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APRIL'S & EMMA'S SHARED FLAT
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Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #11
RE: APRIL # EMMA
Tief sog ich so viel Luft in meine Lungen wie ich konnte, so tief, bis meine angeknackste Rippe schmerzte und ich unwillkürlich wieder ausatmen musste. "Ja, April, das sagst du immer. Das sagst du jetzt schon zum- zehnten Mal oder so. Dass du mich nicht mit irgendetwas belasten willst." Kopfschüttelnd stellte ich die Tasse Kaffee wieder auf dem Tablett ab, damit nicht gleich etwas davon auf der Bettdecke landete. "Und dann letztendlich, wenn es überraschend rauskommt, dann ist das nur noch härter für mich. Weißt du, wenn wir jetzt einfach getrennt wären und nicht mehr miteinander reden würden, dann könnte ich das noch eher verstehen, aber- wir sehen uns dauernd. Und Chas und Chris- das sind meine Probleme, nicht deine. Was Chris dir angetan hat, das war nicht nur wegen der Spielschulden, sondern auch aus Rache an mir. Das weißt du. Und dass Chas jetzt droht dir etwas anzutun, das tut er, damit ich Summer kontaktiere. Nicht du. Findest du wirklich nicht, dass ich ein Recht darauf hab das zu erfahren? Dass du für die beiden arbeitest? Was, wenn Lenn jetzt auf einmal in meinem Leben auftauchen und da alles durcheinander bringen würde? Würdest du nicht von mir erwarten, dass ich dir das sage? Es geht doch überhaupt nicht darum, dass ich mich in deine Angelegenheiten einmischen will-" Doch, eigentlich schon. "Aber- das ist scheiße gefährlich, was du da machst, April! Und ich finde- ich finde ich hab ein Recht darauf das zu erfahren. Ich finde du hättest direkt zu mir kommen sollen, als du gemerkt hast, für wen du da arbeitest, verdammt." Die aufkeimende Wut nahm meinen erschöpften Körper schon wieder so mit, dass sich Schweißperlen auf meiner Stirn sammelten und die Haut auf meinem Gesicht hart spannte. Und das war nicht einmal alles, was mich beschäftigte. Argwöhnisch sah ich April noch einmal an, als sie erwähnte, dass ich nur mit der Zustimmung ihrer Mitbewohnerin hier bleiben konnte. "Wahrscheinlich wäre es besser, wenn Lahja nichts davon erfährt, ja. Danke für das Angebot. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass das okay ist für deine Freundin." Herausfordernd zog ich mein Augenbrauen hoch. Das bildete ich mir doch nicht ein, was da vor sich ging.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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15.03.2016 19:46
April Clinton
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Beitrag #12
RE: APRIL # EMMA
Okay, das hatte gesessen aber endlich schien er ihr mal zu sagen, was wirklich in seinem Kopf vor sich ging und das war auch gut so. Denn immer, wenn er an seine Grenzen geriet, dann schaffte er es, sich so weit ihr gegenüber zu öffnen, wie sie es brauchte, um seine Taten nachvollziehen zu können. Wieso taten die beide sich noch immer so schwer, auch wenn sie nicht mehr zusammen waren und in der Pflicht des anderen standen? Also war sie es, die diesmal die Luft tief einsog und ihn ermahnend ansah, weil er sich wieder so aufregte. „ Du musst dich unter Kontrolle haben, sonst Rede ich mit dir hier über gar nichts, klar?“ Da sprach definitiv die Krankenschwester aus ihr, die es Ernst nahm, wie es ihm ging und die nicht wollte, dass ihre Arbeit gestern auch wieder für die Katz war. Also stand sie auf, holte die Utensilien von gestern hervor und ihre Augen konnten diesmal Bände sprechen – er sollte nicht versuchen sich zu wehren oder zu zetern. „ Sonst rufe ich einen Arzt.“ So, damit war das schon mal aus der Welt. April begann die Wunden zu versorgen und dabei auf seine Ansage zu Antworten. Ja, sie hatte die Distanz sicher dazwischen gebracht, alles zu holen, um sich zu sortieren. „ Weißt du Kilian – ich suche oft und gerne die Fehler bei mir, keine Frage und ich verstehe auch, was du mir sagen willst aber wenn man immer solche Angst vor deiner Reaktion haben muss, dann will man manchmal nicht mit dir über solche Dinge Reden. Mein Leben normalisiert sich gerade wieder, trotz der ganzen Sache und ich wusste genau, dass du wieder absolut aus der Haut fahren würdest. Du hast aber eine Tochter, die dich braucht und Summer sollte... Chas auch nicht in die Arme laufen. Das nimmt doch alles kein gutes Ende. Ja – ehrlich – ich hatte Sorge, du machst wieder etwas krasses und habe es dir deshalb nicht gesagt und dann... kommt auch wieder genau so eine waghalsige Aktion, nach der du so aussiehst.“ Und April litt doch mit ihm, scheiße. Wie fertig sie gestern gewesen war, nachdem sie gesehen hatte, wie diese Männer auf ihn eingetreten hatten. Sie rieb gerade über dem Auge behutsam die kühlende Creme ein, als er das sagte und sie tatsächlich etwas zu feste drückte – Upala. Die junge Frau ließ ihre Hände sinken. „ Was willst du damit schon wieder sagen. Ja, Emma und ich sind Freunde und sie weiß, wie wichtig es mit ist, dass es dir gut geht – also? Hast du irgendwas... auf dem Herzen?“
