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CATHOUSE STRIPCLUB
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
Beiträge: 124
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Mir war letztens in dem Pub nicht entgangen, mit was für einem Blick Brooke Summer durch den Raum hindurch immer wieder anstarrte. Mehrmals fiel mir auf, wie ihre Augen hart auf die dunkelhaarige Frau gerichtet waren, wie sie diese musterte, aber niemals hätte ich mit dem gerechnet, was sich mir heute bot. Brooke war sehr besitzergreifend, das war mir klar. War sie früher auch schon gewesen. Aber Summer und ich waren uns nicht einmal näher gekommen, als dass wir einen Kuss auf die Wange zur Begrüßung miteinander gewechselt hatten. Die rothaarige Frau besaß jedoch noch eine andere Eigenschaft, die vielen schnell zum Verhängnis wurde, und das war eine unfassbar gute Menschenkenntnis. Vielleicht hatte sie ebenfalls in meinen Blicken sehen können, wie sehr ich Summer noch immer begehrte und wie ich noch lange nicht bereit war mit ihr und diesen Fantasien, die sie in mir auslöste, abzuschließen. Was auch immer es letztendlich war, aus irgendeinem Grund schien sie es nicht einfach so hinnehmen zu wollen, dass unsere Vergangenheit eben genau dort blieb, dass viele Jahre vergangen waren und dass ich zwar gerne weiterhin mein Bett mit ihr teilte, aber mehr auch nicht. Genau das wurde mir nach und nach bewusst, als ich gemeinsam mit Brooke in ihrem Stripclub stand, über die Geschäfte sprach und auf einmal eine laute, weibliche Stimme ertönte, die mir nicht unbekannt war. Doch es hatte nichts mit Summer selbst zutun, dass ich stocksteif im Raum erstarrte und mit weit aufgerissenen Augen beobachtete, wie sie mit der rothaarigen Frau umging. Genau so hätte ich auf jede Person reagiert, die hier so präsent auftauchen würde, denn das war nichts anderes, als lebensmüde. Und besser wurde es sicher auch nicht, als sie Brooke auf einmal ein dickes Kuvert mit Geld gegen die Brust drückte, das die Rothaarige ihr anscheinend geboten hatte, damit sie die Stadt verließ. Was?! Aus Eifersucht? Wegen mir? Starr wechselte ich mit dem Blick zwischen den beiden Frauen hin und her, gerade so lange, bis Summer sich entschied zu gehen, sie aber natürlich aufgehalten wurde und kurz darauf die flache Hand von Brooke auf ihrer Wange spürte. Normalerweise war ich dafür bekannt immer besonnen, vorausschauend und skrupellos zu handeln - das hatte mich auch erst dorthin gebracht, wo ich war -, aber meine logischen Gedankengänge setzten völlig aus. Wahrscheinlich wäre es glimpflicher für uns alle ausgegangen, wenn ich mich nicht schlichtend zwischen die beiden gedrängt hätte, aber da machte sich irgendein längst vergessener Beschützerinstinkt in mir bemerkbar, der mich dazu zwang genau in die Schusslinie der beiden Frauen zu treten. Wenigstens war ich klug genug mich vor allem auf Brooke zu konzentrieren, nicht auf Summer. Die Rothaarige war es, die ich ansah, und vor der ich beruhigend meine Handflächen in die Luft hob. Völlig ungeachtet dessen, dass sie hinter meinem Rücken in meine Privatsphäre eingedrungen war und versucht hatte Summer daraus zu vertreiben. "Brooke, sie hat keine Ahnung, wer du bist", versuchte ich sie verzweifelt irgendwie zu besänftigen. "Und sie wusste nicht, was sie damit anrichtet, wenn sie hier einfach so herein spaziert. Sie hat absolut nichts mit all dem hier zutun, okay? Sie weiß nicht, wovon sie spricht. Nimm einfach dein Geld, lass sie raus und wir werden sie nie wiedersehen, ja? Wir beide nicht. Okay?"
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
![[Bild: chas01.png]](https://i.postimg.cc/9Q6PrBYh/chas01.png)
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07.08.2015 09:02 |
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Brooke Dawson
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Brookes Herzschlag beschleunigte von Null auf hundert, als Summer ihren Laden betrat und sie die Frau mit den braunen Haaren wahrnahm, der Chas in dem Pub eindeutig zu viel Bedeutung beigemessen hatte. Es wäre ja nicht weiter tragisch gewesen, wenn Brooke nicht auch die Blicke der fremden Frau immer wieder zu ihrer Begleitung hätte wandern sehen. Nachdem Chris sie so dermaßen erniedrigend hatte. Abserviert, wegen Lahja, wegen einem Kind, dann wäre sie vielleicht nicht so übervorsichtig gewesen aber das Problem musste schnell eliminiert werden. Chas und ihre Vergangenheit lasteten schwer auf dem Herz der Rothaarigen. Er gab ihr das Gefühl der Liebe wieder zurück, wenn es auch nur auf den Körpern der beiden basierte, das war vollkommen okay. Auch eine vor geheuchelte Liebe konnte schön sein. Besonders wenn man so Lebte wie sie. Wenn man immer auf der Hut war, einer wollte einem was böses oder wenn man immer handeln musste, als gäbe es da nichts in einem außer Kälte. Es konnte sein, dass es Brooke in ein paar Monaten ankotzen würde. Es könnte sein, dass sie sich Hals über Kopf wieder in ihn verliebte aber nun musste das geschützt werden, was die beiden hatten. Chas war auf sie und auf die Treffen angewiesen, dass wusste er genauso wie sie und sie hatte eben die Macht. Er täte gut daran, sich nur auf sie zu Konzentrieren. So sehr er es aber auch versucht hatte an dem Abend, das Begehren in seinem Blick war ihr doch nicht verborgen geblieben. Also machte sie dieser Schlampe ein Angebot, was sie einfach hätte Annehmen sollen – wenn sie Schlau gewesen wäre. Großzügigkeit gab es von der Anführerin einer der bekanntesten Gangs auf den Straßen von Compton nur ein einziges Mal. Nein, dieses dumme Miststück musste hier auftauchen und machte ihr vor ihren Leuten eine Szene? Sie musste verrückt sein! Lebensmüde! Schon so lange war es her, dass jemand sich erdreistete, so mit ihr zu Reden – Fassungslos holte sie aus um ihre eine zu Scheuern. Dann stellte sich aber Chas zwischen die beiden, war das auch sein verfluchter Ernst? Er hatte schon so viele Privilegien genossen und er wagte es dennoch? Von wegen, das Dummchen wusste nicht, mit wem sie es hier zu tun hatte? Es überspannte den Bogen von Brooke einfach, egal, ob Chas ihr sagte, die beiden würden sich nicht Wiedersehen oder nicht. Trotzdem galt es, besonnen zu handeln. Klar war, Summer würde aus der Stadt verschwinden müssen aber Chas durfte das auch nicht direkt mitbekommen, nach dem sie gesehen hatte, was er bereit war für diese Nutte zu tun, würde er ihr das Übel nehmen. „ Du weißt, dass kann ich nicht... Ob sie weiß wer ich bin oder nicht.“ Ihm müsste doch klar sein, was hier passiert war, könnte sonst ihren Ruf untergraben. Da würde ja jeder kommen können. „ Deine dreiste Art übrigens auch nicht, es gibt Grenzen Chas und wenn hier irgendwer meine Autorität untergräbt, dass geht nicht. Das – mein Lieber – tut euch beiden noch Leid.