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KILIAN'S FLAT - Admiss - 22.06.2015 23:15

Die Wohnung von Kilian Thomas Carter.


RE: KILIAN - Kilian Thomas Carter - 23.06.2015 21:26

Ich hörte zwar, was April sagte, und ich verstand auch, dass irgendetwas vorgefallen sein musste, das sich negativ auf sie und ihren Job auswirken würde, aber gerade, als ich dagegen protestieren wollte wie sie meiner Frage auswich, spürte ich ihre Lippen schon wieder auf meinen. Ich merkte, wie sich ihre Finger um mein T-Shirt schlossen, wie sie mich daran näher an sich zog, unsere Oberkörper aufeinander trafen und dieses wohlige Kribbeln, das dadurch ausgelöst wurde, ließ die Sorgen für einen Moment in den Hintergrund rücken. Wie lange war es her, dass ich mich das letzte Mal in Gegenwart einer Frau so gut gefühlt hatte? Das hier war was anderes als die wahllosen One Night Stands nach Jeanys Tod, das hier war auch etwas anderes, als die Affäre mit Summer. Bei April und mir ging es nicht nur um Sex und ich konnte mir nicht einmal einreden, dass es nur darum ging. Scheiße, im Gegenteil sogar. Nach dem Vorfall mit Chris wusste ich nicht einmal, wie ich selber darauf reagieren würde völlig nüchtern mit ihr zu schlafen. Vielleicht konnte man sogar sagen, dass ich in gewisser Weise Angst davor hatte. Davor Dinge zu tun, die sie an ihn erinnern würden. Stellen an Aprils Körper zu berühren, die diese Erinnerung wieder präsenter werden ließen. Ich hatte Angst davor ungewollt Grenzen zu überschreiten und damit unwiderruflich das zu zerstören, was sich gerade zwischen uns entwickelte. Viel zu gut fühlte es sich doch an sie einfach in den Arm zu nehmen, ihre Lippen auf meinen zu schmecken und meine Fingerspitzen sanft über ihren Rücken zu ziehen, als dass ich bereit wäre dies leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Regelrecht unschuldig hielt ich deswegen auch inne, als ich mit der Hand in Höhe ihres Beckens angekommen war, löste im selben Moment auch meine Lippen wieder von Aprils und zog meinen Kopf ein wenig zurück. Gerade so weit, dass ich ihr problemlos in die Augen sehen konnte. "Wurdest du erwischt?", fragte ich direkt, ohne Umschweife, und kam dadurch auch auf das zurück, was sie lieber von mir fern gehalten hätte. "Mit der Akte, meine ich. Haben die dich gesehen? Hat das jetzt irgendwelche Konsequenzen für dich?" Ich sah April fest in die Augen, mit einem Blick, der verdeutlichte, dass ich keine weiteren Ausweichmanöver zuließ. Das hatte sie schließlich für mich riskiert, und für Matt. Ich konnte ja nicht ahnen, welche Ausmaße das wirklich annahm, viel eher glaubte ich, dass es sie eine Verwarnung kosten würde. Mehr nicht.


