, dass die beiden sich wie Kinder benahmen -, lächelte ihr kurz zu und folgte ihr dann den Flur entlang bis zu ihrem Zimmer. Das sah zwar auch noch nicht wirklich wohnlich aus, aber zumindest gab es ein Bett, auf das ich mich auch direkt im Schneidersitz sinken ließ, nachdem ich meine Schuhe und meinen Rucksack in einer Ecke abgestellt hatte. "Mir gehts gut", widmete ich ihren Fragen, während ich auch in diesem Raum noch einmal um mich sah, aber dabei eigentlich nur auf kahle Wände starrte. "Ich hab ein paar Leute kennen gelernt und wohne jetzt in einem alten Abwasserkanal." Weil sich das jedes Mal so absurd anhörte, lächelte ich Jamie noch einmal an. "Ist aber wirklich sehr schön dort, die haben ein paar alte Sofas dahin geschleppt, ein paar andere Möbel auch, man fühlt sich richtig wohl. Du musst mal mitkommen." Wenigstens wusste ich bei Jamie, dass sie sich niemals zu schade wäre sogar in die dreckigsten Löcher mit mir abzusteigen, wenn ich dort wohnen wollte. "Und bei dir? Hat alles geklappt mit der Adoption und mit deinem Vater? Wie lebt es sich so mit Matt und seiner Frau?"


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Jamie Bennett - 23.08.2015 11:22

Zum Glück wusste Jamie ganz genau, dass Gus alles andere als Spießig war und es nicht Unhöflich finden würde, wenn Madison sich ihm nicht ordnungsgemäß vorstellte sondern nur dazu kam, ihren Namen in Richtung der Tür zu schreien um dann aber ihren Mann zu tadeln, dass man das nicht machte wenn neuer Besuch da war. Dabei aber so Lachend, dass auch das nur eine weitere, neckische Instanz ihrer Diskussion war. Jamie schloss die Worte der beiden aber mit einem schließen ihrer Zimmertür, als würden die beiden heute noch dazu kommen, irgendwas fertigzustellen – wenn sie richtig lag, würden die beiden gleich eher wieder im Schlafzimmer verschwinden, was zum Glück auf der anderen Etage lag. Aber Jamie gönnte ihnen auch das Thema, was sie so Verlegen werden ließ, die beiden hatten immerhin eine schwere Zeit hinter sich und einiges Nachzuholen. „ Ich weiß nicht ob ich mir Zutrauen würde, die beiden zu Adoptieren.“ sagte sie mit einem leichten Schmunzeln „ Beide sehr schwer Erziehbar musst du Wissen.“ sie drehte die Musik etwas herunter, eher sie sich dann Gus gegenüber setzte. Er kannte sie nun lange genug und wusste auch genug von ihr um das nicht als Ablehnung seiner Person zu sehen, dass sie etwas zu viel Platz zwischen den beiden ließ. Das war nun mal ihre Unsicherheit und sie würde das nicht von heute auf morgen los werden. Auch wenn es sie freute, dass er sie direkt einlud, mal mit zu seinem neuen Wohnort zu kommen „ Gerne, ich bin Neugierig und schön, dass du sofort etwas neues gefunden hast.“ sie würde an seinem Lebensstil nichts bemängeln, das wusste er und sich viel lieber mitreißen lassen. Wenn es auch für alle anderen wohl ungewöhnlich klang, dass sie in jemanden verliebt war, der auf der Straße lebte. Zumindest war sie gut darin, Fragen zu beantworten „ Das mit der Adoption ging tatsächlich sehr schnell und ohne Probleme... Matt hat sich gut Informiert, auch wenn man es ihm nicht Zutraut.“ nach der Szene eben konnte man sich manchmal nicht Vorstellen, dass er auch Erwachsenen Dinge organisieren konnte. „ Und... bei meinem Dad. Ich... er hat...“ sie kam ins Straucheln, weil sie sein Verhalten doch mehr verletzte, als ihr lieb war. Jamie sah auf das Bett, begann an der Bettdecke zu nesteln „ Er Ignoriert mich einfach. Er war nicht sauer, nicht laut, er hat eigentlich nichts gesagt und mich nicht mal angeschaut. War nur froh, dass meine Sachen endlich aus seinem neuen Leben verschwinden.“ Natürlich war ihr Vater verletzt aber das rechtfertigte sein Benehmen gegenüber seinem eigenen Kind doch nicht. „ Mit Matt und Madison lebt es sich aber gut, wie du siehst, sind sie mehr oder minder fleißig am Renovieren und meine Strafarbeit ist es übrigens, mein Zimmer selber zu streichen.“ sie rang sich ein kleines Lächeln ab, schaute wieder zu ihm hoch. „ Es ist noch etwas komisch. Madison kenne ich ja... noch gar nicht so richtig und es fällt mir noch etwas schwer, das alles anzunehmen. Zumindest habe ich die Bewerbung für den Freiwilligendienst fast fertig.“ Eigentlich redete sie aber auch nur so herum um sich ihre Frage, die sie ihm stellen wollte, etwas vom Leib zu halten. Vielleicht fing sie einfach mal so an „ Matt... und Madison werden in einer Woche ihre Hochzeit am Strand endlich Nachfeiern.“ ja und weiter? Warum viel ihr das denn so schwer? Weil das... so etwas war, wo man nicht einfach als Kumpels auftauchte oder wäre das auch okay?