“ Ihr war auch ganz gleich, ob sie sich in seine privaten Dinge zu sehr eingemischt hatte. Brooke ließ sich nicht in ihre Schranken weisen, sie hatte das Recht, sich heraus zu nehmen, was sie wollte. Diese gestörte Brünette schien sich auch noch einmischen zu wollen, mit einem nicken bedachte sie einen ihrer Handlanger, der Summer die Hand fest auf den Mund drückte und sie zum Schweigen brachte. Brooke hatte derweil in ihrem Kopf entschieden, was zu tun war – sie musste sich immer schnell ihre Pläne zu Recht legen. Beide würden ihre Abreibung bekommen, Chas würde denken, es sei alles geklärt und während er sich von seiner Bekannten fern halten würde, würde Brooke sie verschwinden lassen. Ein für alle Mal. „ Damit sie für die Zukunft weiß, mit wem sie sich Anlegen sollte und mit wem nicht, erkläre es ihr doch- und verabschiede dich. Ich führe meine Geschäfte derweil weiter und wenn du wieder einen klaren Kopf hast, lass dich mal wieder sehen.“ sie tätschelte damit seine Wange, damit auch jeder hier sehen konnte, Brooke ließ sich von einem Mann nicht einwickeln. Sie fand aber schon äußerst Großzügig, dass er Summer Lebwohl sagen würde - es diente auch nur dem Zweck, Chas später wieder für sich gewinnen zu können. Sie richtete sich an Summer „ Du solltest dir gut merken, was er dir zu sagen hat...“ dabei zog sie sie an den Haaren nach hinten und gab ihr letzten Endes eine Kopfnuss, um auch hier ihre Macht vor denen zu demonstrieren, auf die es ankam. Keiner der beiden bekam weitere Beachtung, Brooke gab nur Arbeitsanweisung an ihre treueren Seelen und verließ dann das Geschehen, damit gab sie sich doch nicht ab!
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07.08.2015 18:07 |
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Summer Alica Jones
SELL MY SOUL TO BE YOURS IN THE END.
Beiträge: 112
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Summer verstand gar nichts mehr, als Chas sich schützend vor sie stellte, war sie absolut Überrumpelt. Noch mal das Leben retten? Aber dann viel ihr wieder ein, dass er gesagt hatte, sie habe sein Leben gerettet und er sei ihr Dankbar und fühlte sich in ihrer Schuld. Vielleicht war es das? Eigentlich hatte sie aber doch mit der Sache gar nichts zu tun, brachte Brooke sogar ihre dämliche Kohle wieder. Warum also wurde sie hier geschlagen? Vielleicht war sie zu lange aus den Gangster-Geschichten von Compton fern geblieben oder aber Summer konnte sich mit dem Gedanken noch immer nicht anfreunden, dass ein Mensch so viel Macht bekam, nur dadurch, dass er hier einen auf dicke Hose machte und mit Geld, Waffen und Drogen um sich warf. Absolut unberechtigt, sich gegenüber anderen Menschen so zu benehmen, geschweige denn sie aus der Stadt zu verbannen. Ihre Wut kochte sich so hoch, wieder wollte sie die Stimme gegen das rothaarige Biest von Frau erheben, da griff man sie grob an und hielt ihr den Mund zu. Einige Male versuchte sie sich aufzulehnen, klar war sie Stark und Taff aber gegen den Kaliber von Mann konnte sie nichts tun. Die ersten Worte der Frau sich gegenüber bekam sie gar nicht mit, weil sie in Rage war und noch zappelte aber dann – eine Lehre würde sie also nun bekommen? Pha, ihre Leiche im Wald verschachern? Weil sie ein paar Blicke auf sich gezogen hatte? Der Tod hätte sich nicht gelohnt aber etwas derartig Erbärmliches amüsierte sie schon fast. Wenn die Kopfnuss nicht so weh getan hätte, Mist verdammter. Chas wurde nach draußen geleitet – nachdem man ihm ganz bewusst den Lauf einer Waffe gezeigt hatte, von dem einen Kerl von Brooke und sie halb von dem Gorilla getragen, der ihr eben schon den Mund verboten hatte, weil die Rebellion in ihr immer wieder aufkochte, wenn er den Griff lockerte. Sollte der sich ruhig einen an ihr Abschleppen. Ganz komisch war dann aber, als man ihr draußen die Taschen durchsuchte und Personalausweis und Schlüssel weg nahm. Was? Wirklich jetzt? Sie würden sie irgendwo vergraben? Ein bisschen Panik machte sich in ihr breit, als Chas sich vorn niederlassen sollte und sie mit dem anderen, fremden auf der Rücksitzbank saß. Sie war sich nicht Sicher, ob Brooke dazu auch Anweisungen gegeben hatte oder er das von sich aus tat, aber er kam ihr immer wieder Näher und bedauerte, dass Brooke sie nicht einfach für alles freigegeben hatte, was einem bei so einer attraktiven Frau in den Sinn kam. War ja klar, so ein Muskelpaket hatte sein Gehirn sicher nicht im Schädel. Aber durch ihren Job und ihre Vergangenheit war sie dermaßen abgehärtet, fast desinteressiert sah sie aus dem Fenster. Wollte er ihr etwas tun, hätte er das schon getan – aber sie ging davon aus, er durfte es nicht. Noch immer Unwissend wohin aber nicht in der Lage zu Fragen, sie durfte ja gerade erst wieder in ruhe Atmen, saßen alle vier still im Auto. Summer versuchte gar nicht Chas anzusehen, auf den war sie genauso Pissig. Dann, auf einmal, standen sie vor ihrer Wohnung. Was war das für ein krankes Spiel? Sie konnte nicht Wissen, Brooke hatte beabsichtigt, die beiden im Ungewissen zu lassen und zu Verwirren, was ihr Plan war. Es könnte sein, dass sie nun ihre Sachen packen musste um abzuhauen oder aber die beiden legten sie in ihrer Wohnung um und Inszenierten einen schlechten Unfall. Erst oben angekommen, mit allen vier, sprachen diese Hirnlosen Bodyguards aus, was Sache war. „ Chas, du verpasst ihr eine Abreibung... Brooke will einen Beweis, dass sie die Trauen kann und das du Loyal bist. Wichtig für ihr Geschäft. Danach machen wir Bilder und hauen ab. Du sagst ihr Tschüs, nachdem du ihr klar gemacht hast, wo überall sie sich in Compton nicht sehen lassen darf. Alle Läden unter Brookes Hand und mit wem sie sich Angelegt hat auch. Außerdem hat sie die Fresse gegenüber den Bullen zu halten, sonst bist du dran und sie Tod.“ Der andere, noch Dümmere, der sie eben schon angegraben hatte, schmunzelte „ Wir sagen ihr auch nichts, wenn ihr noch ne Abschiedsnummer schiebt.“ Was ein Prolet! Aber darum ging es nicht, denn Summer sah zweifelnd zu Chas. Das würde er nicht? Würde er doch? Würde er nicht? Brooke war Bekannt für diese Art der Psycho-Spiele, es war noch nicht so lange her, da musste Chris sich auf ähnliche Weise behaupten. Sie ließ sich die Menschen lieber untereinander zerstören und diese Ebenen der Zwischenmenschlichkeit ruinieren. Die beiden Kerle warfen Summer ihre Habseeligkeiten einfach vor die Füße, da wurde ihr erst klar. Was ein Eingriff in ihre Privatsphäre? Sie war bei sich Zuahuse, in ihren Sicheren vier Wänden und sollte hier verprügelt werden von einem Mann, an den auch sie in den letzten Wochen zu oft Gedacht hatte? Wie abartig!
