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RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 22.03.2016 19:00 Lahja genoss, wie nahe ihr Freund ihr kam und damit auch zum Ausdruck brachte, wie er sie begehrte. Das ließ dann auch die flirtende Lady von eben gänzlich aus ihrem Kopf verschwinden – vorerst. So lange, bis sie auflachen musste. „ Destruktiv? Das du auch hier noch mit so gehobenem oder gewähltem Wortschatz um dich wirfst.“ Trotzdem, sie genoss es, etwas mit ihm zu Unternehmen. Das gab dieser Beziehung endlich ein wenig Normalität und es festigte sie auch, denn endlich begannen sie auch, sich in den verschiedenen Lebenssituationen kennen zu lernen. „ Wir können dir gerne einen Straight-Edge Kumpel suchen, solange der nicht so breite Schultern hat, wie du. Sonst macht ihr die Drogen-Fraktion nämlich platt.“ Amüsiert sah sie zu ihren Freunden, deren Körperbau ganz anders aussah als der ihres Freundes. „ Ich verstehe das, selbst ich fühle mich ja schon manchmal etwas zu Fremd. Seid... dem ich darauf verzichte.“ Mit Absicht ließ sie weg, ob sie verzichten wollte oder konnte. Sie war sich da noch nicht so Sicher. „ Nur sind wir alle irgendwie zusammen groß geworden. Wenn wir nicht nach Hause wollten, haben wir uns bis Abends irgendwo auf der Straße herum gedrückt und getrunken – oder anderes, bis die Shows Abends los ging. Mist gebaut eben. Das war wie eine Ersatzfamilie. Ich mache mir Sorgen, wenn die ersten... ganz abdriften oder verschwinden. Kilian und Matt haben mich davor schon mal gewarnt, die beiden sind auch in Compton aufgewachsen.“ Weil sie sich aber auch nicht damit Belasten wollte, hob sie die Schultern. Lieber wollte sie sich mit seiner Eifersucht auseinander setzen und wenn er es schon darauf anlegte, grinste sie leicht – sah durch die Reihen. „ Einige. Nachdem ich mit Noah zusammen gewohnt habe und... Panik bekam, dass es das mit meinem Leben war, war ich eventuell ein bisschen Übermotiviert.“ Lachte sie wegen der Wortwahl auf und sah ihn etwas Spitzbübisch von der Seite an, eher sie ihre Hand auf seinen Bauch legte und ihm einen innigen Kuss gab, bevor sie sich dem Bier und der Zigarette widmete. „ Drama hattest du übrigens auch ohne Alkohol mit mir, nachdem deine kleine Studentenfreundin etwas zu viel Interesse an dir hatte. Bei so einer Situation wärst du auch nicht Eifersüchtig? Es gibt da nämlich eine Person, die schon lange ein Auge auf mich geworfen hat.“ Ha, da durfte er selber drauf kommen, um wen es sich handelte. RE: EAST LOS ANGELES - Zac William Coles - 23.03.2016 09:57 "Ja, ich kenne das", sagte ich ruhig, als Lahja mir von ihrer Jugend und der Beziehung zu ihren Freunden erzählte, ohne den Blick von der kleinen Gruppe abzuwenden. "Ich war auch mal jung und wütend und hatte keinen Bock nach Hause zu gehen. Und ich hatte auch Freunde, denen es genauso ging. Einige davon sind jetzt immer noch ständig drauf, andere haben die Kurve gekriegt und wieder andere- keine Ahnung, was mit denen ist. Aber sich das eigene Leben zu zerstören, nur aus Nostalgiegründen, das kann es ja auch nicht sein." Ich drehte meinen Körper in Lahjas Richtung, lehnte mich seitlich gegen die Wand und sah ihr ins Gesicht, während sie immer wieder von ihrem Bier trank. "Natürlich vermisse ich meine alten Freunde manchmal oder einfach die gute Zeit, die wir miteinander hatten. Diese Scheißegal-Mentalität. Aber ich hab noch kein einziges Mal bereut, dass ich das alles hinter mir gelassen hab - die Drogen, diesen Hass auf alles und jeden, die Perspektivlosigkeit -, um stattdessen hierher zu ziehen, zu arbeiten, zu studieren und dieses- spießige Leben zu führen, wenn man es so nennen will. Mir geht es viel besser, als damals, und ich glaube, dass ein gesunder Körper dabei eine wichtige Rolle spielt." Wenn überhaupt musste Lahja diese Entscheidung aber für sich selber treffen, alles andere hatte überhaupt keinen Sinn, und weil ich mir schon vorstellen konnte, wie sie über meine Moralpredigt am liebsten die Augen verdrehen würde, schloss ich das einfach mit einem Kopfschütteln ab. "Übermotiviert, hm? Ja, das dachte ich mir schon." Lachend sah ich noch einmal zwischen ihren Freunden hin und her, zumindest so lange, bis sie meine Eifersucht wirklich hart herausforderte. "Kommt ganz drauf an, wie du mit der Situation umgehst. Wenn du mir davon erzählst und auch deinem Freund die Grenzen klar machst, dann nein, keine Eifersucht. Wenn du mir allerdings sagst, dass das der Typ ist, der dich eben hochgehoben und von mir weggeholt hat, dann- wird das schon ein bisschen schwieriger. Drama kriegst du aber selbst dann von mir nicht. Ich hab da andere Methoden." Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen nahm ich ihr die Zigarette aus der Hand, ließ sie fallen und trat drauf, dann folgte das Glas, das ich neben uns auf dem Boden abstellte, um mich wieder vor Lahja zu schieben, ihr Gesicht in meine Hände zu nehmen und sie zu küssen. Erst langsam und vorsichtig, dann immer stürmischer, inniger und leidenschaftlicher. Meine Finger drückten sich dabei hart in ihren Nacken, so lange, bis ich mit einer Hand auf die Wand hinter ihr wechselte, mich dagegen stemmte und meinen Körper gleichzeitig so gegen ihren presste, dass sie gar nichts anderes tun konnte, als sich mir einfach hinzugeben. Und erst, als meine Lippen von den Küssen schon müde wurden, ließ ich langsam wieder von ihr ab, um triumphal zu lächeln. "Ich denke damit hätten wir ihm dann auch klar gemacht, dass er keine Chance bei dir hat, hm?" RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 23.03.2016 13:11 Unwillkürlich musste sie nach seiner predigt lachen, zum Glück sah sie so einiges nicht so ernst unter dem Alkohol. " Oh je ich frag mich manchmal wie das wandelnde Chaos auf die Vernunft in Person treffen konnte." Statt sich selbst zu kritisieren oder ernsthaft nach dem fehler zu suchen, entspannte sie sich dabei und War einfach glücklich mit ihm an ihrer Seite. Das war gerade eventuell wirklich nicht förderlich für die Beziehung zu Noah und ihr aber es festigte die der beiden. Außerdem konnte Zac manchmal so unfassbar heiß sein, diese Methode brachte zumindest lahja von allen anderen Gedanken weg und sie drückte sich etwas gegen ihn - auch wenn sie ihm ausgeliefert war und signalisierte ihm auch ihr gefallen daran. Kilian wäre gerade in Ohnmacht gefallen aber Lahja genoss genau diese direkte, bestimmende Art und es zog sie an - leider war es genau das gewesen was sie auch immer zu Chris hingezogen hatte. Da dies der letzte war, an den sie denken wollte, fuhr sie nach dem Kuss mit ihren Fingernägeln über seine Wange. " Mir gefallen deine Methoden - unter anderen Umständen hättest du dich nun der Wut stellen müssen, dass mir niemand Bier oder Zigarette aus der Hand nehmen sollte." Sie schmunzelte dabei aber ihre Freunde begehrten zac, dass war gar nicht nur als Spaß gemeint. Dafür hatte es hier schon richtig Stress gegeben - das warfen sie ihm scherzend an den Kopf. Von wegen er sei ja ziemlich mutig. Aber aus Spaß und auch um lahja zu provozieren. Sie hatte hier immerhin einen Ruf und manchmal waren betrunken die Leute auch einfach nur daraus aus, Stress hinauf zu beschwören. Weil aber die nächste Band startete, zog sie ihn wieder mit nach unten. Während sie warteten, lehnte sie sich an ihn. Betroffene Person, um die es eben gegangen war, war nicht der Kerl, der sie hoch gehoben hatte aber einer, der sich vor dem nächsten pit wohl ein paar Schnaps zu viel gönnte und missgünstig auf zac sah. Durch seine Statur schien er noch eine größere Bedrohung als Noah. Auf manche Männer wirkte er gleich deswegen provokativ. RE: EAST LOS ANGELES - Zac William Coles - 23.03.2016 23:41 Ich folgte Lahja nach unten, als die nächste Band hörbar ihre Instrumente stimmte, und als sie sich vor der Bühne gegen meine Brust lehnte, drückte ich meine Finger sanft in ihre Schultern und massierte ihre verspannten Muskeln so lange, bis mir der missgünstige Blick von einem ihrer Freunde auffiel. "Ist das der, von dem du gesprochen hast?", nuschelte ich gegen ihre Haare, gerade so laut, dass sie mich über die Musik hinweg verstehen konnte, und ließ mir von ihr bestätigen, dass das Feindbild ein ganz anderer Typ war, als ich geahnt hatte. Aber gut, wir waren ja alle erwachsen und deshalb ignorierte ich seinen provokativen Blick einfach. Lahja war ja schließlich auch kein Preis und selbst wenn er jetzt den Konflikt mit mir suchen würde, dann würde ihn das nicht näher zu ihr bringen. Ruhig stellte ich mich also einfach an den Rand der Bühne, als die Band mit ihrer Show begann, und nickte immer wieder im Takt mit, merkte aber schon während des ersten Songs, dass der Typ mich als sowas wie sein Opfer auserkoren hatte. Mehrmals stürmte er direkt auf mich zu, schlug mit den Armen nach mir aus oder haute seine Faust beim Side-to-side-Aufruf direkt neben meinem Kopf an die Wand. Immer wieder musste ich den Kerl von mir stoßen, aber durch seine penetrante nervende Art reizte er mich so sehr, dass auch in mir die Wut stetig stieg. Und irgendwann hatte er mich dann tatsächlich so weit, dass ich meinen Körper bei einem harten Breakdown aus seiner starren Haltung löste und die Aggressionen einfach wütend heraus ließ. Ich fixierte mich zwar nicht auf ihn und schlug auch nicht nur auf