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JUGENDZENTRUM
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Admiss
EFFI & ANNE
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JUGENDZENTRUM
... Treffpunkt für Jugendliche in Compton.
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05.07.2015 20:50 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: JUGENDZENTRUM
Lahja hatte an dem Abend mit Kilian zusammen die Kneipe gemacht, so lange, bis sie einfach von dem Tag und der Ereignissen erledigt und erschöpft war. Das Hotel war schon für diese Nacht gezahlt, morgen würde sie aber mit den Habseeligkeiten, die sie noch hatte zu Kilian kommen und wieder bei ihrem Vater daheim einziehen. Weil an dem Tag so vieles passiert war, ließ sie es sich nicht nehmen, Noah ein kurzes Update zu schicken – immerhin hatte er sie regelmäßig im Gefängnis besucht. Die beiden hatten nur noch nicht darüber gesprochen, wie und wann sie sich danach wieder sehen wollten, denn Lahja räumte sich erst etwas Zeit ein, in der Freiheit wieder zurecht zu kommen und ihr Leben halbwegs zu Ordnen. Während sie mit ihrem Vater arbeitete, sah sie ihn immer wieder von der Seite an, als könnte sie nicht fassen, dass sie sechs Monate einfach weg gewesen war. Ihre Emotionen waren durcheinander gewühlt und auch als sie in ihrem alten Zimmer war, fühlte sich das alles noch so unwirkich an. Was machte sie nun mit ihrer Zeit? Wohin mit sich? Sie sprach mit Kilian darüber, dass sie etwas ratlos war aber auch er könnte ihr dabei nicht helfen. Also nahm sie sich die Dinge vor, die noch zu ihrer Bewährung gehörten. Sich melden, einen Bewährungshelfer kontaktieren, die Termine ausmachen. Einen Therapie Platz suchen, denn sie war noch lange nicht am Ende, wenn man nach der Gefängnispsychologin ging und sie wollte es zumindest versuchen. Die Wartezeiten waren ewig und sie hoffte, sie würde einfach so lange zurecht kommen. Sie würde das durchhalten und Anwenden können, was sie schon gelernt hatte. Zum einen musste sie an dem Gewaltproblem weiter arbeiten zum anderen auch weiter aufarbeiten, was in ihrem Leben alles drunter und drüber gelaufen war. Trotzdem, das waren alles Dinge, die mit ein paar anrufen erleidgt waren und da saß sie nun. Zu viel Zeit, zu wenig Aufgaben. Wenn sie das Geld vom Erbe nun nicht mehr nutzen könnte, um sich ein faules Leben unter Drogen zu machen, müsste sie sich einen Job suchen. Aber erstmal galt es einen Teil davon sinnvoll anzulegen und so suchte sie das Jugendzentrum in Compton auf, um dort mit dem Leiter über ihren Einfall zu reden. Er freute sich natürlich über die Unterstützung und in dem Gesprächsverlauf, als Lahja ihm ihre Beweggründe mitgeteilt hatte, bot er ihr an, an der Theke ab und zu auszuhelfen. Sie hätten ohnehin immer zu wenig Freiwillige. Lahja würde in einen weiteren Berufszweig schnuppern, obwohl sie bezweifelte, dass ihr die soziale Arbeit lag. Alles war aber besser, als nach dem Gefängnis nicht zu Wissen, was sie tun sollte und deswegen nahm sie auch das Angebot an. Das Team war nett und überschaubar, bisher war sie noch keinen alten Gesichtern über den Weg gelaufen und ihr Leben pendelte sich irgendwo ein. Sie hatte Matt besucht, auch mit ihm aufgearbeitet, was sie verpasst hatte und Rede und Antwort stehen müssen, was sie getan hatte. Kilian sollte Recht behalten, dass er sich aber in erster Linie freute, sie wieder zu sehen. Auch mit Madison schloss sie Freiden, wenn Lahja auch unglaublich schwer verzeihen konnte, das musste sie auch lernen. Außerdem war Madison doch nun ein Teil der Familie, irgendwie. Einen Tag traf sich Lahja auch mit April, was unglaublich komisch war aber die beiden kamen Zurecht, wenn man das so nennen durfte. Sie wollten sich wiedersehen, es tat Lahja gut, über ihre Ma erzählen zu können aber es war auch komisch, sich April als die neue Frau an der Seite ihres Vaters vorzustellen. Immerhin sollte sie sie dann auch daheim manchmal sehen, mit Kilian zusammen – sie bat die beiden einfach am Anfang etwas Rücksicht zu nehmen, bis sie sich gewöhnt hatte und nicht irgendwann turtelnd durch den Flur zu laufen. Sie bat die beiden sich vorerst nur bei April zu treffen, um Lahja die Chance zu geben, die Schwester ihrer Mutter als auch diese kennen zu lernen. Es war auch komisch zu Wissen, das April im Bilde war, was sie alles vebrochen hatte, das sie im Gefängnis war. Die kleine scheute sich noch etwas davor, das zu sagen. Sie hatte Angst, die Menschen sahen sie dann mit anderen Augen. Auf der Arbeit in dem Jugendzentrum und auch in der Rockkneipe, in der sie an der Bar und bei der Musik aushalf, sagte sie nichts darüber. Außer den Vorgesetzen. Bald wäre es an der Zeit Noah wieder zu sehen, sie wollte sich die Tage bei ihm melden aber gerade stand sie hinter der Theke und richtete den Blick auf die Tür, als drei neue Leute