|| GANGSTER ROMANCE » 32 YEARS OLD » CHAS ||
You're dealing with the devil, that's no lie.
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07.08.2015 18:52 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Es wurde nach und nach ganz deutlich, was Zac in Nele´s Leben außer die eines Partners noch für Rollen übernommen hatte. Er hatte ihr geholfen oder am Ende gänzlich abgenommen, für sich und ihr Leben Sorge zu tragen. Durch die Bipolare Störung schaffte sie es während der Depressionen nicht, sich zum Einkaufen oder zum Staubsagen zu motivieren oder simple Aufgaben zu Bewältigen, es war niemand da, der sie daran Erinnerte, zu Essen oder aber das vorangehende Kochen zu übernehmen. Immerhin gelang es ihr aber manchmal an den guten Tagen, wenigstens ein Stück der Liste abzuarbeiten. Anders sah das in der Phase aus, die sie nun durchlebte. Nele steckte noch immer vollends in ihrer Manie fest und in der schien Hausarbeit ihr wegen der Langeweile daran, die Luft zum Atmen zu rauben. Ihr wurde das viel zu schnell zu Eintönig und die Aufgaben blieben halbfertig liegen. Genau das spiegelte sich in der neuen und eigentlich so perfekt hergerichteten Wohnung wieder. Das Geschirr war auf Spüle und Spülmaschine verteilt, alles durcheinander – das saubere und das dreckige – in der Küche roch es schon unangenehm. Das konnte allerdings auch vom Kühlschrank her kommen, denn sie ging nach Lust und Laune Besorgungen machen und das teilweise so experimentell, dass sie eine Sache aufmachte um festzustellen, damit nichts anfangen zu können. Da war gekochter Reis, der Schimmel ansetzte, daneben eine Suhsi-Matte und vertrocknete Gemüsestreifen und mitten im handeln hatte sie daran den Spaß verloren und alles so stehen und liegen lassen um zu ihren neuen Bewohnern ins Wohnzimmer zu gehen. Da saßen fast durchgehend drei Junkies drinnen, keine die sich Spritzen aber die sich eben alle anderen Partydrogen gaben und Nele dafür mit versorgten, dass sie von hier aus ihre Geschäfte regeln konnten und am Wochenende klang teilweise laute Techno Musik mit fünfzehn Besuchern durch ihre Räume. Natürlich war sie den anderen Mietern schon ein Dorn im Auge aber Nele war das egal, alles was Pflichten waren, war ihr Schnuppe und sie würde noch früh genug herausbekommen, dass dieses Desinteresse zu Folge hatte, dass der Mieterbund sich traf und ihre Eltern die Wohnung gekündigt bekommen würden. Da dachte sie nicht dran, da dachten auch ihre Eltern noch nicht dran und bei den Telefonaten versicherte ihnen Nele so Glaubhaft, alles sei gut, die Mutter kam nicht mal auf die Idee ihre Tochter besuchen zu müssen. Kam ihr sehr gelegen, denn seid den Worten ihres Psychologen hatte sie keine Lust sich noch mal Blicken zu lassen. Insbesondere weil sie ja nun davon ausgehen müsste, er habe Recht behalten und sie schaffte das alles. Nur war das eben nicht so. Im Flur stapelten sich die Flaschen vom vielen Alkohol, die Pizza-Kartons und Müllbeutel mit den Verpackungen aller anderer Dinge. Der Staubsauger lag eingesteckt dazwischen aber auch dazu war ihr die Lust vergangen. Man müsste fast den Besuchern dankbar sein, dass die wenigstens ab und an mal einen Beutel mit nach unten nahmen um ihn in den Container zu werfen. In Neles Schlafzimmer roch es zumindest nicht nach Müll oder süßlichem Schimmel aber nach kaltem Rauch und die Laken nach zu viel gedankenlosem Sex. Das Badezimmer war voller Haare und Staub, im Waschbecken sah man Reste ihres Make-Up´s und in der Dusche stand immer wieder das Wasser wegen eines Defekten Abflusses. Der Klodeckel war das einzige, was einen nicht zum Würgen brachte, zumindest nicht von oben aber auch darunter sah man deutlich, die meisten der männlichen Besuche erleichterten sich im stehen. Genau das war der Grund warum Nele ihren Exfreund nicht mit nach oben genommen hatte, als er sie mit einem Taxi Verletzt hier vorbei gebracht hatte. Wenn er dazu bereit gewesen wäre, sich von ihr Verführen zu lassen, dann in Ordnung aber einfach so? Ging sie das Risiko nicht ein um sich dann eventuell noch den Spaß in ihrem Leben nehmen zu lassen. Das stand im Fokus, immer unter Spannung und Adrenalin sich etwas neues einfallen zu lassen – wie diesen Kampf. Auch wenn sie Verloren hatte, war das nicht schlimm und wie sie rumlief, das Interessierte ja ohnehin keinen. Die Therapie lief zwar noch aber durch das besondere Verhältnis zu ihrem Psychologen konnte sie ihm immer wieder damit ausweichen, dass die beiden sich eventuell besser nicht sahen und er schien auch Erleichtert und sonst log sie da wie gedruckt. Oder eher, sie schilderte ihm ihr Leben von der Sonnenseite und sah selber das Elend darin gar nicht. Sie sah nicht, wie ihr Gesellschaftliches Leben litt denn sie hatte doch auch noch nie so viele Freunde und Kontakte gehabt wie jetzt? Das diese alles andere als Förderlich für ihr Leben waren? Das konnte doch gar nicht sein. Die Gedanken an das Studium gab es