LOS ANGELES # SAN FRANCISCO
SAN FRANICSCO WARFIELD HALL - Druckversion

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SAN FRANICSCO WARFIELD HALL - Admiss - 02.08.2015 13:24

Konzerthalle in San Francisco.


RE: The Warfield - Lucy Anderson - 02.08.2015 13:25

Als er sich von ihren Berührungen zurück zog, wurde Lucy klar, dass sie ihn zu sehr enttäuscht hatte. Eigentlich war es das gewesen, was er vor ein paar Stunden von ihr wollte aber das, was sie ihm angetan hatte, hatte die beiden so sehr auseinander gebracht, dass er darüber nicht hinweg sehen konnte. Scheiße, er hatte einen Drogenrückfall und nun tat er das, was er bei ihr so bemängelt hatte – er schloss sie aus. Sogar so Respektlos, dass er die Musik einfach laut aufdrehte und ihr damit nicht mal die Chance gab, sich weiter zu Erklären. Obwohl sie sich auch sicher war, in seinem Momentanen Zustand, würde er nicht verstehen, was in ihr vorgegangen war und das wollte er auch nicht. Aiden unter Drogen war der Mensch, den sie kennen gelernt hatte damals – Egoistisch und auf sich fixiert. Das, was die Liebe an seinen Eigenschaften gebrochen hatte, brachte das Kokain wieder und sie war sich auch sicher, genau das hatte er gewollt. Er hatte sich die Sorge und dieses miese Gefühl aus dem Körper schaffen wollen. Und das war ihre verfluchte Schuld. Es tat weh, dass er ihr sagte, er wollte Morgen schon abreisen und auch hier gab er ihr keine Gelegenheit, ihn umzustimmen. Er legte sich einfach auf sein Bett und schenkte ihr keinerlei Beachtung mehr. Natürlich hätte sie nun weinen können, wie so oft die letzten Wochen aber da regte sich etwas anderes in ihr. Da regte sich ein Kämpfergeist, der schon lange nicht mehr da gewesen war und das für ihn. Für diese Gefühle, die sie noch immer für ihn hatte. Sie würde ihn ziehen lassen aber sie würde ihn nicht für immer gehen lassen und als sie sich letzten Endes auch auf die Luftmatraze legte, machte sie sich Gedanken darüber, wie es weiter gehen sollte und wie sie ihn dazu bekommen würde, nach diesem einen Mal nicht wieder einen Rückfall zu bekommen. Wie sie ihm zeigen konnte, wie sehr sie ihn wirklich liebte. Nach diesem Erlebnis reichte auch der Tag bis zu seiner Abreise nicht, die beiden Gemüter zueinander zu bringen und da Lucy so in Gedanken war, unternahm sie auch keinen neuen Versuch ihm näher zu kommen. Am nächsten Tag ließ sie ihn ohne ein weiteres Wort einfach ziehen und respektierte seine Bitte, etwas Abstand zu haben.

Erst als die Tour ihren Stop in San Francisco hatte, da würden die beiden sich wiedersehen. Aiden und Lucy hatten nur knapp Kommuniziert, sie war sich sicher, dass er irgendwo doch einfach noch Wissen wollte, dass sie da war – weil er diese Angst trotz allem nicht einfach abstellen konnte aber er wusste nicht, sie würde heute Abend da sein, um ihn zu sehen. Und auch um ihm zu Beweisen, dass sie auch noch den Willen hatte, um diese Beziehung zu Kämpfen. Die Blondine war noch nie der Mensch gewesen, der die Aufmerksamkeit gerne auf sich lenkte. Sie stand nie gerne im Mittelpunkt des Geschehens. Immer wenn sie ihn auf Shows sah, hielt sie sich in einer Ecke auf und betrachtete ihn von weiter weg. Dieses Mal ließ sie einer der Bandmitglieder durch den Hintereingang hinein, als Aiden schon auf der Bühne war und seinen Soundcheck machte. Von ihm ungesehen, lauschte sie dem Konzert aus dem dunklen Bereich hinter der Bühne. Aidens Bandmitglieder wussten, was gleich passieren würde, damit sie sie dabei weiter unterstützen konnten. Lucy wusste, wie sehr Aiden seine Musik liebte und hatte sich – wenn sie sich auch Lächerlich dabei vorgekommen war – die ganze Woche in der Wohnung mit Youtube Videos auf den Moment vorbereitet. Nach Chris tat fühlte sie sich eigentlich noch unwohler, wenn so viele Augen auf sie gerichtet waren aber hier ging es darum, dem Mann den sie liebte etwas zu Beweisen und ihn davon zu überzeugen, dass sie auch wieder bereit war, etwas dafür zu tun. Weil sie ihm nicht noch einmal so verdammt weh tun wollte. Als die Show zu Ende war und es eigentlich Zeit war, die Bühne zu verlassen, harrten die Männer an den Instrumenten aus – es kostete sie verdammt viel Überwindung, weswegen doch noch ein paar Sekunden verstrichen, Aiden schon komisch und irritiert in die Runde sah. Auch seine Bandkollegen schienen schon fast nicht mehr daran zu Glauben, dass Lucy wirklich herauskam aber dann... dann war sie da und nahm sich von Aiden das Mikrofon. Ihr Herz klopfte wie verrückt und ihre Finger zitterten und wegen der schwitzenden Handinnenflächen hatte sie schon fast Angst, ihr würde das Mikrofon aus der Hand rutschen. Aber hier ging es zum Glück ja nicht um Performence. Hier ging es auch nicht darum, dass Lucys Stimme vor Aufregung am Anfang bebte, weswegen die ersten Töne und Worte eher heiser klangen aber dann sah sie dem Mann, der ihr so viel Wert war und der so viel für sie getan hatte in die Augen und schrie ihm wohl das Eindrucksvollste Liebesgeständnis ins Gesicht. Sie hoffte ihn so zu erreichen.


