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JUGENDZENTRUM
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Zac William Coles
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Beitrag #91
RE: JUGENDZENTRUM
Obwohl Zacs Augen noch einmal lange an denen von Lahja hängen blieben, stieg er nicht ein weiteres Mal auf ihre Provokation ein. Stattdessen lehnte er sich noch ein Stück nach vorne, zog sein Portemonnaie aus seiner hinteren Hosentasche und holte einen 50$-Schein heraus - alles, was er aktuell an Bargeld mit sich führte. "Sieh es als Anzahlung. Den Rest von dem, was mein Junge euch schuldet, kannst du morgen Abend abholen. Du." Es war ihm wichtig dieses Wort noch einmal deutlich zu betonen. "Nicht Blaze. Komm einfach vorbei und ich geb dir das Geld. Im Gegenzug lasst ihr ihn in Ruhe und verkauft nie wieder was an ihn. Deal?" Mit einem dumpfen Geräusch knallte Zac den Geldschein auf den Tisch zwischen ihnen beiden, aber hielt so lange seine Finger darauf gepresst, bis Lahja entweder zustimmte oder ablehnte. Ava und er lebten zwar auch nicht im Geldrausch - vor allem Zac arbeitete viel, damit es ihnen einigermaßen gut ging - aber sie kratzten auch nicht an der Armutsgrenze und wenn das hier etwas war, das Zac tun musste, um einen seiner Jugendlichen zu schützen, dann dachte er nicht zwei Mal darüber nach. Und wenigstens dahingehend musste er sich um Ava keine Sorgen machen: Sie hatte einen ähnlich emphatischen Beschützerinstinkt wie ihr Verlobter und würde ihn bei so einer Entscheidung immer unterstützen.
Weniger reibungslos lief es hingegen in ganz anderen Aspekten ihrer Beziehung ab und während Zac gerade innerlich begann seine Offenheit zu bereuen, wurde er von Lahjas Mitgefühl doch so überrascht, dass er ihr erneut lange in die Augen sah. Vielleicht war das etwas, mit dem er Lahja erreichen konnte. Vielleicht musste er von sich selber etwas preisgeben und könnte im Gegenzug auch an ihrer harten Schale kratzen. Vielleicht wäre sie dadurch zugänglicher für ihn. Und nicht zuletzt - auch dass musste er sich eingestehen - tat es auch einfach gut über seinen Frust zu reden. "Der geborene Romantiker", wiederholte er dennoch mit dem Anflug eines Grinsens auf seinem Gesicht. "Schön, dass du mich so in Erinnerung hast, aber Ava scheint anscheinend dagegen immun zu sein. Ich weiß auch nicht. Einerseits kann ich es ja verstehen, letztes Jahr nach Scarletts Geburt waren wir beide an einem Punkt, an dem wir gesagt haben, dass wir uns im Moment nicht zu sehr um uns kümmern können und wollen, weil einfach alles so unglaublich anstrengend war. Die Kleine hat uns jede Nacht wach gehalten, wir waren nur noch müde und erschöpft und sind in Windeln und Spucktüchern quasi ertrunken, aber- irgendwann hat sich das auch wieder geändert. Für mich zumindest. Für sie nicht." Jetzt war es Zac, der unwillig in seinem Salat stocherte und tief die Luft in seine Lungen sog. "Ich hab schon ein paar Mal versucht mir ihr darüber zu reden, aber sie blockt immer sehr schnell ab und ich will sie auch zu nichts drängen. Es ist jetzt auch nicht so, als hätten wir gar keine Zeit füreinander. Aber ganz ehrlich, ich kann mich nicht einmal mehr dran erinnern, wann wir uns gegenseitig das letzte Mal zur Priorität gemacht haben, einfach zu zweit auf ein Date gegangen sind und glücklich miteinander waren. Vielleicht macht man das auch einfach nicht mehr, wenn man Kinder hat?" Fragend sah er Lahja an, so als hätte sie davon mehr Ahnung, als er. "Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass meine Eltern jemals zu zweit ohne mich oder meine Schwestern ausgegangen sind. Oder in den Urlaub gefahren sind. Wenn, dann war nur einer von ihnen mit seinen Freunden weg oder wir haben geschlossen als Familie etwas unternommen. Vielleicht legt man die Definitionen Freund und Freundin oder Verlobter und Verlobte einfach ab und ist nur noch Mama und Papa."


