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MALIBU
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE


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Beitrag #5
RE: MALIBU
Mein erster Instinkt, als Summer ihren Arm stützend um meine Hüfte legte, war der, mich gegen ihre Hilfe zu wehren, einfach weil ich nicht dazu bereit war mir Schwäche einzugestehen. Doch so weit kam ich gar nicht, denn als ich nur meinen Körper dem stützenden Tisch entzog, gaben meine Knie unter dem Druck beinah nach. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich gegen die Seite von Summer zu lehnen und mit der Sicherheit ihrer Hilfe langsam durch den Raum hindurch nach draußen zu gehen. Im Gegensatz zu ihr schenkte ich den Menschen auf dem Boden keinerlei Beachtung und auch das viele Blut war nichts, das ich heute zum ersten Mal sah. Dennoch fühlte auch ich diese absurd befreiende Stimmung, als die Haustür hinter uns ins Schloss fiel und wir über den Vorhof zu meinem Auto gingen, auf dessen Beifahrersitz ich mich keuchend niederließ und darauf wartete, dass Summer auf der Fahrerseite einstieg. Im Gegensatz zu ihr blieb ich allerdings vollkommen ruhig, sogar als sie zum zweiten Mal den Motor abwürgte und mit zitternden Händen fluchend ein drittes Mal den Schlüssel drehte. Ohne ein Wort zu sagen sah ich einfach nur geradeaus nach draußen, versuchte regelmäßig zu atmen und hoffte darauf, dass sich meine Ruhe früher oder später auch auf sie übertragen würde. "Zu dir. Wenn du in der Nähe der Straße wohnst, wo ich dich abgeholt hab, dann sind wir schneller bei dir, als bei mir", beantwortete ich ihre Frage, als endlich mit einem lauten Geräusch der Motor startete. Die Entscheidung hatte nicht nur damit zutun, dass ich den kürzesten Weg wählen wollte, sondern auch damit, dass ich keine Ahnung hatte, wer diese Männer waren und ich nicht wusste, ob ich mich gerade in meiner Wohnung sicher fühlen konnte, aber das behielt ich für mich. Stattdessen ließ ich mich mit schmerzverzerrtem Gesicht ein wenig in den Sitz sinken, streckte mein Bein im Fußraum durch und deutete mit einem Nicken auf meine Hosentasche, in die Summer in dieser Position problemlos hinein greifen konnte. "Hol mein Handy aus meiner Tasche", wies ich sie an, weil mein verletzter Arm zu sehr schmerzte, um ihn zu bewegen, und ich den anderen brauchte, um die Blutung weiterhin zu stoppen. Dass wir uns dabei näher kamen als jemals zuvor ignorierte ich in dieser Situation völlig, öffnete nur die Hand des angeschossenen Armes und nahm ihr das Handy ab. Mit vor Schmerz zitternden Fingern wählte ich eine Nummer, drückte auf den Lautsprecher und wartete, aber nach 5 Tönen meldete sich nur die Mobilbox. "Fuck", stieß ich leise, wütend aus, aber bevor ich noch etwas sagte, wählte ich eine andere Nummer. Doch auch dort meldete sich niemand und als die weibliche Stimme des Anrufbeantworters ertönte, presste ich meine Kiefer aufeinander, schloss fest die Augen und drückte meinen Hinterkopf für ein paar Sekunden gegen das Kopfteil hinter mir, so lange, bis sich mein Herzschlag wieder einigermaßen beruhigt und ich die Kontrolle über meine Atmung zurück erlangt hatte. "Okay, das wird dir nicht gefallen-", begann ich ruhig, öffnete vorsichtig meine Augen wieder und sah von der Seite in das unruhige, angespannte Gesicht von Summer. "Wenn wir gleich bei dir sind, dann musst du mir dabei helfen die Wunde zu nähen." Ich wählte die Worte absichtlich so, dass sie gar keinen Widerspruch zuließen. "Eigentlich- ich kenn hier zwei Jungs, die das können, aber beide melden sich nicht. Ich helf dir so gut ich kann und ich hab auch alles im Auto, was du brauchst. Das ist nur ein Streifschuss, nichts Lebensgefährliches verletzt, soweit ich das beurteilen kann auch keine wichtigen Blutgefäße, aber das ist zu tief, um es einfach von selber heilen zu lassen." Um zu verhindern, dass Summer darüber in Panik verfiel, versuchte ich ihr haarklein zu schildern, was wir gleich machen würden. Dass nichts Schlimmes auf sie wartete. Abgesehen davon, dass sie meine Haut zusammen flicken musste. "Wir müssen die Wunde gleich erstmal reinigen, ich hab ein Antiseptikum im Auto, hinten im Kofferraum ist eine schwarze Tasche, da ist alles drin. Wenn die Blutung noch nicht von selber aufgehört hat, dann binden wir meinen Arm ab und dann muss ich mir ansehen, wie das aussieht. Wenn die Haut zu zerfetzt ist, dann bringt das Nähen nichts, dann- brauch ich eine andere Lösung. Wenn es ein glatter Schuss ist, dann funktioniert es. Das fühlt sich ein bisschen so an, als würdest du Leder zusammen nähen. Ich schätze 7 bis 8 Knoten brauchen wir. Das kriegst du hin." Obwohl ich an keiner Stelle nach Summers Meinung dazu fragte, schien mein Blick jetzt doch erwartungsvoll. In der Hoffnung, dass sie mich nicht für völlig verrückt erklärte.


CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL

[Bild: chas01.png]
24.06.2015 10:13
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MALIBU - Admiss - 22.06.2015, 23:16
RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 23.06.2015, 05:40
RE: MALIBU - Charles Thompson - 23.06.2015, 20:43
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