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FIGHT CLUB
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Zac William Coles
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RE: FIGHT CLUB
Schweigend hörte ich Lahja zu, während sie mir von ihrem Leben und ihren Erfahrungen mit den Drogen berichtete, ging neben ihr her die Straße hinab, mit unseren Papiertüten in der Hand. Erst nachdem wir in einen kleinen Park abgebogen und uns dort einen schönen Platz unter ein paar Bäumen gesucht hatten, wo wir uns in die Wiese setzten und unseren Salat auspackten, sah ich sie wieder an - starrte vermutlich ein wenig zu lange in ihr Gesicht, um mir begreifbar zu machen, dass dieses junge Mädchen wirklich schon so viel Scheiße erlebt hatte - aber lächelte ihr dann doch schwach zu, um die lockere Stimmung zwischen uns zu wahren. "Das klingt, als hättest du dein eigenes, persönliches Hollywood-Drama erlebt. Oder direkt mehrere davon, in ein kurzes Leben zusammen gepackt. Wie alt bist du nochmal?" Kopfschüttelnd senkte ich den Blick wieder, öffnete den Salat und holte auch die Plastikgabel aus der Tüte, die man uns dazu gelegt hatte. "Das Problem ist - es bringt dir absolut nichts, wenn ich dir jetzt sage, wie schwierig es ist seinen Körper und sein Bewusstsein zu kontrollieren, wenn man Drogen nimmt. Insbesondere die Upper. Nicht nur während des Rausches, sondern auch noch Tage oder Wochen danach, ein Rest der Substanz bleibt ja noch lange im Körper. Aber man muss damit aus eigener Motivation aufhören und nicht, weil ich dir sage 'Entweder die Drogen oder das Training, du musst dich entscheiden'. Das bringt dir nichts. Wenn wir uns allerdings wirklich so ähnlich sind wie ich bisher das Gefühl hab, dann wirst du irgendwann an deine körperlichen Grenzen kommen - wegen den Drogen oder der Ernährung oder auch den Zigaretten - und dann wirst du dich selber für das Richtige entscheiden. Sonst bleibst du immer die Person, die wortwörtlich einstecken muss, weil sie ein bisschen zu langsam, ein bisschen zu schwach und ein bisschen zu unachtsam ist. Und nicht in der besten Form, in der dein Körper und dein Geist sein könnte." Weil ich mir innerlich vorstellte, wie ich in Lahjas Alter und in ihrer Situation auf jemanden reagiert hätte, der mir mit so einem esoterischen Quatsch kam, lachte ich schon wieder leise auf. Und der amüsierte Ausdruck blieb auch auf meinem Gesicht, zumindest so lange, bis sie mich nach meiner Beziehung fragte und ich nachdenklich meinen Kopf ein wenig zur Seite lehnte. "Doch, ich frag mich dauernd, wie viel Wert die Beziehung noch hat und um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung. Aber ihr ist ja nicht immer alles gleichgültig. Das ist das Problem. Manisch-Depressive gehen ja durch verschiedene Episoden. In ihren manischen Episoden ist sie völlig aufgedreht, unverhältnismäßig euphorisch, redet die ganze Zeit, will ständig was unternehmen. Es gibt nichts, was sie währenddessen runterziehen kann. Das zieht sich dann über ein paar Wochen oder Monate und dann kommt die depressive Episode, die Symptome kennst du ja sicher. Die dauert meistens noch länger, als die Manie. Wenn das überstanden ist, dann wird sie aber wieder normal. Gesund. Wie man es nennen willst. So lange, bis dann die nächste manische Episode kommt. Das macht es aber auch so schwierig die Krankheit zu behandeln. In ihren manischen Phasen braucht sie etwas, das sie runter bringt, aber gerade dann ist es auch unfassbar schwer sie überhaupt davon zu überzeugen, dass sie krank ist. In den Phasen geht es ihr ja gut. Meistens will sie die Tabletten nicht nehmen, das macht es nur noch schwieriger. Wenn sie dann depressiv wird, braucht sie aber natürlich ganz andere Medikamente. Weil sie die aber nicht durchgehend nimmt kann sich ihr Körper nicht daran gewöhnen und die ganzen Nebenwirkungen kommen jedes Mal wieder. Sie ist wie ruhig gestellt, ein ganz anderer Mensch. Das merkt sie auch selber, deswegen setzt sie die Tabletten eigenständig immer wieder ab, obwohl ihr Doktor ihr sagt, dass sie das auf keinen Fall tun soll und obwohl ich ihr das auch immer wieder sage. Aber was soll ich machen? Ich kann sie nicht jeden Morgen und jeden Abend festhalten und ihr gewaltsam ihre Medikamente in den Mund schieben, das geht nicht. Obwohl ich das schon oft genug versucht hab. Natürlich wäre es- leichter das alles zu beenden. Vor allem, weil ich nicht einmal ansatzweise irgendetwas für die Person empfinde, die sie meistens ist. Weder für die manische, aufgedrehte Version, die mich meistens so nervt, dass ich es nicht einmal ein paar Stunden in ihrer Nähe aushalte. Und auch nicht für die depressive Version, die mich nicht ansieht und nicht mit mir redet. Beide Versionen zeigen auch absolut kein Interesse an mir, das macht es nochmal schwieriger. Aber so einfach ist das nicht, ich kann sie nicht einfach verlassen. Einerseits, weil sie früher mit mir alles durchgestanden hat, egal wie schwierig es wurde. Andererseits, weil ich auch- eine gewisse Schuld daran habe, dass sie überhaupt krank ist. So eine manische Depression ist zwar genetisch bedingt, aber meistens hat es mit dem Umfeld zutun, ob und wann die Krankheit ausbricht. Stress begünstigt das, Schwierigkeiten in einer Beziehung, in der Familie oder auch der Konsum von Drogen. Als wir uns kennen gelernt haben, hab ich sie regelrecht dazu gedrängt auch mal was zu nehmen. Sie wollte nie, aber die 16-jährige Version von mir hat sie ausgelacht und ihr vorgeworfen, wie langweilig sie wäre. Einmal - da waren wir noch nicht richtig zusammen - hab ich sie einfach auf einer Party sitzen lassen und bin mit einem anderen Mädchen mitgegangen, weil die Pillen dabei hatte. Das war wie- ein Zwang für sie damals. Sie war verliebt in mich und sie dachte, dass sie keine Chance hat, wenn sie das alles weiterhin ablehnt. Hätte sie wahrscheinlich auch nicht gehabt. Aber die ganzen Drogen und der Stress, der nunmal dazu gehört, wenn man mit jemandem zusammen ist, der sich regelmäßig halb tot prügelt, haben letztendlich ihre erste manische Phase begünstigt. Da ging das alles los. Und es fühlt sich- falsch an mich jetzt aus der Verantwortung zu ziehen." Damit hatte ich nun zwar eindeutig meinen Grundsatz überschritten, dass es sinnvoller wäre mich nicht zu sehr vor Lahja zu öffnen, um ihr Verhältnis mir gegenüber nicht zu gefährden, aber auf eine gewisse Art tat es auch unfassbar gut mit ihr darüber zu reden. Mit jemandem, der uns und unsere Geschichte nicht