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06.08.2018 15:05
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #92
RE: JUGENDZENTRUM
Verdammt - das mit dem Geld auf dem Tisch war eine verzwickte Situation. Lahja war eigentlich zu Stolz, dass Geld von Zac auf dem Tisch zu ergreifen aber jetzt einfach sagen, sie werde es gut sein lassen mit dem Jungen? Das konnte sie nicht garantieren. Oder doch? Müsste sie Blaze nur davon überzeugen, es wäre zu gefährlich sich weiter mit Zac anzulegen, der dann die Polizei informieren würde? Was beide nicht gebrauchen konnten? Es dauerte doch eine Weile, die Lahja das Geld nur fixierte aber am Ende gewann tatsächlich die Abhängigkeit in ihr. Weil sie es als Stoff umrechnete, den sie sich alleine Leisten konnte und von dem Geld musste sie nicht einmal Blaze etwas sagen - demnach auch nicht abgeben sondern würde ihn so davon überzeugen, es gut sein zu lassen. Bei dem speziellen Thema Konsum plagten sie auch diese Gewissensbisse nicht, die sie in der Letzten Nacht verspürt hatte. " Okay - ich komme morgen vorbei und wir lassen den Jungen in Ruhe." Arber irgendwie meldete sich da auch doch noch ein unbehagen. Eher aber weil es das Geld von Zac war und nicht von irgendwem. " Ich bezahle davon zumindest gleich das Essen." Konnte er die Erleichterung in ihren Augen sehen, als sie das Geld einsteckte? Zac war nicht blöd was das anging und er würde es wissen, dass sie konsumierte und er würde wissen, dass es das Geld der beiden auffraß und das dieses Angebot zu verlockend war. Er arbeitete mit Suchtkranken zusammen und zumindest hier wiederholte sich die Geschichte bei allen - ganz gleich wie Stolz Lahja auch sein mochte. Es war ja nicht so als hätte sie eine andere Einnahmequelle. Wenn das so war, dann konnte sie sich auch noch ein weiteres Bier leisten - das erste wurde nämlich gerade leer.
Als Zac über ihren Kommentar leicht Lächeln musste, gingen bei ihr vielleicht auch die Gedanken etwas durch und sie legte den Kopf leicht schräg um ihn anzuschauen. " Ich werde nie vergessen, wie du mich vor deinen Freunden verteidigt hast an Weihnachten oder wie du mir durch ziemlich bescheidene Zeiten geholfen hast - ich dachte immer Ava kann dir besser zeigen, wie sehr sie das Wertschätzt. Du bist ein toller Partner und ich bin Sicher, sie wird das auch wieder in dir sehen oder es dir mehr zeigen." Es war für Lahja nicht so schwer das auszusprechen weil sie davon überzeugt war. Mit Noah und Zac hatte sie im Gegensatz zu Blaze zwei sehr liebevolle Partner gehabt, die sie immer Supporter hatten und sie konnte sich nicht im geringsten Vorstellen, dass Zac zu der Mutter seines Kindes anders wäre. Als er davon Sprach wie es bei seinen Eltern war, versetzte Lahja das einen unangenehmen Stich aber sie versuchte sich das nicht so anmerken zu lassen. " Hmm - ich weiß nicht, wie das in so normalen Familien läuft. Vielleicht ist es so aber ich kann mir vorstellen, dass es auch anders geht. Einen Mittelweg. Wenn man sich nur zurück stellt bis die Kinder groß sind, kann es vielleicht auch zu spät sein, seine Beziehung zu Retten. Du musst wissen was du willst oder eher was du brauchst - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es für dich leicht oder gut ist, dass sich alles wieder explosionsartig entlädt. Dazu bist du schon so weit gekommen und wenn du alles anstaust, rächt sich das woanders. Eventuell solltest du Ava noch mal den Ernst der Lage deutlich machen. Ich weiß nicht ob sie es versteht." Zumindest hier konnte sie sich sehr in Zac hineinfühlen aber auch sehen, dass sensible Veränderungen seines Lebens auch für ihn nicht Folgenlos blieben. Nicht einmal nach all den Jahren Kontrolle. " Ich denke die Aggressionen sind ganz schön Sensibel - klingt doof aber..." Sie schmunzelte weil das ausgerechnet aus ihr kam. " Und wenn sie einfach mal ein Date Abend versucht, dir zuliebe, vielleicht merkt sie, sie sie es vermisst ohne das vorher wahrgenommen zu haben. So euch zur Priorität machen." Ob man es Glauben wollte oder nicht, Lahja konnte ein Beziehungsmensch sein, sie gab es nur nicht gerne zu oder ließ sich dabei erwischen. Das war aber was anderes - hier ging es ja nur um den guten Rat.


