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MALIBU - Admiss - 22.06.2015 23:16 Stadtteil Malibu. RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 23.06.2015 05:40 Summer störte der Smalltalk mit Chas wenig, in ihren Augen hatte er sogar auch Recht damit – die beiden waren sozusagen quitt. Er hatte seine heilige Karre von ihren schmierereien befreien müssen und sie hatte die Genugtuung, dass er sie bezahlt hatte auch wenn er das nicht wollte und das Geld anders Investiert war. „ Tja – das war schon beabsichtigt, dass dich das nicht nur zwei Minuten deiner Zeit und ein Papiertaschentuch kostet.“ bestätigte sie ihm also mit einem Lächeln. Warum sie sich nicht einfach von ihm abwandte und ging verstand sie selber nicht. Summer fand ihn seltsam aber der Frau war es in ihrem Leben nicht nur ein einziges Mal passiert, dass diese komischen Zeitgenossen eine gewisse Anziehungskraft auf sie auswirkten. Wenn man sich Kilian mit seinen Eigenarten ansah, war ihre Sympathie bei ihm genauso ein Rätsel - vielleicht weil man sich gerade in diese Menschen so unfassbar schwer ernsthaft verlieben konnte. Weil bei diesen Menschen die Gefahr nicht so groß war, es Endete in einem Drama, weil sie meistens so schnell im Leben auftauchten wie sie wieder verschwanden. In dem Moment, in dem sie noch ihrem letzten Gedanken nachhing und Chas mit angezogener Augenbraue ansah, weil dieser sie so eingehend musterte, sollte ihre Aufmerksamkeit aber etwas ganz anderem gelten. Mit einem Mal wurde es unruhig in den Räumlichkeiten und noch eher Summer verstehen konnte, was hier vor sich ging – was sie nicht mal konnte – riss Chas sie zu Boden und wies sie an, sich unter dem Tisch zu verstecken. Das waren Schüsse! Verdammte Scheiße, was ging denn hier vor sich? Unangenehm hallten die Knalle in ihrem Ohr nach und in ihr breitete sich Angst und Panik aus. Sie schaffte es gerade so eine Hand vor ihren Mund zu halten, um nicht laut zu schreien und damit die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wo war Chas? Was tat er? Wieso versteckte er sich nicht? Er hatte ihr das Leben gerettet! So schnell wie das Feuer eröffnet war, so schnell war es wieder vorbei aber als sie sich bewegen wollte, spürte sie, dass ihr Körper dafür zu sehr bebte. Vor ihrer Haustür in Compton rechnete sie mit sowas aber doch nicht hier? Schließlich tauchte Chas wieder auf und die junge Frau sah ihn nur schockiert an. „ Was ist? Wo sind?“ sie brachte es nicht fertig die Fragen verständlich auszusprechen, sie sparte sich auch jedes weitere Wort als sie sah, dass der Mensch verletzt war, der sie eben vor einer Kugel bewahrt hatte. Fuck! „ Du musst ins Krankenhaus. Ich muss die Polizei rufen!“ sagte sie verzweifelt, sie konnte ja nicht ahnen, dass niemand der hier Anwesenden auch nur im entferntesten daran dachte, die Polizei zu rufen. Summer würde damit nicht nur Chas sondern auch sich selber in Schwierigkeiten bringen, weil sie es aber nicht besser wusste, suchte sie zitternd und unter Schock nach dem Handy in ihrer Tasche. RE: MALIBU - Charles Thompson - 23.06.2015 20:43 Der Raum, der Summer durch den langen Tisch vor ihrem Gesicht verborgen blieb, zeigte eine Spur der Verwüstung. Zwei Männer lagen regungslos auf dem Boden, unter ihnen breitete sich langsam eine Blutlache aus, tränkte ihre Kleidung in dicke, rote Körperflüssigkeit. Einige andere waren verletzt, eine Frau schrie wie am Spieß und konnte einfach nicht damit aufhören. Viele waren durch die große Terrassentür nach draußen geflohen oder hatten sich in anderen Zimmern in Sicherheit gebracht, dabei wurden Stühle und Tische umgerissen, Gläser und Teller fallen gelassen, die jetzt alle auf dem Boden lagen. Ich hatte keine Ahnung woher Summer kam und wie sich ein Anblick wie dieser auf sie auswirken würde, deswegen war ich instinktiv allem voran darauf bedacht, dass sie ruhig