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CHRIS' FLAT
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Admiss
EFFI & ANNE
Beiträge: 63
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17.11.2015 23:08 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CHRIS
Natürlich hatte ich mir die Zeit bei Lahja anders vorgestellt, als sie letztendlich war. Zwar nicht total harmonisch und so als wäre nichts passiert, aber zumindest hoffnungsvoller. Ich hatte erwartet, dass sie mir das Gefühl geben würde hier gewollt und geschätzt zu sein, an ihrer Seite, aber stattdessen strafte sie mich plötzlich mit Nichtachtung. Mit etwas anderem hätte ich aber auch nicht rechnen dürfen, nachdem ich ohne ihre Zustimmung mit Zac über die Vergewaltigung gesprochen hatte, so war sie nunmal. Für sie war so etwas immer ein Vertrauensbruch und es würde einige Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, bis sie verstand, dass ich damit nur ihr Bestes im Sinn hatte. Lahja war jedoch leider verdammt beharrlich, wenn es darum ging jemanden für falsches Verhalten zu strafen, deshalb durften wir sie zwar zu dem Termin mit ihrem Bewährungshelfer begleiten, aber darüber hinaus hielt sie sich weiterhin auf Abstand und redete weder ausführlich mit mir, noch mit Zac. Zu allem Überfluss zog sie sogar bei Kilian und April wieder ein, was uns alle erst einmal schockierte, weil Lahjas Vater sie bestimmt nicht zur Ruhe bringen konnte, wenn irgendetwas passieren sollte. Doch auch dagegen konnten wir nichts tun, meine Freundin war erwachsen, und als sie drei Tage später am Nachmittag verschwunden und am Abend immer noch nicht wieder aufgetaucht war, konnte ich mir selber nicht einmal Vorwürfe machen, denn keiner von uns hätte sie dazu überreden können doch noch ein paar Tage bei Zac zu bleiben. Wenigstens das Handy nahm sie ab, als ich bei ihr anrief, und darüber hinaus sagte sie mir sogar, wo sie sich gerade aufhielt, auch wenn ihre Stimme dabei abwesend klang.
Eine knappe halbe Stunde später war ich an besagter Stelle, unwissend dass wir uns direkt vor dem Gebäude befanden, in dem Chris lebte, sah um mich und entdeckte meine Freundin auf einer Parkbank. Eilig ging ich auf sie zu, hatte sie noch nicht einmal ganz erreicht, als ich anfing zu reden. "Was tust du hier, Lahja? Wir haben uns Sorgen gemacht! Kilian wusste nur, dass du dich heute Nachmittag mit irgendjemandem treffen wolltest, hat danach aber nichts mehr von dir gehört." Ich versuchte dabei nicht allzu vorwurfsvoll zu klingen. "Warum sitzt du hier einfach so? Ist alles in Ordnung? Ist irgendetwas passiert?"
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17.11.2015 23:09 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Lahja zuckte schwer zusammen, als sie ihren Namen vernahm – noch immer hatte sie die Wohnung mit ihren Blicken im Visier. Kurz dachte sie, was, wenn er sie hier herumlungern sah? Wenn er sich von hinten näherte? Sie dachte an seine letzten Worte von ihm, dass sie ihn gerne noch mal besuchen könnte oder irgendwas in der Art. Am liebsten hätte sie gewürgt aber in dem Moment sah sie Noah in ihrem unmittelbaren Umfeld. Er war es gewesen, der sie angerufen hatte und der nun bemüht schien, normal mit ihr zu Reden aber sie hörte doch heraus, dass man ihr Übel nahm verschwunden zu sein – erwachsen hin oder her, da war zu viel passiert. Dafür kannten sie alle zu gut und es hätte genau so gut sein können, dass sie nun betrunken oder drauf in der Stadt unterwegs war oder das sie sich doch noch aus dem Staub gemacht hätte, nach diesem Streit zwischen Zac, Noah und ihr. Es sollte aber ganz anders kommen, als er nahe genug war umgriff sie sanft erst die eine und dann die andere Hand. Zog seinen Körper zwischen sich und ihrem eigentlichen Ziel, legte den Kopf mit der Wange an seinen Bauch und die Arme um ihren Freund. „ Es tut mir Leid, ich wollte nicht, dass ihr euch... wieder Sorgen macht.