Thema geschlossen 
SAN FRANCISCO SQUAT HOUSE
Verfasser Nachricht
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #61
RE: SQUAT HOUSE
Apple war ganz aus dem Häuschen, als sie sich am selben Abend noch bei dem Chef der Kneipe blicken ließen und der ihr wirklich eine Chance geben wollte. Er wollte zwar erst mal nicht mehr Geld zahlen, sondern sich ein Bild davon machen, wie seine Gäste das fanden und ob ihm das Gewinn bringen konnte aber immerhin. Er sagte nicht nein. Noah war so Sozial und wollte deshalb seinen Verdienst aufteilen aber sie wehrte sich dagegen, er sollte das einfach so sehen, als wäre das ihr Beitrag zu seinen Lebenshaltungskosten, die stiegen. Das Zimmer war umsonst aber für das Essen sorgte er und sie wollte ihm einfach nichts weg nehmen. Sie zeigte das natürlich nicht offensichtlich, wie gut sich das auf ihr Inneres auswirkte aber da er sie nun schon etwas kennen gelernt hatte, würde ihm ihre positive Stimmung auffallen, durch das kleine Lächeln was auch beim Bier trinken, beim heimkehren und beim einschlafen – mit seinem Arm in ihren, den er ihr ganz freiwillig hinhielt – nicht verschwinden wollte. Das war sonst nicht so hartnäckig und dauerhaft.
Auch am nächsten Tag war das noch nicht verschwunden. Apples Aufschwung von gestern nahm auch danach nicht ab sondern sie schien wirklich ankommen zu wollen. Das er ihr so sehr zeigte, wie er sie schätzte und wie wichtig ihm der Neustart von ihr war, indem er sogar nicht am Abend noch in einen Bus zu Lahja steigen wollte, gab ihr die Hoffnung, die sie so lange in ihrem Leben gesucht und schon aufgegeben hatte. Das junge Mädchen begann Eigeninitiative zu zeigen. Natürlich vergewisserte sie sich noch oft bei Noah und suchte seine Bestätigung und sie flüchtete sich auch bei Misserfolgen und Dingen, die ihr doch komisch wurden, immer bei ihm aber das war sozusagen die Sicherheit, die sie auch brauchte. Dann zum Beispiel, wenn sie begann sich den Packpackern hier zu öffnen, mit ihnen zu Reden, mit ihnen Dinge zu Unternehmen – einen Spieleabend oder backen. Apple begann sogar anderen Menschen Fragen zu stellen, sich zu Interessieren, auch für Alternative Lebensformen, dass Menschen das Leben hier freiwillig lebten und als sie vom Containern heim kehrte, da war sie ganz Aufgeregt und erzählte Noah Sachen, die er bestimmt schon längst wusste aber er ließ sie einfach. Eventuell weil die Begeisterung in ihrem Blick so neu war. Flüchten tat sie sich zu ihm, wenn dann doch jemand begann, mit ihr zu Flirten oder ihr die Nähe zu viel wurde, das Interesse an ihrer Person durch Fragen, die sie nicht beantworten wollte, sie einschüchterte und auch, wenn ihr einfach die ganzen Menschen etwas zu viele auf einen Haufen wurden. Ohne ihn fühlte sie sich dann doch immer etwas verloren, dass war aber okay. Manchmal nutzte sie dann die Zeit, in der er etwas anderes machte, sich die Stadt alleine anzuschauen oder sich ins Bett bei ihm zu kuscheln und an neuer Musik zu feilen. Was ihn immer überraschte, wenn er dann wiederkam und sie ihm Einblick gewährte. In ihre bisherigen Songtexte, in das einzige Hobby was sie in ihrem alten Leben schon gepflegt hatte. Manchmal ging sie noch in die Nähe des Strichs, manchmal schlenderte sie dort am Tag lang – warum war ihr nicht klar aber das gehörte einfach auch so zu ihr und sie hatte gerade mit dem erfassen des Problems angefangen, dann erst kam die Verarbeitung und dann das Abschließen. Das würde noch dauern aber es zwang sie ja keiner. Anders als bei ihrem Vater, erwartete Noah keine absolute Existenzveränderung. Als könnte er sie verstehen. Da war es auch gleich, dass er manchmal zu hören bekam, dass die anderen sie Merkwürdig fanden – wenn sie nicht dabei war. Weil eine siebzehnjährige so verschreckt wurde, durch Nähe oder wenn man sich für sie Interessierte. Das sie manchmal einfach aus einer Konversation aufstand, sich in seinem Zimmer verkroch oder das ihr manchmal Mimik und Gestik fehlte. Trotzdem verriet er nichts, was er Versprochen hatte, für sich zu behalten und was den anderen eine Erklärung sein könnte.
