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KILIAN'S FLAT
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT


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Beitrag #71
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Während Lahja jetzt schon zum wiederholten Mal ihre Gefühle für mich in Worte fasste, indem sie mir ganz deutlich sagte wie verliebt sie in mich war, hatte ich mich bisher ganz bewusst zurückgehalten. Ich mochte sie, zweifellos, mehr als das sogar, sonst hätte ich mich niemals auf eine Beziehung mit ihr eingelassen, aber während dieser turbulenten letzten Wochen hatte ich doch überhaupt nicht die Möglichkeit gehabt diese Gefühle auch zu definieren. Wir hatten gar keine Chance verliebte Blicke miteinander auszutauschen, diese kribbelnde Leichtigkeit zu spüren oder zusammen zu lachen, stattdessen hatten wir gekämpft, beide. Miteinander und gegeneinander. Wir hatten tiefe Emotionen geteilt und eine Verbindung zueinander aufgebaut und dadurch vermutlich den wichtigsten Grundstein für eine Partnerschaft gelegt, aber diese Verliebtheit hatte ich erstmalig in den letzten beiden Tagen so recht an mich heran gelassen. Schon den ganzen Tag lang versuchte ich mich still mit dem auseinanderzusetzen, was ich fühlte, wenn wir einander ansahen oder uns berührten, aber erst in diesem Moment bemerkte ich tief in mir die Sicherheit, dass es mir genauso ging wie ihr. Als wir hier eng umschlungen in der Küche standen, so gut wie nackt, atemlos, erschöpft und auch unheimlich glücklich; als wir uns in diesem Moment ansahen und noch einmal küssten, war auf einmal jeglicher Zweifel aus dem Weg geräumt. "Danke, dass du da bist", antwortete ich leise, mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. "Ich bin so verliebt in dich, Lahja, das glaubst du gar nicht." Das war nicht einmal übertrieben, sie verstand tatsächlich nie, wie jemand Gefühle für sie empfinden konnte. "Und das war wirklich das schönste Weihnachten seit- keine Ahnung. Ewigkeiten. Trotz allem. Trotz dem Streit gestern oder unserer Auseinandersetzung heute Morgen, trotz deiner verrückten Familie und- Kilian. Oder vielleicht auch gerade wegen allem. Du- forderst mich so heraus, jeden Tag aufs Neue, aber das fühlt sich so gut an. Wirklich. Es ist schön, wenn du mich aus meinem Schema herausziehst und meine Pläne durcheinander wirfst und- mir den Kopf verdrehst." Mein Lächeln wurde ein wenig breiter, zärtlich legte ich meine Hände an Lahjas Taille und zog sie noch einmal so dicht zu mir, dass ich sanft ihre Lippen mit meinen küssen konnte. "Ich mag, was du mit mir machst. Und wie du mich ansiehst. Und wie du mich berührst. Ich mag dein Chaos." Ein weiteres Mal küsste ich sie auf die Lippen, ehe ich einen Schritt zurück trat, eine Hand unter ihre Beine legte und die andere um ihren Rücken, damit ich sie grinsend hochheben und ihrem Wunsch nachkommen konnte. "Heute bin ich noch stark genug dich ins Bett zu tragen, morgen machen wir das dann andersrum", kündigte ich schonmal an, bevor ich - so schnell wie möglich - durch den vollkommen zerstörten Flur hindurch ging und Lahja erst in ihrem Bett wieder absetzte. Ehe sie sich allerdings zurücklegen konnte, hielt ich sie noch einmal auf, griff nach ihrem Oberteil und zog es ihr über den Kopf hinweg aus, damit unsere Körper heute Nacht kein Stück Stoff mehr voneinander trennen würde. Und damit Kilian auch keinen Schock bekam wenn er zurückkehrte - was er hoffentlich tat - dachte ich sogar daran die Tür zu schließen und den Zimmerschlüssel von Lahja herumzudrehen, bevor ich mich ebenfalls ins Bett legte, den Körper seiner Tochter ganz dicht zu mir zog und im Dunkeln erneut ihre Lippen mit meinen verschloss. Bis wir dicht aneinander gedrückt und mit verknoteten Beinen einschliefen.


ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE

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28.01.2016 01:18
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #72
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Natürlich rechnete ich damit, dass Aprils Hilfsangebot viel eher leere Worte waren. Das war doch immer so. Nach dem Scheiß, den ich ihr angetan hatte, konnte ich nicht von ihr erwarten, dass sie in so schweren Zeiten trotzdem zu mir stand, aber sie tat es. Wir würden uns heute Abend wiedersehen, wir würden miteinander reden, trotz all der Wut, die sie ganz offensichtlich noch in sich trug. Obwohl ich sie so verletzt hatte. Sie war dennoch für mich da. Dankbar ließ ich mich daher auch in ihre Arme sinken, drückte meine Hände in ihren Rücken und hielt sie dicht an mir, während sie mir leise noch genau die Dinge sagte, die ich jetzt hören musste. Normalerweise versuchte ich immer stark zu sein, nichts an mich herankommen zu lassen und das auch nach außen zu tragen, aber diesmal konnte ich überhaupt nicht verbergen, wie sehr mich das mitnahm, was ich gesehen hatte. Und dank April hatte ich auf einmal das Gefühl mich nicht dafür schämen zu müssen und dass es okay war auch Lahja diese Dinge zu zeigen, mehr als das, es war sogar wichtig das zu tun. Tief stieß ich die Luft aus meinen Lungen, als wir uns wieder voneinander lösten, nickte ihr noch ein letztes Mal dankbar zu, versicherte ihr, dass ich mich melden würde, sobald ich wusste, wann ich aus der Kneipe kam, und machte mich dann auf den beschwerlichen Weg zurück zu meiner Wohnung.
Je weiter ich kam, desto unsicherer wurde ich wieder, klar. Nicht nur einmal zog ich in Erwägung das Wiedersehen mit Lahja doch noch länger hinaus zu zögern, mich erst irgendwo abzulenken oder eventuell noch zu Matt zu gehen. Vielleicht sollte ich ihn einfach bitten mich zu begleiten, auch wenn das sicher nicht das war, was meine Tochter wollte. Letztendlich fand ich mich aber alleine vor meiner Wohnung wieder, angespannt und verzweifelt, schloss die Tür auf und blieb sofort erschrocken stehen, weil Lahja dort direkt vor mir im Flur stand. Und weil mir natürlich nicht entging, was gestern hier passiert war. Es lagen zwar keine Scherben mehr auf dem Boden und alle Möbel standen wieder an ihrem Platz, aber der Spiegel war gerissen und ein paar Teile davon heraus gebrochen, in einigen Bilderrahmen fehlten die Scheiben und an einer Stelle in der Wand war die Verkleidung unter der Tapete eingedrückt. Reste von Lahjas Zerstörungswut waren das, zweifellos, und unwillkürlich pressten sich meine Kiefer fest aufeinander. Nicht wütend, nicht vorwurfsvoll, sondern einfach überfordert. Mehr als ein leises "Hey" brachte ich im ersten Moment überhaupt nicht zustande, trotz all der Ratschläge von April. Es brauchte eine Zeit lang, bis ich langsam die Wohnungstür wieder ins Schloss drückte, auf meine Tochter zuging und sie fest in meine Arme schloss, meine Hände in ihren Rücken presste und mein Kinn seitlich gegen ihre Haare lehnte. Ja, verdammt, als ich sie ansah kamen tatsächlich die Bilder von gestern Abend noch einmal ganz deutlich zurück, aber nicht nur das. Ich konnte auch mit meinen eigenen Augen sehen, dass sie vor mir stand, dass sie gesund war, dass es ihr gut ging - obwohl Chris ihr dieses unvorstellbare Leid angetan hatte - und das war so erleichternd und so befreiend, dass es mir überhaupt nicht schwer fiel ihr nah zu sein. "Es tut mir Leid." Nicht, dass ich sie nicht beschützen konnte, es ging hierbei ausnahmsweise nicht um mich. "Dass ich gestern gegangen bin und dass ich dir- solche Sorgen gemacht hab. Das tut mir so Leid. Und ich liebe dich. Mehr, als alles andere, okay? Ich liebe dich und ich bin für dich da. Egal, was du brauchst." Meine Stimme war leise und unruhig, aber auch das war in Ordnung. Schwäche zeigen war in Ordnung.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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02.02.2016 17:59