noch, in ihrem Zimmer rund um den Schlafplatz lagen tausende angefangene Ideen und auch noch Zeichnungen und Bilder, die ihrem Wirren Kopf entsprungen waren, in einem Rauch oder in ihrem normalen Anfall von Größenwahn. Nele fühlte sich wie in einem Leben auf der Überholspur und trotzdem mangelte es bei ihrem Lebensstil an einer Sache, an Geld. Sie holte Essen bei Bedarf, sie ging Feiern und gab Geld für zu viele Getränke aus oder Stoff und wenn sie nicht Waschen wollte, dann warf sie Kleidung weg und kaufte neue. Diesen Lebensstil konnte sie nicht mal mit dem Geld ihrer Eltern halten. Für Nele war das ungewohnt und so suchte sie sich einen Job. Aus Diversen Cafés und Putzstellen schmiss man sie im hohen Bogen, weil sie weder ordentlich noch pünktlich war. Das war nicht verwunderlich bei ihrem Krankheitsbild. Bei einem Nachtclub hatte sie die Kasse betrogen und in ihre Tasche gesteckt, wahrscheinlich wäre es das beste gewesen, sie anzuzeigen um dem Spuk ein Ende zu setzen und irgendwer auf ihr Leben aufmerksam wurde aber man drückte noch ein Auge zu. Irgendwer von ihren Junkie Freunden machte ihr den Vorschlag sich doch ganz leicht Geld von einsamen Männern zu eigen zu machen. Euphorisch für die Idee nickte sie eifrig, fragte etwas herum und es dauerte nicht lange, da stand sie gestylt vor einem Striplokal und handelte mit dem Geschäftsleiter aus am Abend bei ihm Probe zu tanzen. Einen schönen Körper hatte sie. Wie sie es dann wirklich schaffte die Uhrzeit zu behalten und Abends in dem Lokal zu stehen blieb auch ihr ein Rätsel aber sie schnupfte sich ein bisschen was eher sie auf die Bühne ging und zeigte, was sie konnte. Der erste Job der ihr nicht schnell langweilig wurde, nicht bei den Blicken, bei der Aufmerksamkeit und ungeahnte Fähigkeiten hatte sie auch. Durch ihr Halsbrecherisches Verhalten und dieses fehlende Schamgefühl durch die manische Phase in ihrem Leben tanzte sie über Tisch und Bänke. Das war ernsthaft so sehr leicht verdientes Geld. Wahnsinn. Zwei ältere Männer mit auffälligen Tattoos saßen da zusammen, der eine sah etwas Unglücklich aus der andere noch voll auf die Damen fixiert. Nele bewegte sich auf allen Vieren auf die beiden zu, der eine Steckte ihr ein paar Dollar zu und beugte sich vor – er stellte sich als Lenn vor und habe gesehen, wie sein Kollege sie angeschaut hätte und ob es machbar wäre, sie für einen Lapdance zu buchen. Die schwarzhaarige wusste es nicht, deswegen würde sie nachfragen aber sah dem zweiten von beiden tief in die Augen mit einem anzüglichen Lächeln. Sie konnte ja auch nicht ahnen, was er in ihr sah, als sie sich Katzenartig nach vorne Streckte und auf den Rücken drehte auf der Bühne, die Augenpaare an ihm klebend während sie zu guter letzt ihren BH mit ausgestrecktem Arm neben sich fallen ließ. In der Zeit wo Nele nach dem Auftritt fragte, ob sie so einen privaten Tanz geben durfte und das Geld mit dem Barbesitzer aufteilte, war dieser Lenn aufgesprungen und zu einer Frau mit langen, blonden Haaren hingeeilt. Hübsch dachte Nele sich nur Unbedarft, als die beiden angeregt in einer Ecke standen und Redeten als sie den ihr noch Fremden ins Auge fasste. Mit einem verschmitzten Grinsen – na für den würde sie gar mehr und umsonst einen Tanz unter vier Augen geben. „ Hey, Nele – dein Kollege da, der hat gesagt, du würdest dich über eine Private Vorstellung freuen.“ In dieser Phase ihres Lebens strahlte sie vor Selbstbewusstsein und die Narbe an ihrem Handgelenk war längst vergessen, für sie zumindest. Wie ein verruchtes Biest beugte sie sich vor, als sie ihre Hände auf seinen Knien abstützte, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. „ Ich würde dir auch ganz uneingeschränkt Privat einen Tanz spendieren.“ flüsterte sie an sein Ohr. Wenn Nele in dieser Phase steckte konnte man ohne schlechtes Gewissen behaupten, sie sei absolut Versaut und durchtrieben. Wenige Männer störten sich daran, nicht mal Zac am Anfang und er war ihr immerhin auch noch einmal verfallen. " Nur nicht hier, ich arbeite hier nur zum Tanzen sondern bei mir."
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15.10.2015 23:56 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Mein erstes Tattoo hatte ich mir im Alter von 15 Jahren in der Küche eines eher fragwürdigen Bekannten stechen lassen: Ein Skorpion, auf den Oberarm. Wenn man mich fragte, weshalb ich unbedingt einen Skorpion für die Ewigkeit unter der Haut tragen wollte, sagte ich immer dasselbe: Würde man einen Skorpion im Feuer einkesseln, stach er sich selber mit seinem Gift zu Tode. Mittlerweile wusste ich, dass es sich dabei nur um einen Mythos handelte und meine erste, äußerst unprofessionelle Tätowierung war auch unter anderen Motiven verschwunden, aber die Bedeutung traf mein Leben noch immer auf den Punkt: Egal, wie aussichtslos die Situation war, unter wie viel Scheiße ich begraben wurde, ich fand immer einen Weg, um es noch schlimmer zu machen.