An diesem Abend sollte sich noch eine Neuigkeit ergeben. In der Kneipe hatten sie gemeinsam gesungen und der Chef rief sie danach zu sich. Apple war sich Sicher, sie würde fliegen oder dem wäre das doch zu Öde und... schon geriet wieder alles ins Schwanken. Schon sah sie ihn ganz Unsicher an, was sie nun tun sollte aber es war eben auch schon einige Zeit verstrichen. Sie fühlte sich doch gerade so gut. Die ganze Sorge war Umsonst, denn als sie zu iNoah an den Tresen kam, wo er auf sie gewartet hatte, da hielt sie ein paar Scheine auf. Das erste Geld, nur für sie. Apple war so glücklich und stolz auf sich, was sie gar nicht kannte, dass sie ihn feste in den Arm nahm und drückte. Solange, bis sie ihre Übersprungshandlung verstand und Räuspernd, Unsicher, von ihm Abstand nahm und viel zu förmlich fragte, ob sie ihn auf etwas zu trinken einladen konnte. Weil sie das wollte. Der Chef dachte sie wäre einige Jahre älter, sonst dürfte sie hier ja gar nicht auftreten und der gefälschte Ausweis war jetzt ein Segen und diente nicht nur dazu, die Bullen zu verarschen. In ihrem Übermut trank sie auch eventuell etwas zu viel – etwas viel zu viel. Das Mädchen war zum ersten Mal richtig betrunken aber auch diese Erfahrung sollte wohl jeder einmal gemacht haben, oder? Noah schien es ihr zumindest nicht übel zu nehmen, als sie auf dem Heimweg so schwankte, dass sie Angst hatte hinzufallen und die Treppe kichernd auf allen Vieren nach oben kroch. Im Zimmer angekommen ließ sie sich auf das Bett sinken, winkelte die Beine an und versuchte aus ihrem Oberteil zu kommen, in dem sie aber immer wieder mit ihren Ellenbogen hängen blieb. „ Jetz weiß ich auch, wieso betrunkene immer in ihren Sachen schlafen...“ Gab sie schnaufend aber mit einem Lachen von sich, wollte eine Schnute ziehen, als sie ihn von der Seite ansah. Hmh? Warum gefiel es ihr denn so sehr, ihn anzusehen? Sein hübsches Gesicht, seine freien Arme, seine Statur – das alles nahm sie noch einmal ganz neu wahr. Huch. Was ein warmes Gefühl verteilte sich denn da in ihr? Kam das von dem Alkohol? Was aber hatte denn der damit zu tun, dass ihr ganz komisch wurde, als die Blicke der beiden sich trafen und sie sich schämte, so Lächerlich und kindisch bei den Versuchen auszusehen, sich aus der Kleidung zu schälen? So, dass sie versuchte sich Souveräner zu benehmen aber ihr alkoholisierter Körper da gar nicht mit machte.
03.04.2016 22:03
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #62
RE: SQUAT HOUSE
Es war so schön zu beobachten, wie Apple sich ganz offensichtlich immer wohler fühlte. Nicht nur in meiner Nähe oder in unserem Haus oder in Anwesenheit meiner Mitbewohner, sondern auch mit sich selber. In ihrer eigenen Haut. Und weil diese erste Bezahlung für unseren gemeinsamen Auftritt die beste und vor allem wichtigste Wertschätzung war, die man ihr im Moment zukommen lassen konnte, freute ich mich darüber auch genauso sehr wie sie. Das war nämlich endlich der erste Beweis, dass es auch andere Möglichkeiten gab, um Geld zu verdienen. Möglichkeiten, die sogar richtig Spaß machen konnten und die sich gar nicht anfühlen wie Arbeit. In unserer Euphorie und mit dem Bargeld in Apples Hand, geschah aber natürlich was geschehen musste, indem wir viel zu oft miteinander anstießen und nicht nur ein Bier nach dem anderen tranken, sondern auch zwischendurch immer mal wieder einen Shot in unsere Kehlen kippten. So ein Erfolgserlebnis musste schließlich auch ausgiebig zelebriert werden und zwar so lange, bis wir beide völlig betrunken waren. Mein einziger Vorteil war, dass ich Alkohol mittlerweile schon ein bisschen besser vertrug, als meine minderjährige Begleitung, und ich auch schon einige Jahre Übung darin hatte betrunken die Treppen nach oben zu laufen oder mir die Kleidung auszuziehen. In meinem Zimmer angekommen landete mein T-Shirt aber trotzdem unachtsam auf dem Boden, bevor ich mich erschöpft auf die Matratze fallen ließ und im Liegen beobachtete wie Apple mit ihrem Oberteil kämpfte. Anfangs amüsierte ich mich darüber köstlich, jeder neue misslungene Versuch wurde mit einem Lachen von mir kommentiert, aber als sie irgendwann erschöpft und verzweifelt von der Seite zu mir sah und unsere Blicke einen Moment zu lange aneinander hängen blieben, spürte auch ich etwas, das eigentlich nicht da sein sollte. Etwas, das ich doch eigentlich hinter mir gelassen hatte, an einem Strand irgendwo zwischen Los Angeles und San Francisco. Eine Anziehungskraft, gegen die ich mich schnell versuchte zu wehren, indem ich einfach von ihr weg sah, aber daran kläglich scheiterte. Vielleicht sollten wir uns einfach schnell schlafen legen, diese Gefühle kamen doch nur vom Alkohol und wären morgen wieder vorüber, also richtete ich mich wieder auf, sah noch einmal zu Apple und kniete mich dann vor sie, um nach dem Stoff ihres Oberteils zu greifen. "Komm, ich helf dir. Heb die Arme hoch, ich ziehe." Offensichtlich war es ihr betrunken aber nicht nur unmöglich sich selber auszuziehen, sondern auch die Arme zu heben und dabei noch die Balance zu halten und so schwankte sie erst ein paar Mal hin und her, ehe sie dann erschrocken nach hinten umkippte, als ich mit einem kräftigen Ruck tatsächlich das Shirt von ihrem Körper zog. Das wiederum brachte mich aber auch erneut so zum Lachen, dass ich unwillkürlich meine Hände auf ihren Knien ablegte und auch meine Stirn darauf abstützte. Nicht so klug, denn Apples Kopf funktionierte gerade nicht einwandfrei und so öffnete sie in einem unbedachten Moment ihre Beine und ich stürzte dadurch regelrecht über sie, konnte mich nur noch so gerade mit meinen Händen rechts und links von ihrem Körper abstützen und war ihr plötzlich- ganz nah. Viel zu nah. Scheiße. Alkohol, du dummes Teufelszeug.