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Gus Evans - 23.08.2015 14:20

Natürlich kannte ich Jamie mittlerweile und gerade nach dieser doch eher angespannten 6-stündigen Rückfahrt von San Francisco nach Los Angeles, musste ich erst Recht davon ausgehen, dass es ihr schwer fallen würde meine Nähe zu suchen. Sie mochte zwar ein unkontrolliertes Mundwerk haben, aber wenn es dann darum ging zu handeln, hatte sie das bisher immer mir überlassen. Vielleicht war es Zeit das zu ändern. Ich beobachtete zwar mit einem amüsierten Lächeln, wie sie sich in etwas zu viel Abstand von mir ebenfalls auf ihr Bett setzte, aber anstatt diese Distanz zu durchqueren, blieb ich einfach auf meinem Platz. Von meiner Körpersprache her versuchte ich ihr zu verdeutlichen, dass sich innerhalb der letzten Woche bei mir nichts geändert hatte - was sie und unsere Nähe zueinander anging -, aber ich entschied für mich selber, dass ich diesmal nicht den ersten Schritt tun würde. Abgesehen davon, dass ich sie immer wieder anlächelte oder ihre Augen mit meinem Blick vielsagend fixierte, lag das heute an ihr. "Das heißt du bist jetzt also schon ganz offiziell sozusagen die Adoptivtochter von deinem großen Halbbruder? Durchaus verwirrend, wenn du ihn zum nächsten Elternsprechtag mitnimmst." Das würde ihr zwar beim Freiwilligendienst oder im Studium nicht mehr passieren, aber die Vorstellung war trotzdem amüsant. Gerade, wenn man sich Matt als besorgten Elternteil vorstellte.
Obwohl ich davon ausging, dass ihm die Rolle immer noch besser stand, als Jamies ignorantem richtigem Vater, der es anscheinend noch ein weiteres Mal geschafft hatte seine Tochter zu enttäuschen. Auf eine ganz andere, bisher unbekannte Art. "Er braucht bestimmt einfach nur Zeit das zu verarbeiten, Jamie. Ich meine, du hast sozusagen entschieden, dass du nicht mehr seine Tochter sein möchtest. Und er verhält sich jetzt bestimmt absichtlich so, weil er dadurch ja auch eigentlich nicht mehr dein Vater sein darf. Das ist zwar noch kindischer, als das da-" Mit einem Nicken deutete ich in Richtung der Tür, hinter der sich irgendwo Matt und Madison befanden. "Aber irgendwann wird auch er merken, was er eigentlich an dir hat. Versuch einfach nicht zu viel darüber nachzudenken, sondern dich lieber auf das alles hier zu freuen. Du wirkst jetzt schon viel glücklicher. Und wenn du Hilfe beim Streichen brauchst- meine beiden Arme funktionieren." Demonstrativ hielt ich sie nach oben und lächelte Jamie dabei noch einmal zu. Ich war generell eine nicht besonders feinfühlige Person und vermutlich ging deshalb auch völlig an mir vorbei, worauf sie eigentlich hinaus wollte, als sie über die Hochzeit in einer Woche sprach. Matt hatte schon im Auto erwähnt, dass er bald endlich richtig heiraten würde, also war das für mich eigentlich nichts Neues, das ich nur mit einem kurzen Nicken absegnete. "Schön für die beiden. Vielleicht werden sie dadurch ein wenig erwachsener."