kannte. Der wusste, wie es war, mit einer depressiven Person zu leben. Und der auch eine Ahnung davon hatte, wie es sich anfühlte in der Schuld von jemandem zu stehen, weil wir mit unseren Aggressionen nunmal verdammt anstrengend sein konnten. So wie sie mit ihrem Ex-Freund. "Wir trainieren so oft wie möglich. Ich erstell dir heute Abend einen Plan, stell dich schonmal auf viel Sport ein. Sechs Mal die Woche." Nach all den komplizierten Worten über meine Beziehung, sah ich Lahja jetzt wieder mit einem Grinsen auf den Lippen an. "Wo wohnst du? Wenn du nicht zu weit von mir entfernt wohnst, dann gehen wir zusammen joggen, sonst musst du das alleine machen. Mindestens ein Mal die Woche 10 Kilometer, am Kardio Tag, gerne aber auch öfter. Dann machen wir einen Tag Agility, einen Tag Ausdauertraining, einen Tag Box- und Krafttraining. Dann Zirkeltraining und auch einen Tag nur für die Statik und fürs Dehnen. Ich geb dir morgen einen Plan, wo alles detailliert drauf steht, und da wird sich dran gehalten. Falls du das nicht tust, gibts Strafaufgaben. Und die bleiben auch fürs Zu-Spät-Kommen bestehen, ja. Ich hab Besseres zutun, als auf dich warten zu müssen." Obwohl ich mit einem strengen Ausdruck in Lahjas Gesicht sah, konnte ich mir ein schwaches Lächeln doch nicht verkneifen. Innerlich musste sie mich gerade verfluchen. "Essenspläne gibt es nicht, erstmal. Aber es würde dir gut tun ein wenig drauf zu achten, aus welchen Lebensmitteln du deine Energie ziehst. Glaub mir, du wirst einen Unterschied merken." Prostend hielt ich meine Plastikschale mit dem Salat hoch, von dem ich mir den Rest in den Mund schaufelte, während sie über die boshaften Menschen sprach, mit denen sie bereits Bekanntschaft gemacht hatte. Und obwohl ich ihr eingestehen musste, dass sie tatsächlich ein schwieriges Umfeld pflegte, hob ich am Ende meine Schultern ein wenig an. "Ich sag nicht, dass Menschen nichts Böses tun, das schon. Vor allem, wenn sie in Gruppen unterwegs sind und sich dadurch mächtiger fühlen, als sie eigentlich sind. Ich glaube auch, dass es sehr- kranke Menschen gibt. Psychisch krank. Die sind aber nicht böse, sondern wissen es einfach nicht besser. Ich bin nur fest der Meinung, wie du auch, dass man nicht so geboren werden kann. Jeder ist im Herzen gut und ich glaube auch, dass man in jedem etwas Gutes findet, wenn man seine Geschichte kennt. Wenn man dich nicht kennt, was würde man über dich denken? Dass du gewalttätig bist, aggressiv, du warst sogar sechs Monate im Knast. Für die meisten Menschen hieße das 'Oh Vorsicht, von der halten wir uns fern', aber wenn man deine Geschichte kennt, dann versteht man eventuell auch, was dich dazu gebracht hat. Und dass du tief in dir drin eigentlich nicht so sein willst. Möglicherweise ist das bei vielen Leuten aus deiner Gang genauso."
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28.07.2015 10:59 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: FIGHT CLUB
Sie war beeindruckt, als er von seiner Beziehung erzählte und nickte Verständnissvoll. Sie konnte ihn ja so gut verstehen und auch noch etwas mehr, warum er wohl die Finger von den Drogen für immer lassen würde und sie sah sich nicht mehr im Recht noch eine Zweifelnde Frage über diese Beziehung zu stellen. Er hatte das geschafft, was sie nie geschafft hatte – für seine Liebe da zu sein. Außerdem riss sie der Trainingsplan wieder aus ihren Gedanken – was? So viel? Aber auch das nahm sie so hin, würde schon schief gehen. Obwohl sie Joggen hasste!
Nach dem Treffen mit Zac und nachdem die beiden noch eine Weile auf der Bank gesessen hatten, war sie wirklich etwas durch den Wind nach Hause gekommen. Sie war ja für gewöhnlich nicht dafür Bekannt mit Menschen schnell klar zu kommen, erst Recht nicht, sich so zu öffnen und sie stand so sehr neben sich, dass sie Kilian sogar dabei ertappte, wie er nach ihren Sportsachen sah – bestimmt um sich zu vergewissern, sie habe nichts eingeworfen. Sie fühlte sich nur tatsächlich so. Es flashte sie, jemanden kennen gelernt zu haben, der ihr so ähnlich war. Der so viele Probleme und Sorgen wie sie in ihrem Leben hatte, der diese Angst teilte, eine Zeitbombe für andere zu sein. Lange lag sie noch wach und wieder Zweifelte sie. Sollte sie es nicht bei einer so angenehmen Begegnung belassen? Würde dieses Gespräch, in dem sie sich auch mal so hatte auskotzen können, ihr nicht reichen. Vielleicht würde er doch noch das Monster in ihr sehen.
Um sich irgendwo noch eine zweite Meinung einzuholen kontaktierte sie endlich Noah, um ihm zu sagen, wie ihr Alltag und das Leben nach dem Gefängnis war. Berichtete von der Spende, von dem Job, von Kilians und ihren abkommen und letzten Endes auch von Zac. Obwohl sie ihn etwas anders erwähnte, für Noah stellte sie ihn eher als Trainer vor und nicht als so einen Seelenverwandten Menschen – das wollte sie noch ein wenig für sich behalten. Immerhin war er aber auch ihr Trainer und so hatte sie ihn ja nicht belogen. Kilian schien von der neuen Begegnung angetan und auch Noah sprach ihr zu, es damit zu probieren – und wenn es ihr erstmal nur die Zeit nahm, sich zu viele Gedanken um alles zu machen oder auf die falschen zu kommen. Es schienen alle so Beruhigt über das Training, Lahja beschäftigt zu wissen, sie könnte sich davor nicht mehr drücken. Also zog sie durch. Traf Zac zum Joggen, zum Trainieren und ja – sie lugte Kilian ab und an mal öfter beim kochen über die Schulter. Um sich bei Zac nicht die volle Blöße zu geben. Nach dem Training konnten die beiden ab und an etwas Plaudern und dann erahnte sie auch das Schmunzeln und Lachen auf seinen Lippen aber beim Training war er wie ausgewechselt. Knallhart. Klar reizte sie seine Regeln hier und da ein wenig, sonst wäre sie ja nicht sie. Wie er vorausgesehen hatte, konnte er die kleine Zicke in ihr ganz gut mit seinem Herrischen Ton an den Tag holen und es gab auch tatsächlich mal die ein oder andere Strafeinheit, wenn ihr schnippisches Kommentar ihm nicht gefiel. Es reizte sie dann noch mehr, wenn er genau sehen musste, wie sie schmollte und das auch noch ein wenig lustig fand! Sie gewöhnte sich aber daran, beim Sport saß er am längeren Hebel und die erwähnten Grenzen, an denen kratzte Lahja auch ab und an. Beim Husten wegen des Rauchens oder fehlender Energie belehrte er sie nicht aber auch hier bildete sie sich wieder ein diesen Blick zu sehen, der sie eigentlich aus der Haut fahren lassen würde, wenn sie in de Moment nicht schon mit Atmen beschäftigt genug wäre.