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #73
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Seid Lahja am Morgen die Nachricht bekommen hatte, dass ihr Vater heim kommen würde, konnte man deutlich spüren, wie angespannt sie war. Zac versuchte nicht nur ein Mal ihr Mut zuzureden aber sie konnte einfach nicht Einschätzen, wie Kilian reagieren würde und sie hatte Angst davor. Ob er ihr Überhaupt noch mal Nahe kommen würde oder war gestern beim Weihnachtsessen ihre vorerst letzte Chance gewesen, von ihrem Dad so liebevoll behandelt zu werden? Würde er sich vor ihr zurückziehen? Als sie aus dem Gefängnis gekommen war, wenn sie abhauen war – zu Matt oder wohin auch immer – da war es immer ihre Schuld gewesen und sie hatte ihn immer bitten müssen, sie in seine Arme zu schließen aber dieses Mal? Hätte er keine Sorge, seine Tochter damit zu verschrecken oder sich an die Bilder zu erinnern? Als Zac dann die Wohnung verließ, hielt sie sich noch lange an ihm fest und wollte gar nicht auf ihn verzichten, immer wieder krallten sich ihre Finger in sein Oberteil – aber alle wussten, es wäre besser. Vater und Tochter mussten damit nun ihren ganz eigenen Weg finden und dabei konnte keiner behilflich sein. Er brachte April ja auch nicht mit hier her – Lahja würde sich mit ihr treffen aber gerade hatte sie nicht mal den Kopf ihr zurück zu schreiben. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als der Schlüssel im Schloss zu hören war und sie richtete sich auf, das Kehrblech lag noch zu ihren Füßen. Unsicher sah sie Kilian an, der genauso im Türrahmen stand. Die beiden hatten immer ein komisches Verhältnis zueinander, was aber auch daran lag, dass sie sich so unglaublich ähnlich waren. Was er hier sah, diese blinde Wut und Verzweiflung an Gegenständen auszulassen, das kannte er nur zu gut. Diesmal hatte sie aber nicht ihre Schultern angespannt oder sah steinern in seine Richtung sondern einfach nur Fragend und ja, auch Sehnsüchtig. Bis er das tat, was sie nicht in der Form erwartet hatte aber wohl alle Wünsche von ihr übertraf. Er nahm sie so fest in den Arm wie selten zuvor. Er sagte ihr, dass er sie liebte – er entschuldigte sich und er würde für sie da sein. Er liebte sie! Immer noch. Auch nach den Bildern, die er gesehen hatte. Lahja schloss die Arme eng um Kilian, drückte ihren Kopf gegen sein Kinn an ihren Haaren und das musste schon Jahre her sein – wenn es Überhaupt mal dazu gekommen war – suchte sie halt bei ihrem Vater. „ Ich... ich bin nur so froh das... dir nichts passiert ist. Er hat Lucy umgebracht – er hat mir ein Bild gezeigt, einfach... sie war einfach Tod... ich habe doch sonst keine Familie mehr. Ich brauche dich doch, Papa. Ich liebe dich auch, egal was ich sage, wenn ich sauer bin.“ Sie unterschied da auch nach Jahren noch. Kilian und Jeany waren ihre Blutsverwandten und auch wenn Matt ihr Onkel war, ohne wenn und aber, Mama und Papa waren für sie schon immer unersetzlich gewesen. Glaubte man bei dem rebellischen Teenager kaum. „ Es tut mir so Leid. Ich wollte... wollte nie das du das siehst. Ich wollte... das löschen bevor... ich wollte das nicht.“ Noch immer ließ sie Kilian nicht los. „ Ich wollte das niemand davon weiß aber... dann musste ich mit Noah und Zac darüber Reden. Ihr solltet es nur nicht noch schwerer haben und ich... schäme mich so – und wollte das nur vergessen.“ Sie vergrub das Gesicht tiefer, denn Lahja begann auch noch zu weinen. Sie konnte die Tränen nicht zurück halten, so gerne sie das auch würde. „ Aber ich kann nicht schlafen und wenn doch, dann... kommt das wieder hoch und dann verliere ich so schnell die Kontrolle. Immerhin.... ich wollte ihn... erschießen. Vielleicht... bekomme ich das auch alleine hin.“ Lahja hatte ohnehin immer das Gefühl Kilian zu Enttäuschen, allein wegen ihres Lebenswegs schon und das hier fühlte sich an wie versagen auf ganzer Ebene, mit dem Therapeuten. Kilian konnte ihr tiefes Luft holen und das leise Schluchzen an ihrem Rücken fühlen, die glasig-roten Augen hob sie nicht an.


