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HAILY'S SQUAT ROOM
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Aiden Rutherford
PLEASE DON'T GO
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: HAILY
Im ersten Moment wusste ich überhaupt nicht wie mir geschah, als sich der Körper von Haily plötzlich verspannte. Und nicht nur das, sie entzog mir sogar ihre Lippen, wandte sich zur Seite und zog die Decke bis zu ihrem Kinn hoch, so als hätte ich sie gerade unfassbar verletzt. Was?! Wie denn? Was hatte ich denn gesagt? Eigentlich war sie doch nicht so prüde und deshalb starrte ich auch völlig überfordert und verwirrt auf ihren nackten Rücken, bis mir selber nachträglich mein Fehler auffiel. "Haily. Ich meinte Haily", verbesserte ich mich eilig, rutschte von hinten wieder an sie heran und küsste zart ihre Schulter, zog meine Fingerspitzen über ihre Taille. Nicht aufhören, bitte nicht aufhören. Ich wollte sie nur wieder küssen, wollte nur wieder von ihr berührt werden und mich erneut in dieser Illusion verlieren, die mein Herz so schwer zum Schlagen brachte. Ich wollte mich doch nur Lucy wieder nah fühlen. "Ich hab mich nur versprochen, komm schon." Aber selbst nach weiteren liebevollen Küssen und nachdem ich meine Finger bis auf ihren Bauch geschoben hatte, regte sich nichts in ihr. Genervt stieß ich die Luft aus den Lungen, ließ mich auf den Rücken sinken und schüttelte fassungslos den Kopf. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Sonst ging sie mit jedem ins Bett und jetzt das? Wegen einem kleinen Fehler? Fuck! "Was ist denn dein Problem jetzt, Haily?" Meine Stimme klang ungeduldig und fast schon erbost, aber wie sollte ich auch anders reagieren, wenn sie mir gerade die schönste Illusion nahm, die ich mir hätte vorstellen können? "Stell dich nicht so an, ich hab einfach nur einen falschen Namen gesagt, das wars. Gerade wolltest du das doch noch unbedingt. Und du bist doch sonst nicht so- wählerisch."
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
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23.01.2016 19:26 |
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Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.
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RE: HAILY
War das, was seine Lippen dort verließ, wirklich sein Scheiß ernst? Er hatte nichts aber auch wirklich gar nichts von den Werten und dem Leben des Hippie Mädchens verstanden und gerade mit dem letzten Satz verletzte er Haily unheimlich tief. „Für dich bin ich also – ganz einfach gesagt – nur eine Schlampe, die gerade unbedingt Sex haben wollte. Richtig?“ Sie fragte das leise, sprach das vor sich her, sah ihn dabei nicht an oder rührte sich, um sich zu ihm herum zu drehen. Es dauerte auch etwas, bis sie damit umgehen konnte und das LSD nicht begann, sie in ein tiefes, schwarzes Loch zu ziehen. Verdammt! Sie hatte ihm zu viel zugetraut, sie hatte Gedacht, es ginge ihm auch um sie und nicht um Lucy und empfand sich dabei selber nun als unglaublich dumm. Haily richtete sich auf, sah zur Seite zu ihm herunter und legte die Arme um ihre angewinkelten Beine, dass Aiden nur ihren entblößten Rücken ansehen konnte. „ Du hast gesagt dir fehlt das, auch das Berühren und ich wollte dir zeigen, wie schön das ist. Sein kann. Auch von jemand anderem, nicht nur von Lucy. Das du dich dem nicht ganz entziehen solltest aber ich wollte nicht, dass du dir möglichst gut einreden kannst, ich wäre sie. Aiden ich mag dich, sehr und deswegen hätte ich mit dir geschlafen und nicht weil ich es gerade bitter Nötig habe. Ich schlafe nur mit Menschen, denen ich mich nahe fühle – ich dachte, das hättest du verstanden. Was ich nicht kann, ist dir ab und an das Gefühl zu geben, Lucy wäre nicht Tod, damit du das zulassen kannst. Damit verletze ich mich und auf Dauer ist das auch nicht gut für dich, denn sie würde dir nur mehr fehlen, im Alltag. Es tut mir Leid, dass ich dachte, ich kann dir dabei helfen... mit meiner Art... das kann ich nicht.“ Sie sprach ganz untypisch Ruhig und legte das Kinn auf den Knien ab. Haily war innerlich ganz weit weg, in einer Welt aus plüschigem Wald und weißen Hirschen, in irgendeinem Zauberwald fühlte sie sich immer wohl unter LSD. Das Mädchen kämpfte mit allen Mitteln gegen einen schlechten Trip.