An einem Tag vom Training sollte es aber anders kommen. Wenn sie sich verspätete immer nur die Provokanten fünf Minütchen aber dieses mal kam sie absolut zugerichtet eine dreiviertel Stunde später zum Treffpunkt. Sie war sich nicht sicher, ob er noch da war aber sie wusste auch nicht wohin sonst. Kilian würde ausrasten, wenn er sie so sehen würde! Er würde sie nicht Ausreden lassen sondern denken, sie hätte sich geschlagen aber das hatte sie nicht. Sie wurde diesesmal verprügelt und Lahja hatte sich mit keiner Faser ihres Körpers gewehrt. Das hatte sie aber schwer bezahlt. Die Täter hatten ihr gedroht, sie anzuzeigen, wenn sie was sagte – sogenannte Freunde von früher und dann zu dritt auf sie eingeschlagen und getreten. Ihre Nase hatte bereits das Handtuch, was sie zum Trainieren mit hatte, voll geblutet und die ersten lila Flecken bildeten sich über und neben dem Auge. Das war nur nicht alles, ihr ganzer Körper schmerzte unfassbar, so das sie wirklich nur noch schaffte, gegen die Tür des Trainingsraums zu klopfen, eher sie auf die Knie sank, Blut hustete und sich versuchte so klein zu machen, wie es nur ging. Ihren Bauch umklammert, als könnte sie es damit irgendwie besser machen. Sie versuchte den Atem anzuhalten, denn immer wenn sie Luft holte, kamen da nur jämmerlich, schmerzende Laute heraus.
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28.07.2015 13:41 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
Beiträge: 281
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RE: FIGHT CLUB
Die anfängliche Skepsis, dass Lahja bei diesem Training an ihre Grenzen stoßen und alles hinschmeißen würde, war mittlerweile gänzlich verflogen. Sie kratzte zwar immer wieder an meinen Regeln, reizte ihre Verspätung aus oder suchte die Konfrontation, aber bisher hatte sie kein einziges Mal aufgegeben. Selbst dann nicht, wenn ihr Kopf beim Joggen schon hochrot war, wenn der Schweiß ihr aus jeder Pore floss oder wenn ich ihre körperlichen Fähigkeiten bis zum Äußersten aus ihr heraus holte. Jedes Mal blieb sie stark und gab dabei alles, was sie geben konnte. Sie wollte das wirklich. Sie wollte eine Möglichkeit für sich finden mit sich selber klarzukommen und diese Erkenntnis, die ich nach einigen Tagen im Training erlangt hatte, motivierte auch mich nur noch mehr. Ich hatte es nicht von Beginn an darauf abgesehen, aber je mehr Zeit ich mit Lahja verbrachte und je mehr ich über sie erfuhr, desto größer wurde mein Interesse an ihr und an dem, was sie erlebt hatte und wie es sich auf ihren Körper und ihren Charakter auswirkte. Sie bot sozusagen das perfekte Fallbeispiel, um die Erkenntnisse, die ich bei meiner eigenen Entwicklung erlangt hatte, noch einmal zu festigen und daraus eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben. Die Abschlussarbeit für mein Studium und damit auch zeitgleich meinen Einstieg in die Dinge, die ich zu meinem Beruf machen wollte. Sie wurde zu so etwas wie meinem Versuchsobjekt, an dem sich diverse Theorien testen ließen.
Dass Lahja heute nicht beim Training erschien, ließ sich jedoch mit keiner meiner Thesen vereinbaren. Fünf Minuten stand ich ruhig oben vor der Tür, das war nichts Ungewöhnliches, aber je mehr Zeit danach verging, desto angespannter wurde ich. Keine Nachricht von ihr, keine Entschuldigung, nichts. Zwanzig Minuten harrte ich aus, ehe ich meine Tasche nahm und alleine die Treppen nach unten in den Keller ging, um wenigstens meine eigenen Aggressionen abbauen zu können. Jede Muskelpartie in meinem Körper hatte sich über diese respektlose Ignoranz ihrerseits verhärtet, aber genau diese Energie nutzte ich, um in meinem eigenen Training heute bis ans Äußerste zu gehen. So lange, bis ich von einem Klopfen aus der Konzentration gerissen wurde. Eigentlich rechnete ich schon gar nicht mehr mit Lahjas Erscheinen, deshalb warf ich auch einen wütenden Blick zur Tür und zog sogar in Erwägung einfach nicht darauf zu reagieren, aber letztendlich gab ich nach und durchquerte den Raum. Mit meinem T-Shirt wischte ich mir den Schweiß vom Gesicht und von den Händen, bevor ich die Klinke runterdrückte und erst einmal ins Leere starrte. Bis ich ein keuchendes Geräusch vernahm, den Blick senkte und Lahja dort auf dem Boden kauern sah. Blutend, völlig neben sich stehend. "Scheiße, was ist passiert?", stieß ich aus, all meine Wut auf sie war mit einem Mal verflogen. Stattdessen ließ ich mich augenblicklich vor ihr auf dem Boden nieder, legte meine Hände vorsichtig an ihre Schultern und versuchte sie dazu zu motivieren ihren Kopf zu heben und mich anzusehen. Doch von ihrem hübschen Gesicht war im Moment kaum noch was übrig. Getrocknetes Blut klebte ihr an der Stirn und unter der Nase, eines ihrer Augen war bereits leicht angeschwollen und ihre Haare klebten an ihrer Haut. Eigentlich genau so, als käme sie gerade aus einem zerstörerischen Kampf. "Wer war das? Was tut dir weh? Hat man dich irgendwo schwer erwischt?" Ich senkte meinen Blick an ihrem Körper hinab, aber wenn sie es bis hierher geschafft hatte, dann konnte man zumindest davon ausgehen, dass keine Knochen gebrochen waren. "Kannst du aufstehen?"
