 |
MATT'S HOUSE
|
Verfasser |
Nachricht |
Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?
Beiträge: 229
Registriert seit: Jun 2015
|
RE: MATT # MADISON # JAMIE
Ich nahm den tadelnden Blick meiner Frau aus dem Augenwinkel zwar wahr, aber genau deshalb konzentrierte ich mich auch bloß auf Jamie, während ich versuchte Licht ins Dunkle zu bringen und meine kleine Tochter-Schwester zu beruhigen. Erst als Madison auf meine Worte reagierte, warf ich ihr einen vielsagenden Blick zu und verdrehte dabei sarkastisch die Augen im Kopf. "Natürlich ist dir das neu, mir passiert sowas ja auch nicht", redete ich mich aus der Affäre, schaffte es gerade noch mit dem Kopf zu schütteln, bevor die beiden gemeinsam zu einem Angriff übergingen, ich lautstark die Schmerzen an meinem Ohr beklagte und dann lachend ihre Hände von mir drückte. "Ihr solltet lieber froh sein, dass ich gelauscht hab, sonst würdet ihr bestimmt noch ein paar Stunden hier sitzen und über Gus' Sexualtrieb philosophieren. Der arme Junge. Ehrlich Jamie, ich weiß das ist ein großer Schritt und das macht dich bestimmt auch nervös-" Noch einmal fand sich meine Hand väterlich auf ihrem Knie wieder, das ich beruhigend tätschelte. "Aber beim nächsten Mal geht einfach ein wenig lockerer da ran. Trinkt euch vorher ein, zwei Bier oder raucht ein bisschen Gras und dann klappt das schon." Noch bevor Madison irgendetwas gegen meine eher fragwürdigen Ratschläge erwidern konnte, würgte ich ihr mit einer ablehnenden Handbewegung die Worte im Mund ab, bei der ich meine Finger einfach auf ihre Lippen presste. "Und mach daraus am Besten nicht so ein großes Thema, ihm ist das bestimmt peinlich genug." Wie peinlich ihm das wirklich war, das merkte ich jedoch erst, als Jamie eher kleinlaut aussprach, dass eventuell gar nicht mehr dazu kommen könnte. Weil der Kerl schon wieder das Weite gesucht hatte. War das sein Ernst? Madison und ich wechselten einen vielsagenden Blick miteinander, aber weil meine durchaus impulsive Frau das mit der Wut für uns beide übernahm, wechselte ich eher in die Rolle des hoffnungsvollen, ermutigenden Elternteils. "Danke für diese passende Bezeichnung, Madison, aber lass dich davon noch nicht so fertig machen, Jamie. Er taucht bestimmt wieder auf. Ich denke- er braucht auch nur etwas Zeit, bis er sich wieder traut dir unter die Augen zu treten. Aber er mag dich- das merkt man doch." Meiner Meinung nach traf ich damit viel eher das, was Jamie jetzt hören musste, um aus ihrer traurigen Grundstimmung mal wieder heraus zu kommen. Und das, obwohl ich innerlich eigentlich viel eher der Reaktion von Madison zustimmte und mir auch fest vornahm, dass der Junge noch einmal etwas von mir zu Hören bekam, wenn er hier wieder auftauchte. Und das würde er, da war ich mir sicher. Wer sich emotional so auf eine Person fixierte wie er auf Jamie, der konnte das nicht einfach von einem Tag auf den Nächsten vergessen.
Madison und ich drückten Jamie beide noch einmal fest, sagten ihr auch, dass sie in Zukunft immer gerne zu uns kommen und mit uns sprechen konnte, egal worum es ging. Und weil mir in ein paar Stunden sowieso ein schwieriges Gespräch mit Summer und Kilian bevorstand, versuchte ich diese Beziehung zwischen meiner Frau und meiner Adoptivtochter noch etwas mehr zu festigen, indem ich die beiden dazu motivierte sich einen schönen gemeinsamen Nachmittag zu machen, um den Kopf frei zu bekommen, was die beiden nach kurzer Überlegung dann auch gerne annahmen. Jamie warf zwar ein, dass sie uns nicht bei unseren Flitterwochen stören wollte, aber nachdem ich ihr versicherte, dass eine kurze Pause nach den körperlich anstrengenden vergangenen Tagen bestimmt nicht das Schlimmste wäre, machte sie sich bereitwillig im Badezimmer frisch und verließ kurze Zeit später zusammen mit Madison das Haus.
Kilian kam eher als Summer bei mir an und weil er natürlich auch schon einen Schlüssel für unser neues Haus besaß, machte er sich durch ein lautes Türknallen und Fluchen bei mir bemerkbar. Großartig, das wirkte doch so, als wäre er bereit für eine Versöhnung. Aber womit hatte ich denn gerechnet? Ich wusste, dass es bei ihm weitaus länger brauchte als nur ein paar Tage, um damit abzuschließen und eine Entschuldigung anzunehmen. So war er nunmal. Ich redete ihm zwar beruhigend zu, bat ihn auch Summer erst einmal anzuhören, bevor er auf sie losging, aber als es an der Tür klingelte, war das Blut in seinem Körper noch immer erhitzt und sein Kopf hochrot. Wenigstens vertrat er die Ansicht, dass es nicht an ihm lag auch nur einen Schritt auf sie zu zu gehen - selbst wenn das nur bedeutete vom Wohnzimmer in den Flur zu laufen - und gab mir damit die Chance Summer schon einmal auf das vorzubereiten, was sie dort gleich erwarten würde, als ich alleine zur Haustür ging und sie für eine meiner ältesten und besten Freundinnen öffnete, die auch direkt keine Sekunde ungenutzt verstreichen ließ. Natürlich war ich angespannt und natürlich wollte auch ich eine Erklärung für alles, was an dem Abend passiert war, aber ich war von Grund auf einfach anders, als Kilian. Ich glaubte an das Gute im Menschen, deshalb breitete ich auch - für sie wahrscheinlich völlig unerwartet - meine Arme aus und drückte sie kurz an mich, bevor ich die Tür weit öffnete. "Komm rein, wir gehen ins Wohnzimmer. Aber Vorsicht, da ist jemand, der nicht ganz so gewillt ist dir zuzuhören. Ich hab ihm gesagt er soll dir erst einmal die Chance geben dich zu erklären, aber ich weiß wirklich nicht, wie lange er sich beherrschen kann, deshalb- ich hoffe du hast dir Zurecht gelegt, was du sagen willst." Ich schloss die Tür hinter Summer wieder, nickte ihr einmal kurz zu und ging dann vor ihr her ins Wohnzimmer, wo Kilian noch immer total verspannt auf dem Sofa saß und einfach regungslos in eine Ecke starrte. Wahrscheinlich, weil er glaubte die Kontrolle zu verlieren, wenn er sich jetzt bewegte oder - schlimmer noch -Summer versuchte anzusehen.
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
![[Bild: matt04.png]](https://i.postimg.cc/g2W8p0zz/matt04.png)
|
|
14.09.2015 17:53 |
|
Nachrichten in diesem Thema |
|
|  |