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24.01.2016 18:53 |
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Aiden Rutherford
PLEASE DON'T GO
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RE: HAILY
Diese Definition von sich selber, die Haily gerade aus meinen Worten zusammen spann, klang so absurd, dass ich hörbar darüber auflachte. "Wann hab ich denn gesagt, dass du eine Schlampe bist?", erwiderte ich bissig, ebenso fassungslos wie ratlos. Sie hatte Sex mit vielen verschiedenen Männern oder Frauen, nur das hatte ich erwähnt und das entsprach doch auch der Wahrheit. Wenn sie das wollte, dann bitte. Gerne. Sollte sie doch. Diese negative Definition als Schlampe kam allerdings nicht aus meinem Mund. "Ich versteh halt einfach nicht, warum du dich jetzt gerade bei mir so anstellen musst." Unter anderen Umständen hätte ich jetzt vermutlich noch länger mit ihr diskutiert, aber diese Intensität meiner Illusion nahm mich nachhaltig mit, beschäftigte meinen Kopf und lähmte mein gesamtes Verhalten. Lucy war doch gerade noch so greifbar nah gewesen, ich wollte einfach nur wieder dorthin zurück, aber anstatt sich mir hinzugeben, richtete Haily sich langsam auf und sprach weiterhin ganz ruhig und sachlich mit mir. Versuchte mir zu erklären, weshalb das nicht funktionieren konnte. Für jeden anderen wär das schnell nachvollziehbar gewesen, jeder andere wäre auch sicher sensibler mit dem Schmerz in ihrer Stimme umgegangen und hätte verstanden, dass ich sie mit meinem Verhalten gerade wirklich verletzte, aber ich hatte nur Augen für Lucy. Meine Sinne waren nur auf meine verstorbene Freundin getrimmt und vielleicht hatte ich Haily deshalb nie so wahrnehmen können wie sie es verdiente. Bei unserer ersten Begegnung war sie für mich nur eine Frau gewesen, unbedeutend, ein Objekt zur Lustbefriedigung, aber durch mehrere absurde Zufälle waren wir zu so etwas wie Freunden geworden. Nur Freunde allerdings, ich hatte das niemals mit ihrer Funktion als Frau verbunden und ich hatte auch nie einen Gedanken daran verschwendet mich ihr nicht nur auf mentaler, sondern auch auf sexueller Ebene zu nähern. So wie bei Lucy damals. Mein Unterbewusstsein wehrte sich strikt dagegen diese Dinge miteinander zu verbinden, um zu verhindern, dass ich Lucy dadurch verlor. Und das resultierte letztendlich darin, dass ich mich vor diesen Vorwürfen von Haily völlig verschloss, dass ich mir über die Augen rieb und kopfschüttelnd aus dem provisorischen Bett aufstand. "Wenn du das willst und wenn ich das will, warum machst du denn jetzt so ein riesiges Drama daraus?" Schon an meiner Reaktion hörte man, dass ich ihre Worte gar nicht recht an mich heran ließ. "Warum interessiert es dich überhaupt, wie ich damit umgehe und was das hier -" Ich deutete einmal auf sie, dann auf mich. "Für mich bedeutet? Du bist doch sonst immer so unglaublich frei und ungezwungen und erzählst mir etwas von irgendwelchen Einhorn-Fantasien oder komischen Wäldern, in die du auf LSD abdriftest, aber wenn ich mir versuche irgendetwas vorzustellen, dann ist das auf einmal so verwerflich? Willst du nicht immer, dass alle Menschen glücklich sind? Sagst du mir nicht dauernd, dass es nichts Schöneres gibt, als das? Hier, das hier hätte mich glücklich gemacht." Schon wieder schüttelte ich meinen Kopf, wandte mich einfach von ihr ab und suchte zwischen den Kissen nach meinem T-Shirt. "Scheiß drauf. Kann ich gehen? Oder drehst du auf deinen Psycho-Drogen dann völlig ab?"
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
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24.01.2016 23:42 |
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Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.