So auch heute. Als wäre es nicht genug für einen gestandenen Mann wie mich von seinem Doktor zu hören, dass man an Bauchspeicheldrüsenkrebs litt und so schnell wie möglich eine Chemotherapie beginnen sollte, hatte ich danach auch noch die dumme Entscheidung getroffen meinem besten Freund davon zu erzählen, der jetzt in einem Stripclub neben mir saß und immer wieder versuchte mir einzureden, dass ich jetzt allen Grund hätte mein Leben in vollsten Zügen zu genießen. Möglicherweise hatte er Recht damit, denn Bauchspeicheldrüsenkrebs galt als eine der schlimmsten und tödlichsten Krebsarten, die man kriegen konnte. Ohne Behandlung gab man mir eine Lebenserwartung von ein paar wenigen Monaten. Mit Behandlung wäre es vermutlich nicht viel mehr, denn nur ein ganz geringer Prozentsatz der Erkrankten sprach tatsächlich dauerhaft auf die Therapie an. Also saß ich jetzt hier, unter einem roten Licht, mit einem Glas Whiskey in meiner Hand und starrte ziellos auf die Wand mir gegenüber, so als wäre ich bereits tot. In meinem Ohr erklang die monotone Stimme von Lenn, der mich immer wieder mit dem Arm anstieß und auf die fast entblößten Frauenkörper deutete, aber selbst das würde meinen heutigen Tag nicht mehr aufhellen können. Dafür war es zu spät. Lieber schüttete ich noch mehr von dem brennenden Alkohol in meine Kehle, der meine Krebsart nur noch begünstigte, und blieb auch damit meinem Motto treu. Immer machte ich alles nur schlimmer.
Es brauchte eine ganze Weile, bis eines der Mädchen es schaffte meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch selbst sie überzeugte nicht mit ihren attraktiven Kurven oder einem verführerischen Lächeln. Der einzige Grund, weshalb ich sie so mit meinem Blick fixierte, war ihre Ähnlichkeit zu meiner Tochter. Im ersten Moment wäre mir tatsächlich beinah das Herz in die Hose gerutscht, weil ich davon ausgegangen war Cat hätte eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden. Aber sie war es nicht, sondern nur ein anderes junges Mädchen, mit demselben Haarschnitt, derselben Körpergröße und sehr ähnlichen Gesichtszügen. Eine traurige Seele, die für fremde Männer tanzen musste, um sich ihr Leben zu finanzieren. Ich stellte mir vor wie dieses Leben wohl aussah - wo sie wohnte, ob sie Freunde hatte - und merkte dabei gar nicht, wie sie auf meinen Blick aufmerksam wurde. Wie sie uns immer näher kam, auf allen Vieren und sich direkt vor uns so verführerisch bewegte, dass Lenn ihr ein paar Dollar zusteckte. Hatte er sie gerade um einen Lapdance gebeten? Für mich? Ich hatte es doch gerade so erfolgreich geschafft seine Stimme aus meinem Gehör auszublenden und jetzt musste ich ihn doch genervt ansehen. Lieber noch ein paar Schlucke Alkohol, das würde alles besser machen.
Tat es auch. Bis Lenn etwa eine halbe Stunde später aufsprang, sich vom Tisch entfernte und kurze Zeit später dieses dunkelhaarige Mädchen von vorhin zurückkehrte. Vielsagend trafen ihre Hände meinen Körper, ihre Fingernägel drückten sich in meine Knie, doch ohne Erfolg. Immer, wenn ich diese Frau ansah, war es als würde ich direkt in das Gesicht meiner Tochter sehen. Ich projizierte Cat in diese Person hinein, als wäre sie diejenige, die diesen Job ausüben musste. Wegen mir. Weil ich nicht in der Lage gewesen war ihr ein guter Vater zu sein. Weil ich die Schuld daran trug, dass ihr Leben ein einziges Chaos war, das genau so enden würde wie das dieser Frau vor mir. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als mit einem unwilligen Grummeln ihre Hände von meinem Körper zu schieben. "Nein, danke", erwiderte ich mit harter Stimme aus, sah dabei jedoch penetrant an ihr vorbei. Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Und schon gar nicht auf ihre wohlgeformten Brüste oder ihre verführerischen Oberschenkel. "Kein Interesse."
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16.10.2015 18:14 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Wenn Nele in ihrer Manie mit einer Sache ganz schwer umgehen konnte, dann war es Zurückweisung. Nur reagierte sie da immer anders drauf. Als Zac sie in dem Taxi auf dem Heimweg blockiert hatte, war sie zuerst Zickig gewesen und hatte ihn mit Nichtachtung Bestraft aber in ihren vier Wänden war sie dann noch hysterisch ausgerastet. Was er sich einbildete, wer er sei und wie er mit ihr umspringen konnte, sie hatte ihn übel Verflucht und danach auch jeglichen Kontakt gemieden. Das hier war aber eine andere Situation, ein anderer Mann und ein anderer Tag und Neles Gefühle waren nie zu Steuern. Kurz sah sie Sprachlos auf ihn hinab, als sie sich aufrichtete, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, nachdem er ihre Hände so direkt von sich geschoben hatte. Irgendwas wollte sie ihm an den Kopf werfen, denn nach der ganzen Beachtung auf der Bühne war das wie ein Schlaf vor die Stirn. Dann besann sie sich aber eines besseren, hob schnippisch die Schultern und gesellte sich an die Bar. Wo man sie und ihre Anwesenheit schätzte. Immer wieder gab man ihr ein teures Glas Alkohol aus und Nele genoss das in vollen Zügen, verlor aber genauso den Überblick über die Situation. Adam hatte sie sich eben ausgesucht oder eher Lenn hatte sie darauf Aufmerksam gemacht aber diese Männer hier fand sie nicht anziehend. Es schmeichelte nur dem gekränkten Ego, wenn die Hände ihren Rücken berührten oder aber ihren Oberschenkel, trotzdem verneinte sie immer wieder das Angebot vom Clubbesitzer, eines der Zimmer zu nutzen um sich mit einem der Herren weiter zu Vergnügen. Das wollte sie nicht. Das Aussprechen der Worte war nur irgendwann so schwer, je schwerer auch ihre Zunge war und der Alkohol ihre Lippen bereits Betäubte. Das Drängen der Herren wurde immer Offensiver und auch wenn man ihr das gar nicht mehr Zutraute, in der Manie war Nele immer für eine Überraschung gut und deswegen erhob sie sich schwer schwankend von dem Barhocker und zog nur einen Pullover über ihren knapp Bekleideten Körper, eher sie nach draußen verschwand. Dabei torkelte sie immer wieder gegen Stühle oder andere Menschen, auch noch mal gegen Adam. Warum auch immer erinnerte sie der Blick in seine Augen erneut an die Ablehnung von Zac, von ihrem Therapeuten und wand sich ab. Das es absolut Lebensmüde war, dass sie so allein durch die halbe Stadt laufen wollte und das mitten in der Nacht, war ihr egal und auch das sie auf dem Asphalt die Schuhe auszog und Barfuß ihren Weg weiter ging. Die komischen Blicke der vorbeigehenden kommentierte sie damit ihnen die Zunge heraus zu strecken oder ihnen den Mittelfinger zu zeigen, sie war abgefuckt weil ein Unwohlsein in der Manie einfach nicht zu ihrem Kopf durch drang. Das sie für einen geraden weg den ganzen Gehweg in Beschlag nahm, merkte sie nicht einmal und spielte auf ihrem Handy irgendeinen Hit der 90er ab, der ihr zu guter Laune verhalf. Bei dem Anblick konnte man sie ernsthaft für psychisch Krank halten. Ganz besonders als sie noch begann mit zu Summen und zu Kichern, der viele Alkohol war daran nicht Unschuldig.Würde sie jemand Überfallen, würde sie es eventuell nicht mal Merken. Lenn war derweil kaum Ruhig zu halten, hatte Adam gesagt das seine Exfrau wohl ihren Job verloren hatte und nun bei ihrem neuen Macker wohnte. Was ihm gar nicht Recht war. Und das sie zu allem Überfluss auch noch Strippte, um sich über Wasser zu halten und Lenn überlegte krampfhaft sich diese Dinge zu seinem Vorteil zu drehen - er wollte April wieder haben und sein neuer Beruf ließ manchmal sein Herz afu der Strecke bleiben, seine Menschlichkeit und er heckte den Plan aus April zu Erpressen - entweder die beiden sahen sich wieder Regelmäßig oder aber er würde all ihren Alten Freunden sagen, mit was sie so ihr Geld verdiente. Vielleicht ließe er dabei sogar fallen, ihr neuer Freund Kilian zwang sie dazu. Dann würden den schon mal alle hassen. Weniger diabolisch berichtete er Adam von dem Plan, als auf einmal das schwarzhaarige Mädchen erneut gegen ihn gefallen war, alter, die war ja mal wirklich dicht.
