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KRANKENHAUS
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: KRANKENHAUS
Jamie war wach – sie hatte auch die Silhouette von Gus bemerkt, den sie aber noch gar nicht als diesen erkannte. Erst durch das Aussprechen ihres Namens. Er war hier? Wo war sie denn? Jamie war total desorientiert und machte sich deshalb selber Panik, als er ihre Hand ergriff, wollte sie seine ganz feste umklammern aber es ging nicht. Bei ihm kam nur ein seichter Druck an, obwohl sie mit allen Mitteln ihre Kraft aufbrachte. Eigentlich wollte sie übereilt Fragen stellen aber als sie die Lippen öffnete, da kam nichts, außer einem überforderten Stöhnen. So musste sie das rasende Herz in ihrer Brust ignorieren und sich mit unwilligen Lauten an das Licht gewöhnen, bis sein Gesicht nicht mehr doppelt vor ihr auftauchte. Bis sie sogar den schlafenden Matt bemerkte. Was ging denn hier vor sich? Überfordert und mit Angst in ihren Augen sah sie Gus dann schließlich an. „ Ich... was ist denn passiert?“ Das Matt und Maddi gekommen waren, Silvester mit Gus, das alles – war in einem Blackout verschwunden, was bei einer Ohnmacht ganz normal war. Jamie konnte das nur nicht ahnen und sie sah sich deswegen weiter in dem Raum um, so gut es ihr gelingen konnte. „ Ist... wir sind im Krankenhaus. Wo ist Madison?“ Langsam kamen die Menschen in den letzten Szenen zurück und eine Person fehlte. In ihren Augen sammelten sich Tränen, weil sie so neben sich stand und zum Schutz zog sie Gus Hand näher an sich heran. „ Gus – ich war... Tod. Fast... Tod. Ich... das war alles so friedlich und so... schön und leicht...“ Bedauerte sie da gerade, diesen Ort verlassen gehabt zu haben? Sie zwang sich zum Stillschweigen, ihr Kopf funktionierte doch nur nicht richtig. „ Ich fühle mich ganz schwach aber... ich habe keine Schmerzen.“ Besann sie sich wenigstens noch auf die Frage, alles, was sie zu Rekonstruieren schaffte.
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13.01.2016 23:07 |
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Gus Evans
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RE: KRANKENHAUS
Das Herz in meiner Brust raste unaufhaltsam schnell, als Jamie müde in meine Augen sah und ihre Finger sich schwach um meine schlossen. Als sie mit rauer, kratziger Stimme zu mir sprach. Unwillkürlich sah ich über die Schulter zu Matt, überlegte ob ich ihn nicht besser wecken sollte, damit er seiner Schwester all diese drängen Fragen beantworten konnte, aber absurderweise hatte ich Angst davor, dass er die Tatsachen verdrehen könnte. Dass er Madison die Schuld gab. Ich kannte ihn ja schließlich noch nicht lange und gut genug, um zu wissen, dass er so etwas niemals tun würde. "Du hast- was getrunken. Erinnerst du dich daran?", antwortete ich deshalb mit gedämpfter Stimme und lehnte mich dabei etwas Jamie entgegen, hielt ihre Hand noch immer mit sanftem Druck in meiner. "Aus Madisons Flasche. Sie hat-- Also, es sieht so aus, als hätte sie die Flüssigkeit mit Drogen gemischt. Crack. Das war- ein Unfall. Sie wollte nicht, dass das passiert." Ich hatte doch im Auto auf der Fahrt hierher gesehen wie sehr sie das emotional mitnahm und wie viele Vorwürfe sie sich selber machte. Und ich hatte auch gesehen, wie sehr sie Jamie liebte und dass sie ihr niemals mutwillig etwas antun würde, sie hatte nicht verdient darunter jetzt zu leiden. "Dein Körper hat das nicht verkraftet, dein Herz ist- zwei Mal stehen geblieben, aber- es wird alles gut. Die Ärzte sagen es wird alles wieder okay." Fest schloss ich auch meine zweite Hand um die Finger von Jamie, doch als ich gerade ansetzen und weiterreden wollte, hörte ich auf einmal wie Matt sich hinter mir bewegte, verschlafen räusperte und dann urplötzlich den Stuhl zurück schob und auf das Bett zu stürzte. "Jamie! Du bist wach!" Um ihm genug Platz zu geben, trat ich einen Schritt zur Seite und ließ dafür auch unwillkürlich die kalten Finger von Jamie wieder los. "Wie lange schon? Wie gehts dir? Wie- wie fühlst du dich?" Sein Blick wechselte einmal zwischen mir und seiner Schwester, aber dann schloss er doch seine Hände um ihre Wangen und lächelte überfordert. So wie seine Finger noch leicht zitterten, schien auch sein Herz unaufhaltsam zu rasen, vor Freude und Erleichterung.
