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KILIAN'S FLAT
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Nele Hensley
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RE: KILIAN # LAHJA
Nachdem Nele´s Körper noch immer bebte und Kilian sie im Bad zurück gelassen hatte, wurde ihr nach und nach klar, die beiden waren sich nicht zum letzten Mal begegnet. Dafür hatte Kilian zu sehr ihre Sehnsüchte erfüllt, dazu war sie zu Neugierig, was sie noch alles mit ihm anstellen könnte. Er war allem Anschein nach an seine Grenzen gekommen aber auch das konnte in ihr nur ein positives Gefühl hinterlassen, was mehr noch als jede Droge ihr Leben steuerte. Nele war Süchtig nach diesen guten Momenten, für sie gab es kein Stillstand in ihrer Momentanen Verfassung aber eventuell hätte es sie warnen sollen. Darauf vorbereiten, was bald wieder über sie herein brechen würde. Die Krankheit war nicht Planbar, sie hatte keine Zeiten oder Intervalle aber die Manie hielt sich schon eine ganze Weile. Die junge Frau hatte keine Probleme damit, auch einfach mit jemandem auf einer Party zu schlafen, oder mehreren, öfter und das anonym aber irgendwas redete ihr ein, auf ihn wollte sie erneut treffen. Seine Muskeln, sein Alter, sein Auftreten – das alles gab Nele ein Gefühl, was sie nicht so leicht aufgeben würde. Vielleicht hatte sie irgendwo wirklich begriffen, dass Zac ihr nur noch bis zu einem Gewissen Punkt helfen könnte. Das er sie nie seiner Familie vorziehen könnte, sie wusste immerhin auch was das für ihn Wert war. Das war leider auch das Grausame an ihrer Krankheiten, die sie schon in zig Gesprächen mit Therapeuten durchgekaut hatte, sie war nicht geistig Weg. Sie bekam mit, was um sie herum passierte und auch wenn sie anders fühlte und sich anders benahm, als man erwartete oder jeder normal denkende Mensch tun würde, war sie dennoch Präsent und erlebte ihr Leben noch. Wieder. In der Klinik war das anders gewesen, die Medizin hatte sie immer ein wenig geblendet und immer wieder zweifelte sie deswegen daran. War das so schlimm, anders zu sein? War das so schlimm, extremer zu sein? Jedoch meist nur, bis sie das Leid einholte, was man in einer Depression fühlen musste. Jetzt aber war das unwichtig – jetzt ging es darum, an Geld zu kommen, an ein Dach über ihrem Kopf und als Kilian ihr sagte, sie sollte Lahja nicht sagen, was hier passiert war, hob sie nur erschrocken die Augen. Sah sie etwa so aus? Sie war nicht Lebensmüde. Egal ob als Freundin oder das was sie eben wirklich war, eine Bekanntschaft auf die seine Tochter auch gerne hätte verzichten können, beides war nicht Erstrebenswert ihr unter die Nase zu reiben. Eigentlich hatte sie auch damit gerechnet, dass er seine Tochter nach der Adresse fragte und das nicht zu unrecht. Denn erst schien die junge Frau am anderen Ende der Leitung einen Schock zu druchleben, als sie den Namen hörte. Kurz und knapp fragte sie nach dem Verbleib von Zac, der Smalltalk blieb aus und Zähneknirschend gab Lahja dann doch die ersehnte Adresse an Nele raus. Die schrieb das ganze auf einen Block, den sie aus ihrer Tasche gezogen hatte, wollte sich schon bedanken und auflegen als Lahja sich an ihren Vater geben lassen wollte. Mit den perfekt geschminkten Augen und dem aufreizenden Lächeln hielt sie ihm den Hörer hin und konnte nur erahnen, dass Lahja fragte, was denn die zur Hölle wollte. Was ein Glück das seine Tochter nicht dachte, ausführen zu müssen, wen Kilian hier vor sich stehen hatte – ganz nahe – während er ihr sagte, sie hätte ihm halt Leid getan und noch einiges anderes. Nele beleidigte das nicht, im Gegenteil, sie nahm dankend den Zettel und legte die Hand an seine Brust, hauchte viel eher gegen seinen Hals als das sie ihn Küsste. „ Danke – mal sehen, ich mag verdorbene Geheimnisse.“ So schnell wie sie in sein Leben gestolpert war, war Nele danach wieder weg, als sie ihre Nägel seine Brust hinab senkte, griff sie mit der anderen Hand schon ihre Sachen.