“ Sagte sie gerade Laut genug, dass er es hören konnte. Sie sog die Luft tief in ihre Lungen. „ Ich habe mich... mit jemandem getroffen.“ begann Lahja, aber es fühlte sich falsch an Noah dabei so für sich zu beanspruchen, also löste sie sich von ihm, die Hände auf den Knien sah sie ihn einen Moment an, bis der Blick wieder auf die Knie sank. Ohne etwas zu sagen schob sie die Haare über eine Schulter, das Oberteil bis zu ihrem Schlüsselbein, wo bestimmt noch Bissspuren zu sehen waren. „ Ich... hab gesagt, ihr seid nicht die einzigen Männer auf dieser Welt...“ Das war ja aber doch nicht alles. „ Aber die, dir mir was Bedeuten. Noah du fehlst mir. – fuck, das Funktioniert so alles nicht.“ Sie meinte den Sex aber eigentlich war es doch, dass das Verdrängen nicht Funktionierte. Eingeständnisse und Einsehen waren eben nur nicht ihre Stärke. „Da hinter dir in dem Haus, da wohnt Chris. Entweder kommt er einfach nicht nach Hause oder er ist... abgehauen oder versteckt sich.“ Verbissen und Hart wirkte ihr Gesicht, als Noahs und ihr Blick sich kurz kreuzten. " Ich hab darauf gewartet das er kommt."
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18.11.2015 07:14 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CHRIS
Lahja reagierte ganz anders auf mich, als ich erwartet hätte, und im ersten Moment ließ ich auch einfach nur starr geschehen, dass sie mich näher zu sich zog und ihren Kopf an meinen Körper legte. Gerade so lange, bis sie ihr Verhalten erklärte und ich nachvollziehen konnte woher diese plötzliche Zuneigung kam. Bis ich langsam den Kopf schüttelte und hart die Luft aus meinen Lungen stieß. Einerseits war ich erleichtert, dass sie ihre Gefühle nur mit Sex betäuben wollte, nicht mit Drogen, Alkohol oder Gewalt, aber andererseits - so hatte ich mir dieses andersartige Beziehungsmodell zwischen uns nie vorgestellt. Und das versuchte ich ihr auch zu vermitteln, nachdem ich mich neben sie auf die Bank gesetzt und zumindest eine ihrer Hände in meine geschlossen hatte, um ihr zu zeigen wie sehr ich ihre Offenheit gerade schätzte. "Weißt du, Lahja, ich wollte immer nur, dass du glücklich bist. Weil es dir, aus irgendeinem Grund, besonders schwer fällt glücklich zu sein. Und ich dachte mir, dass es dir vielleicht helfen kann, wenn du nicht so an mich gebunden bist, deshalb diese- offene Beziehung. Nicht nur deshalb natürlich, das hatte auch viel mit mir zutun und ich bin auch wirklich froh darüber, dass wir das für uns entschieden haben. Ich hab mich dadurch noch einmal ganz anders in dich verliebt und ich merke ja auch, wie gut Zac für dich ist und wie sehr er dir hilft." Vorsichtig verkreuzte ich meine Finger mit ihren. "Aber jetzt sitze ich hier tatsächlich und frage mich, ob ich das alles bereuen soll. Das ging damals von mir aus, ich hab dir den Vorschlag gemacht, dass wir das Wort Treue für uns neu definieren, doch anstatt danach zu suchen, was dich wirklich tief in dir selber zufrieden stellt, nutzt du das gegen mich. Und auch gegen Zac. Und gegen dich selber. Du nutzt das, um vor etwas wegzulaufen, vor dem du nicht weglaufen kannst. Und das, keine Ahnung, das enttäuscht mich. Das macht mich traurig. Und ich hoffe wirklich, dass du das auch verstanden hast und dass du mir genau das gerade sagen wolltest." Während ich Lahja noch immer in die Augen sah, nickte ich langsam, aber das sollte noch nicht einmal alles gewesen sein, denn in diesem Haus, vor dem wir gerade saßen, sollte Chris leben?! Was?! Mehrmals wechselte ich mit dem Blick zwischen ihr und dem Eingang, verwirrt und überfordert. "Du hast darauf gewartet, dass er kommt?", ließ ich mir erst von ihr bestätigen, ehe ich fassungslos den Kopf schüttelte. "Warum?"
