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SAN FRANCISCO CROSS PUB
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #11
RE: CROSS PUB
Noah und Lahja waren von ihrer Art her zwei grundverschiedene Menschen. Sie wäre ausgerastet, hätte gegen die Wand neben sich geschlagen oder schlimmeres. Aber er blieb ruhig, er wand seinen Körper von ihr ab und schien sich zu sammeln. Seinen Gedanken und Gefühlen Herr zu werden. Wenn man nun vermutete, dass ihr das lieber war – das Stimmte so nicht. Es war für sie so unverständlich und außerdem würde ihr sein Hass vielleicht auch etwas von den Schuldgefühlen nehmen. Sie hatte jetzt schon Angst, wie seine wütenden und enttäuschten Augen ihre treffen würden. Wenn er sie hätte stehen gelassen, hätte sie das mehr als verdient aber Noah war nicht so. In diesen Momenten konnte sie das kaum nachvollziehen und es verunsicherte sie meistens noch mehr, das hieß nämlich im Umkehrschluss auch, dass sie ihm Rede und Antwort stehen musste und das Ehrlich. Was in ihr vorging. Genau das versuchte er dann auch mit seinen Fragen, die darauf abzielten, was genau das alles zu Bedeuten hatte. Lahja probierte gar nicht erst seinen Blicken auszuweichen, sah in sein schönes und vertrautes Gesicht, was sie einfach so gerne zwischen ihre Hände genommen hätte um ihn zu Küssen, um ihm zu Beweisen, wie sehr sie ihn doch brauchte und liebte aber so einfach war das nicht. So, wie sie mit Zac den Konflikt eben gebrochen hatte, so ließ sich das hier nicht aus der Welt schaffen. „ Ja, das hat sich gut angefühlt und... irgendwie hat mich das auch Glücklich gemacht.“ sollte sie ihm das wirklich sagen oder würde sie ihn damit nur unnötig mehr Verletzen? „ Das war aber aus einer ganz anderen Situation heraus, Noah. Eigentlich wollte Zac mich Provozieren um... die Wut auf ihn aus mir heraus zu locken. Das ich ihm eine verpasse oder... was auch immer. Um das endlich aus der Welt zu schaffen, was zwischen uns stand. Ich habe dir mal... gesagt, dass ich in solchen Situationen auf... eine andere Art von Sex... zurückgreife.“ Sie wollte Chris Namen nicht in den Mund nehmen, also probierte sie es, sich so zu Erklären „ Das ich mit ihm geschlafen habe, hatte viel mehr damit zu tun, das... zu brechen was zwischen uns stand. Was ich wirklich für ihn übrig habe, habe ich... ihm erst danach gesagt und ist mir erst danach deutlich geworden. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich wieder mit dir zusammen bin Danach. Er eigentlich mit Nele. Nur... das ändert doch alles nichts daran, ich mag ihn auch mehr als einfach einen Freund oder Trainer. Das macht den Sex nicht weniger schlimm, ich habe dich Betrogen aber ich will nicht, dass du ein falsches Bild davon hast.“ Nicht das er sich dachte, wie die beiden eventuell auf einem Bett danach oder davor gemeinsam gekuschelt hatten oder sie ganz lange und zärtlich Zeit mit ihm verbracht hatte, mit dem Wissen, ihren Freund hintergangen zu haben. Zumindest ihr war das wichtig, ob es Noah nur noch mehr Enttäuschte und ob er das eventuell nicht Hören wollte, das mochte sie nicht Beurteilen. „ Und keine Ahnung was das heißt – er hat mir einen Kuss gegeben und ist verschwunden. Aber ja, ich kann dir nicht Versprechen, mich das nächste Mal nicht darauf einzulassen. Ich würde das so gerne tun, wirklich aber... jetzt wo ich diese Gefühle deuten kann, geht das nicht. Glaub mir, ich wünschte das wäre anders und ich will dich, diese Beziehung, das alles nicht verlieren und auf´s Spiel setzen aber ich muss auch Ehrlich sein um nicht in ein paar Wochen genauso hier zu stehen. Es tut mir so unfassbar Leid, dass ich das nicht früher erkannt habe und das jetzt so passieren musste. Das hast du nicht verdient.“ Erst als sie verstummte, wurde ihr selber klar, wie Verzweifelt sie war und wie viel Angst sie hatte, Noah zu verlieren. Sie wagte es aber nicht ihrem Wunsch nachzugeben und seine Hand zu nehmen oder ihm näher zu kommen.


