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SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
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Noah Scott
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Beitrag #11
RE: HAILY
Haily hatte es mit ihrer besonderen Art tatsächlich sehr schnell geschafft sich einen Platz in meinem Leben und in meinem Herzen einzuräumen. Viel schneller, als ich ahnen konnte. Während ich mir anfangs noch selber einredete, dass das alles rein freundschaftlich war, dass ich Lahja liebte und keinerlei Interesse an anderen Frauen hatte, musste ich mir dann doch schnell eingestehen, dass es darüber hinaus ging. Das an sich war schon absurd, weil ich in der Regel immer derjenige war, der andere Frauen schnell in die Friendzone abschob, aus fehlendem sexuellem Interesse, aber Haily-- Nicht nur einmal ertappte ich mich selber morgens dabei, wie ich neben ihr im Bett lag und ihr ruhiges, schlafendes Gesicht betrachtete. Wenn sie mal wieder feenähnliche Bewegungen vor mir machte, mit ihren Armen oder mit ihren Hüften, dann spürte ich den inneren Drang sie unbedingt berühren zu wollen. Ein Teil von ihr zu werden. Sie verkörperte noch immer so eine Freiheit und Lebensfreude, ihr Lachen war ansteckend und nachdem ich das erste Mal aufgewacht war, mit meinem Arm um ihrem Körper, und mich selber vor der Nähe erschrak, die ich unterbewusst nachts zu ihr gesucht hatte, war mir klar, dass ich mit Lahja darüber sprechen musste. Ich hatte ihr versprochen sie nicht zu verletzen und ich hatte ihr auch wortwörtlich gesagt, dass ich es sofort mit ihr teilen würde, wenn ich eine Frau kennen lernte, die mich mehr interessierte als eine gute Freundin. Und das tat ich. Nur ein paar Minuten später saß ich mit meinem Handy und einer Zigarette unten vor dem Haus auf dem Boden, den Rücken gegen die Mauer gelehnt und rief bei ihr an, um ihr von Haily zu erzählen. Davon, dass sie irgendwie anders war und dass ich mich zu ihr hingezogen fühlte, aber das auf eine völlig freie Art. Ich wollte keine Beziehung zu ihr und ich hatte nicht einmal ansatzweise die Gefühle für sie, die ich für Lahja hatte, aber trotzdem spürte ich die Angst in der Stimme meiner Freundin. Die Abneigung. Innerlich verzweifelte ich daran, dass ich mit dieser Offenbarung gerade dafür verantwortlich sein musste, dass sie unglücklich war, während ich doch eigentlich so viel Wert darauf legte sie glücklich zu machen. Der Ton in ihrer Stimme zerriss mir beinah das Herz, als sie mich bat mehr von Haily zu erzählen, aber ich tat es. Obwohl es mir vermutlich nicht zustand, redete ich von ihren vorherigen Beziehungen, von ihrem Hang zu psychedelischen Drogen, von ihrer losgelösten Art. Ich beschrieb sie äußerlich, als Lahja mich auch danach fragte, erzählte von ihrer verrückten, zusammengewürfelten, bunten Kleidung. Davon, dass sie ständig redete, über alles mögliche. Und obwohl ihre Stimme noch immer belegt war und ich ihr die Skepsis anhörte, gab meine Freundin ihr Okay. Für alles, was passieren würde. Auch wenn meine Gefühle nach diesem Gespräch nur noch diffuser wirkten, sagte ich Lahja, dass ich sie liebte, dass ich mich darauf freute sie bald zu sehen und legte dann auf, um nach oben zu gehen und mich von Hailys Lachen anstecken zu lassen. Es war nicht so, dass ich mich direkt auf sie stürzte, ich redete mit ihr nicht einmal über das Gespräch mit meiner Freundin, weil ich das für sinnlos erachtete. Wenn etwas passierte, dann konnte es jetzt passieren und wenn nicht, dann nicht. So einfach war das.
Als Haily zwei Tage später stürmisch an meiner Tür klopfte und langgezogen meinen Namen durch das Holz rief, hatte sich noch nichts getan, aber auch das war okay. Viel mehr noch: Das war der Sinn der Sache. Und weil ich mich sowieso immer freute sie zu sehen und Zeit mit ihr zu verbringen, stand ich direkt von meiner Matratze auf, mit dem Joint noch in meiner Hand, öffnete die Tür und lächelte diese blonde, verrückte Frau an. "Haaaaaaaaily", äffte ich sie neckisch nach, ließ die Tür einfach geöffnet und lief wieder in Richtung meiner Matratze. "Zeit wofür? Ich wollte gleich auf ein Konzert. In-" Ich griff nach meinem Handy, beleuchtete den Display und warf einen Blick auf die Uhr. "- knapp einer Stunde fängts an."