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14.01.2016 21:41 |
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: KRANKENHAUS
Huch! Jamie war doch schon überfordert mit einem Menschen und ihr Bruder Matt zählte gleich für ein paar Menschen auf einmal. Besonders wenn er aufgedreht war und das schien er – wegen ihres Erwachens – zu sein, als er auf das Bett zustürzte. „ Ja... ich bin wach.“ sagte sie erst nur leise, sah wie er ihre Finger mit seinen umschloss. Ja sie war wach aber doch noch gar nicht angekommen und erst Recht nicht, nachdem sie wusste, warum sie hier war. Das ihr Herz wirklich zwei Mal aufgehört hatte zu schlagen. Wegen Drogen. Wegen Drogen von Madison. Madison nahm Drogen? Seid wann? Sie sah in die Augen ihres Bruders und weil die beiden eben eine Familie waren, rang sie sich zu einem Lächeln durch – zu einem Unsicheren und Überforderten. „ Ach, das ist also eine Methode, dich mit einem Mal hellwach zu bekommen...“ Es war kein Geheimnis, wie lange das sonst in Anspruch nehmen konnte. Wenn sie ihn manchmal zur Arbeit in der Kneipe wecken musste – warum auch immer man so ewig schlafen konnte – blieb das eine undankbare Aufgabe. Sie wollte sich aufrichten, dazu fehlte aber die Kraft und noch nahm sie an, es lag daran, dass sie die Beine nicht dazu nutzen konnte, die Bettdecke anzuheben. „ Ich... glaube mir geht es gut, nur schwach – ein bisschen durcheinander...“ Das war kein Wunder. Obwohl sie eben Gus von ihrer Erfahrung berichtet hatte, wollte sie das von Matt eher verschweigen, er wirkte so erleichtert. Es war eh viel wichtiger. „ Wo ist denn Madison? Geht es ihr gut? Seid wann... nimmt sie denn Crack?“ Jamie wie immer, sie sorgte sich immer um andere Menschen zu Erst. Das war nichts neues für die beiden Anwesenden in diesem Raum. Erneut wollte sie sich aufsetzen und scheiterte aber um Hilfe fragen war ja auch noch nie ihr Ding gewesen. „ Ich wollte die Flasche nicht trinken – ich hab... das Essen – da war zu viel Chilli drin und ich hab... einfach in den Kühlschrank gegriffen. Es tut mir so Leid.“ Schon wieder an ihren Grenzen kratzend, sog sie die Luft tief ein und schloss die Augen. Da war er wieder, der schwere Druck auf ihrem Herz und das miese Gefühl, immer alles falsch zu machen. Es war so einfach gewesen, sich von Sorgen zu lösen, warum klappte das in der Welt hier und jetzt nicht?
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14.01.2016 22:35 |
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Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?