04.04.2016 12:57
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #63
RE: SQUAT HOUSE
Eigentlich wusste die junge Frau doch, wie das Funktionierte, sich körperlich Näher zu kommen. Sie wusste das aus einer negativen Erfahrung heraus aber immerhin, eigentlich dachte sie, sie sei da voll im Bilde. Warum war denn das nur bei Noah so komisch? Am Strand, da hatte sie dieses seltsame, langsame Annähern schon nicht so richtig verstanden und es viel eher unter Freundschaft abgehandelt aber das hier, das war doch nicht Freundschaftlich, oder? Als er so nahe über ihr lehnte, die Arme rechts und links neben sich in die Matratze gestützt und da steig ihr auch noch sein männlicher Geruch in die Nase – mit dem sie nun schon Vertraut war, da berührte sich mit einem Mal die Haut der beiden an ihren entblößten Bäuchen und das war so warm und angenehm zugleich. Apple hatte das hier aber nie anders gelernt – immerhin war ihr diese Position durchaus geläufig - es hatte ihr nicht nur nie jemand anders gezeigt sondern auch nie anders von ihr Verlangt und so reagierte sie darauf so, wie sie es kannte. Das hier Emotionen, Anziehungskräfte und Unsicherheiten in der Luft lagen, damit wusste die siebzehnjährige doch gar nicht umzugehen. Der Ansatz, zu begreifen, dass es sich hier um eine andere Art von Nähe handelte, als mit ihren Kunden vor nicht allzu langer Zeit, der war da. Das konnte man in dem kurzen zögern bemerken, mit dem sie ihre Hände hob, um mit den Fingerspitzen über die Bartstoppeln an seinem Kiefer zu streicheln und auch das verlangen, ihn zu Küssen, war wieder da. Nur, das war doch Freundschaftlich? Sie deutete das doch richtig, dass Noah sich so ähnlich fühlte? Er war ja auch nicht mehr mit Lahja zusammen und Haily war auch nicht hier. Männer brauchten und wollten doch immer Sex. Also fasste sie im inneren einen Entschluss und das würde Noah auch ganz deutlich zu spüren bekommen. Indem sie ihren Unterkörper gegen seinen presste und dann leicht ihre Hüfte kreisen ließ. Im zweiten Schritt, fasste sie ihn an den Schultern, schob ihn von sich, jedoch nur, um sich mit ihm zu drehen und sich auf seine Hüfte zu setzen. Ihr Gesichtsausdruck wurde ein ganz anderer, die Unsicherheit war verflogen und stattdessen trat da wieder diese Maske auf. Dieses Sichere, Abgeklärte und ja, auch in der Verführung war sie geübt. Zumindest in der gegen Geld. Der Alkohol war es, der zuließ, Noah diese Seite von sich zu zeigen, sonst hätte sie eventuell gewusst, dass das nicht richtig war. Das er das von ihr nicht wollte. Doch dafür war es nun zu spät, die Macht der Gewohnheit hatte gesiegt und immerhin hatte sie doch das erste Mal selbst den Willen, jemanden auf diese bestimmte Art zu befriedigen. In Apples Welt war es um nichts anderes gegangen, als die Zufriedenstellung ihres Kunden und genau den Gefallen wollte sie Noah auch tun. Mit den Händen strich sie also von der Mitte seiner Brust über seinen Bauch hinab, rutschte dabei selbst ein wenig herunter auf seine Oberschenkel. Sie neigte den Kopf um den Weg mit ihren Lippen zu verfolgen – immer tiefer, dabei stachen Raubkatzenähnlich ihre Schulterblätter etwas heraus. Bis sie bei seiner Hose angekommen war, diese öffnen wollte aber dann Inne hielt um ihn mit der Erotik in ihren Augen anzuschauen, die sie schon oft geschauspielert hatte. „ Was magst du gerne? Was kann ich tun, um dich Glücklich zu machen? Ich mache, was du möchtest.“ Eigentlich hörten die ehemaligen Kunden gerade den letzten Satz so gerne und Apple war der festen Überzeugung, hier alles richtig zu machen, auch wenn sie gerade offenbarte, nur ihn Befriedigen zu wollen. Unter normalen Umständen eventuell auch noch kein Problem aber bei dem, was Noah über sie wusste? In ihrem handeln geübt, malten ihre Finger leichte Kreise auf der dünnen Haut über seinem Hosenbund und noch immer war es der willige Blick in ihren Augen, der Noah traf. Eventuell aber auch noch etwas durch den Alkohol geprägt, schwankte sie ein wenig, als sie sich auf einem Arm halen musste.