RE: The Warfield - Aiden Rutherford - 02.08.2015 18:04

Je mehr die Wirkung der Droge in meinem Körper nachließ und ich langsam wieder zu Verstand kam, desto mehr realisierte ich auch, was wirklich geschehen war. Den ganzen Nachmittag an diesem verheerenden Tag lag ich nur im Bett, fiel immer mal wieder ein paar Minuten lang in einen unruhigen Schlaf, aber Ruhe fand ich keine. Ich wusste, dass die Droge genau das in mir hervor gebracht hatte, was ich nie wieder sein wollte, vor allem nicht in Anwesenheit von Lucy. Dieser egoistische, nur auf sich selbst bezogene Mann. Aber gleichzeitig - und das ließ sich nicht einfach ignorieren - war diese Nacht auch so unfassbar befreiend gewesen. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich mich nicht um Lucy sorgen müssen, ihr Versuch sich selber das Leben zu nehmen rückte weit in den Hintergrund, ich fühlte mich endlich mal wieder gut. Mein ganzer Körper hatte vor Euphorie gekribbelt. So falsch es auch war, scheiße, es war auch so verdammt verlockend. Aber ich konnte und wollte sie nicht damit belasten. Ich wollte nicht für noch eine weitere Sorge verantwortlich sein, die sie in die Knie zwingen könnte. Und genau aus dem Grund hielt ich mich auch daran, was ich gesagt hatte und fuhr am nächsten Morgen so früh wie möglich nach Los Angeles, einfach um ein bisschen Abstand zu gewinnen, neue Stärke zu sammeln und mir vor allem klar darüber zu werden, ob ich es von allein schaffen würde dem Kokain fern zu bleiben. Oder ob mich diese ganze Situation so sehr belastete, dass ich damit rechnen musste immer wieder rückfällig zu werden.
Aber natürlich konnte ich Lucy währenddessen nicht komplett vergessen. So gern ich sie allein schon aus Stolz ignorieren würde, weil ihr plötzliches Verschwinden mich wirklich wütend gemacht hatte, ich kam trotzdem jeden Tag an den Punkt, an dem ich ihr eine Nachricht schrieb. Wenigstens, um mich zu vergewissern, dass sie Zurecht kam. Über den Tourstop in San Francisco hatten wir vorher zwar schon ein paar Mal geredet, aber nach allem, was vorgefallen war, rechnete ich nicht einmal damit sie heute zu sehen. Obwohl ich mich doch immer wieder dabei erwischte, wie ich am frühen Abend öfter als üblich auf mein Handy sah oder während der Show mit den Augen den Raum nach ihr absuchte. Vorhalten konnte ich es ihr nicht, ich selber hatte ja auch nicht meine freie Zeit am Nachmittag genutzt, um zu unserer gemeinsamen Wohnung zu fahren. Und vielleicht wäre es tatsächlich gar nicht so schlecht, wenn wir wirklich noch ein paar Tage Abstand voneinander bekämen. So sehr sie mir auch jetzt schon fehlte, der bittere Beigeschmack blieb, dass es in den letzten Wochen auch nicht anders gewesen war, wenn wir uns zusammen in einem Raum aufhielten. Sie fehlte mir immer. Die Frau in ihr, die ich so liebte, aber die sie momentan nicht sein konnte.
Die Show war gerade vorbei, ich hatte mich bei dem Publikum bedankt und eigentlich hätten wir jetzt von der Bühne gehen müssen, aber als ich mich umdrehte, um genau das zutun, bemerkte ich, dass die anderen nicht aufstanden oder ihre Instrumente ablegten. Verwirrt sah ich um mich, fragte laut, ob wir noch irgendetwas spielen würden, aber niemand antwortete so Recht. Der Bassist zuckte nur mit den Schultern, wechselte einen ungeduldigen Blick mit dem Drummer und ich sah vollkommen irritiert zwischen allen hin und her. Sogar die Setlist auf dem Boden kontrollierte ich. Es wäre zwar das erste Mal, dass ich einfach einen Song vergaß, aber vielleicht hatte ich tatsächlich etwas übersehen. Fehlanzeige. Ich wollte gerade das Mikrofon weglegen und einfach gehen, um die Situation für uns und für das Publikum nicht noch unangenehmer zu machen, als auf einmal Lucy von hinten auf die Bühne kam. Wie erstarrt blieb ich stehen und fixierte sie ratlos mit meinem Blick. Bisher hatte sie sich immer ganz wohl damit gefühlt nicht im Rampenlicht zu stehen, nicht die ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber jetzt kam sie direkt auf mich zu und nahm mir das Mikrofron aus der Hand. Und ich? Ich war vor Schock vollkommen reaktionslos, stand wie angewurzelt an der Seite der Bühne und verstand erst ganz langsam - als die Instrumente einsetzten - was hier gerade geschah. Trotz ihrer Ängste stellte Lucy sich hier mitten auf die Bühne und schrie einen Song ins Mikrofon, den wir schon damals, am Anfang unserer Freundschaft, für uns entdeckt hatten. In einer absurden Situation in einer alternativen Bar hatten wir beide gleichzeitig laut ausgesprochen, wie sehr wir dieses Lied mochten und seitdem hatte es uns immer aneinander erinnert. Und genau das schrie sie mir jetzt mitten ins Gesicht, was mich so unerwartet aber an genau der richtigen Stelle traf, dass meine Beine irgendwann nachgaben, ich - unter anderem auch aus Erschöpfung von der vorherigen Show - in die Hocke sank und völlig überwältigt zu ihr auf sah. Erst am Ende des Liedes, bei den letzten paar Wörtern, stand ich wieder auf, ging langsam auf sie zu und obwohl ich absolut nicht wusste, ob und wie sehr ich sie damit überforderte, legte ich eine Hand vorsichtig an ihre Wange, beugte mich hinab und drückte meine Lippen sanft auf ihre.


