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KILIAN'S FLAT
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
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RE: KILIAN # APRIL # LAHJA
Vielleicht wäre es schlauer gewesen, Kilian in einem Familienrat oder am anderen Ende von Amerika – oder besser der Welt – von der Vergewaltigung zu erzählen aber Lahja dachte ja auch, sie könnte sich darauf Vorbereiten. Wenn er das Video bekommen sollte, würde sie es immerhin vor ihm sehen und sie könnte sich dann darauf Einstellen, was sie ihm sagte. Eigentlich Vertraute sie Kilian wieder insofern, wenigstens ihre Bitte wegen der Folter zu Akzeptieren und aus dem Grund war das Szenario absolut nicht vorhersehbar für sie gewesen. Sie kannte ihren Papa, sie wusste, wie verstört er wäre, weil Zac hier bei ihr im Bett schlief, statt sich das gemütliche Sofa unterjubeln zu lassen. So schloss sie im ersten Moment, als das Licht anging und die Tür aufflog, er irgendwas davon faselte er hätte sie gefickt damit, dass die Sicherungen in seinem Kopf zu heiß geworden waren aber als Kilian wirklich die Decke weg riss, als er das Aussprach, was ihr geschehen war, starrte sie ihn geschockt an. Woher? Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, es blieb ihr auch keine Zeit, denn was er sagte, meinte er Ernst. Das junge Mädchen sprang aus dem Bett heraus, bekam seine Hand zu fassen an der Tür und stemmte sich mit allem Gewicht dagegen, so sehr, dass sie auf dem Boden hockte, sich schwer machte und seine Hand umklammert hielt. „ Nein – Es tut mir Leid. Ich... ich konnte dir das nicht sagen, du würdest mir nie wieder in die Augen sehen können, ich schäme mich so. Bitte, bleib hier. Bitte, bitte, bitte...“ Sie flehte ihn an, merkte, viel Zeit ihn zu überzeugen blieb ihr nicht, der Mann war eben so viel Stärker als sie – bald verlor sie den halt. Wo war denn Zac, verdammt? Kilian zögerte Sicher nur, weil er seiner Tochter nicht weh tun wollte, er hätte sie längst los werden können. „ Denk nach, Papa, was würde denn Mama dazu sagen, wenn du nun auch noch im Knast landest und ich hier ganz alleine bleibe. Tu das nicht.“ Aber er war nicht zu erreichen, er sah Lahja an und sie sah hinter der Wut ganz deutlich seinen Schmerz. Er schüttelte sie ab, sie blieb benommen auf dem Boden, bis sie wieder bei sich war und in das Zimmer stürmte. Mit zitternden Fingern ihr Handy entsperrte – eine Nachricht, von Noah, er hatte ein Video bekommen! Das ergab Sinn, ihre Liebsten bekamen sie immer Gleichzeitig und gerade an Weihnachten war das so richtig nach Chris Geschmack. Dieser Wichser. Matt würde heute Kilian nicht halten können, sie wusste das – er hatte heute schon zu viele Trümphe als bester Freund ausgespielt. Außerdem, auch er wäre unzurechnungsfähig, wenn er erfuhr, was der Auslöser für Kilians Plan war. April war die Person, die sie aus dem Bett warf, sagte, sie sollte Kilian anrufen – ihn treffen, irgendwo hin locken, ihn aufspüren, was auch immer nötig wäre – weil sonst ein großes Unglück passieren würde. Auch wenn das Fahrlässig war, sie gab ihr auch die Adresse von Chris, sagte, es ginge um Leben und Tod. Naja, nicht von Kilian aber es war ja so. Lahja wollte April einfach überzeugen, sie war die letzte Hoffnung und erst als sie das Handy sinken ließ, aufgelegt hatte, spürte sie die Machtlosigkeit in sich. Die Verzweiflung. Das zwang sie fast in die Knie, also wurde auch Lahja wütend wie Kilian eben. Zum Telefonieren war sie schon in den Flur gegangen und nun nahm der Aussetzer freien lauf. Sie trat in den Schuhschrank, riss den Kleiderständer um, verfluchte irgendwas – Hauptsache laut und zerschlug sogar den Spiegel im Flur mit der Faust, als sie sich darin sah. Dieser war das Lieblingsziel von ihrem Dad und ihr, das machte Krach und die Spiegelscheiben waren so dramatisch, wie sie sie sich in dem Moment fühlten. Sie brachte Kilian nur Kummer. Immer. Jetzt würde er sie nie wieder behandeln wie vorher. Lahja konnte nicht aufhören, sie war gefesselt von der Wut um nicht unter der Last zusammen zu brechen und war auf dem Weg in die Küche, die Stühle um zu werfen oder gegen die Wand zu donnern. Im Flur hing bereits kein Bild mehr an seinem Fleck, sie zog eine Blutspur von ihren Fingerknöcheln hinter sich her aber Schmerz war auch das, was sie gerade brauchte. Befreiender, Ohrenbetäubender Schmerz, der sie in ihrer blinden Wut bestätigte. An Zac dachte sie schon lange nicht mehr.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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23.01.2016 18:02 |
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