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17.10.2015 13:56 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Wahrscheinlich war ich der erste Mann der Welt, der in einem Stripclub nur völlig apathisch auf seinem Stuhl saß, harten Alkohol becherte und insgeheim ungeduldig darauf wartete, dass sein bester Freund zurückkam, damit wir endlich gehen konnten. Derweil war mir aber durchaus bewusst, dass es sich noch ein bisschen ziehen könnte, denn selbst ich war aus meiner Starre kurz herausgebrochen, als seine Ex-Frau hier hineinspaziert kam. So wie sie mit den Leuten redete wirkte es als gehöre sie zum Team dazu. Und das wiederum hieß, dass der Schock für Liam ebenso groß sein müsste wie mein Schock, wenn dieses dunkelhaarige Mädchen tatsächlich Cat wäre. Apropos, wo war sie überhaupt? Nach meiner Ablehnung hatte ich sie zwar zur Bar stöckeln sehen, aber mich danach wieder in meinen Gedanken verloren. Das würde mir heute allerdings nicht noch einmal passieren. Völlig fixiert starrte ich sie schon wieder an, als ich sie zwischen einigen durchaus interessierten Männern an der Theke erblickte, im Profil erinnerte sie mich nur noch mehr an meine Tochter. Wo waren denn ihre Eltern? Warum passte niemand darauf auf, ob sie sich einen Drink zu viel in die Kehle schüttete? Ihr zierlicher Körper würde doch niemals so viel Alkohol stand halten, irgendjemand sollte sie vor diesen aufdringlichen Männern schützen. Warum tat denn niemand was? Das ging mir gerade auch zum x-ten Mal durch den Kopf, als mein bester Freund erbost wieder neben mir Platz nahm und seine Stimme erneut die Ruhe durchbrach, in der ich mich gerade so schön eingefunden hatte. Abwesend lauschte ich seinen Plänen, über die Erpressung, wie er April dadurch zurück erobern würde, aber insgeheim wollte ich ihm eigentlich nur eine runterhauen. Wie konnte er sich jetzt über seine gescheiterte Beziehung aufregen, während ich kurz davor war zu sterben? Hallo? Besser noch einen Schluck Alkohol auf die Enttäuschung, das Brennen tat wenigstens gut.
Nur im Hals allerdings, in der Nase eher weniger, was ich unangenehm feststellen musste, als das dunkelhaarige Mädchen mich von der Seite anstieß und ein Schluck Alkohol aus dem Glas heraus geschwappt kam. Hustend hielt ich mir die Hand über das Gesicht, aber mein Blick war schon wieder auf sie gefesselt. Wie sie nur mit einem knappen Pullover bekleidet durch die Tür nach draußen schwankte. Verdammt, wo um Himmels Willen waren denn ihre Eltern, um sie zu beschützen? Oder war ihr Vater etwa genauso verkorkst wie ich? Ab dem Moment ließ mich der Gedanke einfach nicht mehr los. Was, wenn dieses Mädchen wirklich niemanden hatte, der auf sie Acht gab? Was, wenn sie deshalb mit fremden Männern schlief und nackt für sie tanzte? Scheiße, wer würde denn dafür sorgen, dass sie heute sicher in ihrer Wohnung ankam? Völlig unerwartet, während Liam neben mir noch immer unaufhaltsam redete, stand ich einfach vom Stuhl auf. "Bin gleich wieder da", nuschelte ich, ohne ihn anzusehen, und lief entschlossen nach draußen, um mehrmals die dunkle Straße auf und ab zu sehen. Bis ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite das verwirrt wirkende Mädchen erblickte, die völlig betrunken Lieder vor sich her sang und von einem Fuß auf den anderen balancierte. Verdammt, hatte ihr denn niemand beigebracht, dass man mit so einem Verhalten erst recht die falschen Männer auf sich aufmerksam machte? War Cat wohl genauso? Passten ihre Betreuer auf sie auf oder könnte das auch meine Tochter sein? Fast schon erbost lief ich über die Straße, ohne nach rechts und links zu blicken, entkam dadurch auch nur knapp einem Unfall, aber herrje, ich hatte doch sowieso nichts mehr zu verlieren. "Hey", rief ich laut, um die Aufmerksamkeit der Dunkelhaarigen auf mich zu ziehen. "Hey, du. Was machst du da?" Als sie sich in meine Richtung wandte, breitete ich vorwurfsvoll die Arme aus. "Holt dich irgendjemand ab? Bringt dich irgendwer nach Hause? Dir könnte hier draußen doch sonst was passieren!"