RE: The Warfield - Lucy Anderson - 03.08.2015 01:38

Die ersten paar Zeilen war es so, als durchbohrten sie die Blicke der Zuschauer. Auch wenn man damit rechnen sollte, dass sie gar keine Zeit hatte, sich darüber Gedanken zu machen – in ihrem Kopf spielten sich Szenen ab, wie aus einem schlechten Film. In denen jemand auf der Bühne mit Bananenschalen oder anderem Obst beworfen wurde. In dem Fall der Halle wohl höchstens mit halben Zitronen vom Tequila. Irgendwann war sie aber so Beschäftigt mit dem Text, was der für Aiden und sie bedeutete, da wurden alle anderen Unwichtig. Man spürte diesen Augenblick, denn ab da war kein zittern mehr in der Stimme. Sie wurde nicht wieder leiser, weil sie sich über sich selber erschreckte. Sie selber hätte nie vermutet, solch ein lautes Organ zu besitzen und erst Recht nicht, nach den letzten Wochen. Gegen Ende kehrte ihre Unsicherheit erst wieder und zwar als Aiden sich wieder erhob. Sie konnte ja nicht Wissen, wie er das fand. Es war dieselbe Sorge wie damals, als sie ihn auf der Tour an Weihnachten überrascht hatte, mit dem geschenkten Foto von sich. Touren waren immer sein Ding, wo sie sich fern gehalten hatte und die Musik seine Welt zum abtauchen. Damals hatten sie auch dafür gedient, dass er sich Ausleben konnte und vielleicht war Lucy noch immer der Meinung, es war seine Freiheit. Er hatte eine Auszeit von ihr gewollt und die beendete sie abrupt und dann auch noch in solcher Öffentlichkeit. Mit einem Schlag war sie sich gar nicht mehr so Sicher, ob die Idee gut gewesen war – aber er nahm ihr die Zweifel. Diese Sekunden kamen ihr ewig lang vor, in denen sie Angst vor seiner Reaktion hatte und weil sie so erleichtert war, ihn statt von der Bühne zu stürmen auf sich zukommen sah, blieb ihr keine Zeit sich vor ihm zu ducken. Endlich schaffte es wiedermal die Freude in ihr diese ständige Sorge zu besiegen, auch für sie selber war das ein Schlüsselmoment an dem sie sich festhalten konnte. Es war der erste, richtige Kuss seid so einer langen Zeit und das schlimmste war, sie hatten nicht so lange darauf warten müssen, weil sie beide nicht wollten sondern weil Lucy nicht konnte. So oft hatte sie sich das gewünscht und ausgemalt aber immer wieder schob sich Chris ins Bild. Wie er sie geküsst hatte, wie er ihr an dem Tag in die Lippe gebissen hatte, seine Macht demonstrierend, als Aiden unter dem Bett gelegen hatte. Jetzt war da aber kein Bild von ihrem Peiniger, also schaffte sie es die Hände an seine Schultern zu legen und den Kuss zu erwidern. Die Band schien zu finden, es sein ein Applaus Wert aber das rüttelte Lucy auch wieder wach, wo sie sich befanden und neben den Scheinwerfern machte das auch wieder die ganze Szene so greifbar „ Ich... würde gerne von der Bühne bevor die Kitschige Ahaaa Wirkung verflogen ist und die Leute anfangen mich aus zu Buen.“ die blasse Haut wurde rot, als ihr klar wurde, das in das Mikrofon gesagt zu haben, was mit ihrer Hand auf seiner Schulter ruhte. Sie legte es eilig auf dem Boden ab, nahm danach aber Aidens Finger in ihre „ Möchtest... du jetzt immer noch etwas Zeit für dich um deine Ohren von meiner Stimme zu schonen oder... möchtest du dir mit mir meinen Whiskey teilen, den ich eigentlich vor der Show trinken wollte... es auf anraten deiner Kollegen nicht gemacht habe, weil singen auf allen Vieren doof aussieht und immerhin würde ich nur damit Punkten können.“ so verlegen hatte er sie noch nie gesehen. Generell setzte sie sich diesen Situationen eigentlich niemals aus, nicht mal die alte Lucy und sie war selber ein wenig Überfordert, dass sie dann allem Anschein nach ganz viel und schnell Blödsinn redete. Ihr war noch immer heiß im Gesicht, der Atem ging schnell und das Herz raste wie nach gefühlten hundert Stunden Sport als sie seine Hände langsam wieder los ließ. Nach allem was passiert war hatte sie wenig Vertrauen in sich, sie wollte sich nicht zu sehr auf ein Happy End freuen um dann festzustellen, es käme doch noch anders.