06.09.2015 15:34
Haily Stone
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Beitrag #12
RE: HAILY
Als die Tür aufging, war die erste Hürde geschafft und als er sie so nachmachte, wurde das Grinsen auf ihren Lippen nur breiter und sie beugte sich vor um ihm in die Wange zu kneifen und daran sanft seinen Kopf etwas zu schütteln. „ Ganz schön Frech heute, mein Lieber. Weißt du eigentlich, was das heißt, Haily? Hoffnung.“ Es war selten, dass ihr nichts zum Reden einfiel und deswegen schob sie die Tür hinter sich zu und plapperte schon weiter „ Auf ein paar Orten der Welt habe ich auch andere Namen, mein erster Freund hat immer Blueberry zu mir gesagt, weil ich ja mein Leben hinter mir gelassen habe und einfach los gezogen bin und ein Mädchen was ich sehr mochte, sagte immer Mary Jane, weil wir so unfassbar viel gekifft haben – wir haben selber angebaut.“ Sie kicherte, weil sie sich immer so Lebhaft an alles Erinnern musste. Das erstarb aber als er ihr von dem Konzert berichtete. Haily ärgerte sich nie aber nun setzte sie sich erst mal Stumm hin, das war auch kein Ärger sondern sie dachte über eine Lösung ihres Problems nach. Während sie also Noah den Joint geistesabwesend abnahm, wog sie den Kopf hin und her, bis sich dann doch wieder das allzu bekannte Lächeln bildete „ Fertig darüber nachgedacht, wie wir das Verbinden. Ich wollte dich entführen, auf eine Psytrance Party aber gut, dann gehen wir zuerst auf das Konzert und dann dahin... wenn du Lust hast? Ein paar aus dem Haus kommen auch aber die finden da ja auch alleine hin, die sind ja auch schon groß. Magst du mich mitnehmen?“ Doch noch eher er ihr Antworten konnte, steckte sie ihm übereilig den Joint wieder zu und betrachtete ihn Begeistert „ Ich hab sogar was ganz tolles, passendes heute bei den Altkleidern gefunden. Das überzeugt dich. Komm!“ und weil sie eben war, wie sie war, rannte sie regelrecht die Treppen nach oben zu ihrem Zimmer, warf das Kleid in einer Universums Optik einfach in eine Ecke und wühlte danach aus dem größer werdenden Klamottenhaufen ein Outfit heraus. Das quirlige Mädchen hatte erst wieder Augen für Noah als sie umgezogen im Raum stand, die Haare nach hinten warf und streckte Präsentierend die Arme weit aus „ Na?“ Jetzt wo sie schon etwas hier lebte sah es auch nach ihr aus, allem voran nach Chaos. Aber mehr noch. Auf dem Sperrmüll hatte sie alles Mögliche gefunden und immer mal wieder sah man sie bei offener Tür basteln, damit füllte sie die Einsamkeit manchmal. Auf den Tisch zum Beispiel hatte sie ganz ausgefallene und richtig alte Fliesen geklebt, das ihr noch eine fehlte, das störte sie natürlich nicht – wenn es Zeit war, dann würde sie diese finden. Eine antike Kommode stand da, noch nicht eingeräumt, weil Haily noch dabei war, sie zu bemalen und deswegen waren darauf auch ein paar Farbtöpfe zu sehen. Außerdem konnte man sehen, sie hatte angefangen aus Stoffresten etwas zu nähen aber es war noch nicht abzusehen, was es wurde – wusste sie selber nicht. Vielleicht ein Vorhang oder aber eine Decke. „ Möchtest du danach auch mit auf die Party oder reicht dir das Konzert? Wie viel Eintritt kostet das?“ sie warf schon mal eine Decke für später auf ihren Rucksack, das selbstgebastelte Portmonee. Im Moment stand ihr Geld zu Verfügung, eigentlich hatte sie es für was anderes beschafft aber nicht alles benötigt, für Drogen. Sie war dabei auf alte Methoden zurück gekommen, die nicht alle so vertretbar fanden, denn sie hatte sich ein paar Elektronische Gegenstände in einem Kaufhaus zu eigen gemacht. Haily hob ein Tütchen hoch, mit einem bunten Bild von einem Buddah darauf. „ Auch... wenn ich heute LSD nehmen würde?“ ihr lag etwas daran, Noah die Welt zu zeigen genauso wie an ihm und nachdem sie das gekauft hatte, hatte sie darüber nachgedacht ihn eventuell erst zu warnen. „ Aber auf so einem Konzert trinkt man doch nur, oder?“ und weil sie so dabei war, in ihrer Euphorie hob sie eine Flasche Portwein „ Den mag sogar ich gern, der ist so süß.“ Sie machte ein Schmatzgeräusch, wie, wenn man etwas besonders gern hatte. „ Der war für später aber wie war das noch, am schönsten sind Pläne, die sich in ungeplantes Auflösen?“


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06.09.2015 18:35
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #13
RE: HAILY
"Hoffnung also, hm? Passt gut. Immer wenn ich mit dir rede, hoffe ich nämlich, dass du nicht jeden Moment an einem Herzinfarkt stirbst." Insbesondere, wenn das THC meinen Puls bereits gesenkt hatte, war ich manchmal von der Masse an Wörtern überfordert, die Haily innerhalb weniger Sekunden aussprechen konnte. Oft redete sie so viel und so schnell, dass die Hälfte davon gar nicht recht bei mir ankam, aber diesmal drang zumindest das Wichtige zu mir durch und ich grinste ich sie wieder an, ehe ich ihr ebenfalls den Joint hin hielt. "Mary Jane gefällt mir. Obwohl ich finde, dass Pepp mehr zu dir passen würde. Hier." Ich griff mit meiner Hand nach ihrer, drückte sie auf meine Brust und ließ sie spüren, wie schnell mein Herz schlug. Während der vergangenen gemeinsamen Tage hatte ich unweigerlich gelernt die körperliche Barriere zu ihr zu durchbrechen. "Ich komm gar nicht zur Ruhe, wenn du in der Nähe bist. Vielleicht nenn ich dich von jetzt an also nur noch Pepp." Kopfschüttelnd wollte ich meine Worte wieder revidieren, weil das definitiv kein Name war, der zu ihrem Aussehen und ihrer Naturverbundenheit passte, aber gerade in dem Moment kam diese absolut euphorische, aufgedrehte Seite wieder aus ihr heraus, die manchmal so präsent war, dass ich es nicht einmal schaffte mich in ihren Redefluss einzubringen. Auch jetzt gelang es mir nicht ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken und etwas dazu zu sagen, bis wir mitten in ihrem Zimmer standen und Haily sich in ein paar dunklen, eher alternativ-rockigen Kleidungsstücken präsentierte. "Bis gerade eben hätte ich gar keinen Bock gehabt dich mitzunehmen, aber so ist das natürlich was anderes", sprach ich ironisch aus, nutzte jedoch trotzdem die Chance sie einmal ausgiebig von oben bis unten zu betrachten und nickte dann fest. "Okay, du siehst gut aus. Erst zum Hardcore Konzert und dann zur Psytrance Party. Der Eintritt fürs Konzert müsste wieder auf Spendenbasis sein glaub ich, zwischen 5 und 8 Euro. Ich kenn aber ein paar Jungs, die da heute spielen, und wenn du im Moment knapp bei Kasse bist kriegen wir dich auch umsonst rein. Das passt schon. Und hinterher dann zu deiner Psytrance Veranstaltung, auch wenn du LSD genommen hast." Ich beäugte das Tütchen mit den Pappen kurz, ehe ich meinen Kopf ein wenig zur Seite lehnte. "Beim Konzert bleibt man eher beim Alkohol, ja, ich zumindest. Aber- das LSD, wie würdest du die Wirkung beschreiben? Ich glaube- ich würde das gern mal ausprobieren, machst du das mit mir? Das muss nicht heute sein, wenn dich das irgendwie einschränkt, aber- irgendwann?" Eigentlich hatte ich für mich persönlich vor einigen Monaten entschieden, dass ich kein Interesse mehr an chemischen Drogen hatte und meinem Körper auch keine Chemie mehr zuführen wollte. Wenn, dann waren es eher die natürlichen Halluzinogene, die ich ausprobieren wollte, aber so wie Haily manchmal über Acid sprach, konnte ich nicht verhindern, dass ich mich immer mehr mit dem Gedanken anfreundete. Selbst wenn wenn das vermutlich hauptsächlich darauf basierte, dass ich mich ihr näher fühlen und sie verstehen wollte.