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02.02.2016 20:59
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #74
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Es brach mir das Herz, wie ich hier mit meiner Tochter im Flur stand, ihren Körper fest gegen meinen drückte und sie leise, zitternd in meinen Armen weinte. Ich ließ sie nicht los, ich ließ sie nicht einmal ein bisschen locker, sondern krallte meine Hände regelrecht in ihr T-Shirt und versuchte ihr durch den Druck meiner Finger Sicherheit zu vermitteln. Geborgenheit und Liebe. Bis ich langsam eine Hand hob und ihr beruhigend, liebevoll durch die Haare streichelte, mehrmals nacheinander. "Ich weiß, Lahja. Ich brauche dich doch auch." Früher waren wir gemeinsam mit Matt ein Dreiergespann gewesen und ja, heute waren wir das sicher auch noch manchmal, aber mein bester Freund hatte doch mittlerweile auch seine eigene Familie. Und wir hatten nur noch uns. "Ich würde so gerne- etwas gegen Chris tun." Ihn umbringen wäre dann doch zu hart gewesen, mit dem wütenden Unterton in meiner Stimme hätte ich Lahja dadurch nur wieder besorgt. "Aber er ist die Konsequenzen nicht wert, ich weiß das. Also- wenn du mir versprichst, dass du nie wieder mit einer Waffe vor seiner Tür aufkreuzt und ihm aus dem Weg gehst, wenn er dir irgendwo begegnen sollte, dann- verspreche ich dir dasselbe. Okay? Wir schaffen das." Ich lehnte meinen Kopf ein wenig zur Seite, um fest meine Lippen auf Lahjas Wange zu drücken, noch immer ohne meine Arme ansatzweise von ihr zu lösen. "Und ich möchte auch, dass du die Therapie machst. Wenn du glaubst, dass dir das helfen kann, dann tu das. Dann such dir mit Zac einen Therapeuten und- rede mit dem darüber. Du bist nicht verrückt, wir wissen das beide, aber- vielleicht- vielleicht sollten wir es auch gar nicht erst so weit kommen lassen. Vielleicht solltest du das tun, bevor dich das alles- krank macht." So wie Jeany, aber das konnte ich nicht aussprechen. "Gibts es- noch irgendetwas, das du mir nicht gesagt hast? Ist noch irgendwas passiert, das du vor uns verschweigen wolltest, Lahja?" Schon wieder zitterte meine Stimme vor Angst, weil ich wirklich nicht wusste, wie viel ich noch ertragen konnte.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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04.02.2016 01:19
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #75
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Nicht nur, dass er sie so festhielt, dass sie sich nicht Sicherer fühlen konnte – weil ein Kind dieses Gefühl nur in den Armen seiner Eltern haben konnte – sondern auch wie er ihr einen Kuss auf die Wange drückte, presste Lahja ihren Körper an ihn und kuschelte ihren Kopf an seine Brust. Das war ein ganz seltener Anblick. Weder Kilian noch sie ließen sich sonst so gehen aber April hatte ihm den richtigen Rat gegeben. Weil er es zuließ, konnte sie das auch. „ Ich verspreche es, ich werde ihm nicht wieder zu Nahe kommen... ich hätte... gleich auf dich hören sollen.“ Immerhin hatte Kilian schon die Affäre damals rasend gemacht, auf die sie sich ganz von selber eingelassen hatte. „ Ich will... dem Rat von Zac wenigstens eine Chance geben. Hast... habe ich die gesagt, dass er seine Abschlussarbeit fürs Studium über mich geschrieben hat? Ich... habe ihm auch gesagt, er soll sie abgeben.“ Die beiden sprachen sich so selten mal Ruhig und über die Dinge im Leben, die sie beschäftigten, irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, das musste nun raus. Bis sie sich verspannte, bis sie ihn vorsichtig ansah, mit ihren verweinten Augen. „ Willst du... das wirklich hören?“ Aber sie kannte ihren Vater, so war er nun mal und jetzt wollte er erst Recht alles hören. „ Gehen... wir ins Wohnzimmer?“ Es verhieß schon nichts gutes, wenn sie vorschlug, dass die beiden sich setzen sollten. Unsicher saß Lahja auf dem Sofa, rieb sich die eigenen Unterarme und die Knie. „ Ich weiß nicht... welches... also...