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Jamie Bennett - 23.08.2015 15:09

Jamie gewöhnte sich jetzt erst einmal an die Anwesenheit von Gus in ihrem neuen Umfeld. Natürlich wäre es ihr lieber gewesen und es hätte sie gefreut, wenn er näher zu ihr gekommen wäre und die Distanz mal wieder gebrochen hätte aber wie immer, sie Akzeptierte einfach alles so, wie es war. Sein Scherz lockerte dann auch die Anspannung, die daraus resultierte, dass sie sich viel zu viele Gedanken darum machte, wie sie sich ihm gegenüber anstellen sollte. Angefangen damit, wie sie sich am besten hinsetzte um in einem guten Licht dazustehen bis hin zu den eher schüchternen Blicken, die sie immer wieder einholten, wenn er sie so vielsagend Anlächelte. „ Oh, das wird noch ganz komisch, egal wohin ich ihn mitnehmen soll und als Adoptivvater vorstelle – aber ja, auf dem Papier ist Matt mein Vormund und nicht mehr mein... leiblicher Vater. Du Glaubst nicht, wie peinlich er sich auf dem Amt benommen hat, nachdem alles in trockenen Tüchern war.“ sie rieb sich schmunzelnd über die Augen, weil die Erinnerung ihr bis jetzt die röte ins Gesicht trieben. Weil Reden immer schaffte, sie davon Abzulenken, was in ihr vorging, konnte man dabei zuschauen, wie sich ihr Körper langsam von der geraden Haltung löste und sie sich einfach ein bisschen Normaler benahm. „ Ich... versuche es. Vielleicht... wird er ja irgendwann noch mal... auf mich zukommen. Das es gerade Matt geworden ist, ist für ihn fürchterlich. Er hält gar nichts von ihm und in seinen Augen ist er ein asozialer Versager.“ Sie hatte Gus bestimmt schon mal Erzählt, das die beiden nicht gut aufeinander zu Sprechen waren aber wie tief das wirklich griff, wusste er nicht. „ Wir sind auch mal... gespannt wie unsere Mutter dazu steht. Keiner weiß, wann, wie und mit wem sie wieder kommt.“ Eigentlich sollte Jamie gerade die Frau egal sein, die sie einfach im Stich gelassen hatte aber auch das würde für sie noch eine harte Probe werden. Weil sie aber auch selber genug davon hatte, die traurige und schwere Stimmung in sich zu spüren, hob sie die Schultern. „ Es bringt nichts sich den Kopf zu zerbrechen und ich bin wirklich... froh, hier sein zu dürfen. Auf das Angebot mit den gesunden Armen komme ich gerne zurück...“ Jamie schmunzelte „... obwohl ich mich, wie ich dich kenne, nicht davor drücken darf, auf die Leiter zu steigen um knapp unter der Decke zu streichen. Das war meine erste Intuition bei Helfen.“ Sie sah auf den Arm im Verband „ Dauert aber auch nicht mehr so lange. Aber andere Frage, du kannst so was?“ sie wagte es, ihn etwas provozierend und frech anzuschauen, wo sie an seinen handwerklichen Fähigkeiten zweifelte. Was sich damit legte, wie er auf die Information wegen der Hochzeit reagierte. Na toll, das ging ja gut los. Und das war es auch, was Jamie dazu bewegte, Gus plan aufgehen zu lassen – unsicher rutschte sie etwas an ihn heran, das zumindest nur noch eine Handbreit zwischen ihnen Platz war „ Ja und... und Matt hat mich gefragt... ob ich... dich nicht... fragen will... ob du mit kommen willst. Wo wir doch... in der Dating... Testphase sind.“ Hach, Matt hatte sich köstlich amüsiert und eigentlich darauf Bestanden, dabei zu sein, wenn sie ihn fragte. Weil er sich schon denken konnte, dass es ein unsicheres Herumdrucksen sein würde. „ Also... wenn dir das nicht... zu viel ist und...“ Jamie, halt einfach den Mund. Besser machen konnte sie es jetzt nicht mehr.