RE: KILIAN - April Clinton - 24.06.2015 20:30

Kilian schien sich nicht auf sie einlassen zu wollen und auch nicht auf ihre Ablenkung. Es war keine direkte Ablehnung, denn er erwiederte den Kuss und das nicht so, als würde ihm das nicht gefallen. Seine Hände auf ihrem Rücken lösten in ihr ein angenehmes Gefühl aus, wenn sie auch nicht definieren wollte ob das denen glich, die sie bei Liam gehabt hatte aber es war nicht so – als wollte sie sich vor ihm zurück ziehen. Ebensowenig als seine Hände auf ihrer Hüfte ruhten. April würde sicher noch irgendwann an den Punkt kommen, wann sie Angst oder Panik bekommen würde, schon alleine weil sie von Kilian nun mal wusste, wie viele Erfahrungen er schon hatte aber so weit ging er heute gar nicht. Er wollte wohl auch nicht weiter. Lag das an ihr? Fühlte er sich dabei nicht gut und das ging an die Grenze von dem, was sie neulich für sich ausgemacht hatten. Weil beide einfach Angst hatten, etwas zu beginnen, was ohnehin schon zum scheitern Verurteilt war? Sie wusste es im ersten Moment nicht, bis er dann diese Frage stellte und ihre Augen dabei mit seinen Blicken fesselte. In dem Augenblick blieb ihr nichts anderes übrig als zu nicken, April war kein Mensch, der einem anderen ins Gesicht lügen konnte. Sowas sah man zehn Meter gegen den Wind bei der blonden Frau und so neigte sie nach dem Kopfnicken auch ihr Haupt gegen den Boden und brachte noch etwas mehr Abstand zwischen die beiden Körper. „ Kilian, ich bin nicht vom Krankenhaus oder von Kollegen erwischt worden. Das sichert mir zwar meinen Job aber ich bin nicht sicher, ob es der richtige oder der bessere Weg ist.“ das lag alles doch noch gar nicht weit zurück, sie war von dem Geschehen sofort hier her und hatte sich einfach von Kilians erleichterung mitreißen lassen wollen. Hatte sich daheim in Ruhe damit auseinander setzen wollen, ob sie mit ihrem Gewissen überhaupt vereinbaren konnte, diese Medikamente zu Schleusen. Es würde sie ihren Job und vor allem im Moment auch ihre Existenz kosten, den Job den sie liebte und trotzdem ging es ihr doch um die Menschen? Was würde ein verrat nach sich ziehen? So weit sie wusste gingen die Meidkamenten Schwarzmärkte bis in die Mafia, zumindest wenn man den Zeitungen trauen konnte. „ Du hast doch ohnehin schon immer so... viel um die Ohren?“ so viel was ihn belastete, nun sie auch noch? Mit beiden Händen fuhr sie sich durch die langen Haare und suchte den Blick aus dem Fenster „ Ein Oberarzt und ein Kerl, der allem Anschein nach Medikamente in die Klinik schleust haben mich... dabei erwischt, wie ich die Kopien gemacht habe.“ Kurz sah sie in seine Augen, aber sie konnte dem gerade gar nicht stand halten sondern verschränkte lieber die Arme vor der Brust und sah auf diese hinab. „ Mein Job verlieren oder Hilfe bei dem Geschäft... das sind meine Optionen.“


