![]() |
EAST LOS ANGELES - Druckversion +- LOS ANGELES # SAN FRANCISCO (http://california.bplaced.net) +-- Forum: LOS ANGELES (/forumdisplay.php?fid=8) +--- Forum: NIGHTLIFE (/forumdisplay.php?fid=14) +--- Thema: EAST LOS ANGELES (/showthread.php?tid=101) |
RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 16.02.2017 22:33 Erst war es ihre eigene Unsicherheit, die sie fast dazu trieb, sich eilig aus dem Wohnwagen ins freie zu retten. Lahja konnte sich tabulos gehen lassen und hingeben, im Rausch, bei reißerischer Leidenschaft oder in extremen Situationen, die es ihr nicht erlaubten nachzudenken. Jetzt aber könnte er viel zu schnell herausbekommen, wie hoch sie all zu gerne Pokerte. Wie viel Selbstbewusstsein sie in der Lage war, jemandem vorzuspielen in ihren starken Momenten. In den schwachen mischten sich viel zu oft die Erinnerungen an Chris Folterkammer, an zig tiefe Narben – gezeichnet von abgrundtief Bösen, Verabscheuungswürdigen Menschen, deren Wege sie gekreuzt hatte oder auch dem Monster in sich. Das Monster was im Spiegel lauern konnte. Fast wäre ihr das zu viel geworden und der bissige Blick den sie ihm Zuwarf, als er einfach so ihr Handgelenk umfasste wäre fast schon wieder in Aggressionen umgeschlagen. Man konnte in dem spärlichen Licht genau sehen, wie ihre Zähne sich aufeinander pressten – und genauso gut war zu beobachten, wie er mit seinen Lippen, mit seinen Händen und seinen Worten all die Energien umleitete. Bis am Ende nur noch ein Grollen aus ihrer Kehle kam aber sie im direkten Anschluss daran genießerisch Knurrend, ihren Hals etwas mehr gegen seine Hand drücken konnte. Als wäre das nicht schon Nahe genug am Rande des Feuers und des Wahnsinns geklettert. Als sie tatsächlich ihre Armmuskeln wieder entspannte, die sie schon so Entschlossen in die Matratze unter sich gepresst hatte, eröffnete er etwas ganz anderes. Er verkaufte Drogen? Chemische Drogen? Eigentlich so viele, dass ihm das morgen Ärger einbringen konnte, wenn er das heute Nacht nicht erledigte? Woher kannte sie das nur? Wieso war er kein scheiß Öko Freak, der hier ein wenig gegen das System rebellierte und vielleicht ein wenig Gras dealte? Nur so, zum eigenen Konsum? Oh, wie Lahja all die Stimmen der Vernunft in ihrem Kopf im Kanon sagen hörte, sie sollte sofort das Weite suchen. Zac, Noah, Kilian, die Bewährungshelferin – da waren sie sich alle ziemlich einig. Erstaunlich, sonst sah das anders aus. Jeany und Matt zeterten noch sich dem Anzuschließen. Immerhin war hier Leidenschaft in der Luft und das hatten beide nie so ganz verkennen können. Die junge Dame wäre aber eben nicht die junge Dame – mit ihrer ganzen Geschichte, wenn sie auch nur auf eine von denen mehr hören würde, als auf ihren Impuls. Der hatte sich auch gerade noch Beschleunigt, als das brennende, weiße Pulver ihr Blut erneut in Wallung brachte. Als nach dem Moment, den sie angeekelt den Kopf in den Nacken gelegt hatte um das Speed in ihren Ohren rauschen zu hören, ihr BH erneut auf seinem Bett landete. Lahja versuchte ja wirklich nachzudenken, klare Gedanken einzufangen aber wie sollte denn das gehen? Bei der Gänsehaut die sich auf ihren nackten Schulterblättern ausbreitete? Um Haltung zu bewahren musste sie dann doch einmal unwillig Knurren eher sich ihr Fuß wieder vom Boden löste. Ohne auf seine Kommentare zu Reagieren gab sie sich viel lieber dem hin, was doch eh viel wichtiger war. Worte konnten einem nicht so die Sinne vernebeln, wie die bissigen Küsse, die sie danach mit ihm Austauschte. Gieriger und fast schon Strafend für die Verführung, zogen sich ihre Fingernägel nur tiefer im Fleisch über seine Haut. Als sie sich schon fast spielerisch aber durchaus wie ein Tier an seinem Hals verbiss, brauchte der Fremde auch eine Weile und das antesten einiger Grenzen, bis er sich wieder befreien konnte. Wieso musste es auch unbedingt dieser, nach Ärger und Gefahr schreiende Kerl sein, der endlich alle Erinnerungen mit Zac in ihr verblassen lassen konnte. Auf eine ganz andere Art und Weise. Die beiden ähnelten sich nämlich nicht nur auf der Vernunftsebene überhaupt nicht sondern auch äußerlich - ein Himmelweiter Unterschied. Zu Lahjas eigenem Ärger hatte sie sich oft genug dabei ertappt, sich sogar beim Sex mit anderen Männern nach Zac zu sehnen. Hier machte sie die Erfahrung, es gab durchaus noch mehr Männer, die genau wussten, was sie in den Wahnsinn treiben konnte und damit in Ekstase. Nun gab es jedoch noch immer die Ausgangsproblematik – Geld für einen Ticker nicht zu haben war scheiße, sie wusste es aus erster Hand. „ Nun gut...“ Lahja nutzte seine kurze Unaufmerksamkeit dazu - weil sie ihre Stimme erhoben hatte, ihn ähnlich wie Nala bei Simba im König der Löwen, auf dem Rücken festzusetzen. Die Körper der beiden waren schon längst wieder sehr ausgefuchst in der Decke verwickelt und die nackten Hautstellen gaben genug Hitze ab, die Fenster beschlagen zu lassen. „...wie du eben wahrscheinlich nicht – im Akt der Verzweiflung, dich vor meiner Faust in Sicherheit zu bringen – vernommen hast,...“ Oh, wie unglaublich provokant und herausfordernd ihre Blicke ihn trafen - gepaart mit einem süffisanten grinsen bei dieser Verdrehung der Tatsachen. „...haben ich und die Justiz noch ein paar offene Rechnungen. Weil mit Drogenhandel selbst meine Bewährungshilfe nur noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen kann, würde ich ungern irgendwelchen Pillen-Freunden hinterher Telefonieren. Die haben eh nie Kohle. Da ich vermeide etwas mit mir herum zu schleppen, könnte ich dir etwas abnehmen aber ich Glaube so krass bin ich dann auch nicht, eine Nacht Kunden zu ersetzen.“ Sie war sich nicht Sicher, sich so weit aus dem Fenster lehnen zu wollen aber je mehr sie mit den Augen begann zu wandern, nach den richtigen Worten zu suchen, desto drängender wurde es doch los zu werden. Sie hasste ihre verbale Unfähigkeit so sehr. „ Ich weiß wie abgefuckt das ist, wegen so etwas zu kassieren aber ich kenne auch Dealer. Auch weniger große wie du allem Anschein nach einer bist?" Fragend suchte sie seinen Blick. Würde es einen Unterschied machen, wenn er ihr nun offenbaren würde, viel eher in Chas oder Brookes Liga zu spielen? Sie hatte sich geschworen nie wieder in solche Kreise zu geraten und doch spürte sie - seine Antwort spielte keine Rolle mehr. Verdammt. Wie wenig konnte man denn aus seinen Fehlern lernen? "Je nachdem was du brauchst, könnte sich darüber Reden lassen - dir auszuhelfen und ich hoffe es übersteigt den Wert des Bauwagens hier nicht. Denn den zünde ich an, wenn das nur ein Märchen war und dein Lieferant dir nicht im Nacken sitzt.“ Mahnend wölbte sich ihre Augenbraue nach oben. Schwäche oder etwas wie Mitgefühl und gleichzeitig Nähe ertrug Lahja nicht. Mit einem mal fühlte sie sich Unwohl und zog sich von dem – noch immer Unbekannten Jungen – zurück. Vielleicht war es besser seinen Namen nicht zu kennen. Angespannt zog sie ihre Nägel diesmal durch ihre eigenen Haare und starrte an die Wand. Sollte sie das? War das eine Option die ihr wenigstens einreden konnte, hier ging es nicht nur darum seinen Kopf aus der schlinge zu ziehen sondern auch um sie? „ Mein Erzeuger hat sich gut etwas geleistet. Eigentlich klingt es in meinen Ohren nicht Verkehrt, mir dadurch eine gute Nacht zu Bescheren, ihn nach etwas Kleingeld zu Fragen.