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BIG SUR BAY
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Aiden Rutherford
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BIG SUR BAY
Völlige Erschöpfung in Kombination mit zu viel Alkohol und diesem harten Sturz auf den Kopf hatten mich gestern tatsächlich so hart umgehauen, dass ich mehrere Stunden einfach nur bewusstlos-schlafend auf dem Boden des fahrenden Busses lag und absolut nichts von dem mitbekam, was um mich herum geschah. Mindestens hundert Mal hatte das Handy in meiner Hosentasche vibriert, bei dem Fahrstil von der durchgedrehten Hippie-Frau waren bestimmt auch einige leere Flaschen durch den Bus geflogen und es schien so als würde sie sich zu allem Überfluss nicht gerade die größten und einfachsten Straßen aussuchen, sondern eher die Kleinen und Winkligen wählen. Aber das alles ging völlig an mir vorbei und an das alles konnte ich mich auch nicht erinnern, als ich irgendwann die Augen aufschlug und dabei feststellte, dass ich mich schon lange nicht mehr so gerädert gefühlt hatte wie an diesem Morgen. Scheiße. Mein Kopf schmerzte so sehr, dass ich als Erstes leidend aufstöhnte und als ich mich zur Seite drehen wollte, fiel mir auch auf, wie dieser harte Untergrund meinen Rücken in Mitleidenschaft gezogen hatte. Fuck. Warum lag ich überhaupt auf dem Boden? Irgendjemand trug doch normalerweise meinen schlappen Körper immer in mein Bett, wenn ich mich mal wieder so aus dem Leben schoss. Und warum hörte man niemanden? Ein Blick zu den verdunkelten Scheiben verriet mir, dass es gerade dämmerte, also musste es früher Morgen sein. Warum fuhren wir nicht? Und woher kam überhaupt das leise Meeresrauschen im Hintergrund?
Gerne hätte ich mich mit all diesen Fragen noch länger auseinander gesetzt, aber als ich erneut meine Augen schloss und über meinen Kopf rieb, überkam mich auf einmal so eine Übelkeit, dass ich erschrocken meinen Körper aufrichtete, wahllos nach einer auf dem Boden liegenden, halb gefüllten Chipstüte griff und mich dort hinein erbrach. Und dann nochmal. Scheiße, ich brauchte frische Luft. Drei Anläufe benötigte es allerdings, bis ich schwankend auf meinen Beinen stand, wie selbstverständlich auf dem Weg nach draußen am Kühlschrank vorbei ging und mir eine Flasche Bier dort heraus nahm, um damit effektiv meinen Kater zu bekämpfen. Der war so penetrant, dass die Abwesenheit meiner Bandmitglieder und das Meeresrauschen sogar in den Hintergrund trat, bis ich die Seitentür des Busses öffnete, die Treppenstufen nach unten stolperte und das so geschickt anstellte, dass ich erneut hart auf den Boden fiel. Beziehungsweise, nicht ganz so hart. Wo kam denn jetzt auf einmal der Sand her? Verwirrt sah ich auf den Boden unter mich, dann nach vorne. Wasser? Meer? "Fuck", stöhnte ich laut und versuchte genauso unfähig wie eben mich wieder auf die Füße zu stellen. Erneut brauchte es mehrere Anläufe. "Hallo?", rief ich danach, so laut ich konnte, aber meine Stimme klang eher kratzig und heiser. Das war doch wie in einem schlechten Film. "Ist hier irgendwer?"
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
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24.09.2015 18:57 |
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Haily Stone
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RE: MOLOTOV'S
Das Aiden wach wurde, sich Übergab, das bekam sie alles nicht mit. Dieses friedliebende Wesen lag mal auf dem Bauch oder mal auf dem Rücken so, dass sie den Horizont im Blick hatte und in ihr kribbelte es richtig voller Vorfreude, die Sonne würde bald aufgehen. Es war wunderschön, nicht mal zu Wissen, wo genau sie sich hier befand und es Grenzte gerade an absoluter Freiheit. Weder das LSD oder das Gras brauchte sie, um diesen Moment ganz Freigeistig zu durchleben. Weil sie eben war wie sie war und weil Glück und Freiheit einfach in ihrem Herzen lebten. Haily hob mal die Finger in den Himmel, mal rollte sie sich einfach aus Spaß über das Dach und lachte dabei ganz leise für sich selber. Es gab keine Fesseln der Gesellschaft oder von irgendjemandem. Denn solange sie die Luft des Meeres einatmete, den Wind um ihre Nase spüren konnte und sie lebte, würde sie Entscheiden, wo ihr Weg hinführte. Das der Liner vielleicht nicht mehr aus dem Sand herauskommen würde, weil die Reifen durchdrehten oder so, das Interessierte sie gar nicht. Da unten war mit Sicherheit genug Proviant drin, um mit einem Rucksack bewaffnet los zu ziehen um zu schauen, wo man raus kam. Ewig würde sie hiermit eh nicht Reisen können, denn die Bullen suchten den Wagen mit Gewissheit. Ach, und Aiden, der war auch noch da. Na, der konnte dann ja auf den Abschlepper und seine Band warten. Sie war zumindest ein Stück dem Glück näher – das hatte er doch gut hinbekommen. Er war ja nicht zu Schaden gekommen und wenn er seinen Kollegen sagte, was passiert war, dann würden die ihn auslachen aber sie rechnete nicht mit schlimmeren Folgen. Als sich dann eine Stimme bemerkbar machte, horchte sie auf. Warum denn nicht eine halbe Stunde später? Nun müsste sie wohl seinem Gemecker lauschen, während sich gerade in dünnen Linien die ersten Farbveränderungen am Himmel abspielten. Vielleicht sollte sie ihn noch ein bisschen suchen lassen? Nein, das war gemein und da sie gerade auf dem Rücken lag, drückte sie die nackten Füße gegen das Metall-Dach und schob sich so weit zum Rand, dass ihr Kopf leicht hinab hing und der Rücken sich bog. „ Guten Morgen, hast du gut geschlafen? Ja ich bin da. Keine Angst, du bist nicht alleine.