den Raum betraten. Ihre Schicht hatte sie mit Zac zusammen, die beiden hatten zumindest schon mal den selben Musikgeschmack und Smalltalk hielten die beiden auch gelegentlich. Für sie war es nur auch schwer, neue Menschen kennen zu lernen. Das war es für Lahja schon immer und außerdem hatten sie die sechs Monate vielleicht doch verändert, die Menschen, die ihr Vertraut waren, die wussten mit ihr umzugehen aber sie hatte Sorge um den ersten Konflikt mit jemand anderes, den sie nicht kommen sehen würde. Leider tat sie das gerade auch viel zu spät, die drei Leute, die den Laden betraten waren Bekannte von früher. Von der Schule. Gerade als sie Zac sagen wollte, sie würde etwas im Lager erledigen, um dieser Konfrontation zu entfliehen, hörte sie aber jemanden ihren Namen sagen. Na, ist die Knastbraut auch wieder da. angespannt strich sich Lahja durch die Haare, darauf bedacht, sich nicht provozieren zu lassen. Zu Lächeln und einfach nicht hin zu hören. Aber die drei machten sich einen Spaß daraus, stichelten sie weiter und amüsierten sich. Schlägertussi, Assoziale und was noch die Lippen der anderen verließ, dass sorgte zwar dafür, dass ihr Herz schneller in der Brust pochte aber das war es nicht, was Lahja aus dem Konzept brachte. Als einer der dreien sie aber als Mörderin bezeichnete, weil sich solche Sachen so gerne aufbauschten, konnte sie nicht mehr und auch wenn diese Idioten ihr selbstgefälliges Ziel erreicht hatten, die Kleine war das erste mal seid der Therapie wieder richtig verzweifelt. Das altbekannte Gefühl war wieder in ihr, das rauschen in ihren Ohren, der leicht schwammige Blick und sie musste hier raus. Hier weg. Sie würde nicht wieder auf einen Menschen los gehen. Nein! Sie drückte die Hände auf die Ohren, öffnete mit dem Ellenbogen die Tür nach hinten und in der kleinen Küche im hinteren bereich, brach es aus ihr heraus. Sie war keine Mörderin! Aber die Bilder von der Verhandlung, von dem Abend, irgendwie kam alles auf einmal wieder hoch. An manchen Tagen passierte das einfach so aber gerade gepaart mit den Kommentaren wurde Lahja dadurch wieder zu einer Explosiven Zeitbombe. So sehr sie versuchte zu Atmen, runter zu zählen, etwas mit ihren Fingern zu umklammern, irgendwann traf die Faust den Fliesenspiegel in der Küche. Sie hatte wieder zugeschlagen, wenn auch nur gegen etwas Materielles aber... es war ihr erster Schlag mit einer Faust, den sie nicht unter kontrolle hatte. Der nicht beim Sport war sondern einfach so. Dabei blieb es nicht, sie merkte gar nicht, wie ihre Knöchel aufplatzten, der Rausch, der so lange unterdrückt gewesen war. Das Gefühl. Das kam allem Anschein nach doppelt wieder, wenn so lange unter verschluss blieb. Dazu kam, sie hatte das Gefühl, wenn sie aufhören würde, würde sie daran zerbrechen. Sie wollte das doch nicht wieder tun. Das sollte die Vergangeheit sein. Lahja wusste jetzt schon, sie müsste so schnell es ging mit jemandem Reden. Ihr Vater, Noah, irgendwer... der eine Ahnung hatte, was dieser Ausraster in der Küche für sie bedeutete.
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05.07.2015 20:51 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Die neue freiwillige Aushilfskraft - Lahja hieß sie - und ich hatten uns eigentlich von Anfang an ganz gut miteinander verstanden, in unserem Musikgeschmack schnell ein ähnliches Interesse gefunden und damit auch etwas, worüber wir reden konnten, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie noch ein wenig Zeit brauchte, um wirklich aufzutauen. Ich schob es auf den neuen Job, die neue Umgebung und die vielen neuen Leute, die sich untereinander alle schon kannten, dass sie sich immer mal wieder nachdenklich zurückzog, aber das war nicht alles. Ihr Blick wirkte manchmal so hart und abgeklärt, so als hätte sie in ihrem jungen Alter schon viel erlebt und viel gesehen, aber nach drei gemeinsamen Arbeitsschichten wollte ich ihr definitiv noch nicht zu nahe treten und sie danach fragen. Abgesehen davon hatte ich auch genug andere Dinge, die momentan meine Zeit in Anspruch nahmen, ganz vorneweg beschäftigte ich mich gerade damit, dass ich neues Equipment für mein Box- und Selbstverteidigungstraining hier im Jugendzentrum bestellen durfte. Irgendjemand hatte eine große Summe Geld gespendet, um den ziellosen Jugendlichen in dieser Einrichtung neue Perspektiven zu geben, und ein Teil davon floss auch in das sportliche Angebot. Dieses kostenlose Training bot ich jetzt schon ein knappes Jahr lang an und bekam dafür auch nur gute Resonanzen, deswegen hatte der Leiter des Jugendzentrums mir einen bestimmten Betrag zugesprochen, den ich für neue Utensilien nutzen durfte, und genau das nahm auch heute wieder meinen Kopf in Anspruch. Die Liste an Dingen, die wichtig wären, hatte ich eben kurz vor meiner Schicht eingereicht und wartete jetzt nur noch auf die Bestätigung.