RE: MATT # MADISON # JAMIE - Gus Evans - 23.08.2015 15:59

"Na, hoffentlich hat Matt auf dem Amt nicht sein pinkes Ganzkörperkostüm ausgepackt, von dem du mir erzählt hast", erwiderte ich grinsend, schüttelte dann aber den Kopf und sah Jamie erwartungsvoll an, damit sie mir erzählen konnte, in was für eine peinliche Situation ihr Adoptivvater-Bruder sie wieder gebracht hatte. Mittlerweile wusste ja auch ich, dass er nicht der introvertierteste Zeitgenosse war, sondern immer irgendwie auffiel. Wie genau er die Aufmerksamkeit auf sich zog, variierte jedoch ständig. Auf jeden Fall schien er das komplette Gegenteil zu Jamies leiblichem Vater zu sein und weil es so schön war sie lachen zu sehen, ließ ich die Verzweiflung über ihn und Jamies Mutter lieber unter den Tisch fallen und konzentrierte mich lieber auf die Dinge, die sie glücklich machten. So wie anscheinend die Vorstellung mich bei handwerklichen Tätigkeiten zu sehen, die ich aber sofort entschieden abblockte, indem ich triumphierend nickte. "Ich finde jetzt nicht, dass man zum Streichen besonders viel können muss, aber ja- ich würde es nicht zum ersten Mal machen. Vor ein paar Jahren hab ich doch eine Zeit lang auf einer Ranch gelebt und bei allem geholfen, was so anstand. Da musste dann auch eine Scheune neu gestrichen werden. Mit einem Hammer und Nägeln kann ich auch umgehen, also wenn du sogar noch ein paar Bilder aufhängen möchtest, bist du bei mir richtig. Es sei denn du hast Angst davor, dann lass ich es dich lieber selber machen und schau dir belustigt dabei zu, wie du dir immer wieder auf die Finger schlägst." Auch ich zog meine Augenbrauen provokativ ein wenig in die Höhe und lehnte meinen Kopf grinsend etwas zur Seite.
Genau diesen amüsierten Gesichtsausdruck behielt ich auch bei, als mein Plan tatsächlich aufging und Jamie etwas näher an mich heran rutschte. Vermutlich ging sie nicht einmal davon aus, dass mir die Distanz überhaupt aufgefallen war und auch nicht, wie ich innerlich versuchte sie genau zu diesen mutigen Annäherungsversuchen zu drängen, indem ich einfach nicht nachgab. Aber was dann zusätzlich stotternd aus ihrem Mund kam - das war ja noch besser. Ich machte mich nicht darüber lustig, wie unsicher sie mir gegenüber war, aber früher oder später wäre es doch sowieso an der Zeit, dass sie endlich über ihren Schatten springen musste. Und genau deshalb reizte ich das jetzt bis zum Äußersten. "Und?", fragte ich, sah ihr erwartungsvoll in die Augen, aber Jamie schien absolut nicht zu verstehen, worauf ich hinaus wollte. Und dass ich gerade versuchte sie dazu zu bringen, dass sie auch ein wenig waghalsiger wurde, was zwischenmenschliche Beziehungen anging. Denn obwohl sie sich schon überwunden hatte und jetzt so nah vor mir saß, machte ich noch immer keine Anstalten sie zu berühren oder ihr noch näher zu kommen. Ich saß einfach nur dort und lächelte sie abwartend an. "Du hast gerade gesagt, Matt ist der Meinung du sollst mich fragen. Aber du hast mich noch nicht gefragt. Also- Und? Fragst du mich noch?" Sie musste mich gerade abgrundtief hassen.