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06.08.2018 22:11
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT


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Registriert seit: Jun 2015
Beitrag #93
RE: JUGENDZENTRUM
Für einen Moment verlor Zac sich in den Erinnerungen an seine vorherigen Beziehungen. All die Aufopferungen, die er für Nele in Kauf genommen hatte, wie er jahrelang versucht hatte ihr das Leben möglichst einfach und lebenswert zu gestalten. Und dann die gemeinsame Zeit mit Lahja, alles was zwischen ihnen geschehen war, und die Hilfestellung, die er ihr immer wieder sein konnte. Gemeinsam hatten sie wohl eine der schlimmsten Erfahrungen ihres Lebens überstanden und Zac war dabei stetig an ihrer Seite gewesen, mit Rat und Tat. Wie ein Fels in der Brandung. "Vielleicht ist das das Problem-", überlegte er aufgrund dessen jetzt laut. "Ava braucht mich nicht. Nele hat mich gebraucht und du- du hast mich auch gewissermaßen gebraucht, ich konnte euch helfen und für euch da sein, aber bei Ava und mir- Sie ist die Stärkere von uns beiden. Sie stemmt den Alltag mit Scarlett, jeden Tag. Ich bin nur derjenige, der den ganzen Tag außer Haus ist, damit genug Geld in die Kasse kommt. Was, wenn es meine größte Stärke ist anderen zu helfen? Was, wenn das meine einzige Stärke ist?"
Während einiger schlafloser Nächte hatte Zac schon darüber nachgedacht, was genau diese Distanz zwischen ihm und seiner Verlobten bedeutete. Und wie eine Zukunft für sie beide aussah. Könnten sie diese aktuellen Konflikte irgendwann hinter sich lassen? Würde Ava ihn irgendwann vermissen, so wie er sie schon bereits jetzt vermisste? Müsste er ihr einfach nur noch etwas Zeit geben? Oder war dieser aktuelle Zustand etwas, womit er sich anfreunden musste? War es von nun an einfach so, dass sich ihr Leben fast ausschließlich um Scarlett drehte und sie beide dabei immer weniger Platz füreinander hatten? So wie es auch bei seinen Eltern gewesen war? Nur ganz selten, an den schlimmsten Tagen, da wagte Zac es sogar einen Schritt weiter zu denken: Was, wenn Ava sich weiterhin so distanziert verhielt, weil sie ihn nicht mehr liebte? Was, wenn sie nicht glücklich mit ihm war? Ihn nicht mehr heiraten wollte? Wenn sie früher oder später auf die Idee kam diese Beziehung beenden zu wollen, trotz allem, was sie eigentlich zusammen halten sollte? Trotz Scarlett?
Allein bei dem Gedanken daran spürte Zac wie sich die Muskeln unter seiner Haut erneut verspannten, wie sich seine Kiefer aufeinander pressten und ihm dadurch einen harten Ausdruck im Gesicht verliehen. "Vielleicht gibt es nichts, das Ava wertschätzen kann, wenn es nichts gibt, wobei ich ihr helfen kann", schlussfolgerte er in Gedanken verloren und ließ die Gabel seines Essens dabei beinah resignierend sinkend. Damit wurde aber auch etwas in Zac geweckt, mit dem er ähnlich schwer umgehen konnte wie Lahja: Schwäche zeigen. Gefühle zulassen. Traurig sein. Insbesondere vor seiner Ex-Freundin fühlte sich das so falsch an, dass er mit einem Kopfschütteln versuchte die Emotionen in ihm zu vertreiben, seinen Körper wieder ein wenig aufrichtete und tief die Luft in seine Lungen sog. Nach allem, was er gerade über sich selber preisgegeben hatte, war es sowieso an der Zeit, dass er sich wieder auf sein eigentliches Ziel besann: Er wollte Lahja helfen. Er wollte tun, was er am Besten konnte.