“ Sie kämpfte so, sah ihren Dad unsicher von der Seite an. „ Er hat das mehrmals getan. Immer... wenn ihm danach war. Oder wenn so... ein erbärmlicher Zuschauer viel Geld dafür geboten hat.“ Lahjas Hände drückten sich in ihren Nacken, ihr wurde dabei ganz übel. „ Wer schaut sich... das an? Welcher Mensch gibt Geld dafür aus....“ Sie war so Fassungslos darüber aber konzentrierte sich auf das, was sie zu sagen hatte. Lahja konnte spüren, wie der Druck im inneren schon wieder zunahm. „ Am letzten Tag hat er... nachdem ich aufgegeben habe... verlangt das ich mit mache?“ Reichte das für Kilian? Sie wollte nicht ins Detail gehen aber er konnte deutlich sehen, dass war es, was sie wohl am meisten mitnahm. „ Deshalb konnte ich das nicht vor... Noah geheim halten. Ich... weiß nicht wie ich...“ Das junge Mädchen brach ab. Was sollte sie denn sagen?


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04.02.2016 21:48
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #76
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
So schwer es mir auch fiel meine Tochter wieder loszulassen, zog ich ganz langsam meine Arme von ihr zurück, nickte vorsichtig und folgte Lahja dann ins Wohnzimmer. Unwillkürlich kehrte diese Anspannung in meinen Körper zurück, nervös rieb ich mir selber über den Bart, als ich mich neben ihr auf das Sofa setzte und von der Seite in ihr Gesicht sah. "Nein, ich glaube du hast mir bisher noch nichts von der Arbeit erzählt. Worum geht es denn? Über dieses Training, das ihr miteinander gemacht habt?" Um ehrlich zu sein interessierte mich das Studium von Zac in diesem Moment herzlich wenig, aber ich konnte ja auch nicht wissen wie wichtig das alles für Lahja wirklich war. Bisher hatte meine Tochter mir doch nur erzählt, dass die beiden regelmäßig zusammen joggen oder in so etwas wie in Fitnessstudio gingen, um einen sportlichen Ausgleich für die Aggressionen zu finden, mehr nicht. Und das konnte doch jetzt wirklich mal hinten an stehen, vor allem als der Blick meiner Tochter sich plötzlich wieder veränderte und ich darauf vorbereitet wurde, dass diese Vergewaltigung im Video nicht alles war. Da gab es noch Schlimmeres, etwas, das Lahja noch mehr auf den Schultern lastete und mir schwer auf die Brust drückte. Er hatte sie nicht nur einmal vergewaltigt, sondern mehrmals. Das war der erste Schock, der sich schmerzhaft durch meinen Körper zog und dafür sorgte, dass ich fest meine Hände ineinander presste, versuchte eine unbedeutende Ecke im Raum zu fixieren und mich darauf zu konzentrieren, dass ich nicht schon wieder die Kontrolle verlor. Er hatte sie auch gezwungen- mitzumachen? Entgegen der Hoffnungen meiner Tochter verstand ich nicht sofort, worauf sie damit hinauswollte und sah deshalb auch unsicher in ihr Gesicht. "Was- was heißt das? Du solltest- wie mitmachen?" Wenn ich eine Frau wäre, dann hätte ich das mit Sicherheit besser verstehen können, aber meiner Meinung nach machte es keinen großen Unterschied, ob man einen Orgasmus bekam oder nicht. Lahjas Worten nach zu urteilen glaubte ich viel eher, dass sie auf etwas anderes hinauswollte. "Solltest du-- hat er dich gezwungen, dass du- ihn- oral--" Ich konnte das einfach nicht aussprechen vor meiner Tochter und deutete daher einfach nur in meinen Schritt. Das wäre doch aktives Mitmachen.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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05.02.2016 22:04
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Lahja Emilia O'Neill
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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #77