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29.07.2015 01:11 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: FIGHT CLUB
Lahja war total erleichtert, als sich endlich die Tür öffnete und sie Zac´s Schuhe vor sich auf dem Boden sah. Er war noch da. Sie würde Hilfe bekommen! Unter schmerzen hob sie dann den Kopf zu ihm, als er mit ihr sprach war sie wieder etwas mehr bei sich, durch die kurze Pause am Boden. „ Alleine schaffe ich es nicht.“ brachte sie gepresst hervor, als er fragte, ob sie aufstehen konnte und einen kläglichen Versuch unternahm, sich mit ihren Händen vom Boden hoch zu drücken. Der Schmerz in ihrem Körper ließ das nicht zu und schien wie von alleine zu blockieren. So schrecklich hatte sie sich das letzte Mal gefühlt, als Brooke sie zusammengeschlagen hatte. Nur mit Zacs Hilfe gelang es ihr dann, auf ihren Beinen halbwegs halt zu finden und in den Trainingsraum zu kommen. Auf der Bank lehnte sie sich gegen die Wand, ihr Blick war noch immer ganz schwammig, wie wenn einem der Kreislauf versagte. „ Das waren... drei Bekannte von früher, damals auch Freunde genannt. Ich war auf dem Weg hier her und sie haben sich in einem Park die Kante gegeben – als sie mich gesehen haben, haben sie Stress angefangen...“ Lahja sog die Luft tief ein, um besser sprechen zu können als ein erneutes, unterdrücktes Geräusch der anhaltenden Schmerzen ihre Lippen verließ und sie ihre Hand auf die Seite ihres Brustkorbes drückte. Sie konnte gar nicht anders, als das einige Tränen sich auf dem Gesicht mit dem Blut vermischten, weil der Druck auf ihren Körper so unaufhörlich war „... ich habe mich auf nichts eingelassen, ich schwöre es. Ich wollte nur weiter gehen.“ es war der Drang sich selber zu verteidigen, weil sie doch auch die ganze Zeit im Hinterkopf hatte, dass es so abwegig war, dass sie sich nicht wehrte. „ Konnte ich auch gar nicht. Sie haben mir gedroht, für alles, was ich austeile eine Anzeige zu schalten. Sie wussten, dass ich noch Bewährung habe. Zac kannst du mir Helfen, bitte? Wenn mein Vater mich so sieht wird er ausrasten, das schaff ich so nicht. Er wird mir nicht Glauben.“ Lahja wusste ja auch warum, er hatte schon zu oft Vertrauen in seine Tochter gesteckt und wurde dafür bitter Enttäuscht – so könnte sie ihm sich aber nicht stellen. Zac war der einzige, an den sie sich im Moment damit wenden konnte und der es auch verstehen würde – die beiden hatten nun schon so oft über ihre Familie gesprochen. Er wusste im Ansatz, wie ihr Vater reagieren würde. Nachdem sie das Geschehnis für ihn zusammengefasst hatte, widmete auch sie sich ihren Verletzungen, die bisher verborgen geblieben waren. Es war ihr in dem Moment absolut egal, was er sehen würde und was nicht – sie bat Zac ihr aus dem Shirt zu helfen. „ Oh Fuck...“ verließ es ihre Lippen als sie sah, wie sich schier ihr ganzer Oberkörper bläulich verfärbt hatte „... sie haben so lange getreten, bis sie Angst bekommen haben.“ sie konnte gar nicht sagen, ob sie zwischen durch das Bewusstsein verloren hatte oder nicht aber sie hatte sie sagen hören, von ganz weit weg, es sei genug sonst hätten sie auch wen auf dem Gewissen. Als sie vorsichtig ihren Bauch und die Seiten abtastete, weil man da am besten dran gekommen war, während sie versucht hatte mit ihren Händen ihr Gesicht zu schützen, drückte sie den Kopf gegen die Wand mit geschlossenen Augen. An den schlimmsten Stellen kamen immer wieder Laute aus ihr heraus, wie von einem geschundenen Tier. „ Habt ihr... für nach den Kämpfen... irgendwas hier?“ Immerhin sahen die Menschen danach doch auch nicht besser aus. Sie fragte das, während sie noch immer mit den Fingern nach der Verletzung suchte, die sie vermutete – als sie bei ihren Rippen angekommen war, bekam Lahja Luftnot „ Die Rippe... war schon mal gebrochen, ich Glaube, die hat was abbekommen. Ich kann nur nicht zum Arzt... das... meine Bewährung.“ brachte sie gerade so heraus. Verdammte scheiße, wer Glaubte denn bitte einer Verbrecherin wegen Gewalt, dass sie einfach so so zugerichtet wurde. Jetzt erst wurde ihr das Ausmaß ihres Gefängnisaufenthaltes für ihr restliches Leben klar und wie sie die Menschen, so vermutete sie, immer wieder sehen würden und das brachte sie erneut dazu, Zec vergewissern zu wollen „ Ich habe... ehrlich nichts ausgeteilt. Ich schwöre es.“ dabei wand sie wenigstens ein wenig den Kopf in seine Richtung. „ Ich wollte das nicht.“
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29.07.2015 16:44 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: FIGHT CLUB
Stützend legte ich einen Arm um Lahjas Körper, griff mit der anderen Hand nach ihrer und half ihr dabei von dem Boden wieder auf die Beine zu kommen. Doch so schwach wie ihre Beine waren und wie sehr sie unter jeder Bewegung litt, trug ich sie eigentlich eher durch den Raum zu der Bank, auf der sie sich schwer keuchend wieder niederlassen konnte. Natürlich war auch mein erster Gedanke gewesen, dass Lahja selbst die Schuld daran trug. Dass sie eventuell jemanden provoziert hatte. Dass der erste Schlag von ihrer Faust gekommen war. Ich kannte das und ich wusste, wie schnell das passieren konnte. Aber als sie mir dann erzählte, was wirklich geschehen war, zweifelte ich keine Sekunde an ihren Worten. Wir hatten so viel Zeit miteinander verbracht, so viel mit und über einander geredet, unheimlich schnell Vertrauen zueinander aufgebaut und ich war mir sicher, dass sie ehrlich zu mir sein würde. Vor allem, wenn es um diese Aggressionen in ihr ging und um den Verlust ihrer Kontrolle. "Scheiße-", verließ deshalb auch bloß meinen Mund, doch auch die folgenden Sätze blieben mir im Hals stecken, als ich ihr dabei half das T-Shirt auszuziehen und das Ausmaß der Schläge und Tritte dieser sogenannten alten Freunde sichtbar wurde. Obwohl ich ständig Verletzungen sah, war das hier noch einmal ein ganz anderes Ausmaß. Auch deshalb, weil das nicht mit Lahjas Zustimmung geschehen war. "Fuck, war denn niemand in der Nähe, der dir hätte helfen können? Hat das niemand gesehen?" Ich beobachtete, wie sie selber ihren Körper abtastete, wie sie versuchte zu kontrollieren, an welchen Stellen sich dieser Schmerz zentrierte, der einfach nicht aufhören wollte. Doch als ihre Finger die Rippe trafen, die schon einmal in Mitleidenschaft gezogen worden war, ging ich selber vor ihr in die Hocke, legte