15.03.2016 20:23
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #13
RE: APRIL # EMMA
Mit zusammen gepressten Kiefern akzeptierte ich einfach, dass April sich so bestimmt neben mich setzte und wieder damit begann die Wunden zu verarzten. Ich hatte ja schließlich auch keine andere Wahl, denn während der letzten Wochen hatte sie wohl dieses strenge Gehabe erlernt, dem ich mich nicht einfach so entziehen konnte, wenn ich nicht bei einem Arzt im Krankenhaus enden wollte. Scheiße. Und noch viel beschissener wurde es, als sie begann sich selber zu erklären und ich darauf tatsächlich nichts zu sagen wusste, denn natürlich - wie immer - hatte sie auch damit recht. Ich hätte mich aufgeregt, auch wenn sie sofort zu mir gekommen wäre. Ich hätte rumgeschrien, wäre wütend geworden und wahrscheinlich hätte ich auch wieder irgendetwas zerstört, im Zweifelsfall mich selber. Also saß ich einfach verbissen da, starrte an ihr vorbei und grummelte nur genervt, bis ich den Kopf schüttelte und wenigstens versuchte mich zu verteidigen. "Ich hätte mich auch zurecht aufgeregt, April. Wenn ich mir vorstelle, dass Chas und Chris da sitzen und sich ins Fäustchen lachen, weil du bei ihnen halbnackt auf der Bühne stehst, dann kommt mir alles hoch. Dadurch, dass du es mir nicht sofort sagst, machst du es aber nur noch schlimmer, merkst du das nicht? Ich meine- Chris hat sich von dir was vortanzen lassen. Privat. Wenn du einfach direkt wieder abgehauen wärst, als du die beiden zum ersten Mal gesehen hast, dann wäre das nicht passiert. Und dann müsste ich mich auch nicht darüber aufregen." Verstand sie das? Ich wagte es kurz in ihr Gesicht zu schielen und dort nach Zustimmung zu suchen, aber bevor ich davon etwas finden konnte, drückte sie zu fest auf meine Stirn und bescherte mir damit einen stechenden Schmerz, der sich durch meinen Körper zog. Autsch. Na, wenn das mal nicht auffällig war. Schon wieder sah ich sie argwöhnisch an, ehe ich die Schultern kurz hochzog. "Weiß nicht. Hast du irgendwas auf dem Herzen, das du mir sagen willst? Über Emma?" Ich wartete einen Moment lang, aber anscheinend würde da nichts mehr kommen. "Was ist das zwischen euch? Ich hab euch gestern gesehen, in der Küche. Und ich sehe auch wie ihr euch manchmal anguckt. Das- ist nicht nur Freundschaft, oder?"


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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15.03.2016 23:30
April Clinton
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Beitrag #14
RE: APRIL # EMMA
Manchmal war Kilian mit seinem Sturkopf einfach nur unfassbar anstrengend und auch, dass er nicht nachgab und akzeptierte, dass sie recht hatte. Sie fragte sich kurz, ob lenn genauso gewesen war. Ja, vielleicht und vielleicht hatte sie ein Händchen für diese Art Männer aber sie hatte auch einiges dazu gelernt und an Selbstbewusstsein gewonnen. Sie würde sich das nicht mehr so bieten lassen und ehe sie ihm noch einmal weh tun würde, ließ sie die Hand auf ihre entblößten Oberschenkel sinken. " Weil ich nicht so gehandelt hast, wie du das für richtig empfindest, bist du so ausgerastet? Ich will nicht schon wieder Angst haben müssen, vor dem ungewissen - vor den Kerlen die hinter den Medikamenten stecken und das muss ich auch nicht. Jetzt arbeite ich halt für die beiden und bin vorsichtig. Ist das nicht das kleinere übel? Wenn du da anders siehst, schön und gut aber mir ist doch gleich, wer da unten sitzt und mir zusieht. Solange mir danach keiner zu nahe kommt." Natürlich wusste sie, wie nahe Chris ihr kommen konnte und weit darüber hinaus aber wenigstens wusste sie, vor wem sie sich schützen musste. " Was wäre denn deiner Meinung nach das richtige gewesen, ohne noch mehr Ärger zu provozieren und vor allem, was hättest du tun wollen, hätte ich es dir gesagt? Jeden Abend mit zur Arbeit kommen? Bestimmt nicht." Das würde ihn zu einer Bombe machen, ganz ungewiss, wann er an die Decke gehen würde.
