RE: HOTEL
Ellies sexuelle Sehnsüchte nahmen so extreme Formen an, dass es nicht viele Menschen gab, die mit ihr teilen konnten, was sie begehrte. Bei Lenn, da hatte sie für einen kurzen Moment Hoffnung gehabt, dass er die Dominanz, die Gleichgültigkeit und die Härte besaß, um genau das mit ihr zu tun, was sie erregte, aber- nein. Nein, er würde ihr das nicht geben können. Er würde sie nicht so brutal und erniedrigend behandeln wie sie es sich in ihren Fantasien ausmalte, das sah sie ganz deutlich in seinem Blick, und weil sie diesen Mann für ihre Pläne noch brauchte, stellte sie ihre eigenen Wünsche zurück. Lenn tötete Menschen, das schon, aber er tat es nicht mit demselben makaberen Interesse, das Ellie für den Tod empfand, seine Seele war nicht so dunkel wie ihre und sein Kopf nicht so grausam. Er war anders, als sie, ganz anders, und so gab sich die dunkelhaarige Frau damit zufrieden wie grob er sie berührte, wie er ihre Arme an der Wand fixierte und welche aufregende Erregung seine Waffe in ihr auslöste. In ihren Gedanken verzehrte sie sich nach Verbrennungen, nach schmerzhaften, blutigen Verletzungen, nach Schlägen, Würgen, Fesslung, aber nach außen hin gab sie ein helles, erregtes Stöhnen von sich und gab Lenn dadurch das Gefühl, dass er genau das tat, was sie von ihm wollte. Sie durfte ihn nicht verscheuchen, nicht solange es da noch diesen Plan in ihrem Hinterkopf gab und solange sie ihn noch für ihre Zwecke benötigte. "Du kannst mit mir machen, was du willst", presste sie gedämpft zwischen den Lippen hervor, nachdem sein fester Griff in ihre Haare erneut ein williges Stöhnen aus ihrer Kehle gelockt hatte. "Jede noch so abwegige Fantasie, die du je hattest, kannst du an mir ausleben. Ich tue alles. Ich bin genau das, was du brauchst." Ellies Augen funkelten noch immer, als sie erneut in Lenns Gesicht starrte. Da lag eine wilde Entschlossenheit, eine prickelnde Herausforderung, aber gleichzeitig auch völlige Unterwerfung in ihrem Blick, womit sie dann wohl auch seine Frage beantwortete. Sie wollte sich ihm völlig ausliefern. Es war nicht so, dass sie grundsätzlich darauf stand sich von jemand anderem dominieren zu lassen, es erregte sie ebenso selber die Oberhand an sich zu reißen, aber sie fand Gefallen an dem Machtspiel, das damit zweifellos einher ging. Einerseits mochte sie es ihren eigenen Willen gänzlich abzugeben, andererseits verzehrte sie sich auch genauso sehr danach einen anderen Menschen kontrollieren zu können. "Ich mag alles, was mir weh tut, es muss nur- richtig weh tun." Indem Ellie mit einem kurzen Ruck an ihren Armen zerrte, zeigte sie Lenn, dass sie mehr wollte, als das. Sie brauchte mehr, als nur ein paar grobe Berührungen, doch wie sehr er sich dabei jetzt auslebte, das blieb ihm überlassen. Wie weit würde er gehen? Wie weit konnte sie ihn reizen? "Ich mag Schmerz. Ich mag es- mich lebendig zu fühlen. Kannst du das, Lenn? Kannst du mir das geben?" Erneut biss sie sich selber auf die Unterlippe, während sich ihre Mundwinkel zu einem kalten, provokativen Lächeln hoben. Immer wieder presste sie dabei ihren Körper gegen seinen, drückte ihr Unterleib gegen ihn, aber zog es dann doch wieder zurück. Und auch ihr Bein hob sich ein wenig vom Boden, damit sie ihr Knie verführerisch an seinem Oberschenkel hinauf ziehen konnte. "Pflicht: Tu etwas mit mir, das du morgen bereust."
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