06.09.2015 23:16
Haily Stone
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Beitrag #14
RE: HAILY
Noah hatte wirklich heute besonders nette Worte für sie übrig aber genau das war es, was Nele immer wieder ein Lachen entlockte und nachdem dann auch Geklärt war, dass er sie mitnehmen würde und der Abend doch noch perfekt Ablaufen konnte, entspannte sie sich soweit ihr das eben Möglich war. Es war wohl das erste Mal, das er sie trinken sah, als sie den Deckel vom Wein schraubte und die Flasche ansetzte. „ Pepp? Also dann möchte ich schon eher wirklich eher Acid genannt werden oder Pippa. Koka ist auch okay, Pepp ist einfach nur chemischer Abfall.“ sie lachte weil sie seinen Gedanken weiter Sponn, der sicher nicht Ernst gemein war. Als sie ihn so ansah, grübelte sie deutlich über einen Spitznamen für ihn aber damit würde sie sich wohl oder Übel noch etwas Zeit mit nehmen müssen. Sie war nicht in der Lage sich so eingehend damit zu Beschäftigen, dass der Name es Wert war für ihn zu stehen. Also lieber zu der eigentlichen Frage „ Ich habe im Moment genug Geld, alleine das Acid in meiner Hand... kostet etwas mehr als hundert Dollar. Alle anderen Bestände sind auch aufgefüllt, ich hatte ein bisschen Geldnot aber Lust darauf, mir was zu gönnen und dann gehe ich schon mal in die Elektronik Läden und... lass ein paar Sachen mitgehen, die klein sind und die viel Geld bringen. Habe mir das mal zeigen lassen vor ein paar Jahren. Also keine Sorge, ich Spende dann natürlich auch gerne.“ Wie Noah das fand wusste sie nicht, er hatte ja generell eigentlich eher die anderen Arten ihrer Geld Beschaffung miterlebt, wo sie gesungen hatte oder in Müll nach essen suchte oder Möbel aus Sperrmüll. Schnorren hatte er sie noch nicht sehen. „ Das Geld was ich mir auf dem Weg illegal von den Läden klaue, das teile ich auch gerne unter den Leuten hier und gebe es meistens schnell aus – das ist... wie Urlaub, den gönnt man sich ja auch nicht immer. Hab zum Beispiel davon ein großes Frühstück springen lassen. Was meinst du denn zu der Methode von Geld verdienen?“ fragte sie letzten Endes gerade heraus, man merkte ihr an, sie Schämte sich nicht und sie Erklärte ihm nur seine Einstellung zu ihrer Tat und wollte seine Meinung wissen, wollte sie immer. Während sie auf seine Stellungnahme wartete, tat sie was, was Noah sicher auch noch nie bei ihr gesehen hatte aber wenn Haily Lust dazu hatte, dann tuschte auch sie sich mal die Wimpern, zog ihre Lippen mit einer Farbe behutsam nach. Nur Make Up, das war nicht ihre Welt, da kam man sich vor als Atmete die Haut darunter nicht mehr. Bis sie von seinem Wunsch auf der Hälfte Abgelenkt wurde „ Klar Probiere ich das mit dir aus, gerne... und das behindert mich auch heute Abend ganz Sicher nicht. Im Gegenteil. Wie es wirkt... puuuh...“ sie führte den Anfang der Lippen zu Ende und widmete sich wieder ganz Noah. „ Es schmeichelt dir von innen, würde ich sagen.“ Sie ging auf ihn zu, geschmeidger als sonst und stellte sich hinter ihm, fuhr mit gespreizten Fingern durch seine Haare, was fast jedem Menschen eine Gänsehaut auf der Kopfhaut verschaffte „ Es kitzelt dein Gehirn irgendwie, aber es streichelt es auch. Dein Blick wird ganz tief, ins innere und für außen.“ Ihre Stimme war unbekannt sanft und langsam, wie sie seine Wirbelsäule hoch strich „ Es nimmt dich ganz ein, manchmal umhüllt dich der Rausch und manchmal kommst du aus deinem Körper heraus. Mal sind die Farben alle hell und alles schnell, alles erheitert dich und mal ist alles in Zeitraffer. Bei jedem ist das Anders. Ich war auch schon mal davon Überfordert, von den Eindrücken, ich konnte nicht genug alles aufnehmen und dann war mir etwas komisch aber... solange du immer daran denkst, es ist nur ein Trip und alles wird auch wieder gut und enden, kann dir nichts passieren. Eigentlich habe ich heute nur noch gute Trips und ich hoffe, ich kann dich dahin einfach mitnehmen und wenn nicht dann ist das auch nicht schlimm und ich bin für dich da.“ Damit drückte sie ihn einmal von hinten, wie sie das schon ein paar Mal getan hatte. „ Du wirst dich Wundern, ich kann auch ganz anders auf Acid sein aber jedesmal war eine eine Bereicherung für mich.“ Damit ließ sie von ihm ab und stellte sich neben ihn „ Jetzt du, was erwartet mich gleich auf dem Konzert? Muss ich mir noch ein paar Kissen umschnallen? Bis jetzt habe ich nur Pogos gesehen.“ Oh Haily würde sich noch wundern und wie. " Jetzt bin ich ganz aufgeregt, toll - ich hätte fünf Minuten bevor wir los müssen zu dir kommen sollen, ich werde ganz hibbelig." Ha, ha - als wäre das nicht eher ein Zustand als eine Stimmung.


