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DROOG PUB
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
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RE: DROOG PUB
Ich legte kurz meine Gabel nieder, um den Blick in Summers Augen zu heben und sie einen Moment lang anzusehen, aber eigentlich ließ ich ihre Worte gar nicht an mich heran. Gut, wenn sie sich ein bisschen Zeit lassen wollte, dann ließen wir uns halt ein bisschen Zeit, aber ihre Meinung bezüglich des übrigen Abends, die würde sich spätestens dann ändern, wenn wir gemeinsam in dem teuren, modernen Hotelzimmer ankamen. Da war ich mir sicher. In der Nähe von San Francisco hatte das damals doch auch geklappt, nach dem Mord an einem unschuldigen Tankstellenbesitzer, dessen Leiche wir danach noch in einem Waldstück vergraben mussten, waren wir ebenfalls in einer gehobenen Hotelkette unter gekommen und das Zimmer, in dem wir hinterher übernachteten, sowie ihr attraktives Kleid hatten Summer ihr Selbstbewusstsein zurück gegeben. Es war, als könnte sie sich damit von dem Schmutz der Arbeit und den Gedanken an die Leiche befreien. Sie legte viel wert auf so etwas, sonst hätte sie doch auch nicht jahrelang einen Job ausgeübt, der nur darum ging sich auf teure Essen oder Veranstaltungen einladen zu lassen und sie hatte sich auch nie dafür geschämt, dass sie die Möglichkeiten genoss, die Geld mit sich brachten. Vielleicht war es also wirklich ein Fehler in unserer Kommunikation, dass ich mich jetzt nur darauf fixierte sie mit meinem Geld, meiner Macht und meinem Einfluss zu verführen. Vielleicht lag das Problem aber auch darin, dass sie mich beim letzten Mal unter falschen Umständen kennen gelernt hatte. In einem verdreckten, kleinen Motelzimmer in Santa Barbara, auf der Flucht vor Brooke und ihren Männern. Ich hatte damals noch nicht recht Fuß fassen können in Los Angeles, ich musste unter anderen Leuten arbeiten, mich anpassen, ich war nicht ich selbst und vor allem hatte ich nicht die Macht und den Einfluss gehabt, mit dem ich sie jetzt überzeugen wollte. Das hatte Summer ein verfälschtes Bild von mir vermittelt, eines, das sie mochte, aber gleichzeitig eben auch eines, das nicht recht der Wahrheit entsprach. Ich selber legte zwar keinen Wert auf teure Abendessen, auf schicke Kleidung oder auf Diamantschmuck, ich scherte mich auch nicht darum, ob ich 2.500$ für eine Übernachtung im Penthouse bezahlte oder auf einer unbequemen '30$ die Nacht'-Motel-Matratze schlafen musste, aber in meinem Kopf war durch meine jahrelange Erfahrung verankert, dass man Frauen nur auf diese Art für sich gewinnen konnte. Und diesen fälschlichen Gedankengang, der das Date zwischen Summer und mir gerade in eine komplett katastrophale Richtung führte, das war letztendlich tatsächlich das Problem, was zwischen uns stand aber keiner von uns beiden so recht begreifen konnte.
