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MATT'S HOUSE
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
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RE: MATT # MADISON # JAMIE
Auch ich konnte ein Lachen nicht verkneifen, als Jamie mich jetzt schonmal davor warnte jeden tollpatschigen Ausrutscher als komischen Fetisch zu verkaufen. Einfach, weil die Vorstellung mich so amüsierte und weil ich - wie sie auch - viel lieber an der guten Stimmung festhalten wollte. Ihre Anwesenheit machte mich glücklich, ebenso wie ihre Berührungen, und im Moment fühlte es sich tatsächlich so an, als könnte ich noch eine Ewigkeit hier liegen, mit Jamie in meinem Arm, und einfach gemeinsam mit ihr genießen, wie gut man sich doch fühlen konnte. Deshalb nahm ich auch die Beantwortung ihrer folgenden Frage eher auf die leichte Schulter. "Ich mag Adrenalin, aber mich von einer Horde Mitt-Dreißigern verfolgen zu lassen, ist mir dann doch ein wenig zu viel Adrenalin. Nein danke. Aber nett, dass du mir so viele Tipps gibst, wie ich mit den Leuten umgehen soll." Ein wenig umständlich drehte ich mich auf den Rücken, nahm dazu auch gezwungenermaßen meine Hand von Jamies Körper, und starrte angestrengt gegen die Decke, um es so aussehen zu lassen, als präge ich mir das alles gerade gut ein. "Erstens, nicht sofort danach aus der Stadt fliehen, egal was passiert. Zweitens, körperlichen Abstand zu Madison halten, aber ausgiebig mit ihr über vegane Ernährung und Tierrechte sprechen. Drittens, allen anderen Männern erzählen, dass ich auch viel mehr Bock auf Männeressen hätte. Ich glaube das krieg ich hin." Mit einem überaus entschlossenen Blick in den Augen sah ich von der Seite in Jamies Gesicht, konnte die Ernsthaftigkeit dann aber nicht mehr beibehalten, sondern lachte stattdessen noch einmal leise auf. Völlig an den Haaren herbeigezogen war das zwar nicht, mir war tatsächlich ein wenig unwohl zumute, wenn ich an die Hochzeit dachte, aber ich war mir schon sicher, dass Matt oder seine Freunde nicht schreiend auf mich losgehen würden. Hoffte ich zumindest. Provozieren wollte ich es auch nicht. Deshalb warf ich auch kurz einen kritischen Blick zur Tür, als Jamie mich - mal wieder total umständlich - dazu einlud die Nacht bei ihr zu verbringen. "Was sagen deine neuen Erziehungsberechtigten dazu? Traditionell verbringt man ja erst nach dem dritten Date die Nacht miteinander, aber- ich glaube für dich würde ich eine Ausnahme machen." Natürlich waren auch diese Sätze eher ironisch gemeint und obwohl ich Jamie gerne noch ein wenig länger auf diese Art geärgert hätte, nahm doch die kribbelnde Euphorie in meinem Bauch die Oberhand. "Das mit den Küssen gefällt mir besonders gut", sagte ich stattdessen, drehte mich wieder auf die Seite, griff mit meiner Hand in Jamies Nacken und küsste sie erneut auf die Lippen, mehrmals. Immer wieder. Und obwohl ich spaßeshalber noch meine Sorge darüber aussprach, wie ich Jamies neuen Eltern jemals wieder in die Augen sehen sollte, wenn ich heute Nacht von ihren stöhnenden Geräuschen geweckt wurde, blieb ich natürlich trotzdem die Nacht bei ihr. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass ich einen Abend so- normal verbracht hatte. In einem Haus, in dem eine sich liebende - wenn auch etwas verrückte - Familie wohnte, was man auch tatsächlich in jeder Sekunde spürte, die man mit Madison und Matt verbrachte. Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt den Abend mit Jamie zu zweit zu verbringen, genau hier in ihrem Zimmer, aber es verging gerade einmal eine halbe Stunde, bevor Matt hinein gestürzt kam und uns zu einem experimentellen Abendessen überredete, bei dem er eine Packung Nudeln in eine Auflaufform schüttete, Wasser darüber goss und sie auf die Art im Ofen garen wollte. Eine durchaus interessante Idee, aber als er nach einer Stunde resignierend das Handtuch warf, lud er uns alle stattdessen auf eine vegane Pizza ein. Während Madison und er absolut kein Geheimnis aus seiner Liebe zueinander machten, fiel es mir noch immer schwer Jamie so nah zu kommen, während sich die beiden ebenfalls im Raum befanden, wahrscheinlich weil die Ansage ihres Bruders bei mir tatsächlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Die Zuneigung konnte ich ihr erst wieder schenken, nachdem wir alle unsere Pizza gegessen hatten, Matt mit seiner Frau noch ein bisschen im Wohnzimmer werkeln wollte und Jamie und ich uns wieder in ihr Zimmer verabschiedeten. Dort knüpften wir genau da an, wo wir eben unterbrochen wurden und kuschelten uns nebeneinander ins Bett. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern, sie bettete ihren Kopf auf meiner Brust. Liebevoll streichelte ich immer wieder über ihren Arm, ihren Nacken, ihren Haaransatz und ihre Schläfe, während wir auf Jamies Laptop gemeinsam einen Film sahen. Keine Ahnung, wie lang es her war, dass ich das letzte Mal einen Film geschaut hatte, aber es wäre vollkommen in Ordnung für mich, wenn ich das in der Zukunft öfter tun könnte. Genau so. Mit Jamie in meinem Arm, mit ihren doofen Randkommentaren im Ohr, immer wieder leise auflachend. Und mit all den Küssen, die wir uns zwischendurch gaben, weil wir anscheinend tatsächlich gerade an dem Punkt unseres Kennenlernens standen, an dem man kaum die Finger voneinander lassen konnte.
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
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25.08.2015 20:46 |
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RE: MATT # MADISON # JAMIE - Gus Evans - 25.08.2015 20:46
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