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RE: KRANKENHAUS
Mehrfach streichelte ich durch die weichen Haare von Jamie, sah dabei in ihre erschöpften Augen und versuchte meinen Herzschlag und mein Adrenalin wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie war wach, ihr ging es gut und sie konnte sogar schon Witze machen, das war definitiv meine Schwester. Lächelnd nahm ich diesmal ihre Hand in meine und drückte sie fest, so lange, bis sie direkt nach Madison fragte und mir klar wurde, was sie schon alles wusste. Erschrocken sah ich über die Schulter in das Gesicht von Gus, aber ja, na klar, er hatte schon mit ihr gesprochen. Fantastisch. Vielleicht hätte man erstmal einen Arzt rufen sollen, bevor man sie mit den Fakten überhäufte? Mit einem kurzen, kaum merklichen Kopfschütteln ließ ich ihn wissen, was ich von seinem Verhalten hielt und schickte ihn deshalb auch sofort vor die Tür. "Kannst du bitte einer Schwester Bescheid sagen, dass sie wach ist?" Er zögerte zwar kurz, aber dann wandte er sich doch ab und ließ mich mit Jamie in ihrem Zimmer allein. "Das war nicht deine Schuld." Tief sog ich die Luft in meine Lungen, ließ sie langsam wieder entweichen und suchte dabei nach den passenden Worten, um auf die Fragen meiner Schwester zu antworten. "Madison hatte früher schon ein Drogenproblem, mit Crack um genau zu sein. Als wir uns kennen gelernt haben. Durch ihren Gedächtnisverlust ist sie in eine schwierige Zeit in ihrem Leben zurückgeworfen worden, das weißt du ja, aber es war eben auch dieselbe Zeit, in der sie damals schon damit angefangen hat. Ich wusste nicht, dass sie wieder regelmäßig konsumiert, ehrlich. Ich hätte nie zugelassen, dass das Zeug in unser Haus kommt und erst recht nicht in den Kühlschrank, wo es für jeden erreichbar ist. Das war- unverantwortlich. Das hätte sie nicht tun dürfen. Es ist ein bisschen komplizierter und es hat auch nicht nur damit zutun, aber- Madison wird wieder ausziehen. Deshalb ist sie auch nicht hier. Vielleicht- vielleicht hab ich mir doch was vorgemacht." Kopfschüttelnd drückte ich Jamies Hand mit meinen Fingern. Eigentlich wollte ich sie damit doch auch gar nicht belasten, deshalb setzte ich auch lieber wieder ein Lächeln auf meine Lippen und schob ihre Bettdecke ein Stück zur Seite, damit ich mich neben meiner Schwester auf die Matratze setzen konnte. "Mach dir darum keine Gedanken, du musst jetzt erstmal wieder fit werden, okay? Aber- ich soll dir von Madison ausrichten, wie unheimlich Leid ihr das tut. Und dass sie nie wollte, dass das passiert. Sie würde dir niemals absichtlich Schaden zufügen, das weißt du, oder? Das alles hat sie völlig fertig gemacht."
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15.01.2016 11:28 |
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: KRANKENHAUS
Jamie sah Gus nach, dann zu ihrem Bruder. Die Differenzen bekam sie nicht mit, eigentlich wollte sie auch keine Schwester aber abgesehen davon, dass sie für den Protest zu Schwach war und wusste, es war von Nöten. Madison würde ausziehen? „ Sie – ist nicht mehr da, wenn ich nach Hause komme? Sie war nicht mal hier, bis ich aufwache?“ Matt sollte ihr das Ausrichten? Das klang so, als würde sie Madison nie wieder sehen und das versetzte ihr einen Stich. Jamie hatte doch in diesem Jahr schon genug Bezugspersonen verloren und nun noch jemanden? Abgesehen von Gus ständigem auf- und abtauchen? Sie war niemand, der sich Bedauerte aber nun konnte sie gar nicht anders, die Tränen ergriffen einfach die Überhand und sie war so Macht- und Hilflos. „ Nein – nein, das darf doch nicht sein...“ Die Worte überschlugen sich wieder in der Hektik, sie wollte sich wieder aufrichten aber weil sie so müde war, sank sie doch wieder unter den bebenden Ellenbogen zusammen. „ Matt, das darfst du nicht. Wer hilft ihr denn jetzt? Du musst sie wieder holen. Ich habe ihre Sachen genommen, das war falsch.