blieb und nicht hektisch aufstand, doch die ersten Sekunden vergingen sowieso wie in Trance. Ein monotones Piepsen saß mir dank der lauten Schüsse noch in den Ohren und der Schmerz, der von meinem Arm ausging, schien meinen ganzen Körper nach und nach zu betäuben. Unter anderem richtete ich auch deswegen meinen Blick so fest in die geschockten Augen von Summer und konzentrierte mich auf ihre Emotionen - weil ich darauf hoffte, dass der Schmerz nachließ, wenn ich ihm einfach keine Beachtung schenkte. Doch so einfach war das nicht und im selben Moment, in dem Summer auf die Stelle an meinem Oberarm starrte, aus der rotes Blut sickerte, zog sich auch ein erneutes, so schmerzhaftes Ziehen durch mich hindurch, dass ich für einige Sekunden meine Augenlider und Zähne aufeinander presste. Um die Blutung zu stoppen hielt ich die ganze Zeit meine Hand auf die Wunde gepresst, doch als ich es schaffte die Augen wieder zu öffnen und sah wie Summer zitternd auf ihrem Handy tippte, löste ich meine Finger, holte aus und schlug ihr das Telefon einfach aus der Hand. "Keine Polizei! Und keinen Krankenwagen!", stieß ich in hartem Tonfall aus, lieferte ihr dazu aber keine weitere Erklärung. Doch auch wenn ich dadurch die erste Gefahr eliminiert hatte, war mir vollkommen bewusst, dass eine Schießerei wie diese nicht unbemerkt bleiben würde. Hier waren zu viele Personen von Außerhalb, die nichts mit den illegalen Drogengeschäften zutun hatten: Escorts, Kellner, Köche. Wenn nicht irgendjemand von ihnen den Notruf wählte, dann mit Sicherheit die Nachbarn. Und wenn es eines gab, das gerade ich nicht riskieren konnte, dann dass ich hier einem Cop in die Arme lief. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drückte ich meine Flache Hand wieder auf die blutende Wunde, sah dabei hilfesuchend um mich, aber blieb letztendlich wieder an den Augen von Summer hängen. "Kannst du fahren? Du musst mich hier weg bringen, okay? So schnell wie möglich. Mein Auto steht draußen." Keuchend stand ich vom Boden auf, der langsam nachlassende Schock und der Blutverlust sorgten dafür, dass meine Knie sich ganz weich und schwach anfühlten und ich mich mit der Hüfte für ein paar Sekunden an den Tisch lehnte, um das Gleichgewicht zu behalten. Noch immer sah ich Summer dabei durchgehend in die Augen. "Hast du schon einmal tote Menschen gesehen? Wenn nicht, dann guck mich an, während du aufstehst. Sieh nur mir in die Augen." RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 23.06.2015 22:02 Summer verstand überhaupt nicht, warum Chas ihr das Handy aus der Hand schlug und sah ihn verwirrt an. Keine Polizei? Keinen Krankenwagen? Na zumindest das kannte sie aus Compton und ihrer Jugend, hier war irgendwas nicht glatt gelaufen. Hier ging etwas nicht mit rechten Dingen zu. Sie schüttelte den Kopf, weil sie einfach nicht fassen konnte, wo sie hier gelandet war – aber wenn sie sich Chas ansah, wurde ihr auch deutlich, es war nun der falsche Moment ihn danach auszufragen. Um seine Nase herum wurde er immer blasser, was auf seinen schwinden Kreislauf hindeutete durch den Blutverlust und Summer griff nach dem Handy, schob es wieder in ihre Tasche und im Anschluss auch nach seinem Autoschlüssel. Unter anderen Umständen hätte sie sicher einen verdammt doofen Spruch auf Lager, das sie seinen Wagen nun auch noch fahren durfte aber nicht jetzt. Dafür blieb keine Zeit. „ In Ordnung.