 |
KILIAN'S FLAT
|
Verfasser |
Nachricht |
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Irgendetwas passte an der Geschichte nicht ganz, die Matt und Lahja gemeinsam versuchten mir aufzutischen. Das hatte ich gestern schon bemerkt, aber ich hatte keine Ahnung, wo genau das Problem lag. Mein bester Freund war bei der Arbeit erschienen und hatte mir dort einfach völlig gleichgültig mitgeteilt, dass meine Tochter bei ihm übernachten würde, aber wo? Und warum? Er druckste herum, so als suche er erst noch nach der richtigen Antwort, sagte sie brauche einfach mal wieder ein wenig Ruhe. Wollte sich einen schönen Abend mit Madison machen. Aber ich wusste, dass Lahja immer noch nicht gut auf die Frau von Matt zu sprechen war und dass sie definitiv andere Interessen hatte, als einen Abend unter Mädchen zu verbringen. So war sie nie gewesen. Mir blieb nur irgendwann keine andere Möglichkeit mehr, als dem Ganzen zu glauben, spätestens als Matt genervt die Augen im Kopf verdrehte und mir sagte ich solle endlich herunter kommen, ich wäre schlimmer als die CIA. Aber die Sorge um Lahja hatte dennoch nicht nachgelassen, im Gegenteil. Trotz der anstrengenden Nacht in der Kneipe wälzte ich mich nur schlaflos in meinem Bett hin und her, starrte immer wieder auf die Uhr neben meinem Bett und hörte bei jedem Geräusch genau hin, in der Hoffnung, dass meine Tochter jeden Moment die Tür öffnen würde. Aber nichts. Erst, als ich mich aus dem Bett quälte und bei ihr anrief, konnte ich mich zumindest davon vergewissern, dass sie noch lebte. Und dass sie mindestens genauso genervt von mir war wie Matt. Bei ihr ließ sich das jedoch nicht einfach so herunterschlucken wie bei meinem besten Freund, denn - verdammt - meine Tochter hatte bereits so viel Scheiße in ihrem Leben verzapft und jetzt kritisierte sie mich, dass ich mir Sorgen machte? Das konnte sie doch wohl nicht ernst meinen. Je mehr Zeit nach unserem Telefonat noch verging, desto mehr Wut staute sich über ihre respektlosen Worte in mir an. Obwohl ich schon versuchte mich damit abzulenken eine gesunde Gemüsepfanne zu kochen und Reis auszusetzen - als ich dann tatsächlich Lahjas Schlüssel in der Tür hörte, war mein Körper trotzdem vollkommen verspannt. So oft ich mir auch innerlich sagte, dass meine Sorgen bestimmt unbegründet waren und dass tatsächlich nichts geschehen war, wirklich beruhigen könnte ich mich erst, wenn ich sie unversehrt vor mir stehen hatte. Und wenn ich dann für ihre beleidigenden Worte noch eine Entschuldigung bekommen würde - in Ordnung. Dann könnte ich uns beide vermutlich davor bewahren, dass diese Situation wieder zu einer Auseinandersetzung führte. Aber stattdessen sollte mich etwas völlig anderes erwarten. Statt einer Entschuldigung bekam ich nur eine Vorwarnung. Statt einer unversehrten Tochter eine junge, völlig malträtierte Frau mit blauen Flecken, die sich über ihren ganzen Körper zogen. Und anstatt allein zu kommen, stand da auf einmal ein großer, muskulöser Mann in meiner Küche, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Trotz Vorwarnung gab es absolut keine Möglichkeit nach diesem Schock meine Emotionen noch unter Kontrolle zu halten. "Verdammte Scheiße, was hast du angerichtet?", stieß ich viel lauter aus, als beabsichtigt, ließ unachtsam den Kochlöffel in die Pfanne fallen und drehte meinen Körper in die Richtung von Lahja, starrte sie unentwegt an. "Hast du vollkommen den Verstand verloren, Lahja? Wen hast du provoziert? Wie willst du das deinem Bewährungshelfer erklären? Willst du zurück in den Knast oder was, verdammt nochmal, ist falsch bei dir?" Mit jedem Wort wurde meine Stimme immer lauter, die Adern an meinem Hals traten deutlich sichtbar heraus. Mein Verstand setzte völlig aus und deshalb sah ich auch diesen unbekannten Mann auf einmal ebenso wütend an wie meine Tochter. "Wer ist das und was macht der hier?"
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
|
|
05.08.2015 16:39 |
|
Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Kilian reagierte genau so, wie Lahja es erwartet hatte und wie sie es Zac auch Prophezeit hatte. Doch statt sich unterwürfig zu geben oder sich direkt zu Erklären, damit die Wut ihres Vaters versiegte oder sie gar gleich im Keim zu ersticken, rührte sich all ihre Aggression in ihr. Alles, was Zac gestern an die Oberfläche geholt hatte und was in der Zweisamkeit geendet war, das rief sie nun wieder auf den Plan. Dabei war es auch so wie immer, wie, wenn Matt zwischen den Anwesenden zugegen war um sich das Szenario zwischen den beiden in Ruhe anzusehen, bis er das Gefühl hatte, für beide würde das einfach zu viel werden. Wenigstens Lahja bleendete ihre Begleitung einfach aus, ließ die Tasche unachtsam in die Ecke fallen und das aus einem ganz bestimmten Grund – sie wollte beide ihre Hände frei haben, wenn es nicht nur bei einer verbalen Auseinandersetzung bleiben würde. Für jeden Außenstehenden war das beunruhigend zu sehen aber für Lahja war das Alltag. Das war ihr bisheriges Leben und dieses dringende Gefühl, Leib und Seele zu schützen, würde nie Enden. Gerade gestern erst hatte sie sich so zurück halten müssen. „ Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht Aufregen – war klar, dass du wieder über Reagierst.“ auch wenn ihre Worte schon genug gewesen wären, für einen Vater, der sich Sorgte, verdrehte sie die Augen dazu provozierend. „ Ich habe nichts gemacht – einfach mal gar nichts und weil ich wusste, dass du mir mal wieder nicht Glaubst habe ich Matt gebeten, dir zu sagen, ich sei bei ihm. Brauchst jetzt gar nicht sauer auf ihn zu sein sondern auf dich selber, dass du mal wieder nicht übers Herz bringst mir was zuzutrauen – obwohl ich dir gesagt habe, ich baue keine Scheiße mehr.“ sie wollte nicht, dass er und sein bester sich gleich wieder stritten, das war in der letzten Zeit genug vorgekommen und deswegen versuchte sie gleich an seinen gesunden Menschenverstand zu appellieren. In dem Moment zwar waghalsig, weil er das nicht hören wollte aber im nach hinein Sinnvoll, wenn Matt und er sich nicht wieder Streiten sollten. „ Das ist Zac. Der Junge, mit dem ich seid ein paar Wochen Trainiere... und der deine abartige Gemüsepfanne ganz toll findet, also reg dich ab, er hat nichts verbrochen.