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17.10.2015 21:37 |
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Nele Hensley
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Nele bekam im ersten Moment nicht mit, dass sie jemand Ansprach und auch noch ihre Aufmerksamkeit verlangte. Sie fühlte sich wie in einer Menschenmenge mit der eigen ausgewählten Musik und dem singen, den torkelnden Schritten. Das Licht der Straßenlaternen wurde heller und dunkler, je nachdem, wie nahe sie der nächsten kam und wie weit die vorherige weg war und sie kam sich vor wie in dem flackernden Licht der Bühne, auf der sie eben vor Fremden die Hüllen hatte fallen lassen. Nele bereute das nicht, es gab ihr den Aufwind, den sie brauchte, um mit der Zurückweisung von Adam klar zu kommen und sich den dunklen Tentakeln der Trauer zu entziehen. Der eigentlichen Einsamkeit in ihr und auch der Angst, wann die Depression wieder über sie hinein brechen würde und ihr Leben alle diese schönen Farben wieder verlieren würde, ihr Körper ohne Energie auskommen musste. Auch wenn sie Erfolgreich verdrängte, was in einigen Wochen ihr Leben erneut bestimmen würde – gerade wenn man ihr einen Dämpfer verpasste, erinnerte sich Nele an ihre Krankheit und wie würde das nun werden? Hatte sie beim nächsten Versuch einfach nur Glück, dass niemand sie auffinden konnte oder würde ihr Psychologe sie einfach weg sperren, wenn es Anzeichen gab? Momentan hielt er sich aber so Penetrant fern, verschloss eventuell zu sehr die Augen und sah nicht, wie sie die Medikamente zwar nach seinen Wünschen einnahm aber experimentell mit Alkohol oder anderen Substanzen. Manchmal steckte sie Pillen in ein Bag und zog einfach eine, ihr völlig Fremde, heraus und ließ den Zufall oder auch das Schicksal über ihren Abendverlauf entscheiden. Das löste dieses kribbelnde Adrenalin in ihr aus und egal was danach kam, selbst wenn sie sich kurze Zeit später Galle spuckend auf dem Badezimmerboden hockte, sie spürte sich und das Leben in sich. Die Depression würde ihr das weg nehmen und je mehr Zeit verging, desto Waghalsiger und Gieriger wurde sie nach Erfahrungen, die an ihren Grenzen von Körper und Geist kratzten. Diese laute Männerstimme drang zu ihr durch, sie fing sich an einer der Laternen ab und drehte sich einmal um diese, wie zuvor an der Stange um Adam dabei zu beobachten, wie er Achtlos die Straße überquerte. Nele war gefesselt durch das Desinteresse an seiner Sicherheit und Grinste ihn deshalb auch schon wieder mit diesem mehr als anzüglichen Gesichtsausdruck an. Hatte er es sich anders überlegt? Es war nicht schwer in der Manie ihr sexuelles Interesse zu wecken, er konnte ja nicht ahnen, dass dieses schwarzhaarige Mädchen nicht immer so war aber nun musste sie ein irres Bild abgeben – mit ausgestrecktem Arm hielt sie die Laternenstange und stand deswegen schräg vor ihm, verführerisch Grinsend aber durch den Alkohol mit einem ganz leeren, glasigen Blick, der es nicht schaffte ihn anzuvisieren sondern immer wieder verloren sich ihre Pupillen unter den Augenlidern. Nicht mal die Amphetamine konnten verhindern, dass der so großzügig ausgegebene Alkohol nicht ihre Sinne komplett benebelte. Nein, Adam musste ihr wieder einen Stoß verpassen. Es holte sie niemand mehr ab. Es brachte sie niemand mehr nach Hause. Zac war aus ihrem Leben verschwunden und sie war alleine – manchmal drang zu ihr durch, wie sehr er ihr nach dieser langen Beziehung doch fehlte. Die Trauer hielt einige Sekunden, in denen sie den Boden anstarrte „ Es kommt niemand, da ist niemand.“ Bis sie mit einem Mal den Trotz in sich fand. „ Geht dich auch gar nichts an. Du willst mich nicht, kein Thema – dann verpiss dich doch auch einfach. Was soll schon passieren?“ Nele dachte nicht im geringsten an die Gefahr, selbst wenn, sie hätte sich schnellen Schrittes darauf zubewegt und ihn so Anzufauchen war viel schöner, als sich Einsam zu fühlen. „ Scheiß´ Typen.“ Schob sie deswegen hinterher und drehte sich an der Laterne, bis er nur noch ihre Kehrseite sah und ging torkelnd weiter. Die Rebellion in ihr wuchs aber weiter, wie in einem kleinen Kind und Nele zückte den Haustürschlüssel um den Lack der parkenden Wagen zu Beschädigen – sie achtete nicht im geringsten darauf, ob der Besitzer darin saß oder ob sich ein Passant daran störte. Blinde Zerstörung und Chaos standen auf dem Plan, die beste Ablenkung gegen schlechte Laune. Könnte Zac sie sehen, er würde ihr wahrscheinlich Hausarrest geben - wer sich benahm wie ein Kind, mit dem ging man auch so um und dabei war sie doch Erwachsen! Sie Sorgte für sich ganz alleine in ihrer ganz eigenen Wohnung.
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18.10.2015 02:07 |
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Adam Hudson
Unregistered
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RE: CATHOUSE BROTHEL
Um ehrlich zu sein glaubte ich nicht, dass Nele irre war, meiner Meinung nach war sie einfach nur betrunken. Ich konnte ja nicht wissen, dass sie selbst ohne den Einfluss von Alkohol immer wieder völlig neben sich stand und auch nüchtern glücklich singend durch die Straßen laufen würde. Alkohol veränderte Menschen. Wenn das jemand wissen müsste, dann ich, und auch heute noch hatte ich Probleme mit meiner Wut, wenn mal wieder zu viel von diesem Teufelszeug in meinen Körper geflossen war. So wie an diesem Abend auch. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, wie sehr das Desinteresse von Nele mich innerlich aufregte. Und wie nur mehr und mehr die Parallelen zu meiner Tochter deutlich wurden. Oh, wie gut ich mich noch an sie erinnern konnte, während ihrer Pubertät, kurz bevor man sie meinen Händen entrissen hatte. Cat war damals genauso bockig gewesen wie Nele jetzt und nicht nur einmal war ich gewalttätig ihr gegenüber geworden, um mich gegen sie durchsetzen zu können, genau wie damals ballten sich auch jetzt meine Hände zu Fäusten, aber- Nein! Das hier war nicht Cat, ich war nicht der Vater von diesem jungen Mädchen, ich musste keine Verantwortung für sie übernehmen und ich würde nicht noch einmal denselben Fehler begehen, den ich auch bei meiner Tochter begangen hatte. Nein!