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07.09.2015 09:20
Noah Scott
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Beitrag #15
RE: HAILY
"Acid Rain", sponn ich ebenfalls weiter, was von Anfang an eigentlich nur als Scherz gemeint war, aber lächelte sie dabei sanft an. "Kennst du das Lied? Wenn nicht, dann spiel ich es dir mal vor. Für mich bist du jetzt Acid Rain, falls ich mal keine Lust darauf hab dich Haily zu nennen." Die Bedeutung der Bezeichnung an sich passte zwar ebenfalls nicht, aber mit dem Songtext konnte ich Haily identifizieren und deshalb gab es für mich darüber auch keine Diskussion mehr. Lieber nahm ich ihr die Flasche Portwein ab und besiegelte meine kreative Namensfindung mit einem Schluck daraus, ehe ich ihr den Alkohol wieder reichte und mir anhörte, wie sie zum Geld für das LSD und damit auch für das Konzert gekommen war. Außer eines Schulterzuckens hatte ich dazu allerdings nicht viel zu sagen. Als ich nach San Francisco gekommen und zum ersten Mal Leute kennen gelernt hatte, die sich von großen Konzernen nahmen, was sie brauchten, war das für mich noch ein größerer Schock gewesen. Ich hatte während meiner Jugend gelernt, dass man für sein Geld arbeiten musste und das tat ich mit meiner Straßenmusik auch. Wenn ich knapp bei Kasse war, dann bat ich jemanden mir etwas zu leihen oder ich nahm einen kurzfristigen, meist körperlich anstrengenden Job an, lebte vielleicht auch ein paar Tage nur von Brot und Wasser, aber ich hatte noch nie jemanden oder einen Konzern bestohlen und mir davon etwas finanziert, das ich brauchte. Das fühlte sich noch immer falsch an, für mich persönlich, aber ich hatte hier auch gelernt andere Menschen nicht für ihre Entscheidungen zu verurteilen und deshalb schüttelte ich auch lächelnd den Kopf in Hailys Richtung. "Jedem ist sich selber überlassen, wie er sich Geld beschaffen möchte, ich hab da keine Meinung zu. Ich würde das nicht tun, aber wenn es für dich der einfachste oder logischste Weg ist, dann gibt es da nichts gegen zu sagen. Außer, dass es schön ist, dass du das dann mit anderen teilst." Das passte zu ihr, zu ihrem Charakter. Genauso wie diese ständigen Berührungen, denen ich auch jetzt wieder ausgesetzt wurde, als ich ihre Fingerspitzen an meinem Hinterkopf spürte und sich dadurch hervorgerufen eine kribbelnde Gänsehaut über meinen gesamten Körper zog. Je mehr sie von diesem Acid Trip erzählte, von den Erfahrungen, die mich erwarten könnten, desto mehr amüsierte mich das auch und letztendlich lachte ich einmal leise auf, als ich mich wieder zu ihr drehte. "Ich glaube ich habe deinen Namen gut ausgesucht. Das ist so ziemlich das, was allein deine Anwesenheit schon ganz oft mit mir macht." Haily nahm mich doch auch ein, mit ihrer Art, sie entführte mich in ganz neue Welten, sie gab mir ein anderes Bewusstsein für mich selber und für meine Mitmenschen, für mein Umfeld. Wenn sie bei mir war, dann wurde alles um mich herum manchmal ganz schnell, und dann wiederum, etwas später, zerreißend langsam. Immer, wenn wir nebeneinander auf der Matratze lagen und Marihuana unsere Glieder und Gedanken entspannte. Dass ich von den Eindrücken überfordert war, das kam bei ihr ebenfalls oft vor. "Jetzt fühl ich mich zumindest nicht mehr ganz so unvorbereitet, aber- mal sehen, wie es mir später geht. Ob ich dann wirklich Lust dazu habe." Ich wollte mich auch nicht zu etwas gedrängt fühlen, wenn ich dann hinterher doch Angst vor der Wirkung bekam und einen Rückzieher machen wollte. "Erstmal bringen wir jetzt das Konzert hinter uns und hoffen, dass wir das überleben. Ein paar Kissen wären vielleicht nicht schlecht." Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen, als ich mir diese feenähnliche Person mitten in den wütenden Hardcore-Kids vorstellte. Und gleichzeitig konnte ich es auch kaum erwarten, wie Haily wohl auf diese ganz andere Seite von mir reagierte. Während mich sonst eigentlich nichts aus der Ruhe bringen konnte, war der Pit für mich eine ganz andere Welt, die ich nutzen konnte, um völlig aus mir heraus zu gehen. "Ich würde sagen- lass dich einfach überraschen und halt dich am Anfang lieber etwas im Hintergrund, bis du das etwas verstanden hast. Da kann es schon richtig zur Sache gehen. Aber bevor du mir schon vorher wegen eines Kreislaufkollaps zusammen sinkst-" Wieder holte ich mein Handy aus der Tasche und sah auf meine Uhr. "- gehen wir einfach schonmal los? Es sind bestimmt schon ein paar Leute da, die ich dir vorstellen kann. Und auf dem Weg können wir in Ruhe deinen Portwein leeren." Obwohl das bis vor einiger Zeit noch gar nicht meine Art gewesen war, streckte ich jetzt einladend meine Hand nach ihrer aus.