“ Ihr war der Misstrauische Blick ihrer Begleitung gegenüber mit dem Kommentar nicht entgangen und wenn er ihr schon nicht glaubte und sich beruhigen konnte, sie wollte zumindest verhindern, Zac und Kilian gingen sich an die Kehle. „ Wärst du denn also so Nett und würdest mir zuhören?“ Noch eine waghalsige und durchaus Provokative Geste, Lahja schob sich an ihrem Vater vorbei an den Küchentisch, verschränkte die Arme vor der Brust „ Keine Ahnung, was ich der Bewährungshilfe sagen soll... ich dachte ich frage meinen kriminellen Dad, was man da tut.“ Ohje, sie machte alles falsch, was man falsch machen konnte aber für Zac das krasseste Fallbeispiel, was er bekommen konnte und alles andere als Streit schlichtend „ Ich bin im Park von alten Bekannten zusammen geschlagen worden, sie haben gedroht, wenn ich mich wehre, liefern sie mich ans Messer und weil ich wusste, wie Engstirnig du bist, habe ich die Nacht bei Zac auf dem Sofa gepennt. Du glaubst mir doch nicht mal jetzt, oder liege ich da falsch?“ Ein druch dringender Blick traf Kilian, sie suchte nur Bestätigung in seinen Augen und genau das war es, was sie so selbstgefällig dastehen lassen konnte. Eigentlich fühle Lahja sich scheiße, weil genau das passiert war, vor dem sie Angst gehabt hatte und was sie belastete aber ihr Stolz war mit der rage, in die sie sich geredet hatte, ins unermessliche gewachsen.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
|
|
05.08.2015 20:41 |
|
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
"Du hast absolut gar nichts gemacht?", schrie ich Lahja mittlerweile schon fast entgegen, fassungslos über diese respektlose Art wie sie mich ansah und mit mir sprach. Und das, nachdem sie nicht ehrlich zu mir gewesen war? Nachdem sie Matt gebeten hatte für sie zu lügen? "Verdammt Scheiße, Lahja, kannst du mir mal bitte sagen wie ich ruhig bleiben soll, wenn ich ganz genau merke, dass irgendetwas nicht stimmt, aber du und Matt mir nur einen Scheißdreck erzählt? Und dann kommst du hier rein, grün und blau geprügelt und willst mir auch noch erzählen, dass du absolut gar nichts gemacht hast?" Mittlerweile war ich so in Rage, dass meine Hände fest zu Fäusten geballt waren, meine Muskeln angespannt. Ganz kurz davor die Kontrolle zu verlieren. Und als sie mich dann auch noch als ihren kriminellen Dad ansprach, vor einem völlig fremden jungen Mann, der hier in unserer Küche stand, war ich wirklich haarscharf davor. Bedrohlich ging ich schon einen Schritt auf Lahja zu und wahrscheinlich wäre ich ihr auch noch näher gekommen, wenn sich nicht in genau diesem Moment dieser Zac zwischen unsere Körper gestellt hätte. Natürlich trieb diese Dreistigkeit seinerseits anfangs meine Aggressionen nochmal in die Höhe und der Blick, mit dem ich ihn ansah, sprach Bände, aber er schien sich davon nicht einschüchtern zu lassen. "Entschuldigen Sie, Sir", hörte ich ihn sagen und allein diese Ansprache irritierte mich schon so sehr, dass er mich damit völlig aus dem Konzept brachte. "Ich weiß, Ihrer Meinung nach geht mich das hier gar nichts an und das möchte ich auch respektieren, aber ich habe in den letzten Wochen wirklich viel Zeit mit Ihrer Tochter verbracht und viel mit ihr an der Bewältigung Ihrer Aggressionen gearbeitet. Wir haben Trainingsmethoden entwickelt und ich kann Ihnen versichern, dass Lahja selber die Letzte ist, die möchte, dass das alles aus ihr wieder heraus bricht." Von der Art, wie er redete, war ich so überfordert, dass ich nur regungslos vor ihm stehen konnte, während er seine geöffnete Hand in Lahjas Richtung streckte und sie wortlos darum bat ihre Hand in seine zu legen. "Ihre Knöchel sind nicht aufgeplatzt, nicht einmal geschwollen, sehen Sie? Lahja hat sich tatsächlich nicht gewehrt, sondern nur verdammt viel einstecken müssen. Ihr ganzer Oberkörper ist von Blutergüssen übersät, weil ihre sogenannten damaligen Freunde hemmungslos auf sie eingetreten und -geschlagen haben. Sie hatte Angst vor Ihrer Reaktion, deswegen hat sie die Nacht bei mir verbracht. Auf dem Sofa." Noch immer brachte ich kein Wort heraus, während ich auf die Hände von Lahja starrte und tatsächlich nicht eine kleine Verletzung dort erkennen konnte. Ich wusste wie Fingerknöchel nach einer brutalen Prügelei normalerweise aussahen, definitiv nicht so. "Bei allem Respekt, ich kann Ihr Misstrauen verstehen, Ihre Tochter hat mir viel von ihrer eigenen Vergangenheit erzählt und auch von ihrer Zeit im Gefängnis, aber es wäre an der Zeit langsam das Vertrauen wieder aufzubauen, glauben Sie mir. Lahja arbeitet verdammt hart an sich und das zahlt sich aus." Allein schon aus Stolz schaffte ich es nicht einfach klein beizugeben, deswegen lag mein Blick auch skeptisch auf dem Gesicht des jungen Mannes, aber das Herz in meiner Brust schlug schon viel ruhiger und auch meine Muskeln entspannten sich langsam. "Und wer sind Sie, dass Sie glauben sich so gut damit auszukennen?", fragte ich mit harter, provokativer Stimme an Zac gewandt, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihn ab diesem Moment an keine Sekunde mehr aus den Augen. "Wie gesagt, mein Name ist Zac. Sie können auch gerne Du zu mir sagen. Ich studiere Sozialpädagogik und habe leider selber eine Vergangenheit, die der Ihrer Tochter nicht ganz unähnlich ist. Mittlerweile habe ich meine Aggressionen aber im Griff und ich hoffe, dass ich Lahja auf dem Weg dahin auch helfen kann. Nicht nur mit sportlicher Betätigung, obwohl darauf natürlich unser Hauptaugenmerk liegt, aber das ist nicht alles. Ernährung ist auch ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zu einem gesunden Geist, wie Sie selber anscheinend wissen. Und ich hoffe, dass Lahja und ich mit der Zeit auch eine Alternative für die Drogen, den Alkohol und die Zigaretten finden können. Ich glaube wirklich, dass Ihre Tochter auf einem sehr guten Weg dahin ist. Rückschläge gibt es jedoch immer, das sollte man nicht vergessen."
