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DIAMONDS
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Admiss
EFFI & ANNE
Beiträge: 63
Registriert seit: Jun 2015
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DIAMONDS
Ein Club in Los Angeles.
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09.08.2015 21:23 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: Diamonds
April wusste langsam gar nicht mehr, wo ihr der Kopf stand. Sie hatte sich tatsächlich von ihrem geliebten Job trennen müssen, weil der Druck der Medikamentenschieber immer größer wurde. Weil sie immer mehr schmuggeln sollte und sie konnte das irgendwann mit ihrem Gewissen nicht mehr. Sie hatte den Job doch angefangen, weil sie ihn liebte und nicht weil sie Menschen schaden und sich bereichern wollte. Es setzte ihr schwer zu, gerade die Patienten zu verlassen aber es blieb ihr nichts anderes übrig. Das sie keinen neuen Job fand war die nächste Belastung, durch die Spielschulden von ihrem Exmann hatte sie alles, was sie angespart hatte den Eintreibern überlassen und wenn nun auch nichts in die Kasse kam, wie sollte sie Leben? Die Miete war schon einen Monat im Rückstand, sie ernährte sich seid drei Tagen von Toast und es war auch kein Ende in Sicht. Die einzigen schönen Momente, die sie gerade hatte, die konnte ihr Kilian geben. Obwohl die Zeit rar war, denn Lahja war zurück. Die beiden hatten sich geeinigt, sie würde zwar die Tochter ihrer Halbschwester kennen lernen aber eben nicht in den vier Wänden von Kilian und ihr und nicht als eine Frau, die irgendwie an seiner Seite stand sondern anders. Die Kleine brauchte Zeit und Kilian wollte ein Auge auf sie haben, deshalb blieb ihr auch nichts anderes übrig als sich mit ihren Sorgen ganz alleine zu Beschäftigen oder sich wenigstens bei ihrer Mutter auszuheulen. Bei alten Kollegen ging das immerhin auch nicht, denn niemand verstand, warum April ihren Job geschmissen hatte und sie war es auch Leid all ihre Freunde dauernd zu belügen. Da sie so lange in einer Ehe gelebt hatte war das schwer für sie, sie hatte immer jemanden in den Zeiten gehabt, wo es für sie nicht rosig aussah aber gerade der neu erreichte Tiefpunkt fand in einer Zeit statt, in der sie sich einfach einsam fühlte. Vielleicht wäre es der richtige Weg gewesen, sich Kilian anzuvertrauen aber er war ohnehin überspannt und gereizt, besonders nach dem Zwischenfall mit Lahja und ein paar alten Bekannten von ihr. Also kam sie sich dem auch nicht ferner vor, mit ihm zusammen zu sein, als irgendwann.
Vielleicht konnte sie so vor sich rechtfertigen, als die erste Mahnung, dass sie bald aus der Wohnung geschmissen werden könnte ins Haus flatterte, darüber nachzudenken einen Vorschlag von ihrer Ma anzunehmen. Sie hatte ja noch Kontakte zu alten Bekannten, April hätte doch ein gutes Aussehen, eine gute Figur – warum sie sich nicht ein oder zwei private Jobs als Stripperin machte um wenigstens ein bisschen Luft zu haben. Die junge Frau staunte nicht schlecht als sie zu Gesicht bekam, was man da verdienen konnte aber es war auch so absurd. Sie hatte noch darüber nachgedacht, es Kilian zu sagen aber der sagte das Treffen ab, weil er darauf acht geben musste, was bei Lahja los war. Die war, aus welchem Grund auch immer, nämlich den Abend zuvor feiern gewesen und hatte sich zulaufen lassen. April zerbrach sich den Abend den Kopf darüber, versuchte noch andere Stellen am nächsten Vormittag zu bekommen aber für so einen Kellnerjob oder so suchten sich die Inhaber lieber Studenten. Außerdem war das Geld, was sie bekommen würde, viel zu wenig um die Zahlungen zu bedienen, die sich schon angehäuft hatten.
Also sagte sie den Job letzten Endes zu. Die Woche verging, diesmal war sie es, die keine Zeit hatte denn ihre Ma hatte die Tochter einer Freundin dazu anstiften können, mit April zu trainieren. Wie man das machte, was man beachten musste. Es würde ein Juggesellenabschied werden, in einem privaten Bereich in einem Club. April wollte nicht in so einer ranzigen Bude landen, wo sie als Kind ihre Hausaufgaben gemacht hatte. Irgendwie konnte sie sich selber vormachen, das wäre nicht so schlimm. Natürlich war es für sie noch belastender, sich vor betrunkenen Kerlen auszuziehen, seid dem Vorfall mit Chris und eigentlich hatte sie schon mit Kilian ihre Probleme, wenn die beiden sich nahe kamen aber irgendwie fühlte sich das auch an, als gäbe es gar keine andere Wahl.