04.04.2016 19:03
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #64
RE: SQUAT HOUSE
Dass ich viel mehr für Apple empfand, als ich bereit war zuzugeben, das wurde spätestens in dem Moment deutlich, als sie ihre Hände an mein Gesicht hob und zärtlich mit ihren Fingern über meinen Kiefer streichelte. Ein überwältigendes Kribbeln zog sich davon ausgehend durch meinen ganzen Körper und ich fühlte mich mit einem Mal so zu ihr hingezogen wie noch nie zuvor. Der Alkohol sorgte dabei dafür, dass der logische Menschenverstand in mir ausgesetzt wurde und es keine penetrante Stimme mehr gab, die schreiend protestierte, weil zwischen uns acht Jahre Altersunterschied lagen. Auf einmal war nichts mehr davon übrig und ich wollte mich so gern dem Verlangen hingeben, ihre Lippen küssen, ihre Haut berühren, ihre Wärme in mir aufnehmen, meine Finger durch ihre Haare ziehen, aber noch bevor ich dazu kam irgendetwas davon zutun, geschah etwas völlig anderes. Mit einem Mal drückte sie ihren Unterkörper gegen meinen, bewegte ihre Hüfte verführerisch und setzte mich damit so außer Gefecht, dass ich gar nicht schnell genug eingreifen konnte, um sie von dem abzuhalten, was danach kam. Das Zimmer drehte sich um mich herum, ich lag plötzlich auf dem Rücken und Apple saß breitbeinig auf meiner Hüfte. Ihre Hände berührten meinen Körper, dann ihre Lippen, aber als sie verführerisch zu mir aufsah und drei sehr eindeutige Sätze sagte, schaffte ich es endlich mich aus meiner Schockstarre zu lösen. Gerade noch rechtzeitig, bevor ihre Hände in meiner Hose verschwinden konnten, setzte ich mich auf und schob sie ganz bestimmt von mir. Nicht, weil sie noch minderjährig war. Auch nicht, weil sie mich damit an ihre Vergangenheit auf dem Kinderstrich erinnerte. Allem voran tat ich das aus dem simplen Grund, dass sie mich damit gnadenlos überforderte. Ich war nicht der Typ für schnellen Sex oder so eindeutige Fragen. Ich brauchte Zeit, wenn ich mit einer Frau schlafen wollte. Ich wollte ihr ganz langsam näher kommen, wollte vorher ausgiebig ihre Lippen und ihre Haut küssen, wollte sie berühren und vor allem so etwas wie Gefühle entwickeln. Anders funktionierte das bei mir nicht, aber weil ich sogar in meinem betrunkenen Kopf wusste, dass Apple das vermutlich nicht verstehen konnte und sich jetzt abgewiesen vorkam, hob ich sofort beschwichtigend meine Hände. Auch, wenn ich dabei noch völlig neben mir stand. "Es- das- Tut mir Leid, Apple, aber- das funktioniert nicht. Du bist toll, ehrlich, nur- das geht mir zu schnell. Entschuldige. Ich bin einfach nicht- Ich bin nicht so. So- direkt?" Falsches Wort. Scheiße. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf, aber mir fiel in meinem betrunkenen, überforderten Kopf einfach nicht die passende Erklärung ein. "Vielleicht- Vielleicht sollten wir uns einfach umziehen und schlafen gehen?" Wie feinfühlig, Noah. Respekt.
04.04.2016 20:24
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #65
RE: SQUAT HOUSE
Was? Sie sah ihn unheimlich verdutzt an, als er sie von sich schob und sagte, dass er das nicht wollte. Das er so nicht war. So direkt? Stand er eher auf die Nummer, von dem schüchternen Mädchen? Auch die konnte sie... bestimmt. Dafür war es aber zu spät. Das sie die Stimmung ruiniert hatte, das hatte auch sie nun kapiert. Wie konnte sie auch annehmen, dass er auf das hier stand, was sie plante? Natürlich war das schwer zu begreifen und zu akzeptieren, das hatte sich so anders angefühlt und richtig. Das der Wunsch von ihr gekommen war. „ Nein... nein, mir tut das Leid. Ich... das hätte ich Wissen sollen.“ Ihre Zunge fühlte sich ganz taub an und sie wagte es nicht, ihm auch nur einmal in die Augen zu blicken. Verlegen und Beschämt zog sie das Schlafshirt zu sich heran und es war auch gar nicht anders zu erwarten, dass sie sich erhob. Natürlich schwankte sie, sie hielt sich auch an allen Möglichen Hilfen fest aber als Noah ihr irgendwie ein Zeichen gab, helfen zu wollen, zeigte sie ihm nur abwehrend die Handinnenfläche. Nein, das wäre ja noch erniedrigender. So Mies hatte sie sich doch schon eine Weile nicht gefühlt und Alkohol verstärkte das nur noch. „ Vergessen wir das einfach, okay? Bitte. Ich... ich versuch das auch nie wieder. Versprochen.“ Sie hatte Angst, dass sie wieder alles kaputt gemacht hatte und weil sie sich die Antwort etwas aufsparen wollte, griff sie auch nach ihrer Schlafshorts. Die wollte sie eigentlich im Bad anziehen, da wollte sie auch noch etwas Traurig sein können, in Ruhe aber vorher sagte sie noch leise. „ Wenn ich Morgen gehen soll, dann ist das auch okay. Du kannst... da ja mal eine Nacht drüber schlafen.“ Den Register für sich selbst, gleich auf eines der Sofas zu schleichen, um da zu schlafen, auf die Gefahr hin, dass Fremde oder Hausbewohner kommen könnten, hatte sie bereits gezogen.