Ganz so selbstsicher war sie im ersten Moment nicht, als er nach Emma fragte aber warum eigentlich? Sie hatte keinen Fehler gemacht oder ihn betrogen. " Selbst wenn da ab und an etwas mehr ist, geht doch das eigentlich nichts an, oder? Wir sind nicht zusammen, wenn du schon so explizit nach Freundin fragst aber ich habe... mich jetzt oft genug von Männern dürfen dumm verkaufen lassen. Es reicht." Ja auch von ihm. " Und wenn ich so darüber nachdenke, könnte chas Unmut auch gut mit deinem Ausrutscher zu tun haben - kann es sein, dass Summer chas das gesteckt hat?"
16.03.2016 07:17
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #15
RE: APRIL # EMMA
Innerlich atmete ich einmal erleichtert auf, als April ihre Hand sinken ließ und mir dadurch zumindest nicht mehr ungewollt wehtun konnte. "Nein, April. Ich bin ausgerastet, weil diese zwei Wichser dich für sich arbeiten lassen. Und weil du das einfach so mitmachst. Du hast Angst vor den Kerlen, die hinter den Medikamenten stecken? Scheiße, du solltest lieber Angst haben vor den Männern, deren Club du jeden Tag betrittst! Du sagst das ist für dich okay, solange dir keiner zu nah kommt, aber was, wenn sich das ändert? Was, wenn Chris irgendwann nach der Arbeit in der Umkleidekabine auf dich wartet und du nichts gegen ihn tun kannst, weil du in solchen Momenten nichts anderes an dir trägst, als deine Unterwäsche? Wenn überhaupt. Und du begibst dich auch noch selber in diese Gefahr, verdammt. Bist du wirklich so dumm zu glauben, dass sie dir jetzt nichts mehr tun würden? Weil du für sie arbeitest? Weil es da so etwas wie Moral geben sollte? Wenn Chris sich von dir vortanzen lässt, dann geilt der sich nicht nur an deinem Körper auf, sondern auch daran, dass er dich so in der Hand hat. Dass er mit dir machen kann, was er will. Vielleicht fühlt es sich für dich nicht so an als könnte er es, du stehst ja nur da oben auf seiner Bühne und verpflichtest dich zu sonst nichts-" Ich verdrehte einmal ganz offensichtlich die Augen über diese dumme Aussage. "Aber er kann. Und er wird. Früher oder später wird er vielleicht genau das wiederholen, was er dir schonmal angetan hat!" Obwohl April mich davor gewarnt hatte, konnte ich gar nicht verhindern, dass ich schon wieder immer wütender wurde. "Was meiner Meinung nach das Richtige gewesen wäre? Den Job nicht anzunehmen, verdammt. Es wäre das Richtige gewesen sich einfach wieder umzudrehen und einen anderen Club zu suchen. Und wenn du mir schon eher davon erzählt hättest, dann hätte ich dich auch schon eher dazu gebracht genau das zu tun." Eigentlich war das alles schon genug Aufregung für meinen Körper, viel mehr konnte ich nicht ertragen, bevor ich schon wieder wie eine Bombe hochging, aber das sollte es trotzdem nicht gewesen sein. Anstatt dass April meine Anschuldigungen direkt von sich wies und damit meine Hoffnungen erfüllte, gab sie tatsächlich zu, dass da etwas zwischen ihr und Emma lief? War das gerade ihr Ernst? Und während ich noch dabei war sie fassungslos anzustarren, warf sie mir auch noch vor, dass Chas Wut vielleicht ganz andere Gründe hatte? Oh nein. Ohne auf meinen schmerzenden Körper zu hören, drückte ich ihre Beine einfach zur Seite und stand aus dem Bett auf, suchte mit den Blicken verzweifelt nach meiner restlichen Kleidung, aber erinnerte mich dann daran, dass sie noch im Wohnzimmer lag. "Es geht mich also mal wieder nichts an, ja? Wenn du nebenbei mit irgendwelchen Frauen vögelst? Soll ich mich da auch einfach raushalten? Wie aus allem anderen auch? Warum bin ich denn dann überhaupt hier, April, wenn dich meine Meinung anscheinend so einen Scheißdreck interessiert?" Ich wartete gar nicht auf ihre Antwort, sondern stampfte erbost zur Couch von gestern Abend, um nach meiner Jeans und meinem Pullover zu greifen. Als ich mich wieder umdrehte, stand April aber schon genau da in der Tür und ich konnte meinen wütenden Redeschwall