“ es würde sich Aiden ein verrücktes Bild bieten, denn wie sie Kopfüber zu ihm herab sah, hatte sie durchaus was von der Grinsekatze von Alice im Wunderland – nicht zuletzt weil ihre Lippen ebenso geformt waren. „ Du hattest gefragt, was mich Glücklich macht – also dachte ich mir, nehme ich dich beim Wort und habe einen kleinen Ausflug zum Strand unternommen und wenn du mich noch Glücklicher machen möchtest, dann psst...“ Sie legte den Finger auf ihre Lippen „...die Sonne geht nun auf. Das geht auch leider ganz schnell.“ Noch immer war sie um das Reden nicht verlegen, wenn es ihn nun auch noch mehr Nerven oder Reizen könnte. Aiden könnte man auch nicht verübeln, wenn er einfach davon ausging, sie sei total unter Drogen. Weil Haily nicht wissen konnte, ob er vielleicht auch Böse werden konnte, richtete sie sich lieber auf in den Schneidersitz um nicht ganz so Angreifbar zu sein.
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24.09.2015 19:33 |
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Aiden Rutherford
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RE: MOLOTOV'S
Ein so schockierender Ruck durchzog meinen Körper, als plötzlich eine weibliche Stimme wie aus dem Nichts hinter mir erschien, dass ich mich viel zu schnell in besagte Richtung drehte und über die schnelle Bewegung beinah erneut das Gleichgewicht verlor. Drei Mal sah ich um mich, vollkommen verwirrt, ehe ich auf die Idee kam meinen Blick auch mal nach oben zu heben und dort in das Gesicht eines blonden Mädchens starrte, das mich vor Überforderung drei Schritte im Sand zurück taumeln ließ. Scheiße, wo war ich hier? War das sowas wie ein luzider Traum? Oder hatte mir jemand eine hart halluzinogene Droge untergejubelt? Wäre ja alles ganz logisch, wenn nicht jeder Zentimeter meines Körpers so schmerzen würde, dass ich mir sicher sein konnte in der Realität zu sein. Das Problem war nur: Diese Frau dort redete so einen zusammenhanglosen Blödsinn, dass ich nichts anderes tun konnte, als verwirrt zu ihr zu starren und in meinen Kopf nach den passenden Erinnerungen zu suchen. Doch da war nichts. Meine letzte Erinnerung war die Show in Portland, vorgestern, der gesamte gestrige Nachmittag und Abend in San Francisco war wie ausgelöscht, vermutlich durch den Sturz auf meinen Kopf und die damit einhergehende leichte Gehirnerschütterung. Ich hatte diese völlig debil grinsende blonde Frau da oben noch nie gesehen und wusste ebenso wenig, weshalb sie jetzt über Glück und Sonnenaufgänge faselte, doch weil diese ganze Situation in meinem Kopf noch keinen Sinn ergab und weil ich auch immer noch irgendwie darauf wartete jeden Moment aus einem Traum zu erwachen, folgte ich ihrer Bitte um Stille und hielt einfach meinen Mund. Lieber rieb ich mir noch einmal über den Kopf, über meine Augen, sah hilfslos den Strand hinab, dann in die andere Richtung. Warum stand dieser scheiß Bus eigentlich mitten im Sand? Wie sollten wir den da wieder raus kriegen?
Keuchend vor Schmerz und Erschöpfung kletterte ich die Treppen wieder nach oben ins Innere, weil mir auf einmal die Idee kam, dass doch möglicherweise jemand in seinem Bett liegen konnte, aber negativ. Leer. Alles. Niemand war hier. Zumindest nutzte ich die Chance, um mir wieder ein T-Shirt über zu ziehen und von meiner verschwitzte Bühnen-Jeans in eine Jogginghose zu wechseln. Warum trug ich die Hose eigentlich noch? Erst auf dem Rückweg wieder nach draußen und nachdem ich schon wieder gestolpert und beinah auf die Fresse geflogen wäre, weil ich natürlich voll auf die Bierflasche trat, die ich eben im Sand verloren hatte, kam ich auf die Idee mal mein Handy einzuschalten, das in besagter Jeans wieder aufgetaucht war. Und damit startete ein Konzert von mehr als nervigen Piepsgeräuschen, welche jeden verpassten Anruf und jede Nachricht der letzten Nacht ankündigten. Die Erste las ich noch völlig verdutzt, die Zweite ebenfalls, doch als in der Dritten noch einmal geschrieben stand, dass ich und meine blonde Hippie-Schlampe sofort den geklauten Bus zurück bringen sollten, bevor man die Polizei auf uns hetzte, dämmerte es mir. Ganz langsam. Hatte die--? Die hatte doch nicht--? "Alter, hast du den scheiß Bus geklaut?", schrie ich so laut ich konnte vollkommen perplex heraus, drehte mich auf der Stelle wieder um und lief ein paar Schritte zurück, bis der Winkel passte und ich die Frau dort auf dem Dach ansehen konnte. "Hast du den hier in den Sand gesetzt? HAST DU MICH ENTFÜHRT?" Mir wurde erst jetzt so richtig klar, was das bedeuten konnte und aus fassungsloser Wut wurde auf einmal Panik. Das da oben war doch nicht irgendein vollkommen durchgeknalltes Stalker-Fangirl, oder? Scheiße, warum war ich hier? Was passierte mit mir? Auf einmal drehte ich mich nervös immer wieder um die eigene Achse, suchte entweder nach einem Fluchtweg oder nach einem großen Stück Treibholz, mit dem ich die Frau dort K.O. schlagen konnte.
