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MATT'S HOUSE
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Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: MATT # MADISON # JAMIE
Und schon wieder gelang Madison mit ihren Worten etwas, das nur äußerst selten vorkam: Ich war vollkommen sprachlos. Diesmal jedoch nicht aus Euphorie oder Liebe, sondern weil die ganz Welt, die ich in den letzten Tagen um uns herum erbaut hatte, auf einmal wieder zusammen brach. Geschockt sah ich ihr in die Augen, durchgehend, meine Pupillen wanderten nicht so unruhig von rechts nach links wie ihre und meine Hände zitterten auch nicht so wie Madisons Finger in meinen. Ich sah sie einfach nur an und versuchte die letzten gemeinsamen Tage mit dem in Zusammenhang zu bringen, was sie mir gerade erzählte. Sie hatte mich belogen. Sie war schon in der Klinik rückfällig geworden. Und sie war eigentlich nur hierher gekommen, um mir das zu sagen. Um sich zu verabschieden. Aber dann hatte sie mich gefunden, blutüberströmt, und sie war hier geblieben, bei mir. Warum? Aus Pflichtgefühl? Mitleid? Oder weil sie wirklich Angst um mich hatte? Warum hatte sie ab dem Moment an kein Crack mehr konsumiert, sondern sich stattdessen in Ersatzdrogen geflüchtet? Mir zuliebe? Oder weil sie da sein wollte, wenn etwas mit mir geschah? Körperlich wie geistig? All diese Fragen drückten so hart auf meine Brust, dass auch ich schwerer atmete als zuvor, und meine Frau konnte mit Sicherheit erkennen, dass gerade einiges in meinem Kopf vor sich ging, aber anstatt sie damit zu konfrontieren blieb ich immer noch still. Ich hielt ihre Hand noch immer fest mit meiner umschlossen, sah ihr in die Augen und sagte gar nichts, bis ich das Chaos in mir geordnet und alles auf eine wichtige Frage herunter gebrochen hatte. "Warum bist du jetzt hier, Madison? Warum bist du nicht in der Küche und rauchst das Crack, das du gefunden hast? Warum sitzt du hier, weckst mich und erzählst mir davon? Weil- du es mir versprochen hast? Und weil du dein Versprechen mir gegenüber nicht brechen möchtest? Oder- willst du, dass ich dich davon abhalte?" Sehnsüchtig griff ich auch noch nach ihrer anderen Hand, schloss meine Finger darum und sah noch immer unentwegt in Madisons Augen. Die Enttäuschung, die Verzweiflung und der Schmerz in meinem Blick ließ sich nicht verbergen, aber da war trotzdem noch immer etwas Sehnsüchtiges und Hoffnungsvolles. Und vor allem ganz viel Ruhe. Mein Herz schlug zwar schwer, aber im Gegensatz zu Madisons angespannter, abgehetzter Körpersprache, blieb ich so entspannt wie möglich.
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
![[Bild: matt04.png]](https://i.postimg.cc/g2W8p0zz/matt04.png)
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27.03.2016 19:38 |
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