04.04.2016 20:55
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #66
RE: SQUAT HOUSE
Und natürlich geschah genau das, was ich eigentlich so dringend versucht hatte zu verhindern: Apple verstand mich völlig falsch. Verzweifelt sah ich zu ihr auf, wollte ihr schon folgen, um zumindest darauf zu achten, dass sie nicht gleich betrunken umfiel, aber wurde dann von ihrer abwehrenden Handfläche aufgehalten. Scheiße. "Nein, das- Du verstehst das falsch, ich-" Bevor ich aussprechen konnte, was ich eigentlich sagen wollte, hatte sie jedoch schon das Zimmer verlassen und die Tür fiel mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss. Maßlos überfordert blieb ich auf der Matratze zurück, starrte erst eine ganze Zeit lang gegen das Holz der Tür, aber senkte dann den Kopf in meine Hände und rieb mir mit festem Druck über die Haut, was sich als nicht ganz so klug herausstellte, denn durch die plötzliche Dunkelheit und die Bewegung in Kombination mit zu viel Alkohol wurde mir auf einmal ganz schlecht. Stattdessen zog ich mir die Finger also verzweifelt durch die Haare und ließ mich auf den Rücken sinken, um Apples Abwesenheit wenigstens zu nutzen, um nach den richtigen Worten zu suchen. Dafür musste ich jedoch erstmal wissen, was - oder wen - ich überhaupt wollte, doch was bisher ziemlich offensichtlich geschienen hatte, fühlte sich auf einmal schrecklich falsch an. Wir gehörten halt einfach nicht zusammen. Oder? Ich mochte sie, mehr und vor allem anders, als meine anderen Freunde. Sonst würde ich doch auch nicht so an meine Grenzen gehen, um für sie da zu sein und ihr ein besseres Leben zu zeigen. Seit wir das erste Mal miteinander musiziert hatten, spürte ich, dass das irgendetwas war und dass ich manchmal zu lange in ihr Gesicht starrte oder mir wünschte in ihrer Nähe zu sein. Das war anders als bei Haily, eher so- Ja, es erinnerte mich an die anfängliche Zeit mit Lahja. Ich wollte am liebsten jede Sekunde eines jeden Tages mit Apple verbringen, ich mochte es sie zu berühren - deshalb umarmte ich sie auch ständig oder nahm ihre Hand in meine - und es ging mir nicht gut, wenn ich mir nicht sicher sein konnte, dass es auch ihr gut ging. Ich dachte ständig an sie und, ob ich das nun wollte oder nicht, diese Nacht am Strand hatte sich unfassbar gut angefühlt. Trotz unseres Altersunterschieds. In nüchternen Phasen redete mein Kopf mir gerne ein, dass das alles ja gut und schön war, aber dass ich mich trotzdem strafbar machte, wenn ich mich einem 17-jährigen Mädchen näherte, doch in diesem betrunkenen Moment jetzt, da wurde mein Kopf gnadenlos in seine Schranken gewiesen und Überhand nahmen stattdessen die Gefühle. Vielleicht sollte ich ihr das so sagen. Dass ich nicht sie abweisen wollte, sondern diese eindeutigen sexuellen Handlungen. Ich wusste nicht, ob sie das verstehen würde, aber-
Wo war Apple überhaupt? Unsicher hob ich meinem Kopf, sah auf die geschlossene Tür und versuchte zu lauschen, ob sich jemand im Flur näherte, aber nichts. War sie nicht jetzt schon ein bisschen zu lange weg? Verwirrt ließ ich meinen Kopf wieder ins Kissen sinken, runzelte die Stirn und wartete, eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mich dann doch umständlich auf die Beine kämpfte. Das konnte ja nicht sein. Entweder war sie in die Toilette gefallen oder da war irgendetwas passiert, aber nein, ich fand sie weder im Flur, noch im Badezimmer. Auf dem Weg nach unten in die Küche hielt ich mich sicherheitshalber am Treppengeländer fest, aber auch dort war sie nicht. Erst im Wohnzimmer wurde ich endlich fündig, sie lag tatsächlich dort zusammen gerollt auf der Couch und starrte hellwach gegen die Decke. "Apple?" Leise sprach ich ihren Namen aus, blieb einen Moment lang regungslos in der Tür stehen, aber bewegte mich dann doch langsam auf sie zu. Vorsichtig schob ich ihre Beine ein Stück zur Seite, setzte mich dicht neben sie und gab mich sogar einfach dem Verlangen hin meine Hand um ihr Knie zu legen. Was Betrunkene nunmal so taten, ohne darüber nachzudenken. "Okay, hör zu. Es ist nicht so, dass ich- das nicht will, aber- ich bin einfach- ich brauche Zeit für sowas. Ich will, dass du es verstehst, aber ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, also sage ich einfach das, was ich denke, und hoffe, dass das irgendwie Sinn ergibt. In Ordnung?" Ich sah ihr kurz in die Augen, ließ sie aber gar nicht darauf reagieren, ehe ich anfing. "Ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Mehr als das vielleicht sogar. Es gibt da- immer wieder Momente, in denen ich dich gerne küssen würde, so wie da am Strand, oder- in denen ich dir einfach nah sein möchte, aber- das ist nicht so leicht. Aus offensichtlichen Gründen. Wegen dem Alter und- weil ich auch so unsicher und überfordert bin. Von dem, was du erlebt hast. Ich hab Angst- irgendetwas falsch zu machen oder, dass ich irgendwelche Erinnerungen hervorrufe, wenn ich- dir näher komme. Das will ich nicht. Deshalb- versuche ich einfach auszublenden, wie sehr ich dich mag, verstehst du? Weil es so viel einfacher ist, wenn wir nur Freunde sind. Nur- ich denke das solltest du jetzt wissen, weil ich nicht möchte, dass du dich von mir- abgewiesen fühlst. Dass du denkst ich will das nicht oder- dich. Eigentlich will ich das schon, ehrlich, aber-" Was für ein durcheinander geratener Haufen an Wörtern. Das funktionierte doch fantastisch. "Was ich dir eigentlich sagen wollte: Es ist nicht so, dass ich das nicht will, was gerade passiert ist. Ich will es nur- nicht so schnell. Nicht sofort. Ich bin eher- Ich schlafe einfach nicht mit Frauen, wenn ich mir meiner Gefühle nicht sicher bin." Es war mir völlig entgangen wie sich meine Hand während meiner ewig langen Erzählung irgendwann in Bewegung gesetzt hatte und jetzt langsam über Apples Knie und ihren Oberschenkel streichelte. "Jetzt hab ich ganz viel gesagt und dann doch irgendwie nichts, das ist das Problem von Alkohol, aber vielleicht- verstehst du, was ich meine?"