“ Sie fühlte sich so, als habe sie ganz alleine diese Ehe und die aufkeimenden Gefühle sabotiert und sie hatte doch gesehen, wie Glücklich die beiden waren. Als die Schwester dann mit Gus kam, sah, wie die Patientin weinte und schnappend Luft holte, warf sie direkt beide aus dem Zimmer. Jamie hielt Matt noch an seiner Hand fest aber sie schien mal wieder nichts zu sagen zu haben. Konsequent und Streng mahnte die Schwester sogar mit dem Wachdienst – noch immer hatte diese Familie kein gutes Bild auf das Personal geworfen. Drei völlig tätowierte Menschen vor der Tür, die Frau und eventuell Mutter haute einfach ab. Höhepunkt, das junge Ding, mit einer Überdosis Crack im Blut und fast Tod - jetzt schon wieder in ein Familiendrama verwickelt. Zumindest wirkte das so. Die Schwester umgriff schon ihr Handgelenk um den Puls zu fühlen, stellte ihr unwichtige Fragen und wollte ihr auch wieder etwas zu Beruhigung geben. Das achtzehnjährige Mädchen war sonst nicht so, dass ihr etwas zu viel wurde aber sie boykottierte das alles, verlangte so laut es eben ging nach Gus und Matt. Zimperlich war die Schwester nicht und als sie die Bettdecke zurück warf, ihr Standard-Programm durchzog, wurde es noch schlimmer. Ihre Beine waren nicht schwach, sie konnte sie nicht ansteuern. Ihr Hirn erreichte ihre Beine nicht! Die Schwester piepte jemanden an, ein Arzt kam auf das Zimmer zugelaufen, an den beiden wartenden vorbei. Diese Aufregung, dass sie eigentlich über Madison sprechen wollte, ihre Beine waren... lahm – Jamie sah einfach nur Ängstlich und noch immer mit Tränen auf den Wangen zu diesen Menschen auf. Wie gerne sie jetzt einfach ihren Herzschlag abgestellt hätte! Sie wollte auch nicht angefasst werden, sie wehrte sich gegen die Untersuchungen des Arztes, die Schwester hielt sie an der Schulter zurück und faselte Beruhigend auf sie ein, das war ein absolutes Trauerspiel. Jeder der sie kannte, konnte sehen, wie Jamie nun an ihre Belastungsgrenze gekommen war. Wie die Verzweiflung sie laut und stotternd gegen die Situation protestieren ließ und sie immer wieder nach den beiden Menschen verlangte, die sie noch hatte. Was, wenn Gus nun ging? Sie hatte Angst, ihn aus den Augen zu verlieren. Es hatte sie doch gerade erst wieder jemand verlassen.
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15.01.2016 22:09 |
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Matthew Dawson
WHERE IS MY MIND?
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RE: KRANKENHAUS
Ich konnte gar nicht so schnell begreifen, was plötzlich um mich herum geschah. Wie Jamies Augen sich mit Tränen füllten. Wie sie sich selber schon wieder die ganze Schuld an der Situation auflastete. Wie plötzlich eine Schwester in das Krankenzimmer hinein kam und mich gemeinsam mit Gus nach draußen beförderte. Wie kampfhaft Jamie noch versuchte meine Hand bei sich zu halten. Und dann plötzlich der Arzt, der an uns vorbei eilte und hart die Tür wieder ins Schloss fallen ließ. Dass ich immer wieder gedämpft hörte, wie meine Schwester nach mir rief. Das war alles so viel, dass ich meine flache Hand fest über meinem rasenden Herz auf die Brust drückte und immer wieder einen kurzen Blick mit Gus wechselte. So lange, bis ich es nicht mehr aushielt, entschlossen die Klinke nach unten drückte und mir selber Zutritt zu Jamies Zimmer verschaffte, ganz zum Missfallen der Krankenpflegerin. Wie ein wild gewordenes Huhn kam sie schon auf uns zu gerannt, um uns wieder nach draußen zu werfen - trotz meiner Proteste - doch zu unser aller Überraschung schlug sich der Arzt auf unsere Seite. "Ich denke die Angehörigen von Ms Bennett sollten das auch hören." Seine Stimme klang zwar ganz ruhig und friedlich, aber trotzdem stand ich dank seiner Worte beinah vor einem Herzinfarkt. Erschrocken und ängstlich ging ich langsam auf das Bett wieder zu, griff fest nach Jamies Hand und hielt sie zwischen meinen umklammert, während der Arzt für uns alle zusammenfasste, was gerade mit meiner Schwester geschah. Anfangs viel zu medizinisch, mit zu vielen Fachwörtern, die keiner verstand, aber danach erklärte er seine Worte noch einmal für uns nachvollziehbar.