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25.09.2015 10:07 |
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Haily Stone
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RE: MOLOTOV'S
Och, das lief doch fabelhaft – als er sich wieder verzog nachdem er etwas desorientiert im Kreis geschaut hatte, kehrte innerer Frieden in ihr ein. Vielleicht fand er das ja auch mal eine nette Auszeit vom Touralltag, er konnte ja nicht Wissen, dass Haily sich darunter nichts Vorstellen konnte. Nie in ihrem Leben hatte sie einen Zeitplan von einem anderen einhalten müssen, in dem Fall sein Manager und seine Band. Wenigstens hielt er den Mund und ein bisschen ulkig hatte Aiden auch gewirkt, bis er sie hier oben hatte sitzen sehen. Wenigstens ging es ihm auch gut, es war nicht so, dass sie sich nicht gesorgt hatte nach seinem Wohlbefinden, er war immerhin ein Mensch auch wenn die plumpe Anmache gestern dämlich war. Leise summte sie vor sich hin, als sich die Farben wie Fäden durch die Luft zogen als – dann doch etwas aus dem inneren des Busses kam, was sich nicht ganz so nach Jubel anhörte. Huch? Haily ließ in aller Ruhe den Blick auf den Sand sinken, wo wenig später auch schon wieder dieser Mensch auftauchte, den sie gestern nur kurz hatte kennen gelernt. „ Naaaaja, geklaut klingt so fies. Ich würde sagen, ich habe ihn mir geborgt – immerhin war einer der Mitbewohner auch an Board und hätte ja sein können, das ich dir damit eine Freude mache.“ Das war alles eine Auslegungssache, trotzdem, so dumm war nicht mal sie und deswegen hob sie die Schultern „ Ja habe ich, ich hatte gestern einen scheiß Tag und ich wollte raus aus der Stadt. Das war... einfach zu viel Zufall auf einmal. Du bist vom Stuhl gefallen, hast dir den Kopf angeschlagen und warst Bewusstlos, nachdem du mich ziemlich grob Angemacht hast und... der Busfahrer war nicht da und ja. Das war doch eine Chance, die nicht zwei Mal im Leben kommt.“ Mit ihren großen und klaren Augen sah sie ihn an, wenn er nun dachte, sie würde das Bereuen, dann hatte er sich aber geschnitten. Ebenso wie er darauf kam, dass er die Hauptattraktion war und die Blondine konnte nichts andere tun als los zu Lachen. „ Dich Entführt? Was soll ich denn mit dir? Nein – der Bus war das eigentliche Objekt der Begierde also keine Panik da unten. Ehrlich. Ich bin aber trotzdem froh, dass es dir gut geht und du Munter bist. Ja, den habe ich in den Sand gesetzt, ich war etwas Müde, ich wollte an den Strand und den Sonnenaufgang sehen also bin ich da abgefahren...“ sie deutete hinter sich, man sah wo der Bus den festen Untergrund verlassen hatte und in den beweglichen, weichen Sand eingesunken war. Aiden schien ungemütlich zu werden, dass war wohl ihr Stichwort obwohl sie gern noch etwas länger geblieben wäre. Haily balancierte ein bisschen auf der Schräge und sprang unverhofft dann von dem Bus. Ein bisschen Selbstüberschätzung und die Knie gaben nach, sie landete also gänzlich im Sand – der war gar nicht mal so weich. „ Kannst ja deine Kumpels anrufen, die holen dich Sicher und ich mag eh bald weiter.“ jetzt waren die beiden auf Augenhöhe oder eher sie diesmal die, die zu ihm hoch blinzelte. Als wenn man sie mit einem Stock schlagen müsste! Hallo?