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Die beiden saßen gleichermaßen angespannt auf dem Sofa, Lahja rieb sich über die Seiten ihres Halses, drückte die Knie aneinander und heftete ihren Blick auf den Boden. „ Zac hat... seine Thesen an mir... bewiesen? Das Training und das viele Reden... er hat das heimlich alles genutzt um die Arbeit zu schreiben. Am Anfang war ich total sauer aber ich muss zugeben – es hat mir geholfen und er wird das abgeben, es kann sogar veröffentlicht werden. Vielleicht war ich dafür das Versuchskaninchen aber... ich will, dass er auch anderen helfen kann und nicht noch mehr Zeit verliert, weil er von neu beginnen muss.“ Eventuell sollte Kilian das auch wirklich vorher Wissen, zu den Familienverhältnissen stand da nämlich auch etwas drin. Noch immer lag die Spannung schwer in dem Raum, unangenehm zog sich ihr Magen zusammen, als Kilian dann doch weiter Fragen stellte, was genau sie gemeint hatte. Sie stützte die Ellenbogen auf den Knien ab, sie konnte ihren Dad nicht ansehen, während sie davon Redete, was das genau hieß. Erst schüttelte sie nur den Kopf. „ Nein – das war es nicht.“ Lahja rieb sich über die Augen, senkte den Kopf und hielt sich mit zwei Fingern die Schläfen fest. „ Ich hatte... vorher eine Affäre mit Chris, das weißt du und daher wusste er auch... was... ich mag. Er hat, nachdem ich aufgegeben habe, gesagt... wenn ich die Sache gut mache, darf ich bald... gehen. Ich wollte nur endlich da raus.“ Erneut war ein leises schluchzen zu hören. „ Das... ist mir so peinlich und ich Schäme mich so dafür, dass ich mich nicht... beherrschen konnte aber ich musste mich vor ihn knien und dann hat er... angefangen... mit seinen Händen.“ Lahja sog mehrmals tief die Luft ein, weil durch die abgehakten Worte die Bilder auch in ihrem Kopf wieder klarer wurden und das Gefühl sie wieder einholte, was sie dabei gehabt hatte. „ Bis ich gekommen bin... während er... mich vergewaltigt hat. Dad, es tut mir so Leid.“ Sie kam sich vor damit alle ihre Liebsten vor den Kopf gestoßen zu haben. „ Ich wollte doch nur endlich gehen. Die... anderen Male, war das... konnte ich das mit der Folter... vergleichen. Er hat mir einfach... schmerzen zugefügt aber das war so...“ Sie kreuzte die Finger im Nacken. „...ich komme damit nicht klar. Deswegen die Therapie. Das ist dir wahrscheinlich egal... aber ich kann Noah und Zac nicht... so liebevoll Nahe sein, wie ich will.“ Das es einen anderen Weg gab, ließ sie lieber unter den Tisch fallen.


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06.02.2016 16:51
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #78
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Mit angespanntem Ausdruck im Gesicht sah ich meine Tochter von der Seite wieder an, betrachtete sie für ein paar Sekunden, aber wandte dann kopfschüttelnd den Blick wieder ab. Zac hatte Lahja also heimlich benutzt, um in seinem Studium weiter zu kommen, das war ja fantastisch und gleichzeitig auch sicher genau das, was ich gerade hören wollte. Scheiß Arschloch. Der einzige Grund, weshalb ich das unkommentiert ließ, war der, dass ich nicht schon wieder eine Auseinandersetzung über diese sowieso schon fragwürdige Beziehung zwischen den beiden heraufbeschwören wollte. Vielleicht sollte ich darüber nochmal ganz in Ruhe mit meiner Tochter reden, um ihr auch mal unmissverständlich klar zu machen, dass eine Partnerschaft so nicht funktionierte. Zu dritt. Das war doch nicht normal. Jetzt allerdings war ich noch immer viel zu sehr damit beschäftigt meinen Herzschlag zu kontrollieren und dabei regelmäßig zu atmen, um nicht schon wieder völlig aus der Haut zu fahren. Dabei war es nicht wirklich hilfreich, dass Lahja jetzt so genau beschrieb, was Chris genau mit ihr getan hatte. Wie sie sich vor ihn knien musste und wo seine Hände gewesen waren. Zu dem Zeitpunkt presste ich meine Finger so fest in meine eigene Haut, dass die Druckstellen in den nächsten Tagen noch bläulich unterlaufen zu sehen sein würden. "Das hab ich nicht gesehen", ließ ich sie angespannt und tonlos wissen. Chris hatte mir ein Video von einer der vorherigen, brutaleren Vergewaltigungen geschickt. Eine, gegen die meine Tochter sich noch wehren wollte. "Das ist--" So sehr ich es auch versuchte, ich fand keine Worte für das, was er