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18.11.2015 12:44 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Sie lauschte seinen liebevoll gewählten Worten, obwohl er doch wieder alles Recht der Welt auf seiner Seite hatte, sauer auf sie zu sein. Sie anzuschreien. Natürlich hatte er das nicht mit der offenen Beziehung bezwecken wollen und das wusste sie doch auch selber, vor dem heutigen Tag schon. " Ich wollte dich nicht enttäuschen, es tut mir leid." Das war eine der seltenen Entschuldigungen der jungen Frau aber Lahja war auch gerade wieder an einem dieser Punkte in ihrem Leben, wo alles so verquer lief. Sie rieb sich über die Augen, den Hals und sah kurz in den Himmel als würde sie die weiteren Worte dort finden. " Ich weiß nicht wie oft ich das schon gesagt und wie viel öfter ich das schon gedacht habe, du bist ein Viel zu guter Mensch für mich." Warum gelang es ihr nicht einfach unbeschwert zu sein? Wie er sagte, sie jagte und suchte irgendwie immer etwas und ließ sich selten so fallen - wie jetzt. Denn auf einmal waren da Tränen auf der Wange der Frau, die die letzten Tage wie wild versucht hatte um sich zu schießen und die von niemandem erreicht werden wollte. " Ich... will nicht das mich das alles schwach macht. Mitnimmt. Überhaupt beschäftigt - weil ich Angst hab, wenn es einmal los geht, für eine Zeit, dann komm ich da nicht wieder raus. Ich wollte... mich an Chris rächen. Ich dachte, wenn... ich die Quelle von all dem übel beseitige, kann es nur besser werden." Oh wie brachte sie das diesem Herzensguten Menschen neben sich nur bei? Lahja hob die Beine auf die Bank, legte die Arme fest darum als ob sie Tränen und die dünn gewordene Stimme damit bei sich halten könnte... wenn er von ihrem Vorhaben erfuhr, würde er nicht aufstehen und gehen? " Ich habe... mir eine... Waffe besorgt. Sie ist in dem Rucksack unter der Bank." Lahja starrte auf den Eingang bis sie das Gesicht in den Knien vergrub. " Ich weiß im Moment nicht was richtig und was falsch ist..." wer hatte denn den masterplan für sie, wie sie das am besten verarbeitete?
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18.11.2015 18:42 |
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Noah Scott
Unregistered
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RE: CHRIS
Ich sah Lahja lange an, während sie sprach und auch dann noch, als sie ihr Gesicht in den Knien vergrub und leise schluchzte. Sie hatte sich tatsächlich eine Waffe besorgt. Und nicht nur das, sie saß sogar gerade vor der Wohnung von Chris und wartete auf ihn. Was, wenn er vor mir gekommen wäre? Hätte sie wirklich auf ihn geschossen, aus Angst und Verzweiflung, aber allem voran vor Wut? Scheiße, wann waren wir an den Punkt gekommen, dass ich diese Frage nicht mehr klar mit Nein beantworten konnte? Traute ich meiner Freundin wirklich zu jemandem bewusst das Leben zu nehmen? Und wenn ja, was hieß das für mich? Für uns? Anstatt darauf zu antworten rutschte ich erstmal ein Stück zur Seite, jedoch nur um eines meiner Beine zwischen Lehne und Sitz hindurch zu schieben und ihr dann wieder ganz nah zu kommen, meine Hände auf Lahjas Körper zu legen. Sanft zog ich sie zwischen meine Beine, streichelte über ihren Rücken, bis hoch in ihren Nacken. Sehnsüchtig drückte ich meine Nase gegen ihre Schulter, atmete einmal tief ein und küsste den weichen Stoff ihres Pullovers. "Siehst du denn gar nicht wie stark dich das macht, Lahja? Nicht schwach. Merkst du überhaupt nicht, dass Chris gerade verliert? Was glaubst du, was wohl seine Absicht war, als er dir die Drogen verabreicht hat? Dass sie dich ein bisschen von dem Schmerz ablenken? Bestimmt nicht. Er wollte, dass du abhängig wirst und dich selber zugrunde richtest, aber du hast dich dagegen gewehrt. Seitdem das alles passiert ist, kämpfst du jeden Tag so eine harte Schlacht mit dir selber, Lahja, ich hätte das niemals geschafft. Warum kannst du das nicht endlich auch sehen?" Langsam schob ich meine Finger bis in ihren Haaransatz, streichelte liebevoll die weiche Haut in ihrem Nacken. "Du bist die stärkste Person, die ich kenne. Und du schaffst das, du stehst das durch, das weiß ich ganz genau. Aber dafür musst du auch selber an dich glauben." Was mich zu dem Punkt brachte, den ich lieber gar nicht ansprechen wollte. "Eine Waffe, Lahja? Ist das dein Ernst? Was hättest du getan damit? Hättest du wirklich auf ihn geschossen?" Ich richtete mich wieder etwas auf und schüttelte langsam den Kopf. "Das ist falsch. Nicht weil es im Gesetz steht, sondern weil du dadurch zulässt, dass er zum bedeutendsten Teil deines Lebens wird."
