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EAST LOS ANGELES
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.


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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #41
RE: EAST LOS ANGELES
Lahja hatte schon viele Reaktionen auf ihren Schicksalsschlag erlebt und je nach Zustand war ihre eigene Reaktion darauf ganz unterschiedlich ausgefallen. Zu beginn hatte sie diese Geschichte und zu erzählen, was dort geschehen war, unfassbar aus der Bahn geworfen und die wenigsten hatten sie seid dem Tag je gehört. Es war generell schon eine Weile her, dass sie ein Wort darüber verloren hatte. Wie auch immer es dazu kam, ihn das alles Wissen zu lassen, diese Reaktion war einfach unfassbar beruhigend. Diese Reaktion ließ sie etwas verarbeiten, indem sie es aussprach aber sie musste sich danach nicht noch weiter unwohl fühlen. Auf Miteid, auf Wut, auf all die vielen Emotionen, die sie dazu erfahren hatte, musste man selbst auch Reagieren und hier? Hier konnte sie sich einfach in der Musik flüchten, die Blaze ihr auch noch vorgab und sich in seinen sanften Berührungen verlieren. Die ließen sich unter dem Einfluss des Heroins auch verdammt gut aushalten. Mehr als das. Sie erinnerten sie daran, es gab auch anderes, als das, was Chris ihr angetan hatte. Dieses Intensive kennen lernen der beiden und die Zuversicht, sich irgendwo auf dieser Welt nicht alleine Deplatziert vorzukommen, die sorgten dafür, dass Lahja ihm dieses tiefe Vertrauen schenken konnte, was er auch irgendwo einforderte. Indem er sie dazu zwang, sich zu ihm zu drehen – ohne das sie ihren Kopf so von ihm wenden konnte, dass er nicht genau sah, wohin sich ihre Blicke verloren. Diese Liegeposition ermöglichte ihm, alles von Lahja im Blick zu haben und das war wohl das größte, was sie ihm geben könnte. Manche Menschen schafften es nie so nahe an die junge Frau heran, viele Menschen erkämpften sich das hart aber niemals hatte sie es bisher einfach so bereitwillig hergegeben. Es mochte an dem Rausch liegen, denn Heroin war bekannt dafür so schnell in eine Abhängigkeit zu führen, weil das Gefühl im Rausch so allumfassend gut war aber Lahja wollte das nicht darauf reduzieren. Immerhin hatte sie die ersten Erfahrungen mit dieser Droge die schlimmsten Alpträume erleben müssen. Blaze war einfach wie eine kleine Insel, eine die ebenso zerstört und stürmisch schien wie sie selbst aber deswegen konnten die beiden sich auf dem Boden des anderen auch so gut zurecht finden.
Endlich gelang es ihr irgendwann in einen ruhigen, tiefen Schlaf zu fallen und all ihre Akkus wieder aufladen zu lassen. Die ersten Stunden fühlte es sich fast wie Tod an, denn die absolute Erschöpfung hatten die beiden mehr als Provoziert. Erst als Blaze schon los gezogen war, da verfiel sie ab und an in ein Unwilliges und Unruhiges wälzen und wäre sie eher wach geworden, dann wäre sie auch schon nicht mehr hier. Auch Lahja traf die Realität an diesem Tag verdammt