“ Oh und wie Lahja das gerade gefiel, Kilian für ihr Vergnügen zahlen zu lassen. Das wäre Verdiente Strafe für das vögeln von Nele. Natürlich müsste der Grund ein anderer sein. Gewiss nicht 'Dad ich brauche Geld für einen unbekannten one night stand, der Ärger wegen seinem Drogenhandel hat weil wir lieber weiter miteinander schlafen wollten.' " Dann bräuchte ich aber... Deine Hilfe mir was zu überlegen und das umzusetzen. Bei der Wahrheit wäre er mein größeres Problem als der Rechtsstaat." aber da konnte man ja noch kreativ werden. Vielleicht etwas, was ihn auch emotional Treffen würde. Das hatte er verdient, wo er Lahja so Hintergangen, Verraten und Verletzt hatte. Etwas was ihm klar machte, wie explosiv sie nur wegen ihm wieder war. Wie kurzsichtig. Wie wütend. Trotzdem wusste sie noch nicht ob das hier alles so gut für sie war. Das lag weniger an Kilian als daran, einem fremden zu helfen. Bisher war sie nie gut dabei weg gekommen und auch wenn dieses Hippie leben von Noah schön war, Lahja war eben ein gebranntes Kind. RE: EAST LOS ANGELES - Blaze - 18.02.2017 00:03 Es zog Blaze unheimlich an wie zerstörerisch, wie leicht reizbar Lahja war. Diese unterschwellige Dominanz, in allem, was sie tat, und die dadurch ständig provozierten Auseinandersetzungen zwischen den beiden, die gaben ihm genau das, was er brauchte. Was er wollte. Jemand, der ihm die Stirn bot und der dieselbe destruktive Ader teilte, die sich auch stetig durch sein Leben schlängelte. In allem, was er darstellte, befand Blaze sich immer am Rande des Wahnsinns, sein Kopf kannte keine Grenzen, keine Regeln, er handelte immer instinktiv und stürzte sich dadurch auch nicht selten direkt ins Verderben, aber aus seinen Fehlern zu lernen, das schien ihm nicht besonders gut zu liegen. Lieber ließ er sich auf jedes Abenteuer ein, auf jede Provokation - so wie auch auf diese hier - und ließ sich daher auch jetzt erneut zu einer spielerischen, aber doch durchaus groben Auseinandersetzung mit Lahja hinreißen, die irgendwann darin endete, dass sie ihn auf der Matratze festsetzte und auf seiner Hüfte Platz nahm. Nicht jedoch, um genau dort weiterzumachen, wo die beiden vor wenigen Minuten aufgehört hatten, sondern um aus dieser erhabenen Stellung tatsächlich seine Probleme zu ihre eigenen werden zu lassen. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb Blaze demütig liegen blieb und unsicher zu ihr auf sah, ohne sich erneut gegen sie zu wehren. Zumindest so lange, bis sie von selber von seinem Schoß rutschte und dem jungen Mann ein Angebot unterbreitete, dass ihm so absurd erschien, dass man das Fragezeichen deutlich in seinem Gesicht erkennen konnte. "Du willst deinen Vater anhauen? Wegen dem Geld? Für mich? Für einen Jungen, dessen Namen du nicht einmal kennst?" Seine Stirn war in Falten gelegt, als Blaze sich neben ihr ebenfalls wieder aufrappelte, mit seinen Augen betrachtete er lange ihr attraktives, aber doch so hart wirkendes Gesicht, ehe er das Kinn ein wenig hoch reckte und seine Lippen erneut zu einem schwachen, schiefen Lächeln verzog. Es gab nichts, was ihn daran hindern würde diese Chance anzunehmen, warum auch? Sollte er ein schlechtes Gewissen haben? Wem gegenüber? Einem Mann, den er nicht kannte? Niemals. Blaze konnte schon lange nicht mehr zählen wie oft er schon in fremder Leute Häuser eingestiegen war, um sich dort einfach an dem zu bedienen, was er brauchte. Respekt lag ihm da völlig fern. "Was hat dein Erzeuger sich denn geleistet, dass du ihm anscheinend nicht nur ein Loch in den Geldbeutel reißen willst, sondern auch auf Krawall gebürstet durch die Clubs der Stadt ziehst und die Leute um dich herum einfach so angehst? Ohne Grund natürlich." Vielleicht lehnte Blaze sich damit ein bisschen weit aus dem Fenster, aber so wie sich der Körper der jungen Frau verspannte und so wie sie sich vor ihm zurückzog, als sie über ihren Vater redete, war er doch mit Sicherheit auch für die schlechte Stimmung verantwortlich, durch die sie beide im Club vorhin aufeinander losgegangen waren. "Ich weiß nicht, womit man diesen Mann treffen könnte, ich kenne ihn ja nicht-" Genauso wenig wie dich, fügte er in Gedanken hinzu. "Aber wenn du mir ein paar Anhaltspunkte gibst, fällt uns bestimmt was ein wie wir ihm Geld abzocken können. 500$ übrigens. Das fehlt mir noch. Bis morgen. Kein Stress aber, jeder noch so kleine Betrag hilft mir schon. Und wenn man es ganz genau nimmt, eigentlich bist du mir sowieso etwas schuldig." Schon wieder zuckte provokativ die Augenbraue von Blaze nach oben, während er selber neben Lahja von der Matratze aufstand und im Chaos nach einer einigermaßen sauberen Boxershorts und nach einer Jeans suchte, die er sich dann auch anzog. "Schließlich ist es deine Schuld, dass mir eben ein Deal durch die Lappen gegangen ist, es hätte mir besser in den Kram gepasst, wenn du ein paar Minuten später auf mich losgegangen wärst, - Fremde." So wie die Blicke von ihnen aufeinander trafen, war auch das schon wieder ein undefiniertes Machtspiel. Wer von ihnen gab zuerst nach und durchbrach den Reiz der Anonymität, indem er sich dem anderen vorstellte? Blaze reizte die Spannung lieber noch ein wenig aus, indem er im Bauwagen erneut langsam auf die Matratze zuging, dabei fest den Blickkontakt zu der Fremden hielt, und ihr auch dann noch in die Augen starrte, als er seine Hand in ihren Nacken legte, um die Finger erneut mit spürbarem, sogar leicht schmerzhaftem Druck in ihre Haut zu pressen. RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 18.02.2017 17:20 Als Blaze so Verblüfft reagierte, wie er es eben tat und dann auch noch sich inmitten ihrer Handlung sah, konnte Lahja das Gewiss nicht auf sich sitzen lassen. Das wäre ja noch schöner, allem voran, wenn er sie immer wieder so Sticheln musste. Als er also auf sie zukam und seine Hand an ihren Nacken legte, zuckte ihre Augenbraue erneut Herausfordernd und sie sah auf den nackten Bauch des Fremden Jungen, der sich nun auf Augenhöhe befand. Diesen Zahn wollte sie ihm ganz schnell ziehen – auch wenn sie selbst sich vor ihrem inneren Auge in der Situation mit Brooke gesehen hatte, wie sie neben Noah zusammengeschlagen und gekauert dagelegen hatte, würde sie ihm das nun nicht in allen Einzelheiten ausbreiten. Das würde ja heißen, es wäre jemand Stärker als sie und das war etwas, was Lahja äußerst Ungern und nur auf Druck offen Zugab. „ Also – um eines sofort klarzustellen, ich mache das nicht für dich. Für den Fremden Jungen, der so Aufregend ist...“ Sprach sie Ironisch in einer Säuselnden Lieblichkeit aus, wie ein Teenie. Dabei griff sie nach seiner Hand, senkte ein ganz klein wenig den Kopf und entfernte sie aus ihrem Nacken – dabei ihre Nägel abermals in seine Haut bohrend. Im Anschluss stand sie dann auch schon vor ihn und reckte ihr Kinn ein wenig, um zu verschleiern, dass er sie an Körpergröße doch überragte. Wäre das nicht so kindisch gewesen, hätte sie sich ja nun auch auf das Bett gestellt. „ Du hast angesprochen, man könnte mit dir noch etwas Spaß haben. Wenn der Fall gegeben wäre, dass wir beide nichts vor hätten diese Nacht und ich wollte lediglich Austesten, ob da jemand den Mund nicht zu voll genommen hat und überhaupt eine Nacht aushält.“ Diesmal klang ihre Stimme schon fast nach einer Herausforderung, deren Sieg sie sich Sicher war – wenn sie dabei nicht beide verlieren würden – und zog untermalend und neckisch an dem Bund seiner, eben angezogenen Shorts, die über dem Hosenbund etwas herauslugte. Wenn er tickte wie jeder Mann, der ihr bisher auf diesem Planet über den Weg gelaufen war, konnte er einen solchen Zweifel seiner Standhaftigkeit nicht auf sich sitzen lassen. „ Und wenn ich 500 Dollar auftreiben kann, kann ich mir dabei hoffentlich so viele deiner Güter zu Gemüte führen, wie ich das möchte?