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23.08.2015 15:58
Noah Scott
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Beitrag #12
RE: CROSS PUB
So schwer es zwischendurch auch wurde, ich hielt durchgehend Lahjas Blick stand und setzte mich freiwillig dem Schmerz aus, der sich dabei mehrmals durch meinen Körper zog. Weil sie tatsächlich ehrlich war und gleichzeitig all die Dinge sagte, die ich eigentlich nicht hören wollte. Scheiße. Erst, als meine Fragen beantwortet waren, wagte ich es statt ihrem Gesicht endlich wieder die dunkle, andere Straßenseite mit meinen Augen zu fixieren, die Arme vor der Brust zu verschränken und einfach nur darauf zu warten, dass es etwas weniger wehtat. Dass sich der Druck auf meiner Kehle löste und mein Herz weniger schmerzhaft gegen die Rippen pochte. Wenigstens konnte ich jetzt nachvollziehen, wie es Lahja damals ergangen war, und weshalb sie so lange gebraucht hatte mir diesen Seitensprung mit Lucy zu verzeihen. Das war wirklich verdammt hart. Am Schlimmsten war die Frage an sich selber, warum man einfach nicht genug sein konnte. Warum reichte ich Lahja nicht? Während andere aber an genau dieser Frage wochen- oder gar monatelang verzweifelten, brauchte ich nur ein paar weitere Sekunden, bis ich für mich selber den Kopf schüttelte. Das war es nicht, das wusste ich doch eigentlich. Und mittlerweile war ich auch erwachsen genug, um das zu erkennen. Ich könnte Lahja alles geben, was sie sich wünschte, und trotzdem könnte sich auch zu anderen Männern hingezogen fühlen. Darüber hinaus hatte ich in den letzten Monaten in San Francisco so viele verschiedene Menschen mit so vielen unterschiedlichen Lebensmodellen kennen gelernt, dass ich ihre Liebe zu mir tatsächlich nicht infrage stellte. Und es war auch nicht das erste Mal, dass ich mir über das ganze System einer monogamen Beziehung Gedanken machte, viel eher war das hier doch eine Bestätigung für all die Dinge, die ich hier in dieser Stadt und durch meine Hippie-Bekanntschaften gelernt hatte. In der heutigen Zeit waren wir Menschen vielleicht einfach nicht mehr dafür gemacht mit nur einer Person glücklich zu sein. Vor allem nicht, wenn diese Person nicht für einen da sein konnte, wenn man sie brauchte. Und das konnte ich nunmal nicht, mit 6 Stunden Distanz zwischen uns. Und darüber hinaus - ich wusste doch, wie gut Zac für Lahja war, das hatte ich ihr auch gesagt. Diese jetzige Aufrichtigkeit von ihr, dass sie bei meinem überraschenden Besuch so offen ihre Emotionen zeigen konnte und dass sie es schaffen konnte mir den Seitensprung mit Lucy zu verzeihen - das hatte ich doch auch ihm zu verdanken, oder? Das hier zwischen uns, das gäbe es jetzt nicht, wenn es ihn nicht gäbe. Wenn er Lahja nicht gezeigt hätte, dass es in Ordnung war sich vor anderen zu öffnen und auch mal schwach zu sein. Sie brauchte ihn, also was waren meine Optionen? Ich konnte ihr nicht abverlangen, dass sie sich von ihm fern halten musste, das wollte ich auch gar nicht. Und weil ich wusste wie impulsiv Lahja war, konnte ich von ihr auch nicht verlangen, dass sie ihm nie wieder so nah kam, denn so wie sie es jetzt erzählte, lag das nicht einmal in ihrer Entscheidungsgewalt. Es war einfach passiert, aus der Situation heraus, und genau so könnte es wieder passieren, wenn sie nicht Herrin ihrer Sinne war. Was wirklich oft genug geschah. Und ich wollte Lahja auch nicht einschränken, das hatte ich mir tatsächlich dank der Hippies verinnerlicht. Eine Beziehung sollte meiner Meinung nach nicht an Regeln gebunden sein, die einen einschränkten. Und genau das würde ich doch tun, wenn ich ihr jetzt verbot sich weiterhin mit Zac zu treffen. Eine Beziehung bedeutete für mich, dass man einander liebte, gerne Zeit zusammen verbrachte, schöne Erinnerungen miteinander teilte und sich besser fühlte, wenn die andere Person sich in der Nähe befand. Und das alles zwar zwischen uns doch der Fall und wurde durch Zac auch nicht gemindert. Vielleicht- wäre es einfach einen Versuch wert sich nicht mehr von den gesellschaftlich auferlegten Prinzipien leiten zu lassen, sondern davon Abstand zu nehmen und das zu tun, was sich gut und richtig anfühlte.
Trotzdem hielt ich noch immer ein paar Sekunden inne, als ich Lahja letztendlich wieder ansah, betrachtete ihr schönes Gesicht und versuchte mir vorzustellen, ob ich glücklich sein konnte, wenn noch ein anderer Mann sie auch glücklich machen würde. Aber letztendlich- das konnte ich erst wissen, wenn ich mich darauf einließ, und deshalb atmete ich auch erneut tief durch, ehe ich - mich selber motivierend - noch einmal nickte. "Du verlierst mich nicht, Lahja. Das ist gerade erst wieder- gut zwischen uns. Und ich bin nicht bereit das einfach aufzugeben, weil ich- nicht der Einzige bin, der dich glücklich machen kann." Noch einmal presste ich meine Kiefer aufeinander, wandte meinen Körper dann aber endlich wieder in Lahjas Richtung und löste sogar meine Arme aus der ablehnenden Verschränkung. "Ich will, dass du glücklich bist und dass es dir gut geht. Das sollte meine größte Priorität sein und das ist es auch. Nach allem, was passiert ist, hast du das verdient. Und wenn Zac dich glücklich macht, ganz egal, ob es jetzt anders ist oder genauso wie bei mir, dann- will ich dir nicht im Weg stehen." Weil ich nicht genau wusste, ob Lahja verstand, worauf ich damit hinauswollte, hielt ich noch einmal kurz inne und suchte in meinem Kopf nach der richtigen Erklärung. "Es macht für mich keinen Unterschied, ob es da noch jemanden gibt, den du gut leiden kannst, oder nicht. Solange es nichts zwischen uns ändert und solange die Wochenende, die ich bei dir bin, uns gehören, ist das für mich in Ordnung. Ich glaube es ist- ganz natürlich, dass man nicht nur eine Person liebt oder sich nicht nur zu einer Person hingezogen fühlt, gerade in der heutigen Zeit, und ich würde mehr zwischen uns zerstören, wenn ich dich an irgendwelche längst überholten Regeln der Treue binde. Ich glaube viel eher, dass das hier Treue ist. Dass du direkt gekommen bist, um mit mir darüber zu reden. Dass du mir sagst, wovor du Angst hast und wie du für mich empfindest. Das- zeigt mir zumindest, dass ich dir vertrauen kann und das ist- viel wichtiger." Ich hatte absolut keine Ahnung, wie Lahja darauf reagieren würde, aber eigentlich musste das doch genau das sein, was sie wollte, oder?