RE: The Warfield - Aiden Rutherford - 03.08.2015 17:57

Eigentlich wusste Lucy, dass ich mein Privatleben immer gern aus der Öffentlichkeit und damit auch gleichzeitig aus der Musik fern gehalten hatte. Ich war nicht einmal in einem einzigen sozialen Netzwerk aktiv, allem voran deswegen, weil ich mich nicht angreifbar machen wollte vor Leuten, die ich überhaupt nicht kannte. Ich wollte nicht, dass Unbekannte darüber diskutierten, ob ich mich wohl noch immer in einer Beziehung befand oder Hetzjagden gegen mich anzettelten, weil man mich trotzdem auf der Tour mit einer anderen Frau gesehen hatte. Das war der Nachteil, wenn man einen gewissen Bekanntsheits-Status erreicht hatte. Das war sicher nicht dem zu vergleichen, was sich durchaus berühmte Pop- oder Hip-Hop-Künstler antun mussten, aber eine Hand voll Personen gab es auch bei unseren Konzerten jedes Mal, die wie besessen von uns waren und das alles hatte ich von Anfang an lieber weit von mir gewiesen. Jetzt hier auf der Bühne war mir das aber vollkommen gleichgültig. Ich verschwendete keinen Gedanken daran, wie viele Leute Zeugen von diesem ersten Kuss wurden, auf den ich eine Ewigkeit lang hatte warten müssen. Nichts um mich herum existierte, außer dieses überwältigende Gefühl darüber, wie viel Mühe Lucy auf sich genommen hatte, um mir zu beweisen, dass sie weiterhin für uns kämpfen wollte. Und wie viel Mut es sie gekostet haben musste hier auf der Bühne zu stehen und es mir vor so vielen Menschen zu zeigen. "Du bist vollkommen verrückt", sprach ich kopfschüttelnd aus, nachdem unsere Lippen sich wieder voneinander getrennt hatten, aber zu mehr kam ich gar nicht, bevor einige Leute im Raum - inklusive mir - über den Satz lachen mussten, der dank des Mikrofons durch die ganze Halle ging. Im Gegensatz zu Lucy war die Bühne aber mein zweites Zuhause und ich hatte genug Shows gespielt, um zu wissen, dass man nicht einfach das Mikrofon auf den Boden warf und ging. Vor allem nicht nach so einer Überraschung, mit der niemand rechnen konnte. Deshalb hielt ich zwar ihre Hand fest, aber hob mit der anderen doch noch einmal das Mikrofon an den Mund, um mich bei dem Publikum für den Abend zu bedanken und noch einmal nach einem angemessenen Applaus für meine Freundin aufzurufen. Erst danach drückte ich Lucys Hand sanft mit meiner und ging gemeinsam mit ihr von der Bühne, wischte mir mit meinem sowieso schon völlig durchnässten Tanktop die Schweißperlen von der Stirn und führte sie in den Backstageraum, wo dann auch erst einmal all meine Emotionen aus mir heraus brachen. Völlig überfordert drehte ich mich zum Rest der Band, starrte sie abwechselnd ratlos und kopfschüttelnd an. "Wusstet ihr davon? Habt ihr das alle vor mir geheim gehalten?" Was sich aber erst nach einer negativen Reaktion anhörte, änderte sich schnell, als ich Lucy wieder in die Augen sah und meine Stimme sofort weicher wurde. "Wie- wann hast du dafür geübt? Hast du das schon länger geplant oder- nach letzter Woche? Und warum?" Ich hatte keinen Ahnung, ob unsere eigentliche Distanz zueinander noch galt, aber ich war noch immer so überwältigt, dass ich gar nicht daran dachte, als ich erneut nach Lucys Hand griff und sie mit meiner umschloss.