"Egal. Ich rede mit ihr", wimmelte Zac seine eigenen Probleme daher ab, ehe er Lahja erneut in die Augen sah. "Aber wo wir gerade beim Thema sind: Du bist auch schonmal weit gekommen." Persönlich und in Bezug auf ihren Drogenkonsum. "Und ich kann mich daran erinnern wie glücklich du schonmal warst. Wie zufrieden. Du hast gearbeitet und du hattest sogar Spaß daran, Lahja. Dir ging es gut, du warst gesund." Musste Zac aussprechen, was auf der Hand lag, oder erkannte sie an seinem langen Blick in ihr Gesicht, dass sich das mittlerweile geändert hatte? "Vermisst du das nicht? Was ist passiert, dass du jetzt wieder- so sehr die Kontrolle verloren hast?"


ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE

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07.08.2018 12:26
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #94
RE: JUGENDZENTRUM
Es stimmte Lahja traurig und nachdenklich zugleich, Zac so Reden zu hören und auch wenn er das Thema für sich - und sie - schnell abwimmeln wollte, schüttelte sie den Kopf und schob mit der Gabel auf dem Teller etwas von rechts nach links. Sollte sie hier einfach nachgeben und dann war es das? So wie sie es wollen würde, wenn sie ihm die Antworten auf seine Fragen lieferte? Auf die Gefahr hin, dass auch er dazu mehr Recht erhielt bei ihr nachzubohren hob sie den Blick zu ihrem Exfreund. Sie war tatsächlich nicht einmal sauer weil er auch sie als Hilfsbedürftig bezeichnet hatte, denn in der Momentanen Situation war das nebensächlich. " Du bist ein guter Mensch Zac und verkaufe dich doch nicht so unter Wert. Ohne deinen Einsatz und dein tägliches Weg bleiben, würde es finanziell sicher schwerer aussehen und sie wusste doch auch, wie sehr du deinen Job liebst. Du kannst dich doch nicht nur über die Hilfe deiner Partnerin deklarieren sondern auch über den Menschen, denen du Tag für Tag etwas gutes tust." Ava war damals Studentin gewesen in der Schwangerschaft und Lahja ging nicht davon aus, dass sie nach der Zeitspanne schon den Abschluss hatte und berufstätig war. Also egal wie es aussah, griff Zac ihr damit schon unter die Arme, dass er eben jeden Tag außer Haus war und ihr eine Last nahm. " Und wenn sich bei dem Gespräch herausstellt, sie will lieber das du mehr Zuhause bist, dann findet ihr eine Lösung aber tu nicht so, als würdest du gar keine wichtige Aufgabe übernehmen." Sie war selbst etwas verwundert über ihre Wortgewandtheit auch wenn sie sie schon länger nicht mehr gebraucht hatte. Bei Blaze und ihr ging die meiste Kommunikation tatsächlich eher über Konsum oder Lautstärke. Es erinnerte sie ein wenig daran, was alles in ihr steckte aber das war nichts besonderes. Nichts, was nicht vielen Menschen innewohnte. Da sie so weit vorgeprescht war, ihm einen Rat zu geben oder ihm Mut zu machen, legte sie die Gabel nun weg und lehnte sich zurück mit dem Bier in der Hand. Natürlich wusste sie, worauf er hinaus wollte und Lahja wurde zunehmend unsicherer aber sie hielt sich an ihre eigenen Gesetze und stand ihm Rede und Antwort. Zacs Plan war also vollends aufgegangen, so wie du mir - sich dir. " Mit Blaze kamen die Drogen irgendwie wieder zurück und weißt du - gesund ist man irgendwie nie. Der Wunsch nach Konsum ist allgegenwärtig da. Wem sag ich das - das es immer ein Kampf ist. Es hat eben auch so gepasst. Kilian und Nele - das wollte nicht in meinen Kopf und da war jemand, der hat mich verstanden und seine Probleme auf dieselbe Weise gelöst. Hat mich aufgenommen. Ich arbeite für Blaze - oder mit - wie man es nimmt und ich bin gar nicht so unglücklich. Vielleicht ist es genau das, was passt und was zusammengehört. Noah und du, ihr seid beide so lieb gewesen aber ich Glaube es ist nicht mal Blaze der Chaos und Zerstörung in mein Leben gebracht hat sondern einfach jemand, der da nicht gegensteuert - der es wie ich auch provoziert. Das klingt vielleicht komisch nachdem du uns gesehen hast aber wenn wir