vorsichtig meine Hände an ihren Brustkorb und zog mit sanftem Druck meine Finger über ihren Oberkörper. Ich kontrollierte jeden einzelnen Rippenbogen, den Vorbelasteten ganz besonders, und als ich damit fertig war stand ich wieder auf, legte eine Hand auf ihre Schulter und bat sie sich ein wenig nach vorne zu beugen, damit ich meine Finger an ihrer Wirbelsäule hinab gleiten lassen konnte. "Es fühlt sich nicht so an, als wäre etwas gebrochen." Dass ich mir bei der einen Rippe nicht sicher sein konnte, weil die Haut darüber bereits zu stark angeschwollen war, verschwieg ich. "Ich kann mit Vaseline die Blutungen stoppen. Und wir müssten auch etwas haben, das die Schmerzen ein wenig lindert." Obwohl das selten verlangt wurde, denn der Schmerz gehörte zum Kampf unweigerlich dazu, aber Lahjas Situation war etwas völlig anderes. Deshalb ging ich auch bereitwillig auf die andere Seite des Raumes, öffnete einen Spind aus Metall und holte dort eine kleine Dose mit Pillen heraus, sowie eine Tasche mit diversem Verbandszeug. Als Erstes legte ich ihr eine der Tabletten in die Hand, griff nach meiner Flasche Wasser und schraubte sie extra für sie auf, danach erst kümmerte ich mich darum ihre Wunden zu versorgen. Einige ihrer Verletzungen desinfizierte ich vorsichtshalber und die, die noch bluteten, versorgte ich mit Vaseline. Ich war mir sicher, dass es eigentlich besser wäre einen Arzt aufzusuchen, aber ich verstand auch ihre Problematik gut genug, um sie nicht zu etwas zu drängen, das ihr eventuell die Freiheit kosten konnte. "Du kannst mit zu mir kommen, meine Freundin ist im Moment sowieso nicht da. Ihre Mutter ist aus England zu besuchen und die beiden sind im Wellnessurlaub." Ich ließ die Vaseline wieder in die Tasche fallen und beugte mich ein wenig zu Lahja hinab, um meine Hände um ihr Gesicht zu legen und mit den Daumen ganz vorsichtig ihren Nasenrücken abzutasten und zu kontrollieren, ob auch dort nichts gebrochen war. "Ich ruf uns ein Taxi, okay? Du musst dich unbedingt hinlegen, ausruhen und die Wunden kühlen. Was ist mit deinem Vater? Du musst ihn auf jeden Fall anrufen, damit er sich keine Sorgen macht, oder? Soll ich das machen? Hört er nicht in deiner Stimme, dass etwas nicht stimmt?"
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30.07.2015 01:27 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: FIGHT CLUB
Lahja war so froh über die Hilfe von Zac, denn ihr wurde wieder einmal klar, wie wenig Menschen es nach dem Gefängnisaufenthalt noch gab, an die sie sich wenden konnte. In ihrer Drogenphase hatte sie die meisten Menschen um sich gehabt, diese Konsumierten aber alle mit Sicherheit noch Rauschmittel. Wenn es welche darunter gab, denen sie so weit Vertraute, dass sie sie vielleicht als Freunde bezeichnen würde, musste sie aber aus dem Weg gehen um nicht in Versuchung zu geraten. Außerdem kannte er sich doch auch aus. Wenn auch keinem Arzt gleichzusetzen, hatte er eine Ahnung von Verletzungen und es beruhigte sie, als auch er nach dem Abtasten sagte, es fühlte sich nicht nach einem Bruch oder schlimmeren an. Was für die Schmerzen aber nicht leichter war, denn Prellungen konnten erheblich schlimmer und hartnäckiger sein. In der Zeit, wo er die größeren Wunden versorgte, wo die Haut dem Druck der Tritte nicht hatte standhalten können, wartete sie auf das Einsetzen der schmerzlindernden Mittel. Diese und auch das nachlassen der anfänglichen Angst und des Schocks, motivierten sie zu Antworten „ Da waren nur ein paar Junkies in dem Park. Die wollen nie Ärger und Stress, wegen der Bullen und deswegen hat keiner was gemacht.“ Lahja legte kurz eine Hand auf ihre Augen, denn einen Gedanken wurde sie nicht los, der sich an ihr fest nagte „ Vielleicht habe ich das auch einfach nur mal verdient. Wie sich ein Opfer gefühlt hat. Jemandem, an dem ich meinen Rausch und meine Unzufriedenheit raus gelassen habe.“ Auch wenn sie niemals zu dritt auf einen gegangen war und sich auch selber ein paar Regeln zur Herzen genommen hatte, auch sie hatte schon auf Menschen am Boden eingeschlagen. Nicht nur einmal. Deswegen gestand sie sich auch gar nicht ein, zu Jammern oder sich zu Bedauern. Es gab solche Situationen im Leben zu genüge, in denen sie es eher so sah, als habe sie diese Strafe verdient. Als er dann auch noch Anbot, sie mit zu sich zu nehmen, schaute sie Zac aber wieder an. Lahja kannte das so nicht, natürlich hatte sie ihn um Hilfe gebeten aber war dabei von dem Minimum ausgegangen „ Ich... ich weiß nicht. Wenn ihr das nicht Recht ist? Ich kann mich auch hier hinlegen, alleine und gehe... dann von hier aus Morgen nach Hause?“ Auch wenn sie oft ein Biest war, Menschen, für die sie etwas über hatte, denen wollte sie keinen Ärger oder Umstände bereiten. Das hatte er ja bereits erkannt. So war es auch selbstverständlich, dass sie, als er das mit dem Taxi sagte, sofort zu bedenken gab, dass sie gar nicht genug Geld dafür dabei hatte. Was sie davon Ablenkte, war Kilian – scheiße. Daran hatte sie nicht Gedacht, dass er ihr Anmerken könnte, es Stimmte etwas nicht. Wenn sie nur eine SMS schrieb, dass sie nicht kam, würde er auch stutzig werden – seid dem sie wieder da war, hatte sie das erstens noch nie gemacht und wenn war das immer vorher Abgesprochen. „ Nein, der rastet aus, wenn er einen fremden Kerl am Telefon hört. Er hat es nicht so mit Männern in meiner Nähe.“ trotz des Schmerzes musste sie über diese Feststellung ein wenig Lächeln. „ Ich Glaube, ich rufe Matt an und bitte ihn um eine Notlüge. Sag ihm was passiert ist und er soll Kilian einfach schreiben, ich sei bei ihm. Kilian glaubt mir eh nicht habe ich im Gefühl, vielleicht wäre es auch gar nicht schlecht Matt morgen als Rückendeckung dabei zu haben, wenn ich heim gehe.“ dabei konnte sie ja noch nicht ahnen, dass Matt gerade in Aufregung seinen Aufbruch nach San Francisco plante. Sie lehnte den Kopf gegen die Wand und starrte an die Decke, weil die nächsten Worte weder ihre häufigsten noch ihre liebsten waren „ Vielen Dank, ich weiß echt nicht, wo ich sonst hätte hingehen sollen. Es tut mir auch Leid, dass du so lange warten musstest – das wären mehr als die sonstigen 50 Strafliegstütze, hm?“ vielleicht war dieser dumme Scherz einfach der Gedanke an Matt, der es ja immer wieder schaffte, solche schweren Situationen mit der Art Kommentaren besser zu machen.