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17.01.2016 20:18 |
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: KRANKENHAUS
Als die Schwester schon auf dem Weg war, Matt wieder aus dem Zimmer zu verbannen, hätte sie ihr am liebsten etwas an den Kopf geschmissen – und das war ganz Gewiss nicht ihre Art aber sie brauchte ihn jetzt. Als er neben ihr in Reichweite stand, umklammerte sie deswegen auch fest seinen Unterarm, weil sie diesen im Bett liegend zu fassen bekam und ließ Matt auch deutlich merken, wie sehr sie gerade auf seine Nähe angewiesen war. Noch immer schluchzte sie leise, alle sahen gebannt den Arzt an, als er davon Sprach, was mit ihr passiert war. Er fragte, wie lange der erste Herzstillstand angehalten hatte, welche Maßnahmen ergriffen worden waren und nickte auch, als von Madisons erster Hilfe die Rede war. Ohne die, wäre Jamie wohl nicht mehr am Leben. Trotzdem fasste er auch Verständlich zusammen, ihr Hirn hatte durch den Sauerstoffmangel – es gab in Matt´s Küche nun mal kein Beatmungsgerät wie im Krankenwagen - womöglich Schäden davon getragen, neurologische. Sie konnten froh sein, dass sie kein kompletter Pflegefall geworden war. Es könnten auch noch weitere Schäden erst nach und nach Bemerkt werden, wie zum Beispiel etwas schneller zu vergessen. Er wollte diesem jungen Mädchen und den Angehörigen nicht alle Hoffnung nehmen und zugleich nicht falsche wecken, also Sprach er auch davon, dass sie gerade erst wach geworden war. Das diese Lähmung auch gut nur temporär Anhalten könnte. Am nächsten Morgen würden sie ihre Reflexe testen müssen, sie Untersuchen, einen kompletten Check durchführen aber nun war Ruhe vorerst das Wichtigste! Eindringlich sah der Arzt in die Runde, ob das nun alle Verstanden hatten. Jamie war schon wieder ganz weit weg, in sich gekehrt und als es hieße, sie könnten sich gleich zeigen lassen, wo man Rollstühle finden konnte, für die nächsten Tage, begann sie einfach nur ihr Gesicht hinter Matt´s Oberteil zu verbergen, bitterlich zu weinen und hielt mit der zitternden Faust den Stoff seines Shirts umklammert. Das durfte doch nicht sein! Sie konnte kein bisschen Hoffnung in sich ausfindig machen.
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17.01.2016 21:32 |
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Matthew Dawson
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RE: KRANKENHAUS
Anfangs konnte ich kaum glauben, was der Arzt dort behauptete. Wie konnte es sein, dass nach einer Drogenüberdosis die Beine meiner Schwester nicht mehr funktionierten? Das stand doch überhaupt nicht in Zusammenhang, verdammt! Zumindest nicht für so einen Laien wie mich. Aber als er dann erwähnte, dass diese Lähmung auch temporär sein konnte und dass Jamie im Laufe der nächsten Tage vielleicht doch das Gefühl in ihren Beinen wiederfand, klammerte ich mich so sehr an diese Vorstellung wie meine Schwester sich auch an mein Oberteil klammerte. Wie immer griff ich nach dem einzig positiven Ausgang aus der Situation und hielt optimistisch daran fest, so lange, bis man mir das Gegenteil bewies. "Das wird schon wieder", war deshalb auch das Erste, was ich leise flüsterte, als sie ihr Gesicht in meinem Hemd vergrub und erneut anfing zu weinen. "Komm schon, Kleines. Der Arzt hat doch gesagt, dass sich das wieder ändern kann, hm? Mach dir doch noch nicht so viele Gedanken, solange wir noch gar nichts wissen." Immer wieder streichelte ich beruhigend über ihren Rücken und nickte dem Arzt auch dankbar zu, als er uns zwar strenge Ruhe verordnete, aber wenigstens keinen von uns vor die Tür verbannte. "Bis dahin solltest du die Situation lieber ausnutzen. Du hast jetzt die einmalige Chance, dass Gus und ich dich überall hin kutschieren, wo du hin willst." Wie immer probierte ich mit semi-lustigen Scherzen und einem schiefen Lächeln auf meinen Lippen meine kleine Schwester wieder aufzubauen, schloss diesmal aber auch fest meine Arme um Jamies Schultern und gab ihr damit den Halt und die Unterstützung, die sie jetzt sicher viel eher braute, als dumme Witze. "Wir sind sowas wie deine Diener. Alles, was du willst, werden wir dir erfüllen. Also- womit können wir dir eine Freude machen? Eis? Heiße Schokolade? Willst du an die frische Luft? Irgendetwas?"
