RE: THE WARFIELD
Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass gerade diese bekannten vier Wände Lucy helfen würden sich zu entspannen, deshalb sah ich sie auch ein wenig überfordert an, als sie über den Jahrmarkt sprach und mich motivierte mit ihr dorthin zu gehen. Aber wann hatte diese Frau jemals das getan, was man von ihr erwartete? Es hatte schon eine absurde Komik an sich, dass gerade ein öffentlicher Ort sie für dieses Experiment so anzog, doch ich hielt mich ohne Widerrede an das, was ich ihr versprochen hatte. Wir würden es nach ihren Wünschen ausprobieren, nach ihren Vorlieben und in dem Tempo, das sie für richtig hielt. Und wenn sie das Gefühl hatte dieser Jahrmarkt könnte der richtige Ort sein, dann gab ich mich dem bereitwillig hin und ließ mich von ihr auf die Füße ziehen. Ich nahm mir bloß noch kurz die Zeit, um im Backstageraum meine verschwitzte Kleidung gegen eine neue Jeans und ein Shirt zu wechseln und den Bandkollegen Bescheid zu sagen, dass wir uns morgen früh passend zur Abfahrt vor dem Van treffen würden. Zum Glück stellte das für niemanden ein Problem dar, also nahm ich die Hand von Lucy wieder in meine und ging neben ihr her die Straße hinab, den Whiskey immer griffbereit. Obwohl der Alkohol gewissermaßen ihre Gefühle ein wenig verfälschte, sie mutiger und hemmungsloser werden ließ, konnte ich in diesem Fall sehr gut verstehen, weshalb sie mehrmals nach der Flasche griff und etwas von dem hochprozentigen Schnaps in ihre Kehle laufen ließ. Bis wir bei dem Jahrmarkt angekommen waren. Die Lichter der Karussells waren schon alle gelöscht, nur noch ein paar Betrunkene taumelten uns entgegen, aber wenn nicht einer von denen gerade hier herum grölte, war es unheimlich still. Gruselig schon fast. Selbst für mich fühlte es sich so an, als könnte das hier ein Ort ein, an dem Verbrechen geschahen, aber den Gedanken behielt ich natürlich für mich, während ich Lucy bis zum dem Kinderkarussell folgte, nach ihr über den Zaun kletterte und mich mit dem Gefährt vertraut machte, indem ich ebenfalls ein paar der kleinen Tiere berührte und es einmal langsam umkreiste. "Soll das etwa heißen, dass du deine damaligen Freunde dafür ausgenutzt hast? Damit sie dir deine Fahrten mit dem Karussell bezahlen?", fragte ich amüsiert, als ich nach einer Runde wieder bei Lucy angekommen war und mit einem Lächeln auf den Lippen langsam auf sie zu ging. So nah, dass sie ihre Arme um meinen Körper schließen konnte, und zum ersten Mal seit langem spürte ich wieder diese knisternde Spannung zwischen unseren Blicken. "Vielleicht- betrachten wir das hier dann einfach als eine etwas andersartige Fahrt. Ein etwas anderer Rausch." Vorsichtig legten sich meine Hände auf Lucys Knie, ich zog langsam meine Fingerspitzen an ihren Oberschenkeln hinauf und beugte mich immer näher zu ihr, aber kurz vor ihrem Gesicht hielt ich inne und lächelte sie sanft an. "Schließ die Augen. Versuch mir zu vertrauen, okay?" Ich konnte sehen, dass Lucy damit Probleme hatte, aus ganz nachvollziehbaren Gründen, aber letztendlich kam sie doch meiner Bitte nach und lehnte dabei den Kopf ganz leicht nach hinten. Mit einer Hand durchgängig auf ihrem Oberschenkel ging ich einmal um sie herum und stellte mich von hinten dicht an ihren Rücken. Ich verstand, dass diese Idee durchaus nach hinten losgehen konnte, allein schon aus dem Grund, dass sie mich nicht sah und sich nicht vergewissern konnte, dass ich es noch immer war, der sie berührte. Aber genau darin sah ich auch meine Chance. Auf die Art musste sie nicht dauernd auf meine männlichen Hände und Arme starren, die so viel stärker waren, als ihre. Mit denen es mir so leicht fallen würde einfach meinen Willen durchzusetzen. Sie spürte nur meine zärtlichen Berührungen, die zu keinem Zeitpunkt zu viel Druck auf ihren Körper ausübten oder auch nur ansatzweise bedrohlich für sie waren. Ich senkte meinen Kopf, küsste zärtlich die Schulter von Lucy, und ließ ganz langsam meine Hände über ihre Haut gleiten. Von ihren Oberschenkeln langsam über ihren Bauch hinauf, über ihre Rippenbogen und von dort zu ihrem Rücken. Ich schob meine Finger bis zu ihren Schulterblättern, setzte dort zu ihren Oberarmen über und ließ meine Hände dann langsam bis zu ihren hinab gleiten. Alles so vorsichtig und bedacht, dass sie sich auf jede Berührung vorbereiten konnte. Und gleichzeitig lehnte ich meinen Kopf seitlich sanft gegen ihren, atmete ihren vertrauten Geruch ein, spürte die weiche Haut ihrer Wange an meinem stoppeligen Kiefer. "Du musst nichts tun, was du nicht willst", erinnerte ich sie mit leiser, gedämpfter Stimme. "Wenn ich irgendetwas mache, das du nicht willst oder bei dem du dich unwohl fühlst, dann sag es mir. Und wenn du merkst, dass du doch noch nicht soweit bist, dann auch. Das ist alles in Ordnung."
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
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