05.04.2016 10:52
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #67
RE: SQUAT HOUSE
Als Noah das Wohnzimmer betrat, war Apple total verunsichert. Was wollte er denn nun hier? Wollte er ihr sagen, dass sie doch sofort ihre Sachen packen und sich verziehen sollte? Doch es sollte ganz anders kommen. Er setzte sich ruhig ans Ende des Sofas, zu ihren Beinen und legte auch noch die Hand auf ihrem Knie ab. Das Mädchen kam gar nicht dazu, etwas zu sagen, da begann er schon zu Sprechen und am Ende seines Dialoges, da konnte sie auch nichts anderes tun, als ein wenig zu Lächeln. Zumindest konnte man mit Alkohol einem anderen Menschen auch schnell Glücksmomente entlocken und immer, wenn er erwähnte, wie auch er sie mochte und gerne hatte, da legte sich so ein warmer Panzer um ihr Herz, das war einfach schön. „ Ich Glaube betrunkene Reden nicht nur durcheinander... ich weiß auch gar nicht so Recht, ob dich dich verstanden habe...“ Lachte sie ein wenig und mimte mit ihren Fingern nach, wie verquer seine Worte waren und wie gegensätzlich. Eher sie dann doch wieder Ernst wurde und ihre Arme sinken ließ um eine Hand auf seine zu legen, ganz vorsichtig, weil diese gerade über die Haut an ihrem Oberschenkel wanderte. Eine weile sah sie auch nur auf Noahs Finger, auf die Motive darauf und daneben – verlor sich schon etwas darin, um dann doch den Blick zu ihm zu heben. „ Also... hast du Sorge wegen des Altersunterschiedes? Weil... das auch nicht Legal ist?“ Wie verrückt das klang in ihren Ohren, sie war jemandem in ihrem Alter nicht mal Annähernd so Nahe gewesen wie ihm. Auch diese Absurdität brachte sie dann zu einem leisen Auflachen. „ Das ist total verrückt für mich.“ Konnte er das nachvollziehen, dass es ihr schwer fiel, das zu begreifen? Apple wurde wieder Ernst. „ Das kann ich nicht... so wirklich verstehen, glaube ich aber das liegt auch daran, dass ich das aus einer ganz anderen... Perspektive sehe. Du bist... für mich irgendwie... in meinem Alter, weil die meisten Erfahrungen mit Männern waren, die weit darüber hinaus liegen.“ Ohje, sie hoffte ihm nicht nur noch mehr Kopfschmerzen zu bereiten, als eh schon und noch mehr schlechte Bilder aber Alkohol lockerte ihre Zunge. Betrunkene sprachen aus, was sie dachten. Outch, das würde sie morgen bereuen. Nun aber zog sie ihre Finger nur sanft über seinen Handrücken um zu verhindern, dass er sie weg ziehen konnte – ohne Gewalt anzuwenden. „ Es ist okay, wenn du dir erst Sicher sein möchtest aber du brauchst keine Angst zu haben, dass du... mich an etwas Erinnerst. Von früher oder eher von... gar nicht so lange her. Ich bin auch Unsicher und ich bin auch Überfordert damit, ob du das Glaubst oder nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich mich verhalten soll.“ Dachte er das? Oder dachte er, sie war sich ihrer Sache schon ziemlich Sicher? Apple richtete sich etwas auf, wenn das auch unfassbar kompliziert schien. „ Ich kann dich fragen, was du magst und... was ich für dich tun soll aber für mich ist das ganz neu, dass ich das auch möchte. Eben, als du mir so Nahe warst,... ich wollte noch nie jemandem Näher kommen, von mir aus. Das eben war anders und ich habe das gemacht, was mir dazu in den Sinn kam. Was ich denke... was jeder Will und richtig ist. Was du willst, das kenne ich nicht und ich weiß auch gar nicht, wie sich das anfühlt oder was ich da tun muss, wenn man auch mit jemandem schlafen will. Der Kuss war schon total... verwirrend. Also... eventuell hast du... einfach Recht damit, dass das nicht geht und das wir das hinten anstellen sollten.“ Nein, eigentlich war das nicht ihr Wunsch, weil sie ihre neue Welt gänzlich kennen lernen wollte aber sie konnte ihn auch nicht in eine Ecke drängen und wenn er sich über all das erst im klaren werden wollte, dann wollte sie ihm auch die Angst und den Druck nehmen. Apple reichte es zu Wissen, dass sie nicht von ihm abgewiesen wurde, als Mensch sondern eben nur auf dieser Ebene.