“ Damit hatte Lahja ihren Ruf und das Gleichgewicht nun Hoffentlich zu Genüge wieder hergestellt, um sich jetzt erst dem zu widmen, was er sie noch gefragt hatte. Dabei suchte sie ihre wild zerstreuten Kleidungsstücke zusammen und sie war sich nicht Sicher, ob es ihm aufgefallen war aber seid dem sie fast gänzlich nackt vor ihm gestanden hatte, versuchte sie sich immer in einem möglichst guten Licht dastehen zu lassen. Auch das hing ganz mit dem verzerrten Bild ihrer eigenen Wahrnehmung zusammen und ließ sich nie gänzlich abstellen. Während sie immer wieder die Decke von rechts nach links schob, war das auch dazu da, um etwas Zeit zu schinden. Wie viel wollte sie ihm denn eigentlich Preis geben, was in ihrem Leben vor sich ging, dass ihr Erzeuger das Verdient hatte? Eigentlich auch egal, vielleicht würden die beiden sich auch nie wieder sehen, wenn sich die Wege erst mal getrennt hatten. Das Speed ließ sie zumindest von weiter weg darüber Reden, als es ihr eigentlich auf dem Herzen lag. „ Er hat die durchgedrehte, suizidgefährdete Ex meines Ex gebumst. Mit der mein Ex mich betrogen hat.“ Nett ließ sie unter den Tisch fallen, dass sie es zuerst getan hatte. „ Keine Ahnung was er denkt, wer er ist aber so viel Älter als ich ist die nicht und... das ist einfach Ekelhaft und das ist einfach scheiße. Sie hat eine Bipolare Störung und er hat sie auch noch bei uns wohnen lassen, in meinem Zimmer.“ Ihre Stimme wurde zunehmend aggressiver und deswegen traf ihn auch ein Blitzartiger Blick als er davon Sprach, sie schuldete ihm irgendetwas. „ Du kannst ja auch mal die Augen auf machen, wenn du durch die Gegend rennst mit den Taschen voll Drogen. Hättest ja auch einem Bullen in die Arme laufen können, sei mir lieber Dankbar das ich es war.“ Ha, Lahja war auf dem Modus, dass sie sicher nicht daran dachte, so viel mehr Aufsehen erregt zu haben aber das war ihr auch egal. Fertig sortiert wollte sie dann tatsächlich auch sofort los. Endlich hatte sie einen Weg gefunden, es Kilian heim zu zahlen und das wollte sie auch. Die beiden überlegten, wie sie es anstellten aber zur Umsetzung des Planes sollte es gar nicht erst kommen. Da brannte nämlich Licht in ihrem Zimmer, wieso war dort Licht an? Er hatte doch nicht etwa? Lahja ging auf einmal um einiges schneller auf das Haus zu in dem ihr Vater lebte. " Das hat er nicht wirklich..." sie sprach diese Worte viel eher ins Leere als zielgerichtet an ihren Begleiter. Die Tonlage verhieß nur schon nichts gutes. Der Fremde war schon gänzlich aus ihren Gedanken verschwunden, als sie zwei Treppenstufen auf einmal nahm und schon im Treppenhaus fluchte. Im vorbeigehen an ihrem Zimmer sah sie schon die fremde Tasche, die bekannte Tasche und in der Küche fand sie dann auch Kilian – und oh Wunder – Nele. „ Das ist jetzt nicht dein scheiß Ernst, dass die wieder hier ist? Willst du mich verarschen? Denkst du nur mit dem Schwanz, echt jetzt? Jeany wäre so angeekelt von dir....“ Und wenn Lahja gut drauf war, konnte sie sich weiter rein steigern, lauter werden aber jetzt hielt sie auf einmal inne und schüttelte den Kopf. Das war zu viel für sie. Kilian war das letzte Familienmitglied was sie noch hier hatte, was nicht Tod war oder mit irgendwem durch die Weltgeschichte bummelte und wenn es eines gab, was Lahja sehr schlecht konnte, dann sich alleine zu fühlen. Immer dann hatte sie mach Noah oder anderer Nähe gesucht, die ihr das nahmen aber auch wenn sie es nicht zugeben würde, Familie war ihr wichtig und das hier war ein Vertrauensbruch, der ihr das Genick brach. " Weißt du was, dann lass sie einziehen - lass sie in meinem Zimmer wohnen. Darin würde mich eh alles nurnoch anwidern..." auf dem Absatz drehte sie sich um, ging in ihr altes Zimmer und sah den Fremden dabei nicht einmal. Viel eher war sie auf der Hut, dass Kilian ihr nicht zu nahe kommen würde. Die junge Frau gab sich ja Mühe, zielgerichtet die wenigen Sachen zu suchen, die hier einen Wert für sie besaßen aber als sie dabei auf ein Bild ihrer verstorbenen Mutter stieß, setzte alles aus. Sie würde sich noch freuen in der übersprungshandlung den Schlüssel mitgenommen zu haben - aber jetzt stieß sie lediglich das Regal mitsamt Inhalt um, trat gegen den Mülleimer und weil sich das so gut anfühlte, irgendetwas zu zerstören, warf sie auch noch mit dem Bilderrahmen, wo eigentlich Kilian eingerahmt war, den Spiegel ihres schminktisches ein. Spätestens das klirren dessen würde Kilians Toleranzgrenze übersteigen, wer wusste das besser als seine Tochter und so drehte sie sich auch dann um, um die Wohnung zu verlassen. Um vor der Tür kurzsichtig das restliche Speed aus dem Bag in ihre Nase zu ziehen, um nicht weiter auf die Hauswand einzuschlagen, an der ihre Knöchel bereits aufgeplatzt waren - das sie das nur kurz beschäftigen würde, nicht mal so weit schaffte Lahja es zu denken. Sicher war nur, mit stillstand ihrer Gefühle, würde die Erkenntnis kommen wie traurig sie eigentlich war, wie verletzt und enttäuscht. Das musste sie verhindern und klingelte prompt Zac aus dem Bett, noch während sie die Nase hoch zog und ihn anbrüllte, er sollte seine verhurte Ex bei ihrem Vater einsammeln kommen oder ob mit seiner neuen Familie jegliches pflichtbewusstsein aus ihm gewichen war, für wen diese arme, kranke Person ihre Beine breit machte... Das Gespräch dauerte aber nur so lang, eher sie den Fremden wieder wahrnahm. Mitten im Gespräch legte sie auf. " Komm, wir besorgen jetzt deine 500 Dollar." RE: EAST LOS ANGELES - Blaze - 18.02.2017 20:56 Nur viel zu gerne ließ Blaze ich von Lahja zu weiteren Machtspielen hinreißen, teilweise auf körperlicher Ebene, teilweise auf verbaler Ebene. Und manchmal auch auf spielerische, ironische Art, so wie in dem Moment, als sie sein sexuelles Durchhaltevermögen und seine Standhaftigkeit anzweifelte und er daraufhin lachend mit einem Sagt diejenige, die es für nötig hält ihre Männer für Sex zu bezahlen konterte. Da brannte ein ständiger Kampf zwischen ihnen beiden, in jedem begehrenden Blick, in jeder Art von Körperkontakt, und das zog sich auch fort, nachdem sie sich angezogen hatten und gemeinsam den Bauwagen verließen, um spät am Abend dorthin zu fahren, wo die junge Frau anscheinend bis vor Kurzem mit ihrem herumtriebigen Vater gelebt hatte. Blaze ließ sich noch nicht recht mitreißen von den Hasstiraden, die Lahja über ihren Dad loswurde, und auch die Hintergrundgeschichte, an die sie ihm grob zusammengefasst teilhaben ließ, erweckte nicht unbedingt sein Mitgefühl - bisher tat er das alles hier noch einzig und allein zu seinem eigenen Vorteil und dafür, dass die Hilfe dieser Frau ihm morgen den Arsch retten könnte - aber er konnte ja auch noch nicht ahnen, was er gleich mitansehen musste. Und wie sehr ihn dieser Anblick an seine eigene Vergangenheit und seine eigenen Probleme mit seinem Erzeuger erinnern würde. Auf der Bahnfahrt jedoch war davon noch nichts zu spüren, Blaze ließ sich lieber darauf ein Lahja dicht zu sich zu ziehen und sie in aller Öffentlichkeit erregt zu küssen. Die Anziehungskraft zwischen ihnen, die war nämlich auch nicht abgeflacht und zog sie immer wieder zwischen den ständigen Machtkämpfen zueinander hin. Und Blaze nutzte das auch nur zu gerne, um seinen Körper gegen ihren zu pressen und ihr mit ironischem, schiefem Grinsen noch eine lange Nacht zu versprechen. Im Gegenzug für ihre Hilfe. Diese Hilfe jedoch, die erwies sich in der Realität deutlich schwieriger als erwartet, denn während sie auf der Straße noch überlegten mit welcher ausgedachten Geschichte sie ihrem Vater das Geld abluchsen könnten - Blaze sprach sich amüsiert für eine ungeplante Schwangerschaft