RE: KILIAN - Kilian Thomas Carter - 25.06.2015 18:51

Gerade weil ich davon ausging, dass man für so einen Fehler höchstens mit einer Verwarnung rechnen musste, lehnte ich unsicher meinen Kopf zur Seite und zog die Stirn zusammen, als April noch mehr Distanz zwischen unsere Körper brachte und statt mir den Boden vor ihren Füßen fixierte. Wie ein reumütiges Kind sah sie aus und wie ein genervter Vater reagierte ich auch mit einem Augendrehen, als sie noch ein letztes Mal versuchte meiner Fragen auszuweichen. "Wenn du dich in Schwierigkeiten bringst, weil du mir einen Gefallen tun willst, dann will ich auch davon wissen. Egal wie viel ich um die Ohren hab", wies ich sie ab, hob beruhigend meine Hand an ihren Hals und streichelte mit meinem Daumen langsam, zärtlich über ihre Wange, doch ich hielt noch in der Bewegung inne. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Wurde sie von diesem Oberarzt und dem fremden Mann tatsächlich in Geschäfte gedrängt, die noch viel illegaler waren, als das Kopieren einer Akte? Unsicher ließ ich meine Hand von ihrer Wange sinken, suchte den Blick in Aprils Augen, aber sie wich mir weiterhin aus. "Warte- was? Du sollst denen dabei helfen Medikamente zu schmuggeln? Sonst verpfeifen die dich?" Ich sah an meinem Körper hinab, auf die paar Zettel, die ich noch immer in meinen Fingern hielt und die mit einem Mal nicht mehr nur ein befreiendes, glückliches Gefühl in mir auslösten. "Was passiert, wenn das rauskommt? Mit der Akte? Die schmeißen dich doch nicht sofort raus, oder? Kannst du nicht einfach zu deinem Chef gehen und ihm sagen, dass du eine Freundin bist? Oder dass Madison dich darum gebeten hat? Du entschuldigst dich einfach, kriegst eine Verwarnung und dann ist die Sache doch gegessen. Oder?" Vielleicht wusste ich zu wenig über ihren Beruf. Vielleicht konnte ich nicht ahnen, dass es tatsächlich ein so schweres Vergehen war die ärztliche Schweigepflicht zu umgehen und in fremden Krankenakten zu stöbern, aber für mich schien es gar keine Frage zu sein, was sie jetzt tun sollte. "Das ist doch Schwachsinn, April. Wenn du jetzt anfängst beim Medikamentenschmuggel zu helfen, dann kommst du da doch nie wieder raus. Dann hängst du da drin. Und wenn du dabei irgendwann erwischt wirst, dann hast du weitaus mehr Probleme, als eine Verwarnung." Das Schlimme war, dass sie es ja nicht einmal für sich selber getan hat. Sie zog keinerlei Vorteil daraus, dass ich jetzt diese Kopie in meinen Händen hielt und - so wie immer - gab ich mir selber die Schuld an etwas, das überhaupt nicht in meiner Verantwortung lag. So rational denken konnte ich allerdings nicht, deshalb wandte ich auch meinen Körper zur Seite, hob die freie Hand und rieb mir mit den Fingern fest über die geschlossenen Augenlider, ehe ich auf die Küchenablage zuging, die Zettel darauf ablegte und den Kaffeefilter von der Kanne in die Spüle stellte. "Ich bin dir- echt dankbar, dass du das getan hast. Du weißt gar nicht, was das für mich bedeutet. Und für Matt. Aber du hättest dafür nicht so ein Risiko auf dich nehmen sollen." Ich presste meine Kiefer fest aufeinander, während ich die Kanne in die Hand nahm, mich wieder zu April drehte und den Kaffee auf dem Tisch abstellte.