“ was er danach zu ihr sagte, ließ sie aber in der Bewegung sich aufzurichten innehalten. Tote Menschen? Bis zu dem Augenblick war ihr gar nicht klar gewesen, dass hier auch jemand getroffen worden war. Wieso auch immer sich das logische denken in der Panik so ausgeschaltet hatte, jetzt wurde ihr nur einmal mehr klar, sie war nur durch Chas Hilfe davon gekommen. Sie hätte sich so überrumpelt nie so schnell hinter dem Tisch versteckt und sie sah ihn etwas Ratlos an. Was war denn hier nur passiert? Dennoch riss sich die starke Frau endlich zusammen und legte den Arm um die Hüfte von Chas, der sich schon an den Tisch lehnte und so aussah, als würde er jeden Moment umkippen und steuerte mit ihm den Ausgang an. So sehr sie ihn auch gerne einfach angesehen hatte, konnte sie das nicht und ihr wurde richtig schlecht. Summer war kurt davor sich zu übergeben, als sie die Menschen regungslos auf dem Boden sah und auch wenn sie keinen Bezug zu einem von ihnen hatte, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Was für ein sinnloser Tod? Es hatten nicht einmal alle etwas damit zu tun, oder? Waren wie sie, am falschen Ort zu einer falschen Zeit. Mit Chas trat sie an die frische Luft und war glücklich, endlich tief einatmen zu können aber davon würde keines dieser Bilder verschwinden. Das Blut auf dem Boden, was sich so rasend schnell ausgebreitet hatte. Noch mehr Blut, was auch an ihrem Körper war, als sie Chas in seinen Wagen half „ Wo soll ich dich denn hin bringen? Dir muss doch geholfen werden?“ Nachdem sie die Leichen gesehen hatte, zählte ein anderer Gedanke. Was war mit ihm? Konnte er zu viel Blut verlieren? Sie schloss die Tür, setzte sich eilig hinter das Steuer seines Wagens und hoffte die beiden nicht vor die Wand zu fahren, weil ihre Hände so sehr zitterten und ihr Blick noch immer verschwommen wirkte. Sie würgte das Auto auch zwei mal unter verzweifeltem Fluchen ab, bevor der Motor zu brummen begann und die beiden sich mit einem rasanten Tempo von diesem komischen Haus weg bewegten. Noch immer war ihr Kopf leer, aus Instinkt schlug sie erst den Weg zu sich nach Hause ein – vielleicht weil sich ein Mensch da immer sicher fühlte aber dennoch wartend, Anweisungen von Chas zu bekommen. Immer wieder sah sie zu ihm, ob er noch bei Bewusstsein war, sein Brustkorb sich bewegte. Er war bei dem kennenlernen vielleicht ein Arschloch aber das hatte doch niemand verdient, sie würde ihn einfach nicht sterben lassen! Wie er sie auch nicht hatte sterben lassen. RE: MALIBU - Charles Thompson - 24.06.2015 10:13 Mein erster Instinkt, als Summer ihren Arm stützend um meine Hüfte legte, war der, mich gegen ihre Hilfe zu wehren, einfach weil ich nicht dazu bereit war mir Schwäche einzugestehen. Doch so weit kam ich gar nicht, denn als ich nur meinen Körper dem stützenden Tisch entzog, gaben meine Knie unter dem Druck beinah nach. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich gegen die Seite von Summer zu lehnen und mit der Sicherheit ihrer Hilfe langsam durch den Raum hindurch nach draußen zu gehen. Im Gegensatz zu ihr schenkte ich den Menschen auf dem Boden keinerlei Beachtung und auch das viele Blut war nichts, das ich heute zum ersten Mal sah. Dennoch fühlte auch ich diese absurd befreiende Stimmung, als die Haustür hinter uns ins Schloss fiel und wir über den Vorhof zu meinem Auto gingen, auf dessen Beifahrersitz ich mich keuchend niederließ und darauf wartete, dass Summer auf der Fahrerseite einstieg. Im Gegensatz zu ihr blieb ich allerdings vollkommen ruhig, sogar als sie zum zweiten Mal den Motor abwürgte und mit zitternden Händen fluchend ein drittes Mal den Schlüssel drehte. Ohne ein Wort zu sagen sah ich einfach nur geradeaus nach draußen, versuchte regelmäßig zu atmen und hoffte darauf, dass sich meine Ruhe früher oder später auch auf sie übertragen würde. "Zu dir. Wenn du in der Nähe der Straße wohnst, wo ich dich abgeholt hab, dann sind wir schneller bei dir, als bei mir", beantwortete ich ihre Frage, als endlich mit einem lauten Geräusch der Motor startete. Die Entscheidung hatte nicht nur damit zutun, dass ich den kürzesten Weg wählen wollte, sondern auch damit, dass ich keine Ahnung hatte, wer diese Männer waren und ich nicht wusste, ob ich mich gerade in meiner Wohnung sicher fühlen konnte, aber das behielt ich für mich. Stattdessen