mit dazugehöriger Abtreibung aus - änderte sich in Lahjas Blick auf einmal etwas. Man konnte deutlich sehen wie sich ihr Körper verspannte, kurz bevor sie auf einmal ihren Schritt beschleunigte und wie besessen auf das Gebäude zustürmte, in dem ihr Vater anscheinend lebte. Nicht alleine allerdings, auch das stellte er fest, als er oben mit ihr angekommen war und mitten in einer fremden Wohnung stand. Gemeinsam mit ihm schien auch die junge Frau hier zu sein, wegen der Lahja überhaupt jetzt so wütend auf ihren Erzeuger war, und das entfachte natürlich eine ganz neue Spannung. Ein Drama, in dem Blaze keinerlei Platz fand und das er daher auch bloß verspannt und regungslos beobachtete, aber das innerhalb weniger Sekunden völlig außer Kontrolle geriet. Lahjas Vater erhob mindestens genauso schnell seine Stimme wie sie, beide warfen sich haltlos Anschuldigungen und Beleidigungen an den Kopf, ja auch Blaze bekam von ihm sogar etwas ab, bis es dann in dem Zimmer knallte und schepperte, in dem Lahja anscheinend ihre Jugend verbracht hatte. Unter anderem Umständen hätte er sich natürlich auf ihre Seite geschlagen, Solidarität nannte man das, aber familiäre Streitigkeiten waren etwas völlig anderes, als ein Beef auf offener Straße. Blaze würde jetzt nicht einfach auf diesen Mann losgehen, den er nicht einmal kannte, vor allem deshalb nicht, weil sofort deutlich zu spüren war, dass es in dieser Auseinandersetzung nicht nur um diese andere junge Frau ging. Viel eher hatten sich über mehrere Jahre hinweg die Diskrepanzen angestaut, so wie auch bei ihm und seinem Dad, und das alles, das kam mit heraus, als Lahja, deren Namen Blaze sogar hatte aufschnappen können, und ihr Vater beinah aufeinander losgingen. Das war nicht sein Kampf, sondern einer, der einzig und allein zwischen ihnen beiden ausgetragen werden musste, aber er war auch durchaus froh, dass sie das nicht heute Nacht bis zum bitteren Ende tun wollten. Angespannt folgte er Lahja lieber, als sie neben ihm aus der Tür wieder hinaus stürzte und die Treppenstufen nach unten rannte, und er verhielt sich auch immer noch stumm, als sie draußen ihre Wut an einer Steinmauer ausließ und dann mit irgendjemandem telefonierte. Erst als sie ihn auffordernd ansah und als sie sich entschlossen wieder in Bewegung setzte, ließ er zu, dass ihre Blicke erneut aufeinander trafen. "Hast du noch einen anderen Vater, dem du irgendetwas heimzahlen willst, oder wie willst du jetzt die 500$ beschaffen?", fragte er, durchaus ironisch, aber weniger vorlaut als vorhin. Blaze wusste, wann es an der Zeit war die Provokationen ein wenig einzudämmen, und bei ihr war dieser Punkt zweifellos erreicht. RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 19.02.2017 23:54 Wie der Fremde die Situation da oben miterlebte. Das er auf einmal, als eigentlicher One Night Stand in ein so privates Szenario von Lahja´s Leben mit reingezogen wurde, darüber wollte sie nicht einmal nachdenken. Generell wollte sie in sich selbst nichts Fühlen als den Drogenrausch, die Wut und das Adrenalin. Je schneller das Blut in ihren Adern floss, desto besser. Ab diesem Zeitpunkt würde sie alles dafür tun, einen ruhigen Moment in sich so weit hinaus zu zögern, wie es nur irgend Möglich war. In der Wut fühlte es sich noch richtig an, nie wieder ein Wort mit ihrem Vater wechseln zu wollen aber Lahja war nicht dumm. Sie wusste wie sehr sie das noch runter ziehen würde, sie wusste doch wie sehr sie darunter noch Leiden müsste und davor hatte sie Angst. Schon immer war sie in allem extrem gewesen und wenn sie in ihrem Temperament nach Kilian kam, so kam sie auf den emotionalen Ebenen eigentlich sehr nach ihrer Mutter. Lahja wusste noch gar nicht, wie sie damit fertig werden sollte und deswegen tat sie das, was sie am besten konnte. Selbstzerstörerisch ihren Körper von Ruhe abhalten und das wahrscheinlich einige Tage sowie Nächte am Stück, bis ihr das System von selbst versagte. Bis sie zusammenbrach und dann den Schlaf aufholte, den es nötig war, die Akkus ein bisschen zu füllen. Bis dahin würde sie kurzsichtig und Impulsiv handeln. Was sie mit ihrem Vorhaben los treten könnte, darüber dachte sie gerade nicht nach und auch nicht darüber, dass sie damit eine Straftat begehen würde, was sie ihre Freiheit kosten könnte. Lahja war sich Sicher, dass Kilian sie nicht anzeigen würde aber was, wenn die beiden gesehen werden würden? Das waren nicht immer Antragsdelikte und bei ihrer Akte, konnte sie selten auf Nachsicht der Polizei hoffen. Kein mal rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie Kilian damit aber auch Macht über sie gab – denn Lahja wollte ihre Freiheit sicher nicht noch einmal einbüßen und wer wusste, wie lang die Strafe werden würde? Sie wollte ihm zwar Ärger machen aber was, wenn er nicht sofort darauf kam, an sie zu denken, wenn er Morgen sehen würde, dass im Joe´s eingebrochen worden war? Das war alles nichtig. Zum Glück fragte der Fremde genau so, wie er es nun von sich gab. Alles andere hätte Lahja vielleicht dazu gebracht, ihn sich vom Hals zu schaffen. Wenn er versucht hätte, sie zu Fragen, was da oben passiert war? Wo dieser Hass her kam, diese ganze Wut. Wenn er es gewesen wäre, der ihren Kopf jetzt schon, viel zu früh, zum arbeiten gebracht hätte, dann hätte er damit erreicht, Lahja nie wieder zu sehen. Unbewusst handelte er genau so, wie es richtig war, sich weiter in ihrer Nähe aufzuhalten ohne Lahja zu verjagen. Auch zu viel Provokation hätte dazu geführt, die angestauten Aggressionen auf sich zu Projiezieren – in so einem Augenblick, in ihrer Verfassung wären die beiden dann nur wieder Körperlich aneinander gerasselt aber Leidenschaft ließ sich da nicht mehr finden weil er damit auch all das auf sich lenkte, was sie gerade gegenüber Kilian fühlte. Lahja konnte auch sehr gut, sehr schnell jemand Unschuldigen zu einem – in ihren Augen – Schuldigen machen. Auch das sie nun von ihrem Begleiter nicht Mitfühlend behandelt wurde, war perfekt so. Sie brauchte kein Mitleid von jemandem, der sie doch gar nicht kannte und es gab nichts zu Bemitleiden. War doch gut, wenn sie endlich sah, wie wenig Wert sie ihrem eigenen Vater war. Wie egal ihm war, wie es ihr mit dieser Beziehung ging. „ Ha, Ha – das wäre fast ein bisschen lustig gewesen. Mein Erzeuger hat eine Kneipe und wenn er sich hier lieber mit Nele einen schönen Abend macht, dann sollten wir uns den eben dort machen. Auch okay. Da gibt es Schnaps und eine Kasse.