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MATT'S HOUSE
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Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: MATT # MADISON # JAMIE
Obwohl ich sonst immer so unglaublich verständnisvoll und offen für alles war, sprach meine Frau gerade ein Thema an, mit dem ich mich eigentlich nicht einmal ansatzweise auseinander setzen wollte. Diese Was wäre, wenn...?-Frage, die ich weit von mir wies, weil die Antwort darauf mir das Genick brechen würde. In meinem optimistischen Kopf gab es diese Eventualität einfach nicht, dass Madisons Gedächtnis für immer verloren bleiben würde. Dass sie sich nie mehr an das erinnerte, was vor dem Unfall in ihrem Leben geschehen war. An uns. Wenn ich mit ihrem Arzt redete und der uns sagte, dass das eine realistische Option war, dann verschloss ich einfach die Augen und Ohren davor und redete mir lieber selber Hoffnung zu. Das alles würde wieder zurückkommen. Deshalb machten wir doch auch diese Ausflüge ins ihr Studio oder in die Kneipe, deshalb waren ihre Eltern hier, wir arbeiteten doch alle auf dasselbe Ziel hin. Das glaubte ich zumindest. Bis zu diesem Moment. Bis ich merkte, dass Madison sich auch mit einer anderen Option auseinandersetzte und dadurch- auch versuchte diese zu akzeptieren? Würde sie es einfach akzeptieren, wenn ihr Gedächtnis nicht zurück kehrte? Mein Herz schlug auf einmal so schwer in der Brust, dass ich glaubte es könnte jeden Moment meine Rippen sprengen, aber trotzdem versuchte ich - für sie - ganz ruhig zu bleiben und ließ mich unsicher neben sie sinken. Wenn sie darüber reden wollte, dann musste ich als ihr Mann doch auch dafür da sein, oder? "Ich- weiß es nicht, Madison", sagte ich ruhig, doch wie immer wenn ich nervös war fuhr ich mir dabei mit meiner eigenen Hand fest über den Nacken. "Und um ehrlich zu sein will ich es auch gar nicht wissen, weil ich-- Du kannst doch noch nicht aufgeben. Du kannst doch nicht- damit abschließen. Es gibt doch so viel, das wir noch nicht probiert haben und- vier Wochen sind zwar lange, aber wir haben Zeit. Dein Gedächtnis kommt zurück, du wirst dich an alles erinnern und dann- ist alles wie vorher. Dann lachen wir darüber, dass wir hier draußen saßen und du darüber nachgedacht hast, wie du nochmal neu anfangen kannst." Was hieß das überhaupt? Neu anfangen? Was bedeutete das? Auch eine weitere Sache hatte ich bisher unterbewusst noch gar nicht an mich heran gelassen, aber als sie es aussprach konnte ich mich davor auch nicht mehr verschließen: Meine Frau hatte das Gefühl sie gehörte hier nicht her. Diese vielen verrückten Ideen in unserem Haus, die sah sie in sich selber nicht. Unser bunter Bus und unsere Pläne für die Zukunft, die stimmten nicht mit ihrem Kopf überein. Und ich, ich war für sie nicht ihr Mann. Sie hatte in vier Wochen keine Gefühle für mich entwickeln können und sie verstand nicht, weshalb ihr vorheriges Ich mich so geliebt hatte. Da war Nichts in ihr. Und das war hart. Nach unserem Wiedersehen vor einigen Jahren hatte sie sich zwar auch nicht sofort in mich verliebt, aber da war trotzdem diese Spannung gewesen. Von Anfang an. Wo war die jetzt?
Ich war darüber so in Gedanken, dass es mich umso härter traf, als meine Frau auch noch meine Ehrlichkeit infrage stellte und die Dinge erfragte, die ich so gerne von ihr fern gehalten hätte. Das Negative in ihrem vorherigen Leben. Meine Stirn legte sich in Falten, erschöpft rieb ich mir über die Augen, aber letztendlich schüttelte ich den Kopf. Ganz schwach. "Es war- nicht immer toll, nein. Im Gegenteil. Du hast viel erlebt, das nicht gut für dich war, zu viel sogar. Aber New York war nie ein Streitthema." Unsicher lehnte ich den Kopf zur Seite, weil ich mich fragte, woher das auf einmal kam. "Ich hab dich nie gezwungen hierher zu kommen oder hier zu bleiben, das war immer deine Entscheidung. Du bist zwischendurch sogar nach New York zurück gezogen, als es Ian so schlecht ging, ich glaube das ist jetzt- gut zwei oder drei Jahre her? Du wolltest für ihn da sein, hast hier alles aufgegeben und wir haben uns getrennt. Ich hab dir nie einen Vorwurf darauf gemacht und das würde ich auch nie, du bist von dir aus wieder hierher zurück gekommen. Und auch nicht, um wieder mit mir zusammen zu sein, sondern weil du dir hier deinen Traum erfüllt hast. Weil du dich hier wohler fühlst, als in New York. Aber wie kommst du da jetzt auf einmal drauf?" Madison hatte keine Erinnerung an New York, also weshalb sollte sie in Erwägung ziehen, dass sie sich da heimischer fühlen könnte, als hier? Es sei denn- "Hast du mit deiner Mutter geredet? Hat sie dir das gesagt?" Mein Körper verkrampfte sich, verstohlen sah ich über die Schulter zur Haustür, aber obwohl sich dieser Gedanke immer mehr verankerte, schüttelte ich den Kopf. "Wenn du wissen möchtest, warum deine Mutter nicht auf unserer Hochzeit war, dann musst du sie danach fragen. Es liegt nicht an mir mit dir darüber zu reden, Madison. Wenn ich dir irgendwelche anderen Fragen beantworten soll- okay. Aber ich mische mich nicht in das Verhältnis ein, das du zu deiner Mutter hast."
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
![[Bild: matt04.png]](https://i.postimg.cc/g2W8p0zz/matt04.png)
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24.09.2015 00:48 |
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