RE: SWINGERCLUB
Bis zu dem Moment, in dem wir vor dem Mann stehen blieben, mit dem wir eben schon gesprochen hatten, und Madison ihn absolut unauffällig nach dem Swingerclub ausfragte, hatte ich keine Ahnung, welche wahnsinnige Idee ihr jetzt schon wieder durch den Kopf ging. Doch je mehr uns dieser Mann darüber erzählte wie heute alle Mitglieder gemeinsam hier auf der Promenade für ihren Club warben, desto schwieriger wurde es für mich mein Grinsen zu verbergen. Ein leerer Swingerclub, nur für uns alleine. Unser perfekter Spielplatz sozusagen. Nachdem sich der Mann für unsere Hilfe bedankt und wir uns von ihm verabschiedet hatten, brach ich erneut in lautes Gelächter aus. Zum Glück weit genug entfernt, damit niemand der Mitglieder uns hören und unseren Plan durchkreuzen könnte. "Können wir nur hoffen, dass das jetzt kein total verranzter Club ist, in dem die nur einmal im Monat das Sperma aus der Bettwäsche waschen, aber hey. Man sollte alles mal gemacht haben." Grinsend legte ich einen Arm um Madisons Taille, zog ihren Körper dicht an meinen und war ausnahmsweise mal derjenige, der ihr einen Kuss auf den Mundwinkel drückt, ehe ich motiviert ihre Hand in meine nahm. "Lasertag und Stripschuppen kannst du dann aber vergessen. Wenn ich einmal mit dir in einem leerstehenden Swingerclub bin, dann nutze ich das auch aus. Die ganze Nacht lang. Das wäre ja sonst, als wenn man in den Freizeitpark geht und nach nur einem Karussell schon wieder abhaut." Mein Blick war ebenfalls anzüglich, als ich ihr von der Seite in die Augen sah, doch anstatt noch mehr Zeit für Nichtigkeiten zu verschwenden, zog ich meine Frau an ihrer Hand in Richtung der nahe gelegenen Bahnstation. Eigentlich war das Bahnfahren an sich schon immer ein Erlebnis, wenn wir beide zusammen waren, aber diesmal hielten wir uns ausnahmsweise trotz des Alkohols ein wenig zurück, machten nur ein paar dumme Scherze und fummelten nur ein ganz bisschen aneinander herum, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Von der Station mussten wir noch ein Stück die Straße runter gehen und dann um zwei Ecken biegen, aber als wir an dem Haus ankamen, das als Swingerclub fungierte, war glücklicherweise die Sonne auch schon untergegangen. Das hieß, dass wir nicht ganz so auffällig waren, wie wir dort um das Haus schlichen, auf der Suche nach einem geeigneten Eingang in Form eines Fenster, das man aus Versehen vergessen hatte zu schließen. Aber Fehlanzeige. Auch nach der dritten kichernden Umrandung des Gebäudes wurden wir nicht fündig und mussten deshalb zu drastischeren Maßnahmen greifen. Stattdessen suchten wir uns ein Fenster aus, das schon ziemlich morsch wirkte, lösten ein Backstein aus dem Boden und schlugen mehrmals - durchaus laut - mit voller Kraft gegen den Verschluss, bis er brach und sich das Fenster vor uns öffnete. Das war doch eigentlich kein Verlust, wenn der Club sowieso in naher Zukunft abgerissen werden würde. Und wenigstens konnten wir uns nach dem ohrenbetäubenden Lärm auch sicher sein, dass sich tatsächlich gerade niemand hier aufhielt, also kletterten wir in aller Seelenruhe durch das Fenster in das Gebäude hinein. Direkt in die Küche. Wie passend. "Hast du Hunger?", fragte ich, grinsend, aber weil ich immer Hunger hatte wartete ich gar nicht auf Madisons Antwort, sondern steuerte in der Dunkelheit den Kühlschrank an und sah hinein. Nach kurzen Inspektion nahm ich einen Tuppertopf heraus, mit einem Rest Nudelsalat darin, und suchte so lange in den Schubladen, bis ich eine Gabel gefunden hatte, mit der ich das essen konnte. "Also, schöne Frau", sprach ich Madison mit vollem Mund an, meine Hüfte gegen eine Ablage gelehnt. "Willst du noch immer keinen Rückzieher machen?"
MATTHEW NICHOLAS DAWSON # 39 YEARS OLD # HIPPIE PUNK
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