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25.09.2015 21:37 |
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Aiden Rutherford
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: MOLOTOV'S
Geklaut klang so fies? Sie hatte sich den Bus nur geborgt? Und mich hatte das alles einfach nur durch Zufall getroffen, weil ich aus Versehen mit dem Stuhl umgekippt war und mir dabei den Kopf aufgeschlagen hatte? War das ihr Ernst? Sprachlos starrte ich sie an, versuchte mir einen Reim darauf zu bilden wie eine Frau mit einem einigermaßen intakten Gehirn eine solche Entscheidung treffen konnte, aber nein. Keine Ahnung. Irgendetwas lief in dem Kopf der jungen Frau gehörig falsch. "Du hattest also einen scheiß Tag? Und wolltest aus der Stadt raus? Und dann dachtest du es wäre eine großartige Idee den scheiß Bus von einer Band zu klauen, die eigentlich-" Ich hob mein Handy an, um einen kurzen Blick auf die Uhr zu werfen. "Die eigentlich jetzt schon in Los Angeles sein sollte? Verdammte Scheiße, was läuft denn bitte falsch bei dir?" Anfangs glich meine Stimme schon wieder eher einem lauten Schreien, aber weil das meinen eigenen Kopf wahrscheinlich am meisten schmerzte, wurde ich zumindest von der Lautstärke ein wenig ruhiger. Wenn sich auch mein Herz ganz und gar nicht beruhigen wollte. Auch nicht, als die blonde junge Frau eher ungalant vor mir im Sand landete und ich feststellte, dass sie mit ihrem kleinen, zierlichen Körper kaum eine Chance gegen mich hatte. Das nahm mir zwar ein wenig die Panik vor einer durchgeplanten Entführung meinerseits, aber ich hatte trotzdem noch hundert verpasste Anrufe auf dem Handy, eine wütende Band, ein noch wütenderes Management und einen Bus, der eigentlich jetzt schon in Los Angeles sein sollte, den wir allerdings niemals alleine aus dem Sand heraus kriegen würden. Scheiße. Genau das sagte ich auch immer wieder, während ich dieser fremden Frau meinen Rücken zudrehte, die Nummer unseres Tourmanagers wählte und mir verzweifelt immer wieder durch die Haare fuhr. "Scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße, scheiße."
Mein Redefluss wurde jedoch jäh unterbrochen, als sich die garstige Stimme meines Managers am anderen Ende der Leitung meldete, der erst einmal nichts anderes zutun hatte, als mich eine gute Minute lang anzuschreien. Unser Busfahrer hätte genau gesehen wie mein blondes Mädchen am Steuer saß. Man hätte erst noch darauf gewartet, dass wir wiederkamen und dass das hier nur eine weitere Eskapade meinerseits sei, aber nein. Die ganze Nacht hatte man nichts von uns gehört. Ich versuchte immer wieder dazwischen zu kommen, versuchte mich zu entschuldigen und mich zu erklären, sagte auch, dass der Bus hier im Sand feststeckte und dass wir ihn nicht allein hier heraus kriegen würden, erzählte ihm von meiner Bewusstlosigkeit, aber nichts schien ihn zu beruhigen. So lange, bis es irgendwann ganz still wurde. Bis ich hörte, dass er einmal tief durchatmete und dann die Worte aus seinem Mund kamen, die mir tatsächlich den Boden unter den Füßen weg rissen. Der restliche Trip sei abgesagt, ebenso wie die große Tour in ein paar Wochen. Die anderen Jungs wollten nicht mehr mit mir zusammen arbeiten, das hier hätte das Fass zum überlaufen gebracht. Ich sollte eine Therapie machen, wieder auf die Beine kommen und mit den vergangenen, harten Monaten abschließen, vielleicht könnte das noch etwas retten, aber jetzt wäre ich erst einmal draußen. Gekündigt, wenn man es so nennen wollte. Und ich sollte ihm bitte den Standort des Busses schicken, damit er nicht noch eine Klage vom Busunternehmen am Hals hätte, doch bevor er mir ausführlich erklären konnte wie teuer so ein Bus war, hatte ich bereits aufgelegt. Okay. Mit Alkohol oder Drogen im Körper wäre das jetzt definitiv leichter zu ertragen. Zum Glück hatten wir davon einiges in greifbarer Nähe und weil ich mich ohne beruhigende Substanzen nicht noch eine Sekunde länger mit dieser blonden Frau auseinander setzen wollte, schob ich mich wortlos an ihr vorbei, stieg wieder in den Bus ein und kramte darin nach einem Tütchen Gras und einer angebrochenen Flasche Whiskey, die auf dem Boden lag, ehe ich wieder nach draußen ging und mich dort in den Sand sinken ließ, um direkt mehrere Schlucke des brennenden Alkohols in meine Kehle laufen zu lassen. "Ich hoffe wenigstens für dich hat sich dieser Trip gelohnt", presste ich danach zwischen den Lippen hervor, schraubte die Flasche zu und nahm mir lieber das Marihuana vor. Eine Sache musste man ihr ja lassen. Das Meeresrauschen im Hintergrund war tatsächlich beruhigend und ich konnte mir keinen Ort vorstellen, an dem ich in diesem Moment lieber wäre.