Weil Summer es sich wünschte, ließ ich mir von jetzt an beim Essen allerdings ein bisschen Zeit und nachdem auch die Hauptspeise vernichtet war, verlangte ich nicht augenblicklich nach der Rechnung, sondern stützte meine Ellenbogen auf dem Tisch ab und starrte zehn Minuten Löcher in die Luft, bevor ich den Kellner wieder heran winkte und ihm das Geld zusteckte. Unsere Konversationen verlief während des gesamten Essens äußerst spärlich, ich fragte sie nur, ob es ihr schmeckte, oder danach, ob ihr die Musik gefiel, der Job war schließlich ein Tabuthema. Wenn Summer mich nach etwas fragte, dann antwortete ich auch immer äußerst knapp, aber das dürfte nichts Neues für sie sein. Das hatte ich schon immer getan. Und als wir endlich aufstanden, um das Restaurant wieder zu verlassen, war ich fast erleichtert, dass wir damit diesen Date-Pflichtteil hinter uns gebracht hatten. Das, was ich selber eigentlich gar nicht tun wollte, aber tun musste. Weil sie nun einmal auf diese Verabredungen bestand und ich glaubte auf die Art ihr Vertrauen zurück zu bringen. Höflich wie auch vorhin führte ich sie zu unserem Auto, das schon wieder vor dem Eingang parkte, ich öffnete ihr erneut die Tür und schloss sie hinter ihr auch wieder, bevor ich mich neben ihr auf den Fahrersitz setzte. Und dann lächelte ich verschmitzt, erinnerte sie an die eben bereits angekündigte Überraschung und fuhr mit ihr bis zu einem riesigen, modernen Hotel. Komplett verglast und architektonisch unheimlich beeindruckend war das Gebäude, ein roter Teppich war davor ausgerollt und schon wieder bewegte sich zwei junge Männer auf uns zu. Einer, der mein Auto für uns parken wollte, und einer, der annahm wir hätten Gepäck bei uns, das er für uns transportieren konnte. Bevor ich jedoch ausstieg und einem von den beiden die Erlaubnis für ihre Arbeit erteilte, sah ich mit anzüglichem Blick in Summers Gesicht und schob ganz selbstverständlich meine Hand auf ihr Knie. "Wir haben das Penthouse, ganz für uns alleine. Mit Dachterrasse und einem riesigen Jacuzzi. Vielleicht solltest du deine Entscheidung von vorhin also nochmal überdenken, du würdest dich ohne Kleid so viel besser darin machen."
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
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26.03.2016 22:09 |
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Summer Alica Jones
SELL MY SOUL TO BE YOURS IN THE END.
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RE: DROOG PUB
Summer lachte tatsächlich als erste Reaktion auf, als er die Hand auf ihr Knie schob und diese unnötigen Worte in den Mund nahm. Ja, sie Glaubte tatsächlich an einen seiner makaberen Scherze, der sie erinnern sollte, wie plump er es schon einmal versucht hatte, sie von sich zu überzeugen. Nach dem ersten, bezahlten Date der beiden – immerhin wusste er, seinem besten Stück und seinem anderen besten Stück, seinem Auto, war das nicht wohl bekommen. Ein Blick in seine Augen sollte sie dann eines besseren Belehren. Das war sein Ernst? Jetzt erst sah sie den Abend aus einem anderen Blickwinkel und Chas verlor mit einem Mal all ihre Nachsichtigkeit. Er war Wortkarg, in Ordnung, er redete an sich schon nicht unnötig viel aber in Rücksichtnahme, wie er undefinierte Beziehungen hasste, hatte sie ihm das eingeräumt. Selbst wenn das zehn Minütige Löcher-in-die-Luft-schauen sie ernsthaft angenervt hatte. Gerade wurde sie sich ihrer Sache aber ziemlich Sicher, dass das alles ein Zeit absitzen war. Eine Show. Ihr zu zeigen, was er alles bereit war, an Scheinen für sie locker zu machen – was er ihr bieten konnte und das allein würde dann so viel Wirkung zeigen, dass sie sich gleich Hüllenlos, im Hotelzimmer, ihm hingeben würde. Oh nein mein Freund, so nicht. Er hatte nichts verstanden, was sie ihm versucht hatte deutlich zu machen. „ Das ist dein Ernst, hm?