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18.01.2016 20:57 |
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Jamie Bennett
EVERYBODYS DARLING.
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RE: KRANKENHAUS
Jamie schätzte Matt für seinen Humor sehr und sie ließ sich auch gerne davon Aufmuntern aber dieses Mal wollte das nicht klappen. Das Mädchen war wegen allem Verzweifelt und nicht nur, was sich in den letzten Stunden zugetragen hatte sondern es war alles der letzten Wochen, was ihr das Herz zu schwer machte als ein Lächeln oder ein positives Wort fallen zu lassen. Es dauerte sogar seine Zeit, bis sie Überhaupt zur Ruhe kam und ihre Stimme wiederfinden konnte – längst hatten der Arzt und die Schwester das Zimmer wieder verlassen. Sie rieb sich die roten Wangen, verkroch sich im Schutz des Bettzeuges und immer wieder war das Schluchzen so extrem, dass ihr Brustkorb unter der Decke sich schwer hob und senkte. „ Ich will nichts...“ brachte sie mit gebrochener Stimme hervor. Matt schien das aber so nicht stehen lassen zu wollen, eventuell wollte er sich auch nur selber Beschäftigen und trieb Süßigkeiten auf, meldete Telefon und Fernsehen auf dem Zimmer an und brachte auch den Rollstuhl mit. In der Zeit sah Jamie immer wieder Unsicher zu Gus, das Verhältnis war Merkwürdig. Wie er es in der Küche angesprochen hatte und sie selbst hatte auch im Hinterkopf, dass sie sich Sorgen gemacht hatte, dass er sie wegen Nate nicht so behandelte wie früher und die Hand von ihrer Wange zurück gezogen hatte. Das es ihre Schuld war, dass sie die Distanz hier geschaffen hatte. Vielleicht war ihm das klar geworden und er wäre Morgen wieder auf und davon. Deswegen überwand sie sich irgendwann, streckte die Hand nach ihm aus um ihm zu Signalisieren, er sollte zu ihr kommen. „ Das tut mir alles... so Leid.“ sagte sie leise und sie meinte auch damit nicht nur der vergeigte Abend, sondern auch Madisons Auszug, wie Distanziert sie ihn behandelt hatte, einfach alles. „ Sagst du Matt nichts von dem, was ich dir eben gesagt hatte?“ Sie meinte diese Erfahrung von der sie Gesprochen hatte und die sie nicht los lassen konnte. Wie befreit sie gewesen war. Wie schon lange nicht mehr, klammerte sie sich an ihn, an seinen Arm und wollte gar nicht Reden sondern einfach, dass er bei ihr war. Irgendwann wurde sie von der Müdigkeit so überrannt, dass sie begann weg zu nicken. Die beiden hatten davon Gesprochen, morgen zu kommen, wegen ihrer Untersuchungen und sie zu Begleiten – Jamie hatte noch gesagt, sie müssten das nicht tun aber als sie Stunden später alleine in dem Zimmer erwachte, traf sie die Einsamkeit unfassbar hart. Es war schon eher in den Morgenstunden aber die Sonne noch nicht aufgegangen. Sie schob die Decke weg, versuchte ihre Beine zu Bewegen. Sie kniff hinein aber da war nichts, da wurden keine Signale an ihren Kopf gesendet, dass das weh tat. Nichts würde wieder gut werden, gar nichts. Ihr Leben wäre ab hier nur noch unerträglicher, niemals Arbeiten. Nichts tun, ohne Hilfe. Vielleicht würde auch das Jugendamt kommen und sie von Matt holen, wegen dem Crack Vorfall. Madison war weg und sie war Schuld. Die halbe Schule hatte sie Nackt gesehen – ach was, die ganze und Gus und