05.04.2016 18:45
Noah Scott
Unregistered


 
Beitrag #68
RE: SQUAT HOUSE
Genau das meinte ich doch. Genau das bereitete mir Sorgen. Wie sollte es denn für Apple funktionieren eine ganz normale, altersgerechte Beziehung zu führen, nach allem, was sie erlebt hatte? Sie musste doch, irgendwie, vorbelastet sein, oder? Das konnte sie doch nicht unbeschadet überstehen. Und die Tatsache, dass es für sie gar kein Problem darstellte eine körperliche Beziehung zu einem Mann aufzubauen, der acht Jahre älter als sie war, das war doch der beste Beweis dafür. Aber dann wiederum gab es so wenige Momente, in denen sie wirklich schien wie ein siebzehnjähriges Mädchen. Ihr Gesicht wirkte jung. Wenn man ihr in die Augen sah, dann konnte man es erkennen, aber sie handelte nicht so. Sie wirkte erwachsen und reif - überfordert mit der Welt, das schon - aber sie redete nicht wie eine Jugendliche und sie verhielt sich nicht wie eine Jugendliche. Wo war also die Grenze und was war das Richtige? Zögerte ich wirklich wegen ihrer Minderjährigkeit? Wäre es in Ordnung, wenn sie einfach ein Jahr älter wäre? Warum zweifelte ich so sehr an uns? Überfordert von mir selber und diesen betrunkenen, gegensätzlichen Gedanken, ließ ich meinen Kopf in den Nacken sinken und starrte einfach für einen Moment regungslos gegen die Decke. "Ich glaube- ich durchdenke das alles zu sehr. Eigentlich will ich so gar nicht mehr sein. Eigentlich hab ich mir vorgenommen Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus zu treffen und nicht- nur aus dem Kopf." So wie Haily. "Aber- bei dir hab ich einfach das Gefühl, dass ich- für uns beide die richtige Wahl treffen muss und- dass ich keinen Fehler machen darf." Unsicher sah ich wieder in ihr hübsches Gesicht. "Ich hab auch Angst, dass das alles nur komplizierter machen würde. Da gibt es einfach so viel, das dagegen spricht und so viele Gründe, weshalb wir das lieber lassen sollten, aber- dann sehe ich dich an und- ich meine, sieh dich doch mal an!" Da sprach definitiv wieder der Alkohol aus mir, aber ich konnte gar nicht anders, als verzweifelt den Kopf zu schütteln. "Wie kann man dich nicht küssen wollen? Natürlich will ich dich küssen, aber- ach Scheiße!" Überfordert zog ich meine Hand unter ihrer hervor, um meinen Oberkörper weit nach vorne zu lehnen und das Gesicht in meine Handflächen zu drücken. Zu viel Verwirrung für einen zu betrunkenen Körper, verdammt, und schon wieder wurde mir mit geschlossenen Augen ganz schlecht. "Vielleicht sollten wir erstmal schlafen gehen und- dann morgen nochmal darüber reden. Okay?" Langsam richtete ich mich auf, um ihr fragend meine Hand entgegen zu halten. "Kommst du wenigstens wieder mit hoch?"
06.04.2016 10:33
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #69
RE: SQUAT HOUSE
Als er sagte, dass er überfordert war – auch weil er dachte, er müsste die Entscheidungen der beiden Treffen, da war sie natürlich irgendwie vor den Kopf gestoßen. Für wie alt hielt er sie denn? Außerdem erinnerte sie das schwer an die Situation mit ihrem Vater und auch wenn sie es in dem Moment nicht Aussprach, es änderte sich etwas in ihr. Apple fasste den Entschluss, sie musste ihm beweisen, dass sie auch für sich Verantwortung übernehmen konnte und das sie nicht... das er nicht dafür da war. Hatte sie sich zu Wohl bei ihm und in seinem Schutz gefühlt? Das betrunkene Denken war aber auch so Anstrengend und man war so leicht Abzulenken, denn als er ihr das Kompliment machte, sah sie ihn ebenso verwirrt an. Hm? „ Was... was meinst du... damit?“ Was meinte denn Noah, dass man sie Küssen müsste und sie sollte sich doch nur mal ansehen? Unsicher betrachtete sie, was ohne Spiegel Möglich war. Denn Komplimente nicht Ernst zu nehmen, dass lernte man auf dem Strich auch. Damit wollten Kunden nur den Preis drücken oder sich einschleimen. Bei denen, die das zu krass taten, da sollte man nicht ins Auto einsteigen, bei denen stimmte schon etwas nicht. Das alles konnte Noah aber auch nicht Wissen, er wusste schon so viel und doch so wenig über Apple und ihre tiefsten Gedanken und Sorgen. „ Ich Glaube... wir müssen noch ganz viel Übereinander lernen...“ sagte sie etwas Überfordert aber damit auch die Wahrheit. Sie griff dennoch nach seiner Hand. „ Gerne. Ich hatte schon Angst, wer Morgen so hier über mich stolpert und ich... fühle mich wirklich Wohl bei dir.“ Das musste zumindest aus ihr heraus, denn das war Fakt und da gab es auch keine Zweifel dran. Keine Fragen. Die beiden stützten sich auf der Treppe gegenseitig, Apple sank sofort neben ihm ins Bett aber diesmal traute sie sich noch weniger als sonst. Gut, auch wenn sie Morgen noch mal darüber Reden würden, wenn er das alles erst nicht wollte, dann war es auch nun ein Fehler nach seinem Arm zu greifen. Also umarmte sie einen Fetzen der Decke. „ Ich bin trotzdem froh, dass ich hier bin und du mir so sehr hilfst. Wirklich jetzt. Dankeschön. Das heute war großartig – mein erstes Geld, was ich... normal verdient habe. Alles Schritt für Schritt." Vielleicht sollte sie erstmal über jemand anderes herausfinden, wie das überhaupt ging, Sex... ganz ohne Geld. Das es da auch Männer gab, die das nur zu gerne ausnutzten? Davon hatte sie noch keine Ahnung.