gute Zeiten haben, dann fühlt es sich einfach an, als könnte uns nichts stoppen und es gibt keine Grenzen. Ich fühle mich lebendig und nicht so unglücklich - schwer sind die Momente wenn ich wieder deutlich sehe, wie Abhängig ich wieder geworden bin." Sie deutete auf die Stelle wo eben noch das Geld lag. Dennoch konnte man nicht abstreiten, dass, als sie von den guten Zeiten sprach ihre Augen leuchteten. Lahja und Blaze hatten Spaß gemeinsam und das in den Höchsten Höhen - wenn auch unter Konsum aber es fühlte sich deswegen für sie ja nicht unecht an. Auch wenn man das von außen so interpretieren könnte. " Also ich weiß nicht ob ich es vermisse aber das gerade fühlt sich richtig an und ich muss wirklich sagen, dass mir so ein normales Leben immer viel schwerer gefallen ist als das hier. Stell dir mich in deiner Situation vor - das wäre so unpassend..." Als er ihr erzählt hatte, er werde Vater, hatte sie sich oft gefragt wie das vielleicht mit ihr hätte ausgesehen. Irgendwie kam man um diese Gedanken nicht drumherum und auch wenn das schön klang so wäre es doch sicher ein Desaster geworden. Sie und ihre Unbeständigkeit und die Sucht.


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07.08.2018 16:09
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT


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Beitrag #95
RE: JUGENDZENTRUM
Zac hörte Lahjas aufbauenden Worten zwar aufmerksam zu und war ihr innerlich auch dankbar dafür, dass sie seine verdrehten Tatsachen und Selbstzweifel nicht einfach als gegeben stehen ließ, aber außer eines sanften Nickens erhielt sie keine weitere Antwort von ihm. Diese Emotionen, die sich auf einmal in seinem Körper ausbreiteten, waren selbst für Zac so unerwartet gekommen, dass er sich erst einmal ganz in Ruhe und kontrolliert damit auseinandersetzen musste, ehe er bereit war mit jemandem darüber zu sprechen. So war Zac schon immer gewesen. Er predigte zwar seit jeher, dass Kommunikation unabdingbar war und man viele Probleme verbal am Besten lösen konnte, aber es war ihm auch wichtig diese Gespräche nicht unvorbereitet zu führen. Wenn er Ava mit seinen Sorgen konfrontierte, dann musste er sich erst allein mit den möglichen Konsequenzen auseinandersetzen, vor allem um einen etwaigen Kontrollverlust zu verhindern. Das gehörte zu seiner selbst auferlegten Therapie, die er mittlerweile schon seit Jahren so praktizierte, und die ihn davor schützte noch einmal so unberechenbar zu werden wie während seiner Jugend. Und auch mit jemand Außenstehendem - so wie Lahja in diesem Fall - konnte er solch wichtige Dinge nicht im Vorfeld diskutieren, viel eher war es erlösend, dass er sich stattdessen mit ihren Problemen von seinen eigenen ablenken konnte.
Erneut hörte er ihr aufmerksam zu, aber diesmal sah er dabei durchweg in ihr allzu bekanntes Gesicht, anstatt sich mit den Augen irgendwo anders im Raum zu verlieren. Er wollte sehen, ob ihre Emotionen mit ihren Worten übereinstimmten, ob sie die Wahrheit sagte. Doch während Zac keine offene Lüge in ihrem Blick erkennen konnte, glaubte er doch, dass ihr die Wahrheit einfach selber nicht recht bewusst war. Vielleicht gefiel es ihr sich jetzt gerade mal wieder in dem Chaos und der Destruktion zu verlieren, vielleicht genoss sie es auch, dass sie dabei endlich jemanden an ihrer Seite hatte, der sie nicht ständig maßregelte, aber Zac hatte Lahja studiert. Über Monate hinweg. Er hatte seine Bachelor-Thesis über sie geschrieben und kannte sie ähnlich gut wie sich selber - gerade, weil sie beide sich so ähnlich waren. Und er wusste auch, dass sie nicht so kurzsichtig war wie sie gerne wäre. Er wusste, dass sie sich zwischendurch um sich selber sorgte. Dass sie sich manchmal sogar vor ihrem eigenen Spiegelbild erschrak. Er wusste auch, dass sie sich nach mehr sehnte, als nach dieser eingeschränkten Liebe von Blaze, abhängig von seinem Drogenkonsum und seiner Tagesverfassung.