Sie zog sich also die reizvolle Unterwäsche an, die sie von der Bekannten ihrer Ma bekommen hatte und einen Fummel dazu, der alle Männerträume wahr werden lassen sollte. Zum Glück hatte sie irgendwann mal gelernt auf solchen hohen Schuhen zu laufen und mittlerweile auch sich reizvoll zu bewegen. Einer der Freunde des Bräutigams holte sie in den Raum, deutete auf einen Mann auf einem Stuhl mit verbundenen Augen und einem ganz komischen Kostüm. Noch war es aber auch einfach unfassbar schwer, sich nur auf einen der Männer zu fixieren, weswegen sie Matt mit dem Seidenschal um die Augen nicht erkannte. Immer wieder überlegte sie doch noch einen Rückzieher zu machen, zum Mut machen hatte sie selber eben schon zwei Gläser Wein runter gekippt aber ihr war auch klar, sonst würde sie bald auf der Straße sitzen. Tief durchatmend bewegte sie sich auf Matt zu, begann sich zu der Musik zu bewegen und er müsste langsam eine Vorahnung davon haben, was seine Freunde ihm geschenkt hatten. Spätestens als sie Verführerisch ihre Hüften an seinem Schoß bewegte, er forschend die Hände anhob und ihre Unterschenkel berührte. Sie stand noch mit dem Rücken zu ihm, er hatte noch die Augen verbunden aber seine Freunde warteten schon genauso gebannt darauf, wie sie ihr Oberteil auf den Boden gleiten ließ und im Begriff war sich zu Matt herum zu drehen, ihm die Augenbinde abzunehmen und weiter für ihn zu tanzen. Bevor das aber der Fall war, ging die Tür auf – April bekam das nicht mit, weil sie viel zu sehr darin vertieft war, sich einem fremden Mann Oberkörper frei so darzubieten. Dessen Hände jetzt schon an ihrem Bauch lagen und er erwartungsvoll Grinste, als ihre Finger zu dem Knoten in dem Schal wanderten. Die laute, die besoffene Kerle machten, wenn eine Stripperin zugegen war, deren Kleider langsam den Weg zum Boden fanden, ließen nun keinen Zweifel mehr für Matt zu und ihre weiche Haut unter seinen Händen auch nicht.
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09.08.2015 21:24 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: Diamonds
Wenn es eines gab, das ich momentan eigentlich gar nicht gebrauchen konnte, dann war es wohl ein Junggesellenabschied. Die Sorge um Lahja nahm meine ganze Zeit ein und wer mich kannte, der wusste auch, dass es mir in diesen Phasen meines Lebens äußerst schwer fiel überhaupt Spaß zu haben. Aber es nützte ja nichts. Matt und Madison waren dann doch äußerst spontan auf die Idee gekommen endlich ihre richtige Hochzeit zu feiern und obwohl mein bester Freund offiziell und vor dem Gesetz ja eigentlich schon verheiratet war, bestand er natürlich darauf vor der großen Feier auch noch seinen Junggesellenabschied nachzuholen. Eigentlich erwartete Matt nichts von uns, das tat er nie. Wahrscheinlich hätte er sogar einen guten Abend gehabt, wenn wir uns einfach an den Strand gesetzt und eine Kiste Bier geleert hätten, aber jeder seiner Freunde wusste doch, wie er war. Und wie viel Mühe er sich geben würde, um für uns so einen Abend zu planen, also blieb uns eigentlich nichts anderes übrig, als es ebenso für ihn zu tun. Beziehungsweise- mir blieb nichts anderes übrig, alle anderen schienen durchaus Spaß dabei zu haben sich lustige Aufgaben auszudenken, die Lokalitäten auszuwählen und nach einer Stripperin zu suchen. Es war ja nicht so, dass Matt irgendwelche Vorstellungen für den Abend hatte oder dass wir seit unserer Jugend schon darüber redeten, wie legendär diese Nacht sein würde, wenn es mal soweit war. Bis vor ein paar Jahren hätte sowieso niemand von uns damit gerechnet, dass dieser durchgedrehte Kerl sich überhaupt irgendwann an eine Frau binden würde. Aber jetzt, wo es soweit war, versuchten wir auf die Schnelle doch noch alles zu organisieren, was ein guter Junggesellenabschied benötigte. Angefangen damit, dass wir uns tatsächlich am Strand trafen, mit Bier, einem Grill, Musik und ganz viel gutem, männlichem Essen. Wir alle trugen dabei schon durchaus lustige T-Shirts mit einem alten Foto von Matt, aus den Höchstzeiten seiner eskalativen Phase. Auf dem Bild lag er am frühen Morgen völlig fertig und sehr verbogen auf einer Bank in der Nähe des Venice Beach, die Beine nach oben gestreckt, den Kopf unten im Sand. Darunter stand der unfassbar passende Slogan Game Over, der das Motto für unsere Nacht sein sollte. Passend dazu steckten wir ihn in ein rosa Kleid, das dem von Prinzessin Peach aus dem Nintendo-Mario-Spiel sehr ähnlich war, setzten ihm eine blonde Perücke und eine Krone auf und überhäuften ihn mit einer Liste an Aufgaben, die es zu erledigen galt, als wir uns einen ordentlichen Pegel angetrunken hatten. Dazu gehörte unter anderem, dass er dreißig Frauen - oder Männer - finden musste, die ihn küssen würden, das Sammeln von zwanzig Telefonnummern, fünf BH's musste er der Frauenwelt abluchsen und sogar drei dazu kriegen ihm ihre Brüste zu zeigen. Überraschenderweise für jemanden wie Matt alles kein Problem, sogar im rosa Prinzessinnenkleid schaffte er jede Aufgabe, die er von uns erhielt, mit Bravour. Kurz nach Mitternacht zogen wir dann weiter in einen Club, in dem wir uns einen privaten Raum gemietet hatten und wo wir ihn dann auch mit einer Stripperin überraschen wollten. Matt selber war schon seit Stunden so betrunken, dass er immer wieder lauthals danach verlangte und wir konnten von Glück reden, dass wir tatsächlich das Geld zusammen geschmissen hatten, um ihm tatsächlich eine nackte Frau auf den Schoß zu setzen. Und als es dann wirklich so weit war, Matt die Augen verbunden wurden und man ihn zu einem extra dafür positionierten Stuhl brachte, verschwand ich nur noch schnell aus dem Raum, um für ihn und mich wenigstens zwei Gläser des besten Whiskeys zu besorgen, der hier verkauft wurde, um nach der Show gemeinsam mit ihm anzustoßen. So dumm und idiotisch dieser Kerl auch war, ich liebte ihn einfach genau dafür. Und dafür, dass ich an