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
|
|
05.08.2015 22:11 |
|
Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Als Kilian einen Schritt auf sie zuging, war das so wie damals. Jemand kam ihr zu nahe, sie wollte das nicht. Lahja brachte sich automatisch in eine Kampfstellung. Zac hatte das an ihr wohl noch nie Beobachten können und um ehrlich zu sein, es sah auch absurd aus, dass eine so zierliche, junge Frau sich gegen einen so großen und gerade einschüchterneden Mann wie Kilian so in Position brachte. Auch noch gegen ihren eigenen Vater. Als Zac dann dazwischen ging, wurde ihr noch mal anders aber es regte sich etwas in ihr. Vertrauen. Er hatte ihr schon so oft bewiesen, dass er wusste, was er tat – sie harrte aus und hielt tatsächlich ihren Mund. Wenn ihr auch tausend Provokationen durch den Kopf schossen, nachdem was ihr Vater von sich ließ. Als er dann nach ihren Händen bat, legte sie diese in seine und sah auf den Boden – um beiden auszuweichen, weil sie sich gestern nicht hatte wehren können und das beschämend für sie war. Diese Menschen hatten sie gestern erniedrigt. Ganz am Ende des Dialoges und nachdem sie Kilians Fragen an Zac zugelassen und seine Antworten gegeben waren, richtete sie sich und ihren Körper wieder. Hob das Kinn und den Blick. Lahja hatte jetzt genug Zeit gehabt, sich über ihre Worte Gedanken zu machen und sie nicht in blinder Wut aus sich heraus zu lassen. „ Es tut mir Leid, dass ich dich wieder Belogen habe, dass ich Matt da rein gezogen habe aber das... das hier war was anderes. Ich wollte... nicht... das es wieder aus dem Ruder läuft. So wie jetzt. Das war mal nicht Egoistisch gehandelt und wenn... ich habe mir vor dem Telefonat vorgenommen, ganz ruhig her zu kommen aber... ich habe es nicht geschafft danach.“ Es lag tatsächlich etwas wie Reue in ihrem Blick, sie hasste das! Aber Kilian musste doch auch verstehen, sie war nicht mehr die, die damals ins Gefängnis gegangen war und nach Zacs gutem Zureden. Scheiße, sie wollte doch an der Familie arbeiten und festhalten. „ Das Training und das Reden mit... ihm.... das hilft wirklich. Ich war gerade auf dem Weg dahin, als das passiert ist. Die alten Freunde saßen da nur rum... haben mich gesehen und dann gesagt, wenn ich mich wehre, dann verpetzen sie mich bei der Polizei. Mir würde eh keiner Glauben. Weißt du,... wie scheiße sich das angefühlt hat, zu Wissen, her zu kommen... und du würdest mir auch nicht Glauben? Deswegen bin ich zu Zac gegangen und habe Matt um Hilfe gebeten. Das... hier...“ sie deutete auf Kilian und sich „... ist gerade erst im Heilprozess. Ich wollte nicht wieder alles kaputt machen... Ich habe auch an Ma gedacht. Sie würde das nicht wollen aber sie ist nicht mehr da um uns das... begreiflich zu machen.“ sie schämte sich vor Kilian, dass sie Jeany mit rein zog, wenn jemand da war, den das nichts anging. Kilian war immer der Meinung, andere Menschen hatte das Leben der drei nichts anzugehen. Sie verschränkte nun auch die Arme vor der Brust „ Abgesehen von den Zigaretten und der Ernährung... er hilft mir ehrlich. Ich gebe mir doch Mühe. Ich will nichts falsch machen. Deswegen... habe ich die Nacht auf seinem Sofa verbracht und trotzdem ging jetzt alles daneben.“ Lahja fühlte sich nach Zacs Worten wieder als habe sie Versagt, denn was er eben noch so Provokant vom Stapel gelassen hatte war doch wahr. Sie riss sich nicht genug zusammen.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
|
|
05.08.2015 23:13 |
|
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Natürlich sah ich diesen Zac noch immer misstrauisch an, das lag einfach in meiner Natur als mittlerweile alleinerziehender Vater, der seine Tochter nicht gerne mit dem anderen Geschlecht zusammen sah. Insbesondere, nachdem Noah sie betrogen und allein gelassen hatte, als ich gerade begann ihm zu vertrauen. Aber absurderweise war bei Zac das Gefühl von Anfang an ein anderes. Wahrscheinlich hatte er allein schon durch seine respektvolle Art einen Vorteil, aber im Gegensatz zu Lahjas Ex-Oder-Vielleicht-Doch-Nicht-Ex-Freund hatte er unter anderem auch einen Schulabschluss, mit seinem Studium auch mehr Perspektive, als dieser mittellose Musiker, und er war vor allem nicht so faul und inaktiv wie Noah. Wenn das wirklich stimmte, was Lahja und Zac beide versuchten mir begreifbar zu machen - dass sie wehrlos auf dem Boden lag, während mehrere Personen auf sie einschlugen - dann bot er sogar noch viel mehr als das alles. Dann schien er wirklich meiner Tochter zu helfen, was auch sie mir mehrmals bestätigte. Mit ruhigerer, deutlich entspannterer Stimme als zuvor. Ungläubig wechselte ich meinen Blick von dem breiten, muskulösen Mann zu meiner zierlichen Tochter neben ihm und konnte im ersten Moment tatsächlich nicht glauben, dass wir beide es geschafft hatten unser Temperament zu beruhigen. Keine Ahnung, ob das an Zac persönlich lag, oder viel eher daran, dass wir einfach jemanden zwischen uns stehen hatten, der vermitteln konnte. Ohne