Daher merkte ich anfangs auch gar nicht, wie sich die Stimmung im Raum verspannte, als drei Jugendliche hinein kamen, denen Lahja nicht unbekannt war. Erst, als immer wieder doofe Kommentare und daraufhin lautes Gelächter ertönte, sah ich von dem Waschbecken auf, in dem ich gerade ein paar Gläser durchspülte und wechselte mit dem Blick zwischen der neuen Aushilfe und den drei jungen Personen, die ich schon mehrmals hier gesehen hatte. Lahjas Blick wirkte mit einem Mal noch härter als üblich, ihre Muskeln verspannt, aber das war auch kein Wunder, wenn man solche Beleidigungen über sich ergehen lassen musste. Viel eher wunderte es mich, dass sie überhaupt nicht darauf reagierte, nicht darauf konterte, sondern diese Erniedrigung lieber regungslos über sich ergehen ließ. Zumindest so lange, bis jemand sie als Mörderin betitelte und ich deutlich sehen konnte, wie dabei etwas in ihr brach. Doch noch ehe ich mich in den Konflikt einmischen konnte - ganz einfach aus dem Grund, dass ich selber ebenfalls von dieser Beleidigung überfordert war, weil ich nicht einschätzen konnte, ob das tatsächlich der Wahrheit entsprach - verschwand sie in der Küche. Unsicher verfolgte ich sie mit meinem Blick, sah daraufhin noch einmal zu den drei Jugendlichen, die in schallendes Gelächter ausbrachen, doch statt mich mit ihnen auseinander zu setzen, zog ich lieber meine Hände aus dem Spülbecken und verschwand ebenfalls hinter der Tür, durch die Lahja soeben geflohen war. Eigentlich erwartete ich, dass ich sie dahinter in Tränen aufgelöst vorfinden würde, aber mir bot sich ein völlig anderes, unerwartetes Bild. Sie stand am Rande der Küche, die Muskeln im Körper zum Bersten gespannt, und schlug immer wieder mit der Faust auf die harten Fliesen ein. Rotes, schmieriges Blut sammelte sich schon dort an der Wand, von der aufgeplatzten Haut über ihren Fingern und Knöcheln, aber dennoch traf ihre Faust immer wieder die harte Oberfläche, ohne einmal mit der Wimper zu zucken. "Lahja!", versuchte ich sie zu unterbrechen, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, aber sie schien so im Rausch ihrer Wut, dass sie meine Stimme gar nicht hörte. Sie bemerkte mich erst, als ich auf sie zuging, nach ihren Handgelenken griff und mich - sobald ich sie in meiner Gewalt hatte - zwischen sie und die Wand stellte. "Scheiße, ist alles okay bei dir? Was soll das? Was ist passiert?"
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06.07.2015 00:03 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: JUGENDZENTRUM
Lahja war es mal wieder gelungen, das Leben um sich herum mit einem mal komplett zu vergessen und sich in ihrer Wut einfach abzukapseln. Sie hatte sich gar keine Gedanken gemacht, wo sie war, dass sie hier eigentlich arbeitete und auch nicht darüber, dass ihr vielleicht jemand hätte Folgen können. Diese Konfrontation mit ihrer Vergangenheit, warum war sie darauf nicht vorbereitet gewesen? Was hätte sie denn tun sollen? Der Aufenthalt im Gefängnis saß noch so tief, diese sechs Monate waren doch noch nicht verarbeitet – hatte sie sich zu viel Zugetraut? Aber was sollte sie denn tun? In der Wohnung sitzen und da genauso eingesperrt sein, wie sie es so lange schon gewesen war? Doch in ihrem Kopf war gar kein Platz für Gedanken, ihr Körper stand unter absoluter Anspannung. In dem Stadium ihrer Wut aus Verzweiflung bekam sie weder den Schmerz mit, noch, dass jemand den Raum betrat sondern fixierte lediglich mit einem harten Blick die Wand vor sich. Wenigstens war es kein Mensch, zumindest hatte sie es geschafft, aus dieser Situation mit den alten, falschen Freunden zu fliehen. Erst als jemand dazwischen ging, wurde es für sie brenzlich. Zac wusste das nicht, er kannte sie ja kaum aber Lahja in diesem Moment anzufassen war verdammt Gefählich. Man unterschätzte immer wieder ihre Stärke und auch, wie die Wut sie noch mehr aus ihr herausholte und als ihr Arbeitskollege ihre Hände in seine nahm, war sie schon im inbegriff sich los zu reißen und auf ihn los zu gehen. Bis sie in sein Gesicht sah, bis sie sich darüber im klaren wurde, sie wäre fast schon wieder auf einen anderen Menschen losgegangen und geschockt zog sie sich von ihm zurück – die Hände nach oben haltend, als wollte sie sich selber zeigen, sie habe es geschafft aus der Wut zu entkommen. Das von nun an nichts mehr passieren würde. „ Es... tut mir Leid.