diesem Abend - auch dank ihm - viel mehr Spaß hatte, als ich eigentlich wollte. All meine Sorgen rutschten weit in den Hintergrund und vielleicht hatte ich auch genau das hier mal wieder gebraucht, einfach ein bisschen herunterkommen und entspannen. Abschalten. Genau das, was April und auch Matt immer wieder versuchten mir einzureden. Doch genau diese losgelöste Stimmung fand schneller ein Ende, als ich dachte. Ich drückte gerade mit meinem Ellenbogen die Tür zu unserem Raum wieder auf und ging mit den beiden Gläsern hinein, als ich mitten in der Bewegung erstarrte. Musik drang laut aus den Boxen, alle Männer gröhlten, Matt grinste übers ganze Gesicht und auf seinen Oberschenkeln räkelte sich niemand anderes, als April. Halbnackt. Und in mir passierte etwas, das ich schon seit langer Zeit nicht mehr so intensiv spüren musste. Sicher auch provoziert durch den Alkohol brach die Wut auf einmal wie eine Welle über mich herein. Mein Kopf färbte sich hochrot, jede Muskelpartie in meinem Körper spannte sich an und meine Hände krallten sich fest um die beiden Gläser. Das alles geschah innerhalb weniger Sekunden, während ich noch verarbeitete, was meine Augen da sahen, und in dem Moment, in dem es wirklich zu mir durchdrang, setzte ich dann völlig aus. "Seid ihr total bescheuert?", schrie ich so laut ich konnte. Zwei unserer Freunde drehten sich dabei zwar zu mir um, aber die anderen jubelten so laut und die Musik dröhnte ihm Hintergrund, dass man mich gar nicht richtig wahr nahm. Ohne darüber nachzudenken schmiss ich eines der Gläser laut klirrend in eine Ecke, stürmte wütend zu der Musikanlage, doch weil mein Körper so zitterte und ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, schlug ich mit meiner Hand einfach mehrmals darauf ein, bis ich zufällig den Power-Knopf traf und keine Geräusche mehr aus den Boxen kamen. Alle Köpfe wandten sich in meine Richtung, viele fingen lauthals an sich zu beschweren, aber mein Blick war nur voller Hass auf April und Matt fixiert, der in diesem Moment selber den Schal von seinen Augen entfernte, erst von Brüsten direkt vor seinem Gesicht begeistert schien, dann unsicher in meine Richtung sah und dann sehr langsam verstand, wer sich dort gerade so freizügig auf seinem Schoß räkelte. "Findet ihr das witzig? Ist das eure Art von Spaß oder was?", schrie ich aus voller Kehle und auch das zweite Glas zerschellte in einer Ecke. "Fickt euch, ganz ehrlich. Und vor allem- fick dich." Bei den letzten beiden Wörtern richtete ich meinen Blick hart auf April und drehte mich dann einfach um. Das Blut in mir kochte und wie es in solchen Situationen immer bei mir war nahm ich keine Rücksicht auf Verluste. Auf dem Weg zur Tür stieß ich zwei Stühle um, schubste sogar einen Freund von mir so hart zur Seite, dass er ein paar Schritte nach hinten taumelte und riss dann die Tür auf, um nach draußen in den eigentlichen Club zu verschwinden und von dort aus direkt den Ausgang anzusteuern.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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10.08.2015 10:17 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: Diamonds
April hatte natürlich auch das lautstarke Brüllen von Kilian nicht mit bekommen, weil sie sich so darauf fixierte, die ganzen Männer und ihre Rufe auszublenden. Sie fragte sich, ob man ihr ansah, dass sie das alles nur schnell hinter sich bringen wollte um dann mit dem Geld endlich ihre Miete zu bezahlen und die anderen Rechnungen, die noch auf sie warteten. Die Anwesenden schienen aber über den Abend schon ausgelassen genug gefeiert zu haben, es schien genug Alkohol die Kehle herunter gelaufen zu sein und sie sahen ihr nicht an, was wirklich in ihr vorging. Das sich in dem Raum etwas verändert hatte, dass wurde ihr erst Bewusst, als die Musik, mit der sie sich geschmeidig bewegte mit einem Mal stoppte. Verwirrt sah sie in die Richtung der Box, sie rechnete mit einem Wackelkontakt oder das jemand aus versehen dagegen gekommen war und das der Fehler schnell behoben wurde. Denn so, in der Stille, wurde ihr das alles noch unangenehmer. Was sie dann sah, ließ sie aber auf einmal erstarren. Kilians Blicke trafen sie voller Hass durch den Raum hinweg, scheiße. Was machte er denn hier? Aber als sie wieder auf den Mann sah, auf dessen Schoß sie saß, erkannte sie Matt, weil der sich den Schal von den Augen genommen hatte. Erst jetzt wurde April klar, welchen Junggesellenabschied ihre Mutter ihr da vermittelt hatte und sie sprang eilig einen Schritt zurück und versuchte mit ihren Händen die entblößten Brüste zu verdecken. Nein, das war doch ein schlechter Film? Was war denn das für ein Zufall? „ Kilian...“ setzte sie an, der seine ganzen Freunde herunter machte und auch seinen besten Freund mit einem Blick voller Hass anfunkelte. Alle hier Anwesenden konnten doch nichts dafür, das war nur ihre Schuld. Sie hatte sich darauf eingelassen und sie war es vor allem auch gewesen, die ihm nichts gesagt hatte. Nachdem das Glas in der Ecke gelandet war, war Kilian aber auch schon auf und davon. Sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen, April hatte ja noch nie einen derartigen Ausbruch miterlebt und deswegen konnte sie auch nicht Wissen, dass es nicht schlau war, ihm nun zu Folgen. Sie sammelte ihr Oberteil vom Boden auf, knüpfte es zumindest zur Hälfte zu, um nicht halb Nackt durch den Club rennen zu müssen und versuchte ihn einzuholen. Knapp hinter dem Eingang hatte sie es dann auch geschafft und ohne auch nur darüber nachzudenken, ob das falsch war, griff sie seine Hand und versuchte ihn daran fest zu halten. „ Kilian, es tut mir Leid. Ich... wusste nicht, dass das Matts Junggesellenabschied ist. Deine Freunde wussten auch nicht, dass... wir uns kennen. Bitte, ich... lass mich dir das Erklären.“ Sie konnte genau so wenig ahnen, dass es in diesen Momenten für Kilian keine Erklärungen gab.
