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FIGHT CLUB
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: FIGHT CLUB
Mein Blick blieb hart und fest an Lahjas Augen hängen, aber innerlich war ich bei weitem nicht so gefühlskalt wie ich gerade den Eindruck erweckte. Ich hatte damit gerechnet, dass sie erneut von diesem Mann reden würde, dem sie beinah das Leben genommen hatte und wegen dem sie 6 Monate im Gefängnis ausharren musste, aber dass sie sich selber auch die Schuld daran gab, dass noch ein weiterer Mensch fast sein Leben lassen musste? Noch dazu ihre Mutter? Das traf auch mich so hart, dass ich zwar äußerlich die Fassade wahrte, aber trotzdem ein paar Sekunden benötigte, um mich wieder zu fokussieren und daran zu erinnern, was ich eigentlich gerade vor hatte. Ich wollte sie ganz langsam brechen, immer mehr, tief in ihr Inneres vordringen. Ich wollte, dass sie sich hilflos und ausgeliefert fühlte, dadurch dass ich sie zwang über Dinge zu reden, die sie verletzten. Und ich wollte, dass all diese Gefühle zu der grenzenlosen, explosiven Wut wurden, die ich gestern bereits in der Küche des Jugendzentrums gesehen hatte. "Wie hat sich das angefühlt, als deine Mutter versucht hat sich das Leben zu nehmen?", fragte ich sie deshalb mit ruhiger, aber absolut emotionsloser Stimme. Für mich war es noch lange nicht genug, dass sie nur diese Situation an sich mit mir teilte, ich wollte noch viel mehr von ihr. Ich wollte ihre Stärke durchbrechen und sehen, was für ein verletzliches Mädchen dahinter steckte. Ich wollte den Teil von ihr sehen, den sie sonst niemanden sehen ließ, und den sie versuchte mit ihrer starken, unnahbaren, gewaltbereiten äußeren Hülle unter sich zu begraben. So wie sie es auch jetzt gerade tat. Anstatt diese Emotionen zu fühlen, die ich für einen kurzen Moment in ihrem Gesicht gesehen hatte, spannten sich ihre Muskeln an. All diese Gefühl, die man normalerweise mit Schwäche gleichsetzte, unterdrückte sie ganz unbewusst mit Aggressivität. "Was ist damals passiert? Warum bist du dafür verantwortlich?", fragte ich weiter, wie einen Fragenkatalog, den ich abarbeitete, und der sie immer wieder dazu drängte sich mit dieser Erinnerung auseinander zu setzen, die sie ganz offensichtlich noch nicht verarbeitet hatte. "Wann war das? Wie hat sie versucht sich das Leben zu nehmen? Was war das Letzte, was sie zu dir gesagt hat? Was war das Erste, was sie zu dir gesagt hat, nachdem du davon erfahren hast? Wie ist die Beziehung zu deiner Mutter heute?" Gnadenlos konfrontierte ich sie mit jeder Frage, die mir in den Kopf kam, starrte dabei noch immer durchgehend mit festem Blick in ihre Augen.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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17.07.2015 17:23 |
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