ließ ich mich mit schmerzverzerrtem Gesicht ein wenig in den Sitz sinken, streckte mein Bein im Fußraum durch und deutete mit einem Nicken auf meine Hosentasche, in die Summer in dieser Position problemlos hinein greifen konnte. "Hol mein Handy aus meiner Tasche", wies ich sie an, weil mein verletzter Arm zu sehr schmerzte, um ihn zu bewegen, und ich den anderen brauchte, um die Blutung weiterhin zu stoppen. Dass wir uns dabei näher kamen als jemals zuvor ignorierte ich in dieser Situation völlig, öffnete nur die Hand des angeschossenen Armes und nahm ihr das Handy ab. Mit vor Schmerz zitternden Fingern wählte ich eine Nummer, drückte auf den Lautsprecher und wartete, aber nach 5 Tönen meldete sich nur die Mobilbox. "Fuck", stieß ich leise, wütend aus, aber bevor ich noch etwas sagte, wählte ich eine andere Nummer. Doch auch dort meldete sich niemand und als die weibliche Stimme des Anrufbeantworters ertönte, presste ich meine Kiefer aufeinander, schloss fest die Augen und drückte meinen Hinterkopf für ein paar Sekunden gegen das Kopfteil hinter mir, so lange, bis sich mein Herzschlag wieder einigermaßen beruhigt und ich die Kontrolle über meine Atmung zurück erlangt hatte. "Okay, das wird dir nicht gefallen-", begann ich ruhig, öffnete vorsichtig meine Augen wieder und sah von der Seite in das unruhige, angespannte Gesicht von Summer. "Wenn wir gleich bei dir sind, dann musst du mir dabei helfen die Wunde zu nähen." Ich wählte die Worte absichtlich so, dass sie gar keinen Widerspruch zuließen. "Eigentlich- ich kenn hier zwei Jungs, die das können, aber beide melden sich nicht. Ich helf dir so gut ich kann und ich hab auch alles im Auto, was du brauchst. Das ist nur ein Streifschuss, nichts Lebensgefährliches verletzt, soweit ich das beurteilen kann auch keine wichtigen Blutgefäße, aber das ist zu tief, um es einfach von selber heilen zu lassen." Um zu verhindern, dass Summer darüber in Panik verfiel, versuchte ich ihr haarklein zu schildern, was wir gleich machen würden. Dass nichts Schlimmes auf sie wartete. Abgesehen davon, dass sie meine Haut zusammen flicken musste. "Wir müssen die Wunde gleich erstmal reinigen, ich hab ein Antiseptikum im Auto, hinten im Kofferraum ist eine schwarze Tasche, da ist alles drin. Wenn die Blutung noch nicht von selber aufgehört hat, dann binden wir meinen Arm ab und dann muss ich mir ansehen, wie das aussieht. Wenn die Haut zu zerfetzt ist, dann bringt das Nähen nichts, dann- brauch ich eine andere Lösung. Wenn es ein glatter Schuss ist, dann funktioniert es. Das fühlt sich ein bisschen so an, als würdest du Leder zusammen nähen. Ich schätze 7 bis 8 Knoten brauchen wir. Das kriegst du hin." Obwohl ich an keiner Stelle nach Summers Meinung dazu fragte, schien mein Blick jetzt doch erwartungsvoll. In der Hoffnung, dass sie mich nicht für völlig verrückt erklärte. RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 24.06.2015 21:47 Summer dachte, sie hätte sich verhört, als er ihr sagte, sie müsste die Wunde nähen? Was? Das sie sein Handy aus der Tasche holen sollte, war logisch, vielleicht musste er jemanden Anrufen, der ihm half. Der wusste was zu tun war. Hatte er ja auch vorgehabt – aber die gingen nicht ran und nun musste sie etwas tun, was ihr nicht gefallen würde? „ Spinnst du? Ja – ich bin nämlich keine Ärztin. Ich Glaube du hast ein Problem, Berufsfelder zu unterscheiden.“ Da war sie wieder, die Frau, die in ihrer Kindheit wegen ihres losen Mundwerkes so oft fast kassiert hätte, wären da nicht Matt und Kilian gewesen. „ Das ist kein Aktion Film sondern Realität.