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10.08.2015 19:25 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: Diamonds
Dass diese Situation so eskalierte, lag sicher nicht nur daran, dass die Frau, für die ich tatsächlich so etwas wie Gefühle empfand, noch vor wenigen Sekunden ihre Brüste in das Gesicht meines besten Freundes gedrückt hatte, sondern auch an allem anderen, das mich momentan mal wieder belastete. Allem voran natürlich Lahja. Aber auch die Arbeit in der Kneipe war momentan anstrengend und unser Verdienst nicht mal ansatzweise so gut wie wir es eigentlich benötigten, um den körperlichen Aufwand zu rechtfertigen. Sogar Jeany war gerade wieder präsenter, als in den Wochen zuvor, weil meine Tochter mich wieder jeden Tag an sie erinnerte. Und zu allem Überfluss kam heute auch noch hinzu, dass der Alkohol meine Sinne benebelte und den Kontrollverlust in mir nur noch begünstigte. Instinktiv tat ich zwar genau das, was ich innerhalb der letzten Jahre gelernt hatte, indem ich vor dem Reaktor der Wut davon lief, anstatt die direkte Konfrontation zu suchen, und mich an die frische Luft begab, um mich von dem Sauerstoff wieder herunter bringen zu lassen. Aber die Chance bekam ich gar nicht, denn anstatt mir diesen Freiraum zu geben, bohrte sich die Stimme von April schneidend mitten in mein Herz und im selben Moment griff sie auch noch fest nach meinem Handgelenk, um mich aufzuhalten. Sie kannte diese Version von mir nicht und sie wusste nicht, wie sie in so einer Situation mit mir umgehen durfte, das war richtig, aber während dieser rauschenden Wut war in meinem Kopf kein Platz für logische Gedankengänge. Und deshalb tat ich das einzige, was ich tun konnte. Das, was auch ein wildes Tier tun würde, das man versuchte von hinten anzugreifen. Ich blieb auf der Stelle stehen, wandte meinen Körper herum und schlug ihr mit voller Wucht meine flache Hand gegen die Wange. Ich nahm nicht einmal bewusst wahr, wie ihr Körper zur Seite taumelte und dass ich gerade erneut das getan hatte, was ich nie wieder tun wollte. In genau diesem Moment hatte ich einen weiteren Fehler auf meiner Liste der Dinge zu verzeichnen, die ich mir selber bis an mein Lebensende nicht verzeihen konnte. Auch noch nach Jahren sah ich den Moment bildlich vor mir, in dem mir vor Jeany die Hand ausgerutscht war. Und dann die körperliche Auseinandersetzung mit Lahja einige Jahre später. Jetzt dies hier. Das ließ mich nie wieder los. Doch jetzt gerade drang auch das nicht zu mir durch, es existierte nichts anderes, als das Rauschen in meinem Kopf, die angespannten Muskeln unter meiner Haut und der drückende Schmerz auf meiner Brust. "Erklären?", schrie ich ihr aus voller Kehle entgegen, ungeachtet dessen, dass wir mitten auf der Straße standen. "Was für eine scheiß Erklärung soll es dafür schon geben, April? Wolltest du es lieber vor mir verheimlichen, dass du wie eine Hure in deiner Freizeit deinen nackten Körper an anderen Männer reibst? Ist das deine Erklärung? Hättest du das lieber hinter meinem Rücken gemacht? Fick dich, April. Ehrlich. Fick dich. Oder fick Matt oder sonst irgendeinen Kerl, der laut grölend deine nackten Brüste bejubelt. Bitte. Da drin stehen sie jetzt Schlange für dich." Ich drehte mich schon auf dem Absatz um, wollte sie einfach dort stehen lassen, aber ich kam nur zwei Schritte weit, ehe ich mich wieder in ihre Richtung wandte. Wenn man einmal anfing der Wut ein Ventil zu geben, dann konnte man das nicht so leicht wieder schließen. "Weißt du, was du für eine verlogene Schlampe bist, April? Du heuchelst mir vor, dass du so sehr unter dem leidest, was Chris getan hat. Du suhlst dich in meinem scheiß Mitleid und darin, dass es mal ein Mann gut mit dir meint. Scheiße, dass er nächtelang einfach nur neben dir liegt und dich nicht berührt, weil du noch nicht bereit dafür bist. Und dann das hier? Ist das dein beschissener Ernst? Und dann verstehst du nicht, warum dein Ex-Mann eine andere vögelt? Du hinterfotziges Miststück."