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19.11.2015 01:44 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
Zuerst dachte auch Lahja daran, dass er einfach verschwinden würde. Das er Abstand zu ihr suchte, weil sie selber doch auch absolut neben sich stand wegen ihrer Tat. Aber dann war er wieder da, schloss die Arme um sie und zog sie nahe an sich und damit schaffte er es, dass sie sich entspannte. Sie ließ sogar zu, ihren Körper an seinem anzulehnen und einfach mal jemanden für sich da sein zu lassen. Noah für sie da sein zu lassen. In der ersten Nacht, als sie zu Zac ins Bett geschlichen war, war das letzte Mal, dass sie das sie jemanden so nahe an sich und ihr inneres hatte kommen lassen. Bei ihrem Freund schien es ihr ewig her. Noah nahm das immer stillschweigend hin, er nahm ihr nie irgendetwas übel aber in den meisten Fällen konnte er sich darauf verlassen – irgendwann suchte sie seine Nähe. An dem Punkt war sie nun eindeutig angekommen. All die ungeweinten Tränen kamen endlich an die Oberfläche. Das war wovor sie Angst gehabt hatte und jetzt sollte es sich so Befreiend anfühlen? Er würde sie nicht im Stich lassen. Sogar die sanften Berührungen genoss das junge Mädchen, ergriff eine seiner Hände und drückte sie sanft. „ Ich weiß nicht, Noah, Ich bin so einfach nicht, so war ich nie.“ Aus ihrem Mund kam etwas, was wohl noch seltener war, als eine Entschuldigung. „ Deswegen – schaff ich das auch nicht alleine. Ich trau mich aber gar nicht dich um Hilfe zu bitten, ich war unfair zu dir, in Zac´s Wohnung – das tut mir Leid, ich stoße dich immer wieder vor den Kopf und dann kann ich doch nicht erwarten... dass du immer da bist, wenn ich es mir anders überlege. Ich habe mich einsam Gefühlt, ich habe dich vermisst...“ Ja, und sie hatte mal wieder nur ihre Zähne nicht auseinander bekommen. „... diese Entführung, was da passiert ist, dass andere Menschen zugesehen haben, das war... einfach zu viel.“ Sogar für sie war eine Grenze überschritten worden. „ Deswegen kann ich dir nicht sagen, ob ich ihm etwas getan hätte oder nicht. Du weißt, ich bin kein Freund von Waffen... war ich nie und bin ich nicht aber er hat auch so unfair... gespielt und ich dachte, ich... kann mich von dem ganzen hier drinnen damit befreien.“ Sie tippte gegen ihre Schläfe eher sie wieder seine Hand ergriff und sich regelrecht in seine Arme flüchtete. Noch überhörte sie den Ton, mit dem er sie nach ihrer Tat gefragt hatte und zum Glück ahnte sie seine Gedanken nicht. Sie hätte sich angegriffen gefühlt.