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
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26.09.2015 14:05 |
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Haily Stone
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RE: MOLOTOV'S
Haily sah ihn ein wenig Verständnislos an, als er sie fragte, was falsch bei ihr lief. Gar nichts. Es tat ihr ein wenig Leid, dass er nicht da sein würde, wo er sein sollte aber weil es im Leben nun mal um das eigene Glück ging und es war doch auch mal schön im Leben überrascht zu werden anstatt sich immer nur an Termine zu halten. Zum Antworten kam sie dann aber erst nicht, weil er begann in Fluchen zu verfallen und immer wieder das selbe Wort von sich gab. Das passte gerade aber gar nicht zur Stimmung und deswegen zuckte sie die Schultern während er Telefonierte und ging lieber schon mal in den Bus um sich ein paar Lebensmittel, Decken und was man noch so für die nächsten Tage brauchte, zusammen zu suchen. Durch die offene Tür vernahm man nämlich, dass dieser entführte Bus irgendwann gefunden werden würde und das bestimmt mit Hilfe der Polizei von San Francisco. Nein, Danke. Als Aiden hinein kam, gaben die beiden sich also die Klinke in die Hand und er holte sich auch das aus dem Bus, was ihm seiner Meinung nach helfen würde. Haily war drauf und dran einfach schon los zu gehen, wohin auch immer aber Aiden sah so fertig aus und so sehr sie sich Sträubte – bestimmt hatte sie auch etwas dazu beigetragen. Also kletterte sie durch das offene Fenster wieder in das Fahrerhäuschen, kramte in den CD´s die der Busfahrer zu bieten hatte und der hatte doch Tatsächlich Musikgeschmack. Gerade das man es draußen leise Hören konnte, ertönten Klassiker der Hippie Zeit die sie immer in Verbindung mit Freiheit brachte um sich dann nach dem Rucksack neben Aiden in den Sand zu werfen. „ Sorry, dass du so ein Stress hast. Ja, für mich hat sich das gelohnt und nicht das du mich falsch verstehst – aber das was ich gemacht hab war genau richtig für mich, dass würde ich auch wieder tun weil ich das gebraucht habe aber es wäre besser gewesen, dich am Parkplatz vorher raus zu schmeißen oder unterwegs. Aber ich hab mich auf einmal so über diesen Wink des Schicksals gefreut, dass ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe – ich wollte dir nicht Schaden. Ich hab auch vorher geschaut ob dein Puls in Ordnung ist und dir einen Eisbeutel auf den Kopf gelegt, bevor ich los gefahren bin.“ Sie schmunzelte, weil sie nicht anders konnte und ihr das ernste und drückende Gespräch einfach nicht lag. „ Und Schade das sie nicht ein Video gemacht haben, es hat ein bisschen gedauert bis der Bus und ich uns auf einen Fahrstil geeinigt haben.“ Das sie Erkannt wurde, dass Beunruhigte sie gar nicht, denn keiner in San Francisco kannte ihren Nachnamen, sie war nirgendwo gemeldet oder registriert. Wenn würde sie bei einer Routine kontrolliert werden und wenn der Bus wieder zurück kam, konnte man kaum von einer Großfahndung mit ihrem Bild ausgehen. Wenn Aiden sie nicht in dem Ding da einsperrte, bis wer hier war, dann würde ihr nichts passieren und Haily glaubte eindeutig zu sehr an das Gute in dem Menschen, als das sie das Befürchtete. „ Deine Anmache hat mich abgefuckt aber ich wollte auch nicht das du dir den Kopf anschlägst – aber wie ich sehe tust du schon was gegen den dröhnenden Kopf.“ Auch das nahm sie mit einer Selbstverständlichen Leichtigkeit, wie man sie heutzutage noch selten Erlebte. „ Oder gab es ehrlich so viel Ärger jetzt deswegen?“ Ab hier konnte sie ihm leider nicht mehr Helfen, Haily hatte nicht die Mittel ihn nach Los Angeles zu bringen aber zumindest „ Wenn mich nicht alles Täuscht sind wir zumindest in Richtung Los Angeles, ich kann mit dir hin laufen und suchen, wo du hin musst?“ Auch nichts besonderes für sie, sie lief immer nur herum aber sie hatte ja auch nie eine Uhrzeit, wann sie irgendwo ankommen musste. „ Nur ein Wiedersehen mit dem Busfahrer, darauf müsste ich verzichten aber zu zweit geht die Suche schneller und ich hab eh nichts bestimmtes vor.“ Sie lehnte sich an den Rucksack und sah das Meer an, wie Wunderschön. Ja, auch sie hatte das nach dem gestrigen Tag dringend gebraucht und sie spürte in ihrem Herzen das richtige getan zu haben.