Vorwürfe und Provokationen, die normalerweise dafür sorgten, dass eine Auseinandersetzung zwischen Lahja und mir jedes Mal eskalierte. Und so schwer es auch war das vor einer fremden Person zuzugeben, auch ich senkte irgendwann meinen Blick, löste vorsichtig meine Arme aus der Verschränkung und schüttelte langsam den Kopf. "Es tut mir auch Leid, Lahja. Wenn da- wirklich nichts passiert ist und du wirklich keine Schuld daran hattest, dann- Entschuldige. Ich hab nur- gestern Abend schon gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Matt hat gesagt du würdest den Abend mit Madison verbringen und das- passt doch nicht. Das würdest du nicht einfach so tun. Und dann hab ich mir Sorgen gemacht. Ich konnte den ganzen Morgen nicht schlafen, weil ich nicht wusste, wo du bist, und weil ich Matt nicht glauben konnte. Dann hab ich dich angerufen und du warst direkt genervt. Und dann das hier? Du kommst rein und siehst- so aus? Da bin ich einfach durchgedreht." Meine Kiefer pressten sich aufeinander, diesmal aber nicht aus Wut, sondern weil auch ich mich so klein und schwach dabei fühlte diesen Fehler einzugestehen. "Ich hätte dir erst zuhören sollen, Lahja, das weiß ich. Und ich werde es beim nächsten Mal auch besser machen, aber- wir sind doch noch immer dabei das Vertrauen zueinander wieder aufzubauen. Da kannst du mich nicht einfach anlügen. Diese- Lügen sind doch der Grund dafür, weshalb ich dir nicht glaube, wenn du mir sagst, dass du niemanden provoziert und keinen Schlag selber ausgeteilt hast." Bevor meine Tochter etwas darauf erwidern konnte, hob ich jedoch abwehrend meine Hände an, denn natürlich wusste ich, dass der Fehler nicht nur bei ihr lag. "Das ist nicht nur deine Schuld, das weiß ich. Diese ständigen- Lügen und Geheimnisse, das fing schon viel früher an, aber wir wollten doch, dass das jetzt ein Ende hat, oder? Nichts mehr, das wir voreinander verschweigen?" Ich warf kurz einen Blick zu Zac, der jetzt aber einfach nur neben uns stand und mit anhörte, wie Lahja und ich einander langsam wieder näherten. Meine Tochter hatte schon Recht, gerade in Anwesenheit fremder Personen fiel es mir noch einmal deutlich schwerer über Jeany zu reden, aber auch diesen Schatten musste ich heute überspringen. "Deine Mutter würde das auch wollen. Dass wir es endlich schaffen einander wieder zu vertrauen und- überhaupt miteinander reden können." Es fühlte sich so absurd in meinem Körper an, dass ich es nicht aussprechen konnte, aber Zac hatte soeben einen perfekten Ersatz für Jeany geboten. Genau so hatte sie sich auch oft zwischen uns gestellt und versucht die Wogen zu glätten.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
|
|
06.08.2015 14:57 |
|
April Clinton
Unregistered
|
RE: KILIAN
April war geschockt, was sich gegen Ende der Hochzeit noch Abspielen musste. Sie hatte bis dahin den Abend mit Kilian genossen, ein paar Randkommentare waren mit dem hohen Alkoholspiegel seiner Freunde allem Anschein nach nicht herunter zu Schlucken aber sie hatte Kilian immerhin zugestanden, so darauf zu Reagieren, wie er es angemessen fand und so lange er niemandem eine rein hauen würde, alles okay. Das ausgerechnet Matt es sein würde, der seine Faust gegen den Kiefer eines -allem Anschein nach- ungebetenen Gastes schlagen würde, damit rechnete sicher keiner. Eine brünette Frau war gerade dabei, die Situation zu schlichten und mit ihrem verschwinden, mit dem jungen Mann zu beenden als sich eine merkwürdige Gruppe der Feier nähte. Hm? April hatte ja keine Ahnung, wer sich da näherte aber diese rothaarige Frau hatte etwas an sich, dass Kilian ihr mit seinem Blick nicht zwei Mal deutlich machen musste, etwas zurück zu treten. Bis zu dem Moment, als sich nach der Konversation dieser angespannten Gemüter ein Schuss löste. Eigentlich würde jeder es vorziehen, sich danach zurück zu halten aber nachdem die Gefahr von diesen Männern und dieser Frau ausgehend, den Strand verließ und jemand um Hilfe Schrie, konnte sie doch gar nicht anders als nach vorne zu treten. Das war jahrelang ihr Job gewesen, Menschen in Not medizinischen Beistand zu leisten, soweit es eine Krankenschwester konnte. Zumindest würde sie seine Chancen steigern, bis der Krankenwagen eintraf. Sie war also nicht Glücklich, als Kilian sie zurück hielt aber eher sie etwas sagen könnte, richtete diese fremde Frau eine Waffe auf ihn. Dann auf sie. Mit einem Mal fühlte sie sich in die Situation mit Chris zurück versetzt und ging ganz Steif neben dem verletzten in die Knie, ihr Verstand schaltete ab da jedoch ab und sie kümmerte sich um die Wunde. Als sie sagen wollte, er bräuchte dennoch einen Arzt, blieb keine Gelegenheit und... und diese Frau beschloss April zu Entführen? War das richtig? Summer wirkte Verzweifelt, beteuerte immer wieder, ihr würde nichts geschehen und so blieb sie auch Ruhig, während Kilian ihr die Augen verband und die Hände. Nur der Kofferraum, da begab sie sich Widerwillig hinein, einfach aus Angst. Ausgelöst von Filmen und dieser enge.