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19.11.2015 07:12 |
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Noah Scott
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RE: CHRIS
Es kam selten vor, dass Lahja mich so nah an sich heran ließ, nicht nur körperlich, sondern vor allem an dieses zerbrechliche Mädchen, das tief in ihr steckte und so gut wie nie zum Vorschein kam. Nur in Momenten wie diesen, in denen wirklich alles zu viel wurde. Und obwohl ich wusste wie hart Lahja in den letzten Tagen kämpfen musste, wurde mir erst jetzt so recht klar wie sehr ihr dieser Kampf an die Substanz ging. Ich war ja auch nicht da gewesen, um mitzukriegen, wie sie in den ersten Tagen unter dem Entzug litt. Was sie wirklich für Schmerzen durchstehen musste. Stattdessen sah ich nur dieses starke Mädchen, das zwar erschöpft wirkte, aber ohne Diskussion einen Abend auf dem Sofa bevorzugte, anstatt - so wie früher - die Stadt unsicher zu machen. Ich bekam nur mit, dass sie es tatsächlich geschafft hatte von dem Heroin fernzubleiben, aber ich sah nicht, wie knapp das manchmal war. Dass sie schon rüttelnd an der verschlossenen Tür stand, um endlich ihre Sucht zu befriedigen. Von dieser ganz schlimmen Phase hatte ich nur gehört, aber sie nicht mit ihr durchgestanden und weil das gerade jetzt so offensichtlich schien, schloss ich sanft meine Arme um Lahjas Körper, drückte sie gegen meine Brust und hielt sie einen Moment lang einfach nur fest an mir. "Doch, Lahja. Wenn du mich wirklich brauchst, dann bin ich für dich da, und ich finde auch, dass du das von mir erwarten kannst. Wenn es andersrum wäre, würde ich das auch von dir erwarten, egal was vorher passiert ist." Liebevoll lehnte ich meinen Kopf gegen ihren, meine Fingerspitzen streichelten dabei erneut über ihren Nacken und ihren Rücken. "Ich bin dir nicht einmal böse wegen den letzten paar Tagen. Als ich Zac davon erzählt hab, wusste ich genau, was danach geschehen würde und das war auch- okay. Mittlerweile kenn ich dich so lange, da überrascht es mich nicht mehr, wenn du wütend wirst, vor allem nicht, wenn sowieso schon alles so angespannt ist. Und selbst wenn, ganz egal was los ist, falls du mich wirklich brauchst, dann bin ich da. War ich immer und werde ich auch immer sein." Ich richtete mich ein wenig auf, damit ich meiner Freundin in die Augen sehen konnte. "Das geht aber nur, wenn man dich nicht hinter irgendwelche Gitter steckt, an die ich nicht herankomme, also bitte - bitte tu nichts, was du irgendwann bereuen wirst, Lahja." Meine Finger krallten sich in den Stoff ihres Pullovers, um ihr irgendwie zu verdeutlichen, wie abhängig ich mich von ihr fühlte. "Ich brauch dich hier, also wenn du irgendeinen Ausgleich finden musst, um dich von dieser Angst zu befreien, dann suche ich gerne mit dir gemeinsam danach, aber das da-" Mit einem Nicken deutete ich auf den Rucksack unter der Bank. "Das ist nicht die Lösung. Hast du schonmal überlegt- eine Zeit lang die Stadt zu verlassen? Du kannst mit mir nach San Francisco kommen." Obwohl ein altes Haus voller Drogen im Moment bestimmt nicht der perfekte Aufenthaltsort für Lahja wäre. "Oder wir leihen uns irgendwo ein Auto und fahren ein paar Tage aus der Stadt raus? Damit du mal durchatmen kannst?"