“ murmelte sie noch, den Kopf schüttelnd aber weil sie sich nicht anders zu Helfen wusste, blieb sie auf dem gewählten Kurs und bewegte sich in rasantem Tempo auf ihr Eigenheim zu. Je mehr Chas sprach, desto undurchdringlicher wurde sowohl die Situation als auch was er von ihr wollte und was nun geschehen würde. Er hatte auch alles dafür im Auto? Summer seuftzte, sie wusste ja nun mittlerweile, dass sich etwas illegales hinter den vier Wänden dieses eigentlichen Traumhauses in Malibu abgespielt hatte aber sowas? Eigentlich könnte sie sich raus halten und ihn einfach bei einer Wache oder einer Notaufnahme abliefern und nicht nur einmal sah sie ihn skeptisch an und fasste diesen Entschluss, nur warum brachte sie das nicht übers Herz? Weil man keinen verzinkte! Weil sie das so in Compton gelernt hatte und auch wenn sie noch immer mit leisen Flüchen um sich warf und Chas kein Zeichen gab, ihm zu helfen, hielt sie irgendwann vor einem Hochhaus, in dem sich ihre Wohnung befand. „ Na, noch Lust auf einen Kaffee mit hoch zu kommen?“ versuchte sie den Schock mit Ironie zu kompensieren aber nur um ihm noch einen Seitenblick zuzuwerfen, dass er noch bei Bewusstsein war um sich von ihm sagen zu lassen, was noch alles mit hoch in die Wohnung musste außer er. Sie war doch verrückt! Aber auch wenn sie an dem Gedanken festhielt, öffnete sie Chas die Beifahrertüre, sah sich noch einmal auf der Straße um, weil niemand einen halbverblutenden Menschen ignorieren würde und machte sich dann daran, neben dem Gepäck auch noch Chas in den Fahrstuhl zu bringen. Ihre Jacke hatte sie auf den Blutverschmierten Sitz gelegt, damit es keiner sah und sich sonst was ausmalte „ Das wird noch teurer als der Lippenstift.“ murmelte sie. Die beiden hatten Glück, dass der Fahrstuhl heute überhaupt ging. Summer lehnte sich gegen das kühle Metall, als die beiden hoch fuhren „ Wenn wir gleich drin sind, will ich wissen, was da los war und ist ansonsten kannst du versuchen, dich alleine zusammen zu flicken.“ mit einer ernsten Miene schenkte sie ihm noch einen Blick von der Seite. RE: MALIBU - Charles Thompson - 25.06.2015 17:13 Ich mochte das lose Mundwerk von Summer. Das war auch der Grund, weshalb ich bei unserem ersten Treffen einen so guten Abend mit ihr gehabt hatte und weshalb es umso schwerer für mich zu verkraften war, dass ihr Interesse an mir anscheinend nicht über Berufliches hinaus ging. Wir hatten denselben etwas dunklen, ironischen Humor, der auch jetzt wieder zum Vorschein kam und über den ich - trotz der Schmerzen - einmal leise auflachte. "Hättest du mich vor ein paar Wochen schon auf einen Kaffee eingeladen, hätten wir uns das alles hier sparen können", erwiderte ich, sah von der Seite in ihr hübsches Gesicht und zog herausfordernd meine Augenbraue nach oben, ehe ich mit der verletzten Hand nach dem Hebel griff und meine Tür öffnete. Doch selbst das gestaltete sich schon so schwierig für mich, dass ich resignierend Summers Hilfe annahm. Ich ließ sie die kleine schwarze Tasche tragen, in der ich ein etwas erweitertes Erste-Hilfe-Paket immer mit mir herum trug, und stützte mich auch wieder an ihrem Körper ab, während wir gemeinsam in Richtung des Hochhauses liefen, in dem Summer lebte, und von dort in den Aufzug. Der etwas milchige Spiegel darin verriet mir bereits wie blass ich geworden war, die Augen dunkel umrandet, Schweißperlen standen mir auf der Stirn und das Blut hatte meinen Ärmel bereits fast vollständig rot gefärbt. Scheiße, wer hätte denn auch damit rechnen können, dass der heutige Abend so enden würde? Erschöpft und noch immer mit dem penetranten Schwindelgefühl im Körper lehnte ich mich gegen die Wand und schloss für ein paar Sekunden die Augen, versuchte meine übrig gebliebenen Kräfte zu sammeln, ehe ich den Blick wieder in Summers Augen suchte. Ich wusste, dass ich in meiner Situation keine Ansprüche stellen konnte, und eigentlich wollte ich ihr auch nicht widersprechen, um zu verhindern, dass ich damit eine ermüdende Diskussion hervor rief, aber dennoch schüttelte ich unsicher den Kopf. "Wenn ich dir erzähle, was da los war, dann muss ich dich leider töten", sprach ich