“ Mehr gab es da eigentlich nicht zu Wissen oder zu sagen. Lahja wusste, welches Fenster sie – mit einem in Stoff gewickelten Stein – einschlagen musste, um ins Joe´s und an die Kasse zu kommen. Sie wusste auf welchen Fenstern keine Alarmsysteme lagen und sie kannte den Platz, an dem Kilian die Einnahmen aufbewahrte. Lahja kannte auch den teuersten Whiskey, den ihr Vater besaß und all das nutzte sie nun aus, um sich ein wenig Zufriedenheit zu verschaffen. Um den Alkohol ihre Sinne vernebeln zu lassen, mit dem verschwundenen Geld sein Leben zu erschweren. Sollte er doch davon Leben, seine neue zu Vögeln und Ende. Über den Plan verlor sie auf dem Weg kein Wort, noch immer stand Lahja unter Strom und konnte sich auch nicht, wie auf dem Hinweg, auf Leidenschaft einlassen sondern schürte in ihren Gedanken weiterhin Wut. Darüber hinaus Beherrschte sie sich, nichts auf der Straße zu zerstören oder irgendwem blöd zu kommen, dass würde um einiges Böser ausgehen als das, was sie wirklich vorhatte zu tun. Kurz überlegte sie ihn nun, ausgleichend, nach seinem Namen zu Fragen aber auch dafür pressten sich ihre Zähne zu sehr aufeinander. Seinen Augen wich Lahja aus, aus Furcht, er könnte etwas darin finden – ein mal hatten sie sich angesehen, nachdem sie aus der Wohnung gekommen waren und das hatte sie eilig Unterbunden. RE: EAST LOS ANGELES - Blaze - 23.02.2017 13:19 Es störte Blaze nicht, dass Lahja auf ihrem weiteren Weg plötzlich sehr schweigsam wurde. Ganz offensichtlich brodelte dort die Wut unter ihrer Haut, das sah man an ihrem verbissenen Gesichtsausdruck, daran wie sie ihre Kiefer aufeinander presste und hart seinen Blicken auswich, aber das, was darin zu finden war, wollte sie anscheinend auch dort lassen. Das war okay. Mehr als okay sogar, Blaze belastete sich nicht gerne mit den Problemen anderer Leute, sogar seine eigenen waren ihm zu anstrengend, genau deshalb suchte er sich doch die Ablenkung und Gleichgültigkeit der Drogen oder eskalierte in zerstörerischem Verhalten, immer auf der Suche nach Abenteuer, Adrenalin und Hochgefühlen. Blaze kam nie wirklich zur Ruhe und wenn sein Körper dann doch mal nach Schlaf süchtete, dann zögerte er nicht ein Blech zu rauchen und damit die anstrengende Phase zwischen Wachzustand und Schlaf zu beschleunigen. Die Phase, in der der Körper zur Ruhe kam, in der man nichts anderes tun konnte, als sich selber und seinen Gedanken ausgeliefert im Bett zu liegen und sich mit seinen eigenen Emotionen, der eigenen Existenz auseinander zu setzen. Blaze hasste das und obwohl er durchaus akzeptierte, dass Lahja gerade nicht mit ihm reden wollte, lenkte er sich auch jetzt wieder ab, um zu verhindern, dass er sich in sich selbst verlor. Zu einem großen Teil übernahmen das die Amphetamine, die auch in seinem Körper rauschten, nachdem er eben noch was gezogen hatte, aber abgesehen davon merkte man auch wie Blaze überall unruhig nach Ablenkung suchte. Sei es nur, dass er versuchte ein Stück rückwärts zu laufen, dass er einfach mal im Gehen einem Auto den Seitenspiegel abtrat oder auch mal auf der Strecke zurück blieb, weil er unbedingt probieren wollte eine Regenrinne nach oben zu klettern, und dann rennend zu Lahja wieder aufholte. Sein Kopf war immer irgendwie woanders, nie so ganz da, und diese Sucht an Grenzen zu kratzen, zog sich auch fort, nachdem er unerlaubt mit ihr in die Kneipe ihres Vaters eingestiegen war. Sie nuschelte zwar irgendetwas davon, dass sie wusste, wo ihr Dad die Einnahmen versteckt hielt, und kramte dann in den Ecken eines Regals herum, schnappte sich danach auch eine Flasche Whiskey, aber Blaze war das nicht genug. Er wollte mehr Chaos, mehr Adrenalin. Auch er trug Vorstrafen mit sich herum, auch ihm drohte bei jedem noch so kleinen Vergehen eingebuchtet zu werden und auch er hatte bereits eine Zeit lang hinter Gittern verbracht, aber im Gegensatz zu Lahja widmete er diesen möglichen Folgen keinerlei Beachtung. Dieses Risiko, genau das wollte er doch. Genau das brachte seinen Puls zum vibrieren und während seine Begleitung den Stein vorhin zum Einschlagen des Fensters noch in ein Stück Stoff gewickelt hatte, um die Geräusche so gering wie möglich zu halten, griff Blaze jetzt unbemerkt von ihr nach einem Baseballschläger, der in einer Ecke stand - vermutlich um damit Randalierern vorzubeugen, wenn jemand mal wieder zu viel getrunken hatte - holte aus und schlug mit einem ohrenbetäubenden Krach all die Flaschen herunter, die fein säuberlich nebeneinander auf einem Regalbrett standen, um kurz darauf das Rauschen in seinem Körper mit einem lauten, jubelnden Lachen zu zelebrieren. "Das!", rief er erregt, aufgeregt aus. "Das mach ich immer, wenn ich wütend bin. Irgendetwas zerstören." Auffordernd warf er den Schläger in Lahjas Richtung, in stiller Hoffnung, dass sie schnell genug reagierte, um ihn zu fangen, und starrte sie mit großen, ruhelos funkelnden Augen an. RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 23.02.2017 23:42 Als Blaze sich den Baseballschläger schnappte, der sonst ihrem Vater zur Selbstverteidigung diente, überlegte Lahja tatsächlich kurz, ihn aufzuhalten. Was auch immer sie zögern ließ, fühlte sich falsch an, nachdem ein Ohrenbetäubender Lärm die Flaschen auf dem Boden oder der Ablage darunter kaputt gehen ließ. Fuck, war das sein Ernst? Lahja starrte ihn einfach nur an, während in ihrem Kopf zig Gedanken begannen zu rumoren. Nichts hatte mit dem Kummer zu tun, nichts hatte mehr damit zu tun, was eben in dieser Wohnung geschehen war und als sie aus Reflex den Baseballschläger auffing, erst da kehrte wieder etwas wie Leben ins sie zurück. Sie wollte etwas sagen, vielleicht wollte sie auch Erklären, was sie so zurück hielt aber wann war sie so geworden? Die vielen Bemühungen von Zac, das ruhige Wesen von Noah, vielleicht hatten die ihr wirklich geholfen, etwas in ihr zu Ruhe zu bringen, was davor viel eher da gewesen war. War ihr Leben mal viel eher bestimmt hatte. Das Kilian und sie eben und auch so oft nicht aufeinander los gegangen waren, war viel eher dem geschuldet, dass sie irgendwo noch eine Respektperson in ihm sah. Er war immerhin auch noch ihr Vater. Was aber war das nun noch Wert? Wer von Noah oder Zac war gerade da, um ihr das Leben zu erleichtern? Wut, Trotz und die Zerstörungswut, dass war damals ihr Zuhause gewesen und jetzt? Jetzt sagte erinnerte sie jemand Fremdes wieder daran, wie gut sich das anfühlen konnte, raus zu lassen. Hatte ihre Mutter nicht immer mehr unter dem gelitten, was sie nicht getan hatte, als das, was sie erlebt hatte? Sollte nicht gerade Lahja viel mehr das pulsierende Leben genießen als alles, was ihr negative Gefühle vermittelte, vor denen sie auch noch Angst hatte? Noch immer gekonnt, drehte sich der Schläger einmal in ihrer Hand und sie erinnerte sich daran, wie vielen Menschen in ihrem Leben sie damit schon Angst eingejagt hatte. Begonnen bei der Schulzeit, bis über die Zeit, die sie für Brooke gearbeitet hatte, war das ein gängiges Mittel gewesen um sich Respekt zu verschaffen und auch jetzt noch, wusste sie, wie man damit umging. Ob es die Gläser waren die sie sie damit traf, ob es die hölzernen Stühle waren, die Kilian am Abend sicher noch hoch gestellt hatte, Lahja lebte sich aus, wie sie es lange schon nicht mehr getan hatte. Dazwischen Lächelte sie tatsächlich Blaze an, dieser verrückte Moment, in denen sich die Blicke der beiden trafen und sie erneut fühlte, was sie in der Kneipe schon geglaubt hatte zu empfinden. Verständnis von jemand Wildfremden für etwas, wofür sie sonst immer nur gezügelt und verurteilt worden war. „ Du hast Recht, ich hatte schon ganz vergessen, was da eigentlich hilft.“ Kilian würde ausflippen, dass alles würde noch ein schöner Ärger mit der Versicherung geben aber was war es ihr Problem? Hatte er nicht genug dafür getan, dass es so Enden musste? Sollte sie sich dafür schlecht fühlen? Bestimmt nicht. Als wäre dem nicht genug, versetzte sie dem Wasserhahn einen Schlag, der das Wasser unaufhörlich in den Laden laufen ließ und warf im Anschluss den Schläger in das Becken. Nicht um sich danach sofort zu Flüchten, noch konnte sie nichts vernehmen, was ihnen Warnung genug sein konnte sondern ließ endlich wieder das zu, was dem Fremden und ihr eben schon viel besser gestanden hatte. Sie zog ihn dicht an sich heran und während eines reißerischen Kusses schob sie ihm das Geld in die Hosentasche, tief und dabei ihren Körper gegen seinen schmiegend. Sie würde sich mit Worten nun nicht bei ihm Bedanken aber nachdem sie den Weg hier her so verbissen verbracht hatte, so ruhig und so zielstrebig, während er seine Ruhelosigkeit in irgendwelche Dinge gesteckt hatte, konnte man wohl spüren, wie befreit sie sich von sich selbst vorkam. Ausgelöst durch diese Aufforderung, die für sie stille Zustimmung gewesen war, dass ihr Hass und ihre Wut auch mal in Ordnung waren. Das sie das durfte. Für alle außenstehenden in Lahjas Leben ging sie gerade zehn Schritte zurück in die falsche Richtung, für sich selbst fühlte sich das nach Leben an. Erst als jemand mit der Taschenlampe von außen in den Laden leuchtete, trennte sie sich von dem Fremden und sah ihn mit einem Funkeln in den Augen an. „ Na, willst du lieber noch etwas hier bleiben und dich vor deiner Aussage drücken?