23.08.2015 16:53
Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #13
RE: CROSS PUB
Lahja war mit zweierlei Ansichten aufgewachsen, wie man mit Beziehungen und Liebe umging. Kilian und Matt könnten da nämlich verschiedener nicht sein und in ihrer prägenden Phase, bei diesem Thema, hatte sie bei Kilian gewohnt und sein bester Freund auf der anderen Seite des Flures. Trotzdem – Kilians Ansichten und Werte waren prägender, weil sie nun mal seine Tochter war und so rechnete sie auch nicht mit dem, was Noahs Mund verlassen würde. Für sie war das ein absolutes No-Go und auch zwei Menschen gerne zu haben würde nicht in das traditionelle Bild von ihrem Vater passen. Doch ihr Freund sollte sie Überraschen und zeitgleich absolut Schockieren. Als er sich endlich zu ihr drehte, die Arme sinken ließ und ihr versuchte zu verdeutlichen, was in den letzten Sekunden der Ruhe in ihm vorgegangen war, betrachtete sie sein Gesicht und wartete auf die Offenbarung eines schlechten Scherzes. Wenn es nicht Noah wäre, dann hätte sie vielleicht mit einer Falle gerechnet aber das hier? Wie Überfordert sie war, stand ihr ins Gesicht geschrieben „ Du... was... wie...“ genau so hätte Kilian hier ebenso gestanden. So sehr sie auch probierte, das logisch zusammen zu Puzzeln, es dauerte seine Zeit und nicht mal dann wurde sie wirklich Schlau daraus. „ Das heißt... für dich ist... es in Ordnung, wenn... das noch mal passieren sollte? Solange... die Zeit, die für uns ist, auch nur für uns beide da ist?“ Richtig soweit? „ Und wir bleiben trotzdem... ein Paar? Wirst du... auch... Sex mit anderen Frauen haben?“ immerhin wäre eine Gleichsetzung dieser Beziehung fair, auch wenn Lahja nicht wusste, ob sie das genauso könnte. Sie wusste ja nicht mal selber, ob sie diesen Gefühlen für zwei Männer Herrin würde, egal ob sie nun dufte oder nicht. So überfordert sie auch war, sie rieb sich angestrengt über ihre Schläfen und man sah deutlich, wie viel Druck und Anspannung sich wieder in ihrem Körper angestaut hatten – nach diesem verwirrenden Tag. „ Mir ist aber eins Wichtig, egal ob das für dich zählt oder nicht. Das ist... nicht die selbe Art und Weise mit Zac. Ich will es weder schlechter noch besser Reden aber Noah, du bist meine erste große Liebe – auf den ersten Blick - damals als ich in die Küche deiner WG gestolpert bin.“ Sie erinnerte sich heute noch so gut daran. „ Du bist so lange an meiner Seite. So lange in meinem Kopf und in meinem Herzen. Wir haben unfassbar viel zusammen Erlebt. Ich schätze dich so sehr und ich bin noch immer unglaublich verliebt in dich. Das ist... definitiv anders.“ Möglicherweise wollte sie das auch einfach los werden um ihm zu sagen, was das für sie war mit ihm und was das Bedeutete, wieder mit ihm zusammen zu sein. Überrascht über diese ehrlichen aber auch Gefühlvollen Worte, war sie aber auch nur noch mehr unter Strom. Dieses Chaos in ihrem Kopf musste aufhören und statt neben sich die Wand anzuvisieren, wie Noah es vermuten könnte, streckte sie ihre Hände zitternd nach ihm aus. „ Willst... du denn dann auch, dass ich es dir jedes Mal sage, wenn da was... was? Oder... ist das einfach etwas, was in meinem Leben in Los Angeles passiert aber nicht an dich heran kommt? Und – du schickst mich heute nicht... wieder weg?“ All diese Fragen standen noch zwischen ihr und der Euphorie, dass es nicht aus war zwischen den beiden. Sie konnte das ja noch nicht mal richtig Glauben.


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23.08.2015 18:19
Noah Scott
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Beitrag #14
RE: CROSS PUB
Wieder ließ ich Lahja keine Sekunde aus den Augen, sondern betrachtete ruhig ihr Gesicht, während sie versuchte meine Worte in einen logischen Zusammenhang zu bringen und ihre eigenen Gedanken darüber zu ordnen. Wie überfordert sie erst aussah, wie sie dann langsam versuchte sich an die Vorstellung zu gewöhnen und wie sie auch verstand, was damit einher ging. Das alles war wichtig. Es war wichtig zu wissen, dass sie selber ebenso unsicher war wie ich auch, dass sie nicht sofort freudestrahlend darauf ansprang, sondern sogar dabei noch an mich dachte. Und daran mich wissen zu lassen, wie viele Gefühle sie für mich hatte. "Für mich ist es in Ordnung, wenn das noch einmal passiert", konzentrierte ich mich jedoch erst einmal auf die Beantwortung all ihrer Fragen und nickte dabei vorsichtig. "Wir beide sind trotzdem ein Paar, aber eben auch nur wir beide. Ich möchte nicht mit dir auf Dreier-Dates gehen oder so. Zumindest jetzt noch nicht. Wir sind zusammen, aber wenn wir zusammen sind, dann möchte ich auch wirklich mit dir zusammen sein. Und Zeit verbringen. Nicht mit einem anderen Mann." Kompliziert wurde es erst, als es darum ging, dass dasselbe natürlich auch für mich gelten würde. Aber es ging bei so einem Beziehungsmodell ja nicht um Ausgleich. Es war nicht so, dass ich jetzt in die nächste Bar rennen und mit irgendeiner Frau schlafen würde, weil Lahja Sex mit Zac hatte. Das war der völlig falsche Weg und das machte ich ihr auch deutlich, indem ich den Kopf schüttelte. "Ich bin glücklich mit dir. Mir fehlt es an nichts. Und es gibt niemandem, zu dem ich mich sonst hingezogen fühle." Ich hatte noch nie Interesse an sinnlosen One-Night-Stands, das würde sich auch jetzt nicht ändern. "Was nicht heißt, dass mir das nicht auch passieren kann. Dass ich vielleicht eine andere Frau kennen lerne, für die ich auch Gefühle entwickle. Aber wenn das passiert, dann rede ich mit dir darüber und dann gucken wir, was wir machen. Bevor etwas passiert, das dich verletzen würde. Im Moment hab ich alles, was ich haben möchte, ich hab absolut kein Interesse daran mit jemand anderem zu schlafen und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das in naher Zukunft ändert. So steh ich zu dir." Und umso schöner war es auch, was Lahja über mich und über unsere Beziehung zueinander sagte. Ich konnte es noch nicht genau definieren, aber jetzt schon fühlte es sich so an, als wären wir auf einmal noch vertrauter und noch ehrlicher miteinander. Als könnten wir uns voreinander noch mehr öffnen, über Dinge miteinander reden, die normalerweise in einer Beziehung nicht thematisiert wurden. Und das war so schön, dass sich meine Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln hoben, ich ihre zitternden Finger sanft mit meinen umgriff und Lahja etwas näher zu mir heran zog. "Ich will nicht alle Details wissen, ich finde auch das geht mich nichts an, aber ich will, dass wir ehrlich zueinander sind. Und wenn ich dich danach frage, dann- möchte ich auch gerne, dass du aufrichtig antwortest. Und ich möchte, dass du es mir erzählst, wenn jemand in dein Leben tritt, von dem du denkst, dass es wichtig wäre über ihn zu reden. Jemand, für den du wirklich Gefühle entwickelst, so wie Zac. Falls dir das nochmal passiert." Das war alles ziemlich undefiniert, aber es war ja nicht so, als hätte ich unfassbar viele Erfahrungen mit Beziehungen dieser Art. Ich musste doch selber erst einmal herausfinden, was ich wissen wollte, was gut für mich war und ob es etwas gab, das mich trotzdem verletzen könnte. Das würde die Zeit zeigen. Wenigstens eine Frage konnte ich mit Sicherheit - und mit einem Lächeln - beantworten. "Ich schick dich heute nicht wieder weg", sagte ich ruhig, obwohl auch ich von der ganzen Situation noch immer ein wenig überfordert war, zog Lahjas Körper noch etwas näher und beugte mich hinab, um meine Lippen sanft auf die von ihr zu drücken.