“ Oh, noch war ihre Stimme so süß und einfühlsam und sie ließ ihm auch noch einen Augenblick, ihre weiche, warme Haut unter seinen Fingern zu spüren. „ Du hast überhaupt keine Ahnung von Frauen – oder eher, von Frauen wie mir. Stolz? Die Frauen, die du damit beeindrucken willst, die können das nicht mal Buchstabieren.“ Und damit schob sie seine Finger beiseite. Als dann auch noch der Bote ihre Tür höflich öffnen wollte, sah sie diesen bissig an. „ Wir sind noch nicht fertig.“ Und schlug die Autotür feste wieder zu um sich mit dem feurigen, wütenden Blick wieder ihrem Begleiter zu widmen. „ Das Essen, deine Geschenke, das Hotelzimmer – das genieße ich in jeglicher Form und ausgiebig mit dir, wenn alles andere wieder im Lot ist aber das ist es nicht, was hier schief gelaufen ist. Du hast einen Fehler gemacht und mein Vertrauen in dich verspielt. So sehr, dass ich kein Interesse mehr habe, mich weiter mit dir zu Beschäftigen. Bei einem Geschäftspartner wüsstest du, was zu tun ist, dass wieder hin zu biegen nur leider nicht bei mir... Weil ich keine Deals brauche oder Diamanten sondern das oder den da,...“ sie tippte etwas feste gegen seine Brust und seinen Kopf, vielleicht half das ja. „...wenn auch nur ein wenig, damit ich wieder Sinn darin sehe... Zeit mit dir zu verbringen. Egal in welcher Hinsicht. Arbeit oder Privat. Egal. Wenn du darauf keinen Bock hast, ist das in Ordnung, ich bettle nicht darum... aber wenn du dazu nicht bereit bist, dreh mir nicht den Strick daraus oder meinen Freunden sondern dir und deinem überdimensionalen Ego. Kilian ist kindisch, weil er sich für April benimmt wie ein Jugendlicher Macho in seiner Blüte? Matt hoffnungslos in Maddi verknallt und deswegen angreifbar? Mag sein aber die beiden Wissen zumindest, wie man eine Frau halten kann – und wie du weißt, Kilian sogar, wie man sie dazu bringt, ganz ohne teures Hotelzimmer, ihre Hüllen fallen zu lassen. Du kannst alles, du weißt alles und niemand kann dir das Wasser reichen?“ Tz, darüber sollte er noch einmal nachdenken – auch wenn es eventuell ein wenig gefährlich war, ihn so feste mit der Nase darauf zu stoßen und auch noch sein Feindbild als Vergleich herhalten zu lassen. „ Hier, weder jetzt noch damals bin ich käuflich... das Kleid und die Schuhe, dass erstatte ich dir. Das Essen und das Hotelzimmer – für mich ganz allein – sind meine Entschädigung, den Abend über so Nachsichtig mit dir zu sein, weil ich dachte, da kommt noch was. Du weißt ja, Zeit ist kostbar. Ob du dich wagst, einen zweiten Versuch zu starten, kannst du dir überlegen und wenn du nett fragst, dann denk ich auch noch mal darüber nach – wir sehen uns Morgen geschäftlich.“ Tja, auch wieder Worte aus seinem Mund und damit stieg sie Elegant aus dem Wagen aus, der Bote schreckte vor der Temperamentvollen Frau zurück und sah fragend zu Chas, was er nun mit dem Wagen tun sollte oder ob er der Frau helfen sollte, das Zimmer zu finden. Auf zweiteres hatte er weniger Lust, das sah man ihm an.
|| GANGSTER ROMANCE » 32 YEARS OLD » CHAS ||
You're dealing with the devil, that's no lie.