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RE: HAILY
Es war eindeutig schwer, Haily runter zu ziehen oder fertig zu machen oder zu verletzen. Sie blieb meistens resistent aber Aiden bewies gerade Eindrucksvoll, wie gut er das drauf hatte. Wie er in der Wut nicht zusammenhanglos etwas faselte sondern ihre Schwachstellen zu einem schmerzhaften Stich in ihrem Herzen werden ließ. „ Warum ich mich bei dir anstelle? Ich bin doch sonst nicht so wählerisch?“ Was sollte ihr das sonst sagen, als das er sie als jemanden sah, der für Ausnahmslos jeden die Beine breit machte. Jetzt auch noch für seine Illusion seiner verstorbenen Freundin? „ Ich... es tut mir Leid. Ich... du hast mich nicht verstanden.“ Er hatte wirklich nichts verstanden, was etwas mit ihrer Welt zu tun hatte oder was sie anging. Warum hatte sie das bloß angenommen? Haily hatte sich so in ihm getäuscht. „ Ich... drifte in meine Welt ab. Ich will das man glücklich ist – auch du – und es tut mir Leid, dass ich dir das nicht geben kann aber ich würde nie jemanden dazu benutzen. Ich bin doch... kein Gegenstand oder eine Illusion Aiden, ich bin ein Mensch. Mit Herz und Gefühlen. Zwar frei aber das ändert doch nichts daran. Es ist meine Schuld, dass ich nicht gesehen habe, dass du das nicht verstehst – ich hätte das sonst nie vorgeschlagen.“ Sie musste tatsächlich über sich selber Lachen, griff sich zweifelnd ins Haar. „ Irgendwas... habe ich gespürt. Eine Verbindung und wenn... ich das fühle, dann will ich auch mit jemandem schlafen aber doch nicht, wenn der sich eigentlich einen ganz anderen Menschen dafür Wünscht. Dafür ist mein Körper mir zu viel Wert und die Seele darin. Aiden, ich mag dich und deswegen wollte ich das und nicht weil die Gelegenheit gepasst hat.“ Sie rappelte sich auf, weil er im Begriff war zu gehen bis er etwas sagte, was sie total schockierte. „ Geh. Verschwinde und komm nicht wieder her.“ So Ernst hatte sie ihn wohl noch nie angeschaut. „ Selbst wenn, es darf dir scheiß egal sein, ob ich hier gleich durchdrehe. Du machst dich über mich lustig. Wie ich Lebe. Wie ich denke. Wie ich die Welt sehe. Was ich Rede. Was ich fühle. Das ist alles okay, dass machen die meisten – ich kann das mit Humor nehmen und mag dich trotzdem aber ich bin nicht dumm. Ich bin nicht hilfsbedürftig oder auf dich angewiesen und wenn du so über mich denkst und wenn du mir so weh tun musst, dann kann ich verzichten.“ Ihr Herz schlug schwer, natürlich war ihr schlecht und sie fühlte sich miserabel. Haily hatte keinen argen Stolz und ließ ihn das nicht sehen, nein, sie hatte Tränen in den Augen, zog sich gekrümmt ihr Oberteil wieder an und nahm sich die wärmste Decke vom Fleck um in dem dunklen Treppenhaus zu verschwinden. Sie wollte nur schnell weg, sich in einem Eckchen von dem Haus verkriechen und alleine im dunklen Angst haben. Tausend Schatten als Monster zu sehen waren ertragbarer als dieses komische Loch, was Aiden in ihr hinterließ. Haily sagte nur ein mal Lebewohl, das wusste er.