“ Dabei biss sie ihm unverblümt in sein Kinn, eher sie dann das weite suchte, auf dem Weg, auf dem sie her gekommen waren. RE: EAST LOS ANGELES - Blaze - 27.02.2017 17:43 Blaze fieberte regelrecht mit Lahja mit, als sie diesen ganzen Raum hier mit ihrer Wut in seine Einzelteile zerlegte, als Gläser klirrten, noch mehr Flaschen hinab fielen und sogar Stühle unter ihren Schlägen brachen. Manchmal spornte er sie lauthals an, manchmal lachte er auch einfach nur hörbar oder jubelte, wenn mal wieder etwas zu Bruch ging, so lange, bis sie in einer riesigen Zerstörung standen, in einem unübersichtlichen Chaos, und Lahja endlich den Schläger aus ihrer Hand fallen ließ. Mit jeder Minute, die sie hier verbrachten, wurde das Risiko von jemandem erwischt zu werden größer, so ein Krach ging mitten in der Nacht nicht einfach unter, aber auch diesmal spürte man in Blaze keine Unruhe, als Lahja auf ihn zuging, ihren Körper gegen seinen presste und ihn in einen leidenschaftlichen, erregten Kuss verwickelte. Alles in ihm rauschte so sehr, dass er ihr am liebsten hier und jetzt erneut die Kleider vom Leib gerissen und sich auf schnellen, wahnsinnig guten Sex mit ihr eingelassen hätte, aber noch ehe er dazu kam seine Hände unter ihr T-Shirt zu schieben, wurden sie dann doch von einem Außenstehenden aus ihrer Ekstase gerissen, der mit einer Taschenlampe durch die Fenster ins Innere der Kneipe leuchtete. Das Geld war für ihn mittlerweile nebensächlich geworden, so unwichtig, dass er nicht einmal darauf reagierte wie Lahja es in seine Hose schob, ehe er hinter ihr her auf demselben Weg wieder nach draußen flüchtete, auf dem sie auch hinein gekommen waren, und rennend so schnell wie möglich diesen Ort mit ihr gemeinsam verließ. Die Anspannung und die Wut in der jungen Frau waren mittlerweile verflogen, vom Adrenalin berauscht brach sie mit Blaze immer wieder in Lachen aus und auch als sie am Ende der Straße den Schein eines Blaulichts erkannten, ließ er gar nicht zu, dass sich Panik in ihr entwickeln könnte. Stattdessen griff er fest nach ihrer Hand und zog sie mit sich in eine enge Seitenstraße hinein, von dort durch verwinkelte Gassen, bis in eine dunkle Ecke, wo er abrupt stehen blieb, Lahja zu sich zog und ihren Körper grob gegen die steinerne Wand presste. Versteckt zwischen zwei großen Müllcontainern drückte er sich gegen sie, verschloss erneut ihre Lippen mit seinen und verwickelte sie in einen erregten, leidenschaftlichen, nicht enden wollenden Kuss. Seine Hände schienen dabei überall gleichzeitig zu sein: An ihrem Hals, in ihren Haaren, auf ihren Brüsten, ihrem Bauch, bis er sie beide an ihrem Rücken tief in ihre Hose schob. "Blaze", keuchte er leise, in einem kurzen Moment, in dem seine Lippen sich von ihren lösten, damit sie mit ihrem Mund hinabsinken und ihre Zähne stattdessen in seinem Hals versenken konnte. "Mein Name. Ich bin Blaze." Das Machtspiel hatte er sowieso schon mit unfairen Mitteln gewonnen und irgendetwas sagte ihm bereits, dass er diese Frau heute Nacht nicht zum letzten Mal gesehen hätte. Vielleicht wäre es gar nicht so verkehrt ihr seinen Namen zu nennen. "Und ich will feiern. Gleich. Lass uns gleich irgendwo feiern gehen, Lahja." Dunkel und mit einem erregten Lächeln auf den Lippen sprach er ihren Namen aus, bevor sie beide sich wieder in einem reißerischen Kuss verloren und sie erneut spüren könnte wie sein Körper sich gegen ihren presste. Die Nacht war schließlich noch lang und der natürliche Rausch in ihren Körpern zu wertvoll, um ihn in seinem Bauwagen nur aneinander zu verschwenden, wenn es doch viel mehr, viel aufregendere Orte gab, an denen sie auch miteinander schlafen und gleichzeitig miteinander eskalieren konnten. Vielleicht wollte Blaze auch nur sehen wie weit Lahja ging, wie zerstörerisch sie wirklich war und wann sie an ihre Grenzen kam. Kannte sie Grenzen? Oder wäre sie bereit mit ihm gemeinsam alles niederzureißen? RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 28.02.2017 23:23 Nachdem Blaze – wie der junge Mann hieß – ihr endlich den Kopf von den Fesseln der Vernunft befreit hatte, war Lahja wieder ganz sie selbst. Während er ihren Körper zwischen den zwei Containern einfach an allen Stellen zeitgleich Berührte, konnte sie an nichts anderes denken, als wie sehr er sie damit erregte. Ihr simpler Instinkt, sich nicht Unterwerfen zu lassen, sorgte für die leidenschaftlichen, bissigen, hitzköpfigen Küsse aber eigentlich war sie gerade Wachs unter jedem seiner Finger. Es ging nur um das Machtspiel, wenn sie sich unter ihm wand und er mit seinen Händen ihren Körper erneut zu fassen bekommen musste. Belohnt wurde er mit einem sinnlichen Stöhnen, als Lahjas Lippen an seinem Kehlkopf hingen und seine Hände sich tief in ihre Hose geschoben hatten. Eigentlich wollte sie ihn schon wild angehen, wieso er denn nun noch etwas sagen musste und er sollte seine verdammte Schnauze halten aber dann brachte er sie auf den Geschmack. Feiern? Schon immer spitzte die unvernünftige Lahja die Ohren, wenn es darum ging, die Stadt unsicher zu machen und wie auf der Tour, wenn die Jungs sie denn zu Schabanack hingezogen bekamen – das war bei der jungen Frau ja auch immer sehr Launen abhängig – würde sie tatsächlich mit ihm Feiern als gäbe es kein Morgen. Anzüglich Lächelnd zog sie gewillt den Whiskey aus der Innentasche ihrer Jacke. „ Dann würde ich sagen, los geht’s?“ Drehte sich aus seinen Armen, zog sich an dem Rand des Containers hoch und ging in die Knie, hob auffordernd die geöffnete Flasche – zückte auffordernd die Augenbrauen er sollte den Kopf in den Nacken legen, um ihm aus gehobener Position etwas davon in den Mund zu gießen. Tatsächlich auch ein Machtspiel – was darin endete, Blaze eventuell etwas zu viel zuzumuten und er sich fast an dem brennenden Schnaps verschluckte, hätte er nicht den Kopf schnell genug wieder gerade gebogen und die Hälfte dabei aus seinen Mundwinkeln verloren. „ Amateur.