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26.09.2015 15:07 |
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Aiden Rutherford
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RE: MOLOTOV'S
Wegen der ganzen Aufregung und meiner noch immer währenden Schmerzen im ganzen Körper zitterten meine Finger so sehr, dass es mir nicht einmal gelang einen ansehnlichen Joint dazwischen zu drehen. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen. Dachte ich zumindest. Bis die blonde Frau sich direkt neben mich setzte und mir erzählte, dass sie das alles hier absolut nicht bereute. Ehrlich, ich hatte ihr diese Frage ja schon gestellt, aber was um Himmels Willen war falsch mit der? Verbissen starrte ich von der Seite in ihr Gesicht, versuchte darin irgendetwas zu erkennen, so als könne man ihr eine leichte geistige Behinderung in den Augen ansehen, aber Fehlanzeige. Mal abgesehen davon, dass sie sich ein wenig verrückt anzog, in dieser Kleidung, die eigentlich für einen Mann bestimmt war, konnte ich da nichts erkennen. Innerlich stellte ich erneut infrage, ob sie das alles überhaupt ernst meinen konnte, bis sie mir dann letztendlich anbot mit mir nach Los Angeles zu laufen. Laufen. Von hier. Nach Los Angeles. Ja klar. Die völlige Überforderung in mir sorgte dafür, dass ich erst den Kopf schüttelte, dann einmal nervös auflachte und dann tatsächlich komplett die Fassung verlor. Mein Oberkörper zuckte beim Lachen so sehr, dass die Tabak-Gras-Mischung aus dem Paper wieder herausfiel, in den Sand hinein, was mich nur noch mehr zum Lachen verleitete. Scheiße. Irgendwann lachte ich so sehr, dass ich einfach meinen Rücken in den Sand sinken ließ und die Hände auf meinen Kopf presste, so lange, bis ich mich ganz langsam wieder beruhigte. "Du machst mich fertig", stieß ich kopfschüttelnd aus, rieb mir fest über das Gesicht und lachte noch einmal leise auf. "Nimm es mir nicht böse, aber ganz ehrlich jetzt: Stimmt irgendetwas nicht mit dir? Psychisch? Ist da- In deinem Kopf, ist da irgendetwas nicht ganz richtig?" Mein Gesichtsausdruck wirkte fast schon besorgt, als ich mich wieder aufsetzte und der blonden Frau in die Augen sah, an deren Namen ich mich noch immer nicht erinnern konnte. War aber auch egal. "Danke für das Angebot. Dass du mit mir nach Los Angeles laufen willst, meine ich. Das rechne ich dir wirklich sehr hoch an. Aber ich glaube das ist nicht mehr nötig. Mein Tourmanager hat mich grad aus der Band geschmissen." Unsicher sah ich noch einmal von der Seite zu ihr, überlegte ob ich direkt klarstellen sollte, dass das nicht nur mit dem Bus zutun hatte, aber es wäre vielleicht gar nicht so schlecht sie erst einmal in dem Glauben zu lassen. Möglicherweise löste das ja sowas wie Schuldgefühle in ihr aus, die mir noch zugutekommen könnten. "Ich muss ihm den Standort von dem Bus schicken, aber es ist nicht so als wäre ich jetzt noch im Zeitdruck, also- ganz in Ruhe. Lass dir Zeit. Damit, was auch immer du vorhast." Ich sah über meine Schulter zu dem Rucksack, der hinter ihr im Sand stand, und legte darüber erneut meine Stirn in Falten. "Was ist da drin? Hast du grad etwa auch noch Zeug aus dem Bus mitgehen lassen, das du gern haben willst?" Für einen Moment stand ich kurz davor erneut in Lachen auszubrechen, blieb diesmal aber doch beim Kopfschütteln und griff lieber erneut nach dem Whiskey, um die Absurdität der Situation mit Alkohol zu ertränken. "Wie heißt du eigentlich? Wenn mich die Polizei einsackt und nach dir befragt, muss ich denen ja irgendetwas sagen."
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26.09.2015 17:32 |
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Haily Stone
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RE: MOLOTOV'S
Sie sah Aiden dabei zu, wie der in einen Lachanfall verfiel und statt sich zu Ärgern oder sich ausgelacht zu Fühlen, lachte sie einfach ebenfalls auf. Es gab doch einfach nichts schöneres, als einen Menschen beim Lachen anzusehen und das einfach ganz losgelöst. Egal, woher das kam, Lachen war wie eine Therapie und schüttete sogar automatisch Glückshormone aus. Weil dabei aber sein Joint in die Brüche ging, nahm sie ihm das Drehzeug ab und begann für ihn von neuem. Im Gegensatz zu ihm war sie nämlich einfach ganz und gar Ruhig und Zufrieden. „ Das ist Interessant, dass du mich ernsthaft fragst, ob bei mir alles im Oberstübchen in Ordnung ist. Ich mach dich auch nicht fertig, du hast gerade gelacht und das ist doch was schönes und nichts negatives.“ Stellte sie fest und Grinste ihn von der Seite an „ Eigentlich sollte ich die Menschen fragen, die sich an Termine halten müssen und Regeln, ob bei denen alles okay ist. Ich Lebe doch für mich und solange ich dabei keinem weh tue oder Schade, muss ich doch da am ehesten Glücklich raus gehen. Das mit dem Bus, das brauchte ich – wie gesagt und ich kann mir auch nichts schöneres Vorstellen als nun hier am Strand zu sitzen, der Musik zu lauschen und dem Sonnenaufgang zuzuschauen. Klar, dem Busfahrer gefällt das nicht oder dem Unternehmen aber tut es denen wirklich weh? Es kostet sie nur etwas von ihrem Geld, wenn es einem weh tut davon was abzugeben, obwohl die mehr als genug haben, dann sollte ich auch die Fragen, ob die nicht eine geistige Einschränkung haben.