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
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11.08.2015 00:33 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: Diamonds
April wusste nicht, dass sie einen Fehler damit begangen hatte, ihn an seiner Hand fest zu halten aber spätestens als er ihr seine flache Hand in ihr Gesicht schlug, wusste sie, dass hier der Kilian vor ihr stand, von dem sie schon einige Male gehört hatte. Das er seine Kontrolle verloren hatte, über sich und sein gesamtes handeln. Die Blondine sah ihn nur schockiert an, es blieb ihr nichts anderes, als ungläubig die Hand auf ihr Gesicht zu legen, was nach ein paar taumelnden Schritten sofort begann extrem zu Schmerzen. Viel schlimmer war aber die Erniedrigung. Wie es sich anfühlte in der Öffentlichkeit von jemandem geschlagen zu werden der einen selber an so viel Größe und Kraft überragte und das in den spärlichen Kleidungsstücken. April wusste eigentlich nicht wirklich, wie sie Reagieren sollte. Diese Beleidigungen, die er ihr an den Kopf warf und wie er sie nieder machte – aber das doch alles mit Recht, oder? In ihrem Kopf herrschte Krieg, die eine Seite war sich sicher, sie hatte den Fehler gemacht als sie ihm nicht gesagt hatte, was sie vorhatte um an das fehlende Geld zu kommen. Eine andere Seite regte sich aber auch, weil er die letzten Wochen nicht für sie da war und weil es ihn doch auch nicht Interessiert hatte. Wenigstens redete diese Seite ihr das ein. Das es doch keine andere Lösung gab. Kilian schaffte es aber die Wut in ihr zu schüren, als er das mit ihrem Exmann sagte. Er wusste genau, wie sehr sie das verletzte „ Und das gibt dir das Recht mir eine zu Scheuern, obwohl du nicht mal bis zu Ende zuhörst und dir gar nichts sagen lassen willst?“ sie schüttelte den Kopf, über diese Enttäuschung „ Meinst du ich finde das geil? Ich habe da Spaß dran? Du müsstest es besser Wissen. Genau wegen den letzten Wochen aber es ging nicht anders. Ich fliege aus meiner Wohnung raus, verdammt nochmal.“ Sie wollte aber auch nicht länger sein Ventil sein, sie wollte Kilian in dem Moment nicht mal mehr ansehen. Sie wollte ihn auch gar nicht an ihrer Verzweiflung teil haben lassen, April hatte es noch nie gelegen, sich als Opfer dastehen zu lassen. Das waren die anderen. „ Es tut mir wirklich Leid, ich wollte nicht, dass das so passiert... Glaub mir bitte. Ich wollte dir das sagen, wenn du weniger Stress hast, hätten dir meine Sorgen etwa gerade noch in den Plan gepasst?“ Wohl kaum, so war sie sich zumindest Sicher. Kurz schien sie zu überlegen, was sie nun tun wollte und sah Kilian an „ Das... war es jetzt?“ sie war nämlich auch kein Mensch, der aus ungeklärten Situationen gerne floh.
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11.08.2015 05:38 |
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH
Beiträge: 147
Registriert seit: Jun 2015
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RE: DIAMONDS
Ich hatte keine Ahnung, was April mit den Worten aus ihrem Mund bezwecken wollte. Versuchte sie mir die Situation zu erklären? Glaubte sie, dass das irgendetwas ändern würde? Dass die Hintergründe dafür ihr Verhalten besser machten? Bestimmt nicht. Und vor allem nicht in diesem Moment, in dem in meinem Kopf für nichts anderes Platz war, abgesehen von der rauschenden Wut. Alles, was mir entgegen gebracht wurde, wandelte sich automatisch in einen Angriff auf meine Persönlichkeit. "Was soll das heißen? Soll das heißen, dass ich Schuld bin? Dass das hier meine Schuld ist?" Meine Stimme war noch immer gnadenlos laut. So laut, dass meine Kehle von dem Reiz schon schmerzte. "Weil ich noch andere Dinge im Kopf hab, als nur dich und dein scheiß Ego, das ständig Aufmerksamkeit braucht? Tut mir unfassbar Leid, dass ich so viel Zeit mit meiner Tochter verbracht hab und mich nicht auch noch mit deinen beschissenen Problemen auseinander setzen konnte. Vielleicht wäre das anders gewesen, wenn du mir gesagt hättest, dass du im Gegenzug deinen nackten Körper an andere Männer verscherbelst, aber hey- war bestimmt nur ein Missverständnis, oder? Lässt sich sicher alles aus der Welt schaffen, in ein paar Tagen ist alles wieder in Ordnung." Das war so absurd, dass ich meinen Körper von ihr abwandte und über diese ironischen Worte selber einmal laut lachen musste. Doch als ich ihr mein Gesicht wieder zuwandte, war der Ausdruck darauf erneut hart und unergründlich. "Ja, April, für dich scheint es nicht so ganz klar zu sein, aber ja, das wars jetzt. Es ist mir scheißegal, wie viel Spaß du daran hattest deine Brüste von einem Haufen fremder Kerle angaffen zu lassen, aber bitte. Das kannst du jetzt von mir aus jeden Tag tun. Ich kann so eine billige Hure in meinem Leben nicht gebrauchen. Und am Wenigsten kann ich das in dem Leben meiner Tochter gebrauchen, also halt dich von ihr fern. Wehe du kommst Lahja noch einmal zu nah, ohne dass ich davon weiß. Du willst gar nicht erleben, was dann passiert, dann war das hier erst der Anfang." Bedrohlich ging ich noch einen Schritt auf sie zu, um ihr noch einmal eindrucksvoll zu verdeutlichen, dass ich sie an Größe und Kraft deutlich überragte und dass es Aprils Fehler wäre sich nicht an meine Regeln zu halten, aber dann senkte ich verächtlich den Blick an ihr hinab und drehte ihr einfach meinen Rücken zu. In diesem Moment hatte ich nicht einmal mehr eine Sache auf dem Herzen, die ich ihr sagen wollte. Ich wollte mich nicht von ihr verabschieden, ihr alles Gute wünschen und ich wollte sie auch nicht einmal mehr beleidigen, weil es sich so anfühlte, als wäre jede Minute verschwendet, die ich in ihrer Nähe verbrachte. Scheiße! Fuck, gerade diese undefinierte Beziehung zu April war doch so etwas wie mein Ruhepol geworden. Mein sicherer Schutz, in den ich mich flüchten konnte, wenn mal wieder alles über mich herein brach. Und jetzt hatte sie mir auch noch das genommen. Wie sehr mir das wirklich noch wehtun würde, merkte ich aber noch gar nicht, als ich mit vor Wut geballten Fäusten die Straße hinab lief.
KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR
![[Bild: kilian02.png]](https://i.postimg.cc/nVNqdkNQ/kilian02.png)
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11.08.2015 10:12 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: DIAMONDS
April wusste ja auch, Kilian war im Recht wütend auf sie zu sein. Sie hatte ihn hintergangen und sie hatte sich vor diesen anderen Männern ausgezogen. Während er Wochenlang auf sie Rücksicht genommen hatte und sie doch auch wusste, er hatte ein schlechtes Gewissen wegen dem, was mit Chris passiert war. Dennoch fühlte sie die Hitze unter ihren Fingern, die sich auf ihrer Wange ausbreitete, wo er eben die Hand gegen sie erhoben hatte und das war nicht sein Recht. Sie war in den letzten Monaten schon genug von Männern herumgeschubst und gedemütigt worden und keiner hatte auch nur einen Funken ein Eingeständnis, dass das falsch gewesen war. Und auch Kilian nicht. Er machte sich Ironisch über sie lustig. Er lachte sie aus, als sie versuchte ihm zu Erklären, was sie dahin getrieben hatte nur er schaltete auf Stur. Das war es, was er ihr so oft Beschrieben hatte und was sie versucht hatte, zu verstehen. Wenn es dazu kommen würde. Nur konnte man sich darauf nicht vorbereiten, vor allem nicht, wenn da Emotionen zwischen den beiden lagen. Als er sich bedrohlich vor ihr aufbäumte, schluckte sie schwer denn nach eben viel ihr auf, dass sie sich vor ihm duckte. Das sie Angst hatte, dass da noch mehr aus ihm brechen würde. Lahja dürfte sie sich nicht nähern? Eine billige Hure? April standen die Tränen in den Augen, zum einen wegen seiner Art, die sie nicht kannte und zum anderen wegen den Worten, die seine Lippen verließen. Vielleicht war sie das nur noch. Vielleicht war sie nun wie ihre Mutter. Ihr Leben war im Eimer. Sie war geschieden und alleine, Pleite und ohne Job. Sie biss aber die Zähne zusammen, wie oft war sie denn in den letzten Monaten für ihn da gewesen und eigentlich sollte doch gerade er verstehen, was man aus der Not heraus tat? Jetzt nannte er sie Egoistisch, weil sie seine Hilfe nicht in Anspruch genommen hatte aber ihn nun darauf hinwies, es war bei ihr auch nicht leicht? Das war alles so absurd, es war fast erleichternd, als Kilian ging. Als er ihr die Worte entgegen brachte, es sei vorbei zwischen den beiden. April wollte nicht mehr Kämpfen, ihm nachlaufen, nein! Damit war doch auch mal Schluss. Als sie am Abend in ihre Wohnung kam, war sie unfassbar blau – wie ein Teenie hatte sie sich in einer anderen Bar betrunken, nachdem sie ihre Sachen geholt und sich bei Matt entschuldigt hatte. Kein Wort zu der Ohrfeige aber auch keine zu ihren Gründen, er war betrunken genug, sie danach einfach gehen zu lassen. Das wären sicher die letzten Nächte in ihrer Wohnung, die sie doch als Neustart hatte sehen wollen, sie wollte nach dem Betrug ihres Exmannes doch wieder auf die Beine kommen. Fast war sie so weit, genau den anzurufen, wenn Kilian sie nicht an das erinnert hätte, was auch er ihr angetan hatte. Im Spiegel sah sie die rote Wange, die blasse Haut würde noch bläulich werden, von dem Aufprall von Kilians harter Hand. Wieso bewegte sich die Spirale in ihrem Leben denn nur stetig Abwärts und wann würde es wieder nach oben gehen? Erst am nächsten Tag schaffte April es, einen klaren Gedanken zu fassen. Wenn die Männerwelt ihr so wenig Glück brachte, wenn sie eh jeder ohne ihren Job für ein blondes Dummchen oder eine Nutte halten würde, warum nicht genau das Verkörpern? Sie bat ihre Mutter, sich wegen weiteren Jobs umzuhören und sie würde einfach Probieren, das Ruder damit rum zu reißen und wenigstens ihre vier Wände zu halten. April war das erste Mal in ihrem Leben nur darauf fixiert sich selber zu Helfen, sich um sich zu Kümmern. Das war komisch. Nach der Ehe in der sich um sie gekümmert wurde aber sie auch viel gegeben hatte, nachdem sie für ihre Patienten alles gegeben hatte, sollte sie nun alleine dastehen und sich auf sich zentrieren. Das war ein ganz neues Gefühl aber vielleicht hatte sie genau diesen Schritt gebraucht. Kilian fehlte ihr, die beiden hatten sehr schöne Zeiten gehabt aber nachdem er sie, ihr Wesen, alles, was sie war so mit Füßen getreten hatte. Sie bedroht und geschlagen hatte, was war sie ihm dann nur eine Sekunde Wert gewesen? Es waren genau diese Gedanken, die sie davon fern hielten, noch mal mit Kilian Reden zu wollen.
