RE: GUS # JAMIE
Jamie hatte ihre Hände gerade an Gus Unterarm gelegt und auch ihr stand der Sinn eher danach, dem Trubel um ihre Person etwas zu entfliehen. Was sicher auch damit zu tun hatte, dass sie natürlich für Madison und Matt ihre ganz eigene Version von dem Liebeslied 'Heaven' gesungen hatte und wenn sie daran dachte, wie Aufgeregt sie wegen des Dates gewesen war. Wie sie sich den ganzen Tag auf ihn Gefreut hatte. Dann war sie spätestens jetzt schon weiter als auf Wolke sieben. Es war aber auch das ganze drumherum, wie die Menschen sie hier Aufnahmen und ihr das Gefühl gaben, nicht vor ein paar Monaten wie vor einem Urlaub von ihrer Mutter ausgesetzt worden zu sein sondern wie ein Teil der Familie, ob als Matts Schwester oder Adoptivtochter, ganz egal, es ging jetzt nur darum, sie war hier und auch Wert. Das man sie kennen lernte. Sicher waren ein paar Witze auf ihre Kosten gemacht worden, oder die von Matt, kam ganz drauf an. Das sie Glück hatte, nicht so voller Pickel zu sein, wie er zu seiner Jugend, was sie darauf brachte, sich bald Jugendbilder von Matt zeigen lassen zu wollen oder aber man vermisste das Vorlaute Mundwerk, was ihr definitiv nicht so in die Wiege gelegt worden war. Jetzt drehte sich Jamies Herz und kleine Welt aber vorerst um Gus „ Vielleicht will ich auch nur ein bisschen Erholung für meine eigenen Ohren, wenn Matt eines hervorragend kann, ist es ohne Punkt und Komma zu Reden.“ Sie schmunzelte, das war auch ihrem Gegenüber nicht neu „ Der Ort scheint perfekt dafür.“ zaghaft legte sie ihre Hände an die Seite seines Körpers, wenigstens konnte sie das jetzt und auch mal einen Scherz auf kosten von Körperkontakt der beiden machen, ohne sofort das Gefühl zu haben, verschwinden zu wollen. Der Abend, an dem sie darüber Geredet hatten, hatte ihr dabei Geholfen. Reden konnte also Helfen, das musste sie sich merken. Doch ehe sie noch waghalsiger würde oder Gus seinen Vorschlag unterbreiten konnte, dem sie Sicher zugestimmt hätte, kam Lahja auf die beiden zu. Jamie war irgendwie immer aus dem Konzept, wenn Lahja so auf sie zukam denn in ihren Augen war sie so Stark und Selbstbewusst. So anders als sie. Die Jüngere hatte ja schon Versucht sich mit ihr anzufreunden aber das war nicht Geglückt, also mied sie sie. Jamie würde eh verlieren. Auch jetzt war es viel eher das Gefühl, als hätte Lahja nicht die Absicht, sich für die beiden zu Freuen. Gerade fühlte sich das eher an wie in der Schule, wie von selber nahm Jamie die Rolle des Opfers ein, in der sie so gut geworden war. Mit etwas Abstand zu Gus, weil sie sich Lahja zudrehte und sich nur ein Nicken statt ein Antworten erlaubte. Warum denn gerade jetzt? Es sollte aber noch viel, viel schlimmer werden. Was da alles die Worte von Kilians Tochter verließ, ließ alle warmen Gefühle aus ihrem Herzen verschwinden und kurz sah sie seitlich zu ihrer Begleitung. Zu ihrem Date. Aber Lahja log nicht, das sah man ihm an. Er hatte... das im Bus nicht erwähnt, obwohl sie darüber geredet hatten. Er hatte es vor etwa einer Woche nicht erwähnt, als Jamie ihn auch noch danach gefragt hatte, wie es um seine Erfahrungen stand. Warum denn nicht? Weil er ihr dann hätte wirklich sagen müssen, wie ätzend er das fand, dass sie nicht wusste... was sie tun sollte, wenn sie sich näher kamen? Darüber hinaus fasste sie alle die Ängste in Worte, die Jamie doch eh plagten – und mit denen sie ohnehin schon oft genug Aufgezogen worden war. Sie kam sich wieder mit allem Bestätigt vor, was sie an sich Kritisiert hatte und Jamie wäre lieber am Boden der Tatsachen geblieben, als gerade so hart und kalt wieder zu landen. Womit hatte sie denn das verdient? Weil sie sich gegen ihre Familie gewandt hatte? Sollte ihr das hier zeigen, in jeder Familie würde es jemand geben, der sie hasste. Außerdem, was war das mit Gus und was sollte sie denn nun Glauben? Als auch noch Matt hinter Lahja auftauchte, sah sie ihn ganz Verzweifelt an, sie wollte doch... nicht, dass heute etwas seinen Tag ruinieren würde und ihn belastete „ Tut... mir Leid Matt. Ich wollte... deine Feier nicht vermiesen, schon in Ordnung alles.“ Entschuldigte sogar sie sich dafür, wie konfus sie hier stand obwohl sie nichts dafür getan hatte und das ihre Augen sich sogar mit Tränen füllten. Sie war ganz durcheinander und Überfordert, deswegen ging sie einfach, ganz ohne ein Wort von sich zu geben – wenn jemand versuchte, sie zu halten, dann hob sie nur die Hände und wich dem aus. Sie wollte gerade einfach nur alleine sein und dabei sollte das heute doch ein durch und durch schöner Tag werden. Jamie würde sich einfach über nichts mehr Freuen. In ihrer Verzweiflung kam es ihr gerade mehr als Gelegen, dass man ihr wegen des erneuten Anstoßens eine Flasche Sekt in die Hand drückte – eigentlich zum Verteilen an alle aber sie ergriff die Chance. Mit der Flasche ging sie immer weiter von den Menschen weg, ins Dunkle und setzte sich irgendwann. So leer sie sich auf einmal fühlte, weil ihre Glückshormone so schnell verschwunden waren, wusste sie nicht mal wie weit sie gelaufen war – die Lichter sah sie zumindest noch Schimmern und sie wusste auch gar nicht, wie oft sie die Flasche nun schon angehoben hatte.
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
|