“ Zog Lahja ihn auf, eher sie Schmunzelnd die Flasche ansetzte und ihm mit den Augen vermittelte So machen große Mädchen das, bis sie sah, wie er zu ihr auf den Container kommen wollte. Wahrscheinlich um ihr Verhalten zu Rächen aber Lahja war nicht von gestern, auch sie begann sich zu Sputen und sich auf den Deckeln der Containern fortzubewegen – Flüchtend vor Blaze und die beiden Jagden sich darüber hinweg. Lachend schlug sie Haken, riss sich einmal mit viel Nachdruck los – biss ihn sogar, damit er seine Hand lösen musste – bis sie fast in einen offenen Container herein gesprungen wäre. Auf der Kante stoppte die junge Frau, deren Balance zum Glück durch den Alkohol noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war aber Blaze hatte zu viel Schwung und die beiden kippten, als er in sie hinein rannte, kamen unsanft, halb auf dem anderen, auf dem Boden auf. Nicht schlimm. Beide hatten keine hohe Schmerzgrenze, auf Drogen erst Recht nicht und erneut fielen sie lieber übereinander her, als zu Jammern – ob die blauen Flecken und Schrammen nun von dem Sturz oder dem harten Sex der beiden kamen, würde später keiner mehr sagen können. Gemeinsam leerten sie die Flasche, gemeinsam Schnupften sie richtig viel von dem Zeug weg, was Blaze nicht mehr verkaufen musste und besorgten sich noch ein paar Trips in den Hinterhofschuppen von East Los Angeles. Ihr Begleiter war bekannt wie ein bunter Hund hier, wenn er zu lange von ihr Abgelenkt war, stahl Lahja sich davon. Sie hatte ihn noch im Blick weil er gab ihr viel zu viel Leben, als das sie nun jemand anderes an ihrer Seite sehnte aber sie stellte gerne auf die Probe, wie faszinierend schnell er sie wieder aufspürte. Irgendwas war zwischen den beiden, was passte. Was sie einfach aneinander anzog. Manchmal störte sie ihn auch einfach beim Reden, stürzte sich auf seinen Rücken und Flüsterte so lange versaute Dinge in sein Ohr, die die beiden anstellen konnten, dass er sich mit einem Kopfschüttelnden Lachen verabschiedete und das sofort in die Tat umsetzte. Egal wo. Sie trafen auch ein paar Bekannte von Lahja aber die schienen viel zu sehr Perplex davon, wie sie mit einem anderen Kerl wirklich unterwegs war. In diesen Kreisen hielt sie alles, was nicht eine Nacht werden sollte auf Abstand – diesmal war es auch nicht sie, die offensiv die Nähe zu ihrem Begleiter suchte aber ihn auch nicht Abwies. Lahja war halt ein Mensch, der sich gegenüber solchen Freunden oder eher Bekanntschaften behauptete. Da war sie Ernst, da hatte man Respekt und ja verdammt, auch das liebte sie, wenn es die richtigen ihr gegenüber fühlten. Am Tag begleitete sie ihn, das Geld weg bringen, die beiden steckten fast seinen Wohnwagen an bei dem Versuch, etwas aus den vorhanden Lebensmitteln zu Essen zu machen – sie waren mittlerweile beide Pleite. War nicht weiter tragisch, beide waren sich einig auch mit Bier satt zu werden, was sie noch in ihren Taschen gehamstert hatten und nachdem der Tag hinter verschlossenen Vorhängen sich dem Ende neigte, zogen sie wie junge Hunde wieder los. Am nächsten frühen Morgen erst kamen sie aus einem Techno-Club im Industriegebiet und liefen über den Asphalt, in Richtung des Strandes. Beide nass Geschwitzt, mit riesigen Pupillen, einem rauschen in den Ohren von der lauten Musik und trotz der wärme, Fröstelnd, wegen dem ausreizen ihrer Körperlichen Grenzen. Beide die Kaputzen über, bis tief ins Gesicht gezogen, genossen sie gleichermaßen die Stille des Sonnenaufganges und rutschten beiläufig des Geschehens aneinander heran. Nein, nicht um nur zu Kuscheln – so weit schienen beide noch nicht, sondern um etwas Kraftlos, mit weniger Berührungen im Vorfeld aber nicht weniger Intensiv miteinander zu schlafen. Danach beschlossen sie zügig, eine Dusche aufzusuchen und auch wenn Lahja sich Blaze gerade eben schon Näher gefühlt hatte, auf der emotionalen Ebene, war das genauso herrlich schnell wieder weg. Wo war denn dieser einfache Mensch die ganze Zeit gewesen? Wie im Schnelldurchlauf durchlebten sie dann schon ihren ersten Streit in dem Wohnwagen von ihm, aus der Kleinigkeit heraus, dass Lahja das warme Wasser alleine aufgebraucht hatte und er bibbernd aus der Dusche kam. Eigentlich war das aus der Intuition heraus entstanden, dass die beiden diese Zeit im Bad für sich alleine gebraucht hatten – auch Kommunikationslos hatten dieses Gefühl beide. Zumindest solange, bis der junge Mann sich laut über sie abfuckte oder eher über Frauen, wie auch immer. Lahja erinnerte sich eh an kein einziges Wort, lieber schaukelte es sich hoch, dass sie genauso eilig Laut wurde und irgendwas, was sie greifen konnte, in seine Richtung feuerte. Auch wenn er ausweichen konnte, schien er darüber so erbost, dass die beiden schon fast wie in der Kneipe aufeinander los gingen aber spätestens als sie auf dem Boden lagen, sich raufend und nach dem anderen ausholend, die Handtücher lösten. Die Blicke sich trafen. Da war das vergessen und lieber hatten sie ein weiteres Mal Sex. An diesem Abend zogen sie erneut los in die Stadt, Lahja lief über einen ziemlich Schrottigen Wagen und ihre Bekanntschaft balancierte auf der Mauer neben ihr, als die beiden ihren geklauten Wein kippten und danach auf einer kleinen Punkshow die Grenzen des Möglichen niederrissen. Im Anschluss zogen sie ich wieder hoch, liefen aber Schlangenlinien zu seinem Zuhause und als die beiden dann mit schwer schlagendem Herzen die Decke anstarrten, überlegte Lahja nun, jetzt zu gehen. Irgendwie war beiden nicht nach Sex, dafür war der vorherige zu gut gewesen und die beiden zu durch – nach drei Tagen ohne Schlaf – und sie hatte Angst, irgendwas könnte diesen abgefahrenen Rausch mindern. Irgendwas könnte diese Irre Bekanntschaft in ein schlechtes Licht rücken, in ihrem Kopf formte sich die Idee, ihn am besten gar nicht wieder zu sehen. Kurz davor, sich aufzurappeln und mit einem kurzen Abschiedswort zu vermitteln, sie suchte nun das weite, da zog Blaze aber etwas hervor was ihre Augen fesselte. Was er ihr auch anbot. In jedem anderen Zustand wäre Lahja Kreidebleich geworden, bei jedem anderen Menschen ausgerastet aber weil dieser verdammte Kerl ihr einfach das Gefühl gab, genau so okay zu sein, wie sie war, nickte sie. Er gab Lahja das Gefühl mit ihr war nichts falsch. Sie wäre nicht extrem. Nicht verrückt. Sie wäre nicht alleine auf der abgefuckten Welt, blieb sie. Mehr noch. Mit angewinkelten Beinen ließ sie sich danach zurück sinken und begann davon zu Erzählen, wie ihr das erste Mal von Chris eine Spritze in den Arm gedrückt worden war. Was dem gefolgt war und sie schnitt den Entzug an, den man danach mit ihr durchgezogen hatte. Außer Chris, sie und Kilian bekam in dieser Geschichte keiner eine große Rolle zugeschrieben. Zac und Noah waren es nicht, über die sie Reden wollte und wie das alles für die beiden gewesen war sondern wie das für sie gewesen war, verdammt nochmal. Wie scheiße ihr Vater ihr in den Rücken fiel, obwohl er wusste, dass sie nur Angst hatte vor dem alleine sein aber das sie auch gegen Chris – ganz alleine – in ihrem Kopf einen Kampf geführt hatte, bis an ihre Belastbarkeit der Folter und irgendwo, meinte Lahja, wäre es okay. Dann war sie halt jetzt alleine, scheiß drauf, die Hölle hatte sie schon gesehen und auf den Himmel freute sie sich, bis dahin wäre sie nicht mehr die, der man nun Brandtmale verpasste. Das war Symbolisch für ihr Inneres gesprochen aber das ließ sie auch an die Zigarettenverbrennungen denken, von denen sie Blaze eben noch detailliert geschildert hatte. Ganz friedlich und als habe sie eben Bambi vorgelesen, lag sie dort und starrte genau wie davor die Decke an, als Blaze lauschen konnte, wie man sich fühlte, wenn man dachte zu ertrinken und wie, wenn ein elender Wichser einen Vergewaltigte, während elend viele Wichser sich das für Geld ansahen und sich daran einen runter holten. Nicht einmal schwankte ihre Stimme, nicht einmal verschnellerte sich ihr Atem - es klang unglaublich abgeklärt und so, als hätte sie für sich gewonnen, weil sie sich ihm nicht sofort winselnd ergeben zu haben. RE: EAST LOS ANGELES - Blaze - 01.03.2017 14:21 Blaze wusste nicht, was es war oder woher es kam, warum es sie beide auf einmal so spürbar traf, aber irgendetwas war da, in den Blicken, die Lahja und er miteinander wechselten, und den Berührungen, die nie genug wurden, das ihn einfach nicht losließ. Triebgesteuert und völlig kopflos konnte er sich sonst kaum länger als ein paar Minuten auf etwas oder jemanden konzentrieren - die Sehnsucht nach etwas anderem, als er gerade hatte, war immer allgegenwärtig - doch dieser jungen Frau wurde er einfach nicht müde. Er mochte ihre kaum enden wollende Energie, ihren