RE: KILIAN - April Clinton - 25.06.2015 23:52

Diesmal lag es an ihr, die Augen zu verdrehen, als er ging und sie belerhrte. Sie hätte das nicht tun sollen? Alle drei Menschen hatten doch gelitten, wie hatte sie sich denn da einfach raus halten sollen? Man merkte doch, wie wenigen die beiden sich doch vielleicht kannten und das sie gerade erst dabei gewesen waren, das zu ändern. Als das mit Chris passierte. Mit dem überstürtzten Urlaub. Das alles eben. April war so ein Mensch, sie konnte kein Unrecht sehen und sie konnte auch nicht sehen, wenn es jemandem schlecht ging. So sehr sich andere Menschen schon dafür vor den Kopf gestoßen hatten. Wenn sie freiwillig Nachts, nach einer Schicht, noch an einem Patientenbett saß, weil der Angst vor einer OP hatte oder sich im Krankenhaus schlecht fühlte. Wenn diese keine Besuche bekamen, von Menschen, die sie liebten und ihre Hand hielten. „ Ich habe es aber getan und ich habe es gerne getan und ich würde es auch wieder tun.“ sagte sie schlicht aber mit einem Unterton, den man von ihr selten hörte. Mit Konsequenz und keinem Spielraum für Wiederreden oder erneutes Tadeln. April wusste aber auch, dass sie ihm deutlich machen musste, das hier war kein kleines Vergehen, wie er dachte und mit einer Verwarnung wieder gut zu machen. Auch wenn sie es nun schon wieder hasste, wie verspannt er war und versuchte ihr auszuweichen, in dem er sich um den Kaffee kümmerte. Die blonde Frau begann an ihren Haaren zu spielen, sah auf den Küchenboden „ So einfach ist das nicht, Kilian. Ich muss darauf erst mal klar kommen, dass ist nicht mal ein paar Stunden her und...“ sie war doch selber ganz durcheinander, sie hasste es nur, sich das Anmerken zu lassen. Deswegen wollte sie sich nur auf seine Freude konzentrieren, sie mochte es am liebsten über solche Dinge zu Reden, wenn sie schon einen Plan hatte. Wenn sie schon wusste, wie sie weiter machen wollte aber in der Schwebe mit jemand anderes sowas zu Besprechen... war ungewohnt für sie. Außer vielleicht in ihrer Ehe mit Liam aber auch da war sie eigentlich der Part, der Lösungen gefunden hatte. „ Das ist nichts, was man mal mit einer Verwarnung geregelt bekommt. Das heißt Berufsverbot, für immer. Egal wo. Die Akte einzusehen ist keine kleine Sache, egal ob Freunde oder darum gebeten. Dafür wird sogar Ärzten die Lizenz entzogen, wenn sie sowas machen.“ sie stützte sich mit den Händen an den Tisch, schaute an die Decke „ Ich sollte – vielleicht gehen. Ich muss mir darüber Gedanken machen, wie das weiter geht. Ob ich das... mit meinem Gewissen vereinbaren kann, zumindest bis ich mich in einem anderen Krankenhaus beworben habe und eine neue Stelle habe. So oder so, egal was von beidem raus kommt, ich werde diesen Job nicht mehr machen können.“ sie sagte das nüchtern aber Kilian wusste doch, was gerade dieser Beruf ihr bedeutete. Die Stimmung, das Kribbeln und gerade auch die Blicke auf diesen Mann, der sie sonst so anzog hatte sich binnen Sekunden gewandelt. April wollte sich aus der Situation ziehen.