hart und wenn man ihr die Chance gelassen hätte, sich der Offenbarung und der Blöße zu entziehen, die dieser Familienstreit vor den Augen von Blaze gestern bedeutete, hätte sie ihn wohl nie wieder gesehen. Wie dumm war sie auch, hier bei ihm einzuschlafen und das auch noch, nachdem sie ihm von all den Dingen mit Chris erzählt hatte? Er würde sie eh nie wieder anfassen, verhalten sein, wie alle anderen und sie konnte am allerwenigsten gebrauchen, sich nun wieder an die Zeit danach zu erinnern. Als Noah und Zac, Kilian und Matt mit ihr umgegangen waren, als wäre sie aus Zucker.
Es sollte aber alles ganz anders kommen, indem sie unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde und nur Fragend in die Augen eines überdrehten, jungen Mannes sah. Spinnte der jetzt? Als er nach ihrem Arm griff, gelang es ihr, so heftig gegen ihn zu treten, dass er etwas nach hinten taumelte aber sie mit dem Ruck auch weiter hoch zog, weil er ihren Arm nicht los ließ. Lahja hasste es so geweckt zu werden, dass hatte auch Kilian schon lauthals lernen müssen. „ Alter, hast du sie nicht mehr alle – ich geh auch, wenn du hier nicht so abgehst... Schnauze...“ Aber er wollte gar nicht, dass sie möglichst schnell ging. Er wollte – was? Sie fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die Haare, schüttelte immer wieder den Kopf, um die Worte bei sich ankommen zu lassen. „ Wir sollen die alte raus schmeißen?“ Lahja setzte sich in dem Bett auf, sah ihn einige Sekunden aus einem skeptischen Auge heraus an und dachte dann kurz nach. Ja, eigentlich sollte die alte nicht in ihrem Zimmer leben. Das war ihr Zuhause. „ Moment.“ Mit den Fingern suchte sie ihre Sachen ab, die er auf dem Bett verteilt hatte und schob die Lebensmittel beiseite. Lieber Frühstückte sie auch ein paar Lines, wie er es ihr wohl schon vor gemacht hatte und drückte danach mit einem angeekelten Gesichtsausdruck das Kreuz durch. „ Die alte geht voll auf Alkohol ab und Pillen, mein Dad rastet aus, wenn er sie damit in Verbindung bringt. Wir geben ihr beides mit und werfen sie raus, selbst wenn er sie dann sieht, wird er sie sitzen lassen.“ Lahja verließ sich auf die Impulsivität ihres Dad´s und sie ging ja nicht davon aus, wie nachsichtig er mit Nele wegen der Krankheit sein könnte. Nach dem ersten Schub Energie, fand sie seinen Plan gar nicht mehr so blöd, zog sich auch an aber als sie an ihm vorbei ging, konnte sie es doch nicht lassen, an seinem Ohrläppchen zu ziehen, bis er sich beugen musste. „ Das nächste Mal weckst du mich zärtlicher, sonst tret ich dir woanders hin.“ Raunte sie schon wieder mit einem vielmehr verruchten, amüsierten Blick auch wenn ihre Berührung sehr grob und sicher auch Schmerzhaft ausfiel. Lahja war sich Sicher, er verstand die Zuneigung auch als diese und wenn nicht, der kecke Blick über ihre Schulter sollte doch für sich sprechen. Sonst würde sie sich gar nicht nach ihm herum drehen. " Ich hab den Schlüssel noch - und willst du mir wirklich dabei helfen?"