An einem ihr unbekannten Ort hielt der Wagen, die fremde warf ihr ein Tuch über den Kopf und das nächste, was sie mit ihren Augen wieder sehen sollte war ein etwas zerlebtes Motelzimmer und Chas Körper vor sich. Alle ihre Bemühungen, zu Erklären, sie sei keine Ärztin halfen nichts, ein Koffer mit Utensilien wurde ihr vor die Brust gedrückt und sie musste tatsächlich aus all ihren Erinnerungen rekonstruieren, wie man diese Kugel aus seinem Fleisch bekommen konnte und dann alles wieder zusammen Flickte. So viel Blut an ihren Händen, an ihrem Kleid aber da war April nun mal Krankenschwester, sie gab sich alle Mühe der Welt und bangte genauso um das Leben von Chas. Die Frau verbot ihr den Mund, nachdem sie immer wieder verlauten ließ, es sei trotzdem Ratsamer einen Krankenwagen zu rufen, wenn sie wollte, dass er überlebte – bei diesem enormen Blutverlust. April sollte so lange bleiben, bis Chas das erste mal die Augen auf machen würde und dann dürfte sie gehen – so Summers Wortlaut. Gefesselt verbrachte sie die Nacht auf dem Sessel und diese fremde Frau wachte über den unvorhergesehenen Patienten. Auch April konnte kein Auge zu machen, immer wieder nickte ihr Kopf weg um sie dann wieder aufschrecken zu lassen. Bis am Morgen irgendwann tatsächlich, fast wie ein Wunder, Cha seine Augen aufschlug. April wurde das Tuch vom Mund genommen und statt um Hilfe zu schreien, musste sie unter vorgehaltener Waffe Summer sagen, was sie ab hier zu tun hatte, danach wieder ein Knebel. April fragte sich ob es falsch war zu Glauben, von hier wieder Heile fort zu kommen und kurz vor der Erlösung machte sich Panik in ihr breit. Unbegründete. Denn gegen Mittag wechselte Summer die Kleider der beiden und brachte April, ohne Augenlicht, wieder in den Kofferraum des Wagens. Bis irgendwo im nirgendwo wieder die Klappe aufging und sie den Anweisungen der fremden folgen sollte. Sie sollte von hier heim fahren, mit diesem Wagen und einfach nichts darüber verlieren, was passiert war. Den Schlüssel des Wagens sollte sie bei Kilian behalten. Und das tat April.
Völlig unangemessen nach so einer Nacht und nach allem was passiert war, fuhr sie in diesem aufreizenden Kleid zu Kilians Wohnung. Es dauerte eine Weile, bis sie raus hatte, wo sie Überhaupt war und wo sie hin musste aber etwa vier Stunden später hatte sie ihr Ziel erreicht. Als das Motorgeräusch verebbte, brauchte sie einige Minuten, stieg aus und drückte Kilians Klingel – ging nach oben und sah ihn völlig Sprachlos an, als er in der Tür stand. April war wie unter Schock, sie wusste nicht was sie Fühlen sollte oder was sie Denken durfte. Also blieb sie bei dem monotonen Handeln, ihn einfach in den Arm zu nehmen und sich feste an ihn zu drücken, ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Ihr war Schwindelig von dem vergangenen, was bitte war da passiert? Aber trotzdem schob sie sich in die Wohnung und legte den Schlüssel des Wagens ab „ Wer auch immer... immer diese Frau war. Der Schlüssel soll hier bleiben, hat sie gesagt. Der Mann... hat Überlebt. Und... und ich muss gleich Arbeiten.“ Ganz ohne Emotion verließ das ihre Lippen und April stand Ratlos im Raum, was sie nun als nächstes tun sollte. Als wartete sie auf eine neue Anweisung oder wie eine Spielfigur, die man erneut aufziehen musste.
|
|
02.09.2015 21:16 |
|
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Abgesehen von einigen dummen April-bezogenen Kommentaren meiner Freunde, die ich mit einem vielsagenden Blick und - wenn das nicht genug war - auch mit ermahnenden Worten quittierte, war der Abend seit ihrem Erscheinen für mich wirklich rundum perfekt. Beide Auseinandersetzungen mit Lahja bekam ich zwar am Rande mit, verstand jedoch gar nicht recht worum es ging und nahm mir auch vor mich nicht einzumischen, um nicht noch einen viel größeren Streit zu provozieren. Man kannte uns ja. Und man musste damit rechnen, dass die Situation eskalieren würde, wenn ich mir jetzt herausnahm zu ihr zu gehen und sie zu ermahnen, dass sie sich auf der Hochzeit von Matt ein wenig zurückhalten sollte. Solange also ich nicht der Grund für ihren Ärger war, ließ ich sie einfach gewähren und genoss viel lieber die Zeit mit April, die in ihrem Kleid tatsächlich atemberaubend gut aussah. All die Zweifel bezüglich ihres neuen Jobs und unserer Wohnsituation schob ich ganz weit nach hinten, setzte mich viel lieber mit ihr an den Rand des Lagerfeuers, aß von dem großartigen Buffet, trank ein paar Flaschen Bier und ließ mich sogar von ihr zu späterer Stunde zum Tanzen motivieren. In dem Moment, in dem die Stimmung dank Chas umschlug, stand ich gerade gemeinsam mit Matt, April und zwei weiteren Freunden am Rande der Feier, ließ erneut eine Flasche Bier in meine Kehle fließen, bis sich der Gesichtsausdruck meines besten Freundes urplötzlich änderte. Was will der denn hier?, sprach er in hartem Tonfall aus und bat mich zusätzlich, dass ich mich um Madison kümmern sollte, damit sie von seinem Erscheinen nichts mitbekam, ehe er direkt auf ihn zu ging. Zu spät allerdings, denn als ich mit meinen Augen zwischen den Gästen nach ihr suchte, war auch ihr Blick bereits auf den ungebetenen Besuch fixiert. Weil ich Matt mit Chas aber auch nicht allein lassen wollte, verdonnerte ich unsere anderen beiden anwesenden Freunde, dass sie sich jetzt - sofort! - um die Brautentführung kümmern sollten, was sie auch so gerade schafften, bevor die Auseinandersetzung zwischen Matt und Chas eskalierte, indem Matt seine Faust gegen seinen Kiefer schlug.