Lahja angetan hatte, man sah doch ganz deutlich in ihren Augen wie sehr sie das mitnahm und wie sehr sie darunter litt. Genau das war aber vielleicht auch meine Rettung. Ich stand wieder ganz knapp davor die Kontrolle zu verlieren, einfach wütend aufzuspringen und diesem Wichser seinen Kopf vom Hals zu reißen, aber stattdessen rutschte ich langsam an meine Tochter heran, legte meine angespannte Hand auf ihren Kopf, zog meine Finger sanft durch ihre Haare und schloss dann meinen Arm um ihre Schulter, damit ich sie liebevoll an mich drücken konnte. "Es gibt nichts, was dir Leid tun müsste. Nichts davon ist deine Schuld." Schwer versuchte ich meine Wut herunter zu schlucken. "Wenn das- wirklich stimmt, was du gesagt hast - dass er Lucy umgebracht hat - dann-- vielleicht--" Wieder versagten mir die Worte, stattdessen schloss ich auch meinen anderen Arm um Lahja und drückte ihr noch einmal meine Lippen auf den Kopf. "Ich bin so froh, dass du lebst. Und alles andere- kriegen wir hin. Vielleicht- ist die Therapie wirklich keine schlechte Idee, um das alles zu verarbeiten und um- zu lernen, wie du wieder- genießen kannst. Mit Zac und Noah." Bitte nicht. "Und vor allem, damit du dir selber nicht mehr die Schuld daran gibst. Das ist nicht deine Schuld. So wie sich das anhört konntest du doch gar nichts anderes tun, als nachzugeben."


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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06.02.2016 23:49
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Lahja Emilia O'Neill
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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #79
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Lahja ließ sich von ihrem Vater an sich heran ziehen. Es dauerte eine Weile, bis die Anspannung seiner Tochter nachließ und sie sich auch an ihn lehnen konnte. „ Aber warum fühle ich mich... dann so als hätte ich etwas fürchterliches getan?“ Das war das, was ihr am meisten zu schaffen machte. Diese Folter, dass sie das verarbeiten konnte, hatte sie selber eingeleitet, indem sie sich gewehrt hatte und nicht so schnell eingeknickt war. „ Warum hast du das Video überhaupt angesehen? Warum hast du dich nicht an meine Bitte gehalten?“ Ja – diese Frage kam berechtigt auf. Bisher gab es wichtigeres, zum Beispiel sich Sorgen um Kilian zu machen aber jetzt war dieser Gedanke wieder da. Trotzdem verließ sie nicht den Schutz, den ihr Vater ihr bot und der es schaffte, dass sie langsam wieder zur Ruhe kam und die Tränen nicht mehr über ihre Wangen rollten. „ Natürlich stimmt das, was ich sage. Warum sollte ich dich belügen? Chris wollte sich dafür Rächen, dass ich ihn angelogen habe. Als ich im Gefängnis war, hat er mich über Lucy ausgefragt und ich habe sie gedeckt – er hat sie so weit getrieben, dass sie sich selbst das Leben nehmen wollte und ich konnte... sie doch nicht wieder ans Messer liefern. Also haben wir ihn in dem Glauben gelassen, sie lebt nicht mehr. Bis er dann raus gefunden hat, wo sie ist und das er an der Nase herum geführt worden war.“ Dennoch bereute Lahja nicht, was sie gemacht hatte. Obwohl sie allen Grund dazu gehabt hätte, nach allem, was passiert war. Sie hatte das richtige getan. „ Natürlich habe ich gemacht... was nötig war um da endlich raus zu kommen. Damit ich mir das nicht vorwerfen kann. Ich hätte auch früher nachgeben können aber ich habe... so lange, wie es nur ging, versucht nicht das zu tun... was er will.“ So weit brachte einen manchmal der eigene Stolz aber zumindest war der nun noch nicht gebrochen. Sie fand es nur so unfassbar schwer, sich nicht die Schuld daran zu geben, diese Vergewaltigung auch noch... mitgemacht zu haben. Das fühlte sich so an, als hätte sie ihm eine Berechtigung gegeben, dass sich das für sie gut anfühlte. Um sich nur nicht endlos im Kreis zu drehen, schloss sie selber die Arme um ihren Vater. " War das... okay? Das ich April gebeten habe, nach dir zu Suchen?"