07.09.2015 13:18
Haily Stone
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Beitrag #16
RE: HAILY
Haily nickte, das war genau das, wie sie es auch sah. Jeder musste das tun, wie er es für Richtig erachtete „ Das erste Mal hab ich mich dabei scheiße Gefühlt, da hab ich die Sachen wieder zurück gelegt bevor wir raus sind und der Bekannte war richtig genervt von dem Rückzieher, das war blöd und deswegen hab ich ihn danach stehen lassen. Ich kann nur einfach nicht Arbeiten, glaube ich, wenn ich den Druck habe zu einer bestimmten Uhrzeit irgendwo zu sein dann fühle ich mich danach wirklich nicht gut. Mir wird schlecht, manchmal bekomme ich Fieber oder Bauchschmerzen.“ Hailys Körper stand schon immer dicht im Einklang mit ihrem Geist und das hatte Noah sicher schon ein paar mal aus ihren Erzählungen heraushören können. Bei Unwohlsein empfand sie richtige Schmerzen oder eben Symptome von Krankheit. Es war damit auch kaum machbar sich mit ihr zu Verabreden, weil das galt nicht nur für die Arbeit sondern eigentlich auch für Zwischenmenschliche Beziehungen. „Möglicherweise hab ich da auch einfach einen an der Waffel und bilde mir das nur ein.“ lachte sie auf, weil Noah das bestimmt unterschreiben würde „ Das Lied kenne ich nicht und ich bestehe darauf, dass du es mir irgendwann mal Vorspielst – Acid Rain ist aber toll. Rain hieß das Pferd aus Sprit der wilde Mustang. Das von dem Indianer, was Spirit das Leben da gezeigt hat.“ Haily zwinkerte ihm zu „ Ja auch ich hatte eine Kindheit mit Filmen für kleine, liebe, brave Mädchen.“ Ihre Berichterstattung begann immer bei ihren Pflegeeltern, nicht bei ihrer richtigen Familie denn auch wenn sie diese in ihrem Leben hatte hinter sich lassen müssen waren es die Menschen, nach denen sie sich irgendwie doch noch sehnen würde, sie Wiederzusehen. Nur selten machte sie sich Gedanken dazu, es war leichter es als ein abgeschossenes Kapitel zu betrachten. Sie nahm den Portwein und einen gönnerhaften Schluck daraus, grübelte ein paar Sekunden und öffnete dann doch das Päckchen mit dem LSD auf dem Pappebogen. Sie riss sich eine Ecke ab und klemmte sie zwischen ihr Zahnfleisch und knapp innen über ihre Oberlippe. „ Richtige Einstellung weil Acid macht am meisten Spaß, wenn man es spontan nimmt – geplant schon gar nicht mehr so arg. Ich wusste, ich wollte mal wieder was haben, das wohl aber ich habe durch Zufall einen alten Kerl getroffen... mit so einem Bauch...“ sie machte eine Kugel um ihren „... er sah aus wie jemand, der in eine Steckdose gefasst hat und durch Zufall wollte er das los werden. Bis auf die Haare kam es mir vor als habe Buddah Höchstpersönlich mir die gegeben.“ Haily lachte für den dummen Vergleich und sie würde ja sehen, wie sich das auf diesem Konzert anfühlen würde „ Die Wirkung setzt ein nach dreißig Minuten und hält etwa sieben Stunden.“ damit er sich darauf einstellen konnte, wie lange man von so einem Trip etwas hatte und damit war alles Geklärt und er konnte sich das in Ruhe überlegen. Haily schulterte den Rucksack mit den Decken, ein paar Kerzen und dem Zubehör für heute Abend, als sie Noahs Hand sah und ohne umschweife Ergriff „ Ich freue mich so.“ Als die beiden unten ankamen, ließ sie es sich nicht nehmen schwingend neben ihm her zu gehen, auf den viereckigen Steinen imaginäres Käsekästchen zu spielen und manchmal verließ sie sich auch nur auf Noahs Hand und seine Führung und sah in den Himmel, weil er heute einfach so schön aussah. „ Deine Freunde, die wir gleich Treffen... sind die auch... eher wie du? Und kennen die deine Freundin? Ist das nicht komisch? Für sie?“ Sie wusste, er lebte auch kein normales Beziehungsmodel aber er hatte auch irgendwie noch keine genaue Vorstellung, was für eins, so ihre Annahme.


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07.09.2015 18:48
Noah Scott
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Beitrag #17
RE: HAILY
Um ehrlich zu sein wäre ich der Letzte, der einfach so unterschreiben würde, dass Haily einen an der Waffel hatte. Gerade was ihre Ängste und körperlichen Beschwerden anging vermutete ich eher, dass dem eine Angststörung zugrunde lag, eine soziale Phobie wohlmöglich, die dafür verantwortlich war, dass sie körperlich so extrem auf Verabredungen reagierte. Aber weil ich absolut nicht einschätzen konnte, wie sie diese Theorie auffassen würde, behielt ich den Gedanken vorerst für mich. Insbesondere, als sie doch jetzt bereits das Tütchen mit den LSD-Pappen öffnete und sich eine zwischen Lippe und Zahnfleisch schob. Nicht, dass ich sie dadurch noch auf einen bösen Trip schickte, weil sie auf den Gedanken nicht klar kam sie könnte an einer psychischen Störung leiden. So schätzte ich Haily zwar eigentlich nicht ein, vermutlich hätte sie meine Worte nach ein paar Minuten schon wieder vergessen, aber ich wollte trotzdem nichts riskieren und lächelte sie lieber an, als sie mir die Geschichte ihrer Drogen-Errungenschaft berichtete. "Du hast dir das also von irgendeinem Kerl andrehen lassen, den du noch nie vorher getroffen hast und der sich jetzt schon sehr suspekt anhört. Gut zu wissen. Vielleicht überdenk ich das doch nochmal." Mit einem Grinsen auf den Lippen schüttelte ich den Kopf, wartete darauf, dass sie all die notwendigen Dinge in ihrem Rucksack verstaut hatte und schloss meine Finger dann um ihre, bevor wir die drei Stockwerke nach unten liefen und hinaus auf die Straße gingen. Der Club, in dem die Bands heute Abend spielen würden, war nur ein paar Straßen entfernt, deshalb lohnte es sich nicht auf einen Bus oder die Bahn umzusteigen. Und sowieso machte es viel mehr Spaß mit Haily gemeinsam dorthin zu laufen, während sie aufgeregt und euphorisch an meiner Hand herum hampelte und ich entweder immer wieder amüsiert den Kopf über sie schüttelte oder mich einfach davon anstecken ließ. Ein guter Einwand ihrerseits allerdings, die Jungs wären definitiv erst einmal völlig überfordert mit diesem Fabelwesen an meiner Seite. "Was heißt denn so wie ich? So unfassbar attraktiv wie ich? Nein, ich bin definitiv der Schönste von allen. Oder so ernst? Das mit Sicherheit." Eigentlich wollte ich viel eher aus Haily heraus kitzeln, wie sie mich denn charakterisieren würde. Wo ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen uns lag. Man konnte zwar auf hundert Meter Entfernung bereits erkennen, dass ich auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam hatte mit dieser Frau, deren Hand ich noch immer hielt, aber innerlich hatte ich mich ihr von Anfang an schon so nah gefühlt. "Und ja, die kennen meine Freundin. Nicht besonders gut, Lahja ist nicht oft hier, weil ich sie eigentlich meistens in Los Angeles besuche, aber- das ist kein Problem." Kurz senkte ich den Blick auf unsere ineinander verschränkten Finger. "Wir machen ja nichts Verbotenes." Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit gewesen ihr von meinem Gespräch mit meiner Freundin zu erzählen, aber wie stellte man sowas denn bitte an? Das zeigte Haily ja indirekt, dass ich ein gewisses Interesse an ihr hatte. Wollte ich, dass sie das wusste? Für so eine direkte Offenbarung war ich viel zu feige, deshalb schüttelte ich erneut den Kopf und versuchte es vorsichtig zu umschreiben. "Für Lahja ist das nicht komisch. Wir sind ja- mehr oder weniger- offen. Für andere. So ein bisschen. Sie versteht das." Sehr subtil, Noah. Ich war regelrecht erleichtert, als wir um eine Straßenecke bogen und auf den kleinen Club zuliefen, in dem heute die Bands spielen würden, und vor dem schon ein paar der Musiker standen, weil mir dadurch hoffentlich weitere Fragen erspart blieben. Auf die Jungs, die ich etwas besser kannte, ging ich direkt zu, begrüßte sie mit einer festen Umarmung und stellte ihnen Haily als eine Freundin und Mitbewohnerin vor.