aus, zuckte kurz mit meinen Mundwinkeln, aber merkte schnell, dass makabre Scherze vielleicht doch unangebracht waren. "Ich erzähl dir, was ich dir erzählen kann", gab ich letztendlich nach, wartete danach schweigend auf das Piepsen des Aufzugs und ging an Summers Körper gelehnt in der Flur hinaus und von dort zu ihrer Wohnungstür. "Okay, also - ich wasch die Wunde jetzt als Erstes im Badezimmer aus. Kannst du in der Zeit ein paar Dinge zusammen suchen, die wir brauchen? Wir gehen am Besten an einen Tisch - Küchentisch oder Couchtisch. Den solltest du abdecken mit einem sauberen Tuch. Und dann brauchen wir Küchenrolle, einen Gürtel und hochprozentigen Alkohol - Whiskey oder Rum oder irgendetwas, das du da hast. Der Rest ist da in der Tasche drin. Latexhandschuhe, eine gebogene chirurgische Nadel, Fäden sind da auch drin, wir brauchen die Stärke 4/0. Dann noch das Antiseptikum, eine Mullbinde und ein Wundpflaster. In Ordnung?" Ich wartete darauf, dass Summer die Tür geöffnet hatte, mich hinein ließ und mir dann den Weg in Richtung des Badezimmers deutete. Nickend ging ich zwei Schritte auf die Tür zu, wandte mich dann aber doch nochmal zu ihr. "Und Danke. Jetzt schonmal." RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 25.06.2015 18:40 Summer hatte ja seine Art und Weise damals nicht verschreckt sondern seine dreiste Art, sich ihr anzunäherun und zu versuchen etwas einzufordern, was definitiv nicht dazu gehörte. Außerdem war und blieb es ein Grundsatz, dass man mit Geschäftspartnern nichts anfing. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie Kilian sie damals gesehen hatte, als er gedacht hatte, sie würde sich auf ihre Kunden einlassen und auch sie wollte so ein Bild nicht von sich haben. Wenn man dann mit jedem, der nett und charmant war auch in der Kiste landete, nachdem man ein Date genossen hatte – wäre das schwer. Deswegen suchte sie lieber danach in einer Kneipe oder Bar nach einem geeigneten Partner für eine Nacht, da gab es sicher genügend und genauso tolle männliche Wesen. Darüber dachte sie aber nicht nach, als sie Chas dabei half, den Weg in ihre Wohnung zu bestreiten. „ Also das das kein Treffen von Bankspießern oder Börsenheinies war, das weiß ich jetzt auch.“ machte sie ihm erstmal deutlich, dass er nun nicht aus dem Nähkästchen plaudern durfte „ Trotzdem hätte ich zumindest gerne gewusst von wem oder was ich mich jetzt erstmal fern halte.“ Immerhin hatte der Typ, der sie gebucht hatte nun einen Kontakt zu ihr und sie fragte sich, wie man mit Zeugen in den Kreisen umging. „ Naja, schauen wir mal, das deine Redefreudigkeit und meine Neugier sich irgendwie miteinander arrangieren können – ganz ohne noch mehr unnötige Aufmerksamkeit.“ lächelte sie Ironisch, sollte er mal ihre Leiche einfach so verschwinden lassen. Mit seiner verletzung. Viel Spaß. Oben zeigte sie ihm das Bad, um danach in die Weg ezu leiten, was er ihr aufgetragen hatte. Der Tisch in der Küche wurde mit einem großen Bettlaken abgedeckt und Summer legte, mit den Handschuhen über ihren Fingern, die Dinge bereit, die Chas eben erwähnt hatte. Misstrauisch sah sie auf die Sachen vor sich und schüttelte den Kopf, ihr wurde jetzt schon schlecht wenn sie daran dachte gleich das Fleisch eines Menschen mit einer Nadel zu durchbohren. Das mit so vielen Tattoos auf dem Körper schien ihr schon ein wenig Wiedersprüchlich. Trotzdem sah sie todesmutig auf, als er in die Küche kam und deutete auf den Stuhl, wo er Platz nehmen könnte. „ Keine Beschwerde, wenn es nachher keine schöne Narbe wird – ich war nie die Hausfrau und ich fand nähen schon immer doof. Gut, dass du dich also schon bei mir bedankt hast.“ sie sah ihn mit einem Lächeln auf den Lippen an, wer hätte sich nur Gedacht, sie würde mit diesem Menschen hier zusammen sitzen und etwas ausbaden, mit dem sie eigentlich gar nichts zu tun hatte. Summer schüttelte den Kopf und band sich noch die Haare zusammen „ Und ich dachte, ich hätte meine kriminelle Vergangenheit irgendwo mit sechzehn oder achtzehn hinter mir gelassen...