23.08.2015 20:19
Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #15
RE: CROSS PUB
Fast Erlösend sah sie Noah an, als er ihre Hände in seine nahm und ihr damit die letzten Zweifel nahm, sich in einem komischen Traum zu befinden oder das alles gleich wieder wegbrechen würde. Sie schaffte es zwar nicht, sich direkt wieder zu entkrampfen aber der Anfang war gesetzt, dass ihr Blut sich wieder herunter kochen würde. Auch wenn sie die Worte verunsicherten, dass auch ihm das passieren könnte, sich in eine andere Frau... ja.... auch zu verlieben. Trotzdem war es für den Moment etwas, auf das sich beide Einlassen müssten oder nicht. Wenn nicht, dann hieße das, es wäre ab hier aus mit den beiden und Lahja wusste, sie wollte und konnte das nicht Abbrechen. Aber sie konnte auch nicht Zac einfach vergessen. Also blieb ihr nur, sich Noahs Gedankengang zu Herzen zu nehmen und zu nicken „ Ich will... auch nicht mit euch beiden gleichzeitig zusammen sein. Ich will dann nur... die Freude auf dich genießen, wenn ich weiß, dass du mich besuchen kommst und ich will mich nicht Ablenken lassen, wenn du da bist. Dafür ist die Zeit zu wenig und zu kostbar, die wir haben. Keine Ahnung, ob ich... das auch könnte... wie wir das Probieren aber okay. Solange du... mich früh genug... Vorwarnst.“ Denn Lahja würde auf jedenfall mehr Zeit brauchen als Noah, das war wohl allen beiden mehr als Bewusst. So war sie aber, so liebte er sie doch auch – also brachte es nichts ihm nun vorzugaukeln, dass es nie ein Problem für sie werden konnte. Das war ja auch nicht der Zweck von diesem Gespräch. Noch immer nicht ganz von dem Schock erholt, betrachtete sie undefinierbar das Gesicht von ihrem Freund. „ Ich weiß nicht einmal, wie das jetzt... werden wird.“ und allem voran, sie hatte auch keinen Plan, was Zac noch zu ihr sagen würde, nachdem er sie heute hatte stehen lassen. Nur war das gerade Nebensächlich, denn wie sie eben gesagt hatte, wenn Noah da war, dann gab es da auch nur Noah. „ Und hoch und heilig Versprochen, ab jetzt werde ich dir immer sagen, wenn sich etwas tut. Nicht... wie bei Zac erst später damit zu dir kommen und wenn du etwas Wissen willst, dann werde ich dir... das Beantworten. Ich will... das diese Beziehung hält und das endlich mal... so richtig. Es hat so lange gedauert und es musste so viel passieren, ich finde, das haben wir beide verdient. Glücklich sein.“ Auch wenn sie sich nach heute nicht so sicher war, womit sie ihn verdient hatte. Aber sie wollte nicht wieder mit den Zweifeln laut werden, er wusste, dass sie sich das oft genug fragte. Lieber ließ sie sich an ihn heran ziehen, wenn auch der Sex mit Zac seine Spuren hinterlassen hatte und sie deshalb ein Schmerz durchfuhr, der sich in einem Zucken äußerte. Lahja erwiderte den Kuss, sah ihn danach an „ Es war so schön, dich auf der Bühne singen zu hören... ich habe dich trotz des unangenehmen Gefühls die ganze Zeit angehimmelt.“ damit schloss sie vorsichtig die Arme um seinen Hals um ihn erneut zu Küssen. Sie verstand noch nicht, was das alles zu Bedeuten hatte aber für diesen Moment reichte es einfach zu Wissen, bei ihm zu sein, als seine Freundin. „ Und... wenn ich hier bleibe, dann kannst du die Zeit nutzen, um mir zu Erklären... wo diese Idee herkommt? Und mir endlich dein neues Zuhause zeigen?“ Damit Signalisierte Lahja doch, sie wollte auch ein Teil seines Lebens sein und nicht nur er versuchte immer einen Platz in ihrem zu finden.