Völlig verwirrt wollte ich mich schon wieder von Nele abwenden, wer glaubte ich denn auch zu sein mich so in das Leben einer fremden Frau einzumischen? Doch gerade als ich wütend die Luft aus meinen Lungen stieß drang ein quietschend kratziges Geräusch zu mir durch. Ausgelöst von Neles Schlüssel, den sie über den Lack fremder Autos zog. "Bist du völlig durchgedreht?", schrie ich ihr über den Bürgersteig entgegen, ging schnell auf sie zu, aber bevor ich sie davon abhalten konnte noch mehr Schaden anzurichten, traf sie tatsächlich einen Wagen, in dem noch jemand saß. Ein wütender Mann stieg aus, lief um das Auto herum, schrie Nele an, starrte auf den Kratzer und schrie nur noch mehr. Er wurde so aggressiv, dass ich mich schützend zwischen die beiden stellte, beruhigend meine Handflächen hob und zumindest durch meine eindrucksvolle Größe schonmal erreichte, dass der eher kleine Mann ein wenig ruhiger wurde. Mehrmals entschuldigte ich mich in Neles Namen, schob ihr Verhalten auf den Alkohol und - fuck, keine Ahnung warum ich das tat - zog dann sogar aus meinem Portemonnaie die Visitenkarte einer Kfz-Werkstatt, die ich ihm in die Hand drückte. Die gehörte einem Bekannten von mir und ich sagte dem wütenden Mann zu, dass er den Lackschaden auf meine Kosten ausbessern würde. Er fluchte noch immer vor sich her, als er wieder in seinen Wagen einstieg, aber zumindest drohte er nicht mehr damit die Polizei zu rufen und die Sache war geklärt. Für ihn zumindest. Ich hingegen drehte mich zu Nele um und breitete erwartungsvoll die Arme aus. "Was soll denn das? Was ist denn los mit dir?" Doch mit dieser Konfrontation schien ich bei ihr nicht weiter zu kommen und weil ich sie jetzt erst recht nicht mehr alleine nach Hause gehen lassen konnte, gab ich meinem inneren Instinkt nach und ging auf sie zu. "Komm, ich bring dich nach Hause. Wo wohnst du? Ich glaube du musst deinen Rausch ausschlafen." Ich behielt sie durchgehend im Augenwinkel, während ich auf die Straße spähte, bis ein Taxi kam, das ich mit meiner Hand zu uns herüber winkte.
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19.10.2015 10:08 |
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April Clinton
Unregistered
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RE: CATHOUSE STRIPCLUB
Es war nicht zu Leugnen, dass Aprils Herz noch immer für Kilian schlug. Insbesondere in dieser Nacht am Strand aber auch bei jedem weiteren Treffen. Es war dumm, füreinander da zu sein weil die Gefühle nicht weniger wurden oder abebbten sondern sie wurden nur mehr, hatte sie das Gefühl. Kilian und sie waren nämlich mit einem Mal wieder anders füreinander da, als noch in der Beziehung. Das körperliche spielte keine Rolle sondern wie er sie ansah, wenn sie aus Lahja´s Zimmer kam und ihm zunickte, dass sich seine Tochter langsam öffnete und erholte. Wie er nach ihrem Medikamentenbedarf fragte, so behutsam und einfühlsam, dass sie ihn nicht belügen konnte. Das war ein andere Level und eine andere Ebene. Was Kilian und sie wieder aneinander Prallen ließ, war, als sie durch Lenn wirklich einen Job gefunden hatte. Ohne Vorstellungsgespräch, nur mit dem zeigen eines ihrer Bilder und das sie auch noch blind Unterschrieb. Weil sie ihrem Mann traute. Kilian sagte ihr, wie dumm das sei aber er hatte keine Macht ihr da rein zu Reden. Das ärgerte ihn so, dass er sich nicht immer Beherrschen konnte. Seine Wut zeigte ihr wieder, warum die beiden kein Paar mehr waren und das war wohl verdammt gut so – sie wäre eventuell schwach geworden. Bis sie ihre Chefs das erste Mal sah und ihr alles verging. Nicht, dass Chas oder Chris sie bedrängten – nein, keinesfalls aber sie war sich Sicher, das würde noch kommen. Kilian würde das auch sein und deshalb sagte sie ihm nichts, er hatte doch schon so viele Sorgen und Dinge, die ihm das Herz schwer machten. Was, wenn er danach austickte? Sich in Gefahr brachte? Wieder Drogen oder Alkohol in sein Leben ließ, was seiner Gesundheit schadete? Nein. Das war nun ihr Job und egal, wer da unten saß, sie musste ihn als diesen hinnehmen. Auch wenn Lenn die Gelegenheit und seinen Status hier nutzte, ihr immer wieder Näher zu kommen – bis hin in die Umkleidekabinen. April blieb hart.
Auch heute hatte sie gearbeitet aber es schienen heute alle wichtigeres zu tun zu haben, als ihr das Leben schwer zu machen. Endlich. Was ihr etwas Rückendeckung gab, waren die anderen Frauen, die hier zusammen hielten. Die meisten wenigstens. Sie kannte das von ihrer Ma, falsche Schlagen und welche, die sie anfixen wollten die gab es aber tatsächlich war das Studio recht sauber und die Damen anständig. Selbst die Türsteher waren freundlich und hilfsbereit. Verdammt, wie konnten diese Arschlöcher und Unmenschen so einen Laden schmeißen? Gerade Chris. Auch wenn sie von einigen Frauen wusste, wie gruselig sie ihn ab und an fanden. Heute war dann sie zum ersten Mal die, die Emma alles zeigen sollte – eine neue, junge und überaus hübsche Frau. April konnte sie auf Anhieb gut leiden. Sollte es geben. Eventuell auch weil sie so viel redete, so viel offener war als sie es selber war. Nach der Schicht kam es aber trotzdem von der Blondine, sehr überraschend. „ Sag mal... willst du ein paar Drinks mit mir an der Bar nehmen. Wir bekommen das alles frei und dann... weiter ziehen?“ Hier wollten sie Sicher nicht feiern aber das freie Trinken schonte den Geldbeutel und sie wussten beide, was sie bis eben dafür getan hatten und jetzt mussten sie sich auch nicht mehr anfassen lassen. Das würde der Schrank an der Tür zu verhindern Wissen. Also wieso nicht? Sie wollte nicht heim, nicht zu ihrer Ma aber auch nicht zu Kilian – sie wollte einfach den Kopf ausschalten. Die Verhandlung kam ins rollen, sie bekam noch immer keine Wohnung... alles setzte ihr zu und April hatte das Bedürfnis einfach auszubrechen. Wenigstens einen Abend. Außerdem faszinierte April an Emma eines, sie nahm den Job nicht so schwer und das, obwohl sie verdammt Bodenständig wirkte. Das, obwohl dies hier, nicht ihr Kindheits-Traumberuf zu sein schien. Wie machte sie das?
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25.02.2016 23:50 |
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