RE: The Warfield - Lucy Anderson - 03.08.2015 22:17

Lucy ging die ganze Zeit durch den Kopf, dass er sie gerade vor all diesen Menschen seine Freundin genannt hatte. Nicht nur vor den vielen, unbekannten Gesichtern sondern mit Sicherheit auch vor seinen treuen Fans. Vor Frauen, deren Vorhaben heute vielleicht gewesen wäre, dem Sänger schöne Augen zu machen. Zuletzt auch vor seinen Bandkollegen, die wegen des schnellen Umzugs nach San Francisco über einige Probleme von Lucy und den beiden Bescheid wussten. Sie hatte nicht gewollt, dass sie dachten, er würde wieder abdrehen oder sich Distanzieren und hatte ihn gebeten, jedem so viel Anzuvertrauen, wie er es für richtig hielt. Erst hinter der Bühne beruhigte sich der Herzschlag von ihr ein bisschen und auch wenn sie nur ein Lied ins Mikrofon geschrien hatte, ihr als Laie stand auch der Schweiß auf der Stirn. Die Blondine hielt auch die Luft an, als er diese Frage so ungläubig in die Runde stellte – Aiden war eben dafür Bekannt, auch mal anders zu Reagieren, als man es erwartete. Während der Rest also Schulterzuckend herumdruckste, mehr oder weniger wären sie im Bilde gewesen, trafen sich die Blicke der beiden wieder und Lucy ließ es zu, dass die beiden Hände sich ineinander verschränkten. Sie Lächelte sogar tatsächlich dabei. „ Natürlich wussten sie das, seid ein paar Tagen. Immerhin mussten sie auch meinen extra Wunsch erfüllen und das Lied spielen können.“ nickte sie ein bisschen Stolz über diese Organisation „ Wir müssen uns jetzt eine neue Bleibe suchen, ich habe die ganze Woche in unseren vier Wänden mit Youtube Videos geübt und die Leute da, die halten mich jetzt wirklich für vollkommen verrückt, wie du so nett gesagt hast. Ich Glaube sie denken, ich mache da ein paar ganz komische Sachen – von Satansmessen bis hin zu obszönen Filmchen.“ Kurz sah sie auf den Boden, auf die Hände der beiden „ Das warum... das... dafür brauchen wie vielleicht keine Zuschauer.“ sie sah ihn von unten her an, löste sich von Aiden und ging auf ihre Tasche zu. Als Dankeschön für den Einsatz der Band und das sie dicht gehalten hatten, gab es für jeden einen kleinen Schnaps als kleine Aufmerksamkeit. Auffordernd sah sie danach zu ihrem Freund aber ohne auf ihn zu warten oder ihn mit sich zu ziehen ging sie durch den Hintereingang, setzte sich auf die Treppenstufen, holte den Whiskey aus der Tasche und weil das für sie so gut passte auch eine Zigarette. Wenn sie trank, dann hieß das für Aiden auch, heute hatte sie keine Tabletten genommen oder nötig gehabt. Als er dann auch nach draußen kam, hob sie eine Augenbraue „ Das hier erinnert mich an den Abend, an dem wir uns kennen gelernt haben. Vielleicht fangen wir so mal an.“ denn ihr kam gerade der Gedanke, wie es den beiden vielleicht etwas leichter fallen könnte, zu Reden „ Weißt du, ich komme gerade aus einer richtig ätzenden Beziehung. Normal trinke und rauche ich gar nicht.“ Demonstrativ hob sie beides etwas an „ Jetzt bin ich in San Francisco gestrandet, mit einem unglaublich tollem, gutaussehenden, liebevollen und aufrichtigen Mann aber die Ätzbeziehung lässt mich nicht los. Vor – ich Glaube einer Woche – hab ich den Mann, der mir so gut tut dann unglaublich vor den Kopf gestoßen und ich habe ihn heute Überrascht. Ich möchte noch mal neu Anfangen, mit ihm. Und da ich nichts von Klischees halte, habe ich als Frau mal ganz kitschig versucht sein Herz mit einem seiner liebsten Dinge zurück zu gewinnen und vor allem sein Vertrauen, in mich und in uns.“ Das war ihre Erklärung für Aidens Frage nach dem Warum. Eine Sache brannte ihr aber auch auf der Seele „ Und... wie sieht es bei dir aus. Ich habe gehört man muss aufpassen, du warst früher ein ganz schöner Schürzenjäger und hast eigentlich jede Nacht gefeiert?“ Natürlich wollte sie Wissen, ob es noch einen Rückfall gegeben hatte. Ihm eine andere Frau zu Unterstellen, das wagte sie nach ihrer Missglückten Verkuplung nicht ernsthaft. Deswegen versuchte sie das eher freier zu Formulieren, die beiden hatten so ernste Wochen hinter sich, dieses Gesrpäch sollte nicht so verkrampft sein. Nicht mal, wenn es um Drogen und Chris und die Beziehung der beiden darum ging.