fortsetzen. "Und weißt du was? Warum geh ich nicht einfach zu Summer und frag sie? Wenn ich schon da bin, dann kann ich ihr auch gleich stecken, was ihr Ex-Liebhaber hier abzieht, damit sie sich um den Dreck kümmern kann." Fuck, das Ankleiden war mit so vielen Verletzungen am ganzen Körper nicht so leicht wie erhofft. Mit Biegen und Brechen und mehrfachem schmerzhaften Stöhnen konnte ich wenigstens die Jeans kurz darauf schließen, aber weil es mir einfach nicht gelang die Arme nach oben zu heben, verzweifelte ich so sehr an dem Pullover, dass ich ihn kurz darauf einfach wieder fluchend auf den Boden warf und danach zur Tür hinaus stürmte. Das würde auch im T-Shirt funktionieren.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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16.03.2016 10:07
Lenn Damien Parker
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Beitrag #16
RE: APRIL # EMMA
Eigentlich war das nicht die Art von Aufträgen, mit denen Lenn sonst von Chas beauftragt wurde aber das sprach doch auch für sich. Das er sich das Vertrauen insofern aufgebaut hatte, dass es sich allem Anschein nach um eine Persönliche Geschichte handelte und das es um einen diskreten und reibungslosen Ablauf ging. Wie immer. Doch auch um Verschwiegenheit gegenüber anderen Mitgliedern. Es wurden die drei Männer ausgesucht, die Chas am nächsten standen, um das zu Gewährleisten. Ob nun wegen der Verbindung zwischen ihm, Kilian und seiner Ex-Frau die für ihn arbeitete und deswegen ein wenig des Umfeldes eh nicht für Lenn verborgen blieb oder ob es an seiner guten Arbeit lag, dass war etwas, worüber man sich weniger Gedanken machen sollte. Denn das brachte ihn im Zweifelsfall – oder seine Exfrau – etwas zu nahe an diese Kriminellen. Lenn wollte das nur als Chance sehen, keine Drecksarbeiten mehr in seinem Terminkalender vorzufinden. Keinen kleinen Leuten ein bisschen Angst einzujagen oder lästige Beobachtungen durchzuführen. Da konnte immer viel zu viel schief gehen für wenig Arbeitsaufwand und irgendwie... hatte Emma es geschafft, dass er sich immer mal wieder doch Gedanken darüber machte, was passierte, wenn er einen Fehler machte. Wenn jemand anderes schneller an der Waffe war als er.
Bis zu dem Platzen in die Familienfeier, auf der auch er ein bekanntes Gesicht sah, lief alles perfekt. Lenn ließ sich nicht Anmerken, dass ihm etwas unwohl bei der Sache war, von Kilian so bei der Arbeit gesehen zu werden. Er würde das locker April stecken und was die von sowas hielt? Da musste er nicht lange drüber Grübeln. Doch zum Glück beherrschte er das Pokerface ziemlich gut. Im Glücksspiel geübt und für Kriminelle Machenschaften perfektioniert. Eigentlich sah es auch aus, als würde alles gleich vorüber sein – bis Chas allen die Warnung aussprach Runter! Ab da endete alles im Chaos. Viel zu viele Menschen hier handelten Emotional, während Lenn schon längst dabei war zu Funktionieren. Bei ihm war aber auch weder seine Frau noch sein Kind mit in dem Geschehnis verwickelt. Er achtete darauf, seinem Chef Rückendeckung zu geben, der Summer beschützte – die sich dann auch als Hilfe erweisen sollte. Wo die anderen beiden hin waren? Keine Ahnung, vielleicht Sicherten sie die Haustür und kamen nicht weiter. Wahrscheinlich. Sie hatten nämlich dort acht geben sollen, dass niemand die Bullen rief. Die Tochter von Kilian oder ihr Freund zum Beispiel. Der Triumph, einen Schuss abgewehrt zu haben, der hielt aber nur so lange – bis durch seine Brust auch ein stechender Schmerz fuhr. Niemand war in der Lage, seinen Blutverlust zu stoppen, alle viel zu sehr mit der Situation an sich Beschäftigt und dabei gingen solche Verletzungen nur in 15 % der Fällen mit dem Tod aus. Wenn schnell genug Hilfe da war. Zumindest ratterte er das im Kopf herunter, bis er das Bewusstsein verlor. Ja, er hatte das nachgesehen, seid dem Besuch von Emma. Was endete mit dem Tod und was eben nicht.