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11.08.2015 20:49 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: DIAMONDS
Nele war nun vor einer Woche aus der Geschlossenen Anstalt entlassen worden und das war auch der Tag, an dem ihre Mutter wieder auf der Bildfläche erschien. Sie holte die Tochter ab, brachte sie zu der neuen Wohnung und fühlte sich in all ihren Taten nur bestätigt, weil es Nele doch gut ging – wie sie fasziniert durch die Räume ging, ihre Arme um ihre Mutter legte und ihr Dankte. Es hatte also doch alles nur was mit Zac zu tun gehabt. Sicher, Adam hätte sie eines besseren Belehrt aber sie wollte diesen Mann nicht mehr sehen, der ihr Unterstellte, nicht zu Wissen, wie sie mit ihrem eigenen Fleisch und Blut umzugehen hatte. Das einzige, wogegen sich Nele wehrte, war, sich sagen zu lassen zu einem anderen Therapeuten zu gehen. Trotz der Entlassung hatte sie nämlich Adam zugesagt, die Langzeittherapie mit ihm weiter durchzuziehen, mit der Medikation und allem was seiner Ansicht nach dazu gehören sollte. Von Zac hatte sie seid dem Tag in der Klinik nichts mehr gehört aber sie nahm sich vor, ihm ein Lebenszeichen mit der neuen Adresse zukommen zu lassen, wenn sie es nicht immer wieder durch eine Fixe Idee vergessen würde. Die Wohnung hatte zwei Zimmer, war in einer guten Gegend und absolut perfekt Eingerichtet. Wie auf einem der bunten Bilder der Möbelhäuser. Die erste Nacht blieb die Mutter bei ihr, bis sie sich wieder nach England verabschiedete und dann war Nele mit einem Mal wieder alleine. Was hieß wieder, sie war zuvor noch nie so auf sich selber gestellt. Am Anfang gelang es ihr, sich damit zu Beschäftigen, nach den Studiengängen zu sehen aber Adam hatte ihr auch gesagt, noch wäre das schwer – wegen der Konzentrationsschwierigkeiten und deswegen ließ sie es, nachdem sie nach einigen Recherchen den Überblick über die Informationen verloren hatte. Danach ging sie einkaufen, kaufte unglaublich viel Zeichenmaterial – Sachen die sie aus der Therapie kannte und neues, was ihr ein Angestellter nahe legte. Sie richtete sich eine Ecke ein und auch damit war sie eine Weile Zugange. Dann wieder etwas neues Suchend ging sie Shoppen, als sie am Abend auf dem Heimweg war, drang Musik zu ihr hindurch – Hardcore und sie suchte nach der Quelle. Da entdeckte sie das erste Mal die Szene Bars und Kneipen und Clubs in Los Angeles. Angetan davon ging sie heim, wehrte sich aber noch etwas – wenigstens bis zum nächsten Abend. Als sie sich dann in aufreizende, neue Kleider hüllte und erstmals wieder die Augen und das Gesicht schminkte. Die schwarzen Haare unten zu Locken aufdrehte, das Pony penibel genau richtete und sich im Spiegel betrachtete. Sie musste doch Freunde finden! Die Wohnung war so leer und groß. Ab da ging Nele jeden Abend aus, immer mal nahm sie einige Menschen mit zu sich nach Hause. Bis die ersten dann die Päckchen mit einem weißen Pulver auspackten, Speed. Das wäre nichts schlimmes, das würde nur ein bisschen wach machen und so und da sie alles mitmachte, auch da. Der erste Trip war gar nicht gut, es vertrug sich nicht mit den Medikamenten und sie landete irgendwie eher weggetreten mit einem fremden Mann in ihrem Bett, während die anderen im Wohnzimmer saßen. Trotzdem, sie erlebte was! Am nächsten Abend traf sie sich mit denselben Leuten, die zwischen der Alternativen und der Elektroszene hin und her wechselten, sie tranken Alkohol im Park und Nele fühlte sich so Grenzenlos frei und aufgedreht. Diesmal sollten es E´s sein, die sie probierte und dann ging es in einen Schuppen, wo bis etwa ein Uhr die Boxen dazu genutzt wurden, Hardcore zu spielen und dann das Publikum wechselte oder nicht, weil sich danach härterer Techno meldete. Weil Nele aber mit der Musik nicht so viel Anfangen konnte, bis eben im Pit herum gesprungen war, ließ sie sich auf eines der Sofas sinken und der fremde von gestern Nacht folgte ihr. Ohne lange zu fackeln, zog er sie an sich heran und da Nele noch immer dieses sexuelle Verlangen hatte, schob sie sich auf seinen Schoß und das trotz des knappen Rockes und begann mit ihm herum zu machen. Entgegen seinem Missmut, gefiel es ihr sogar, dass ihnen dabei einige Menschen zuschauen konnten. Wäre es nur nach ihr gegangen, sie hätte es auch hier drauf ankommen lassen, das sagte sie ihm auch neckisch aber er Entschied, die beiden würden sich durch das innere des Bauwerks auf das Dach schleichen. Auch okay, schon im Hausflur konnte sie die Finger kaum bei sich lassen, irgendwann trug er sie fast schon etwas entnervt die Treppe nach oben. Das Dach faszinierte dann Nele aber anders und dieser Ausblick, sie wollte an den Rand klettern aber jetzt war der junge Mann auch so kurz vor seinem Ziel. Er hielt sie immer wieder, er konnte ja nicht ahnen, wie sehr sie das Ecstasy und ihre Krankheit sie durcheinander brachten und sie immer wieder abschweifen würde. Etwas energischer drückte er sie auf einen Absatz auf dem Dach und schob den Rock so weit nach oben, wie es eben brauchte, vergrub sein Gesicht in ihrem Ausschnitt um sich dir Hose zu öffnen und Befreiung zu verschaffen. Wo am Anfang noch genüsslich etwas aus ihrer Kehle kam, war sie nun schon viel zu angetan von den Sternen, wieder von der Aussicht und Nele sah teilnahmslos in der Gegend herum. Das machte ihren Gefährten doch etwas unglücklich und ungehalten „ Was ist los mit dir? Was bist du denn für eine? Gerade eben wolltest du schon fast in dem Club vögeln, es ging nicht schnell genug und jetzt machst du hier einen auf Sterne anschauen. Was ist falsch mit dir?“ er rüttelte sie leicht an den Schultern, sie Grinste ihn daraufhin nur an.