ihn ein, aber ich sorgte in meinem klaren Kopf schon dafür, dass auch er meine Muskeln zu spüren bekam. Nicht nur einmal. RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 24.03.2016 09:07 Lahja kannte zac nun schon eine Weile. Er war immer die Beherrschung in Person - beim Training und privat. Lediglich bei den kämpfen ließ er sich gehen aber auch da sprach er von Präzision. Also rechnete lahja auch gar nicht damit, dass er sich aus der Masse am Rand löste und auch sie sich ein oder zwei mal vor ihm duckte. Dieses Mädchen war aber wohl die letzte, die das nun negativ bewerten würde und auch wenn sich ein ganz bestimmter ihrer Freunde danach aufregen wollte, wegen dem Einsatz ihres Freundes, konnte sie nur lachend kommentieren, dass man dann nicht die erste Reihe aufsuchen sollte. Das waren die Regeln. Dazwischen hatte sie mehrfach seine Größe ausgenutzt, um sich hinter zac zu schieben und ja, sie legte ganz putzig ihre Arme um seinen Bauch und kuschelte sich an seinen Rücken. Als die beiden wieder oben standen, grinste sie ihn an. " Du kannst das ja doch noch, alter Hase." Grinsend und vielleicht etwas Stichelnd sah sie ihn an - der zweideutige Blick verriet auch, warum sie ihn leicht provozierte. RE: EAST LOS ANGELES - Zac William Coles - 24.03.2016 16:09 Das Herz in meiner Brust schlug zwar schwerer als zuvor und es sammelten sich auch Schweißperlen auf meiner Stirn, aber als die zweite Band ihren letzten Song gespielt hatte, war ich wieder so ruhig und beherrscht wie immer und konnte daher den Freund von Lahja auch einfach ignorieren, der sich jetzt unbedingt beschweren wollte. Aber so funktionierte das hier nunmal. Wer sich vorne direkt vor der Bühne herumtrieb und auch selber gut austeilte, der musste auch einstecken können, selbst von Leuten, die vielleicht einen etwas härteren Schlag besaßen. Erst als wir wieder oben standen und ich mir mit meinem T-Shirt den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hatte, sah ich meine Freundin wieder an und schüttelte über ihre dumme Bezeichnung für mich einfach den Kopf. "Alter Hase. Ich zeig dir gleich, was der alte Hase hier noch so kann." Grinsend machte sich auch in meinen Augen dieser zweideutige Blick bemerkbar und weil ich einfach nicht anders konnte, zog ich sie an ihrem T-Shirt wieder zu mir. "Lass uns gehen", nuschelte ich, für die anderen kaum hörbar. "Komm schon, du hast die andere Band doch schon gesehen und- wenn du gleich völlig erschöpft bist, kann ich heute Nacht nichts mit dir anfangen." Vielsagend lachte ich einmal auf, küsste sie auf die Lippen, aber obwohl das für Lahja bestimmt sehr verlockend klang, wollte sie nicht einfach vor der letzten Band abhauen. Das waren ihre Freunde, sie würde vielleicht deren Tour begleiten, außerdem hatte sie sich schon den ganzen Abend auf die Jungs gefreut und irgendwann konnte ich nicht anders, als resignierend nachzugeben und die sexuelle Lust dann doch nochmal hinten anzustellen. Hoffentlich zog Lahja nicht in Erwägung hinterher noch weiter zu ziehen. Mit einer Sache hatte sie aber tatsächlich Recht gehabt: Es lohnte sich für die letzte Band doch noch zu bleiben. Die Musik war wirklich unfassbar gut und weil der Knoten eben schon geplatzt war, fiel es mir jetzt auch gar nicht so schwer erneut die Wut rauszulassen. Nicht so ausdauernd wie in paar von Lahjas Freunden, die wie Flummis hin und her sprangen, gröhlten und die Texte mit schrieen, aber zwei oder drei Mal - wenn die Musik es zuließ - brach ich auch jetzt wieder aus meiner Starre aus, um hart um mich zu schlagen und die Beherrschung für einen kurzen Moment gänzlich fallen zu lassen. Durch eben diese losgelöste Art, die ich sonst eigentlich nicht an mich heran ließ, führte aber auch eins zum anderen und nachdem ich meine eskalierende Freundin so lange angestarrt hatte, dass die Lust in mir kaum auszuhalten war, ging ich zwischen zwei Songs einfach auf sie zu, drückte meine Hände gegen ihre Schultern und schob sie vor mir her in Richtung der Toiletten. Ein dunkler und versiffter Gang führte dorthin, in dem ich mich an ihr vorbei drängte, ihre Hand in meine nahm und sie hinter mir her zog, bis in eine der Kabinen, wo ich sie wortlos gegen die Wand presste und ihre Lippen sofort sehnsüchtig mit meinen verschloss. RE: EAST LOS ANGELES - Lahja Emilia O'Neill - 24.03.2016 22:44 Lahja war wirklich immer wieder Überrascht wie Zac mit einem Mal loslassen konnte. Er stand dort wie eine Statue und dann, als habe er nur darauf gewartet, löste er sich und man sah nur perplex zu ihm und zu dem Platz, an dem er eben gestanden hatte. Er hatte immer gesagt, er könnte sie verstehen und er wäre früher