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23.08.2015 20:55
Noah Scott
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Beitrag #16
RE: CROSS PUB
So wie Lahja mich ansah, erweckte ich ihr gegenüber vermutlich den Eindruck, als wüsste ich ganz genau, was ich hier tat, aber in Wirklichkeit war ich weit davon entfernt. Das beschäftigte mich genauso wie sie und ich war ebenso unsicher damit. Jetzt im Moment fühlte es sich so an als könnte ich sehr gut damit leben, dass Lahja nicht nur mir so nah stand, sondern auch Zac, aber jetzt im Moment ging es mir auch ausgesprochen gut. Ich fühlte mich wohl in meiner Haut und war glücklich mit meinem Leben, genau dasselbe wollte ich auch für meine Freundin. Aber was, wenn sich etwas ändern würde? Wenn ich mal ein paar Monate in die Zukunft dachte - was, wenn ich doch irgendwann mit Lahja zusammen ziehen wollte? Mit ihr gemeinsam in derselben Stadt wohnte? Mehr noch, in derselben Wohnung? Wäre es für mich dann auch kein Problem sie abends zu einem anderen Mann gehen zu lassen? Würde sie das dann noch immer wollen? Da waren so viele Dinge, denen ich mir nicht sicher sein konnte, und deshalb war dies für mich ebenso ein Experiment wie für alle anderen Beteiligten. Vielleicht hatte ich mich auch einfach nur von meinen Hippie-Freunden in etwas hinein reden lassen, dem ich eigentlich gar nicht gewachsen war. Das nahe Umfeld besaß schließlich einen großen Einfluss, vielleicht nahm ich mir einfach nur ihre weisen Worte an, aber wusste gar nicht, worauf ich mich damit eigentlich einließ. Aber auch das würde die Zeit zeigen. Im Moment war es einfach nur wichtig, dass Lahja und ich einander liebten, dass keiner von uns diese neue Beziehung so schnell wieder aufgeben wollte und dass wir gemeinsam an all den Hürden arbeiten würden, die sich uns in den Weg stellten. Das war die Hauptsache.
"Ich weiß auch nicht wie das werden wird", gab ich dennoch ehrlich zu, einfach um ihr auch zu zeigen, dass ich in all dem ebenso unsicher war, wie sie. Und dass es in Ordnung war Fehler zu machen, weil sowieso keiner von uns die Regeln für dieses etwas andere Beziehungsmodell kannte. Vermutlich, weil es keine gab. Weil man für sich selber herausfinden musste, wo die Grenzen waren, genau das war der Sinn dieser alternativen, gesellschaftsunabhängigen Methoden. "Aber wir finden das einfach gemeinsam heraus?" Mein Körper war noch immer ein wenig angespannt und verkrampft, als Lahja sich selber noch näher an mich heran zog, als sie ihre Arme um meinen Hals schloss und unsere Lippen erneut aufeinander trafen. Doch je länger wir so dicht beieinander standen, desto sicherer wurde ich mir dieser ganzen Sache. Es war absurd, eigentlich hätte ich doch gerade in diesem Moment eifersüchtig sein sollen, weil jemand anderes genau das hier auch mit ihr teilen würde, aber das war so nicht. Ich freute mich viel mehr für sie, dass sie so glücklich war. Dass ich ihr die Ängste und Sorgen hatte nehmen können. Das war ein so schönes Gefühl, dass ich ihren schmalen Körper noch dichter zu mir zog und sanft lächelte, als unsere Lippen sich langsam wieder voneinander trennten. "Du hast mich also angehimmelt", wiederholte ich, in ganz anderer, eher ironischer Tonlage. "Wie wäre es, wenn wir zu mir nach Hause gehen und ich dir da meine WG und meine verrückten Mitbewohner zeige? Auf dem Weg dahin erzähle ich dir, warum ich auf einmal auf so komische Ideen komme? Und wenn wir dann in meinem Zimmer sind, spiele ich dir vielleicht noch ein oder zwei Lieder, damit du mich noch ein bisschen anhimmeln kannst? Das gefällt mir nämlich ganz gut." Mit einem schiefen Lächeln im Gesicht lehnte ich mich noch einmal nach vorne, küsste Lahja kurz auf die Lippen, aber weil ihr mein Plan anscheinend zusagte, verschwand ich kurz im Inneren der Kneipe, packte meine Gitarre in den dafür vorgesehenen Koffer und verabschiedete mich von den Leuten, die ich kannte. Wieder draußen angekommen sah ich mich nach Lahja um, streckte einladend meine Hand in ihre Richtung und wartete darauf, dass sie meine Finger mit ihren umgriff, bevor ich neben ihr her die Straße herunter lief.
Wie versprochen erzählte ich ihr von meinen ersten Wochen in San Francisco und davon, dass ich damals - heute auch noch - oft im Golden Gate Park musiziert hatte, in der Nähe des Hippie Hills. Dort hatte ich dann genau die Personen kennen gelernt, die mein Denken jetzt so beeinflussten. Alternative Lebensmodelle, freie Liebe, Abgrenzung von den gesellschaftlich auferlegten Regeln. Wenn man in San Francisco war und sich darauf einließ, dann versank man schnell in der Hippie Szene und in den grenzenlosen Möglichkeiten, die das mit sich brachte. Ich hatte viele Leute kennen gelernt, die genau so lebten, wie es sich für sie selber richtig anfühlte, ohne sich von irgendetwas beeinflussen zu lassen. Und genau das waren die Menschen, die am Glücklichsten schienen. Sie schienen so zufrieden mit sich selber und mit dem, was ihnen gegeben war. Obwohl sie eigentlich wenig Materielles besaßen. Mich hatte nicht nur ihre Mentalität bezüglich zwischenmenschlicher Beziehungen geprägt, sondern einfach ihre Art zu Denken. Zufrieden zu sein. Positive Gefühle zuzulassen und die Negativen auszuschließen. Das hatte ich zwar nicht vollkommen für mich verinnerlicht, denn ich spielte noch immer lieber in einer Hardcore Band, als glückselige Töne über den Weltfrieden zu singen, aber ich hatte mich dadurch trotzdem sehr verändert und viele Dinge infrage gestellt, die man eigentlich einfach so akzeptierte. Weil einem die Gesellschaft das so vorlebte. Im Zuge dessen erzählte ich Lahja dann auch, dass ich selber nicht genau wusste, ob das alles so funktionieren würde. Dass auch ich Zweifel hatte, aber dass ich zumindest bereit war es zu probieren. Dass es sich auch gut anfühlte diesen Schritt zu gehen. Ehrlichkeit und Offenheit war das Wichtigste, wenn man sich auf etwas einließ, in dem es keine Regeln gab, und das zeigte ich ihr auch, indem ich einfach alles aussprach, das mir durch den Kopf ging. Egal, ob Lahja das nun hören wollte oder nicht. Ich teilte meine Gedanken sozusagen uneingeschränkt mit ihr und erwartete im Gegenzug dasselbe. Auch, wenn ich wusste, dass es für sie deutlich schwerer werden würde, als für mich, aber das war ebenfalls Teil dieses Experiments.