08.09.2015 01:13
Haily Stone
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Beitrag #18
RE: HAILY
Gespielt geschockt sah Haily ihn von der Seite an „ Zweifelst du etwa an meiner Menschenkenntnis?“ diesen Gesichtsausdruck hatte sie nur nicht so gut drauf, weshalb sie sofort wieder Lachen musste. Um ehrlich zu sein, die junge Frau hatte im Leben oft mehr Glück als Verstand bei sich gehabt und das insbesondere was andere Menschen anging. Sie war unfassbar schnell Zutraulich und Glaubte den Worten der Menschen. Trotzdem war sie noch nie vor den Kopf gestoßen worden, außer vielleicht von ihrem Exfreund aber das war zu verschmerzen und viel Wichtiger noch, sie war noch nie ernsthaft in Gefahr geraten obwohl auch das nicht Selbstverständlich war. Wenn man sich ihr Leben ansah, bei wie vielen Menschen sie schon nach einer Partynacht geschlafen hatte, ganz alleine und das ein paar Tage, gut, dass noch nie wer dazwischen war, der ihr etwas Böses gewollt hatte. Nur so würde sie auch nie ihren guten Glauben verlieren. „ Aber du hast ja Glück, wenn es was anderes war, dann werde ich gleich am Rad drehen oder was auch immer und du bleibst verschont. Beziehungsweise du darfst das dann Ausbaden, später darfst du mir dann auch sagen, du hättest das ja auch schon in Erwägung gezogen. So Schadenfroh.“ Sie genoss den Weg mit Noah und sie genoss auch ihre Hand in seiner. Als er sie mit einer Frage ins Grübeln brachte „ Also erst mal, wie machen nichts verbotenes, da hast du Recht aber... das führt mich auch zu deiner Antwort.“ Sie legte den Kopf schief, wog ihn etwas hin und her, eher sie Noah von der Seite betrachtete. „ So attraktiv wie du ist bestimmt keiner, du hast nämlich einen Meilen weiten Vorsprung – denn das innere zählt auch.“ Damit machte sie ihm für seine Art ein Kompliment, denn sie hatte auch schon ein wenig Angst, er könnte den Rest irgendwie falsch verstehen. „ Manchmal denke ich, du hängst noch... an Normen fest, die es nicht gibt und ich Glaube das kommt immer auch etwas von dem Umfeld. Ich denke schon, dass deine Freunde das ein bisschen komisch finden, wenn wir Hand in Hand dort hinkommen und sie würden das auch... ein bisschen komisch finden, dass ich bei dir im Bett mit schlafe? Zwar ohne, dass da mehr ist aber wie Bruder und Schwester fühle ich mich neben dir jetzt auch nicht, hm. Wenn ich mich ganz doll Irre, dann sag es mir, dann nehme ich das alles wieder zurück. Diese offene Beziehung mit deiner Freundin, die wirkst so, als würdest du nicht ganz schlau daraus aber du weißt, dass du etwas Willst aber du traust dich auch noch nicht ganz das zu Verwirklichen oder du weißt noch nicht, ob dir das zusagen würde. Dieses Leben hier und die Menschen, die haben dich mitgerissen und du findest die Gedanken schön – bist dir aber noch nicht Sicher, ob sich das auch mit deinem bisherigen Leben und Denken verträgt. Ich Glaube das hier tut dir gut aber ich denke auch darüber, dass du dich noch ein bisschen in einem Wandel befindest. Das ist toll, ich bin Gespannt und Neugierig aber ich werde den Gedanken nicht los, deine Freunde sind... offen und tolerant, sie würden nichts dagegen sagen aber sie würden mich etwas suspekt finden, denkst du nicht?“ Leider kamen die beiden nicht zum Ende und waren mit ihrem letzten, schnell ausgesprochenem Wort bei der Gruppe an Menschen angekommen, denen sie fleißig die Hände schüttelte und sich vorstellte. Leider musste sie Noah darüber los lassen. Natürlich war sie fasziniert von einem jungen Mann, der riesige Ohren hatte aber er sah sie genauso an, wie sich Haily das eben gedacht hatte, als sie den Ohrschmuck antippte und es leicht hin und her schwang. Seine Freunde waren wirklich nett, sofort animierte sie mit ihrer Art ein paar Menschen – erfuhr, dass einer Beatboxte und reimte aus Spaß etwas zu dem vom Mund gemachten Beat aber durch ihre absolut offene Art hatte sie auch das Gefühl, ein bisschen wie in einem Zoo. Trotzdem, gar nicht schlimm, der Wein wärmte sie von innen und das Acis breitete sich auf ihrer Haut aus. Weil sie so qurilig durch die Reihen gehopst war, hatte sie Noah schon ein wenig aus dem Blick verloren aber nun suchten die Augen die Menschen nach ihm ab. Bei ein paar anderen war er allem Anschein nach hängen geblieben und sie schlich sich von hinten an, weil sie Gespräche ja auch so jäh unterbrechen konnte, wenn sie das wollte und sprang ihn von hinten an, hielt ihm die Augen zu „ Na, wer bin ich.“ doch das lag eigentlich auf der Hand, allein schon wegen ihrem Lachen und so lehnte sie sich danach nur mit der Wange kurz an seinen Rücken, umrundete ihn dann wieder halb. „ Und wollen sich schon alle Gegenseitig hauen? Dabei breitete sich gerade genug Harmonie für alle in mir aus. Keine Absturzgefahr.“ das LSD von dem Fremden war absolut gut.