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25.01.2016 20:54 |
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Aiden Rutherford
PLEASE DON'T GO
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RE: HAILY
Haily hatte mich tatsächlich noch nie so angesehen, wie sie mich jetzt ansah. Sie hatte auch noch nie so mit mir geredet, wie sie es jetzt tat. In dieser freien jungen Frau, die normalerweise so glücklich schien, die das Leben liebte und das auch mit jeder Faser ihres Körpers zeigte, geschah auf einmal etwas anderes. Sie lachte nicht immer, ich hatte sie wegen ihren Brüdern auch schon verzweifelt erlebt oder traurig, aber nie wütend. Nie so ablehnend wie sie sich jetzt mir gegenüber verhielt. Und das tat verdammt weh. Ich würde es nicht zugeben und ich würde es ihr ganz sicher auch nicht so deutlich zeigen wie sie das mit ihren Gefühlen machte, aber das schmerzte und das würde auch noch nachhaltig schmerzen. Jetzt gerade handelte ich aber so wie ich es am Besten konnte, nämlich egoistisch und stolz. Ich ließ mich nicht von ihren Worten beeinflussen, ließ ihre Ansprache nicht einmal so richtig zu mir durch, ich würde ihr nicht widersprechen oder ihr Recht geben, nichts davon. Ohne ein Wort zu sagen schüttelte ich nur noch einmal meinen Kopf, zog mir mein T-Shirt wieder an und griff auch nach meiner Sweatjacke, Haily hatte zu dem Zeitpunkt den Raum schon längst verlassen. Eigentlich wollte ich das nicht, dieses Lebwohl für immer, das aus einmal aus dieser simplen Auseinandersetzung erwuchs, aber das, was sie wollte, das konnte ich ihr auch nicht geben. Eine körperliche Beziehung zueinander, zusammen mit der mentalen Verbindung. Sex, Zuneigung, Nähe, der Austausch von Zärtlichkeit und gleichzeitig auch noch all die Attribute, die zu einer Freundschaft gehörten. Das ging nicht, das funktionierte mit mir nicht. Ja, vielleicht hätte man darüber sprechen kennen und wenn ich nicht so verletzend geworden wäre, dann hätten wir dieses Missverständnis vermutlich einfach aus der Welt geräumt, aber so war ich nicht. Sie hatte mich verletzt, wenn auch unbewusst, also musste ich sie ebenso verletzen. Und außerdem fehlte mir Lucy, verdammt. Meine Freundin fehlte mir und ich war noch immer so verzweifelt und so traurig nach ihrem Tod, ich war wütend und hilflos und das alles kam jetzt auf einmal zurück, drückte gnadenlos auf meine Brust. Das musste auch erstmal verarbeitet werden und wie immer, wenn mir etwas zu viel wurde, flüchtete ich mich auch diesmal in erlösende Besinnungslosigkeit. Ganz weit weg von Haily und von allem, was ich mit ihr verband.
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26.01.2016 01:13 |
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Noah Scott
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RE: HAILY
Mit Sicherheit hatte es mich im ersten Moment enttäuscht, als Haily vor einigen Wochen urplötzlich die Stadt verlassen hatte, ohne sich von mir zu verabschieden oder mir zumindest einen Zettel zu hinterlassen. Aber mit der Zeit musste ich lernen, dass auch das dazu gehörte. Sie hatte mehrmals davon geredet wie sie tatsächlich alles hinter sich ließ, wenn sie weiterzog, und dass sie ganz bewusst mit ihrem vorherigen Leben abschloss. Natürlich war das verletzend für die Menschen, die dadurch zurück blieben, aber man musste gleichermaßen auch anerkennen, dass es niemals Hailys Intention war jemandem wehzutun. Das war einfach ihr Leben, so war sie und nach einer Weile war das auch okay für mich. Vor allem, als ich hörte, dass sie meine Kleidung bei Matt abgegeben und sogar eine Zeit lang bei ihm gewohnt hatte. Es freute mich zu sehen, wie sie ihr Leben genoss und dass sie weiterhin großartige Menschen kennenlernte, die ihr Leben zweifellos bereichern würden. Matt war so jemand, das wusste ich, aber als ich etwas später tatsächlich von ihr angerufen und nach der Adresse von Aiden gefragt wurde, war ich mir nicht sicher, ob für ihn dasselbe galt. Bei dem Telefonat hatte sie sich damals