“ brachte sie hervor, sah ihn dabei mit großen und noch immer schockierten Augen betrachtete. Jetzt erst fiel ihr das Blut an der Wand auf, ihre aufgeplatzten Fingerknöchel und Verzweiflung machte sich in ihr breit. Wie sollte sie das denn Kilian erklären? Ihrer Bewährungshilfe? War ihr Weg eigentlich schon klar, wieder ins Gefängnis zurück. Ihr Kiefer presste sich fest zusammen, sie ignorierte die Fragen von Zac noch, weil sie innerlich damit zu kämpfen hatte, sich zu beruhigen. Die Aggression auf sich, diese Menschen da draußen und die Situation in Ordnung zu bringen. Wengstens schaffte sie es eilig, ein Tuch zu befeuchten um als erstes die Wand zu reinigen, erst nachdem das im Müll verschwunden war, ließ sie kühles Wasser über die lädierten Knöchel laufen. Sie wollte ihm aber auch nicht Antworten, sie wollte nicht noch mehr Menschen wissen lassen, was sie getan hatte verdammt. War das eben nicht schlimm genug gewesen, wie die Leute von früher sie nun sahen? Sie vermied den Blick in seine Augen deshalb und hob die Schultern „ Das waren... nur alte Bekannte von der Schule.“ sagte sie schließlich „ Nichts weiter. Sagst... du das unserem Chef?“ mit dem hatte sie über ihren Aufenthalt im Gefängnis und ihren Problemen reden müssen, dann würde er sie sicher wieder vor die Tür setzen. Aber war sie vielleicht hier nicht nur eine Gefahr? Müsste sie selber so Verantwortungsvoll sein, zu gehen? Nach der Wut kam darüber nun die Verzweiflung, dieses Gefühl, gerade auf ganzer Ebene versagt zu haben.
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06.07.2015 05:34 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Das, was sich in Lahjas Augen spiegelte, war mir nur allzu bekannt. Dieser Rausch der Wut, wenn man alles um sich herum vergaß und die Kontrolle über sich selber verlor. Wenn man taub war für das, was um einen herum geschah, und nur darauf fixiert diese Aggressionen in sich selber heraus zu lassen. Ich sah das in ihrem Blick, in ihrer Körperspannung. Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ich ihren Namen sagte. Erst, als ich mich mitten in das Blickfeld von Lahja stellte und nach ihren Händen griff, um sie davor zu bewahren sich selber noch mehr zu verletzen, schien sie mich zu bemerken. Doch gleichzeitig steckte sie auch so tief drin, dass das, was sie sah, nicht schnell genug zu ihrem Kopf und von dort aus weiter in ihre Glieder transportiert werden konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, sie würde ausholen und - anstelle der Wand - mir ihre Faust ins Gesicht schlagen, aber davor konnte sie sich selber so gerade noch bewahren. Stattdessen hob sie abwehrend ihre Handflächen in die Luft und trat einen Schritt zurück, die Wut in ihrem Blick hatte sich in einen geschockten Ausdruck gewandelt, den ich genauso erwiderte. Weil ich selber noch nicht fassen konnte, was ich gerade gesehen hatte. Auf mich wirkte Lahja bis jetzt so zurückhaltend und ruhig, ein wenig schüchtern und in sich gekehrt. Das hier zeigte eine ganz andere Seite und während ich beobachtete wie sie zum Waschbecken ging, ein Tuch befeuchtete und damit sofort das rote Blut von der Wand entfernte, kamen mir die Beleidigungen der Jugendlichen wieder in den Sinn. Knastbraut, Schlägertussi, Mörderin. Noch vor wenigen Minuten hätte ich das niemals in der zierlichen jungen Frau vermutet, aber jetzt? Unsicher beobachtete ich Lahja von der Seite, während es so aussah, als würde sie meinem Blick durchgängig ausweichen. "Keine Ahnung. Glaubst du ich müsste das unserem Chef sagen? Kann es passieren, dass das eine Person trifft und nicht nur die Wand?", fragte ich mit fester Stimme, ein wenig herausfordernd sogar. Ich hatte doch vor wenigen Sekunden noch selber gesehen, wie sie sich nur noch so gerade davor bewahren konnte auf mich einzuschlagen. So etwas konnte in einem Jugendzentrum nicht passieren, vor allem nicht von den Angestellten, die eigentlich dafür sorgen sollten den hilfslosen Jungen und Mädchen eine Perspektive zu bieten. Als Lahja wieder zum Waschbecken ging, um kaltes Wasser über ihre Hand laufen zu lassen, nahm ich aus dem Kühlfach eine kleine Tüte Erbsen, wickelte diese in ein Trockentuch und hielt sie ihr fragend entgegen. "Stimmt das, was die gesagt haben? Warst du im Gefängnis?"