“ Haily hob die Schultern „ Ich musste da raus und weg und jetzt geht es mir wieder besser, wenn das Egoistisch ist, dann bin ich vielleicht das für mein Glück aber ich finde in meinem Kopf ist alles mehr als richtig.“ Sie hielt Aiden den fertigen Joint hin, weil sie ihm ja nichts wegnehmen wollte und lehnte sich wieder gegen den Rucksack und betrachtete das Meer. Immerhin hatte er gesagt, er hatte Zeit, bis er den Standort schickte. „ Das mit deiner Band tut mir Leid – ehrlich - aber was sind das denn für Kollegen, die dich raus werfen, weil eine durchgedrehte Hippie-Alte dich entführt hat, hm? Oder was ist das für ein Manager, wenn er dich als Künstler so wenig schätzt? Ich fand dich toll auf der Bühne und wenn ich entscheiden dürfte, dann wärst du nicht wegen so einer Lappalie raus geflogen sondern ich hätte darüber gelacht und dich gefragt, wie dir so was blödes passieren konnte obwohl du keine Ahnung wie viel Köpfe größer als ich bist.“ Während sie redete, rieb sie die Füße langsam vor und zurück über den Sand, weil die Natur sich einfach so schön anfühlte und endlich der Stress wegen Chas und William von ihr abfiel. Auch noch als er sie wegen des Rucksacks fragte. „ Nicht was mir gefällt, was ich brauche um ein paar Tage zu laufen, hier ist nichts – also nur was zu Essen und ein paar Decken. Nur das, was ich zum Überleben brauch. Ich hätte mir noch ein paar Elektro Sachen und so zum verscherbeln schnappen können aber ich will nicht das du noch mehr Stress bekommst. Für dein Manager und so wäre es mir gerade ziemlich egal gewesen. Trotzdem hab ich Prinzipien, mehr Stress als du schon zu haben scheinst, will ich dir ja gar nicht machen. Wenn du drauf bestehen solltest, lass ich auch das hier, findet sich schon irgendwo was zu Essen oder jemand der mir was abgibt.“ Sie sah den Strand herunter, es könnte eine Weile dauern aber Haily lebte schon lang genug auf der Straße um zu Wissen, auch mit knurrendem Magen ließ es sich ein paar Nächte überleben und irgendwann würde schon irgendwo Zivilisation sein. Vielleicht nahm sie da ja auch jemand einfach auf. Mal sehen. Was sie wusste, war, dass sie Aiden sicherlich nicht ihren Namen verraten würde, wenn er den bereitwillig den Bullen stecken wollte „ Dann – unter den Umständen – heiß ich für dich Mary Jane. Mary reicht.“ Zwinkerte sie ihm zu. „ Ich bin zwar nirgendwo gemeldet oder so aber ich muss es mir ja nicht schwerer machen als es ist und bisher kennt nur der Busfahrer mein Gesicht und du.“
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27.09.2015 16:11 |
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Aiden Rutherford
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RE: MOLOTOV'S
Schon wieder konnte ich nicht recht einordnen, wie viel Ernsthaftigkeit da gerade in Hailys Worten und in ihrer Erklärung zu der gesamten Situation lag, insbesondere als sie ebenfalls in mein Lachen einstieg, aber schlussendlich wirkte ihr Gesicht so ernst. Das alles schien wirklich ihre ehrliche, aufrichtige Meinung zu sein und für sie war es tatsächlich in Ordnung diesen Bus geklaut zu haben, weil sie damit nur finanziellen Schaden verursachte. Bei jemandem, der sich eigentlich keine Sorgen um die Finanzen machen musste. Meine Stirn lag in Falten, als ich sie von der Seite anstarrte und irgendwie versuchte ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Das wurde auch nicht leichter, als sie mir einen perfekt gedrehten Joint reichte und damit bewies, dass da durchaus Herzlichkeit und Freundlichkeit in ihr steckte. "Ich find das sehr interessant, wie du darüber nachdenkst", nuschelte ich, mit dem Joint zwischen meinen Lippen, während ich in den Tiefen meiner Jogginghose nach einem Feuerzeug suchte, um ihn anzuzünden. "Aber du hast schon verstanden, dass wir im 21. Jahrhundert leben und sich die Welt tatsächlich nur um Geld dreht, oder? Zumindest für die meisten Menschen, du bist vielleicht eine Ausnahme. Das Busunternehmen wird jetzt vermutlich den Fahrer feuern, für seine Unachtsamkeit und gerade weil ihnen dadurch so viel Geld abhanden kommt. Ich wurde gefeuert. Meine Band steht jetzt ohne Sänger da. Unsere beiden Vorbands müssen auch auf den Rest ihrer Gage verzichten. Von den ganzen Fans will ich gar nicht erst anfangen, die schon Tickets gekauft haben und jetzt wahrscheinlich total enttäuscht sind. Also falls du wirklich gedacht hast, dass du niemandem damit Schaden zufügst, dann ist das ein sehr beschränktes Denken." Doch erst nachdem ich das ausgesprochen hatte und nachdem endlich der Joint zwischen meinen Lippen brannte, merkte ich, wie egal mir eigentlich auch das war. Warum nahm ich überhaupt noch irgendwen in Schutz? Ich war jetzt ganz auf mich alleine gestellt und endlich war ich auch niemandem mehr Rechenschaft schuldig für mein selbstzerstörerisches Verhalten. Wie absurd, aber da breitete sich tatsächlich sowas wie Dankbarkeit in mir aus. Darüber, dass ich wenigstens noch mit so einem lauten Knall aus der Band gehen konnte.