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26.03.2016 23:35 |
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
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RE: DROOG PUB
Es brauchte viel zu lange, bis ich verstand, dass ich gerade tatsächlich eine Abfuhr von Summer erhielt. Anfangs glaubte ich noch, dass sie gerade scherzte, denn in meiner Welt schien es völlig unmöglich, dass mich eine Frau sitzen ließ, nachdem ich so viel Geld in sie investiert hatte. Dann, als sie meine Hand von ihrem Knie schob, ging ich davon aus, dass sie absichtlich eine Auseinandersetzung provozierte. Dass das hier ein absurdes Rollenspiel sein sollte, weil Versöhnungssex so viel besser war, als jede andere Art von Intimität, die Erfahrung hatten wir schließlich schon mehrmals miteinander gemacht. Erst fast am Ende ihres ewig langen Monologs, als sie plötzlich die sexuellen Fähigkeiten von Kilian anpries und damit ihren Finger ganz tief in eine schon vorhandene Wunde drückte, da wurde mir so langsam klar, dass sie jedes verdammte Wort ernst meinte. Wir würden heute Nacht nicht miteinander schlafen, sie würde auch nicht ihr Kleid für mich ausziehen oder gemeinsam mit mir im Jacuzzi sitzen. Nichts davon stand für sie zur Debatte und die Schuld daran sollte ganz allein bei mir liegen. Weil ich nicht wusste, ihrer Meinung nach, wie man mit einer Frau umging. Summer kannte mich, ich war so gut wie immer beherrscht und kontrolliert, nur wenn etwas gehörig gegen meine Vorstellungen ging, dann konnte ich richtig explodieren. Wahrscheinlich erwartete sie genau das auch jetzt, das sah ich an ihrem Blick, aber es geschah etwas völlig anderes. Ich war von ihren Vorwürfen, ihrer Kritik und ihren Beleidigungen so vor den Kopf gestoßen und so überfordert, dass kein Wort meine Lippen verließ. Anstatt zu explodieren, implodierte ich. Unangenehme Wut breitet sich in meinem ganzen Körper aus, fand aber keinen Ausweg, weil ich so perplex war, dass mein verwirrter Kopf keine angemessene Reaktion darauf fand. Ich saß nur bewegungslos in meinem Auto, starrte zu Summer hinaus und konnte nicht fassen, dass sie sich tatsächlich mit ihrem perfekten Hüftschwung von mir weg bewegte. Dass sie tatsächlich alleine in dem Hotel verschwand, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen. Das war nicht ihr Ernst, das konnte sie nicht tun. Das würde sie nicht tun. Aber sie tat es, sie tat es wirklich und ließ mich hier ganz alleine im Auto sitzen, mit den zwei Hotelangestellten als Zeugen, von dem zumindest einer ebenso ratlos in mein Auto sah. Fuck. FUCK. "Mach die scheiß Tür zu", schrie ich ihm also entgegen, nachdem mein Begleitung schon längst im Hotel verschwunden war und ich langsam meine Sprache wiederfand, aber der nichtsnutzige Kerl war darüber so erschrocken, dass er nur zusammen zuckte und mir nichts anderes übrig blieb, als ungeduldig aufs Gaspedal zu drücken. Mit einem Knall übernahm der Fahrtwind das Schließen der Autotür für mich und mit quietschenden Reifen lenkte ich meinen Wagen wieder auf die Straße, weg von diesem Ort und vor allem weit weg von Summer und dem degradierten Gefühl, das sie in mir verursacht hatte.
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
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27.03.2016 19:57 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: DROOG PUB
Schon wieder hatte ich eine gute Woche lang nichts von Lahja gehört; seitdem sie bei mir gewesen war, um ihre übrigen Sachen zu holen, und mir dabei unmissverständlich klar gemacht hatte, dass sie darüber hinaus kein Interesse daran besaß mich zu sehen oder gar mit mir zu reden. Sie wollte sich meine Entschuldigungen genauso wenig anhören wie meine Erklärungen und nachdem die Tür meiner Wohnung nach ihrem kurzen, lauten, wütenden Erscheinen wieder hart ins Schloss gefallen war, schien es erneut so, als existiere ich in ihrem Leben nicht mehr. Schon wieder versuchte ich mehrmals sie anzurufen, ich schrieb ihr auch erneut ein paar Nachrichten und bat sie um ein Gespräch, aber am dritten Tag gab dann auch ich auf. Sie war in San Francisco, bei Noah, das hatte sie mir erzählt und das würde ich respektieren. Vielleicht musste ich ihr einfach Zeit geben. Vielleicht brauchte sie länger, als diese 6-wöchige Tour, um mich zu vermissen. Ich war noch nicht an dem Punkt, an dem ich sie und unsere Beziehung aufgeben würde, aber ich nahm mir vor ihre Konsequenzen aus meinem Verhalten zu respektieren. Erstmal. Das gab mir wenigstens genug Zeit, um in Ruhe mein Studium zu beenden und fokussiert nach Arbeitsplätzen zu suchen.