Für mich war die ganze Situation völlig undurchsichtig, ich verstand nicht, was er hier wollte, oder warum er gerade so laut nach Summer rief, die ich ebenfalls mit einem geschockten Blick bedachte, aber gerade als ich mich einmischen wollte, erschien noch eine Person auf der Bildfläche, die wohl keiner hier erwartet hätte. Brooke. Und sie sah nicht glücklich aus. Wir alle waren viel zu geschockt und zu überfordert von dem, was ich gerade vor unseren Augen abspielte, dass wir viel eher teilnahmslos daneben standen, während sie mit Chas und Summer über Dinge redete, die wir ebenfalls nicht verstanden. Nur in einem schienen Matt und ich uns einig, als wir einen Blick miteinander wechselten: Das gehörte nicht hierher. Nicht zu dieser eigentlich so perfekten, harmonischen Hochzeit. Insbesondere nicht die Waffe, die auf einmal gezogen wurde, und vor der wir alle automatisch einen Schritt zurück wichen. Wie aus Instinkt schob ich April hinter meinen Rücken, während ich sprachlos mit dem Blick zwischen Chas und Brooke wechselte. Für einen Moment dachte ich die Situation würde ich entspannen, als Chas seine Waffe auf den Boden legte, aber was dann geschah, passierte viel zu schnell. Der laute Schuss aus Brookes Pistole, wie sein Körper auf den Boden sank, obwohl Summer noch versuchte ihn zu stützen. Wie zufrieden Brooke auf ihn hinab blickte, wie sie Matt ermahnte, meinte Tochter mit einem undefinierbaren Blick bedachte und dann wieder in der Dunkelheit verschwand. Mein Kopf war noch gar nicht wirklich zurück in der Realität, als April versuchte sich an mir vorbei zu drängen und ich wieder, wie aus Instinkt, ihren Körper zurück hielt. Nicht für diesen Mann, der da blutend auf dem Boden lag. Sie würde nicht noch etwas riskieren, nicht für Chas. Doch dabei schien ich Summer völlig außer Acht gelassen zu haben, die plötzlich seine Waffe hob und damit direkt auf mich und meine Freundin zielte. "Bist du völlig durchgedreht?", schrie ich ihr entgegen, meinen Arm noch immer schützend vor Aprils Körper, aber Summers Gesicht hatte ich noch nie so hart und entschlossen erlebt. Und mir blieb nichts anderes übrig, als den Arm zu senken, um meine Freundin und damit die einzige anwesende Krankenschwester zu Hilfe eilen zu lassen.
Doch genau das sollte ich wenige Sekunden später sofort bereuen, denn wenn ich gewusst hätte, dass Summer April mit sich nehmen würde, hätte ich sie niemals aus meinem Schutz gelassen. Und dann auch noch auf so eine degradierende Art. Matt sollte dabei helfen den bewusstlosen Körper von Chas ins Auto zu transportieren, während ich dazu gedrängt wurde meiner Freundin die Augen und Hände zu verbinden. Immer wieder versuchte ich auf Summer einzureden, versuchte ihr zu sagen, dass das nicht ihr Ernst sein konnte, dass sie doch nicht einfach eine fremde Person entführen durfte, aber obwohl sie sich entschuldigte und mir versicherte, dass April nichts zustoßen würde, wurde ich immer wütender. Jetzt war Chas vielleicht nicht bei Bewusstsein, aber wenn er wieder zu sich kam - wer konnte dann noch für ihre Sicherheit garantieren? Ich versuchte es sie nicht spüren zu lassen, bisher wirkte meine Freundin auch noch so abgeklärt und ruhig, aber innerlich kochte ich bereits. Vor Wut, vor Sorge, vor Unsicherheit. Und als Summer dann tatsächlich den Kofferraum schloss, mit April darin, sich selber auf den Fahrersitz setzte und davon fuhr, verlor ich völlig die Kontrolle. Ich schrie laut, versuchte Matt dazu zu motivieren ihrem Wagen einfach zu folgen, ich fluchte und suchte irgendein Ventil für diese negativen Emotionen in mir, die durch den Alkohol nur noch begünstigt wurden. Scheiße, verdammt. Matt versuchte zwar angestrengt mich zu beruhigen - sowie auch die ganzen anderen Gäste - aber als er sich nach einer gefühlten Ewigkeit an seine Frau erinnerte, einen unserer Freunde fragte wo sie sei und dann auf dem Absatz kehrt machte, war die Unruhe in mir noch immer nicht beruhigt.
Bis in die frühen Morgenstunden blieb ich noch am Strand, auch wenn die Feier nach dem Schuss ein schnelles Ende gefunden hatte, räumte schon einige Dinge weg und versuchte mich einfach abzulenken, aber als die Sonne aufging war ich so erschöpft, dass ich doch nach Hause lief und mich dort aufs Sofa legte. Ich konnte kein Auge schließen, eigentlich starrte ich nur hilflos gegen die Decke und versuchte mir selber die Angst zu nehmen, aber mein Handyakku hatte auch den Geist aufgegeben. Mir blieb also gar nichts anderes übrig, als hier zu sein, verbissen immer wieder auf den Display zu starren und darauf zu warten, dass sich irgendjemand meldete. April oder Summer, eine von beiden. Bis 18 Uhr gab ich ihr Zeit, nahm ich mir selber vor, dann würde ich die Polizei verständigen. Egal, wie falsch das sein mochte. Egal, ob es Summer oder Chas in Schwierigkeiten brachte - ich würde nicht noch länger um die Frau bangen, in die ich mich innerhalb der letzten Wochen tatsächlich gnadenlos verliebt hatte.