In seinem Fall hatte er wohl Glück, dass Chas schnell genug Reagierte, nach dem Ende des Dramas und nachdem er den Entschluss gefasst hatte, Summer nicht einfach vor seiner Nase weg genommen zu bekommen. Eigentlich waren es seine Kollegen, die ihn zu April, seiner Exfrau bringen sollten aber da Kilian sich Lautstark einmischte, keine Zeit für Diskussionen blieb, war es es kurzerhand, der ein Auge darauf haben sollte, dass April ihn versorgte. Na toll. Kilian würde ihn eher am nächsten Straßenrand raus werfen. Fakt war aber, er musste hier verschwinden. Chas musste los. Weil ihm das gezetere aller auf die Nerven ging, war er nachgiebig und gestand auch zu, er würde schon sehen, was mit den Bullen zu tun war. Ohne Leichen und Verletzte waren die Chancen zumindest deutlich besser, das sah jeder ein und Madison in U-Haft sollte ihre Aussage bis auf weiteres verweigern. Lahja wurde wegen ihrer Akte wohl am unsanftesten und heftigsten auseinander genommen aber nach ihrem Vorstrafenregister war das nicht mal verwunderlich, dabei hatte sie sich so schwer getan, Kilian gehen zu lassen... bei ihr wurden sämtliche Tests und Erfassungen durchgeführt, eher sie wieder zu Zac durfte, der Geduldig auf der Wache ausharrte, nachdem er ihr nach gekommen war. Nein, die Polizei hatte ihn nicht mit genommen und auch nicht mitnehmen wollen. Lahja behandelte man wie eine Schwerverbrecherin wohingegen Madisons schweigen als Trauma abgetan wurde. Vorerst.
06.04.2016 18:17
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #17
RE: APRIL # EMMA
Als Matts Einladung zu seinem Neu-Geburtstag ins Haus geflattert kam, hätte ich sie am liebsten direkt kopfschüttelnd in den Mülleimer verbannt. Was für eine unglaublich dumme Idee das war. Nur mein bester Freund konnte auf so unnötige Dinge kommen und dann belastete er uns noch damit, dass wir alle bei ihm aufliefen und auch noch Geschenke besorgten? Das konnte der mal hart knicken, ich würde ihm ganz sicher nichts kaufen oder mir auch nur noch eine Sekunde länger Gedanken darum machen, vielleicht würde ich auch einfach nicht hingehen, um ihm mal zu zeigen, dass er sich das Leben nicht so drehen konnte, wie er wollte. Das war zumindest ein anfänglicher, garstiger Gedanke von mir, weil ich mit meinem Kopf doch eigentlich sowieso ganz woanders war - bei April - aber natürlich ging ich trotzdem hin. Ich hatte seit unserer Jugend jede noch so dumme Idee mit ihm durchgemacht, egal wie sehr mich sein durchgedrehter Kopf manchmal reizte, und ich würde auch das hier mitmachen. Matt war nunmal mein bester Freund und wenn ihm das wichtig war, okay. Dann machte ich mich halt, wie gewünscht, auf den Weg zu ihm. Diesmal wünschte ich mir aber viel schneller als sonst ich hätte es einfach nicht getan.
Der lautstarke Familienstreit am Tisch hatte damit kaum etwas zutun, daran war ich bereits gewöhnt und es war auch wichtig für mich, dass ich ab und zu die Wut ein bisschen herauslassen und alle einmal zusammenstauchen konnte. So lief das nunmal in einer Familie. Zumindest in meiner. Was aber nicht zu einem typischen Zusammenkommen dazu gehörte, war das plötzliche Erscheinen von Chas, das uns alle zum Schweigen brachte. Jeder von uns hatte noch Tortenreste irgendwo im Gesicht kleben, aber das war das kleinste Problem, als er auf einmal innehielt, laut aufschrie und wir alle auf den Boden stürzten, kurz bevor unzählige Schüsse fielen. Ich hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging, nicht einmal ansatzweise, und es interessierte mich auch nicht, denn seit dem ersten Schuss gab es nur einen Gedanken in meinem Kopf: Lahja. Ich schrie den Namen meiner Tochter nicht nur einmal und als sich mir die erste günstige Möglichkeit bot, stand ich völlig lebensmüde auf und rannte aus dem Wohnzimmer in den Flur und von dort in die Küche. Was hinter mir mit Summer geschah bekam ich kaum mit, weil ich sonst auf niemanden achtete, so lange, bis meine Tochter die Schranktür öffnete, hinter der sie sich verschanzt hatte, und ich sie endlich zitternd in meine Arme schließen konnte. Sie lebte. Oh Gott sei Dank, sie lebte. Und für eine gefühlte Ewigkeit drückten wir uns einfach nur fest aneinander, denn Matt hatte schon recht. All der Streit zwischen uns, der erwuchs einzig und allein aus unserer Liebe zueinander.