gewesen, wie sie es heute war aber das waren eben nur Worte und wenn sie das nun mit ansehen konnte, dann fühlte sie sich ihm auch näher als jemals zuvor. Wirklich verstanden und nicht nur, als habe er das aus Büchern gelernt. Noah war immer ihr Ruhepol und das war toll, sie liebte diesen Friedfertigen Menschen wirklich, über alles und das schon so lange Zeit aber das hier war etwas ganz anderes. Sie konnte nicht Wissen, wie bitter Enttäuscht sie von Noah werden würde aber das spielte gerade keine Rolle, vielleicht verstand sie gerade auch selber, wie wichtig es war, Menschen im Leben zu haben, die einen Verstanden aber auch die, die das Gegenteil waren. Zac verkörperte beides. Zum Glück gehörte sie nicht zu der Fraktion, die das besonders betrunken den Menschen auch sofort Wissen lassen musste, sondern genoss eher die Musik und das es so war. Alkohol konnte sie einfach mal alles so hinnehmen lassen, wie es passierte – mehr als das, auch genießen und im richtigen Maße und unter den richtigen Umständen war das fabelhaft. Als sich ihr Freund dann auf sie zubewegte und sie so bestimmt in eine Richtung schob, zog sie eine Augenbraue nach oben und die Spannung zwischen den beiden könnte Funken sprühen. Das Bier stellte sie auf dem Weg ab und als er sie gegen die Wand presste, krallten sich Augenblicklich ihre Finger in seinen breiten Hals. So verschwitzt und mit den strapazierten Muskeln, regte er sie schon unfassbar an und Lahja ließ sich nicht lange bitten um seine Lippen verlangend zu verschließen, um Lustvoll in seine Mundhöhle zu Raunen, damit die beiden keiner hören konnte. Diese Männliche Art machte sie rasend und nur zu gern gab sie sich dieser ganz anderen Art von Blindheit hin, als nur Zerstörungswut. Kurz erholte sie sich an seiner Brust, die Arme fest um ihn gelegt, bis sie ihn von unten Ansah, sein Kinn mit ihren Zähnen neckte und ihm Signalisierte, dass sie nach Hause wollte. Die beiden machten sich Klammheimlich aus dem Staub – frisch verliebte durften das unter Freunden, das war ein ungeschriebenes Gesetz und genau so benahm sie sich auch. Diesmal schien er sich nur immer mal wieder auf diese Eben einzulassen, diese Kopflose. Immer wieder mussten sie Pausen machen, weil die Lust die beiden überkam und sie wild knutschend oder fummelnd an einer Ecke – oder auf der Straße - stehen blieben. Ähnlich lief das bei ihm Zuhause ab, wo sie sich wirklich austobten, bis die Sonne schon fast aufging und Lahja Todmüde ihre Augen schloss. Dabei lag sie halb über ihrem Freund und drückte ihm mit letzter Kraft einen Kuss auf die Stelle, wo das Herz saß und nuschelte, wie unglaublich verliebt sie in ihn war und wie froh, dass es ihn in ihrem Leben gab. Das kam nicht oft vor. Tatsächlich war sie das, denn dieser Abend hatte ihrer Seele einiges gegeben, was ein Wutausbruch niemals hätte mit ihr tun können. RE: EAST LOS ANGELES - Aiden Rutherford - 23.06.2016 00:09 Je mehr Zeit verging, desto sicherer war ich mir mit meiner Entscheidung das Richtige zutun. Gerade in den ersten ein bis zwei Tagen hatte ich noch mehrmals an mir selber gezweifelt und infrage gestellt, ob ich überhaupt das Recht hatte so etwas vor Haily zu verschweigen, aber dann wiederum: Was gab mir das Recht ihre Welt in Schutt und Asche zu legen? Chris hatte entschieden, dass ich das übernehmen sollte, aber das war umso eher ein Grund dafür es einfach nicht zu tun. Er hatte nicht verdient, dass man nach seinen Regeln spielte. Und vielleicht hatte er ja auch genau darauf abgezielt? Vielleicht hatte er das alles nur getan, damit er Chaos in dem Leben von Haily und mir anrichten konnte und damit wir von nun an wieder getrennte Wege gingen, denn ich war mir zweifellos sicher, dass das hier - was auch immer das zwischen uns beiden war - nicht mehr funktionieren würde, wenn ich Haily mit der Grausamkeit konfrontierte, die man ihr angetan hatte. Spätestens wenn sie Hals über Kopf die Stadt verließ und nie wieder hierhin zurückkehrte, wären wir Geschichte. Nein, diesmal würde ich Chris nicht das geben, was er von mir wollte, diesmal würde er nicht gewinnen. Viel eher festigte sich gerade der Plan in meinem Kopf, dass ich die Sache in Chas Hände legte. Wenn ich ihm erzählte, was dieser Mann mit seiner kleinen Schwester getan hatte, dann würde er sich darum kümmern, dass das nie wieder geschah, die Frage war nur, ob auch er Haily gegenüber dicht halten würde. Das musste ich in Erfahrung bringen, früher oder später, und bis dahin würde ich auf sie Acht geben. Ich konnte aber auch nicht wissen, dass alles ganz anders kommen sollte, noch bevor ich die Chance hatte überhaupt mit Chas zu reden. Es war ein unheimlich