Mehrere Stunden vergingen, die sich anfühlten wie eine Ewigkeit. Immer wieder stand ich auf, lief nervös durch die Wohnung, kochte mir einen Tee, bekam aber nur zwei Schlucke herunter. Lahja und Noah kamen irgendwann aus ihrem Zimmer, fragten mich, ob sie irgendetwas tun konnten, aber ich verneinte einfach nur und zog die Tür zum Wohnzimmer hinter mir zu. Weil ich es hasste meiner Tochter zeigen zu müssen, wie sehr mich das mitnahm. Ein erneutes Zeichen von Schwäche. Wieder einmal saß ich unruhig auf der Kante des Sofas, wackelte nervös mit meinen Beinen und drückte im 30-Sekunden-Takt auf einen Knopf an meinem Handy, um den Bildschirm zu erleuchten und die Minuten nach unten zu zählen, bis ich endlich etwas tun konnte, als plötzlich die Klingel ertönte. Ich stürzte regelrecht in den Flur, drückte auf den Türöffner und blieb oben im Flur stehen, voller Angst, als dort dann tatsächlich April vor mir erschien. Sie trug ein anderes Kleid - kürzer und aufreizender - und sah aus, als stände sie völlig neben sich, aber sie war da! Und ihr ging es gut! Keine Verletzungen, Summer hatte ihr Wort also gehalten, und in mir machte sich eine solche Erleichterung breit, dass ich meine Arme weit öffnete und ihren schmalen Körper fast an meinen zog. "Ich hab mir solche Sorgen gemacht", nuschelte ich atemlos in ihr Ohr, drückte sie darüber noch etwas fester an mich, hielt sie lange an meiner Brust, aber ließ sie dann doch irgendwann gezwungenermaßen los. "Ich-- komm rein. Ich erzähl dir alles. Ich kenne- Summer schon ewig, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie- irgendwas mit Chas zutun hat. Scheiße." Als April an mir vorbei in den Flur hinein ging, ließ ich die Tür wieder zu fallen. "Er hat- überlebt? Was ist passiert? Wo warst du? Was musstest du machen? Hat dir- irgendjemand was getan?" Wieder ging ich auf sie zu, nahm ihre Hände in meine, ließ meine Finger an ihren Armen hinauf gleiten, bis ich an ihren Schultern inne hielt und dort einen sanften Druck auf ihre Haut ausübte.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
|
|
04.09.2015 14:19 |
|
April Clinton
Unregistered
|
RE: KILIAN
April nahm seine Worte zwar in sich auf aber es blieb ihr nur, erneut die Arme zu öffnen und sie um seinen Bauch zu schließen, als er ihr das Gefühl von Sicherheit gab indem er ihre Schultern so sanft drückte. Kilian hatte schon immer diese Wirkung auf sie gehabt und trotz der Ohrfeige machte ihm seine körperliche Überlegenheit gerade nichts sondern alles besser. Deswegen kostete sie das auch mindestens eine Minute aus, ohne sich zu regen oder zu Antworten. Bis sie wirklich nach und nach in der Wohnung ankam, bei dem Mann, mit dem sie gestern so einen wunderschönen Abend verbracht hatte und... sie Erinnerte sich langsam an das Gespräch... der nun ihr Partner war. Das alles war bis eben ausgeblendet. Sie nahm danach seine Wangen in ihre Hände und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Danach ließ sie ihn auch nicht wieder los sondern bahnte sich mit ihm einen Weg ins Wohnzimmer, nachdem sie die hohen Schuhe im Flur zurück gelassen hatte. Auf dem Sofa ließ sie sich sinken, es war mittlerweile früher Nachmittag. „ Ich weiß nicht – also.“ erst das stammeln dieser Worte machte ihr klar, wie sehr sie noch neben sich stand und rieb sich deshalb einmal fest über den Nacken, sog tief die Luft ein um nach ein paar Minuten einen neuen Versuch zu starten. „ Zuerst, mir hat niemand was getan.“ Wenn man den Lauf der Waffe außen vor ließ, der sie einfach so sehr an die Begegnung mit Chris erinnerte. „ Irgendwo... hat das Auto angehalten, sie hat mich aus dem Kofferraum geholt und das nächste was ich dann gesehen habe, das war ein Motelzimmer. Kein Ahnung wo. Wo auch immer der Arztkoffer herkam, da war alles drin um Chas die Kugel zu entfernen...“ Sie sah auf ihre Hände und hatte auch das ganze Blut noch vor Augen, kurz bebte ihr Körper „... ich habe ihr immer wieder gesagt, sie bräuchte einen Krankenwagen aber sie wollte nichts hören und hat... die Waffe wieder gezogen, weil sie das nicht hören wollte. Sie meinte, ich solle so lange bleiben, bis er das erste Mal wach wird und ich sagen, was sie danach zu beachten hat. Heute Morgen kam er wieder zu Bewusstsein. Summer hat die ganze Nacht um ihn gebangt... keine Ahnung woher die beiden sich kennen aber ich Glaube... sie liebt ihn? Ich war... auf einem Sessel gefesselt, immer nur kurz weg genickt. Die beiden haben sich Abgesprochen, was als nächstes zu tun ist.“ Da wurde ihr mulmig, und sie sah an die Decke, weil das der Moment war, in dem sie heute Morgen daran gezweifelt hatte, lebendig heim zu kommen. „ Ich dachte schon, sie überlegt es sich anders aber dann... hat sie die Kleider getauscht, ich sollte das Blut abwaschen und Chas sagen, was er die nächsten Tage braucht. Danach musste ich wieder in den Kofferraum, bis sie anhielt, mit der Waffe sagte... ich sollte heim fahren und den Schlüssel hier verwahren.... und dir sagen, das tut ihr alles... Leid. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.“ Das war alles, das war ihre Nacht und sie konnte nicht fassen, dass sie Kilian das nun einfach so Erzählte. „ Ich... eigentlich hatte ich keine Angst nur... diese Waffe und dann... heute Morgen.“ mittlerweile lagen die Hände seitlich an ihrem Kopf, die Ellenbogen auf den Knien aber sobald sie von der Waffe redete und von der Angst, gab sie dem Gefühl nach und lehnte sich an Kilians Schulter, bis ihr etwas anderes Sorgen machte, sie sich übereilt aufrichtete " War... ich in Gefahr und.. und du kennst beide? Hast... du mit den beiden auch eine kriminelle Vergangenheit?" Sie wusste von Jugendsünden aber das hier war doch mehr. " Hat... hat jemand die Polizei verstndigt?" Aber niemand würde Matts Frau eigentlich so in Gefahr bringen.
