RE: PRISON
Im weiteren Gespräch lenkte Lahja immer wieder auf die normalen und alltäglichen Dinge in dem Leben von Noah. Es beruhigte sie einfach, von jemandem zu hören, dass draußen einfach alles weiter ging. Ganz normal. Das es auch bei ihr irgendwann weiter gehen würde, wenn sie wieder dahin gehen könnte, wohin sie wollte. So angenehm das aber für den Moment war, desto schneller ging auch die Zeit vorrüber und ihr wurde deutlich, es würde noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, bis ihr Leben wieder normal werden würde. Das klicken hinter sich, nachdem die Wärter sie raus gebracht hatten war so prägnant und sie konnte sich nicht Vorstellen, es jemals zu vergessen. Der letzte Blick auf Noah war so unfassbar Schmerzhaft und sie wusste nicht mehr, ob sie sich damit nicht nur quälen würde, ihn weiterhin zu sehen. In der Zelle versuchte sie einige Male einen Brief an Kilian zu schreiben, wenigstens eine Erklärung aber es gelang ihr einfach nicht – nichts konnte zum Ausdruck bringen, wie es in ihr Aussah und so gab sie auf. Ihr Vater würde sich gedulden müssen. Konnte er sie danach noch in den Arm nehmen, ihr in die Augen sehen und sie als seine Tochter lieben? Wenn er wusste, was sie getan hatte? Sie hatte gar nicht die Gelegenheit das zu verarbeiten, bis sie das Treffen mit Chris bestehen musste, mit den versprochenen Informationen von Noah. Die Stimmung zwischen ihr und dem Mann, mit dem sie einmal eine Affäre gehabt hatte war zum zerreißen gespannt und eigentlich hätte sie ihm nur ins Gesicht gespuckt um ihm danach zu sagen, was für ein abartiger Mensch er war. Nur das ging nicht. Das würde sie zu viel kosten. So saß sie da und berichtete ihm, was Noah und sie ausgehandelt hatten – Lucy hatte sich von einem Dach gestürzt und sich so das Leben genommen. An der Stelle, wo es geschehen war, stünden Worte für ihn und die seien auch der Beweis, dass Lahja ihn nicht anlog. Es kostete sie viel Kraft ihm in die Augen zu schauen und ihm diese Geschichte zu erzählen, er hatte nun mal diese Art so Autoritär zu sein und was sie damals angezogen hatte – machte ihr jetzt Angst und wiederte sie gleichermaßen an. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, sah sie seinen Namen erneut auf der Liste. War etwas schief gelaufen? Hatte er Lucy doch gesehen? Ihr Herz raste und in den Tagen, bis zu dem Wiedersehen hatte sie pure Angst, ihr würde hier drinnen etwas passieren. Aber nichts. Klären sollte sich das, als sie Chris wieder gegenüber saß und er ihr sagte, er Glaube ihr und nun würde sich ihr Leben hier drinnen bessern. Das miese Grinsen dazu, wurde ihr nach und nach klar, lag daran, dass auch das für sie nicht umsonst war. Lahja war doch gerade dabei alles auf die Reihe zu bekommen und das letzte was sie wollte, dass war hier drinnen irgendwas für Brooke zu regeln. Es blieb ihr aber keine Wahl. Sie sollte ihr neue Stellung hier drinnen damit beweisen, auf der Arbeit Drogen von dem Chef entgegen zu nehmen und sie zu Brookes Dealern hier drinnen zu schleusen. Verdammt, sie wollte doch nur ihre Ruhe! Wieder frei sein und nicht vielleicht auch noch Drogenhandel absitzen. Nicht mal Noah konnte sie das sagen, so gerne sie es gewollt hätte aber Brooke hatte überall ihre Leute und wenn die beiden sich in den Räumen für besuch unterhielten, entging es ihr nie, wie sie unter besonderer Beobachtung stand. Sie konnte nur versuchen, den Rest ihres Lebens auf die Reihe zu bekommen und in sechs Monaten diese Haft endlich hinter sich zu lassen.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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