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08.09.2015 09:37
Haily Stone
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Beitrag #19
RE: HAILY
Die Psy-Party mit Noah lag nun etwa eine Woche zurück, dieses Wochenende war er aber bei seiner Freundin Lahja in Los Angeles. Das war für Haily kein Problem, im Gegenteil, sie freute sich sehr für ihn, denn immerhin wusste sie auch mittlerweile wie lange es gebraucht hatte damit die beiden zueinander gefunden hatten. Der einzige Nachteil für sie lag daran, dass sie niemanden hatte, bei dem sie Nachts Zuflucht suchen konnte. Sie war zwar mit ein paar anderen aus der WG bis eben noch am Strand gewesen und hatte ein paar Biere gekippt am Lagerfeuer aber untypisch für die quirliege Person war sie müde geworden und hatte sich dann frühzeitig Verabschiedet. Vielleicht wurde sie krank oder aber der ganze Tag. Sie war schnorren gewesen, danach hatte sie einige Lebensmittel Containert und her geschafft, mit ein paar Jungs zusammen das Abendessen gemacht und irgendwie den ganzen Tag war etwas zu tun was sogar noch Körperliche Anstrengung verlangte. Weil die meisten am Strand waren, war es aber auch im inneren des Hauses außergewöhnlich ruhig, alle schienen in ihren Zimmern Beschäftigt zu sein oder eben Ausgeflogen. Etwas gefrustet legte sie sich deswegen ernsthaft mit einem Joint in ihr Bett und rollte sich in ganz viele Decken ein, die sie die Woche zusammen gesucht hatte. Die ersten paar Stunden ließen sich gut schlafen im Rausch aber dann hatte sie einen ungewöhnlichen Traum, rollte aus versehen von der Matratze herunter und als sie sich erschreckte im Halbschlaf, stieß sie sich auch noch fieß den Ellenbogen an der Wand. Genervt rieb sie sich über das Gesicht und die schmerzende Stelle und wollte sich mit was süßem und einer großen Tüte wieder in den Schlaf befördern, vielleicht war der Weg zum Kühlschrank aber auch nur dazu Gedacht um zu schauen, ob nicht jetzt doch jemand in der Wohnküche herum lungerte. Leider nein, so leicht wollte sie aber nicht aufgeben und vielleicht würde später noch jemand vorbei kommen. Mit einem Schokoriegel und dem Joint warf sie sich also auf das Sofa, was in der Küche stand und wollte sich mit der darauf liegenden Decke zudecken – als der Untergrund sich komisch anfühlte. Sie hatte nur das nötigste an Licht angemacht und deswegen nicht gesehen, dass sie sich schwungvoll auf eine schlafende Person auf dem Sofa geworfen hatte und weil sich das Sofa auf einmal sogar noch Bewegte, stürzte sie auch da vor Schreck runter und stieß sich abermals den Ellenbogen. „ Autsch...“ stellte sie deprimiert fest bis sie die Neugier aber auch schon wieder gepackt hatte. Was war denn das? War das ein Flashback der Drogen? War sie noch am träumen und das Sofa lebte? Was Gus also zu sehen bekommen sollte, waren zwei dunkle und Aufmerksame Augenpaar die über den Rand des Sofas in seine Richtung lugten und Hailys leicht schief gelegter Kopf. Sie war noch immer so übertölpelt, dass sie noch immer nicht genau raus hatte, was hier passiert war.


|| LOSING HERSELF » 25 YEARS OLD » DIFFUS ||
Just remember to laugh as much as you cry,
and I promise you will find yourself when you are least expecting it.


[Bild: 49328559248_7480f3bd3b_o.jpg]

14.09.2015 00:57
Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!


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Beitrag #20
RE: HAILY
Eigentlich lief es mit Jamie doch verdammt gut, besser als ich es vor ein paar Wochen noch für möglich gehalten hätte. Ich war jedes Mal so glücklich, wenn ich bei ihr sein und Zeit mit ihr verbringen konnte. Wenn wir dabei einfach nur in ihrem Bett lagen und uns stupide Serien in ihrem Laptop ansahen, in die sie mich alle erst einführen musste, weil ich eigentlich niemals vor einem Fernseher saß. Oder wenn sie einfach auf ihrer Gitarre klimperte und mich daran teilhaben ließ. Ich mochte es sogar bei ihr zu sein, als sie sich am Morgen nach der Hochzeit verkatert im Bett herum wälzte und immer wieder stöhnte, wie schlecht es ihr ging. Darüber machte ich mich zwar den ganzen Tag lang immer wieder lustig, aber als sie sich nach dem Aufstehen erneut übergeben musste, hielt ich ihr sofort den Eimer entgegen, den ich in der Nacht noch mit ein bisschen Wasser gefüllt hatte, und streichelte ihr danach beruhigend durchs Haar. Wenigstens wurde sie dadurch den Alkohol schneller los und schaffte es zum Nachmittag hin wieder ein wenig Kraft zu sammeln. Matt und Madison waren gegen Mittag nach Hause gekommen, hatten gemeinsam nach Jamie gesehen und sich vergewissert, dass sie nach ihrem ersten Alkoholabsturz auch ordentlich leiden musste, aber mittlerweile waren sie schon in ihrem Zimmer verschwunden und keiner von uns rechnete damit sie heute noch einmal zu Gesicht zu bekommen. Also verbrachten wir auch den Nachmittag alleine, legten uns draußen ins Gras, um dort noch ein paar Sonnenstrahlen aufzufangen. Jamies Kopf lag dabei auf meinem Bauch und obwohl sie mir schon seit der gestrigen Nacht immer wieder sagte ich könnte auch ruhig gehen, wenn ich keinen Bock mehr auf sie hatte, blieb ich den ganzen Tag dicht bei ihr. Abends kochte ich sogar für uns beide eine milde Gemüsepfanne mit Reis, die auch Jamies flauer Magen mit Sicherheit vertragen würde, und stärkte dadurch ihren geschwächten Körper so sehr, dass sie danach regelrecht aufblühte und wir gemeinsam noch eine Runde um den Block liefen. Wie so ein richtiges verliebtes Pärchen hielten wir dabei unsere Hände oder legten die Arme umeinander und auch das fühlte sich nicht falsch an, sondern genau richtig. Für sie wahrscheinlich ebenso, denn als wir später wieder nebeneinander in ihrem Bett lagen, uns berührten und immer wieder küssten, veränderte