|
|
04.09.2015 19:05 |
|
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: KILIAN
Langsam folgte ich April vom Flur ins Wohnzimmer und obwohl mein Herz vor Angst raste, drängte ich sie dabei zu nichts, sondern gab ihr all die Zeit, die sie benötigte, um die richtigen Worte zu finden. Wie selbstverständlich legte ich eine Decke um ihre nackten Schultern in dem kurzen Kleid, das sie trug, streichelte einmal sanft über ihre Wange und ließ mich dann neben sie sinken. Sprach- und regungslos sah ich sie einfach nur an, wartete darauf, dass sie mir die vergangene Nacht zusammen fasste und erst, als sie nach der Berichterstattung an meine Schulter sank, rührte auch ich mich wieder, um vorsichtig meinen Arm um ihren Körper zu schließen. "April, ich- ich hätte das so gern verhindert", sprach ich leise aus und wusste dabei gar nicht so recht, welche Emotion momentan angemessen war. Ich fühlte mich grauenhaft, so als hätte ich in meiner Rolle als ihr Partner versagt, da waren Schulgefühle in mir und Selbstvorwürfe. Gleichzeitig war ich aber auch so wütend, auf Summer, auf Chas, auf Brooke, vielleicht sogar ein wenig auf Matt. Auf jeden, der einfach tatenlos mit angesehen hatte, wie ich diese Frau fesseln und in einen Kofferraum legen musste, ohne zu wissen, was mit ihr geschehen würde. Dass April mir von Summer ausrichten sollte es täte ihr Leid machte es für mich nur noch schlimmer. Ich brauchte ihr Entschuldigungen nicht, ich wollte sie auch nicht. Viel eher wollte ich, dass sie sich mir stellte und dass sie mir persönlich in die Augen sah, um ihr Verhalten zu erklären. Um für etwas um Verzeihung zu bitten, das nicht zu verzeihen war. Aber neben all diesen negativen Emotionen war da auch eine unfassbare Erleichterung in mir, darüber, dass April wieder hier war und dass man sie nicht verletzt hatte. Gerade während dieses Gefühl Oberhand nahm, richtete sie sich allerdings urplötzlich auf und sah mich erschrocken an, drängte mich mit ihren Fragen so in eine Ecke, dass ich ihr bloß sprachlos in die Augen sehen konnte. "Ich-- nein. Ja. Ich- kenne beide, ja." Ich senkte meinen Blick von ihrem Gesicht, schluckte einmal schwer, versuchte mich wieder zu fassen und schüttelte dann den Kopf. "Summer kenne ich seit meiner Jugend, wir waren damals gut befreundet, aber als ich nach New York gegangen und sie ebenfalls aus der Stadt weggezogen ist, haben wir uns auf den Augen verloren. Vor ein paar Monaten haben wir uns zum ersten Mal wieder getroffen. Mit Matt zusammen haben wir damals so- kleinkriminelle Dinge verbrochen, das weißt du aber. Ich hab dir davon schon oft erzählt. Chas kenne ich- aus New York. Er hat eine unschöne Vergangenheit mit Madison und ich weiß, dass er- eine Gefahr ist, ja." So könnte man es ziemlich gut zusammen fassen. "Ich hab ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Ich wusste, dass er hier ist, von Matt, aber ich hatte keine Ahnung, dass Summer und Chas sich kennen. Noch dazu- so gut. Das, was da passiert ist- das hätte ich Summer niemals zugetraut. Chas ja, dem traue ich alles zu, aber- nicht ihr. Ich weiß nicht, was da los ist und ich hab keine Ahnung, warum das gestern geschehen ist, aber- nein. Das ist anders, als die Jugendsünden, die ich früher begangen hab, und ich bin- definitiv kein Teil davon." Vorsichtig hob ich meine Hände, legte sie um Aprils Wangen und streichelte mit dem Daumen sanft über ihre weiche Haut. "Es tut mir- so Leid, dass das passiert ist. Ich hätte das nicht zulassen dürfen, April. Es tut mir Leid. Niemand hat bisher die Polizei verständigt, Brooke macht keine Späße, aber- ich hätte es getan, wenn ich bis heute Abend nichts von dir gehört hätte." Langsam ließ ich meine Hände an ihren Hals hinab sinken und von dort bis auf ihre Schultern. "Kann ich dir irgendwie helfen? Willst du etwas trinken oder essen? Soll ich dir- bequemere Kleidung bringen? Willst du schlafen? Irgendetwas?" Dass April eben bereits gesagt hatte sie wollte heute Abend noch arbeiten gehen, das hatte ich überhaupt nicht richtig wahrgenommen und schon längst wieder verdrängt.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
|
|
06.09.2015 11:52 |
|
April Clinton
Unregistered
|
RE: KILIAN
April nahm die Decke an den Ecken, zog sie um ihren Körper und sah Kilian dabei zu, wie er versuchte diese Zusammenhänge zwischen den Menschen und sich in Worte zu fassen. Es beruhigte sie, dass es außer der Dinge, die er ihr schon gesagt hatte nichts zu Beichten gab „ Das war nicht deine Schuld, was da passiert ist und du konntest auch nichts tun. Wenn nur von Chas eine Gefahr ausging, dann... dann war ich Sicher weil er hatte eine Kugel in der Brust und konnte sich nicht mal rühren, also... ist alles okay.“ Sie lehnte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Schulter, an die sie sich danach doch wieder anlehnte. „ Das... die Waffe. Das hat mich nur... an Chris erinnert. Und... ich wollte nicht an dir Zweifeln. Entschuldige. Nur da auf der Hochzeit, da sind Menschen aufgetaucht... mit Waffen und... einer schießt jemanden einfach so nieder. Ich habe mich gefragt, wo das... herkommt. Was das mit euch zu tun hat. Ich Glaube Summer war einfach nur Verzweifelt, sie wird... den Schlüssel abholen kommen, hat sie gesagt und dann kannst du,.. das mit ihr Klären.“ April nahm die Hand von Kilian in ihre und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken, weil sie doch eigentlich viel lieber an dem positiven Gefühl von gestern hatte festhalten wollen. „ Aber meinst du... denn... diese rothaarige Frau würde Madison was antun?“ Für Kilian bestand da vielleicht kein Zweifel aber April war hier nicht aufgewachsen und sie kannte diese Welt auch nicht, in die sie gestern einen Einblick erhalten hatte. Klar von ihrer Ma früher hatte sie als Kind Geschichten mitbekommen aber in den sieben Jahren Ehe und nach so vielen Jahren war das nicht Präsent in ihrem Leben und dadurch auch aus ihrem Kopf. Das was Liam mit den Gelschulden angezettelt hatte, das hatte ja schon ihren Horizont erschüttert. Sie rieb sich unter den blonden Haaren über die Schläfe „ Ich kenne das nur aus Filmen, wenn man das so sagen kann und ich bin... ein bisschen durcheinander. Nur du... du konntest das nicht verhindern.“ Sie sah ihm doch an, wie er die Schuld mehr oder weniger auf sich nahm und natürlich war das ein ganz absurdes Gefühl gestern gewesen, wie er sie gefesselt hatte und gegen ihren Willen in diesen Kofferraum hatte legen müssen aber das war doch nicht sein Verschulden. „ Außerdem... egal, was Chas für ein Mensch ist, ich habe den Beruf gelernt... um Menschen zu Helfen. Das habe ich.“ Trotz all diesen Umständen, April hatte ihm... irgendwie das Leben gerettet und das machte sie innerlich auch irgendwo Zufrieden. Sie konnte ja auch nicht ahnen, was er Madison getan hatte. „ Wenn... das in Ordnung für dich ist, will ich einfach ein bisschen die Augen schließen und... dich in meiner Nähe haben.“ Sie sah auf die Uhr, nickte dann „ Gegen zehn muss ich wieder los – vorher Duschen, ich würde die Sachen auf dem Rückweg von der Arbeit aus dem Schließfach holen und dann... komm ich wieder hier her?“ Hatte er das noch im Hinterkopf oder hatte er seine Entscheidung mittlerweile bereut und wollte das doch nicht mehr? Wegen der Arbeit machte sie sich keine Gedanken, ihr... ging es doch gut und... sie brauchte verdammt nochmal auch das Geld.
|
|
06.09.2015 17:57 |
|
|  |