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07.02.2016 15:24
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #80
RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Sanft streichelte ich über den Arm von Lahja, während ich langsam meinen Kopf schüttelte. "Ich- weiß nicht. Vielleicht ist das eine Frage, die du dem Therapeuten stellen solltest." Schwachsinn. Natürlich wusste ich, weshalb sie sich so grauenhaft fühlte, denn in abgeschwächter Form hatte ich das doch auch schon mehrmals mitgemacht. "Vielleicht- liegt das daran, dass du nicht nachgeben wolltest, aber- irgendwann nicht anders konntest. Ich kenne dich und ich weiß, dass du nicht gern Schwäche zeigst und dieses- aufgeben deinerseits- das war vielleicht genau das. Das fühlt sich an die Schwäche." Verbunden damit, dass Chris sie auch noch zu einem Orgasmus getrieben hatte und sie seitdem auch positive Gefühle mit ihm in Verbindung bringen musste, war das mit Sicherheit eine absolut zerstörerische Erinnerung in ihrem Kopf. Liebevoll versuchte ich ihr den Schmerz zu nehmen, indem ich sie noch einmal an mich drückte, bis ich unwillkürlich doch wieder erstarrte. Natürlich musste diese Frage kommen. Weshalb ich Lahjas Bitte missachtet hatte. "Ich- wollte dich und Zac nicht stören", versuchte ich es erst, war dabei aber so verunsichert, dass man das deutlich in meiner Stimme hörte. Verdammt. "Ich hab mir jedes Video angesehen, Lahja. Bevor du es uns erlaubt hast. Und- wenn diese Vergewaltigung der Grund ist, weshalb du diese komische Regel überhaupt erst aufgestellt hast, dann bin ich auch froh, dass ich es getan hab. Du kannst sowas doch nicht einfach vor mir verschweigen." Kurz sah ich von der Seite in die Augen meiner Tochter, doch bevor sie überhaupt die Chance hatte sauer zu werden, versuchte ich ihr ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem ich auch - ausnahmsweise - offen und ehrlich zu ihr war. Auch wenn es mich schwach wirklich ließ. "Wo wir beim Thema Verschweigen sind: Das zwischen April und mir ist nicht ganz so auseinander gegangen, wie ich gestern behauptet hab. Du weißt, dass April und ich uns immer wieder gestritten haben, wegen ihrem Job." Das hatte Lahja bestimmt mitbekommen. "Als sie vorige Woche von der Arbeit nach Hause gekommen ist war sie- eher abweisend zu mir. Sie war müde und ausgelaugt, aber ich hab das persönlich genommen und bin wütend geworden. Und beleidigend. Daraufhin ist sie mitten in der Nacht gegangen, einfach um ein bisschen raus zu kommen, und ist erst sehr spät zurück gekehrt. Ein ehemaliger Arbeitskollege von ihr hat sie nach Hause gebracht, aber obwohl sie mir gesagt hat, dass die beiden nur Kollegen sind, hab ich ihr nicht geglaubt. Ich wurde sauer, hab sie angeschrien und ich hab auch ein paar Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Unter anderem, dass sie als Stripperin arbeitet. Daraufhin hat sie ihre Sachen gepackt und ist gegangen. Dass sie eine Woche lang nicht auf meine Anrufe reagiert hat, das stimmt, aber das rechtfertigt nichts. Ich hätte- nicht mit Summer schlafen dürfen, ich weiß das." Tief sog ich die Luft in meine Lungen, ehe ich noch einmal vorsichtig in das Gesicht von Lahja sah. "Es war- mehr als okay, dass du April angerufen hast. Ich will gar nicht wissen, was passiert wäre, wenn sie mich nicht gefunden hätte."


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08.02.2016 00:28
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