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SAN FRANCISCO KRANKENHAUS
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: KRANKENHAUS
Ich selber hatte gar nicht so recht mitbekommen, wie felsenfest Jamie davon ausging, dass ich am nächsten Morgen schon wieder verschwunden wäre, aber genau deshalb lächelte ich jetzt auch sanft über ihren geschockten Blick. Positiv geschockten Blick. "Nein, ich geh nicht. Ich versuche es zumindest. Und wenn ich es doch nicht schaffe, dann verspreche ich dir zumindest, dass es nicht noch einmal so passiert wie beim letzten Mal. Unter anderem auch, weil Matt mir sonst wahrscheinlich die Beine bricht oder sowas in der Art. Der war nicht begeistert davon, dass ich dich einfach allein gelassen hab." Anstatt ihrer Bitte sie zu kneifen allerdings nachzukommen, erhob ich mich viel lieber vom Stuhl, setzte mich neben sie auf das Bett und legte meine Hand liebevoll auf ihre Wirbelsäule, streichelte langsam an ihrem Rücken hinab und dann wieder hinauf. Es fühlte sich an als lernte ich mit jeder Minute mehr diese Gefühle zu genießen, die sich durch meinen Körper zogen. Da war zwar noch immer diese innere Unruhe, die wahrscheinlich auch nicht so schnell verschwinden würde, aber im Vordergrund stand etwas ganz anderes. Ein gutes Gefühl. Wenn man es zuließ, dann gab es wahrscheinlich nichts Schöneres, als die Zuneigung einer anderen Person zu spüren - einfach dafür, wer man ist, und nicht dafür, welche Vorteile man aus einem ziehen könnte. "Autsch, okay. Ich bitte dich also um ein Date und du willst mich um ein paar Wochen vertrösten? Das hört sich ja fast an wie eine Abfuhr." Weil ich aber natürlich wusste, dass es nicht so war, lächelte ich Jamie noch einmal sanft an. Danach folgten ein paar Sekunden des Schweigens, weil ich mir erst einmal durch den Kopf gehen lassen musste, was sie alles sagte. Vielleicht hätte ich damit rechnen sollen, dass es sie jetzt zurück nach Los Angeles ziehen würde, hatte ich aber nicht. Das hieß, dass die Pläne, die ich mir innerlich Zurecht gelegt hatte, umgeschmissen werden mussten, aber wenigstens darin war ich Meister. Selten lief etwas in meinem Leben wirklich nach Plan. "Willst du das machen? Dich von Matt adoptieren lassen? Dann müssten wir bei unserem ersten Date zumindest nicht in der Kantine eines Internats sitzen." Langsam schob ich meine Hand an ihrem Rücken noch etwas höher, bis ich sie ruhig auf Jamies Schulter ablegen konnte. "Aber von Anfang an. Okay, also - wenn du zurück nach Los Angeles gehst, dann geh ich auch zurück nach Los Angeles. Sonst macht das alles ja keinen Sinn. Ich fahr heute Nacht nochmal zum Haus und schlaf da, dann bring ich dir morgen auch deine Gitarre und deine Sachen mit. Und weil ich um ehrlich zu sein weder ein paar Wochen auf mein Date warten, noch direkt wieder gehen will -" Ich warf kurz einen Blick auf die Uhr, die hier an der Wand hing. Es war bereits halb Elf am Abend und Jamie wahrscheinlich unfassbar müde von dem erschöpfenden Tag, aber dennoch versuchte ich mein Glück. "Was hälst du von einem kleinen Date vor dem richtigen Date? Gib mir zehn Minuten, dann hol ich dich hier ab?"
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
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03.08.2015 21:30 |
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RE: KRANKENHAUS - Gus Evans - 03.08.2015 21:30
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