RE: The Warfield - Aiden Rutherford - 04.08.2015 08:09

Noch einmal sah ich durch die Runde, beobachtete wie Lucy jedem meiner Bandmitglieder als Dankeschön einen Schnaps in die Hand drückte und mich danach hinter ihr her nach draußen bat. Erst als sie uns den Rücken zu gewandt hatte, fingen die anderen Jungs an zu Grinsen, einer kam sogar auf mich zu und klopfte mir auf die Schulter, um mir zu demonstrieren wie glücklich ich mich mit dieser Frau schätzen konnte. Und das tat ich. Deshalb zögerte ich auch nicht lange, griff nach einem Handtuch, das ich mir um den Nacken legte, und folgte Lucy durch die Hintertür nach draußen, wo sie bereits auf der Treppenstufe saß, mit Whiskey und einer Zigarette in der Hand. So dreist wie ich war nahm ich ihr die Kippe einfach mit einem schiefen Lächeln ab und schob sie mir selber zwischen die Lippen, während ich mich neben ihr auf der Stufe nieder ließ. "Satansmessen und obszöne Filme also. Da bin ich mal ein paar Tage weg und du drehst total durch", kommentierte ich nachträglich noch ihre Vorwarnung, aber zündete dann die Zigarette zwischen meinen Lippen an und lauschte ihren weiteren Worten. Der Art, wie sie versuchte dieses Gespräch in die Wege zu leiten, das jetzt schon einige Tage überfällig war. Immer wieder sah ich dabei von der Seite in ihr Gesicht, insbesondere dann, als sie mir diese Komplimente machte. Und auf einen Neuanfang hoffte. Langsam ließ ich den Rauch aus meiner Lunge wieder entweichen, sah dabei ziellos über den dunklen Platz, auf dem auch unser Van stand, ehe ich mich nach ein paar Sekunden des Schweigens ihrer Frage widmete. "Da hast du richtig gehört, aber mittlerweile bin ich nicht mehr so. Ich hab vor einigen Jahren eine wunderbare Frau getroffen, die alles verkörpert, was ich niemals wollte, aber immer gebraucht hab. Sie ist großartig. Unheimlich schön, intelligent, sie hat ein unfassbar großes Herz und ist so anders, als alles, was ich vor ihr kennen gelernt hab." Ich zog noch einmal an der Zigarette, blies den Rauch in die Luft und hielt sie dann vor Lucy, ehe ich weiter sprach. "Vor ein paar Monaten war ich so dumm das zu vergessen. Da hab ich mich- in den Drogen verloren und sie nicht so behandelt, wie sie das verdient. Aber nach meinem Entzug habe ich mir selber geschworen, dass das nie wieder passiert. Und daran halte ich mich." Weil das zumindest eine ihrer Fragen beantworten sollte, sah ich ihr von der Seite mit festem Blick in die Augen und nickte einmal schwach. "Es tut mir Leid, Lucy. Ich hatte in der Nacht keine Kontrolle mehr über mich, das war- das hat sich angefühlt wie der einzige Weg. Ich hätte die Nacht sonst nicht überstanden. Das war ein Fehler, ich weiß das, aber- ich will auch ehrlich mit dir sein. Ich stand auch schon vorher mehrmals ganz kurz davor mir irgendwo Koks zu besorgen, weil ich einfach- ich wusste nicht weiter. Ich will nicht, dass du die Schuld dafür auf dich nimmst oder dass du glaubst du musst jetzt etwas ändern. Ich will dich nicht zu etwas drängen, wozu du noch nicht bereit bist. Aber wenn ich so viel wert darauf lege, dass du ehrlich zu mir bist und offen mit mir redest, dann- gilt das doch für mich auch. Und deshalb sage ich dir ehrlich, mir geht es im Moment wirklich nicht gut." Ich stützte meine Ellenbogen auf den Knien ab, starrte wieder ziellos in die Dunkelheit uns gegenüber und atmete einmal tief ein. "Ich hab Vertrauen, in dich und in uns. Und ich suche mir nächste Woche auch einen Therapieplatz oder eine Selbsthilfegruppe, um das mit den Drogen in den Griff zu kriegen, bevor es zu spät ist. Aber- irgendetwas muss sich ändern, Lucy. Wir leben so nebeneinander her, aber nicht wirklich zusammen und das- das zerrt so an meiner Substanz. Ich sehe ja, dass du das eigentlich auch willst. Und wie viel wert du auf mich legst. Allein schon- das hier. Das gerade auf der Bühne. Das war-" Ich war tatsächlich noch immer so überwältigt, dass ich keine passenden Worte fand, die meine Empfindungen beschreiben konnten, also schüttelte ich nur mit dem Kopf und zog meine Schultern an. "Aber irgendetwas müssen wir tun. Ich verstehe, dass es eigentlich nichts mit mir zutun hat, aber ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, dass du mich immer wieder so ansiehst, als wäre ich eine Bedrohung für dich. So wie Chris." Es fühlte sich grauenhaft an diese Dinge zu sagen, gerade weil ich doch wusste, dass Lucy das selber nicht wollte. Dass es aber trotzdem einfach in ihr war. "Um den anderen Teil deiner Frage auch noch zu beantworten: Nein, ich hatte keinen Sex mit einer anderen Frau."