RE: KILIAN - Kilian Thomas Carter - 26.06.2015 11:07

Als April mir erklärte, dass diese unerlaubte Einsicht in die Akte nicht nur ein kleines Vergehen war, sondern sogar mit Berufsverbot geahndet werden würde, hielt ich augenblicklich steif in der Bewegung inne, den Blick regungslos auf den Tisch vor mir geheftet, auf dem ich gerade noch die Kanne Kaffe abgestellt hatte. Man würde ihr verbieten als Krankenschwester zu arbeiten? Für immer und egal wo? Weil sie die Schweigepflicht verletzt und sich unerlaubt Zugriff zu fremden Patientenakten verschafft hatte? Und das war ihr bewusst gewesen? Sie war dieses Risiko wirklich in vollem Bewusstsein eingegangen, als sie nach der Akte von Madison gesucht und diese hinterher kopiert hatte? Über diese Erkenntnis zog sich alles in mir unangenehm zusammen, immer noch starrte ich wortlos auf die Tischplatte, versuchte diese Gedanken in mir zu ordnen, aber erst als April sagte es wäre vielleicht besser schon wieder zu gehen, löste ich mich aus meiner Starre und sah von der Seite in ihr Gesicht. "Nein, bleib. Bitte." Meine Hand schloss sich vorsichtig um ihre Finger, die sie an die Kante des Tisches drückte, unsicher drehte ich meinen Körper ein wenig mehr in ihre Richtung. Ja, verdammt, April und ich waren gerade erst dabei einander wirklich kennen zu lernen. Es gab so viel, das wir noch nicht voneinander wussten, und so schön es auch war immer mehr über sie zu erfahren, genauso beängstigte mich diese intensive Nähe auch. Sie wusste nicht, wer ich war, wo ich herkam und was alles in mir steckte. Jetzt in ihrem Blick sah ich doch auch wieder, dass sie mich und meine ständigen Wechsel zwischen Distanzierung und Annäherung nicht verstand. Sie hatte zu wenig Ahnung von meinem inneren Konflikt zwischen dem einen Teil von mir, der mir ständig sagte ich müsse den Kopf ausschalten, das Leben genießen und auch Aprils Anwesenheit genießen, und dem anderen Teil, der durchgehend der Meinung war ich solle April von mir fern halten, ich wäre nicht gut für sie und sie wäre nicht gut für mich. Früher oder später würden wir einander zerstören. Ich riss doch alles in meiner Umgebung zu Boden. Das hier war das beste Beispiel, sie hatte ihren Beruf und ihre Leidenschaft für mich aufs Spiel gesetzt. Etwas, das ihr so wichtig war. Jeany hatte mich in den letzten Jahren blind verstanden, sie hatte gelernt, weshalb ich mich immer wieder so vor ihr zurück zog und dass es nichts mit ihr oder meinen Gefühlen zu ihr zutun hatte, aber April konnte das alles noch nicht wissen. Und mir blieb nichts anderes übrig, als sie entweder gehen zu lassen und damit auch zu akzeptieren, dass sie diesen Morgen so negativ in Erinnerung behielt, oder endlich meinen scheiß Mund zu öffnen und mit ihr darüber zu reden, was in mir vorging. So schwer mir das auch fiel. "Es tut mir Leid, okay? Ich will nicht- ich wollte dich nicht kritisieren, es ist nur- du kannst deinen Job verlieren? Und das wusstest du auch, als du nach der Akte gesucht hast? Das ist doch- warum hast du das gemacht? Für mich? Weil es mir so schlecht ging? Und Matt und Madison? Die du gar nicht kennst?" Ich senkte kurz den Blick auf den Tisch, meine Hand lag noch immer über den Fingern von April. "Das ist doch- scheiße, April, ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst. Wegen mir. Ich will nicht dafür verantwortlich sein, dass dein Leben nicht besser wird, sondern noch viel schlimmer. Und genau das passiert doch, wenn du jetzt erwischt wirst, egal für was. Ob jetzt für die Akte oder für die Medikamente. Ich will, dass es dir endlich wieder gut geht, nicht- das. Dein Job bedeutet dir doch alles."