glücklicher Zufall, dass Haily tatsächlich gerade jetzt von einer Grippe im Bett gehalten wurde und dass sie dadurch gar nicht die Chance hatte Apple zu besuchen. Das gab mir ein bisschen Vorlaufzeit, um schonmal darüber nachzudenken mit welchen Notlügen und Ausreden ich sie von dort fern halten oder zumindest dafür sorgen konnte, dass sie nicht über Nacht bei ihrer Freundin blieb. Und ich hatte Zeit, um mich selber wieder zu sammeln und überhaupt erstmal zu realisieren, dass ich mir das alles nicht eingebildet hatte. Jemand, der so feinfühlig war wie Haily, dem entging natürlich nicht, dass ich mich anders verhielt als sonst und obwohl ich meine Besuche bei ihr sowieso schon so kurz wie möglich hielt, sprach sie mich trotzdem immer wieder drauf an, was denn mit mir los sei. Jedes Mal aufs Neue wimmelte ich ihre Frage jedoch einfach ab, entschuldigte mich mit den Worten, dass ich einfach etwas neben mir stand oder dass ich vielleicht auch krank wurde, gefolgt von einem schwachen Lächeln, das sie hoffentlich ein wenig beruhigte. Zum Glück gab mir das auch Grund genug, um mir Hailys kränkliche Quengelei nicht stundenlang anhören zu müssen, sondern mich nach einem kurzen Kontrollbesuch wieder zu verabschieden und sie in der Obhut ihrer Mitbewohner zu lassen. Ich konnte ja auch nicht riskieren, dass sie mich noch richtig ansteckte, so kurz vor dem Konzert. Zumindest sagte ich ihr das, damit sie es einfach akzeptierte. Nur den Besuch beim Arzt, den stand ich von vorne bis hinten mit ihr durch und fand zum Glück auch eine geeignete Möglichkeit, um sie auch auf Geschlechtskrankheiten untersuchen zu lassen, ohne dass sie Verdacht schöpfte. Am Abend des Konzertes, eine knappe Woche nach dieser verheerenden Nacht, war ich mir meiner Entscheidungen so sicher, dass ich mich zumindest schon etwas ruhiger und ausgeglichener fühlte als an den Tagen zuvor. Die Sicherheit, dass ich Chas zur Not um Hilfe bitten konnte, wirkte sich so beruhigend auf mich aus, dass ich mich heute problemlos auf das Konzert konzentrieren konnte, und auch Haily ein offenes Lächeln schenkte, als sie eigentlich viel zu früh im Backstage-Raum aufschlug und sich an mich drückte. Wenn ich sie ansah, dann spielten sich zwar noch immer diese Bilder aus dem Video in meinem Kopf ab, aber gleichzeitig konnte ich dabei auch in ihre strahlenden, großen Augen sehen und wurde auf die Art direkt daran erinnert, dass ich mich richtig verhielt. Wie glücklich sie heute aussah, das Lächeln zog sich über ihr ganzes Gesicht. Wahrscheinlich war sie auch umso aufgedrehter, nachdem man sie jetzt eine Woche ans Bett gefesselt hatte. "Hallo erstmal. Du willst was wiederholen?" Meine Bandkollegen konnten auf Anhieb anscheinend viel mehr aus ihrem Blick lesen als ich, denn die verabschiedeten sich bereits in weiser Voraussicht nach draußen, während ich noch brauchte, um zu verstehen, worauf Haily gerade hinauswollte. Richtig. Da stand ja noch eine Frage offen im Raum. Das hätte ich schon beinah vergessen und als sie mich so erwartungsvoll ansah, war ich mir auch nicht recht sicher, ob ich überhaupt darüber reden wollte. Im Moment war das für mich gar keine Option, wie sollte ich denn auch jemals wieder mit Haily so schlafen, ohne an Chris denken zu müssen? Unsicher sah ich deshalb auch kurz auf den Boden vor mir, aber weil sie mich so euphorisch anblinzelte und ihre hibbelige Körpersprache verriet, dass sie unbedingt mit mir darüber reden wollte, willigte ich mit einem Nicken ein. "Nein, du zerstörst nichts. Du hast also darüber nachgedacht, hm?" Bevor sie dazu kam etwas zu sagen, beugte ich mich noch kurz vor und küsste sie auf die Lippen. "Du siehst auch schön aus. Und es tut mir Leid, wenn ich komisch war. Das hat nichts mit dir zutun, ehrlich. Das wird schon wieder." RE: EAST LOS ANGELES - Haily Stone - 24.06.2016 00:38 Natürlich war nach einer knappen Woche Bettruhe noch so viel mehr Energie in ihr, als sie vertrug aber egal. Die konnte heute ausgelebt werden. Eventuell würde sie sich ja total Lebensmüde und Löwenmutig in den Pit begeben – ha, wer es glaubte. Zumindest hegte sie aber solche Energiegeladenen Gedanken, als sie die Augenbrauen neckisch anzog, den Kopf schräg legte und die Hände in die Hüften stemmte. „ Na hör mal, ich dachte du wartest nur darauf, wann du Wiederholung aus meinem Mund hörst.