Zac glaubte, dass etwas anderes für ihren erneuten Absturz zur Verantwortung gezogen werden musste und dass man es nicht einfach als ihre eigene Schuld abtun konnte: Lahja fehlte jemand, der für sie da war und sie bedingungslos liebte. Ihr fehlte jemand, der sich um sie sorgte. Der sie unterstützte. Denn von all den Personen, die diese Stellung mal inne gehabt hatten, war niemand mehr übrig. Jeany war schon seit langem tot und könnte diese Aufgabe nie wieder übernehmen. Kilian hatte noch nie darin geglänzt seiner Tochter Liebe und Wertschätzung zu zeigen. Wo Matt war, das wusste Zac nicht, aber vermutlich aktuell auch kein Teil von Lahjas Leben oder zu sehr mit seinem eigenen beschäftigt. Noah und Lahja waren getrennt. Und Zac hatte vor eineinhalb Jahren ebenfalls nicht für seine Ex-Freundin da sein können. Damals, als erneut alles über sie herein gebrochen war. Stattdessen hatte sie sich an die erste Liebe und Erlösung geklammert, die ihr über den Weg gelaufen war: Blaze. An jemanden, der sich zumindest oberflächlich um sie sorgte und ihr das Gefühl gab nicht ganz allein dieser gottverdammten Welt gegenüber treten zu müssen. Und ja, mit Sicherheit war es auch eine Art von Erlösung, dass Lahja sich nun ausnahmsweise nicht für jeden ihrer Fehltritte rechtfertigen musste, aber glücklich? Zac sah sie lange an und war der festen Überzeugung, dass sie sich damit selber etwas vormachte.
Aber was sollte er tun? Sollte er sagen Hey, Lahja, in Wirklichkeit bist du nur mal wieder einsam und hast sonst niemanden, der sich um dich kümmert? Wenn es etwas gab, mit dem er sie jetzt augenblicklich und für immer vertreiben würde, dann das. Stattdessen versuchte er es auf subtilere Art. "Und was, wenn du irgendwann nicht mehr glücklich bist?", fragte er vorsichtig. "Lässt Blaze dich dann einfach gehen? Würdest du den Absprung alleine schaffen?" Auch Zac deutete mit einem Nicken auf den Tisch, dorthin, wo sie kurz zuvor seinen Geldschein an sich genommen hatte. "Glaubst du, du hast noch so viel Kontrolle, dass du irgendwann einfach umdrehen kannst?" Er vermutete viel eher, dass sie sich in einer Abwärtsspirale befand, wie schon so oft in ihrem Leben. Sie würde immer tiefer und tiefer rutschen - wenn auch schleichend - so lange, bis mit einer großen Explosion erneut alle Teile ihres Lebens zerstört vor ihr lagen. Und Zac spürte, dass er nichts anderes tun konnte, als auf diesen Knall zu warten. Und zeitgleich immer wieder seine Hilfe anzubieten. "Wenn etwas ist - irgendwas - du kannst immer zu mir kommen, okay? Ich will nur, dass du das weißt. Und falls du es vergessen hast, ich war mal genauso wie du. Und jetzt bin ich trotzdem dort, wo ich bin. Also nein, ich finde die Vorstellung nicht unpassend, dass auch du irgendwann ein normales Leben führen kannst. Sei einfach- pass auf dich auf, okay?" Eindringlich sah Zac ihr noch einmal in die Augen, damit Lahja auch wirklich verstand wie ernst seine Worte ihm waren.