Bei Zac angekommen, machte auch eine fremde Frau ihr die Türe auf. Seine Frau wahrscheinlich und hibbelig fragte sie nach ihrem Exfreund. Eigentlich hatte sie nicht vor, Auskunft zu geben, wer sie war und sprach deshalb auch ihren Namen nicht aus sondern verkaufte sich als alte Bekannte. Ava schien das hinzunehmen, sie schien auch hinzunehmen als Zac durchaus geschockt sie zu sehen, um etwas Privatsphäre bot. Brave Frau, wenn die immer so zu ihm stand, dann konnte er sie ja auch hier aufnehmen aber so einfach schien dann doch nicht zu sein, was sie von ihm verlangte. Er sagte, er müsste mit Ava darüber sprechen? Sein Ernst? Nele war eben wie sie war und mit einem eindeutigeren Blick wollte sie ihn doch davon Überzeugen, sie bei sich aufzunehmen aber keine Chance. Das Trieb ihn nur schneller aus dem Wohnzimmer, in dem Ava die beiden alleine gelassen hatte. Er bat Nele zu warten, hervorragend. Wer war sie eigentlich? Es reichte ihr schon nach fünf Minuten, nach denen sie dann aus der Tür rauschte und noch schneller die Treppen hinab lief. Nach dem Angebot von Kilian war sie nicht darauf angewiesen, echt nicht.
Statt direkt sein Heim aufzusuchen, suchte sie lieber ihre Freunde auf und verstaute die Taschen dort um sich durch zu schnorren. In den Abendstunden hatte Nele schon wieder vergessen, wie sie das doch vor den Kopf gestoßen hatte, von Zac nicht mit offenen Armen aufgenommen zu werden. Bevor sie sich aber von einem der Kerle abschleppen ließ, mit denen sie verschwitzt auf der Tanzfläche stand, fand sie sich in der Nacht woanders wieder. Zum Glück kam ihr das noch in den Sinn, Kilian schloss gerade die Kneipe ab, als sie ihn amüsiert von hinten erschreckte und ihm eine Flasche Bier sofort als Entschädigung hin hielt. „ Ich dachte, du wirst gerne von der Arbeit abgeholt und ja, in deiner Kneipe hast du massig Bier aber ich wollte mich revangieren.“ Die hatte sie eben in dem Kiosk um die Ecke eingesteckt. Nele war wieder voller Leben und Abenteuerlust, als sie Kilian im dunklen anblinzelte. „ Zac hat wohl doch weniger zu sagen daheim, als ich ihm Zugetraut habe und weil die beiden daraus ein Meeting in der Küche gemacht haben, ob ich da bleiben kann oder nicht – wollte ich mich mal erkundigen, wie Ernst das mit deinem Angebot war? Solange habe ich meine Tasche mal bei einem Bekannten gelassen.“ Nur das nötigste trug sie in dem Turnbeutel auf ihrem Rücken, die Lederjacke glichen kaum das Sommerkleid aus aber sie war dennoch ganz erhitzt von der Party-Nacht. So was war Kilian sicher auch etwas länger nicht passiert und vielleicht hoffte sie auch, ihn etwas mit anzustecken. Von der Lebensfreude und Energie kosten zu lassen. " Es sei denn, du hast nun auch zu viel Sorge, deine Tochter bekommt davon was mit - jetzt weißt du ja immerhin war dir entgeht." Nele fehlten Berührungsängste und deswegen biss sie ihn tatsächlich neckisch in die Wange, als kleinen Denkanstoß.
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11.01.2017 01:24 |
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RE: KILIAN # LAHJA - Nele Hensley - 11.01.2017 01:24
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