“ Gab sie entrüstet von sich, eher sie aber wieder begann zu Lachen. Eines hatte sie nämlich auch ganz deutlich gespürt, als sie mit ihm danach auf dem Waldboden gelegen hatte oder an den Tagen danach. Er wollte sie nicht ausnutzen, für schnellen Sex oder um jemanden zu haben, wo er dafür hin konnte. Das hatte er auch nicht nötig. Er hatte sie gerne und er hatte auch Geduld mit ihr, wenn sie auch den drängenden und gemeinen Gedanken einfach nicht abschütteln konnte, dass sein komisches Verhalten etwas damit zu tun hatte, was auf dem Rave zwischen den beiden passiert war. Den Zweifel hatte sie mehr als ein Mal geäußert, als er seine Besuche nach so kurzer Zeit wieder beendet hatte. Zum Glück verstand Haily sich darauf, Menschen um sich zu scharren und war nie wirklich alleine aber es war doch er, der ihr mehr als einmal an ihrer Seite gefehlt hatte. Zu seinem Vorteil wagte sie es sich aber nicht zu sagen, denn sie wollte ihm etwas Zeit geben, auch mit sich klar zu kommen – wenn er an dem Abend nicht etwas zwischen den beiden gespürt hatte, war er wirklich etwas Gefühlsresistent. Haily wusste aber ja auch von Lucy und sie wüsste nicht, wie sie werden würde, wenn sie jemals einen Partner so hätte verlieren müssen. So für immer. Sie mochte den Gedanken an den Tod generell nicht aber an jemandem, der ihr am Herzen lag? Nein. Das existierte irgendwo in ihrem Hinterkopf aber nicht greifbar. Lieber zelebrierte sie, ihm seine Antwort zu geben und erwiderte den Kuss nicht nur kurz sondern fesselte seine Lippen neckisch und kichernd, schob ihn vor sich her, bis die beiden gemeinsam auf dem gammeligen Sofa landeten. Sie belagerte Selbstbewusst seinen Schoß, fehlte nur noch, dass sie ihre Haily-Flagge schwang und tippte ihm soft auf die Nase. Einfach, weil sie das mochte. Das war süß. „ Ich hoffe... das erledigt sich wieder. Deswegen habe ich in meinem desolaten Zustand in der letzten Woche nämlich trotzdem mein Oberstübchen angestellt, damit ich dir was dazu sagen kann und damit das nicht so weit weg ist... ich finde das war unheimlich groß von mir, in Anbetracht dessen, dass ich diese schweren Stunden ganz alleine ausharren musste.“ Das blonde Mädchen kicherte gegen seinen Hals, als sie ihm das sagte, weil sie sich etwas zu ihm gelehnt hatte, eher sie sich dann wieder ein wenig aufrichtete. „ Nein, Spaß beiseite – Ernst...“ Dreimal sog sie die Luft tief ein, um sich sichtlich darauf Vorzubereiten aber der Ausdruck in ihren Augen schenkte Aiden so viel sanfte Zuneigung, dass er es auch ohne die ungewohnte, langsame Wortwahl verstanden hätte. „ Ich... ich möchte das nochmal. Wieder.“ Nickte sie, eher sie auf ihren Schoß sah und behutsam immer wieder seine Hand angelte. „ Ich weiß nicht, ich habe etwas anderes darin gefunden als du aber das ist okay. Es geht ja nicht immer darum, dass selbe gut zu finden sondern ob ich damit irgendwie... umgehen kann. Ich kann dir weh tun, wenn ich Überfordert bin dabei aber ich werde dir nie aus Eigenmotivation Schmerz zufügen wollen. Das fühlt sich auch danach für mich falsch an. Der Sex an sich überfordert mich, ich kann glaube ich nichts erotisches in dem Schmerz finden, noch nicht... vielleicht kommt das nach und nach, weiß ich nicht. Das hört sich alles so Negativ an, jetzt darfst du dich Berechtigt fragen, warum dann. Nicht dir zu Liebe, das wäre nicht richtig – auch wenn ich sagen kann, Momentan und Absehbar, will ich nur so mit dir Schlafen. Willst du Wissen, wenn sich das mal ändert? - Naja, aber kurz zum eigentlichen, für mich schönem daran. Wir sind so verschieden und mögen trotzdem unsere Zeit teilen, ich mag es in deine Welt zu schnuppern und du in meine und ich bin... noch immer unglaublich verliebt in dich. Ich Vertraue dir in dem Moment einfach alles von mir an, meine Seele, meinen Körper, die Kontrolle, einfach... meine ganze Haily-Welt und du gibst so viel Leidenschaft. Das... das Harmoniert. Das Funktioniert auch nur bei dir, weil... du meine Welt nicht verstehst aber du würdest deine Macht niemals dazu nutzen, sie zu ruinieren. Ich fühle mich dann so Nahe bei dir. Was ich brauche, sind danach... diese... also meinst du, dieses liebevolle danach bleibt? Mich würde das verletzen, wenn du deine Hose danach schließt und dich von mir weg drehst. Dann würde es mir schlecht damit gehen aber solange ich... dir danach ein paar Atemzüge in die Augen sehen kann und ich mich bei dir so Geborgen und Sicher fühle, wäre das okay. Oder... oder ruiniert das deine Stimmung? Danach können wir gerne eine Nase ziehen und weiter feiern, ich muss dich nicht jedes Mal damit zu Quasseln... würde ich, werde ich am Anfang vielleicht aber nur damit du nicht denkst, es ist immer Pflicht. Ich quatsche manchmal gerne und viel.