Genau deshalb schüttelte ich aber auch meinen Kopf und klärte die blonde Frau darüber auf, dass mein Rausschmiss nicht nur an ihr lag. "Um ehrlich zu sein, das Ganze stand schon ziemlich lange auf der Kippe. Ich bin im Moment nicht besonders zuverlässig, eigentlich haben wir schon seit- ein paar Jahren immer irgendwelche Konflikte. Das da hat jetzt nur das Fass zum Überlaufen gebracht. Und wenn ich ehrlich sein soll, das war auch nur eine Frage der Zeit. Wenn das da nicht passiert wäre, dann hätte ich mit Sicherheit irgendetwas anderes getan, um mich selber nach draußen zu befördern." Fast schon gleichgültig zuckte ich die Schultern. Während ich vor ein paar Minuten noch völlig außer mir gewesen war, erzielten der Alkohol und das Marihuana gerade den gewünschten Effekt, indem sie mich innerlich beruhigten. "Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung weshalb, aber ich mag dich. Du bist lustig." Versöhnlich hielt ich ihr den Joint entgegen und merkte bei einem Blick auf ihre nackten Füße, dass es mir gerade sogar gelang diesen Ort wertzuschätzen. Das Meer, der einsame, lange Strand, die kühle morgendliche Brise. Das war wirklich schön. Und befreiend. "Behalt das Essen und die Decken ruhig. Und wenn du willst, dann geh gerne nochmal durch den Bus und nimm alles mit, was du haben willst. Ist ja nicht so als wäre ich jetzt noch irgendwem irgendetwas schuldig." Wenigstens darin lagen sie und ich wenigstens auf einer Wellenlänge, denn eigentlich war ich mindestens genauso egoistisch wie sie. "Nur Alkohol und Drogen müssen wir uns teilen, ich glaube ich sollte mich nochmal ordentlich aus dem Leben schießen, bevor die Polizei ankommt und ich denen von einer Mary Jane erzählen muss, die den Bus entführt hat. Und mich gleich mit. Aiden übrigens. Also mein Name, aber ich nehme an das weißt du schon."
AIDEN RUTHERFORD # 28 YEARS OLD # HARDCORE
![[Bild: aiden04.png]](https://i.postimg.cc/15YrZSg4/aiden04.png)
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28.09.2015 01:04 |
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Haily Stone
WON´T EVER LET YOU GO.
Beiträge: 241
Registriert seit: Aug 2015
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RE: MOLOTOV'S
Sie lauschte seiner Interpretation der Dinge und grinste dann aber wieder kopfschüttelnd " So siehst du das, ich hab den Bus entführt - keine Frage aber ich habe weder eich noch den Busfahrer gefeuert, aus solchen nichtigen Gründen. Das waren die, die dir Welt meistens zu einem hässlichen Ort machen. Die, die sogar im 21. Jahrhundert noch denken, Geld sei wichtiger als Menschenleben und kein Problem damit haben, dem Busfahrer ohne Gehalt das Leben schwer zu machen oder deinen Fans deinen Gesang vorzuenthalten. Diese Einstellung ist für mich nicht besonders gut durchdacht. Ich glaube aber da werden wir uns auch nicht einig, kein Problem, das ist okay." Haily zwang sich niemandem auf oder ihre Ansichten nur fand sie er musste schon wissen, Reue würde sie Genauso wenig fühlen wie ein schlechtes Gewissen zurück zu behalten. Er klärte sie ja sogar noch darüber auf, zumindest bei ihm war das absehbar und lachend stieß sie ihn an "Tz ganz schön frech mich in dem Glauben lassen zu wollen." Sie fasste alles und jeden an, immer und auch jetzt änderte diese merkwürdige Situation daran nichts. " Warum war denn das so? Hattest du keine Lust mehr oder ist das immer nur so passiert? Ich hasse auch Termine, keine Frage aber deswegen halte ich mich auch seid sieben Jahren von Geld, Uhrzeit, Datum und Erwartungen fern aber du wusstest doch worauf du dich da einlässt?" Neugierig schaut sie ihn an als sie dankend den joint an sich nahm. " Cool, danke. Ich weiß noch nicht wo es hingeht aber als Mittel zum Zweck brauche leider auch ich Geld. Das geht auch ohne aber es nimmt ein wenig den Druck. Was machst du jetzt? Ist los angeles schön? Vielleicht sollte ich dahin." Nachdenklich sah sie auf das Meer, sie könnte noah seine Sachen wieder bringen - ja da hatte sie ein gewissen diese an sich genommen zu haben. " Noch so eine Sache, materielles macht nie glücklich. Das einzige was ich noch habe seid heute morgen sind diese geliehenen Klamotten von einem Kumpel, die ich ihm gern nach los angeles bringen würde." Sie schmunzelte aiden an " Deinen Namen weiß ich, dein charmanter Spruch du bist aiden und ich bin schön ließ direkt auf einen Rosenkavalier schließen. Aber wenn wir Alkohol und Drogen teilen sag ich genauso nicht Nein, wie wenn ich mich noch mal mit dir aus dem Leben schieße und vor den Bullen verschwinde. Eine Nacht ein Bett wäre auch noch chillig. Du hattest dein nickerchen ja schon." Haily redete wie gestern viel und sah aiden immer wieder mit der Begeisterung in den Augen über neue Pläne an " willst du mit schwimmen?" Oh das würde kalt werden aber mit Sicherheit auch schön.
|| LOSING HERSELF » 25 YEARS OLD » DIFFUS ||
Just remember to laugh as much as you cry,
and I promise you will find yourself when you are least expecting it.
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28.09.2015 08:02 |
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