RE: SWINGERCLUB
Madison und Matt waren nun mal wie Kinder, ihr Mann noch mehr als sie und als der Riesenpenis ihren Hintern traf – viel zu feste – sah sie ihn erst funkelnd böse an, bis sie sah, was sie da getroffen hatte und doch wieder Lachen musste. „ Du bist unmöglich.“ sagte sie zu ihm, griff danach und piekste ihn damit mehrmals in die Seite und letzten Endes in die Wange, bis sie das gute Stück auf eines der Sofas schmiss und mahnend den Zeigefinger hob. Er sollte sich nicht wagen, sie damit heute noch einmal zu Attackieren. „ Wenn du Kilian das Video schickst, dann lässt er vor Überforderung das Handy fallen und du bekommst sicher eins auf den Deckel, wenn du ihm sagst, du bist in einem Swingerclub eingebrochen. Dafür kann man hinter Gittern kommen und du bist eh zu alt dafür.“ mimte sie etwas den eindeutig erwachseneren, besten Freund seines Mannes nach, dabei die Stirn zusammen gezogen. Herausfordernd trank sie noch einige Schlücke von dem Sekt um ihm zu demonstrieren, dass sie sich nun nicht wirklich von ihm abhalten lassen wollte, zu trinken, wie und wann sie das für richtig hielt nur um ihm zu gefallen. Da war die kleine Frauenrechtlerin in Madison viel zu garstig für. Weil man mit der riesen Flasche aber sicher nicht Strippen und sich an einer Stange festhalten konnte, stellte sie diese danach ab und mit Klamotten zog sie sich hoch und schaffte zumindest noch ihren Körper allein mit ihren Beinen zu halten. Oha, sie war sogar selber überrascht, Sport lohnte sich also auch bis heute noch. Was Madison ganz entging, während sie sich für ihren Mann bewegte und diesen näher zu sich zitierte, sie war noch gar nicht bereit dazu. Sie fühlte sich noch gar nicht wieder so attraktiv, wie sie sich gerne fühlen würde und sie war auch noch nicht bereit dazu, nackt und im Licht vor ihrem Mann zu sehen. Egal, wie sehr sie ihn liebte. Denn spätestens als die Träger ihres Tops von den Schultern rutschten, wurde ihr klar, sie würde es nicht übers Herz bringen es bis über den Bauch nach unten fallen zu lassen. Stattdessen tat sie es gestern wie bei Chas, schob es nur bis knapp unter die Brust. Aber was dem ganzen dann noch mehr die Erotik nehmen sollte lag mit Abstand mal nicht an ihr sondern an ihrem Mann, dessen Blicke eindeutig zu lange an ihrem Hinterteil verweilten und einen ganz anderen Ausdruck angenommen hatten. Als sie selber nachsah, was Matt aus dem Konzept brachte, sah sie die Spuren die der Sex mit Chas gestern auf ihr hinterlassen hatte. Die blauen Flecken an den Stellen, an der er sie festgehalten hatte und auch Blessuren, die zeigten, wie heftig der Sex gewesen war. Beide waren wohl zu schnell wieder in der Verliebtheit und dem Glück gelandet, was sie ineinander auslösten und hatten nicht daran Gedacht, vielleicht nicht so weit zu sein. Schwer schluckte Madison, die nach kurzem schon Verstand – die beiden sollten es bei der verrückten Idee und dem Date an diesem Tag lassen. Doch mit den einen schlechten Erinnerungen kamen die nächsten dazu, was in Matt vorging, weil sie keine Kinder mehr bekommen konnte. Mehr oder weniger waren beide der Meinung, die Nacht noch ein mal getrennt voneinander zu verbringen, sei das richtige aber irgendwie traf das Madison so hart, dass Matt diesmal nicht mal ihre Nähe suchte – wie sonst immer. Sie fühlte sich weg gestoßen und alleine. Auch wenn sie das vor ihm nicht sagen konnte, ihn nicht bitten konnte, auch heute Nacht für sie da zu sein. Sie sollte das erst viele Tage später als einen weiteren Fehler von sich erkennen. Im ersten Augenblick blieb nur die Traurigkeit und diese sorgte bekanntlich dafür, dass sie vor Matt davon lief und sich ihm nicht stellte. Am nächsten Morgen wartete also auf ihren Mann nur einen Brief von Madison in der gemeinsamen Wohnung – mit ihrem Handy daneben, dass sie raus müsste. Das sie weg von alle dem müsste und das er sich Gedanken machen sollte, ob er eine Frau wollte, mit der er niemals eine Familie gründen konnte. Es gab kein Zeichen, wo er sie finden würde. Es gab keinen Anhaltspunkt, wie lange sie weg war. Lediglich einige Klamotten und Dinge, die man auf Reisen brauchte, fehlten von ihr. In ihrem Laden hatte sie einen Bekannten gebeten auszuhelfen, auf unbestimmte Zeit, Nachts hatte sie ihn aus dem Bett geschmissen – sie wusste, er hatte Jobnot. Drei ganze Wochen sollte Matt von seiner Frau kein Wort hören, bis sie ihm eine SMS schrieb Heute Nachmittag, 16.00 Uhr, hast du Zeit für mich, bitte? Hier ist Madison. Sie wusste es nicht anders zu Formulieren, nichts schien über einen Messanger regelbar zu sein. Die unbekannte Nummer auf seinem Display war die gewesen, die sie sich für Notfälle in der Wildniss zugelegt hatte. Die Adresse, die darin stand, würde ihm nichts sagen aber es war ein Spielplatz. Nach den Gedanken und nach der Entscheidung, die sie auch von ihm erwartete, erschien ihr das als der richtige Ort entweder Abschied zu nehmen oder neu Anzufangen. Auf jedenfall würde er Schwierigkeiten haben, seine Frau überhaupt wieder zu erkennen. Sie wartete auf der Plattform einer Half-Pipe und schaute sich immer wieder um, zu der angegebenen Uhrzeit.
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