“ So wie jetzt und deswegen kicherte sie auch wieder ein wenig Verlegen, denn bei diesem Thema war und blieb sie doch etwas Unsicher. „ Worauf ich hinaus will, solange ich dabei nicht fühle, du nutzt mich aus sondern du bist mir Nahe und willst mir Nahe sein, würde ich das gerne Wiederholen. Ausprobieren. Du musst nicht danach denken, mir geht es nicht gut oder so – aber das... wird mich noch immer eine Weile aus dem Konzept bringen. Verstehst du alles, was ich dir sagen wollte und willst du noch etwas Wissen und... ganz Wichtig, bist du nun etwas erleichtert?“ Behutsam strich sie über seinen Kopf und legte ein wenig den Kopf schief. „ Ich finde... ich locke dich manchmal aus deiner Erwachsenen Welt in mein Kinderparadies... dabei... ist das anderherum. Ist das so oder kommt mir das nur so vor? Komme ich dir dann auch weniger durchgedreht vor? Und... und ich möchte auch irgendwann mal so eine frauliche Verführung ausprobieren, hilfst du mir dann?“ Diesen Konflikt hatte sie nicht zum ersten Mal. Sie liebte sich, sie war großartig aber ab und an, wollte sie auch mal das ausstrahlen, was sie immer zu sehen bekam und vielleicht war Aiden derjenige, der ihr dabei eine gute Hilfe sein konnte. Dem passierte das immerhin andauernd. Wie gerne sie ihn hatte, konnte man aus dem Dialog nehmen und das sah man, wie viel Liebe zu den kleinsten Details sie sich heute gegeben hatte. Das Zerschnittene, Bauchfreie Oberteil einer alten Band – die abgewetzte Jeanshose oder die lockigen Haare in Kombination mit einem Hauch von Schminke. Sie viel gar nicht als bunter Hippie auf, doch... durch dieses breite Lachen und diese Ausstrahlung zwischen den Hardcore Kids, die dachten, sie sei ein wenig weich in der Birne aber das würde sie immer bleiben. Sonst mochte sie es eben, manchmal Sachen zu tun, die ihm gefielen und sie fand daran auch nichts verwerfliches, wenn man jemanden gerne hatte. Tat sie bei Noah auch. " Und... und ich hoffe ich habe nun wirklich nichts... dummes gemacht. Du weißt, ich bin Expertin. Fändest du mich ab jetzt blöd, müsste ich mal eben den Parkplatz abchecken nach ein paar passablen Entführungs-Mobilen." RE: EAST LOS ANGELES - Aiden Rutherford - 24.06.2016 19:39 Ganz bewusst hatte ich mich während der vergangenen Woche auch körperlich eher von Haily fern gehalten. Meine kurzen Besuche und ihre leidende Quengelei hätten sowieso keine sexuelle oder romantische Stimmung aufkommen lassen, aber ich beschränkte den Körperkontakt trotzdem auf ein Minimum. Die Küsse bleiben spärlich, damit sich ihre Krankheit nicht auf mich übertrug, und wenn ich mich vielleicht mal für eine halbe Stunde neben sie legte und ihren Rücken oder ihren Oberarm streichelte, dann tat ich auch das eher distanziert. Ironische "Steck mich bloß nicht an"-Sprüche verhinderten jedoch, dass Haily allzu misstrauisch wurde und mein Verhalten infrage stellte, denn in Wirklichkeit hatte ich einfach Angst vor mir selber. Davor, dass meine Körpersprache mich verriet. Meine Streicheleinheiten waren schon ungewohnt vorsichtig und ich schaffte es auch kaum ihr lange in die Augen zu sehen, bevor die Bilder aus dem Video zu penetrant wurden, wie sollte das dann erst werden, wenn ich ihr noch näher kam? Wenn ich ihren Körper so berührte wie Chris das getan hatte? Wenn sie nackt vor mir lag? Wäre ich dem gewachsen oder würde ich irgendwann irgendetwas tun, das mich an meine Grenzen brachte? Auch jetzt versuchte ich eigentlich die Distanz der letzten Tage weiterhin zu wahren, obwohl Haily sich nicht mehr sonderlich krank fühlte, aber diesmal ließ sie das gar nicht zu. Glücklich zog sie meinen kurzen Kuss zur Begrüßung in die Länge, kichernd schob sie mich dabei zum Sofa und nahm meinen Schoß für sich in Beschlag. Sie wirkte so verliebt und losgelöst wie sie sich an mich drückte, ihr Gesicht an meinem Hals vergrub, leise lachte und mit meinen Fingern spielte, während ich mich komplett gegensätzlich verhielt. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, aber mein Körper verspannte sich unter ihr, das kurze Lachen nach ihren liebevollen Berührungen war nur gestellt und immer wieder schlug ich den Blick nach unten, weil ich Sorge hatte sie würde darin etwas lesen, das ich eigentlich vor ihr verschweigen wollte. Scheiße, eigentlich müsste ich mich doch maßlos über ihre Entscheidung freuen, ich sollte glücklich darüber sein und ja, natürlich, auf eine gewisse Weise war ich das auch. In meinem Herz wurde es ganz warm, als sie begann über die Gründe dafür zu sprechen, aber gleichzeitig blieb ich dabei auch unheimlich reserviert. Ich wollte doch gerade gar nicht so mit ihr schlafen, ich wollte ihr keine Schmerzen zufügen und hart mit ihr umgehen. Ich wollte nicht die Kontrolle über sie an mich reißen, so wie Chris. Erneut trug sich ein richtiger Kampf in meinem Körper aus, bis- ja, bis Haily etwas sagte, das auf einmal alles änderte. Als sie