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07.07.2015 10:41 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: JUGENDZENTRUM
Lahja konnte gerade nicht mit vielem umgehen, wie man sich ihr gegenüber benahm aber einer der schlimmsten Dinge, war sie auch noch so herausfordernd von der Seite anzusprechen. Sie presste ihre Zähne aufeinander, bis die Haut auf dem Gesicht des jungen Mädchens zum zerreißen gespannt aussah. Verdammt nochmal, sie war drauf und dran noch einmal gegen die soeben gereinigte Wand auszuholen. Sie war noch lange nicht so abgekühlt, wie sie es gerne wäre und deswegen entzog sie sich auch dieser Situation – zumindest für ein paar Sekunden. Sie ignorierte Zac einfach, sah an die Decke der Küche und begann, ohne eine Erklärung und in aller Seelenruhe in ihrem Kopf herunter zu zählen. Sich vorzustellen, sie seie woanders. Wenn dies Taktiken der doofen Gefängnispsychologin nicht bald halfen, würde sie rasend werden! Kein Scherz. Trotzdem besann sie sich, nach einer angemessenen Zeit. Das hier war ihr neues Leben. Ihre neue Chance. Sie hatte es doch besser machen wollen und weder die provokativen Freunde von früher noch Zac durften ihr das kaputt machen. Sie durfte sich das dieses Mal einfach nicht nehmen lassen. Wie viel hatte sie schon dafür gezahlt? Sicherlich war das einfach wieder der Schmerz, die Erinnerung an den Jungen, den sie so zugerichtet hatte, der sie an den Rand der beherrschung gebracht hatte aber sie durfte das nicht zulassen. Sie musste auch die Gefühle, das Mitleid, zu dem Opfer zulassen und auch die Schuld, die sie daran trug. Deswegen richtete sie ihren Blick danach zumindest wieder geradeaus, wenn auch an dem Mitarbeiter vorbei, dem sie gerade wirklich fast eine verpasst hätte. „ Es tut mir Leid, ich... wollte... das nicht.“ Lahja konnte sich genauso schlecht Ausdrücken wie Kilian, wenn sie in so einer Situation war. Eigentlich meinte sie, sie wollte ihm nicht fast ihre Fasut ins Gesicht schlagen. Nicht mal gegen die Wand. Sie wollte doch nur... hier etwas ihre Zeit verbringen. Unangenehm zog sich ihr Magen zusammen, als er danach fragte, ob es auch mehr als die Wand treffen konnte. Könnte sie nun mit nein Antworten? „ Kann, sollte es aber nicht. Ich gebe mir alle Mühe, dass das nicht mehr vorkommen wird.“ sie könnte ihm nicht mit einem reinen Gewissen ein Nein darauf geben und weil sie genau das wieder ein ganzes Stück für sich selber zurück warf, sah sie auf den Boden. Lahja war kurz davor, die Beherrschung in eine andere Richtung zu verlieren, traurig zu werden und die Verzweiflung sie einnehmen zu lassen. Das wurde nur mehr, als er sie nach den Worten der Jugendlichen fragte, weil es ihr einziger Schutz war, nun nicht vor jemand Fremden zu weinen, spannten sich ihre Schulterblätter erneut an, sie drückte mit aller Kraft das Handtuch auf die Fingerknöchel. „ Unser Chef weiß das, mit dem Gefängnis und von... meinen Problemen. Ja, ich war bis vor kurzem im Gefängnis, ich habe den Job hier nur, weil ich ein bisschen Geld für das Jugendzentrum über hatte...“ ein bisschen war gut „...ich habe keinen Job und zu viel Zeit. Deswegen. Wenn das hier raus kommt, muss ich gehen.“ Sie sah zur Seite weg, wäre das nicht die einzig, logische Konsequenz? Lahja blies angestrengt die Luft aus, das alles kostete verdammt viel Kraft und Selbstbeherrschung. „ Aber ich habe niemanden umgebracht, ich bin keine Mörderin. Ich habe... jemanden verprügelt, das ist richtig. Das war schrecklich und deswegen... hat mich das gerade so aus der Bahn geworfen.“ das war ungerechtfertigt! Ihre Therapeutin hatte ihr auch gesagt, sie müsste sich versuchen zu Erklären. Ihr Verhalten war nicht zu entschuldigen aber vielleicht konnte man sie dann einfach verstehen?