Hang zur Destruktion. Er mochte ihre Gleichgültigkeit, ihr ekstatisches Feiern, wie sich ihre Lippen, ihre Finger, ihre Haare auf seiner Haut anfühlten. Wie es ihn erfüllte in ihre Augen zu sehen und dort denselben Wahnsinn und dieselbe Grenzenlosigkeit zu entdecken, die sich auch durch sein Leben zog. Warum es gerade genau sie traf und nicht eine der anderen abgefuckten Seelen, die er in seinem Leben bereits kennen gelernt hatte, konnte er nicht sagen. Vielleicht, so stellte er es sich tief im Rausch zumindest einmal vor, als er sie in dem flackernden, bunten Club-Licht betrachtete, gab es doch noch andere Menschen, die so waren wie er. Vielleicht war sie sein kleines Wunder. Oder vielleicht war er auch einfach nur verdammt drauf, jetzt gerade, und in ein paar Stunden, in ein paar Tagen, wenn dieser Rausch abflachte, dann wäre auch sie nur eine Frau, die er mal gekannt hatte, aber so weit dachte Blaze nicht. Das tat er nie. Morgen war nebensächlich, vor allem wenn das Jetzt so wahnsinnig gut schien, und das tat es. Nicht nur die Hochgefühle, nicht nur wie sie erregt miteinander schliefen, immer wieder, oder sich beim Tanzen eng aneinander pressten. Nicht nur wie sie lachend etwas zerstörten, wie sie Parolen gegen die Welt in die Nacht schrieen, sondern auch die Abgründe, auch die waren auf ihre ganz eigene Art und Weise zu gut, um sie verpassen zu wollen. Es war unvergleichlich belebend wie sie einander zur Weißglut treiben konnten, wie sich auf einmal brennende Hitze zwischen ihnen entwickelte, explosive Wut aus ihnen heraus schoss, aber sich dann doch wieder in Leidenschaft umwandelte. Für Blaze fühlte es sich zum ersten Mal in der Gegenwart einer anderen Person so an als wäre es okay einfach zu sein, genau so wie er war. Wie viele Menschen er mit seinem Wahnsinn schon vertrieben hatte konnte er kaum mehr zählen, normalerweise nahm er das auch einfach in Kauf, aber bei Lahja war kein Ende in Sicht. Er fuckte sie zeitweise genauso hab wie sie ihn abfuckte, daran hatte er keinen Zweifel, aber für sie schien das okay. Genauso wie es auch für ihn okay war. Es war als hielten sie einander einen Spiegel vor, aber anstatt jemand hinter diesem Spiegel stehen zu haben, der auf all ihre Fehler hindeutete, auf all ihre Extreme, stand da auf einmal jemand, der einfach wortlos verstand. Und akzeptierte. Wie gefährlich das noch werden konnte, für sie beide, das wagte aber in diesem Moment noch keiner von ihnen zu visualisieren. Stattdessen zogen sie diesen Rausch so weit in die Länge wie sie konnten, fanden über drei Tage hinweg keinen Moment Ruhe voneinander, so lange, bis jegliche Kraft aus ihren Körpern gewichen war und selbst dann weigerte sich etwas in Blaze Lahja einfach gehen zu lassen. Er spürte schon die Unruhe in ihrem Körper, sah wie sie sich auf der Matratze aufsetzte, aber noch ehe sie etwas sagen konnte, zog er sein Heroin hervor, griff nach einem Stück Alufolie und bot auch ihr etwas an, von diesem ganz anderen, unvergleichlichen Rausch, welcher seinen Körper schon im Vorfeld euphorisch kribbeln ließ. Über ihre eigenen Erfahrungen konnte er nichts wissen, absurderweise hatten sie beide während der vergangenen drei Tage kaum über ihre Vergangenheit miteinander geredet, aber selbst wenn, dann hätte es ihn nicht aufgehalten. Viel zu zehrend war die Sehnsucht mit ihr gemeinsam abzuheben, in ganz andere Welten, und danach neben ihr wieder wach zu werden, um sich in neue, nie enden wollende Abenteuer zu stürzen. Das war nunmal sein Leben, genau so, und nachdem er ein Stück Alufolie gefaltet, das Heron erhitzt und den Dampf in seine Lungen gezogen hatte, da packte ihn die Droge in eine so weiche, warme Wolke ein, dass alles außerhalb dieses Rausches unwichtig wurde. Negativität, Sorgen, schlechte Erinnerungen hatten in seinem Körper keinen Platz mehr, als Blaze sich zurück legte, auf den Rücken, und ebenfalls an die Decke starrte, aber dennoch lauschte er offen all dem, was Lahja plötzlich vom Herzen fiel. In seinem Blick lag mehr Anteilnahme, als er in nüchternem Zustand je bereit wäre zu fühlen, während er ihr Gesicht von der Seite betrachtete, doch seine Lippen blieben durchgehend verschlossen. Es fühlte sich falsch an etwas zu sagen, sie etwas zu fragen, es war eher so als erzähle ihm dort jemand eine Geschichte, von ganz weit weg, in die er kein Recht hatte sich einzumischen. Eine Geschichte, die in ihren Grundsätzen grausamer kaum sein konnte, aber die ihn in seiner Wolke auch nicht tief genug erreichte, um irgendwelche negativen Emotionen auslösen zu können. Vielleicht lag das auch daran wie Lahja sprach, wie sie selber keinen Schmerz dabei verspürte. Blaze lag einfach nur dort, er drehte sich irgendwann auf die Seite, bettete seine Wange auf der eigenen Hand, und sah sie bloß an. So lange, bis erneut das Lied auf seiner Schallplatte wechselte, und der neue Song - Space Oddity von David Bowie - sich als sanftes Lächeln auf seinen Lippen bemerkbar machte. "Das hab ich früher immer gehört", nuschelte er in die Stille. "Wenn ich einfach raus wollte. Aus mir selber, aus meinem Kopf. Mit dem Lied konnte ich immer abheben und einfach nicht ich selber sein." Vorsichtig streckte er seinen Arm zu ihr herüber, griff sachte nach ihrem Handgelenk und zog so lange schwach daran, bis auch Lahja sich auf die Seite drehte. Einerseits, weil es keine denkbar schlechtere Position gab, als im Heroinrausch auf dem Rücken liegend einzuschlafen, aber andererseits - und das war viel bedeutsamer - damit sie einander in die Augen sehen konnten. Damit Blaze seine Finger mit ihre verschränken und sie fest drücken konnte, während ihn das Lied in Verbindung mit der Droge erneut in das Universium katapultierte, in ganz andere Welten, weit weg von allem und jedem, das ihn in der Realität nach unten zog. Es war als würde er gemeinsam mit Lahja fliegen. Umso härter traf ihn jedoch viele Stunden später - am frühen Abend - das Erwachen, frei von jeglichen Rauschzuständen. Blaze hasste sich und die Welt niemals mehr, als wenn er nüchtern war, und obwohl Lahja und er noch genauso voreinander lagen wie sie vor vielen Stunden eingeschlafen waren und wie es sich so gut für ihn angefühlt hatte, so richtig, hielt er es jetzt keine Sekunde länger hier aus. Auch diesmal glitt deshalb sein erster, unruhiger, zitternder Griff in seinen Rucksack, wo er das weiße Pulver hervor holte und sich eilig, hibbelig eine Line baute, die er in seine Nase ziehen konnte. Und dann noch eine. Vor nichts hatte dieser Junge mehr Angst, als vor der Realität und vor allen unverfälschten Gefühlen, die damit einher gingen. Er hatte nicht einmal die Ruhe, um auf das Einsetzen der Wirkung zu warten, sondern stand direkt wieder auf, griff nach seiner Jacke und verließ den Wohnwagen, um erst ein wenig ziellos durch die Straßen zu rennen, auf ständiger Suche nach Ablenkung, dann bei Bekannten ein paar Zigaretten zu schnorren und letztendlich in einem Supermarkt etwas Essen in seinen Taschen verschwinden zu lassen. Eine gute Stunde war er unterwegs, der Himmel draußen wurde schon wieder dunkel, als er zurückkehrte und die noch immer schlafende Lahja weckte, indem er nicht nur die Lebensmittel aufs Bett schmiss, sondern auch ihre Kleidung, und dabei immer wieder die Nase hörbar hochzog. "Steh auf, wir schmeißen die Alte raus", sprach er dabei auffordernd aus, und als es ihm nicht schnell genug ging, griff er sogar nach Lahjas Arm und zog sie einfach hoch. "Den Freak bei deinem Dad. Wir schmeißen die raus. Die hat nichts zu suchen in deinem scheiß Zimmer, wir holen zurück, was dir gehört." |