In meiner riesigen Wohngemeinschaft angekommen, konnte sie dann auch persönlich ein paar der Leute kennen lernen, die mich so beeinflusst hatten. Über zwei Etagen hinweg lebte ich hier mit etwa 15 Personen zusammen, so ganz genau wusste man nie, wer eigentlich hier wohnte und wer nicht. Manchmal kamen neue Leuten, die sich dann nur ein paar Tage hier aufhielten, manchmal blieben sie einfach für immer. Oder so lange, bis es sie woanders hinzog. Unsere Tür stand jedem offen und in diese bunten, alternativen Räumlichkeiten war jeder eingeladen. Gemeinsam mit einigen meiner Mitbewohner saßen wir noch in der großen Küche, zum Reden und damit ich Lahja noch ein wenig Einblick in mein tägliches Umfeld geben konnte. Ihr Zuliebe verzichtete ich sogar darauf ebenfalls an dem Joint zu ziehen, den die anderen sich anzündeten und durch die Runde reichten, nur bei dem darauf folgenden Fressflash machte ich gerne mit und backte uns allen mitten in der Nacht gemeinsam mit meiner Freundin noch ein Kuchen. Obwohl die Sonne schon fast wieder aufging, als ich Lahja endlich mein Zimmer zeigte, hielt ich mich an mein Versprechen und sang ihr tatsächlich noch zwei Lieder. Bis ihr anhimmelnder Blick mich von der Gitarre wegholte und ich statt der Saiten lieber ihren Körper mit meinen Fingern berührte. Wenn auch nicht ganz so, wie ich es gerne hätte, denn Zac hatte definitiv seine Spuren darauf hinterlassen. Bläuliche schmerzhafte Flecken zeichneten sich auf ihrer Haut ab, die noch so akut waren, dass Lahja unter jeder überraschenden Berührung auf einmal zusammen zuckte. Ich wusste zwar, dass ihr das irgendwie gefiel. Dass es wie eine Erlösung für sie war so- angefasst und behandelt zu werden. Darüber hatten wir schon gesprochen. Aber ich blieb auch noch immer dabei, was ich ihr schon vor Monaten gesagt hatte: Ich könnte und würde niemals so mit ihr umgehen und ja, es war schwer für mich zu sehen, dass jemand anderes das tat. Deshalb schloss ich in dieser Nacht ihren schmalen Körper auch einfach nur in meinen Arm, streichelte liebevoll über ihre weiche Haut, küsste ihre Schulter, ihren Nacken, ihren Hals und diese empfindliche Stelle unter ihrem Ohr und schlief so eng umschlungen einfach irgendwann mit ihr gemeinsam ein.
24.08.2015 10:52
Noah Scott
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Beitrag #17
RE: CROSS PUB
Es war so absurd wie Joker da neben Noah stand und ihn erst ganz schamlos unterschwellig beleidigte und dann, im selben Atemzug, auch noch von ihm erwartete, dass er ihm einen Gefallen tat, indem er dicht hielt. Noah konnte gar nicht anders, als einmal amüsiert darüber aufzulachen, aber er war kein Typ dafür Streit heraufzubeschwören. Er mochte Harmonie und darüber hinaus wollte er sich auch nicht in etwas einmischen, das ihn nichts anging, also wandte er sich einfach ein wenig von Joker ab, schob die Hände in die Hosentaschen und wartete darauf, dass die beiden Frauen - bitte so schnell wie möglich - wieder zurück kamen, während er sich einfach seinen Gedanken hingab. Bex war also von ihrem Freund betrogen worden. Okay. Das gefiel Noah zwar nicht, vor allem nicht weil diese Frau so ein gutes Herz hatte und sie so ein Verhalten einfach nicht verdiente, aber das lag mittlerweile ja auch ein knappes Jahr zurück, wenn er sich recht erinnerte, und er sah sich nicht in der Position die Wahrheit aufzudecken. Er könnte es zwar zu seinem Vorteil nutzen und die Beziehung sabotieren, aber so war er nicht. Und was sollte ihm das auch bringen? Er spürte zwar, dass er Bex mochte und dass ihr Wohlergehen ihm am Herzen lag, ebenso wie er spürte, dass er nicht ganz glücklich mit ihrem Beziehungsstatus war, aber Joker und sie auseinander zu bringen, hieß auch noch lange nicht, dass Noah daraufhin an seine Stelle treten durfte. Er wusste ja nicht einmal, ob er das überhaupt wollte, dafür kannten sie sich dann doch zu wenig, und deshalb schluckte er auch einfach seinen Ärger herunter und hielt sich lieber von Bex feindseligem Freund fern. Er versuchte es zumindest, musste sich aber schnell eingestehen, dass das gar nicht so leicht war, wenn die Frau, die er so gerne hatte, ständig an seiner Seite klebte und so bekam er auch mehrmals mit wie die beiden in kurze Diskussionen verfielen. Joker verteidigte zumindest seinen ersten Eindruck ganz gut, er wirkte noch immer unheimlich arrogant und ich-bezogen, er war laut, herrisch und in seinem Auftreten und seiner Sprache äußerst präsent. Er glaubte zwar zu verstehen, was Frauen an ihm gefiel, aber trotzdem war er irgendwann so genervt - als die beiden gerade in eine Auseinandersetzung darüber verfielen, dass Bex Noah nichts von ihrer Beziehung erzählt hatte - dass er sein Bier in einem Zug austrank und dann draußen vor der Tür verschwand, um sich dort in aller Ruhe eine Zigarette zu drehen und sie, ein Stück abseits der Tür, still anzuzünden. Dort hatte er zumindest die Ruhe den Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und zu lokalisieren, woher das unangenehme Gefühl in seinem Bauch kam: Er war doch eifersüchtiger auf Joker, als er zugeben wollte. Weil er Bex mehr mochte, als er selber ahnte. Er wirkte sogar ein bisschen verärgert und entmutigt, weil schon wieder alles darauf hindeutete, dass er eine weitere Enttäuschung einstecken musste, aber als er aus dem Augenwinkel erkannte, dass Bex herauskam, hob er trotzdem ganz offen seine Mundwinkel und winkte sie zu sich heran. Sie konnte doch auch nichts dafür. "Gehst du schon?", fragte er als Erstes, aber ließ schon kurz darauf entschuldigend den Kopf hängen. "Tut mir Leid, dass ich das eben gesagt hab, ich wollte keinen Streit zwischen euch provozieren. Vielleicht hab ich auch einfach nicht richtig hingehört, als du mir von ihm erzählt hast. Ich hoffe- es ist alles wieder in Ordnung?" Ob das nur eine Floskel war oder ob er es wirklich - für sie - hoffte, das konnte Noah nicht einmal selber beantworten.