sie würden nie wieder so zusammen sein, wie vor den ganzen Geschehnissen. Er würde gehen, sobald er sah, wie Sinnlos das mit ihr war. Eigentlich war das nicht ihr festes Vorhaben, sie wollte nur den Strudel der Gedanken aufhalten und als sie sich Mühsam aufrichtete, von den Schläuchen befreite und in den Rollstuhl setze, wollte sie nur raus, Luft Atmen. Sich befreien. Jamie legte eine Decke über ihre Beine, in der Klinik war es ganz ruhig und nur die Nachtschwestern saßen in dem erleuchteten Raum. Es bemerkte sie niemand, als sie den Aufzugknopf drückte und nach unten fuhr. Als sie in den Park rollte. Schon längst hatte sie begriffen, vor den negativen Empfindungen konnte sie nicht fliehen und Tränen rannen über ihre Wangen. Immer wieder erinnerte sie sich, wie einfach es sein konnte, man musste nur seinen Körper hinter sich lassen. In ihrem Kopf festigte sich das Bild, ohne sie seien auch alle anderen besser dran. Eventuell würden Matt und Maddi wieder zusammen kommen. Gus könnte weiter reisen. An einem See beugte sie sich vor, um sich im Spiegelbild anzusehen und um über sich selber den Kopf zu schütteln. Ihre Eltern hatten sie auch einfach vergessen. Weihnachten hatte man das doch gesehen. Dann wäre das für alle anderen doch auch machbar. Sie war Müde, durch den Wind und das war es wohl, was sie letzten Endes dazu motivierte, sich mit den Händen abzustützen und ihren Körper in das Wasser zu heben. Es gab einen kurzen Moment, in dem das Wasser aufgewühlt war und im in der stillen Dunkelheit Geräusche zu hören waren aber danach lag es wieder schwarz im Dunklen. Jamie wusste, sie würde erst Panik haben – die Luft anhalten, Menschen konnten sich selber nicht Ertränken und sie verließ sich nur auf das Versagen ihrer Beine. Bald würde alles wieder ganz einfach werden!
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18.01.2016 22:10 |
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!
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RE: KRANKENHAUS
Am gestrigen Abend hatte ich gar nicht recht mit Jamies plötzlicher Nähe umgehen können. Wie sie sich auf einmal an meinen Arm klammerte und sich so entschuldigte, als redete sie nicht nur über Madisons Crack-Getränk, sondern über viel mehr als das. Wie sie mit meiner Hand in ihrer immer wieder kurz eingeschlafen war. Was war das auf einmal und warum hielt sie sich so fest an mir, nachdem sie mir über einen langen Zeitraum immer wieder das Gefühl gegeben hatte, dass sie keine Zukunft für uns sah? Erst einige Stunden später, als ich noch immer mit geöffneten Augen in den frühen Morgenstunden bei Matt auf dem Sofa lag und gegen die Zimmerdecke starrte, glaubte ich zu verstehen. Sie brauchte mich. Vielleicht wollte sie mich nicht unbedingt, vielleicht wehrte sich ihr Kopf immer noch, nachdem ich sie nicht nur einmal verletzt hatte, aber sie wollte mich. Und das wurde in so schwachen Momenten wie diesen ganz deutlich, denn nach dem Vorfall mit diesem Nate hatte ich das auch gemerkt. Da war noch nicht alles verloren, im Gegenteil sogar, ich musste nur eine Möglichkeit finden auch ihren Kopf auf meine Seite zu ziehen! Und was gab es Besseres, als genau das Date zu wiederholen, das uns schon einmal zueinander geführt hatte?