RE: KILIAN - April Clinton - 26.06.2015 20:39

Als Kilian sie sozusagen aufhielt, die Wohnung zu verlassen und das damit unterstüzte, ihre Hand an dem Tisch zu fixieren sah sie wieder in eine Augen. Anders als eben schien er ebenso in einem Konflikt zu stecken wie sie, da war nun nicht nur Ablehnung für das, was sie getan hatte um das Leben aller drei Menschen leichter zu machen. Vielleicht war es nun an der Zeit nicht nur darüber nachzudenken, ob die beiden auf sexueller Ebene auf einer Wellenlänge waren sondern ob er auch mit ihrem Wesen und der Art wie sie Tickte klar zu kommen. Natürlich hoffte sie genauso darauf, dass er danach auch etwas von sich Preis gab, denn April hatte doch schon so lange verstanden, dass hinter diesem Vater und dem Menschen, der ihre Halbschwester so geliebt hatte mehr steckte als der Mensch, den er so gerne vorgab. Nur Kilian war nicht bereit, er war nicht bereit für sie oder eine andere Frau – er versteckte sich lieber, hatte sie das Gefühl und er kämpfte mit sich. Sie konnte sich zu viel heraus nehmen, wenn sie den Blick in seine Augen so deutete aber das war ihr erster Impuls und vielleicht wollte sie auch einfach, das das so war um sich nicht einzugestehen, dass sie Liam so schnell für jemand vergaß, der einfach irgendjemand war. „ Kilian du... verstehst mich nicht. Ich liebe meinen Job, über alles. Das ist alles für mich, für diese Menschen in der Klinik da zu sein. Ihnen ein besseres Gefühl zu geben. Ihnen Ängste zu nehmen. Ich kann das nicht ertragen, wenn sie niemanden haben. Wenn sie der Angst des Todes ganz alleine in die Augen sehen. Vielleicht bin ich ein elender Egoist, ich mache das nicht nur für die Menschen sondern auch für mich. Ich mag das Gefühl.“ sie schluckte und das fiel ihr so schwer, weil ein riesen Kloß in ihrem Hals lag und sie wendete ihre Hand um seine Finger nun mit ihren zu umfassen und auch nach seiner anderen Hand griff sie behutsam. „ Aber was bin ich für eine Heuchlerin, wenn ich das nicht auch für jeden anderen Menschen tun würde – dem es außerhalb dieses Krankenhauses schlecht geht. Madison war überfordert, sie konnte sich die Schuld nicht schwarz auf weiß ansehen. Keiner von euch und so viel Leid zu sehen, dass kann ich einfach nicht. Deswegen habe ich mir die Akte genommen. Es war eine Chance, dass zu machen, was ich bei meinem Job Liebe und jeden Tag mache. Weswegen ich ihn mir ausgesucht habe. Euch dreien zu Helfen, ganz davon abgesehen, was das hier ist...“ mit einem Blick deutete sie an, sie meinte die Sache zwischen den beiden „... das ist das, was ich wollte und was ich erreichen möchte.“ verstand er nun, dass es gar nicht in seiner Verantwortung gelegen hatte? Es nichts mit ihm zu tun hatte, zumindest nicht direkt. Sicher hätte sie nicht gewusst, was da vor sich ging, wenn sie Kilian nicht kennen würde aber alles in allem – April hatte in ihrer Kindheit so wenig gehabt, wenn es so einfach war jemanden Glücklich zu machen, warum sollte sie das nicht tun? In dem Moment fühlte sie sich aber auch so ungeschützt vor Kilian, mit dem sie doch alles so langsam anging, dass sie zur Seite weg sah „ Ich bin wohl einfach ein Hoffnungsloses Weichei.“ versuchte etwas zu Lächeln, war es das? War sie... zu naiv? Stand es ihr nicht zu, die Welt etwas einfacher für andere zu machen?


RE: KILIAN - Kilian Thomas Carter - 29.06.2015 16:06

Ich senkte meinen Blick zwischen unseren Körpern hinab, betrachtete unsere ineinander verschränkten Fingern und streichelte mit meinen Daumen liebevoll über Aprils Handrücken, ehe ich ihr wieder in die Augen sah. Es lag nicht an mir zu beurteilen, ob sie tatsächlich die Wahrheit sagte. Ob sie so einen folgenschweren Regelbruch auch für irgendwen riskieren würde, den sie eigentlich gar nicht kannte oder ob es doch etwas damit zutun hatte, was zwischen uns beiden gerade entstand. Vielleicht konnte ich mich auch einfach nur schlecht in sie einfühlen, weil ich selber nie so weit gehen würde. In meinem Leben gab es nur eine Hand voll Personen, für die ich überhaupt Komplikationen auf mich nahm, und selbst bei Matt müsste ich vermutlich mehrmals darüber nachdenken, bevor ich meine Leidenschaft - die Kneipe - für ihn aufs Spiel setzte. Ich wusste nicht, wie es sich anfühlte, wenn man von Grund auf so gutmütig, selbstlos, mitfühlend und aufopfernd war. Und gerade weil wir doch noch ständig dabei waren einander besser kennen zu lernen, stand es mir auch nicht zu ihr Verhalten infrage zu stellen, deshalb nickte ich nur langsam. "Okay. Wenn du sagst, dass es nichts mit mir zutun hat, dann- okay." Aber diese Antwort wurde nicht einmal annähernd dem gerecht, was April heute riskiert hatte, um Matt, Madison und mir das Leben einfacher zu machen und deshalb atmete ich erneut tief ein, versuchte irgendwo in mir den Mut zu finden einfach offen auszusprechen, was mir durch den Kopf ging. So ungerne ich das auch tat. "Ich wollte dich auch nicht kritisieren, ehrlich. Ich bin dir wirklich so dankbar, dass du das getan hast, mein Herz rast immer noch." Demonstrativ hob ich eine ihrer Hände an meine Brust und drückte sie dort auf die Stelle, wo das Herz saß. "Ich hab nur- ständig Angst davor dich zu enttäuschen. Und das wird nur schlimmer je mehr Zeit wir miteinander verbringen. Auf der einen Seite fühlt sich das so gut an und so richtig und du hast mir in den letzten Tagen wirklich gefehlt. Aber auf der anderen Seite sind halt auch die ganzen Zweifel noch da. Ob das wirklich so richtig ist, wie es sich anfühlt. Deswegen lassen wir es ja auch so langsam angehen. Wenn du das wirklich für mich getan hättest, dann wäre das aber nicht langsam angehen gewesen. Das wäre- echt verdammt viel." Konnte April überhaupt ansatzweise nachvollziehen, wie mein Kopf funktionierte?
Weil eine schwierige Diskussion aber sicher nicht das war, womit wir beide nach einer langen, anstrengenden Nacht unsere Zeit verbringen wollten, schüttelte ich schwach den Kopf. "Wie wäre es, wenn wir jetzt einfach frühstücken, dann legen wir uns schlafen und danach sag ich Matt er soll vor der Arbeit vorbei kommen? Dann kannst du ihn nicht nur kennen lernen, sondern auch direkt sehen wie gut das ist, was du getan hast? Oder wolltest du direkt nach dem Frühstück schon wieder gehen?"