Als keine Schüsse mehr fielen und als auch Zac atemlos in die Küche hinein kam, ließen wir uns aber wieder los, damit meine Tochter ihren Freund in die Arme schließen konnte - was diesmal ausnahmsweise nicht schief von mir beäugt wurde - und um uns zu versichern, dass auch sonst niemandem etwas zugestoßen war, aber nein. Alle schienen okay. Geschockt, aber okay. Bis auf Lenn. Chas wollte gerade einen seiner Männer dazu verdonnern ihn zu April zu bringen, als ich wie aus einer Kurzschlussreaktion meine Stimme erhob und mich selber aufdrängte, um die Aufgabe zu erledigen. Nicht, um Lenn einen Gefallen zu tun, von mir aus konnte der Kerl auch langsam ausbluten, nach allem, was er April angetan hatte, aber ich wollte sie sehen. Ich wollte sie in die Arme nehmen und bei ihr sein, weil mir das alles hier gezeigt hatte wie schnell man mir diese Möglichkeit nehmen konnte. Mit Chas Einverständnis brachten wir Lenn also in meinen Wagen und weil wir keine Zeit zu verlieren hatten, fuhr ich direkt los. Es fühlte sich überraschend okay an Lahja in der Obhut von Zac zu lassen, so als würde ich ihm genug vertrauen, dass er sich schon um sie kümmerte und für sie da war. Und auch Matt und Madison würden füreinander da sein, nur die Sorge um Summer blieb, aber ich wusste auch, dass ich ihr gerade nicht helfen konnte. Was auch immer mit ihr geschehen sollte, Chas würde es schon zu verhindern wissen. Zumindest hoffte ich darauf.
Im Auto schon hatte ich April mit aufgeregter Stimme angerufen, um ihr zu sagen, dass etwas passiert war und dass Lenn eine Kugel abbekommen hatte und dass wir zu ihr kommen würden, damit sie für alles bereit war. Weitere Fragen von ihr wimmelte ich einfach ab, indem ich den Hörer wieder auflegte, einen kurzen prüfenden Blick zu meinem keuchenden Mitfahrer warf, und dann noch fester auf das Gaspedal drückte. In einer Rekordzeit waren wir bei April angekommen, die zum Glück schon unten vor der Tür wartete, um den Körper ihres Ex-Mannes mit mir nach oben schleppen zu können, und so gerne ich sie direkt in meine Arme geschlossen hätte, besann auch ich mich zuerst auf das Leben dieses Typen und stürzte gemeinsam mit ihr auf die Beifahrerseite des Autos zu, um Lenn heraus zu hieven, zu stützen und in das Haus zu bringen. "Wir waren alle bei Matt und dann kam Chas rein. Er meinte er hätte den echten Hurensohn gefunden, der auf Matt geschossen hat und hat ihn sogar direkt mit dorthin geschleppt, aber- auf einmal hat irgendjemand anders von draußen geschossen. Irgendwelche Männer. Keine Ahnung, warum. Lenn wurde getroffen, sonst ist niemandem was passiert, nur- Summer ist weg. Die haben Summer mitgenommen. Chas will sich darum kümmern. Lahja und Zac geht es gut, die haben kaum etwas gesehen, weil sie sich in der Küche verschanzen konnten. Madison hat auf jemanden geschossen. Auf den Kerl, der auf Matt geschossen hat. Der Mann seiner Mutter. Der ist jetzt tot, aber- sonst geht es allen gut." Mit abgehetzter, atemloser Stimme berichtete ich ihr in einer verwirrten Kurzfassung alles, was geschehen war, während wir Lenn nach oben in ihre Wohnung brachten.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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08.04.2016 10:09
April Clinton
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Beitrag #18
RE: APRIL # EMMA
Vielleicht war sie ihren Job als Krankenschwester ja gar nicht los, so oft, wie sie nun schon diesen verdammten Koffer gebrauchen musste. Für Chas, für Kilian und nun für ihren Exmann. Was dachten die sich eigentlich? Es gab Krankenhäuser verdammt. Aber als sie auf Kilian und Lenn wartete, war ihr auch klar, da war wieder etwas passiert, was sie dazu zwang, dass das Krankenhaus und das System davon nichts mit bekommen durften und deswegen kamen sie her. Scheiße, sie hatte sich von Lenn getrennt und Scheiden lassen aber das war ihr Ehemann gewesen. Ihre Jugendliebe und das war verdammt nochmal fürchterlich, diese Angst