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30.07.2015 11:04 |
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Zac William Coles
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RE: FIGHT CLUB
Als Lahja aussprach, dass sie das alles eventuell sogar verdient hatte, sah ich ein paar Sekunden lang von oben zu ihr herab, ehe ich meinen Kopf ein wenig zur Seite lehnte. "Hast du jemals einfach auf irgendeine Person eingeprügelt, die nur im Park an dir vorbei gegangen ist?" Meistens entstand diese Wut doch aus brenzligen Situationen. Simple Auseinandersetzungen in einer Kneipe eskalierten. Man wurde von jemandem provoziert. Oder ich hatte mir irgendwann mit den Neonazis und rechtsradikalen Hooligans bewusst die Leute gesucht, die es mit ihren ausländerfeindlichen Parolen nicht anders verdienten. Aber jemanden in der Öffentlichkeit anzupöbeln, der nichts dergleichen getan hatte und auch noch offensichtlich schwächer war als ich selber, um dann mit drei Personen auf denjenigen loszugehen, bis er fast bewusstlos am Boden lag - das hatte ich selbst während meiner schlimmsten Kontrollverluste nie auch nur in Erwägung gezogen. "Vielleicht ist es nicht schlecht zu wissen, wie sich das anfühlt, aber verdient hat das niemand. Auch du nicht." Mit den Worten packte ich die Erste-Hilfe-Tasche wieder zusammen und verstaute sie am anderen Ende des Raumes im Spind, die Pillendose steckte ich vorsichtshalber in meine Sporttasche, falls Lahja später am Abend noch eine davon brauchen sollte. "Glaub mir, hier willst du nicht schlafen, ich wette hier kommen nachts die Ratten aus allen Ecken." Meine Mundwinkel hoben sich zu einem schwachen Lächeln, während ich meine verschwitzte Sportkleidung auszog und stattdessen wieder in meine Straßenkleidung wechselte. "Keine Diskussion, meine Freundin hat kein Problem damit." Zumindest, wenn sie nicht da ist. Während ihrer depressiven Episoden sah das anders aus, da konnte sie es nicht ertragen, wenn fremde Personen sich in der Wohnung aufhielten. "Und das Taxi übernehm ich. Du kannst es bei mir abbezahlen, indem du mir ein paar mal nach dem Boxtraining im Jugendzentrum beim Aufräumen hilfst." Mittlerweile kannte ich Lahja gut genug, um zu wissen, dass es ihr leichter fiel Hilfestellungen anzunehmen, wenn sie gleichzeitig auch die Chance bekam sich dafür zu revanchieren. Aber selbst wenn nicht ließ ich auch gar keine Widerrede zu, sondern wählte mit meinem Handy die Nummer eines Taxiunternehmens und bestellte uns ein Auto hierher. Erst nachdem ich aufgelegt hatte, sah ich sie wieder an und trotz allem was passiert war, musste auch ich über ihren ironischen Kommentar kurz lachen. "Um ehrlich zu sein-" Ich warf einen Blick zur Uhr, rechnete die paar Minuten ab, die Lahja bereits hier war und schwenkte dann abschätzend mit meiner Hand hin und her. "Wären wir diesmal dann bei etwa 470 oder 480 Liegestützen, die kannst du auch abarbeiten, wenn dir nicht mehr bei jeder Bewegung alles wehtut. Aber erstmal quälen wir uns jetzt die Treppenstufen hoch, du kannst deinen Quasi-Onkel aus dem Taxi anrufen." Weil Lahjas T-Shirt von blutigen Flecken gezeichnet war, gab ich ihr meine Sweatjacke, half ihr vorsichtig beim Anziehen und legte danach wieder stützend meinen Arm um sie, damit ich ihr auf die Beine helfen und danach langsam neben ihr her die Treppen nach oben gehen konnte, was so viel Zeit in Anspruch nahm, dass das Taxi schon dort stand und auf uns wartete, als wir ankamen.
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30.07.2015 20:45 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: FIGHT CLUB
Lahja dachte an ihre Laufbahn, ob es jemals einen Moment gegeben hatte, in dem sie genau so etwas getan hatte aber den gab es Tatsächlich nicht. Trotzdem blieb der Gedanke in ihr verankert, vielleicht half es ihr auch die eigenen Aggressionen zu bewältigen, die sie die ganze Zeit nicht hatte raus lassen dürfen um ihre Freiheit zu schützen. „ Karma meine ich... also jeder, dem ich eine reingehauen hab, der wollte sich sicher nicht unbedingt mit mir schlagen.“ sie konnte solche Dinge aber auch einfach so schlecht Ruhen lassen oder zumindest nicht das letzte Wort ihrer anderen Meinung kundtun. Nur mit einem hatte er Recht, verdient hatte das eigentlich niemand. „ Diesmal... kam auch gar kein rot sehen oder gar keine Aggression von meiner Seite, diesmal hatte ich wirklich einfach nur Angst.“ Lahja wollte das gar nicht laut Aussprechen, sie schien nämlich selber über die Tatsache so überrascht, dass sie danach einige Sekunden lang nur starr den Boden anvisierte. Erst als er von den Ratten sprach hob sie skeptisch eine Augenbraue „ Und da denkst du, ich bin bisher so typisch Mädchen, wenn du die bösen, Mäuse ähnlichen Wesen erwähnst, hält mich das davon ab.“ in ihrer Verfassung war sie nur nicht motiviert zu Diskutieren und so kam auch wirklich keine weitere Widerrede aus ihrem Mund. Im Gegenteil. „ Danke, das ist wirklich lieb von dir. Das ist nicht Selbstverständlich.“ So was konnte man von Lahja immer nur Zähneknirschend erwarten, aber bei dem, was er für sie tat und gerade in ihrer Hilflosigkeit meinte sie das Aufrichtig. „ Ich hätte auch zu Freunden von früher gekonnt aber... ich Glaube ich bin noch nicht bereit dazu, mich mit lauter Drogenkonsumenten zu umgeben.“ noch ein Eingeständnis ihrer Unfähigkeit, auch wenn das Zac zumindest zeigen sollte, dass es ja eigentlich Menschen auf der Welt gab, die auch sie als Freunde bezeichnen konnte. Was war denn los mit ihr? Sie kam sich heute richtig verweichlicht vor und sich von ihm beim anziehen Helfen zu lassen, das machte die Sache nicht besser. Bei den keuchenden Lauten aber auch einfach nicht anders zu Bewältigen. „ Gut, dann lass ich mir bei meiner Genesung etwas Zeit... 470 Liegestützen und aufräumen, nachdem ein paar Halbstarke ihre Sachen auf dem Boden verteilt haben, das klingt jetzt nicht nach dem besten Lockmittel. Wo ist der Trainer in dir? Motivation.“ wenigstens schaffte sie es mit seiner Hilfe ein bisschen das Gemüt zu lockern, wenn auch nur kurzzeitig, bis es die Treppe hinauf gehen sollte. Lahja konnte jetzt gar nicht mehr anders, als bei jedem Schritt einen Fluch los zu lassen – und davon kannte sie zumindest genug. Im Taxi rief sie dann Matt an, aber wegen seiner Halbschwester konnte er ihr Morgen zumindest nicht helfen, sich Kilian zu stellen. Lahja hatte sich daran noch nicht gewöhnt, dass auch sie nun zu der kleinen Familie gehören sollte – es war ihre Alleinstellung, Matt und Kilian zu beanspruchen und da ohnehin so wenige über geblieben waren, passte ihr Jamies auftauchen gar nicht. Aber betteln würde sie auch nicht! Nur etwas patzig legte sie dann auf, nachdem sie sich vergewissert hatte, er würde wenigstens Kilian Entwarnung für den heutigen Abend geben. Wie so oft in diesen Momenten und wenn mal wieder was aus dem Ruder lief, wünschte sie sich ihre Ma an ihrer Seite. Vielleicht wegen der Schmerzen oder auch der Erpressung, weil sie damals mit diesen Leuten ihre Zeit verbracht hatte, heute wog das Gefühl so schwer, dass sie Zac gar nicht mehr ansah oder Aufklärte, was Matt zu den Geschehnissen meinte. Natürlich erinnerte sich an das Gespräch mit ihm über Schwäche aber die zeigte man doch nicht in der Öffentlichkeit! Bei Fremden. Also versuchte Lahja, die negativen und belastenden Gefühle in sich, mit einem harten, verbissenen Ausdruck auf der Miene zu überspielen. Um herum zu keifen oder zu zicken fehlte ihr Schlichtweg die Kraft.