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07.07.2015 18:00 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: JUGENDZENTRUM
Ich lehnte abschätzend meinen Kopf ein wenig zur Seite, als es so schien als wolle Lahja gar nicht auf meine Fragen antworten, sondern lieber gegen die Decke starren und mich ignorieren. Doch nach einem kurzen Moment glaubte ich zu verstehen, was sie da gerade tat. In meinem Leben hatte ich vermutlich schon jede Therapie zur Aggressionsbewältigung ausprobiert und erinnerte mich noch gut daran, wie man mir gesagt hatte es würde helfen sich abzulenken, einen unwichtigen Punkt zu fixieren und ein wenig Zeit vergehen zu lassen. Nichts davon hatte mir geholfen, auch das nicht, aber Lahja schien an einen Erfolg zu glauben und wandte sich mir deshalb erst wieder zu, nachdem ein paar Sekunden vergangen waren. Doch obwohl wir einander gerade ähnlicher schienen als gedacht, verlor sie augenblicklich meine ganze Sympathie, indem sie meine Frage - ob diese Wut auch auf eine Person treffen konnte - nicht mit einem definitiven Nein beantworten konnte. Ich konnte zwar nachvollziehen, was in Lahja vorging und wie schwer es sein konnte sich selber zu beherrschen, aber ohne einen passenden Ausgleich war sie hier einfach im falschen Job. Wenn man selber so eine Gefahr darstellte, dann durfte man sich nicht absichtlich in der Nähe von Personen aufhalten, denen man ein falsches Vorbild damit war. Das ging nicht. So Leid es mir tat, dass sie das im jungen Alter durchmachen musste, ich stand kurz davor mich einfach umzudrehen und den Raum zu verlassen. Wenn sie sich tatsächlich nicht im Griff hatte, dann musste ich es unserem Chef sagen und der würde dann seine Pflicht tun. Damit hätte sich das Problem erledigt. Doch ich hielt inne, als Lahja mich mit etwas anderem völlig aus dem Konzept brachte. Sie hatte Geld an das Jugendzentrum gespendet? Dieser Betrag war von ihr? Der, der es mir ermöglichte mein Training mit den Jugendlichen zu erweitern? "Die Spende- die ist von dir?", fragte ich deshalb direkt nach, mit einem unsicheren Blick in ihr Gesicht, die Arme vor der Brust verschränkt. Es musste sich darum handeln, andere Zuschüsse hatten wir in der letzten Zeit nicht bekommen. Ich wusste, dass es noch immer richtig wäre diese Sache zu melden, aber plötzlich war das nicht mehr so leicht. Diese Arbeit mit den Jugendlichen, das bedeutete mir alles, und Lahja hatte mir mit dem Geld so viel ermöglicht, dass ich den Kopf senkte und angestrengt auf den Boden starrte, anstatt mit unserem Chef zu reden. "Hast du das öfter? Diese Aussetzer? Dass du die Kontrolle verlierst und die Aggressionen einfach aus dir raus kommen? Dass du nichts dagegen tun kannst? War das auch der Grund dafür, dass du denjenigen verprügelt hast, für den du dann in den Knast gekommen bist?"
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07.07.2015 20:59 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: JUGENDZENTRUM
Lahja sah ihn an, und das erste mal schaute sie einen fremden Menschen mit einem solchen Ausdruck in den Augen an – bettelnd und flehend. Sie wusste, dass er in der Pflicht und Verantwortung stand, das zu melden, auch wenn sie sich nicht an Personen ausgelassen hatte sondern an der Wand aber verdammt, sie brauchte diese Chance. Es schien aber nichts zu machen bei Zac und Lahja resignierte langsam obwohl sie nicht wusste, entspannte das die Situation in ihr oder nicht. Gerade wollte sie sich schon abwenden, sie dachte er würde einfach gehen als er sie auf die Spende ansprach. Ihr Schultern hoben sich an „ Ich bin selber in New York und hier in nicht so guten Gegenden aufgewachsen, mein Dad und mein Onkel auch schon...“ obwohl Matt ja streng nicht ihr Onkel war, hatte sie nie ein Problem ihn immer so zu nennen „... zu viel Zeit zum Unfug anstellen. Das Geld war bei mir nicht so gut aufgehoben, unnötiges Erbe – weil´s einem nicht das gibt, was fehlt, deswegen wollte ich was sinnvolles damit anfangen. Nicht das du denkst, ich habe mir den Job hier damit ergaunert, nach dem Job habe ich danach gefragt.“ sie war ihm gar nicht so eine lange Erklärung schuldig aber seid der Situation eben mit den Jugendlichen, die sie in einem so schlechten Licht hatten dastehen lassen und sie als gefährliche Gewaltverbrecherin darstellten – die sie zugegeben manchmal auch war – wollte sie nicht, dass er erstens dachte, sie wäre nur assozial und zum zweiten, sie wollte nicht als reiches Schnöselkind gelten, was sich hier in den Laden einkaufen wollte. Lahja gab sonst nicht so viel drauf, was fremde von ihr hielten, wichtig waren ihr die Menschen um sich herum aber das war irgendwie anders, seid dem sie aus dem Gefängnis gekommen war. Das war defintiv etwas, was sich in ihr gewandelt hatte. Obowhl gerade sie, mit den auffälligen Tattoos und der eigenwilligen Art damit immer klar gekommen war, wurde das nun eine der größten Herausfordeurngen. Doch genau das schien dann auch seine Meinung zu ändern, sie zu verpfeifen und sein hin und her verwirrte sie doch viel mehr seine Fragen danach. Unangenehm. Hier hing aber zu viel dran, als dass sie nun auf sture Zicke stellen konnte, die sie sonst so gerne war in diesen Momenten. „ Es ist das erste mal, seid dem ich aus der Haft entlassen wurde. Das war auch das erste Mal, das ich Leute von früher wieder gesehen habe, dass eine solche Situation aufgekommen ist...