|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.

[Bild: 49329769512_439e4ff691_o.jpg]

09.03.2017 01:01
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Blaze
Unregistered


 
Beitrag #42
RE: EAST LOS ANGELES
Blaze konnte selber noch nicht recht einordnen, weshalb er die vergangene Stunde damit verbracht hatte ständig über Lahja nachzudenken, und über diese Schlampe, die sich gegen ihren Willen in ihrem Zuhause ausbreitete. Vielleicht suchte er einfach nach neuen Abenteuern, nach Spannung und Aufregung, nach irgendetwas, das ihn erneut von sich selber ablenkte und seinen Tag ein wenig nervenaufreibender gestaltete. Vielleicht fühlte er sich auch als würde er in Lahjas Schuld stehen, wegen allem, was sie auf sich genommen hatte, um Blaze die 500$ zu besorgen, die ihm fehlten. Oder vielleicht- vielleicht klammerte er sich viel eher verzweifelt an jede Möglichkeit sie noch ein bisschen länger bei sich zu halten. Noch ein paar Stunden mit ihr zu verbringen. Egal wie. Er war nicht auf sie angewiesen, er brauchte sie nicht und verdammt, er band sich auch nicht gerne an andere Personen, aber irgendetwas war da an ihrer eigenen Zerstörungswut, an ihrer Eskalation, ihren Blicken, das ihn einfach nicht losließ. Das ihn so sehr anzog, dass er auf dem Weg zurück zu seinem Bauwagen sogar kurz Panik verspürte, dass sie nicht mehr hier sei, in seinem Bett. Dass sie das nüchterne Erwachen genutzt hatte, um ihre Klamotten zusammen zu raffen und zu verschwinden. Um ihn als kurze, eskalative Bekanntschaft in Erinnerung zu halten. Irgendwann würde das zwar für sie beide genau darauf hinauslaufen, daran zweifelte Blaze nicht, aber er war jetzt einfach noch nicht bereit mit ihr abzuschließen und spürte daher auch in seinem ganzen Körper die Erleichterung, als sie doch noch dort lag, auf seiner Matratze. Genau so, wie er sie zurückgelassen hatte.
Verliebt und glückselig fiel er zwar nicht über sie her - und Blaze beleidigte sie sogar hörbar wütend, als Lahja sein unsanftes Wecken mit einem schmerzhaften Tritt quittierte - aber das waren nunmal auch nicht sie beide. Er konnte es nicht definieren, aber sie hatten sich nicht emotional einander angenähert, das zwischen ihnen war keine Zuneigung im klassischen Sinne. Das war einfach anders. Das war absurd. Und doch war es genau das, was er brauchte. Es war leidenschaftlich und ehrlich und zerstörerisch, es war offen und auf gewisse Weise sicher auch gefühlvoll, aber ohne die ganzen zärtlichen Emotionen, die andere Menschen nunmal brauchten, um jemanden schätzen zu lernen. Blaze saß zwar auch noch im Kopf, was Lahja ihm gestern im Rausch erzählt hatte, aber das war nicht vorrangig dafür, dass sie schon jetzt für ihn war wie eine Sucht. Er akzeptierte, dass es dort eine Hintergrundgeschichte gab für ihre eigene Destruktion - die gab es bei jedem - aber wichtig war für ihn nur das Jetzt. Nur die Gegenwart. Nur, dass sie bereit war ihr Extrem mit ihm gemeinsam auszuleben.
"Perfekt." Ohne von Lahja dazu aufgefordert zu werden, schob Blaze sich aus seinen Verkaufs-Artikeln ein Tütchen mit Pillen in die Hosentasche. Den Verlust würde er später wieder wettmachen, indem er das Speed einfach ein bisschen streckte und an irgendwelche unwichtigen, dummen Kids verscherbelte. "Was machen wir, wenn dein Vater da ist? Glaubst du er vermutet, dass du das warst? Mit der Kneipe?" Ob Lahja einfach nicht auf ihr Handy gesehen hatte oder ob ihr Akku während der letzten Tage gestorben war, wusste Blaze nicht, aber sie hatten kaum mehr ein Wort darüber verloren, welche Folgen noch auf sie warten könnten. Was ihr aber zum Glück ebenso egal schien wie ihm. Und was sie auch nicht daran hinderte sich anzuziehen, aufzustehen und sich auf seinen spontanen Plan einzulassen. "Warum sollte ich dir nicht dabei helfen wollen? Denkst du ich lass mir den Spaß freiwillig entgehen?" Seine Lippen hoben sich zu einem schiefen Grinsen, ehe auch er selber nochmal nachlegte, indem er etwas Pep in seine Nase zog und dann gemeinsam mit Lahja aus dem Bauwagen stolperte. Ihr vielsagender Blick hatte zwar kurz auch noch andere Sehnsüchte in ihm geweckt, aber die Sucht nach Aufregung vibrierte jetzt in seinen Adern und dass sie gerade nicht zum letzten Mal Zeit miteinander verbrachten, das hatte sie ihm schließlich soeben bestätigt. Was er ihr auch gerne unter die Nase rieb, indem er sich im Gehen von hinten näherte, seine Hand grob um ihren Hals legte, ihren Kopf in den Nacken drückte und mit den Zähnen seitlich in ihr Kinn biss. "Das nächste Mal, wenn ich dich wecke?", raunte er provokativ gegen ihre erhitzte Haut.
12.03.2017 13:49
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