20.09.2016 16:59
Rebekka Smirnow
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Beitrag #18
RE: CROSS PUB
Als Noah Bex zu sich winkte, rechnete sie mit vielem aber nicht damit, was aus seinem Mund kam. Eher rechnete sie auch hier mit einem Vorwurf, damit das er sich Ärgerte oder irgendetwas negativem, weswegen sie sich auf dem Weg zu ihm schon in eine eher Reuevolle Haltung brachte. Außerdem saß ihr der Ärger noch immer in den Knochen, mindestens genauso die Enttäuschung darüber, dass Joker lieber hier blieb als mit ihr zu kommen. Manchmal wünschte sie sich etwas mehr Unterstützung von ihm aber heute war sie bestimmt nicht in der Position, die einzufordern. „ Ja, mein Vater kann ein paar Überstunden ergattern...“ Noah wusste, wie hart und viel ihre Eltern arbeiteten und sie schämte sich dafür auch gar nicht. Immerhin taten sie das, um gut für Bex und die Familie zu sorgen. „..und hat gefragt, ob ich nach Hause kommen kann... eigentlich wäre das mein freier Abend.“ Die Großmutter von ihr konnte noch nicht alleine sein, neulich war die alte Frau gestürzt, eben weil sie alleine war und etwas hatte erledigen wollen, wozu sie noch zu Instabil war. Ältere Menschen eben. Das ihr Vater gefragt hatte, dass stimmte aber Bex würde sich weder wagen, das Anliegen auszuschlagen, noch würde ihr Vater mit einer anderen Antwort rechnen. Als sie schon entschuldigend den, noch immer gesenkten Kopf anhob, war es aber Noah, der sich bei ihr Entschuldigte und auf ihrem Gesicht war ein großes Fragezeichen zu erkennen. Wieso tat er denn das? Er hatte nichts falsches getan. „ Nein, nein, das ist doch nicht dein Fehler. Also...“ Und weil sie Noah in den letzten Wochen immer mehr Vertraute, wagte sie es auch, ehrlich zu ihm zu sein. „...Joker hat im Moment nicht besonders viel Zeit gehabt, es kann schon sein, dass ich dir von ihm nicht erzählt habe, weil er so wenig Präsent war und ich fand auch blöd ohne Zusammenhang zu sagen Hey, ach übrigens, ich hab einen Freund. Wir haben uns auch so... verstanden und ein paar Leute aus dem Haus wissen, dass es ihm gibt. Eigentlich ist es nicht meine Art, ihn so gar nicht zu erwähnen, wirklich aber irgendwie war immer anderes wichtiger.“ Sie hob die Schultern. Bex fragte sich doch selbst, wie das passiert war. Sie leugnete ihn nie, das wusste sie aber vielleicht hatte ihr auch einfach die Aufmerksamkeit für sich gut getan und eventuell hatte sie das vor unschönen Zweifeln bewahrt, ob es richtig war, sich so oft mit Noah zu treffen. Definitiv hatte sie ein schlechtes Gewissen. „ Es ist auch okay, wenn du lieber mit May die Hunde besuchst oder ich gebe dir die Nummer von einem anderen Tierpfleger. Joker hat sich zumindest noch nicht beruhigt, er bleibt noch etwas hier aber ich verstehe das. Er ist ein bisschen eigen und er ist auch ziemlich eifersüchtig... das passt bestimmt gar nicht in dein Beziehungsbild aber ich schätze das auch. Er sorgt sich halt.“ Und damit zog sie wieder die Schultern an, weil sie ihn in Schutz nahm – dass sie aber nicht alles guthieß, spürte Noah im nächsten Satz. „ Das er vor dir Streiten musste auch noch mal über das Thema, dass war nicht gut und eigentlich gehörte das hier auch nicht her. Ich hoffe du hast noch einen schönen Abend.“ Das Joker sich in Sicherheit gewogen fühlte, weil May schon vor einer Weile aufgebrochen war, Bex nun heim musste und auch Noah schon ein Weilchen verschollen war – auch ohne sich zu verabschieden, ahnte zu diesem Zeitpunkt keiner der beiden. Etwas Flirten hätte Bex auch verstanden, selbst sie brauchte das ab und an aber er war voller Motivation eine hübsche Brünette an der Bar von sich zu überzeugen. Joker brauchte halt auch mal ein Abenteuer, würde er selbst sagen.
