RE: KRANKENHAUS
Da Jamies einer Arm ja noch in eingegipst war, gab sie sich noch mehr Mühe, sich ganz vorsichtig erst mal im Schneidersitz an den Rand zu setzen und nur zögerlich ein Bein über die Kante schob. „ Das hier kostet mich fast so viel Mut wie das Autorennen...“ sagte sie mit einem zögerlichen Lächeln, sie war sich nicht Sicher, ob es nicht zu früh war, sich darüber lustig zu machen. Außerdem weckte das auch wieder die Erinnerungen in ihr. Also widmete sie sich lieber dem Tee, während sie Gus darüber Erzählen hörte, wie die anderen Beziehungen in seinem Leben ausgesehen hatten oder der Weg dorthin. „ Bist du bei ihr auch irgendwann einfach davon gelaufen oder... wie ist das mit euch zu Ende gegangen?“ sie fragte sich, ob man, wenn man sich auf Gus einließ auch noch nach einiger Zeit damit rechnen musste, dass er einfach die Stadt verließ. Auch wenn er ihr gesagt hatte, er würde bleiben – gerade Jamie fehlte im Moment das Vertrauen in die Menschen. Also redete sie sich lieber noch ein, es gehöre einfach zu ihm. Sie brach sich ein kleines Stück von dem Muffin ab, beließ es dann dabei, weil sie noch nicht recht wusste, wie ihr Magen darauf reagieren würde. „ Dann darf ich mich also geehrt fühlen.“ ein wenig verlegen Lächelte Jamie, denn natürlich erwärmte es ihr Herz – sogar mehr als der Tee – wenn er ihr sagte, er machte sich Gedanken darum, wie man ihr eine Freude machen könnte. Sie verbrachte so gerne Zeit mit ihm und das ihm das genauso ging, mehr hätte sie sich doch nicht wünschen können. Bis er dann darauf zu sprechen kam, wie es um sie und Danny gestanden hatte. Jamie hob die Schultern ein wenig an und sah sogar freiwillig nach unten auf den Boden, der so ewig weit weg schien und ohnehin nur wegen der dürftigen Beleuchtung noch zu erkennen war. „ Ja, er hatte mich ziemlich gerne und ich weiß gar nicht genau was das war.“ ihr viel es doch sogar schwer, bis sie gesehen hatte, dass sie sich in Gus verliebt hatte „ Die Gefühle waren anders, als die, die ich bei dir habe aber ich habe ihn auch gemocht. Er hat mich animiert, nicht den Kopf hängen zu lassen und wenn ein Mensch das schafft, dann wächst der einem, glaube ich, automatisch ans Herz. Er hat mir irgendwie das Gefühl gegeben ein Mensch zu sein, mit dem man sich gerne auseinander setzt und... eben noch ein bisschen mehr. Ich denke ich muss nicht mal erwähnen, dass gerade die Jungs aus der Schule sich nie so für mich Interessiert haben, weil sie auch keine Lust hatten selber als Außenseiter dazustehen. Oder den Freak zu mögen. Oder mich komisch fanden. Wenn man diese Aufmerksamkeit dann bekommt, dann schmeichelt einem das irgendwie und ich... hab mich immer ein bisschen mehr auf ihn eingelassen. Im Nachhinein ist das irgendwie gemein, weil ich das Gefühl habe, ich habe ihn etwas ausgenutzt, weil ich nicht allein sein wollte.“ Gerade weil er ums Leben gekommen war, war das so schwer zuzugeben. Jamie mied den Blick in seine Augen, weil das natürlich immer realer wurde und deswegen auch immer mehr an ihr zu nagen schien. „ Das war so... wie du deine Beziehungen beschrieben hast. Man hat halt was zusammen gemacht, wir haben uns auch... öfter geküsst aber für mich war das eher, weil ich einen nutzen daraus gezogen habe und das fühlt sich nun einfach miserabel an.“
|| ENSLAVED TO TROY » 20 YEARS OLD » ADOPTED BY MATT ||
Caught between a strong mind and a fragile heart.
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