in sich zu haben, er würde diese Nacht nicht überleben. Alles andere vergaß sie dabei, sie Funktionierte nur. Sie rannte die Treppe herunter, sie vernahm auch die Worte von Kilian aber eigentlich war sie nicht bei der Sache. Gar nicht hier. Es ging um Lenn und das er das überlebte. Also versorgte sie ihn Augenblicklich, ohne ein Wort dazu zu verlieren, was bei dieser Familie schon wieder schief gelaufen war. Die Kugel hatte nicht gesessen, wer auch immer geschossen hatte, war entweder ein schlechter Schütze oder aber er konnte nicht Zielen. Die großen Gefäße waren verschont geblieben und deshalb war auch das Blut nicht so sehr geflossen. Es dauerte dennoch einige Stunden bis sie so weit war, immer wieder den Kopf schüttelte, Fluchte, dass er eigentlich in eine Klinik musste und Zweifel aussprach, das richtige zu tun. Dann sah sie ihn aber an, in Lenns Gesicht und begab sich verbissen daran, weiter an seiner Brust herum zu fuchteln. Scheiße. Danach legte sie ihm einen Verband an, mit der Hilfe von Kilian – gab ihm Medikamente über eine Spritze, damit er weiter ruhig blieb. Nein, die hatte sie nicht hier sondern Chas hatte einen Arzt vorbei geschickt, mit den Dingen, die man legal nie vor Ort haben dürfte. Scheiße, sie wollte da doch gar nicht noch weiter rein und das noch jemand von denen wusste, wo sie lebte aber... zugegeben, es war dadurch eine viel bessere, medizinische Versorgung gegeben.
Als sie danach mit zitternden Fingern im Bad stand, ab und an zum Spiegel aufsah, merkte, wie angespannt und überfordert sie immer wieder den Kopf schüttelte, sah sie wieder auf und dann Kilian in der Tür stehen. Der sie nur ansah. „ Was... was ist da nur wieder passiert? Weißt du was... von Lahja? Oder Summer?“ Doch dann drehte sie das Wasser ab, legte die Hände in das Handtuch, hielt inne um auf ihn zu zu gehen und ihn feste in den Arm zu schließen und feste an sich zu drücken. „ Ihr hättet alle... Tod sein können.“ Ja, sie begriff das, auch er hätte es gewesen sein können.
08.04.2016 20:23
Kilian Thomas Carter
THE MISTAKES OF MY YOUTH


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Beitrag #19
RE: APRIL # EMMA
Während April an der Schussverletzung in Lenns Brust arbeitete und versuchte diese zu reparieren, tat ich bereitwillig all das, was sie von mir verlangte. Nicht nur einmal sah ich dabei in sein schmerzverzerrtes Gesicht und obwohl mir eben noch der Gedanke durch den Kopf gegangen war, dass ich kein Problem damit hatte, wenn dieser Mann hier verblutete, tat ich jetzt doch alles dafür, dass er es überstand. Ich wollte heute nicht noch einen Menschen sterben sehen. Und vor allem wollte ich nicht, dass April sich selber damit belastete, denn das würde sie zweifellos tun. Wenn Lenn das hier nicht überstand, dann würde sie den Fehler in sich suchen und das durfte sie nicht. Sie hatte doch im Moment schon wieder viel zu viel in ihrem Kopf, das sie immer mehr herunter zog und schwer auf ihre Schultern drückte.
Nach mehreren Stunden harter Arbeit war er zwar noch nicht mit Sicherheit über den Berg, aber alle inneren Verletzungen geschlossen und auch die Wunde oberflächlich sorgsam genäht, von jetzt an konnten wir nur noch hoffen, dass es sich nicht entzündete oder erneut anfing zu bluten. Vor allem brauchte er dafür viel Ruhe, genauso wie wir, daher ging ich auch erstmal zum Fenster, als April fertig war, und atmete ein paar Minuten lang ganz tief durch. Scheiß Abend. Scheiß Nacht. Mein ganzer Körper tat weh, mein Kopf schmerzte, ich fühlte mich ausgelaugt und müde, konnte gleichzeitig aber keinen Gedanken daran verschwenden jetzt schlafen zu gehen. Um mich selber abzulenken und zu beruhigen, rief ich lieber bei Lahja an, stieß jedoch nur auf die Mailbox, und versuchte es dann bei Zac, um mir von ihm erklären zu lassen, dass die beiden noch bei der Polizei waren. Mit Matt telefonierte ich ebenfalls kurz wegen Summer, ehe ich langsam durch den Flur lief, um nach April zu suchen.