kurz gehalten, sie klang aufgeregt, abwesend, durch den Wind und ich wollte sie nicht mit meinen Fragen aufhalten, wenn sie eigentlich ein anderes Ziel hatte, aber ich fragte mich seitdem öfter, woher die beiden sich wohl kannten und was es mit dieser Bekanntschaft auf sich hatte. Aiden war doch normalerweise kein Mensch, an dem jemand wie Haily lange Gefallen finden könnte. Er war viel zu negativ, viel zu wütend, viel zu gebrochen und deshalb ging ich auch eigentlich fest davon aus, dass sich der Kontakt zwischen den beiden schon längst im Sand verlaufen hatte, als ich gestern erneut von ihr angerufen wurde. Wieder klang sie aufgeregt, diesmal aber mit einem hoffnungsvollen Unterton. Sie redete wieder so schnell und so durcheinander, dass die Hälfte der wichtigen Informationen gar nicht recht zu mir durchkam, aber am Ende des Gesprächs wusste ich zumindest, dass sie sich in einem leerstehenden Haus eingenistet hatte, dass sie ein Solikonzert dort spielen wollte und dass wir uns sehen mussten. Praktischerweise war ich sowieso grad in Los Angeles und Lahja schien es mir auch nicht allzu krumm zu nehmen, dass ich Haily an einem Abend meines Aufenthalts besuchen wollte, also- war ich jetzt hier. In einem Industriegebiet. Gemeinsam mit Maggi, die immer wieder nervös zu mir sah. "Ziemlich sicher. Zumindest, wenn ich die Karte noch richtig im Kopf hab. Vorausgesetzt ich hab auch wirklich die richtige Adresse." Amüsiert sah ich Maggi an, doch gerade bevor sie dadurch noch mehr Angst bekam blieb ich vor einem Haus stehen und starrte nach oben. "Das müsste es sein. Glaub ich." Vertrauenserweckend war das nicht, weder meine unsichere Aussage, noch die schwere Tür, die ich mit all meiner Kraft aufstemmte. "HAILY?", rief ich laut ins Innere, ging dabei ohne zu Zögern ein paar Schritte hinein und sah mich interessiert um. "HAILY? BIST DU DA?"
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28.01.2016 01:40 |
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Haily Stone
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RE: HAILY
Wenn dieses verquere Mädchen eines nicht gut konnte, dann war es Trübsal blasen. Sie hatte sich schon öfter von Menschen in ihrem Leben verabschiedet, bei denen es weg getan hatte und im ersten Moment das Herz schmerzte, als wenn man einen Dolch hinein rammte – jüngst war das bei ihrem Exfreund so gewesen, von dem sie sich auf dem Weg nach San Francisco getrennt hatte oder aber auch von allen anderen herzlichen Personen – wie Noah, Jamie und Matt. In dieser Nacht genoss sie zwar, wie der LSD Trip sie absurd ablenkte. Wie sie sich alleine vor jedem Schatten in eine Ecke kauerte, weil er gruselig ausschaute aber am nächsten Morgen, als die Sonne aufging, suchte sie das Dach auf und kam sich bei dem Sonnenaufgang vor, als habe sie einen ganzen Krieg alleine geführt und gewonnen. Gegen eine Armee aus Zombies. Eine ausgewogene Runde schlafen in der Sonne von Los Angeles tat dann ihr übriges, das Vitamin D und den Glückshaushalt von Haily wieder in Schwung zu bringen und ihren neuen Zielen und Träumen nachzujagen. Klar, bei dem Konzert kam ihr Noah in den Sinn und ohne peinlich berührt zu sein, weil sie ihn im ungewissen in San Francisco zurück gelassen hatte oder aber weil sie ihn letztens nur für die Adresse von Aiden kontaktiert hatte, rief sie ihn von der Telefonzelle aus an, um ihm nur euphorisch von wirren Plänen und Visionen zu erzählen. Er musste das hier sehen und er musste bei dem Konzert dabei sein. Genau so sagte sie das auch in den Hörer. Als er dann sagte, er würde kommen, freute sie sich fast ein Loch in den Bauch. In den Tagen, die vergangen waren, hatte Haily vorwiegend Utensilien angeschleppt zum Renovieren. Ein paar Künstler, die jüngst ihre Unterkunft verloren hatten, halfen ihr die maroden Wände zu streichen und den Müll aus dem Haus zu schaffen. Einer kannte sich tatsächlich etwas mit Elektrik aus und Nachts gingen sie auf die Jagd, Kabel klauen. Da passierte so viel in ihrem Leben