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06.09.2015 21:07 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: DIAMONDS
Nele schien meine Drohung und gleichzeitige Warnung tatsächlich in sich verinnerlicht zu haben, denn nach diesem einen drängenden Annäherungsversuch geschah dasselbe nicht noch einmal. In der ersten darauf folgenden Gesprächsstunde sprach ich sie erneut darauf an, entschuldigte mich für mein Verhalten und erklärte ihr noch einmal in Ruhe, dass wir diese Art von Verhältnis auf keinen Fall führen durften. Dass ich dadurch meinen Job riskierte und demnach auch unsere Therapie gefährdet wurde. Gerade dies traf sie offensichtlich so hart und jagte ihr eine solche Angst ein, dass wir uns seitdem wieder strikt an die Regeln hielten und es sogar verhinderten einander zu lange in die Augen zu sehen. Für ein paar Tage funktionierte das so, auch wenn ich mich trotzdem immer wieder dabei ertappte, wie ich meine Patientin doch ein wenig länger mit meinem Blick fixierte als nötig. Oder wie ich abends sogar in meinem Bett lag und das Bild ihres nackten, erregten Körpers vor Augen hatte. Aber dann drang ein Gespräch zwischen zwei Pflegern zu mir durch, die darüber redeten, dass am Morgen zwei Patienten in flagranti erwischt wurden, eine davon war Nele. Und das wiederum löste eine erneute Welle der Eifersucht in mir aus, so wie eine Woche zuvor, als ich sie gemeinsam mit Zac gesehen hatte. Seitdem kontrollierte ich schon immer wieder unauffällig ihre Besuchsliste, um mich zu vergewissern, dass er nicht erneut kam, doch diese Kontrolle wurde eindeutig schlimmer, als ich auch noch von dem anderen Patienten erfuhr. Ständig lief ich an ihrem Zimmer vorbei, ohne hinein zu gehen, einfach um mir sicher sein zu können, dass die Tür halb geöffnet war und sich niemand in ihrer Nähe befand, der dort nicht sein durfte. In unseren Therapiestunden fragte ich sie immer wieder nach ihren sexuellen Beziehungen, ließ es aber so aussehen, als ginge es mir dabei um ihre Genesung. Und das alles nur, weil es mich rasend machte zu wissen, dass jemand anderes das bekam, was ich nicht kriegen konnte. Nicht kriegen durfte. Um ehrlich zu sein, je mehr Zeit verging, desto mehr glaubte ich regelrecht besessen von Nele zu sein. Von dem Gedanken an sie. Von dem, was sie verkörperte, in ihrer jetzigen manischen Phase. Genau die Leichtigkeit, die Offenheit und die etwas durchgedrehte Art, die ich vor vielen Jahren gänzlich hinter mir gelassen hatte. Sie war für mich wie ein Ausweg aus der Ernsthaftigkeit, die schon seit einer gefühlten Ewigkeit mein Leben einnahm.
Und weil ich das alles so in ihr zentrierte, konnte ich die Eifersucht, die Kontrolle und die Besessenheit auch nicht ablegen, nachdem sie aus der Klinik in ihre erste eigene Wohnung entlassen wurde. Es vergingen nur zwei Tage, ehe ich im Computersystem ihren Namen aufrief und mir ihre aktuelle Adresse auf einem Zettel notierte, um noch am selben Abend dort vorbei zu fahren, mein Auto unauffällig am Straßenrand zu parken und das Haus zu beobachten. So lange, bis sie hinauskam und mein Herz bei ihrem Anblick einen Schlag aussetzte. Am ersten Tag blieb ich einfach dort im Auto sitzen, bis sie nur etwa eine halbe Stunde später wieder zurück kehrte - vermutlich musste sie nur ein paar Einkäufe erledigen -, aber dabei beließ ich es in den folgenden Tagen nicht. Ich ging immer weiter und eine Woche nach ihrer Entlassung war ich so sehr auf Nele fixiert, dass ich sie abends sogar heimlich bis in einen Club verfolgte. Wenn ich versuchte mich mit meinem eigenen Verhalten auseinander zu setzen, dann wusste ich nicht einmal, weshalb ich das tat, denn eigentlich musste ich Nele nur in unserer Therapie nach ihren Aktivitäten befragen und sie erzählte mir bereitwillig alles, was ich hören wollte. Sie verheimlichte nichts vor mir. Aber trotzdem konnte ich sie einfach nicht aus den Augen lassen. Vielleicht hatte ich unterbewusst Angst davor, dass sie sich durch die manische Phase ihrer Krankheit in eine brenzlige Situation manövrierte, was absurd war, denn wenn ich wirklich davon ausging, dass sie noch immer eine Gefahr für sich selber darstellte, dann hätte ich auch einfach ihre Entlassung noch weiter hinauszögern können. Doch an diesem Abend sollte ich eines Besseren belehrt werden. Vielleicht war die Situation nicht brenzlig, sie schien zu keiner Sekunde wirklich in Gefahr zu sein, aber nachdem mein Blick im Club immer wieder an ihr und einem anderen Mann hängen blieb, verschwanden die beiden auf einmal. Unauffällig versuchte ich ihnen zu folgen, sah wie sie ins Treppenhaus gingen, ließ ihnen ein wenig Vorsprung und schlich dann leise hinterher. Mir war selber nicht ganz klar, weshalb ich das nun wieder tat, denn ich konnte doch nicht einfach dazwischen marschieren, wenn sie sich einem anderen Mann hingab. Das war ihre Entscheidung, es ging mich nichts an und ich könnte es auch nicht logisch rechtfertigen. Aber vielleicht- vielleicht wollte ich sie auch einfach nur noch einmal so sehen. So absolut losgelöst und befriedigt, erregt und in Ekstase, so wie ich ihr Gesicht ständig vor meinem inneren Auge sah, und als ich leise die Tür zum Dach öffnete, sollte ich auch genau das bekommen. Ein helles Stöhnen drang zu mir durch, mein Atem ging ein wenig schneller, doch gerade als ich mal wieder an mir selber zweifelte, bewusst feststellte wie krank das hier eigentlich war, schlug die Stimmung zwischen den beiden auf einmal um. Dieser fremde Mann rüttelte an ihren Schultern, schien ihr Vorwürfe zu machen, wurde mit seiner Stimme ein wenig lauter, doch obwohl eigentlich noch immer keine Gefahr von ihm ausging, machte ich mich aus einem Kurzschluss heraus bemerkbar, indem ich die Tür hinter mir hart ins Schloss fallen ließ. "Ich glaube die Frau hat genug", sprach ich mit fester Stimme aus und streckte dabei ganz bewusst meinen Rücken durch, um mich noch ein wenig größer zu machen. Wie falsch das hier sein mochte, das verbannte ich nach ganz hinten in meinem Kopf, als ich auf die beiden zuging. "Nele, ist alles in Ordnung?"
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08.09.2015 22:23 |
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