mich ansah und so sanft aussprach wie sehr sie in mich vertraute und dass sie sich sicher war ich würde ihre kleine Welt niemals ruinieren, wenn sie diese in meine Hände legte, da fühlte es sich so an als gäbe sie mir ihre stille Zustimmung, dass das, was ich gerade tat, richtig war. Ich bewahrte sie davor, dass das Paradies, in dem sie lebte, anfing zu bröckeln, und als ich meinen Kopf ein wenig hob, als unsere Blicke fest aneinander hängen blieben, da fühlte ich mich auf einmal nicht mehr so als würde ich sie hintergehen. Als würde ich etwas vor ihr verbergen. Es fühlte sich viel eher so an als würde sie absegnen, was ich gerade für sie tat, und das war so befreiend, dass dann doch meine Fassade brach. Liebevoll legte ich die Hände auf ihre Oberschenkel, schob sie von dort bis auf ihren Rücken, schloss die Arme immer enger um ihre Hüften und zog sie auf die Art ganz dicht an mich. Ich küsste ihr Schlüsselbein und ihren Hals, ehe ich meine Stirn gegen Hailys Schulter lehnte und dann mein Gesicht an ihrer Halsbeuge verbarg. Damit sie nicht sah, wie sehr sie mich damit gerade wirklich mitten ins Herz traf. Positive Emotionen wie diese trug ich nicht gern nach außen, ein weiterer Unterschied zwischen Haily und mir, aber ich spürte, dass ich mich noch nie zuvor so zu ihr hingezogen gefühlt hatte wie in diesem Moment. "Es ist so schön, dass es dich gibt", nuschelte ich ganz leise gegen ihre Haut, während sich meine Finger mit sanftem Druck über ihren Rücken bis hoch in ihren Nacken bewegten. All die Fragen, die sie mir gestellt hatte, die beachtete ich vorerst gar nicht. "Ehrlich. Du weißt gar nicht wie froh ich bin, dass es dir gut geht. Und dass du hier bist." Gerade jetzt war das keine Selbstverständlichkeit mehr. "Nicht nur deswegen. Nicht nur, weil du das noch einmal mit mir machen möchtest, meine ich, sondern- einfach so. Auch wenn du mir jetzt gesagt hättest, dass das nicht klappt, das hätte nichts geändert. Du bist genau im richtigen Moment auf einmal da gewesen und ich bin noch nicht bereit dich schon wieder gehen zu lassen." Damit sie meine plötzliche Nähe nicht falsch verstand und das zu sehr auf den Sex übertrug, hob ich doch noch einmal meinen Kopf und sah Haily aufrichtig in die Augen, während ich meine Finger einer Hand durch ihre Haare zog. "Es ist einfach schön, was du gesagt hast. Und ich verspreche dir, dass es mir niemals nur darum ging dich für meine Fetische - wenn man es so nennen will - zu benutzen, überhaupt nicht. Ich mag es dir hinterher so nah zu sein. Für mich ist das ein bisschen wie auf der Bühne zu stehen, man kann all den Frust und all den Ärger raus lassen. Ich weiß, dass sich das für dich komisch anhört, aber danach fühle ich mich immer so viel besser, viel ruhiger und entspannter und auch glücklicher. Das hält nicht lange, irgendwann kommt die Anspannung wieder und ich werde wieder ganz- grumpy." Vorsichtig lächelte ich Haily an. "Aber diese paar Minuten Erschöpfung und Ruhe nach dem Sex oder nach einem Konzert- das fühlt sich so gut an. Und es war umso schöner da bei dir zu sein und dich bei mir zu haben. Ich kann und will das mit anderen Frauen nicht, aber bei dir ist es irgendwie- okay sich zu öffnen." Angreifbar zu machen. "Und ich mag es auch, was das mit dir macht. Ich mag es wie du bist. Ich mag das Durchgedrehte in dir und das ständige Reden und wie aufgedreht du sein kannst, aber- da war auf einmal noch eine ganz andere, neue Haily. Es ist schön immer mehr von dir kennen zu lernen. Und zu merken wie unsere unterschiedlichen Welten irgendwie zusammen kommen." Noch einmal lächelte ich behutsam, während ich meine Finger um den Kragen von ihrem T-Shirt legte, sie daran näher zu mir zog und sie erneut auf die Lippen küsste. Zärtlich und lange. Es war absurd wie es dabei in meinem Bauch kribbelte, wie sich mein Körper ganz schwach anfühlte, aber auch das war bei Haily okay. Es war okay so zu sein wie ich eben war. Genau so hatte sich das mit Lucy auch angefühlt. Vielleicht war ich wirklich in sie verliebt. Vielleicht hatte ich wirkliche, echte Gefühle für Haily und vielleicht sollte ich ihr das auch sagen, aber noch ehe ich die Entscheidung treffen konnte, öffnete sich auf einmal die Tür und zwei meiner Bandkollegen kamen wieder rein. "Lass uns später nochmal darüber reden, ja? Ich glaube du hast nämlich doch ein bisschen meine Stimmung zerstört. Keine Ahnung wie ich gleich als der Hassprediger schlechthin auf die Bühne gehen soll." Ich lachte einmal leise auf, schüttelte den Kopf, aber zum Glück hatte ich immer ein Hilfsmittel in Form von weißem Pulver, das mir dabei half. Auch das sollte ich später jedoch noch bereuen. |