“ Lahja drückte noch immer das Handtuch auf die Hand, biss sich nochmal auf die Zähne „... ich hatte das oft früher, ich habe aber eine Therapie gemacht, die letzten sechs Monate. Warte noch auf einen Platz hier draußen, dass dauert nur alles so verdammt lange. Im Gefängnis hatte immer jemand ein Auge drauf. Ich hatte Sport. Einen festen Tagesablauf. Das... ich will das gar nicht aber dann passiert das einfach. Ja, bei dem Opfer habe ich auch einfach rot gesehen, wenn ich Provoziert werde. Wenn mich etwas trifft. Wenn ich mich nicht anders zu wehren weiß... dann ist das, als würde ein Vorhang fallen.“ warum erzählte sie ihm das? Er würde sie eh nicht verstehen, in der Regel tat das nur Kilian. Noah, ihr jahrelanger Freund, nicht einmal der konnte das nachvollziehen. Jetzt stand sie hier so klein vor einem fremden Kerl, wieder wuchs die Wut in sich selber, weil die Worte ausgingen und die Emotionen rauschten. „...vergiss es einfach. Vielleicht bin ich hier einfach nicht richtig aufgehoben.“
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07.07.2015 21:45 |
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Zac William Coles
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RE: JUGENDZENTRUM
Ich ließ Lahja keine Sekunde aus den Augen, während sie versuchte mir zu erklären, was in ihr vorging, wenn sie die Kontrolle so verlor wie gerade. Diese Worte hätten ebenso gut von mir kommen können. Ich konnte so gut nachvollziehen, in welchen Zwiespalt sie sich gerade befand und mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatte, dass ich irgendwann einfach nur ergeben nickte. Es wäre richtig die Sache zu melden, zweifellos, aber es wusste doch auch niemand hier von meinen Aggressionen. Oder davon, wie ich gelernt hatte damit umzugehen. Das war kein gutes Beispiel für frustrierte Jugendliche, die einfach um sich schlugen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Denen brachte ich mit meinem Training erst einmal etwas anderes bei - Kontrolle und Selbstbeherrschung. Das, was ich tat, war eher sowas wie die letzte Lösung. Für Extremfälle, bei denen keine Therapie half. Und vor allem nicht für Heranwachsende, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hatten und ihre Wut auch nutzten, um die eigene Unsicherheit zu kompensieren. Ich wusste nicht, was genau es bei Lahja war, aber ihre Verzweiflung und die Tatsache, dass ihre gesellschaftlich sogenannten Defizite sie bereits hinter Gitter gebracht hatten, nahm mich so mit, dass ich das Ganze nicht distanziert betrachten konnte. Hinzu kam dieser starre Blick in ihren Augen, den ich eben gesehen hatte. Dass wirklich nichts um sie herum existierte, wenn sie die Kontrolle über ihr Handeln verlor. Das kannte ich von mir selber so gut, dass ich ihr für ein paar Sekunden wortlos ins Gesicht sah, versuchte mich selber darin zu finden. Scheiße, was hätte ich dafür gegeben, dass mir jemand vor einigen Jahren geholfen hätte? Als ich in der Situation war, in der sie sich jetzt befand? "Das ist schwierig", sprach ich irgendwann aus, man merkte in meiner Tonlage, dass ich genau wusste, wovon sie redete. "Wenn man in das gewohnte Umfeld zurück kommt, aber sich nicht mehr wie gewohnt verhalten kann. Das macht es erst richtig kompliziert. Man glaubt, dass man sich selber endlich im Griff hat, weil es anderswo gut funktioniert, aber dann passiert etwas, irgendwelche Erinnerungen oder Gefühle von früher werden wieder hervor geholt und auf einmal ist alles wieder da. Das ist zwar- menschlich, aber das macht es nicht einfacher. Wenn man darauf konditioniert ist auf bestimmte Situationen mit Wut zu reagieren, dann wird es schwer das wieder los zu werden, vor allem wenn sich das in der Kindheit oder Jugend so gefestigt hat." Ich sah unsicher an Lahja vorbei, fragte mich selber, wie weit ich gehen konnte. Ob ich ihr damit zu nahe trat. Aber so etwas wie das hier war mein berufliches Ziel, ich wollte jungen Erwachsenen wie ihr helfen sich selber besser zu verstehen. Deshalb bot ich auch dieses Training an oder arbeitete hier im Jugendzentrum. Das war das, was ich tun wollte. "Ich kann dir helfen- wenn du willst. Anders, als sie dir das in der Therapie beigebracht haben, aber- vielleicht effektiver. Ich halte nicht viel davon diese Gefühle einfach zu unterdrücken, indem man den Kopf ablenkt. Wann hat das bei dir angefangen? Und warum?" Wie taktlos das war merkte ich erst, nachdem ich die Fragen ausgesprochen hatte, aber wenn sie wirklich meine Hilfe annehmen wollte, dann musste ich das wissen.