All diese guten Vorsätze waren heute aber schneller hinfällig, als ich es beabsichtigt hatte, denn als ich mit ein paar Freunden aus der Universität in einer Kneipe saß und auf einmal lauthals eine Gruppe rebellierender Heranwachsender einmarschierte, zwischen denen ich beim zweiten Blick auch Lahja erkannte, war ich schon kurz davor diese Chance für mich zu nutzen, aufzustehen und sie mit erneuten Entschuldigungen zu belagern, wenn nicht meine Freunde gewesen wären, die mich davon abhielten. Das bringt dir nichts, redeten sie auf mich ein. Sie wird schon zu dir kommen, wenn sie so weit ist. Du machst es nur noch schlimmer, wenn du ihr jetzt nicht den Abstand gewährst, den sie braucht. Gib ihr doch erstmal die Chance dich zu vermissen. Wenn du sie jetzt so belagerst, dann wird sie nur noch schneller mit dir abschließen. Sie alle hatten Recht damit, ich wusste das und ich wusste auch, dass Lahja es viel eher ärgern würde, wenn ich sie einfach missachtete, aber ich war so nicht. Ich hatte solche pubertären Spielchen hinter mir gelassen, ich wollte sie auch nicht unnötig provozieren, aber trotzdem hörte ich auf meine Freunde. Angespannt blieb ich auf meinem Platz sitzen, verkrampft akzeptierte ich auch Lahjas Missachtung, aber konnte trotzdem nicht verhindern, dass ich mit meinen Augen immer wieder an ihr hängen blieb. Das geschah ganz automatisch. Und ja, natürlich fiel mir dabei auch auf wie anders sie sich heute bewegte, wie sie redete, wie sie ihre männlichen Freunde mit Blicken fixierte. Machte sie das absichtlich? Wollte sie mir zeigen, dass sie über mich hinweg war? Wollte sie mich provozieren? Oder nahm ich mir mit diesem Gedankengängen zu viel heraus und hatte sie mich tatsächlich schon längst vergessen? Hatte sie überhaupt registriert, dass ich ihr war? Gefrustet beobachtete ich wie immer mehr Alkohol in ihre Kehle floss, ich sah auch mit an wie sie ständig lachte und akzeptierte sogar - wenn auch mittlerweile offensichtlich gereizt - wie einer ihrer Freunde seine Finger in ihre Hüfte bohrte, aber als sie sich dann zu ihm lehnte, um mitten in der Kneipe, sichtbar für alle anderen Anwesenden, eine Line zu konsumieren, da war meine Grenze erreicht. Die Gespräche meiner Freunde hatte ich schon seit geraumer Zeit einfach ausgeblendet und als ich jetzt aufstand und spürte, dass schon wieder einer von ihnen seine Hand beruhigend auf meine Schulter legen wollte, drückte ich sie einfach wortlos von mir. Ja, verdammt, vielleicht sollte ich Lahja in Ruhe lassen und vielleicht würde ich ihre Aufmerksamkeit eher damit provozieren, dass ich ihr Desinteresse vorheuchelte, aber ich konnte doch nicht einfach mitansehen wie sie dort ihre Zukunft aufs Spiel setzte. Ich konnte nicht akzeptieren, dass sie so gleichgültig mit ihrem eigenen Leben umging und deshalb ließ ich mich auch von niemandem aufhalten, bis ich bei Lahja angekommen war und fest ihren Unterarm umgriff, um auf die Art ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. "Bist du vollkommen durchgedreht?", raunte ich ihr zu und versuchte auch direkt sie ein Stück zu mir zu ziehen, weg von diesem anderen, schmierigen Kerl, der sie noch immer an ihrer Hüfte festhielt. "Du bist auf Bewährung, Lahja, hast du das vergessen? Und jetzt stehst du hier mitten in einer öffentlichen Kneipe und ziehst dir Koks in die Nase? Weißt du wie dumm das ist?"