RE: The Warfield - Lucy Anderson - 04.08.2015 13:56

Als er über sie sprach, war sie schon fast etwas verlegen und suchte auch den Blick in die Dunkelheit. Mit solch aufrichtigen Komplimenten musste sie auch erst wieder lernen umzugehen. Sie musste lernen, dass sie sich so Benehmen und Verhalten durfte, wie sie war und wie sie wollte und das ohne dafür getadelt zu werden. Ohne das jemand ihr wie einem Kind predigte, dass sie zu gehorchen hatte. Das Aiden so sehr an ihr liebte, dass sie eben Lucy war und ihren eigenen Kopf hatte. Nur wie stellte sie das am besten an? „ Was da in der Nacht passiert ist, das war aber meine Schuld – als ich weg gelaufen bin und du in der Nacht keinen anderen Ausweg gesehen hast. Das warst nicht du und nicht unser Streit, der mich verjagt hat, ich habe mich nur so erschrocken vor dem fremden Mann, ich war die ganze Nacht in einem Schockzustand und habe mich erst bewegt, als mich ein Passant gefunden hat und konnte mir über was anderes Gedanken machen als die Panik. Ich habe auch schon darüber nachgedacht ob das nicht so verkehrt ist, was ich in der Wut gesagt habe, wieder in eine Klinik zu gehen aber das bin doch am wenigsten ich? Wenn ich nur zur Vorsorge vor solchen Konfrontationen freiwillig in so etwas wie ein Gefängnis gehe, was mich vor mir selber schützt?“ Da war zumindest wieder ihr Mut sich auch ihren Ängsten zu stellen, bisher hatte sie alles aus Vorsicht lieber nicht gemacht. Lucy trank einen Schluck und rutschte etwas näher zu ihm heran, weil sich das in dem Augenblick gut anfühlte und sie ging einen Schritt weiter und legte seinen Arm um ihren Rücken. Nicht über ihre Schultern, gerade am Hals war sie so empfindlich aber immerhin war das hier doch ein Anfang. „ Ich will auch das du mit mir darüber redest, wenn du mich schonst und nicht sagst, was in dir vorgeht, dann weiß ich eigentlich das es dir schlecht geht aber ich kann es leichter ignorieren. Ich muss das aber Wissen um endlich wach zu werden, sonst fühle ich mich nur berechtigt, mich von allem fern zu halten, was mir Probleme macht, verstehst du das?“ sie kannte seinen guten Willen aber es war jetzt Zeit auch ihr wieder etwas zuzumuten. Egal wie groß die Sorge der beiden war, dass ihr das wieder zu viel werden würde. Das hier war aber doch nicht das Leben was sie wollte, wie er schon richtig sagte, die beiden lebten eher nebeneinander her als gemeinsam. „ Genauso mit den Drogen, wenn ich dir irgendwie helfen kann, wenn ich irgendwas tun kann, dann sag mir das, okay? Diesmal bin ich auch für dich da, du musst dich darin nicht mehr verlieren.“ zögerlich legte sie eine Hand auf seinen Oberschenkel, als die Zigarette verraucht war. „ Also... ich hatte ja nun eine Woche Zeit um mich zu Fragen, wie ich... etwas ändern kann. Ohne, dass ich mich verbiegen muss. Ich bin mir nur noch nicht Sicher, ob das für dich alles besser oder schlimmer macht. Manchmal... geh ich schon nur auf die Matratze oder unterdrücke das Gefühl, dir Näher zu kommen, weil ich Angst habe, wie das wird, wenn ich dann auf einmal nicht weiter kann. Ob du dann wütend wirst. Nicht, dass du mich dann schlägst wie Chris aber es... ist schon unbehaglich nur zu Wissen, jemanden wütend gemacht zu haben.“ Sie sagte ihm extra, es war nicht die raue Gewalt, die sie an ihm fürchtete sondern das Gefühl, was Chris ihr eingebläut hatte, was sie dabei Empfinden sollte. „ Aber... ich würde das nun einfach versuchen, meine Grenzen austesten. Das wird ein großes Experiment, glaube ich aber ich weiß auch nicht wie wir sonst... da raus kommen sollen, dass es wieder normal wird? Oder meinst du, es würde dir mehr Schaden, wenn ich bei dir liege, wir uns Küssen und ich mich dann der Panik doch nicht widersetzen kann? Hast du eine andere Idee? Die letzte Woche hat mir gezeigt, wie unglaublich viel mir an dir liegt, dass ich dich doch...“ ohje, das zu schreien war einfacher als es ruhig zu sagen und dabei den Blick in seine Augen zu suchen „... das ich dich doch noch immer Liebe. Du hast mir wirklich gefehlt. Ich hatte unglaubliche Angst vor etwas anderem, nämlich dich zu verlieren...“ Einen Mann das Wissen zu lassen war ein großer Schritt für sie, weswegen sie sich leicht an seinem Bein festhielt und gar nicht wagte zu Atmen.


RE: The Warfield - Aiden Rutherford - 04.08.2015 23:56

Meine Mundwinkel hoben sich zu einem sanften Lächeln, als ich Lucys Körper dicht neben meinem spürte und sie mich dazu motivierte meinen Arm um sie zu legen. Liebevoll zog ich meine Fingerspitzen über ihre Wirbelsäule, sah von der Seite in ihre schönen braunen Augen. "Ich will auch nicht, dass du wieder in eine Klinik gehst, ich hab mich nie so- distanziert von dir gefühlt, wie dort. Das tut dir nicht gut." Ich verstand, dass es wichtig und notwendig für Lucy gewesen war dort zu sein und auch ich hatte während dieser Wochen besser schlafen können, mit dem Wissen, dass jemand ständig ein Auge auf sie hatte. Aber sie dort in dieser Einrichtung zu sehen, das hatte sich trotzdem jedes Mal falsch angefühlt. Man konnte eine Person, die so freiheitsliebend war wie sie, nicht einfach einsperren und erwarten, dass sich dadurch nichts in ihr änderte. Das funktionierte so nicht. "Ich hatte einfach immer Angst dich zu überfordern, Lucy. Wenn ich dir ehrlich sage, was in mir vorgeht. Du hast mich schon immer so angesehen, als könnte ich dir jeden Moment etwas antun, so wie Chris, und dann soll ich auch noch irgendwelche Forderungen oder Erwartungen an dich stellen? Das hat sich angefühlt wie der falsche Weg. Und dann hat sich das alles einfach aufgestaut, dieser ganze Frust, über den ich nicht einmal mit dir reden konnte. Dachte ich zumindest. Aber wenn du glaubst, dass es dir hilft, wenn ich von jetzt an ehrlich mit dir bin, dann- versuchen wir das zumindest. Ich finde, dass ich dich auf der Bühne geküsst hab, das war doch schonmal ein guter Anfang." Unsicher sah ich noch einmal in Lucys Gesicht, mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. "Der Kuss an sich tut mir zwar nicht Leid, aber es tut mir Leid, dass ich dich damit so überfallen hab. Ich hoffe das war nicht allzu schlimm für dich." Im selben Moment, in dem ich das aussprach, spürte ich auch ihre Hand auf meinem Oberschenkel und natürlich rief das in mir bestimmte Sehnsüchte hervor, die ich aber versuchte so schnell wie möglich aus meinem Kopf zu verbannen, weil ich nicht davon ausging, dass Lucy tatsächlich diesen Schritt gehen wollte. Bis ich dann hörte, was für ein Vorschlag ihre Lippen verließ. Wieder traf sie ein etwas überforderter Blick von mir und ich nahm mir auch ein paar Sekunden Zeit, um darüber nachzudenken. Nicht, weil ich glaubte ein kurzfristiger Rückzieher könnte mich tatsächlich wütend machen, sondern viel eher deshalb, dass ich noch immer das Gefühl nicht los wurde, dass Lucy damit Grenzen überschritt, für die sie eigentlich noch nicht bereit war. Um es mir einfacher zu machen. Aber letztendlich gab ich nickend nach, denn seit unserem Kennenlernen vor ein paar Jahren hatte sie mir doch immer wieder bewiesen, dass sie eine unabhängige Frau war, die ganz bewusst ihre eigenen Entscheidungen treffen konnte. "Ich wäre niemals sauer auf dich, wenn du es doch nicht schaffst, Lucy. Es reicht mir schon- einfach neben dir liegen zu können. Dass ich einfach das Gefühl haben kann, dass es besser wird. Dass wir Fortschritte machen, gemeinsam. Wenn auch langsam. Aber wenn du glaubst, dass es dir helfen könnte dich einfach damit zu konfrontieren, dann machen wir das so. Das große Experiment." Ein leises Lachen verließ darüber meine Kehle, während ich zeitgleich meine Hand vorsichtig auf ihre legte, meine Fingerspitzen über ihre weiche Haut zog. Es ließ sich gar nicht in Worte fassen, welche euphorischen Empfindungen sich durch meinen Körper zogen, seit dem Moment, in dem sie plötzlich dort drinnen auf der Bühne stand. Und jetzt auch noch aus ihrem Mund nach so langer Zeit zu hören, dass sie mich liebte - das war so schön, dass ich langsam und ganz bedacht meinen Kopf zu ihr lehnte und zärtlich ihre Schulter küsste.