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08.08.2018 11:38
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Lahja Emilia O'Neill
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Beitrag #96
RE: JUGENDZENTRUM
Könnte Lahja von alleine wieder umkehren? Was, wenn es mit Blaze nicht mehr lief? Wieso aber sollte es mit ihm nicht mehr laufen? Irgendwie hatten die beiden ihre Lebensstile so aneinander angepasst - und hatte sie sich das jemals gefragt? So absurd das auch klingen mochte, Lahja ging eher davon aus, dass die beiden auch bis an den Rest ihres Lebens so existieren würden wie jetzt - und bei dem Lebensstil halt einfach nicht so alt werden würden, dass sie sich darum Sorgen mussten. Für sie war das auch irgendwie in Ordnung so. Nach mehr hatte sie in den seltensten Momenten ihres Lebens gestrebt - eigentlich immer nur dann, wenn sie eben jemanden wie Zac oder Noah an ihrer Seite gehabt hatte. Manchmal konnte es den Anschein haben als würde Lahja denken, für sie alleine lohnte sich das nicht und vielleicht war es auch genau das. Ihre Visionen vom Leben wurden immer nur greifbarer, wenn sie jemanden an ihrer Seite sehen konnte und deswegen hatte Zac wahrscheinlich Recht. Es war die Angst vor der Einsamkeit, die Blaze und sie so zusammenhielten. Das wiederum könnte sie sich aber nicht eingestehen, dass würde ihre verdrehte Romantik kaputt machen. " Ich weiß gar nicht ob ich rumdrehen will - wieso auch und das mit Blaze - es sollte mich doch eigentlich freuen, wenn er mich nicht gehen lassen würde... denn dann kann ich mir trotz der verrückten Beziehung Sicher sein, dass er mich gerne hat." Drehte sie seine Worte so, dass es sich in ihren Ohren wieder gut anhörte. " Ich passe schon auf mich auf - aber lieb das du das sagst. Danke." Eigentlich ging sie eher davon aus, sich die Zunge abzubeißen statt um Hilfe zu bitten aber Zac war einfach zu gut und nach seinen eigenen Sorgen hatte er verdient, dass sich Lahja bei ihm bedankte. Eine Entschuldigung und ein Dankeschön an einem Tag - wenn das nicht etwas hieß!
Trotz das sie ihn nicht direkt um Hilfe bat, gab sie ihm die Chance ab und an ein Auge auf sie zu haben und das nicht nur, als sie am nächsten Tag das Geld abholte. Die beiden trafen sich eher unregelmäßig mal etwas zu Essen, mal etwas zu Spazieren oder tatsächlich für etwas harmlosen Sport - den Zac einfließen ließ. Lahja erfand für Blaze immer neue Ausreden, dabei hielten sich sowohl Zac als auch Lahja daran, diese Anziehungskraft weitestgehend zu Ignorieren. Beide wussten, sie war immer mal wieder da aber Lahja war kein Mensch der eine Familie zerstören wollte. Das ging gegen all ihre Prinzipien. Nie hätte sie es für möglich gehalten, so mit Zac befreundet zu sein - wie ein Kumpel aber es normalisierte sich für sie. Schleichend erreichte er auch etwas seines Zieles, sie traf sich zunehmend oft nüchterner mit ihm. Einfach weil die beiden andere Sachen unternahmen als Feiern oder herumlungern. Das Essen schmeckte nüchtern besser, der Sport ging leichter von der Hand und sie fühlte sich wohler halbwegs nüchtern bei Zac zu sein. Ab und an gab es natürlich auch Rückschläge wenn man es so nennen wollte, wo sie viel zu aufgedreht auftauchte oder aber sehr langsam von ihrem Geist her war. Das sie von Woche zu Woche, von treffen zu treffen, Ava provozierte, dass bekam sie so nicht mit. Sie umschlich ihren Freund regelrecht wenn er von einem Treffen mit seiner Exfreundin wieder kam. Sie untersuchte mit ihren Blicken seinen Körper nach Warnhinweisen. Sie Ärgerte sich über das Geld, was er ihr gegeben hatte und dann begann sie ihn auszuhorchen. Wenn er schon Teil des Lebens von Lahja war, wollte sie auch alles Wissen, was da vor sich ging. Langsam aber sicher hielt seine Verlobte es allerdings für Untragbar, nur suchte sie das Gespräch nicht mit ihm - er würde Lahja freiwillig nicht Aufgeben. Was gab es da noch aufzugeben? Es war nicht seine Aufgabe und so beschloss Ava irgendwann, ihren Freund Blaze zu kontaktieren. Sollten die beiden zusammen in einen Entzug gehen aber sie wollte, dass die Treffen mit ihrem Partner aufhörten. Ohne, dass Lahja und Zac das mitbekamen. flog Lahja also bei Blaze auf und kam deswegen auch sehr unbedacht nach Hause.


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08.08.2018 22:06
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