“ murmelte sie ungläubig. RE: MALIBU - Charles Thompson - 25.06.2015 20:52 Wortlos verschwand ich im Badezimmer, drückte die Tür hinter mir zu und nutzte als Erstes die Chance meine unnahbare, unverletzliche Fassade fallen zu lassen, den Kopf in den Nacken zu lehnen und mein Gesicht vor Schmerzen zu verziehen. In der Villa in Malibu hatte der Schock mein Schmerzempfinden noch in eine milchige Hülle gefasst, doch jetzt war ich so weit in der Realität angekommen, dass es sich anfühlte, als hätte man meinen ganzen Arm vom Körper gerissen. "Fuck", stieß ich leise, atemlos aus, verzog noch einmal das Gesicht, aber sog dann tief die Luft in meine Lungen und zwang mich dazu meine letzte Kraft zu nutzen, um diese Wunde endlich zu verarzten. Umständlich zog ich mir das weiße Hemd aus, das ich trug, welches sich von dem Blut bereits großflächig rot gefärbt hatte, lehnte mich in die Dusche hinein und begann vorsichtig meinen Arm und vor allem die Wunde mit lauwarmem Wasser abzuwaschen. Mein Körper hatte schon selbstständig dafür gesorgt, dass nicht mehr viel Blut aus der Schussverletzung trat und als ich das erste Mal die Chance hatte mir das Unglück genau anzusehen, stellte ich auch erleichtert fest, dass es mich schlimmer hätte treffen können. Die Haut war zwar ein wenig zerfetzt, sollte sich aber trotzdem gut nähen lassen, fünf oder sechs Knoten müssten reichen. Ein letztes Mal presste ich fest meine Kiefer aufeinander, nickte für mich selber motivierend, drehte den Wasserstrahl wieder ab und trocknete dann vorsichtig meinen Arm mit einem Handtuch ab, die Verletzung sparte ich dabei um ein paar Zentimeter aus. Mit demselben Tuch rieb ich mir auch noch die Schweißperlen von der Stirn, ehe ich wieder hinaus auf den Flur ging und langsam den Weg zur Küche suchte, in der Summer bereits alles vorbereitet hatte und auf mich wartete. "Es blutet schon fast nicht mehr", teilte ich ihr mit, aber weil die Blutung noch nicht komplett gestoppt hatte, griff ich als Erstes nach dem Gürtel, legte ihn um meinen Oberarm und zog ihn so fest zusammen, dass jegliche Zirkulation in meinem Arm gestoppt wurde. Das Ende klemmte ich unter meine andere Achsel, damit der Druck nicht nachließ. "Keine Sorge, ich rechne nicht mit einer Meisterleistung. Hauptsache mein Tattoo sieht hinterher nicht aus wie ein verkrüppeltes Monster." Ich verzog meine Lippen zu einem ironischen, schiefen Lächeln, ließ mich dann aber bereitwillig auf dem Stuhl nieder und sah erstmal prüfend über den Tisch, ob Summer auch an alles gedacht hatte, aber sie schien tatsächlich nichts vergessen zu haben. Als Erstes griff ich nach dem Antiseptikum, schraubte die Flasche umständlich auf und tröpfelte mir dann selber die gelbliche Flüssigkeit auf die längliche Wunde, die dafür sorgte, dass sich die Haut nicht entzündete oder mit etwas infizierte. Danach wies ich Summer an den Faden durch die Nadel zu ziehen und öffnete dabei die Flasche Whiskey, die ebenfalls auf dem Tisch stand, hielt sie mir an die Lippen und trank direkt drei große Schlucke nacheinander, um den Schmerz mit dem Alkohol zu betäuben. Bitter zog sich das Getränk durch meinen Rachen und mit etwas verzogenem Gesicht hielt ich auch Summer die Flasche entgegen und forderte sie wortlos dazu auf sich ebenfalls Mut anzutrinken. "Kriminelle Vergangenheit also, hm? Wie sah die bei dir aus?", fragte ich, auch zu meiner eigenen Ablenkung, ehe ich die Nadel kontrollierte, bestätigend nickte und meinen Ellenbogen auffordernd auf dem Tisch abstellte. In ein paar Sätzen erklärte ich ihr wie sie die Nadel durch den einen Hautlappen, dann durch den anderen Hautlappen und daraufhin nicht zu fest, aber auch nicht zu locker die Naht zusammen