Mit zitternden Händen stand sie im Badezimmer vor dem Spiegel, ihr Gesicht wirkte erschöpft und verzweifelt, ihr Körper schwach von der Angst um das Leben ihres Ex-Mannes. Aber sie lebte wenigstens. Ihr ging es gut. Und ich war noch immer so verliebt in diese Frau, mehr denn je. Fast sehnsüchtig schloss ich daher auch meine Arme um ihren schmalen Körper, als sie auf mich zukam, drückte sie fest an mich und versenkte mein Gesicht mit geschlossenen Augen in ihren Haaren. "Ich hab- keine Ahnung." Leise nuschelte ich die Worte gegen ihre Schulter, presste meine Finger dabei fest in ihren Körper. "Lahja wird immer noch befragt, hat Zac mir eben gesagt. Wegen ihren Vorstrafen. Und Summer- ich hab noch nichts gehört. Matt auch nicht. Aber wenn irgendjemand ihr helfen kann, dann Chas, also-" Statt den Satz zu Ende zu führen, schüttelte ich bloß langsam meinen Kopf. "Ich bin so froh, dass du nicht da warst. Ehrlich. Ich bin sonst nie froh, wenn du nicht bei mir bist, aber- keine Ahnung. Du bist okay und Lahja ist okay und Matt und Madison sind okay, das- ist das Wichtigste." Und weil ich in diesem Moment einfach nicht anders konnte, löste ich meine Arme von ihrem Körper, nahm stattdessen ihr Gesicht in meine Hände, sah April für einen Moment in die Augen und küsste sie dann auf die Lippen.


KILIAN THOMAS CARTER # 40 YEARS OLD # JOE'S BAR

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10.04.2016 21:40
April Clinton
Unregistered


 
Beitrag #20
RE: APRIL # EMMA
Ohje, was tat denn Kilian da? Wieso wurde sie bei ihm denn immer schwach? Wenn es Lenn gewesen wäre, der ihr nun so Nahe gekommen wäre, dann hätte sie damit kein Problem gehabt, ihn von sich zu schieben aber bei Kilian war das vollkommen anders. Bei ihm hob sie sogar ihre Hand zu seiner Wange, schob sie zärtlich bis in seinen Nacken und konnte den Kuss sogar genießen. Mehr noch, sie hatte das vermisst, seid dem die beiden sich in der Kneipe schon aufeinander eingelassen hatten. Erst danach spürte sie, wie viel da noch zwischen ihnen stand und das sie sich selbst dafür Verurteilte, nicht Standhaft zu sein – also schob sie Verunsichert die Haare hinters Ohr und sah zwischen den beiden auf den Boden. „ Jetzt... wäre es besser, wenn deine Jacke noch hier liegen würde.“ Was Dümmeres viel ihr darauf auch nicht ein, dass seine Klamotten mit dem Blut von Lenn beschmiert waren und ihr Blick dort hängen blieb. Beide Hände legte sie sich in den Nacken, schüttelte erneut Ungläubig den Kopf wegen der Situation. „ Ich hoffe Chas denkt nicht, dass er mir noch weitere Verletze herbringen kann – was... was hatte Lenn da überhaupt zu suchen? Weißt du das? Und... willst du zu Lahja und Matt oder...?“ Was ein Nein Seinerseits bedeutete, dass sprach sie nicht aus und das er sonst nicht froh war, wenn sie nicht bei ihm war – was sollte sie dazu sagen? Wusste er denn nicht, in ihr war das genauso? Das sie nur Angst hatte, sich wieder auf ihn einzulassen aber das sich an ihren Gefühlen doch nichts geändert hatte? Wusste er denn nicht, dass sie sonst nie mit ihm geschlafen hätte? Wahrscheinlich wusste er das nicht – und wahrscheinlich war das auch besser so. „ Sonst... wasche ich die Sachen schnell und kann ich sonst... irgendwas für dich tun?“ Es war doch immer besser, etwas zu tun zu haben und sich zu kümmern als untätig zu sein und sich aufgrund der Stille zwischen den beiden mit den Emotionen dahinter auseinander zu setzen.
10.04.2016 22:42
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