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19.11.2015 12:31 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
Beiträge: 329
Registriert seit: Jun 2015
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RE: CHRIS
In dem Moment, als er ihr sagte, dass er immer für sie da war und auch immer da sein würde, brachen auch die letzten Barrieren in ihr. Das erinnerte sie so sehr an Jeany, das erinnerte sie daran, wie oft sie ihre Ma herbeigesehnt hatte in den letzten Tagen aber es linderte auch endlich ihre Angst, er würde gehen – zumindest für den Moment ließ sie den Glauben daran zu, Noah wäre für immer bei ihr. Immer an ihrer Seite. Es fühlte sich an, als wenn die beiden alles schaffen könnten und auch wenn sie andererseits Begriff, was Kilian ihr einmal über diese zerstörerische, erste Liebe zwischen ihm und ihrer Mutter erzählt hatte, konnte sie in dem Augenblick gar nicht anders als sich innig an ihn zu drücken und zuzulassen, dass er die Oberhand hatte und sie in seinen Armen festhielt. „ Ich bin dir so Dankbar, ich Liebe dich wirklich – von ganzem Herzen, auch wenn ich wohl immer unglaublich Miserabel darin sein werde, es dir zu zeigen oder zu sagen.“ Denn schon jetzt fühlten sich diese Worte so komisch an, so kitschig und sie war sich nicht mal Sicher ob er das hören wollte. Wenigstens konnte er sich dann immer Sicher sein, dass sie es auch wirklich Ernst meinte und das sie ihn nicht belog. Dafür waren diese liebevollen Worte in ihr zu rar. Lahja kuschelte sich in seine Halsbeuge und wollte gerade nichts von der Welt um sich herum wissen. Lieber wollte sie versuchen ein ganz klein wenig bisschen Lächeln. „ Ich versuche es, ich bin nur irgendwie fast schon darauf Programmiert, etwas zu tun, was ich danach bereuen muss... aber ich werde versuchen an genau das hier zu denken und auch, wenn ich... versuche dich wieder auszuschließen, werde ich versuchen das abzurufen.“ Sie hätte ihm nun alles versprechen können aber das konnte sie nicht halten, lieber hob sie den Blick um sich die Tränen abzuwischen um dann die Arme um ihn schließen zu können. „ Lass... uns ein paar Tage aus der Stadt. Sowas... wie einen kleinen, spontanen Urlaub. Wenn ich... etwas mit dem Erbe anzufangen weiß, dann, um das nach der Zeit... einfach mal machen zu können. Mit dir – hier raus – das klingt tatsächlich nach einer Vernünftigen Entscheidung.“ Einfach etwas anderes sehen, wie die beiden es ausgemacht hatten, schöne Momente aufzusammeln und sich vielleicht auch endlich mal wieder als Paar auseinander zu setzen. Das war besonders bei Noah und ihr auf der Strecke geblieben.
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19.11.2015 17:23 |
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Noah Scott
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RE: CHRIS
Mit einer Sache hatte Lahja definitiv recht: Immer, wenn sie es wagte sich vor mir zu öffnen, egal wie, war das etwas so Besonderes, dass sich auch nach so vielen Jahren noch eine angenehme, kribbelnde Wärme in mir ausbreitete. Nicht, dass ich nicht wusste, wie Lahja für mich empfand - mit der Zeit hatte ich auch gelernt die Dinge zu deuten, die sie nicht offen aussprach - aber das von ihr zu hören war trotzdem so überwältigend, dass ich meine Arme fest um ihren Körper schloss und dabei sanft ihren Haaransatz küsste. "Und ich liebe dich. Ebenfalls von ganzem Herzen. So wie du bist." Nach außen hin mochte diese Konversation zwar unheimlich kitschig wirken, aber für mich persönlich und für meine Beziehung mit Lahja waren diese wenigen Worte genau das, was wir brauchten, denn natürlich ging uns die Entfernung zwischen Los Angeles und San Francisco manchmal an die Substanz. Natürlich wünschte ich mir manchmal viel mehr Zeit mit ihr verbringen zu können, nicht nur wenn so viel Negatives über uns hereinbrach, sondern einfach auch mal schöne Momente. Leichte Momente. Völlig ungezwungen am Strand spazieren oder einfach nur einen faulen Sonntag im Bett verbringen. Im Moment war mir das immer nur ein paar wenige Tage im Monat vergönnt, alle zwei bis drei Wochen, wenn ich zu Besuch kam. Gerade in einer Fernbeziehung war es so wichtig miteinander zu kommunizieren und offen über seine Gefühle zu sprechen, weil man nicht immer da sein konnte, um sich durch körperliche Zuneigung zeigen zu können wie sehr man einander liebte. Umso wichtiger war diese Konversation jetzt für uns und umso schöner die Vorstellung ein paar Tage zu zweit aus der Stadt heraus zu fahren. "Eine vernünftige Entscheidung? Seit wann triffst du denn vernünftige Entscheidungen?" Meine Mundwinkel hoben sich zu einem neckischen Lächeln und meine Hände glitten langsam an ihrem Rücken herunter, während wir uns gerade so weit voneinander lösten, dass wir uns in die Augen sehen können. "Nein, ich kann es kaum erwarten. Glaubst du du bist schon stabil genug? Lassen Zac und Kilian dich fahren? Und wo möchtest du gerne hin?"
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20.11.2015 11:51 |
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