ziehen musste, bevor sie den Knoten setzte, doch ehe sie tatsächlich anfing löste ich das Ende des Gürtels aus meiner Achsel und schob mir das Leder zwischen die Zähne, um die Schmerzen dadurch zu lindern, dass ich mich auf etwas fest beißen konnte. RE: MALIBU - Summer Alica Jones - 25.06.2015 23:26 Summer sah zu, wie er sich einige Schlücke des Whiskys gönnte und wollte schon Protestieren – warum er saufen durfte aber sie nicht – als er ihr dann aber die Flasche hin hielt und sie Lächelte. Mit einem guten Tropfen war doch alles einfacher, wer die Frau kannte, wusste, dass sie eigentlich jeden Abend einen Abstecher in ihre Kneipe machte. Momentan nicht mehr die von Kilian aber es war nicht schwer, geeigneten Ersatz zu finden, in dem die Stimmung für sie nicht so komisch war. Was nicht hieß, dass sie sich nicht ab und zu dort sehen ließ – allein schon wegen Matt und dem Schicksalsschlag den er und Madison erlitten hatten. „ Tja, zum Glück bist du ja nun kein Kunde mehr sondern Patient – mit Kunden saufe ich nämlich nicht.“ und setzte die Flasche an und trank, für ihre Statur und ihr Aussehen doch einiges davon. Es war manchmal ziemliches Kontrastprogramm, wenn man sie mit ihren Tattoos auf einer schicken Veranstaltung sah und wie sie sich durchaus Damenhaft benehmen konnte und wie sie gegensätzlich in ihrer Freizeit war. Summer sah das aber als den perfekten Ausgleich und sie war schon immer ein Mensch gewesen, der dem Wandel gegenüber sehr offen war. Die vielen Umzüge passten genau zu diesem Bild. Danach widmete sie sich aber der Erklärung, was sie zu tun hatte und auch wenn das vielleicht unpassend war, ihn darauf hinzuweisen und er das wusste, konnte sie nicht anders als das Gesicht zu verziehen „ Das ist wirkich wiederlich. Ich schau mir nicht mal diese ganzen, doofen Arzt Serien an, die Frauen so feiern um angeekelt in ihre Kissen und auf den Bildschirm zu schauen.“ aber es half ja alles nichts, sie sah nochmal in seine Augen um zu Signalisieren, es ginge los und stoppte dann doch noch kurz. Wenigstens ein wenig Ablenkung bei der Arbeit. Da die Küche nur als seperate Ecke von dem Rest der restlichen Wohnung getrennt war, weil sie ja nicht mal wusste, wie lange sie es in Compton aushalten würde und sie sich eh fast nur zum schlafen in der Wohnung aufhielt, konnte sie in dem Wohn- und Schlafbereich die Anlage anschalten. Es Tönte alter Rock aus den Boxen, den manche Menschen vielleicht als alte, langweilige oder komische Musik bereichnen würden aber für sie war das wenigstens noch Singen und ließ sich dann wieder auf dem Stuhl ihm gegenüber sinken, nahm noch mal den Whiskey zur Hand. Summer griff nach der Nadel, diesmal sah sie ihn nicht an sondern die Wunde und begann dann wenig Später. Weil sie das Reden vielleicht auch noch etwas mehr Ablenken würde, sog sie die Luft ein „ Also ich habe bestimmt noch nie wen zusammen geflickt wie bei Hanniball und mich damit Strafbar gemacht aber ich bin hier in Compton aufgewachsen. Wenn kleinen Mädchen langweilig is, dann wollen sie mit den großen Jungs unfug anstellen und auch wenn sie einen nie dabei haben wollten – mitgemogelt hat man sich immer mal. Autos aufgeknackt. Mal Nachts in ne Bibliothek eingestiegen und da entweder ne Party gefeiert oder die Kasse genommen. Oder beides. Ich weiß nicht mal ob das kirminell oder lebensmüde ist, die Gangs in der Stadt etwas geärgert, wenn man den Dealern Drogen abgezogen hat oder so. Aber zum Glück unbeschadet aus dem ganzen raus gekommen... paar Prügeleien und Ärger kassiert aber nie mehr. Eigentlich müsste ich nun drei mal auf Holz klopfen. Tja... wenn du nun keinen Gürtel zwischen den Zähnen hättest, würde ich ja gerne Frage und Antwort spielen – du scheinst ja auch als Erwachsener noch gerne böser Junge zu spielen.“ ein amüsiertes Grinsen lag auf ihren Lippen, warum Männer denn nie groß wurden. |