gerade. Ihr Name schallte durch den Flur, sie spitzte die Ohren und Lächelte. Er war da! Haily hatte die Zeit vergessen, während sie die Küche von rechts nach links rückte, oder eher ein paar zusammengeschusterte Küchen-Einzelteile, die sie auf einem Sperrmüll-Bummel entdeckt hatte. Wie zu erwarten rannte sie schwungvoll die Treppe runter – eventuell ein bisschen bedrohlich wirkend für Noah und sprang ihm auch von der 5. Stufe aus in die Arme. Beide stürzten zu Boden, egal. Sie kuschelte ihn, sie küsste ihn auf die Wange und die Nase und die Stirn. „ So schön dich zu sehen! Unglaublich schön!“ rief sie aus, bis ihr auffiel, da war ja noch jemand? „ Oh, entschuldige – warum sagst du denn nicht, dass du wen mit bringst... du bist aber nicht Lahja, hm? Also wenn ,wäre auch nicht schlimm.“ Sie ahnte nur auch, seine Freundin könnte – ganz vielleicht – ein Problem damit haben, wenn er hier bei ihr war, obwohl er sie besuchte in Los Angeles. Naja, sollte er doch für sich entscheiden. Sie hatte auch andere Freunde. Sofort schloss sie auch die vermeidliche Maggi in die Arme. Komisch, die war ganz steif dabei aber das tat der Sache ja keinen Abbruch. „ Das ist mein bescheidenes Eigenheim. Etwas... gewöhnungsbedürftig aber bald ist es hier... ganz wunderschön. Wollt ihr gucken? Hm? Kommt schon. Die anderen sind gerade leider nicht da aber ich... ich bin ja da.“ Das reichte auch, oder? Die Überforderung von Maggi sprach Bände aber ganz Absurderweise sah diese Haily ein ganz klein bisschen Neugierig an. Haily konnte nicht ahnen, dass sie sich gerade fragte, ob das blonde Ding geistig verwirrt war. „ Wie geht es dir Noah?“
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28.01.2016 20:23 |
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Noah Scott
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RE: HAILY
Obwohl ich zwar tatsächlich erschrak, als Haily auf einmal die Treppe herunter gestürzt kam und sich überschwänglich in meine Arme warf, hatte ich mir unser Wiedersehen genau so vorgestellt. Haargenau so. Lachend ließ ich mich deshalb auch einfach zurück fallen und drückte Haily so lange gegen meine Brust, bis sie mein Mitbringsel erkannte und wie ein Hund direkt darauf ansprang. Vorstellen musste ich Maggi nicht mehr, ihren Namen schaffte sie anscheinend noch so gerade, aber danach verschlug es ihr dann doch die Sprache und ich übernahm, während ich mich ebenfalls wieder aufrappelte. "Ich hab Maggi eben zufällig auf dem Weg zum Strand kennen gelernt, sie ist neu in der Stadt und kennt noch nicht so viele Leute. Und sie hat so eine unfassbar schöne Stimme, dass ich sie einfach direkt mitgebracht hab. Also beim Singen. Aber auch wenn sie nicht singt, natürlich." Als Haily sich wieder in meine Richtung drehte, als wir einander ansahen und es sich so anfühlte als wären wir nie getrennt voneinander gewesen, konnte ich gar nicht anders als sie noch einmal fest in meine Arme zu nehmen und sie vor Glückseligkeit sogar ein bisschen hin und her zu schwenken. "Es ist echt so schön dich zu sehen, das glaubst du gar nicht. Und du hast ein Haus! Ich meine--" Sprachlos löste ich mich wieder von ihr und breitete die Arme ein wenig aus, kopfschüttelnd. "Das ist so ein großartiges Projekt, ich will alles sehen. Wie lange bist du schon hier? Und was hast du alles noch vor? Du musst mir so viel erzählen!" Passendes Thema, um direkt mal eine Überleitung zu bilden. "Und Gus? Dein Bruder? Du warst bei Matt? Du kennst Aiden? Wie klein ist die Welt? Und wir haben uns trotzdem so lange nicht gesehen?" Da klang überhaupt kein Vorwurf mit, eher hob ich grinsend meine Mundwinkel über den absurden Zufall, dass sie so viele Bekannte von mir auf ihrem Weg getroffen hatte. "Mir geht es großartig, ehrlich. Alles gut bei mir. Lahja ging es die letzten Wochen nicht so gut, das war ziemlich- belastend. Aber sonst geht es mir fantastisch." Lächelnd sah ich einmal zwischen Haily und Maggi hin und her, um Maggi auch nicht aus dem Gespräch auszuschließen.
