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KILIAN'S FLAT
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: KILIAN # LAHJA
Was Kilian hier tat, dass überstieg alles, was sie wagte, zu erwarten. In der drohenden Depression würde Nele sich selbst wieder so schlecht machen, ihr Dasein so nieder denken und ihre Existenz gegenüber der Welt Bedauern und Entschuldigen und heute wurden erste Vorboten deutlich. Unsicher aber unfassbar Dankbar nahm sie an, wie er sie mit seiner Körpernähe beruhigen wollte und wie er dann auch noch wirklich zusagte, sie mit sich zu nehmen. Kilians Worte, wie er sie Aussprach und wie er sie wählte, bedeuteten der jungen Frau gerade die Welt und retteten sie eventuell sogar davor, jetzt in Panik zu verfallen, vor dem, was noch kam. Depressionen zu erleben war fürchterlich, immer wieder eine Qual und was Zac Jahrelang versucht hatte, tat nun Kilian ohne es zu Wissen. Er schützte Nele vor den finsteren Gedanken und der grausamen Gewissheit, alles und jedem nur Kummer zu bereiten. Eigentlich sollte sie alleine bleiben, niemanden mehr Belasten, in Lichten Momenten war sie gegenüber Zac so voller Schuldgefühle. Was sie ihm und seiner Psyche abverlangt hatte. So sehr, oftmals hatte sie nichts mehr gewollt, als das ihr Suizid Versuch nicht so vereitelt worden wäre. Ihr Gegenüber konnte das darin spüren, wie sich ihre Finger in seinen Rücken drückten und sie Kilian das Gefühl gab, zwischen allem, was in ihren Träumen geschehen war und ihr, stand er. Nele ließ ihn Fühlen, wie viel Schutz er ihr geben konnte und auch wenn das so nie Beabsichtigt war, war sie ihm dafür so Dankbar. Weil sie noch immer Überfordert mit dem eigenen Chaos in ihrem Kopf war, sprach sie aber nicht aus, was sie Empfand sondern folgte ihm in sein Schlafzimmer. Sie war schon hier gewesen, für reißerische Liebesspiele und zumindest war es noch nicht so schlimm, dass sie auch dieses Benehmen Verurteilte und mit den Augen einer Depression erneut durchlebte. Nele hob nur vorsichtig die Decke an, um darunter zu kriechen und sah ihn fast schon Ängstlich und Leidend an, als er den Raum verließ um in die Küche zu verschwinden. Selten bekam man so das Gefühl, gebraucht zu werden, wie in diesen Zuständen ihrer Psyche – weil bei ihr eben alles Extremer war. Die junge Frau zeigte auch, wie erleichtert sie war, als er wieder zurück kehrte und nachdem sie Tablette und Wasser ihre Kehle hinab gesandt hatte, stellte sie zittrig das Glas ab, um an ihn heran zu robben. Sie tat auch das umsichtig, vor lauter Panik, er überlegte es sich anders, wegen irgendwas, was – natürlich – ihre Schuld war. „ Danke.“ Sprach sie aus, als sie auf der Suche nach Geborgenheit, ein Bein über ihn geschoben hatte genauso wie einen Arm. Ihren Kopf auf seinem starken Arm gebettet, unterhalb der Schulter. Sie haderte mit sich, seinem Angebot nachzukommen, mit ihm zu Reden, was hier gerade mit ihr passierte und was sie so erschütterte, dass sie kaum zu Ruhe kehrte. „ Ich... erstmal tut mir das unfassbar Leid. Wenn ich morgen früh verschwinden soll, dann sag mir das, ich verstehe das. Du wolltest bestimmt nicht deine Zeit damit zubringen, mitten in der Nacht aus dem schlaf gerissen zu werden, wegen mir. Ich hätte das kommen sehen sollen, das ist meine Schuld und heute gar nicht herkommen können. Ich dachte nur nicht... das es so schlimm ist.“ Was, dass ließ sie aus aber Kilian bekam ein Bewusstsein dafür, dass das hier nicht zum ersten Mal vor sich ging. Er bekam einen Eindruck, wie Nele sich schon für ihre Anwesenheit Entschuldigte und das schlechteste von sich dachte. Mit der Überzeugung in der Stimme, mit der grausamen Gewissheit, dass sie das wirklich so sah und nicht nur ein junges Ding vorgab was sich selbst schlecht Redete, um vielleicht etwas Nähe einzuheimsen oder zu hören, es sei anders. Nele Lechtzte nicht nach einem Kompliment aus seinem Mund sondern aufrichtig bereute sie, was passierte und Kilian war sie trotzdem unfassbar Dankbar. Wenn Kilian ihr aber nicht nur aufgrund einer Stimmlage glauben schenken wollte und an pupertäres 'fishing for complimemts' dachte, würde ihn zumindest ihr Scham- und Grenzenloses benehmen der letzten Tage davon überzeugen, dass in Nele mehr vor sich ging als er ahnte. „ Darüber Reden? Dann halte ich dich ja noch länger wach und mache dir nur noch mehr Umstände, ruiniere vielleicht sogar deine Laune.“ Es wäre nur doch so einfach, sich ihm etwas Mitzuteilen. Etwas den Druck von sich zu verteilen. Weil Instinktiv vielleicht jeder an sich dachte und weil Nele so drängelnd versuchte, die Depression weiter aufzuschieben, schnitt sie aber doch etwas an, was die schwere zum Ausdruck brachte. Mit was die junge Frau offensichtlich nicht das erste Mal zu Kämpfen hatte. „ Die Schlaftabletten, die ich sonst bekommen habe, sind stark genug, dass sie dich bei zwei schon mehrere Tage umhauen und drei dich das Leben kosten würden.“ Natürlich hatte Nele sie immer dosiert bekommen, niemand konnte ahnen, was sie sonst versuchen würde, damit zu tun. „ Meine Eltern würden mir Sicher den Arztbesuch und die Beschaffung finanzieren aber... ich wollte ihnen weiteren Kummer ersparen. Im Prinzip können sie Froh sein, dass ich abgehauen bin und sie sind Erleichtert, dass weiß ich. Es gab ganz schön viele Probleme, die sich nicht gerade biegen lassen. Das passiert nicht mehr vor ihren Augen aber manchmal – gerade jetzt – ist es auch verdammt hart, wie Einsamkeit sich anfühlen kann. Wenn man Ängste und Sorgen hat.“ Nele sprach deutlich erwachsener als manch andere Person in ihrem Alter, mehr schwere lag in der Luft, wenn sie Probleme ansprach und man fühlte deutlich, dass sie genau wusste, wie sich Leid anfühlte. Erneut betrachtete sie ihn aber Entschuldigend, doch etwas los geworden zu sein, was nicht sein Problem war und verkroch sich nur weiter in seinem Schutz. " Aber das ist ja nicht dein Problem..." konnte man nur leise, nuschelnd vernehmen, eher sie den Blickkontakt abbrach.
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15.01.2017 03:39 |
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RE: KILIAN # LAHJA - Nele Hensley - 15.01.2017 03:39
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