20.09.2016 21:53
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #19
RE: CROSS PUB
Das, was Bex ihm da anbot, war in Noahs Augen so absurd, dass er sofort vehement den Kopf schüttelte. "Nein, Schwachsinn, Bex. Ich geh gerne mit dir und den Hunden spazieren, egal ob es Joker nun gibt oder nicht." Ihr eifersüchtiger Freund sähe das vielleicht anders, aber er hatte doch eben schon so nett formuliert, dass Noah für ihn keine Bedrohung darstellte, also sollte er sich auch nicht in die Verabredungen seiner Freundin einmischen. "Das ändert nichts, wirklich. Kein Problem. Jetzt weiß ich es ja." Eigentlich würde er gerne offener mit seinen Gefühlen umgehen können und eigentlich hätte er Bex auch gerne gesagt, dass er fand ihr Freund behandele sie nicht mit so viel Respekt und Zuneigung wie sie es verdiente, aber statt seine Gedanken offen auszusprechen, schüttelte er nur noch einmal den Kopf. Sie schien als hätte sie gerade sowieso schon zu viel Last auf ihren Schultern, da wollte er nicht noch zu beitragen, indem er sich in etwas einmischte, das ihn nichts anging. Und außerdem fürchtete er sich auch davor, dass er mit so einer Aussage die Harmonie und das Vertrauen zwischen ihnen aufs Spiel setzen könnte, also behielt er sowohl seine Gefühle als auch seine Meinung zu ihrem Freund heute lieber für sich und öffnete bloß lächelnd die Arme, um Bex zum Abschied noch einmal an sich zu drücken. Im Gegensatz zu Joker machte er ihr keinen Vorwurf, ganz im Gegenteil, er wünschte ihr nur eine möglichst stressfreie, ruhige Nacht, winkte ihr noch einmal zu und lehnte sich dann wieder an die Häuserwand, um in aller Ruhe seine Zigarette zu rauchen. Eigentlich wollte er danach nur noch schnell in der Kneipe seine Jacke holen und sich danach selber ebenfalls auf den Heimweg begeben, weil er den Abend sicher nicht allein mit Joker ausklingen lassen wollte, aber als er gerade durch die Tür hinein kam, blieben seine Augen unwillkürlich an ihm hängen, wie er dort stand, an der Theke, ganz dicht zu einer dunkelhaarigen jungen Frau gelehnt. Noah konnte gar nicht anders, als die beiden eine Zeit lang zu beobachten und dabei nicht nur mitanzusehen wie der junge Mann die fremde Frau ziemlich eindeutig betrachtete, mit ihr redete oder sie anlächelte, sondern auch wie kurze Zeit später seine Hand erst ihre Schulter und dann ihre Hüfte berührte. Das war nicht sein Ernst, oder? Er schickte nicht nur seine Freundin alleine nach Hause, zu ihrer kranken Großmutter, sondern suchte sich auch noch einfach eine Alternative? Noah wurde nicht oft wütend, aber hier spürte er ganz deutlich wie sich sein Gesichtsausdruck verhärtete und die Muskeln unter seiner Haut unangenehm anspannten. Trotzdem hielt er noch immer an dem Guten im Menschen fest, redete sich selber ein, dass Joker da vielleicht nur mit einer alten Freundin sprach, dass seine negativen Gefühle ihm gegenüber ungerechtfertigt waren und dass er sich sowieso nicht in etwas einmischen sollte, das ihn nichts anging, so lange, bis er eine eindeutige Kopfbewegung von Bex' Freund vernahm, bis er beobachtete wie er für die Getränke zahlte und dann mit der brünetten Frau an seiner Seite die Kneipe verlassen wollte. Das würde er seiner Freundin doch nicht wirklich gerade antun, oder? Verbissen schüttelte Noah den Kopf, aber ihm blieb gar nichts anderes übrig, als Joker den Weg abzuschnüren und sogar seine Hand gegen die Brust von ihm zu drücken, um ihn aufzuhalten. Nicht provokativ, er wollte hier keine lautstarke Auseinandersetzung heraufbeschwören, aber doch hart genug, dass Joker stehen bleiben musste. "Was denkst du, was du da tust?" Statt die Stimme zu erheben, sprach Noah viel eher gedämpft, so dass es sonst niemand mitbekam.
21.09.2016 23:19
Joker Cunningham
PLEASE, RIP ME TOTALLY UP.


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Beitrag #20
RE: CROSS PUB
Bex drückte Noah zum Abschied noch einmal feste an sich. Länger und fester, als er es von ihr gewöhnt war aber das hing auch damit zusammen, dass er ihr keinen Vorwurf machte. Er wollte sie auch deswegen nicht nicht mehr treffen oder beschwerte sich, er war fürsorglich und er war liebevoll wie immer und irgendwie ließ das so einen großen Stein von ihrem Herzen fallen, dass diese Umarmung auch ein Dankeschön an ihn beinhaltete und an das, was er für ein Mensch war. Mehr Stress hätte sie gewiss nicht gebrauchen können aber Joker war das ja auch egal gewesen, es wäre auch Noahs Recht gewesen. Auf dem Heimweg regte sie das auch zum Nachdenken an, wie sie Joker nun gegenüber treten sollte und auch, ob sie das nicht noch einmal Ansprechen sollte. Dieses ganze Verhalten heute. Denn sollte er es nicht sein, der sie in den Arm nahm und über den Dingen stand, wo er wusste, wie viel in ihrem Leben sich veränderte?
Tat er aber nicht. Denn Joker fühlte sich eindeutig Vernachlässigt und er verlor seine Aufmerksamkeit auch noch an eine alte Frau. Das passte ihm gar nicht. Sollten sie die Großmutter doch in ein Altenheim stecken, dann hätte seine Freundin auch die angemessene Zeit für ihn. Aber nein, Familie stand ja ganz oben. Er hatte keine eigene Familie, vielleicht fehlte ihm deswegen das Verständnis aber er hatte jemanden gefunden, dem seine Bedürfnisse nicht so egal waren. Er machte das immer so, die Frauen, die er rum bekommen wollte, die wussten von seiner Freundin aber er sagte ihnen, das wäre für sie in Ordnung. Naja, er sagte das fast immer, es sei denn, er spürte schon, dass die Frauen dann doch nicht mit kommen würden, dann ließ er es unter den Tisch fallen aber man musste sich ja selbst nicht die Chancen vermiesen. Das tat er aber auch nur dann, wenn er hundertprozentig Sicher war, dass diese Frauen nie auf Bex treffen würden. Zum Glück schwappte diese freie Liebe Welle ja über und das erleichterte ihm das Spiel. Alles deutete auch daraufhin, dass sein Plan voll aufgehen würde, würde ihm da nicht dieser halbstarke auf dem Weg in die Quere kommen. Sein Ernst? „ Was hast du hier denn noch zu Suchen? Stalkst du mich?“ Aber eher er weiter sprach, schickte er seine Begeitung bereits nach oben. Sie könnte schon mal nach einem Taxi ausschau halten. Er würde sich seinen Plan nicht vermiesen lassen. Joker bäumte sich etwas auf aber er glaubte für Noah reichte das schon, alle gleich, diese Hippies. „ Ich Glaube das geht dich gar nichts an, was ich hier tue. Ich Glaube du solltest einfach auch jetzt nach Hause gehen und ich Glaube, du solltest Bex nicht unglücklich machen.“ Ha, das drehte er ja schön hin aber er hatte doch Recht – was seine Freundin nicht wusste, das konnte ihr auch nicht weh tun.


|| DAMAGE » 26 YEARS OLD » DOMINATE ||
What's the difference between life and death?

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22.09.2016 18:22
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