sich auf einmal etwas in ihr. Ihre Lippen pressten sich mit mehr Druck auf meine, ihre Finger verschwanden unter meinem T-Shirt auf meiner nackten Haut. Viel vorsichtiger als gestern Nacht, aber mit dem gleichen Hintergrund drückte sie ihren Körper gegen meinen und ich ging nur viel zu gerne auf all das ein. Bis ich merkte, dass etwas nicht so recht funktionierte. Wir beide hatten schon unsere Shirts verloren, streichelten einander liebevoll und immer wieder wagte Jamie sich langsam weiter vor, drückte ihr Becken gegen meines oder zog ihre Finger über meine Hüfte, aber in mir passierte nichts. Gar nichts. Ich war viel eher angespannt und fühlte mich unwohl, als dass ihre Hände auf meiner Haut mich erregten. Und das wiederum machte mich nervös, was mit Sicherheit nicht vor ihr verborgen blieb. So lange wie möglich redete ich mir ein, dass sich das gleich schon legen würde, und machte einfach weiter, aber durch meine Anspannung wurde auch Jamie immer unsicherer. Das sah ich in ihrem Blick, als ich den Knopf und Reißverschluss ihrer Jeansshorts öffnete und sie ihr von den Beinen zog, ehe ich dasselbe auch mit meiner Hose tat. Aber nichts, bei mir passierte nichts. Verzweifelt versuchte ich mit meiner Hand nachzuhelfen, presste dabei fest meine Kiefer aufeinander, aber als Jamie mich leise und hilflos fragte, was los sei, war ich innerlich so gereizt und verkrampft, dass ich mich einfach von ihr zurück zog und mich im Bett aufsetzte. "Nichts", nuschelte ich verbissen, griff gedankenlos nach meiner Jeans und zog sie mir wieder an, ebenso wie mein T-Shirt. "Ich- geh besser, Jamie. Ich meld mich, irgendwie." Verbissen drückte ich ihr einen flüchtigen, kaum liebevollen Kuss auf die Lippen und verschwand mit den Worten einfach aus ihrem Zimmer. Eigentlich nur, um erst einmal für mich selber zu verstehen, was da auf einmal los war.
Natürlich kannte ich meinen Körper ziemlich gut und ich wusste, worauf ich wie reagierte. Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten in meiner Jugend, die sich eigentlich eher so geäußert hatten, dass ich zu schnell gekommen war, hatte ich jedoch nie wieder Probleme mit meiner Erektion gehabt. Überhaupt nicht. Und deshalb konnte ich das jetzige Malheur auch absolut nicht deuten, bis ich mich gegenüber zwei anderen Aussteigern öffnete und sie um Rat fragte. In meiner Welt machte man das so, anstatt direkt zum nächsten Computer zu rennen und danach zu googlen. Die beiden waren es dann auch, die mir erzählten, dass das schonmal passieren konnte, wenn man sich selber zu viel Druck machte und- ja, das passte doch zu meinen Gedanken und Emotionen. Ich war noch nie zuvor so unsicher gewesen, bevor ich mit einer Frau geschlafen hatte, aber das lag nicht nur an Jamies Unerfahrenheit und dass ich ihr erstes Mal möglichst angenehm für sie gestalten wollte. Sondern auch daran, dass ich das für mich selber auch wollte. Dass ich Angst hatte etwas falsch zu machen, weil ich sie wirklich- wirklich gut leiden konnte und sich schon regelrechte Verlustängste in mir ausbreiteten. Auch das war mir vorher noch nie geschehen, aber mit meiner Vergangenheit war das ganz logisch. Ich hatte kein Vertrauen in Menschen. Das Zusammenspiel aus allem - dass ich dadurch auch merkte, wie sehr mich diese Beziehung jetzt schon körperlich beeinflusste - sorgte dann dafür, dass ich wieder maßlos überfordert war. Und das resultierte, wie immer, darin, dass ich davon lief. Wenigstens hinterließ ich Jamie diesmal eine Nachricht mit den einfachen, nichtssagenden Worten Ich bin nicht mehr in der Stadt. Es tut mir Leid. Gus. Weil ich unbedingt vermeiden wollte ihr noch einmal in die Augen zu sehen, ließ ich den Zettel von einem Bekannten in ihren Briefkasten stecken und machte mich am selben Tag auf den Weg aus der Stadt heraus. Mein erstes Ziel war natürlich wieder der Norden, mit einem Trucker-Fahrer konnte ich bis nach San Francisco fahren und weil es dort schon Abend geworden war, beschloss ich einfach das besetzte Haus aufzusuchen, in dem auch Jamie und ich während unseres Aufenthalts hier gewohnt hatten. Einige der Bewohner erinnerten sich auch noch an mich, sagten mir ich solle mich wie Zuhause fühlen, weil aber das Wohnzimmer im Moment schon von einer großen Gruppe belagert wurde, die für ein Festival in der Stadt waren - das sah ich an den ganzen Schlafsäcken, obwohl sich kaum eine Menschenseele momentan hier befand -, schmiss ich meinen Rucksack auf die Couch in der Küche. Ich ging am Abend noch mit mir selber raus, lief ein wenig durch die Straßen und kehrte erst spät wieder zurück, um mich völlig erschöpft auf meinen improvisierten Schlafplatz zu legen und dort sofort einzuschlafen. Bis mich etwas - oder eher jemand - unsanft aus dem Schlaf riss. Mit einem Mal spürte ich eine schwere Last auf mir, schreckte auf und wollte mich aus Reflex schon mit Händen und Füßen verteidigen, weil man das nunmal so auf der Straße lernte, aber noch bevor ich dazu kam, sah ich ebenso geschockt in die großen, dunklen Augen einer blonden Frau. Es war völlig absurd, wie wir einander für ein paar Sekunden einfach nur anstarrten, bis wir beide - etwa im selben Moment - verstanden, was hier los war. "Fuck, hast du mich erschreckt", stieß ich aus, aufrecht auf dem Sofa sitzend, und drückte erst einmal beruhigend meine Hand auf meine Brust. Direkt dorthin, wo eigentlich das Herz saß. "Sorry, tut mir Leid, stör ich dich hier? Ich kann mir auch irgendwo anders was suchen, wenn du hier sitzen willst. Das Wohnzimmer war nur schon so voll gepackt. Ich bin auch nur für eine Nacht hier- glaub ich."


AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS

[Bild: gus04.png]
14.09.2015 21:30
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