RE: THE WARFIELD - Lucy Anderson - 05.08.2015 15:02

Als er ihr sagte, er hatte das immer zurück gehalten, weil sie ihn ansah, als würde er ihr etwas antun, biss sich Lucy auf die Unterlippe. „ Ich habe auch Angst, dass mir noch mal jemand was antun kann – Angst vor jedem Mann, der mir zur Nahe kommt aber das werde ich auch nicht los werden. Nicht so schnell und vielleicht wird das auch unvorbereitet nach Jahren noch mal wieder kommen. Ich habe mich... auch die letzten Wochen wieder mit meinen Büchern auseinander gesetzt. Man muss diese Hürden im Kopf überwinden, damit alles wieder gut wird aber es kann auch sein, dass ich irgendwann wieder Angst habe, dass du mir weh tust... so absurd sich das anhört, dass du deine Triebe nicht unter Kontrolle hast, wenn ich dir sage, das ich das nicht will.“ Es tat unglaublich weh so über Aiden zu Reden aber er musste auch verstehen, dass das eine natürliche Reaktion ihres Kopfes war „ Das absurde ist, das ist ja logisch... das der Kopf die Verbindungen von selber zieht und das erste Mal gebe ich mich nicht mit der Logik zufrieden sondern will einfach nur das Gefühl wieder haben, dass diese Welt mit dir ein besserer Ort ist als ohne dich und das du mich nicht verletzen würdest. Du hast gesagt, dass schlimmste, was uns beim letzten Mal passiert ist, war, dass ich dich ausgeschlossen habe – lass uns nicht den selben Fehler noch mal machen.“ Und das aus dem Mund der Frau, die immer so sehr in ihre Logik verliebt gewesen war. Sie Atmete tief ein, sie wusste nicht genau, ob es bei dem Streit verstanden hatte aber deswegen schilderte sie ihm, was sie dazu getrieben hatte, ihn an eine andere verkuppeln zu wollen „ Deswegen habe ich dir auch diese Frau gesucht. Ich lag Morgens noch neben dir, du warst am schlafen und ich habe mehr als deutlich gemerkt, dass du Lust hattest.“ mit einem zweideutigen Lächeln sah sie ihn ganz kurz an „ Das hat mich dazu gebracht, ich wollte mir selber etwas Zeit verschaffen – da hattest du schon Recht aber ich wollte ja auch nicht, dass du nur wegen mir auf das alles verzichten musst. Du hast schon so viel... eingebüßt die ganzen Wochen. Als ich dann am nächsten Morgen in die Wohnung kam, hab ich an deine Worte gedacht, wenn ich springe, dann springst du auch und da hatte ich... wenn auch viel kürzer als du, die selben Sorgen. Das war grauenvoll. Diese ganze Last kann man nicht nur auf einer Schulter austragen, dafür brauchen wir schon alle beide.“ sie Lächelte ihn abermals an, für den Vergleich und stupste ihn sanft an. „ Das mit dem Kuss war... vollkommen in Ordnung und der hat mich auf die Idee gebracht, ganz anders als erwartet hat der mich nicht überfordert sondern verdammt Glücklich gemacht.“ Sie hoffte ihm mit den Worten das selbe, positive Gefühl geben zu können, was sie hatte und auch als er ihr dann den Kuss auf die Schulter gab, sah sie ihn zwar genau an aber schreckte nicht vor ihm zurück sondern ging weiter und lehnte sich an ihn an. Streichelte auch mit der anderen, freien Hand seinen Rücken wobei die andere unter seiner Ruhte „ Wann... bist du denn wieder da? So ganz?“ sie hatte um ehrlich zu sein die Daten und Termine der Tour ganz vergessen, während der letzten Woche hatte sie ganz andere Sorgen gehabt.