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30.07.2015 22:05 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: FIGHT CLUB
Lahja war wieder in einer dieser Phasen ihres Lebens, in denen einfach alles wie von selber den Bach runter lief. Seid dem sie Brooke auf der Hochzeit wiedergesehen hatte, hatte sie schon so ein ungutes Gefühl in der Bauchgegend und wenigstens darauf war Verlass. Eine Woche danach wurde sie vor der gemeinsamen Wohnung von ihr und ihrem Vater abgefangen, die rothaarige Frau hatte sicher nicht so lange gebraucht um sie ausfindig zu machen. Viel eher ging die junge Frau davon aus, dass sie ein paar Tage unter Beobachtung gestanden hatte – wo sie so den Tag verbrachte und wie ihr Tagesablauf aussah. Jetzt saß sie zumindest neben der alten Bekannten im Wagen und musste sich ihr Angebot anhören, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand der Hochzeitsgesellschaft die Polizei verständigt hatte. Sie ließ sich auch von Summer erzählen, die April entführt hatte um Chas wieder zusammenflicken zu lassen. Lahja sah nicht ein für die alte Bekannte von Kilian zu Lügen, sie wusste ganz genau, dass sie noch eine andere Rechnung mit Chris offen hatte und das reichte. Lieber setzte sie sich für sich selber ein, denn eigentlich hatte sie ganz und gar nicht vor Drogen bei sich zu lagern und diese zu Verkaufen aber Brooke hielt das für eine super Idee. Lahja hatte genug Kontakte, durch alte Bekannte oder aber durch den Job im Jugendzentrum. Als die junge Frau begann von der Bewährung zu sprechen, wurde sie lediglich ausgelacht und Brooke drückte ihr ein dickes Paket in die Hand. Sie wusste ja, wo sie das Bargeld abzugeben hatte und der durchdringende Blick in ihre Augen verriet ihr auch, diese Frau würde sie höchstpersönlich einen Besuch abstatten, wenn nicht. Fuck. Eindrucksvoll war das Geräusch der Waffe und das Bild von Chas leblosen Körper danach noch in ihrem Kopf, schwer schluckend nickte sie also und verließ den Wagen wieder. Es war nicht nur der Gewissenskonflikt mit dem Verkauf sondern auch sich selber davon fern zu halten, wenn sie ihre alten Freunde wieder sah und auch wenn etwas unvorhergesehenes in ihrem Leben passierte. Das ließ natürlich passend nicht lange auf sich warten, als eines Abends Noah anrief um sich zu vergewissern, dass diese offene Beziehung auch für ihn galt. Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen? Warum war sie so dämlich gewesen? Natürlich wollte sie alles und nichts von der anderen Frau wissen danach lief sie nervös vor dem Paket mit dem weißen Pulver herum. Lahja blieb vorerst Stark, lieber sorgte sie dafür das Zeug schnell an den Mann zu bringen und packte Portionen ab, die bei ihr bestellt worden waren. Noch konnte sie vermeiden das im Jugendzentrum zu verkaufen. Egal ob Zac und sie sich noch nicht ausgesprochen hatten, er würde sie sofort ans Messer liefern wenn er das raus bekam. Ihr Stolz verbot ihr auf ihn zuzugehen und lieber ging sie ihm aus dem Weg, denn auch das zerrte noch so an ihren Nerven und Lahja wusste sie konnte jetzt nicht noch mehr an sich heran kommen lassen. Bei Noahs Besuch am Wochenende hatte er ihr dann auch noch von dem Erlebnis auf Acid mit Haily erzählen müssen und sie dachte wirklich ihren Freund dadurch zu verlieren, ihm von Brooke und den Drogen zu berichten aber sie hatte ihm versprochen ihn nie wieder zu Belügen und sie hielt sich daran. Egal was er an dem Wochenende probierte, Lahja versuchte es emotionslos an sich vorüber gehen zu lassen denn gerade im Moment hatte sie zu viel Sorge an die Decke zu gehen, wenn sie irgendwas in sich zuließ. Um dann doch nicht an alten Süchten zu scheitern erinnerte sie sich an die Kämpfe von Zac und auch wenn ihr klar war, dass war nicht richtig und sie absolut nicht vorbereitet auf so eine Situation, weil sie nur alleine Trainierte im Moment konnte sie es nicht lassen. Sie trieb sich vor dem alten Trainingsraum herum, wartete auf irgendjemand der ihr sagen konnte, wann und wo sie auftauchen musste – wenigstens ließen sich diese Männer auch mit ihren Reizen überzeugen – und zwei Abende darauf stand sie vor der Lokation. Die folgenden Tage hatte sie Urlaub genommen, Kilian gesagt er sollte nicht auf sie warten und sich bei einem alten Bekannten angemeldet, gegen zwei bunte Pillen ein Platz auf dem Sofa und keine Fragen. Noah sagte sie am Telefon eine Art der Wahrheit, sie würde einfach an einem Boxkampf teilnehmen und die nächste Bewährungshilfe war auch noch zwei Wochen hin. Etwas enttäuscht war sie dann doch, als sie eine dunkelhaarige Frau vor sich hatte, die eher ungelernt schien aber eigentlich war das auch egal. Sie wusste warum und wieso sie hier war und genau das sollte ihr endlich Erlösung in dem angespannten Körper verschaffen. Lahja sah einfach nur rot, während sie auf die ihr unbekannte Exfreundin von Zac einschlug. Ein paar Verzweifelte Treffer landete sie aber eigentlich nicht der Rede wert. Wer kam denn hier her so ohne Vorbereitung oder wenigstens diesem Hass im Bauch wie Lahja ihn hatte? Natürlich hätte sie das niemals getan, wenn sie gewusst hätte, dass es sich um Nele handelte die in ihrer Manischen Phase einfach nur Wissen wollte, wie sich das anfühlte und was Zac in seinem Herzen gefühlt hatte bei diesen Kämpfen.