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28.01.2016 22:36 |
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Haily Stone
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RE: HAILY
Neugierig sah Haily das hübsche Mädchen an, was Noah angeschleppt hatte aber auch mit einem unfassbar offenen Lächeln. Natürlich löcherte sie die Überforderte Maggi mit Fragen über Fragen, dass sie ein wenig erschlagen war, überging Haily gekonnt. Apple selber war total verwirrt, wer war denn bitte so offen und plapperte so ohne Punkt und Komma? Trotzdem – war dieses verrückte Ding ein bisschen ansteckend und deswegen rang sie tatsächlich mit einem Lächeln. Wenigstens hatte Noah sie nicht verschleppt sondern es gab dieses ominöse Hippie Mädchen wirklich. „ Und... und wenn du eine tolle Stimme hast, bist du hier genau richtig. Also... auch ohne natürlich aber so noch mehr. Dann musst du bei dem Solikonzert mit machen und da lernst du dann auch ganz viele Menschen kennen.“ Freudestrahlend sah sie Maggi an, bis Noah es war, der begann Haily einiges zu fragen aber ihr war viel eher danach, zu zeigen, was sie erschaffen hatte oder eher erschaffen wollte. „ Na los, kommt schon, ich zeige euch alles...“ Nachdem sie beide Hände ergriffen hatte, eine von Noah und eine von Maggi, lief sie mit ihnen die Flure nach oben. Scheuchte sie durch die verschiedenen Räume. „ Seid... keine Ahnung. Fast zwei Wochen bin ich hier oder weniger? Keine Ahnung. Bin irgendwie... darüber gestolpert. Chas hat mich bei Aiden einkassiert und als ich wieder gehen konnte, bin ich hier durch geschlendert. Oh Noah, du musst ganz viel helfen, bitte! Es soll so schön werden. Stell dir vor, ich arbeite sozusagen jeden Tag auf meiner Baustelle.“ Lachte sie ihn an. Ja, Bemerkenswert. Als sie auf dem Dach angekommen waren, war sie außer Atem und deutete einmal um sich. „ Hier soll es stattfinden. Mit grillen, was zu trinken, Musik und Menschen die Spaß haben, hier zusammen zu sein und etwas hier zu bewegen.“ Haily drehte sich zu den beiden. „ Was sagt ihr?“ Maggi hatte es die Sprache wieder verschlagen, dass sie nur anerkennend nickte. Sie kannte solche Häuser aber das konnte sie ja nicht so durchsickern lassen. Außerdem, sie hatte sich da fern gehalten, dieses Gemeinschaftsgefühl machte ihr Angst. Es erinnerte sie an das Kinderheim. Haily hob sich aber noch mal ganz besonders ab. Die schien nun bei Noahs Fragen angekommen zu sein, wand sich aber ein wenig darum, sie zu Beantworten. Schlechte Laune wollte sie nicht. „ Aiden und ich haben... gestritten und Thema ist erledigt. Gus... erinnert sich nicht an mich als seine Schwester. Erledigt. Aiden wollte mit mir zu ihm... zum Reden. Erledigt. Wenigstens sehe ich Chas ab und an und Matt wird auch ein bisschen helfen hier, wenn er Zeit und Muse hat. Wenn er zu faul ist, hol ich ihn persönlich.“ Natürlich war das alles nicht einfach erledigt aber was sollte sie tun? Aiden und sie – das war einfach zu verschieden. „ So schön dich zu sehen. Wirklich. Als meine Brüder da standen, hab ich einfach rot gesehen und musste weg. Das war zu viel aber sonst hätte ich dich nicht aus meinem Leben haben wollen. Toll, dass wir uns wiedersehen. Du kannst Lahja gerne mal her bringen, wenn es sie Ablenken könnte oder so. Obwohl ich auch bei Matt oder als ich in der Kneipe mit Kilian gejobbt habe echt Sorge hatte, sie kommt mit einem Baseballschläger vorbei. Wie geht es Matt und Kilian denn? Und Jamie? Hatte noch keine Zeit da mal nach zu hören. Die kleine ist ja soooooo niedlich. Was ist sonst so los bei dir? Wo ist meine Gastfreundschaft, was trinken, rauchen, keine Ahnung welche Wünsche?“ Skeptisch hob Maggi die Augenbraue, Haily sah das sofort. „ Keine Angst, du musst nicht so dreinschauen. Sag mir, was ich für dich tun kann, hm?“
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29.01.2016 23:07 |