Urplötzlich saß ich kerzengerade auf dem Sofa, sprang eilig auf und zog mir meine zerrissene Jeans sowie meinen Pullover und auch meine Schuhe wieder an. Ich würde mit Jamie auf das Krankenhausdach gehen, natürlich, und dann wäre endlich alles wieder gut! Das wäre die perfekte Möglichkeit ihr zu zeigen, dass ich für sie da war, auch wenn es zwischendurch mal schwierig wurde. Euphorisch lief ich nach draußen und von dort auf direktem Weg in Richtung des Krankenhauses. Etwa eine halbe Stunde joggte ich durch die Stadtviertel, schleuste mich dort angekommen dann heimlich hinein und machte mich auf die Suche nach Jamies Raum, aber als ich die Tür öffnete musste ich verwirrt feststellen, dass ihr Bett leer war. Mitten in der Nacht. Es brannte auch kein Licht im Badezimmer und beim genaueren Betrachten sah ich auch, dass der Rollstuhl fehlte, den Matt ihr besorgt hatte. "Jamie?", fragte ich unsicher, in den leeren Raum hinein, aber drehte mich dann schon wieder um und lief aufgeregt zum Aufenthaltsraum der Krankenschwestern. Auf meine Frage zu ihrer Patientin, sahen sie mich nur ebenfalls verwirrt an, standen aber alle auf, um sich zu vergewissern, dass Jamie tatsächlich fehlte. "Sie muss irgendwo hier sein" oder "Weit kommt sie mit dem Rollstuhl nicht, keine Sorge" musste ich mir anhören, aber während sich die Frauen und auch ein junger, männlicher Pfleger auf die Suche begaben, drehte ich mich sofort wieder um. Wenn ich Jamie wäre, dann würde ich mich doch nicht im Krankenhaus verstecken oder mich durch die kahlen, sterilen Flure bewegen. An ihrer Stelle würde ich nach draußen gehen, vielleicht wollte sie Madison suchen oder auch einfach nur frische Luft schnappen, weil sie nicht schlafen konnte. Keine Ahnung. Scheiße.
Draußen angekommen sah ich als Erstes nach oben, zum Krankenhausdach, in stiller Hoffnung, dass sie sich ebenfalls an unser erstes Date erinnerte und bloß in diesen Erinnerungen schwelgen wollte, aber nichts. Von hier aus konnte ich sie nicht erkennen, also blieb mir nichts anderes übrig, als einfach loszulaufen und nach ihr zu suchen. Der angrenzende Park, der sogar zum Krankenhauskomplex dazu gehörte, war mein erstes Ziel. Wenn sie einfach nur nachdenken wollte, dann wäre sie vermutlich dort, das war doch naheliegend. Aufmerksam lief ich über die gepflasterten Wege, sah immer wieder nach rechts und links, suchte in der Dunkelheit nach ihr, bis ich dann auf einmal etwas hörte, das so klang wie klatschendes Wasser. Erschrocken drehte ich mich um, folgte dem Geräusch, so lange, bis ich in der Dunkelheit etwas erkennen konnte, das mir auf einmal den Atem nahm: Ein leerer Rollstuhl, direkt neben dem See. Ruhig müsste das Wasser eigentlich auf der Erde liegen, mitten in der Nacht, aber das tat es nicht. Wellen schwappten ans Ufer, da war Bewegung, aber- sie würde doch nicht-?! Das konnte doch nicht-?! Ich hatte diesen Gedanken noch gar nicht recht fassen können, als ich schon auf das Wasser zu rannte und ohne Nachzudenken hinein sprang. Ich konnte nicht schwimmen, ich hatte nie jemanden gehabt, der mir das Schwimmen beibrachte, aber selbst das rückte in diesem Moment in den Hintergrund. Wie ein Hund strampelte ich im See, versuchte nach dem Körper von Jamie zu greifen, aber stellte dabei schnell fest, dass ich selber gar nicht die Kraft dazu hatte. Dass urplötzlich auch mein Körper in den Überlebensmodus sprang, weil ich keine Ahnung hatte, wie ich mich über Wasser halten konnte. Panik machte sich breit, ich schluckte immer mehr Flüssigkeit und zu allem Überfluss sogen sich auch noch meine Kleidungsstücke voll mit Wasser und versuchten immer penetranter mich nach unten zu drücken. Scheiße!
AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS
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19.01.2016 22:13 |
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