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18.09.2015 10:16 |
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Zac William Coles
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RE: FIGHT CLUB
Ganz bewusst hielt ich mich im Moment von beiden Frauen fern, von Lahja und auch von Nele, weil ich seit Jahren wieder das Gefühl hatte die Kontrolle über mein Leben würde mir entgleiten. Das äußerte sich nicht nur darin, dass ich meine Emotionen für sie beide nicht recht deuten konnte, sondern hatte ebenso damit zutun, dass ich die Wohnung aufgeben musste, nach einer neuen, günstigeren Unterkunft Ausschau hielt und auch mein Studium mir immer mehr Probleme bereitete. Dadurch, dass Lahja und ich das Training noch nicht wieder aufgenommen hatten, konnte ich an meiner Arbeit nicht weiter schreiben, aber das war nicht einmal alles. Gerade jetzt nahmen mich die Schuldgefühle darüber völlig ein, immer wieder blätterte ich in meinen Unterlagen oder las die bisherigen fertig gestellten Untersuchungen durch und fragte mich dabei, ob ich nicht wirklich einen Schritt zu weit ging. Ob ich ihr Vertrauen in mich wirklich so missbrauchen wollte, denn wenn diese Arbeit einmal abgegeben war, dann war sie auch für jeden ersichtlich. Dann konnte Lahja alles lesen, was über sie darin stand, wenn sie das denn wollte. Niemand würde wissen, dass es dabei um sie ging, weil ihr Name nirgends erwähnt wurde, aber da standen so persönliche und private Details in meinen Niederschriften - ich war mir fast sicher, dass sie danach nie wieder mit mir reden würde. War es das wirklich wert? Aber was war denn die Alternative? Noch einmal von vorne anfangen? Und dadurch noch ein oder zwei Semester anhängen? Wäre das überhaupt möglich, nachdem ich jetzt nicht mehr die finanzielle Unterstützung von Neles Eltern im Rücken hatte?
All das zerrte so sehr an meinen Nerven, dass ich momentan für mich selber mehr trainierte, als jemals zuvor. Wenn ich morgens aufwachte war ich schon zum Zerreißen angespannt und musste erst einmal eine Stunde durch die Stadt rennen, egal bei welchem Wetter, um sicher zu gehen, dass sich diese negativen Gefühle nicht wieder in mir anstauten und irgendwann explosiv aus mir heraus kamen. Eigentlich hatte ich schon seit Jahren einen festen Wochenplan, nach dem ich mich sportlich betätigte, aber innerhalb der letzten Tage hatte ich das Pensum locker verdoppelt, um mit all dieser Wut und Verzweiflung in mir fertig zu werden, ohne mich selber oder andere in Gefahr zu bringen. Ich versuchte zwar weiterhin verbissen meinen Tag penibel durchzuplanen, weil ich die Erfahrung gemacht hatte, dass mir das am Besten half, um die Kontrolle über mein Leben halten zu können, aber immer wieder musste ich davon abweichen, da ich das Gefühl hatte keine Sekunde länger am Schreibtisch oder in der Universität sitzen zu können. Stattdessen trainierte ich dann nur noch mehr. Natürlich ging ich deshalb im Moment auch öfter als üblich zu den Kämpfen, entweder um mich selber in den Ring zu stellen und der Reihe nach meine Gegner ins K.O. zu befördern, aber auch, um mir einfach nur die Kämpfe von Anderen anzusehen. Es fühlte sich so an, als könnte es mir schon helfen einfach diese Brutalität zu sehen, den Schweiß zu riechen, die Anspannung zu spüren, selbst das war schon wie ein Ventil für mich.
Heute ging ich ebenfalls nur zu dem Club, in dem ich normalerweise mit Lahja trainierte, um diese Atmosphäre in mir aufzunehmen, nicht um selber zu boxen. Etwas später als üblich kam ich dort an, weil ich bis gerade eben noch am Schreibtisch gesessen und mich durch Rechnungen gewühlt hatte, die ich nicht bezahlen konnte, und begrüßte oben vor dem Eingang ein paar andere Männer, die ich kannte, ehe ich direkt durch die Tür hinein ging. Zwei weitere kamen mir auf der Treppe entgegen und amüsierten sich lauthals darüber, dass das Mädchen, das unten im Ring stand, ihre Gegnerin gerade völlig auseinander nehmen würde, aber dem schenkte ich kaum Beachtung. Frauen waren hier zwar selten, aber ich rechnete nicht damit, dass es sich um Lahja handeln könnte, solange wir noch nicht soweit waren. Solange ich ihr nicht das Okay gab. Und Nele erwartete ich hier noch weniger. Doch als ich dann tatsächlich unten in dem dunklen Raum ankam sollte ich jäh eines Besseren belehrt werden.
Als Erstes erkannte ich Lahja im Ring, diesen wütenden und zerstörerischen Blick in ihren Augen, der nur auf ihre Gegnerin fixiert war, und blieb erschrocken stehen. Sie war nicht bereit dafür, das war auch das Erste, was mir durch den Kopf ging. Sie konnte sich nicht kontrollieren, das machte sie schwach in ihrer Verteidigung und unachtsam, deshalb presste ich auch angespannt meine Kiefer aufeinander und spürte die Wut in mir aufsteigen, darüber, dass sie das hier tat, ohne mit mir zu reden. Aber das hielt nur so lange, bis ich erkannte gegen wen sie dort kämpfte und wer diese harten Schläge von ihr chancenlos einstecken musste. Nele?! Mein Verstand setzte mit einem Mal völlig aus, wütend und panisch zugleich schob ich mich durch die Zuschauer hindurch und brach damit eine der wenigen, aber wichtigsten Regeln dieser Kämpfe: Niemand mischte sich ein, bis ein Kampf nicht vorbei war. Dementsprechend hatte die Wut und Unzufriedenheit der Anwesenden zweifellos auf meiner Seite, als ich mich mitten zwischen die beiden stellte, den Rücken schützend in Richtung der deutlich schwächeren Nele gewandt und den Blick auf Lahja gerichtet. "Hör auf! Es reicht!", schrie ich ihr wütend entgegen und nutzte gleichzeitig meine Arme, um sie von mir, aber vor allem auch von Nele weg zu stoßen. Unsicher, ob die beiden überhaupt eine Ahnung davon hatten, gegen wen sie hier eigentlich kämpften.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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18.09.2015 15:40 |
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