RE: KILIAN - April Clinton - 29.06.2015 21:30

Es war verrückt, denn nur wenn Kilian endlich seine Gedanken heraus ließ, konnte auch sie wirklich nachvollziehen, was da vor sich ging. Sie verstand auf einmal, warum ihn das auch so geschockt hatte – wenn er davon ausgehen müsste, sie habe das nur für ihn getan, dann war das für ihn ja auch irgendwie eine Verpflichtung. Die beide aber gar nicht so schnell hatten eingehen wollen. Auch in ihrer Definition war das sicher alles andere als langsam, wenn man sowas nur für einen Menschen aufs Spiel setzte, für den man Gefühle hatte. Wenn man sie nicht kannte und wusste, dass April eben einfach so tickte und ihr generell Unheil auf der Welt schwierigkeiten bereitete. Weswegen sie auch so schlecht verstanden hatte, wie das mit den Spielschulden und mit Chris hatte passieren können. Manchmal hatte man das Gefühl, sie habe von dem bösen auf der Welt keine Ahnung und dann aber doch wieder. Wenn man an ihre Vergangenheit dachte. Wenn man daran dachte, wie sie aufgewachsen war. „ Ich wollte dich auch nicht damit Überfordern und ich hoffe auch, das ganze nimmt ein... gutes Ende.“ Sie sah ebenso kurz auf die Hände der beiden „ Ich habe ja auch nicht geahnt... das sowas dabei heraus kommen würde.“ mit einer Kündigung hatte sie rechnen müssen aber doch nicht nun inmitten einer Mechanerie zu sein, die Medikamente im großen Stil lieferte. Kilian stand ihr so nahe, seine Worte berührten ihr Herz und als er dann auch noch ihre Hand zu seiner Brust nahm, konnte sie gar nicht anders als einmal die Arme um ihn zu legen und sich an ihn zu drücken. Weil sich das einfach so richtig anfühlte, weil sie nicht darüber nachdenken wollte „ Das ist alles noch... schwer und komisch, glaubst du nicht auch, ich habe genauso Angst dich vor den Kopf zu stoßen oder etwas falsch zu machen?“ April ging es da nicht anders, auch wenn ihr dabei sicher ganz andere Dinge durch den Kopf gingen als ihm. Um den Frieden am Morgen zu wahren und nach einer solchen Nacht auch zu genießen, was man an einem Menschen wieder hatte, der für einen da war, stimmte sie dem Frühstück zu gerne zu. Danach mit ihm einzuschlafen fühlte sich schon richtig gut an, vorallem noch nicht Alltäglich. Sie war noch richtig aufgeregt, wenn er seinen Arm um sie legte. Das er sie dann noch seinem besten Freund vorstellen wollte, machte ihr etwas Angst aber auf der anderen Seite, sie freute sich auch einfach, die Nachricht weiter zu geben.