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08.07.2015 11:49 |
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Lahja Emilia O'Neill
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RE: JUGENDZENTRUM
Lahja betrachtete Zac, als er ihr reflektierte, was in ihr vorging und sah ihn danach eher perplex an. Sie hätte das in ihrem Chaos nie so auf den Punkt bringen können und es machte sie einfach Unsicher, dass jemand Fremdes sie zu verstehen versuchte, wenn das nicht mal die Menschen in ihrem nahem Umfeld fertig brachten. Da lag aber auch noch ein ständiger Begleiter in ihrem Blick, das Misstrauen. Nachdem auch Noah die letzte Hoffnung in die Menschen in ihr zur Nichte gemacht zu haben schien, wollte sie sich nicht wieder von jemandem Helfen lassen. Anfixen lassen, dass alles in den Griff zu bekommen war um dann wieder aufs Maul zu fallen, sie wusste doch nun, wie Gefährlich ihr das werden konnte. Verdammt. Die Persönlichen Fragen von ihm halfen ihr nicht gerade dabei und weil sie gelernt hatte, falsche Entscheidungen entstanden daraus, sie übers Knie zu brechen – schüttelte sie den Kopf. Zac würde daran gewöhnt sein, dass Jugendliche nicht gleich auf Hilfe ansprangen, erst Recht nicht, wenn das Leben schwer war. „ Pass auf, ich... überlege mir, ob ich das kann? Wenn du mir ehrlich helfen willst, verstehst du das. Sollte ich mir nicht helfen lassen, verspreche ich dir, tauche ich hier nicht wieder auf.“ ihr war klar, dass sie ihn nicht Abweisen konnte und einhergehend damit darauf setzten konnte, dass er sie nicht verpfiff. „ Ich brauche den Kopf frei, um... mir darüber klar zu werden. Außerdem... ist zwischen Tür und Angel auf der Arbeit nicht der richtige Platz für sowas.“ denn die beiden hatten völlig aus den Augen verloren, dass sich da vorne auch noch Menschen aufhielten, für die sie eigentlich da waren. „ Ich habe zwei Stunden eher aus als du, wenn ich mich dafür Entschiede, hole ich dich später ab... nach der Arbeit? Wenn du Zeit dafür hast?“ Noch immer mit gemischten Gefühlen sah sie ihn an, wartete auf seine Einwilligung und riss sich dann wieder am Riemen. Er hatte später noch sein Training hier, wenn sie gehen konnte und sie würde die Gelegenheit wirklich nutzen, darüber nachzudenken, ob sie dazu in der Lage war, einem neuen Menschen zu Vertrauen. Das müsste sie, wenn sie wiederkam. In der Schicht ging sie ihm gezielt aus dem Weg aber beherrschte sich. Um ihre Finger hatte sie einen Verband gewickelt, nichtmal wegen des Blutes sondern damit niemand sah, was hier geschehen war. Die alten Freunde von früher waren zu ihrem Glück weiter gezogen.
Nach Ende der Arbeit verabschiedete sie sich auch nicht von ihm oder sagte etwas dazu sondern war einfach verschwunden. Lahja ging heim, vielleicht in der Hoffnung, Kilian um Rat zu fragen aber er war nicht da und so musste sie ganz allein für sich feststellen, ob das richtig oder falsch war. Nur meistens traf sie immer die falschen Entscheidungen. Eigentlich wollte sie nicht hin gehen, es ging ihn nichts an aber vielleicht musste sie entgegen ihrer ersten Intuition handeln um mal das richtige zu tun und so kam es auch. Nach Zacs Training saß sie pünktlich auf der Treppe vor der Tür und wartete auf den jungen Mann. Siene Schützlinge gingen an ihr vorbei, ihr Blick geftete sich auf den Asphalt, bis auch Zac herauskam. Lahja deutete Stumm auf den Platz neben sich, indem sie mit dem Kopf nickte „ Okay, in Ordnung. Die Therapien scheinen nicht das zu sein, was mir hilft oder es liegt daran, dass ich sie nun unterbrechen musste. Keine Ahnung. Aber ich will nicht wieder ins Gefängnis zurück. Ich will, dass das endlich aufhört.“ sprach sie und teilte ihm damit doch ihre Entscheidung schon mit, ihr Stolz verwehrte ihr, ihm zu sagen, sie nahm seine Hilfe an oder einen ähnlichen Wortlaut. „ Ich weiß gar nicht, wann genau das angefangen hat. Das war schon immer... in mir? Mein Vater ist genauso. Er hat früher auch Menschen ins Krankenhaus geprügelt. Ein mal meine Ma geschlagen, wie ich heute weiß und ich bin mit ihm auch schon aneinander geraten. Wir sind uns da unglaublich ähnlich. Als kleines Kind kann ich es mir nicht bei ihm abgeschaut haben, ich habe ihn erst spät kennen gelernt. Also glaube ich, das war schon immer da. Mir fehlt es manchmal, mich mit Worten zu wehren. Dabei kommt man sich... dumm vor? Ich werde lieber Laut und das macht dan Eindruck, Emotionen oder Gefühle in Worte zu fassen, liegt mir nicht. Das gab es bei mir in der Familie auch nie wirklich. Früher habe ich das versucht auf Konzerten auszuleben aber dann kam es auch in mein Privatleben geschwemmt. Ich habe auch meinen Exfreund schon einmal geschlagen. In der Schule. In Parks. In der Jugend bekommt man fälschlicherweise auch noch Anerkennung dafür, gerade alls Mädchen. Damit hat man sich noch besser und Stärker gefühlt aber keiner sagt einem, wie das wird, wenn man älter wird. Wenn das schlimmer wird.“ denn sie hatte immer das Gefühl, sie hatte sich mehr und mehr gesteigert. „ War es das, was du wissen wolltest?“ hatte sie damit die Frage auf den Punkt gebracht. Merkte er nun schon, wie unsicher sich Lahja mit Worten war, die sie selber und ihre Fehler betrafen?
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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08.07.2015 17:37 |
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