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UNDERGROUND POKER
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Emma Sophia Roberts
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Beitrag #4
RE: UNDERGROUND POKER
War das tatsächlich alles? Lenn warf mir nur einen kurzen, strengen Blick zu, bevor er einfach desinteressiert wieder in seine Karten sah? Mehr Aufmerksamkeit bekam ich nicht? Würde er mich jetzt wirklich so ignorant behandeln? Na warte. Mit steinerner Miene und fest aufeinander gepressten Kiefern ging ich neben seinem Stuhl in die Hocke, um ein paar der großen Scherben aufzusammeln, richtete mich dann wieder auf, schaute noch einmal kurz zu ihm hinab, aber als er sich immer noch nicht rührte, lief ich mit harten Schritten zurück zur Theke. Verdammtes Arschloch. Ihm müsste doch klar sein, dass mich seine Anwesenheit hier störte. Und wenn nicht, dann hätte er es spätestens in meinem Blick bemerken müssen, aber er behandelte mich trotzdem so, als ging mich das gar nicht an. Als dürfte ich nicht sauer sein, weil er so unglaublich beschränkt war mit einer zwei Tage alten Schussverletzung hier in diesem Club zu erscheinen und sich dem mentalen Stress auszusetzen. Als dürfte es mich nicht ärgern, dass er bisher in keinem Wort erwähnt hatte noch immer spielsüchtig zu sein. Und als dürfte es mich nicht erschüttern, dass er so unglaublich fixiert war auf dieses Spiel, auf diese Karten vor sich. So sehr, dass er die Schmerzen in seiner Brust dafür einfach hinnahm, ebenso wie die Wut von April, wenn sie davon erfahren würde, wie Lenn noch immer immense Geldsummen in den Wind warf. Meine Emotionen dürften ihm doch nicht einfach so egal sein, vor allem nicht, nachdem ich ihn mehr oder weniger liebevoll umsorgt hatte. Nachdem wir uns zwei Mal geküsst hatten. Nachdem er mich so angesehen hatte, in seinem Bett, kurz bevor unsere Lippen zum ersten Mal aufeinander getroffen waren. Scheiße, dieser Blick von ihm saß immer noch in meinem Kopf fest, meine Knie wurden ganz weich, wenn ich daran dachte, und jetzt verhielt er sich so, als hätte es diesen Blick nie gegeben? Als hätte er mich nie so begehrend angesehen? Als wäre das nur Heuchelei und in Wirklichkeit war ich ihm ganz egal?
Mit verschränkten Armen lehnte ich an der Theke, starrte noch immer mit bissigem Ausdruck im Gesicht zu Lenn hinüber, bis ich irgendwann entschieden den Kopf schüttelte. Nein. Ich würde ganz sicher nicht mitansehen wie er sich durch den Stress immer mehr Schmerzen zufügte und wie ihm der Schweiß von der Stirn lief. Irgendeine Möglichkeit würde ich schon finden, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und ihn hier heraus zu bringen. Doch je mehr Taktiken ich ausprobierte, umso deutlicher wurde es auch, wie wichtig ihm dieses Spiel tatsächlich war. Wütende Blicke funktionierten schonmal nicht, als nächstes versuchte ich also meinen Körper an der Pole-Dancing-Stange zu räkeln und immer wieder seine Augen mit meinen zu fixierten, aber er hob kaum den Blick an. Dann nahm ich mir irgendwann eines der anderen Mädchen, streichelte ihren Körper, küsste ihre Lippen, aber während einige der anderen Männer immer wieder lüstern von ihrem Blatt aufblickten, schien Lenn auch das völlig kalt zu lassen. Ich versuchte sogar mich hinter ihn zu stellen, meine Finger sanft in seine Schultern zu drücken, über seine starken Oberarme zu streicheln, doch da lehnte er sich einfach wortlos nach vorne. Nichts davon schien ihn auch nur ansatzweise zu interessieren, was mich immer mehr frustete, bis er dann doch plötzlich den Blick hob. Ich ging grade wieder meiner eigentlichen Arbeit nach, brachte noch einen Whiskey an den Tisch für einen der anderen Männer, der als Dankeschön nicht nur großzügig einen Geldschein in meinen BH schob, sondern auch seine Finger um meinen Po legte. Ich hatte kein Problem damit - wenn man auch Berührungen gestattete bekam man schließlich mehr Geld -, aber in Lenn regte sich auf einmal was. Oder? Hatte ich nicht im Augenwinkel seinen Blick gespürt? Na, das würden wir gleich erkennen, denn der nette Herr schien mein liebliches Kichern nach seinem Po-Grabscher als Anlass zu nehmen, um mich gierig auf seinen Schoß zu ziehen und seine rauen Finger über meinen ganzen Körper wandern zu lassen. Das stieß bei mir nicht auf ganz so viel Zustimmung, aber weil ich auch wusste wie schnell mir das den Abend finanziell ruinieren konnte, wenn ich jetzt direkt eine Szene schob, versuchte ich mich einfach charmant aus seinem Griff zu befreien. War ja nicht das erste Mal, dass ich mit aufdringlichen Kunden zutun hatte.
27.04.2016 22:17
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UNDERGROUND POKER - Admiss - 25.04.2016, 11:24
RE: UNDERGROUND POKER - Emma Sophia Roberts - 25.04.2016, 11:24
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