RE: FAMILIE BENNETT
Es trat das ein, was passieren musste. Jamie begann wieder zu Resignieren. Es war nicht so, dass sie die Zeit einfach vergessen hatte, was sie gelernt hatte und für was sie sich Interessierte aber das kämpfen für sich, das für sich einstehen, das zerbrach in der Zeit bei ihrem Dad. Diese neue Frau um sie herum, sie an der Seite ihres Vaters zu sehen, wie die beiden herumturtelten, es tat dem achtzehnjärigen Mädchen so unglaublich weh. Sie wusste gar nicht wohin mit dem Schmerz darüber und der Verzweiflung. Die beiden hatten kein Zimmer für sie, wo sie sich zurück ziehen konnte, sie schlief im Wohnzimmer auf der Couch und deswegen waren die beiden aber auch so lange um sie, solange sie das wollten. Sie sah die Häfte ihrer auseinandergebrochenen Familie vor sich, wie sie alles, was Jamie halt gegeben hatte mit Füßen trat und wenn sie sich erlaubte mal in patzigem Ton zu Antworten oder etwas an dem Verhalten zu kritisieren, wurde ihr Vater sofort laut. Er war noch nie so Streng wie in den letzten zwei Tagen zu ihr gewesen, noch nie hatte er ihr so strikt den Mund verboten, sie so grob zurück zu halten, wenn sie versuchte zu fliehen. Ja, Jamie stand zwei mal gegen ihren Vater aufgelehnt vor der Tür und stotterte, sie wollte zu Matt zurück. Wenigstens, bis sie in das Internat müsste. Wenigstens ein eigenes Zimmer haben. Oder nach Hause. Diese Situation setzte ihr einfach so sehr bei, die Psyche war so durcheinander, sie fühlte sich richtig körperlich krank. Angeschlagen. Ihr Vater versuchte auch alles über Gus heraus zu bekommen, was die beiden da gewollt hatten aber Jamie war nicht dumm. Abgesehen davon, dass sie nichts über Gus heraus rückte, ließ sie ihr Tierschutzengagement nicht raus kommen und tarnte ihr neues Essverhalten, ohne tierisches mit der Begründung abzunehmen. Das neue, dumme Huhn von Freundin von ihrem Dad schien darüber auch noch so Begeistert, dass diese mitzog. Wenn sie nicht auch so traurig gewesen wäre, ihr Zuhause, ihre Heimat und auch die neu gewonnen Menschen in Los Angeles zu verlassen, hätte sie sich gefreut, als es zwei Tage später zu dem ehemaligen Elternhaus ging und sie ihre Sachen holen sollte. Morgen in aller frühe wäre das hier erst mal nicht mehr ihr Heim. Was hatte ihre Mutter ihr nur angetan? Mit der leeren Tasche ging sie in das Zimmer, bat ihren Vater an der Tür zu warten um die letzte Privatsphäre der Mutter zu wahren. In dem Raum dachte sie eigentlich nur daran, die Sachen die überhaupt noch hier waren in den Koffer zu legen aber sie rechnete sicher nicht damit, dass eine Hand sich von hinten um ihren Mund legte. War hier eingebrochen worden, als sie nicht da waren? Hatte jemand gesehen, hier lebte niemand? Gus tat gut daran, sie erst eine Weile später los zu lassen und sich schnell zu zeigen aber sie sah ihm einfach nur entgeistert ins Gesicht. Was tat er hier? Von dem Schock noch immer ganz wackelig auf den Beinen nickte sie nur darauf, dass er sie nicht erschrecken wollte. Wie es ihr ging? Auch darauf blieb ihr nur das Schultern heben, sie war im Moment gar nicht wirklich auf der Welt anwesend, hatte sie von Tag zu Tag den Eindruck. „ Was machst du hier? Hat Matt dich nach meiner Gitarre gefragt?“ sie dachte nicht mal an Flucht, dass er von hier aus abhauen wollte. Jegliche rebellion war immerhin niedergetrampelt worden und so blieb ihr nur der letzte Funken Hoffnung, der ihr das Leben wieder ein bisschen schmackhafter machen würde. „ Dann kann ich zumindest noch Lebwohl sagen.“ weil sie wusste, das ihr Vater ein strenges Zeitmanagement hatte, blieb ihr nichts anderes, als die Sachen einzustecken, die ihr als erstes zwischen die Finger kamen. Es lenkte sie auch von den Gefühlen ab, die sie total unsicher machten, wenn sie Gus ansah. Wieso musste es das Herz denn nun noch schwerer haben?
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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