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Noah Scott
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RE: HAILY
Vollkommen fassungslos folgte ich Haily durch das gesamte Haus, das zu diesem Zeitpunkt zwar eher noch einer großen Bauchstelle ähnelte, aber mit all den Visionen und Plänen, die sie uns dazu ausführlich ebenfalls näher brachte, bildeten sich in meinem Kopf schon wundervolle Vorstellungen darüber, wie es hier in ein paar Wochen oder Monaten aussehen konnte. Auf dem Dach nickte ich daher auch unheimlich beeindruckt. "Das ist unfassbar, Haily. Ehrlich. Und du arbeitest! Freiwillig! Ganz ohne Bauchschmerzen!" Mit einem offenen Lachen sah ich ihr ins Gesicht. "Ich helfe dir so viel ich kann, versprochen. Wenn du hier im Haus Platz für mich hast, dann bleibe ich ein paar Wochen." Das würde mir wahrscheinlich meinen Job in der Kneipe kosten, wo ich einmal wöchentlich spielen durfte, gegen eine kleine Gage, aber ich hatte in den letzten Jahren gelernt mehr auf mein Herz zu hören. Und mein Herz sagte mir, dass ich unbedingt ein Teil von dem sein wollte, was hier in diesem Haus und um Haily herum gerade geschah. Eher besorgte es mich wie Lahja wohl darauf reagieren würde. Meiner Meinung nach tat uns die Fernbeziehung gut, deshalb hatte ich bisher auch nicht in Erwägung gezogen zurück nach Los Angeles zu kommen - und natürlich auch, weil mein Leben mittlerweile in San Francisco stattfand und ich es dort liebte - aber wenn ich tatsächlich für ein paar Wochen wieder hier leben würde, dann würde das auch gezwungenermaßen viel in unserer Beziehung ändern.
Schulterzuckend schob ich das Thema aber erstmal von mir und nahm Haily lieber noch einmal fest in den Arm, als meine Fragen anscheinend in die falsche Richtung gingen und sie ihre Mundwinkel auf einmal hängen ließ. "Falls es dir hilft, von sehr vertraulichen Quellen-" Matt. "Weiß ich, dass Gus mal eine Zeit lang nach dir gesucht hat? Ich weiß nicht genau, worum es da geht, aber es hat sich nicht so angehört, als wäre das für ihn auch schon erledigt." Aufmunternd lächelte ich sie noch einmal an. "Und Aiden, ganz ehrlich, sei froh, dass du den los bist. Es ist seine Schuld, dass es Lahja in den letzten Wochen so scheiße ging. Hätte der uns Bescheid gesagt- wegen Chris--" Kopfschüttelnd ließ ich den Rest des Satzes einfach offen, um nicht zu sehr ins Detail zu gehen, obwohl ich nicht einmal bemerkte wie sich der Gesichtsausdruck von Maggi plötzlich änderte. Hätte dieses Arschloch von Aiden uns damals direkt informiert, nach Lucys Tod, dann wäre Lahja vielleicht nie etwas passiert, verdammt. "Egal. Ich frag Lahja auf jeden Fall, ob sie mal mitkommen möchte, aber ich warne dich schonmal vor, sie ist nicht so wirklich diese Art Mensch, der schnell von etwas begeistert ist." Ha, Haily und Lahja waren eher wie zwei völlig unterschiedliche Pole. Meine Freundin würde sicher nicht freudestrahlend durch dieses alte Haus rennen und sich dabei von Hailys Visionen mitziehen lassen. "Matt geht es ganz okay. Es sieht so aus als wären Madison und er jetzt endgültig getrennt, also freut er sich sicher über die Ablenkung, wenn er dir hier helfen kann. Kilian ist auch von April getrennt, er ist also gerade auch nicht besonders gut drauf, und Jamie zieht sich wohl so durch. Ich hab sie auch länger nicht gesehen, ich weiß nur, dass sie zum Jahreswechsel ein paar Tage im Krankenhaus war, aber ihr geht es anscheinend wieder besser." Weil grad so wunderschön die Sonne über Stadt unterging, drehte ich mich noch einmal um mich selber, voller Glück über diesen idyllischen Ort hier auf dem Dach, und lief langsam zum Rand des Gebäudes, um über die Mauer nach unten zu spähen. "Was zum Rauchen wär schön, ich hab grad nichts mit. Und irgendetwas zum Trinken, egal was."
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30.01.2016 12:45 |
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