RE: BLAZE'S CARAVAN
Zac war so erschrocken und überfordert, dass sein Kopf überhaupt nicht wusste, welche Emotionen er als erstes zulassen sollte. Hass gegenüber Blaze? Dafür, dass er in der Lage gewesen war seiner vermeintlichen Freundin so etwas anzutun? Enttäuschung und Wut gegenüber Ava? Weil sie es gewagt hatte hinter seinem Rücken hier aufzukreuzen und dadurch all das hier, diese schreckliche Zerstörung, zu provozieren? Oder Rachegelüste? Kurzzeitig überfiel Zac tatsächlich das drängende Verlangen aufzustehen und Lahjas Freund in diesem gottverdammten, heruntergekommenen Teil der Stadt zu suchen, um auch ihn spüren zu lassen, was seine Ex-Freundin gerade durchmachen musste. Zacs Muskeln waren bis zum Bersten gespannt und sein Gesicht hart wie selten zuvor, aber es gelang ihm dennoch sich insoweit zu kontrollieren, dass er nicht plötzlich auf einen Rachefeldzug verschwand, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. Nicht um sich selber zu schützen, oder Ava, oder Scarlett, sondern einzig und allein deshalb, weil Lahja seine Hilfe gerade dringend benötigte und weil er es nicht wagen konnte sie alleine hier zurückzulassen. Das war dann also auch die Emotion, die am Ende überwog: Sorge. Und Verzweiflung. Und, wie so oft, das Gefühl ihr helfen zu müssen.
"Lahja-", sprach Zac dennoch ermahnend aus, als sie umständlich und wackelig versuchte aufzustehen und ihm dabei mitteilte, dass sie sich schon einen nahezu perfekten Plan ausgedacht hatte. Er zögerte zwar nicht seinen muskulösen Arm um ihren Körper zu legen und sie dadurch mit seiner Kraft zu stützen, aber die weitere Vorgehensweise, die stellte er dennoch infrage. "Nein, Lahja. Du kannst dich nicht einfach verstecken und hoffen, dass er dich nicht findet. Du musst ins Krankenhaus. Und du musst zur Polizei. Du brauchst Hilfe! Ich kann dich nicht einfach in einem billigen Hotel absetzen und dich da dir selber überlassen, das geht nicht. Und das weißt du auch." Während Zac seine Ex-Freundin weiterhin stützte, holte er sein Handy aus der Hosentasche und rief ein Uber-Taxi zu genau diesem Ort. Und zu ihrer beider Glück befand sich direkt eins in der Nähe, das innerhalb von zwei Minuten bei ihnen sein konnte. "Außerdem muss dich ein Arzt untersuchen", führte Zac fort. Seine Stimme klang dabei noch immer so hart und autoritär, dass es so wirkte als würde er keine Widerrede zulassen. "Was, wenn du innere Verletzungen hast? Und deine Wunde am Kopf-" Besorgt starrte er noch einmal auf ihre Schläfe, dort, wo noch immer ein wenig Blut austrat. "Die muss desinfiziert und fachmännisch behandelt werden. Ich muss dich in ein Krankenhaus bringen." Als sein Blick von ihrer Stirn wieder in Lahjas Augen wechselte, wiederholte er dieselben Worte, die auch sie kurz zuvor so herzzerreißend ausgesprochen hatte. "Bitte, Lahja. Bitte lass mich dich zu einem Arzt bringen, okay? Und die Polizei rufen." Letztendlich lag die Entscheidung jedoch bei ihr, Zac könnte sie nicht zwingen sich jemandem mitzuteilen, deshalb sah er sie auch regelrecht flehend an, als er am Ende der Straße erkannte, dass das bestellte Taxi auf sie zukam.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
![[Bild: zac04.png]](https://i.postimg.cc/tgR61mn8/zac04.png)
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