06.04.2016 19:05
Apple Jean White
Unregistered


 
Beitrag #70
RE: SQUAT HOUSE
So sehr man auch versuchte, nach so einem betrunkenen Annäherungsversuch wieder unbefangen miteinander umzugehen – so klappte das meistens nicht so, wie man sich das wünschte. Noah musste sich Gedanken machen, ob das noch einmal vorkommen konnte und – wenn man seinen Worten glauben schenkte – ob er auch noch einmal so Standhaft bleiben konnte und für Apple war das ohnehin eine ganz neue Situation. Sie war noch nie abgewiesen worden, ganz im Gegenteil und sie wusste damit auch nicht umzugehen. Jeder Jugendliche hatte so ein Erlebnis eventuell schon mal mit einer Party-Bekannschaft oder einem anderen, guten Freund aber sie nicht. Wenn man von der Jugend eh so viel verpasst hatte für sie, konnte man sich kaum darauf vorbereiten. Apple ging Noah etwas aus dem Weg aber nicht so, dass es ihn belastete. Sie versuchte es nicht so auffallen zu lassen. Das gelang ihr ganz gut, indem sie sich von nun an begann, auf ihr Leben, auf den Job und auch etwas ihr Umfeld zu konzentrieren. Immerhin war das hier etwas Grundlegend anderes, als bei Chris. Ihr Vater hatte eine Rolle von ihr erwartet und auch einen festen Tagesablauf, es Existierte schon eine Richtung, wie sie sich zu Verhalten hatte und was Erwartet wurde aber das war jetzt nicht so. Apple konnte sich frei Entfalten und war damit, zugegeben, auch etwas Überfordert. So kamen dann aber auch immer mehr Erfahrungen mit Alkohol ins Spiel und das in Verbindung mit den anderen Hausbewohnern. Nach und nach weckte sie das Interesse eines jungen Mannes, der in Noahs Alter schien, wenn nicht ein wenig Älter. Ihr war das gar nicht so bewusst, denn Flirten, offensiv Suchen, das tat sie nicht aber benebelt und den Vorwand nicht kennend Soll ich dir mal mein Zimmer zeigen. Ließ sie sich dann auf den jungen Herrn ein. Eventuell konnte sie dann besser deuten, was zwischen Noah und ihr los war. Apple war überfordert von den Zwischenmenschlichen Beziehungen oder lag das vielleicht nur an Noah selbst? Denn im Gegenzug zu ihm, wusste der junge Mann in seinem Zimmer ganz genau, was er von ihr wollte, als sie ihm das selbe Angebot machte, wie Noah zuvor. Das sich das aber auch viel eher nach ihrem alten Job anfühlte, das brachte Apple gar nicht so in Verbindung, sie bekam ja kein Geld dafür. Man könnte sich darüber Streiten, ob sie nun einfach nur Naiv war oder der Kerl das Gnadenlos Ausnutzte, dass sie so auf Wunsch funktionierte aber Fakt blieb, Apple ließ sich auf eine Affäre ein.
Umso härter wurde sie dann aber auch damit Konfrontiert, dass Männer die Frauen auch nur ausnutzen konnten und damit auch noch Angaben vor Kumpels. Es hatte keine Tabus gegeben, was an sich nicht schlimm war, nur in dem Moment, als sie gerade von der Arbeit heim kam und in eine Runde platzte, in ein Gespräch, was sie total fertig machte. Der Kerl saß zwischen ein paar anderen Jungs am Tisch, darunter auch Noah, und brüstete sich damit, was Apple alles mit sich machen ließ. Das man ja nicht davon ausging, dass eine siebzehnjährige so genau wusste, was zu tun war, wäre wie ein sechser im Lotto und als sie sich genug geniert hatte, weil er Details ausplauderte, die hier nichts verloren hatte und gerade die Runde stürmen wollte, kam etwas hinterher, was sie wirklich traf. Irgendwer hätte sie am Nachmittag am Strich lang spazieren sehen, eventuell wäre sie ja eine Nymphomanin oder eben eine Professionelle und auch da brüstete er sich damit, dass er dann Dienstleistungen umsonst bekam. Warum war sie nur schon aus dem Schutz des Flures einen Schitt nach vorne gegangen? Denn als einer der Jungs, die Sekunden vorher noch gebannt zugehört hatten, aufstand, um sich ein neues Bier zu holen, sahen die beiden sich den Bruchteil einer Sekunde in die Augen. Er Räusperte sich, damit die Stimme ihrer Affäre versiegen konnte aber Apple hatte ganz andere Sorgen. Die Panik, jegliches Ansehen bei Noah verloren zu haben, zwang sie dazu, ihn zumindest ganz kurz anzuschauen aber dann wandte sie sich schnell ab und lief die Treppen hinauf. Eigentlich wollte sie sich Aufregen, hätte sie auch, wenn nun mal nicht da am Tisch mit gesessen hätte. Fuck. Eigentlich hatte er gefragt, ob er sie abholen sollte von der arbeit oder mit kommen aber sie hatte sich gezwungen, das zu verneinen und nun das. Großartig. Was er nun dachte. Vielleicht sogar, dass sie wirklich wieder arbeitete, wie vorher. Egal was, sie wollte ein paar Sachen raffen und ein wenig Zeit für sich suchen. Mit den vielen Details der Affäre fühlte sie sich so bloßgestellt und auch das war ihr aber ein ganz Fremdes Gefühl.
16.05.2016 03:26
Thema geschlossen