RE: KILIAN - Lahja Emilia O'Neill - 05.08.2015 14:05

Die provozierenden Worte aus Zacs Mund verleiteten Lahja dazu, ihm diesen finsteren Blick zuzuwerfen. Weil das Gemüt in ihr schon aufgebracht war, durch das Telefonat mit Kilian war der auch im einiges aggressiver als der, den sie sich beim Training erlaubte. Oder aber auch, weil sie eben nicht beim Training waren. Sie wusste ja, dass es nicht die besten Voraussetzungen waren, sich mit ihm schon am Telefon so auseinander zu setzen aber es ließ sich nun nicht mehr ändern und Kilian hatte auch nicht das Recht, sich so aufzuführen. Wenn sie Nachts weg war, okay, da hatten die beiden Regeln aufgestellt aber am Mittag oder Morgen? Sie würde auch darüber noch mit ihm Reden müssen aber am besten erst nachdem er verstand, sie hatte nichts mit dem Anblick zu tun, den sie gerade bot. Mit dem lädierten Gesicht und der leicht gebeugten Haltung. Als sie sich deswegen eher Wortkarg von Zac verabschieden wollte, unterbreitete er ihr aber einen Ironischen Vorschlag. Streitschlichter? Genau wie in ihrem Kopf ratterte es allem Anschein nach auch in seinem, denn gerade als sie sich selber eingeredet hatte, er meinte das nur als einen Witz, bot er ihr das erneut Ernsthaft an. Er würde sie begleiten, wenn sie wollte und deeskalierend wirken. Wenn er nur wüsste, auf was er sich da einließ. Kilian war nicht gerade dafür bekannt wohlgesonnen zu sein, wenn Lahja einen Jungen in ihrer Nähe hatte. Aber warum nicht? Vielleicht dachte sie nicht nur an die Schützenhilfe, die er ihr gab sondern auch daran, Kilian noch ein bisschen zu Provozieren. Da steckte eindeutig noch immer diese rebellische Jugendliche in ihr. „ Nun gut, wenn du dir das ehrlich antun willst, dann komm mit.“ Hätte sie von der Arbeit gewusst und das er noch immer versuchte Informationen zu sammeln, sie wäre sofort aus der Wohnung gestürmt aber da sie keinen blassen Schimmer hatte und noch an das gute in ihm Glaubte, wartete sie, bis er so weit war um ihn dann mit zu dem Hochhaus in Compton zu nehmen, in dem sie sich mit ihrem Vater eine Wohnung teilte. Sie gingen die vielen Stufen hinauf und vor der Tür atmete sie noch mal tief durch „ Auch wenn du die Treppen da umsonst hoch gelaufen bist, du kannst es dir noch mal überlegen.“ während sie das sagte, suchte sie den Schlüssel und schloss auf.
Die Schmerzmittel hatten gewirkt, dass sie zumindest gerade auf ihren Beinen stehen konnte aber man sah ihr an der Nase, an den Augen, an den Armen und auf ihren Wangen an, dass es gestern zu einer Gewaltsamen Auseinandersetzung gekommen sein musste. Weil Ihr Dad um die Zeit meistens in der Küche anzutreffen war, steuerte sie genau die an „ Kilian, ich bin daheim. Und ich muss mit dir Reden. Keinen Wutanfall bitte.“ Ha, als wäre das jemals gut gegangen, wenn sie ihn darum gebeten hätte.