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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15.08.2016 10:40 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
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RE: DROOG PUB
Eigentlich passierte doch genau das, was sie provoziert hatte. Zac genug zu Reizen, dass er sich ganz offensichtlich einmischte, weil er den Anblick nicht länger ertragen konnte aber das war immer so eine Sache, was man sich wünschte und was dann tatsächlich in einem Vorging, wenn es soweit war. Denn im ersten Moment schien er sich nur für ihren Drogenmissbrauch zu Interessieren und sie dabei als dumm zu Bezeichnen hatte sie auch nicht hören wollen, lieber sollte da aus ihm heraus kommen, wie rasend Eifersüchtig er war. Deswegen probierte sie auch, sich sofort von seiner Hand zu befreien und da weiter zu machen, wo sie eben aufgehört hatte aber leider war Zac alles andere als schwach und ließ sich auch von einem finsteren Blick ihrerseits schon lange nicht mehr verjagen. „ Was juckt es dich? Es kann dir egal sein.“ giftete sie aber dann verselbstständigte sich auch noch der Rest der Situation. Durch den Ruck hatte er die Aufmerksamkeit ihres Kumpels auf sich gezogen, der sie noch immer festhielt und in den Kreisen ließ man sich den Flirtpartner nicht einfach ausspannen. Wie schon einige Male nun aufgefallen war, herrschte in der Gruppe eine angeheizte Grundstimmung und es wurde sofort zum Anlass genommen, dass jemand, der auch noch so breitschultrig und gereizt war, sich in die Gruppe einmischte, dass ihr Kumpel sich neben ihr aufbäumte. Lahja hatte keine Ahnung, wie es anders ausgegangen wäre aber wenn man sie kannte, wusste man auch, das es ihr nicht schmeckte, wie man versuchte sie beiseite zu schieben und begann, Zac anzuprollen. Das war ihre Sache, das ging hier niemanden etwas an und so folgte eine Tat ganz automatisch auf die andere. Kurzes Schubsen, vereinzelte Drohungen und eher Lahja der Situation erlaubte, richtig zu Eskalieren, war nun sie es, die Zacs Hand umfasste, damit sie ihn daran bestimmt nach draußen zerren konnte und auch sofort eine Gasse weiter, damit ungewollte Verfolger ausgeschlossen waren. Das ganze hatte ihr Adrenalin in Wallung gebracht, als sie nun vor Zac in der Stille stand, wollte sie so viel sagen und doch nichts – noch immer sollte das alles nicht sein scheiß Problem sein. „ Spinnst du, das hätte auch voll daneben gehen können!“ Ihr Herz raste, ihr Puls war um einiges über dem normalen Wert und der tiefe Blick in seine Augen war echt nicht gut. Impulsiv handelte sie aber danach, was er in ihr bewirkte und allen Worten und gegen jeglichem, offensichtlich an den Tag gelegten Verhalten von eben, drückte sie ihn an die Wand hinter sich, krallte sich in seinem Oberteil fest und Küsste Zac, wie sie es seid dem Tag vermisste, als Nele sie angerufen hatte. Es fehlte bei weitem nicht nur das Küssen aber für alles andere müsste man Reden und Lahja wollte doch gar nicht reden, oder? Sie wollte das, was sich offensichtlich und gerade im Moment nur gut anfühlte und das war sein vertrauter Geruch, sein vertrauter Geschmack und seine vertraute Nähe.
|| DESTRUCTIVE » 23 YEARS OLD » DRUG ADDICTED ||
I need to feel something before I'm just nothin'.
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15.08.2016 14:16 |
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Zac William Coles
THINKING STRAIGHT
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RE: DROOG PUB
Ich war zwar gereizt, aber trotzdem wie immer beherrscht. Ich hatte mich unter Kontrolle, keine bewusstseinsverändernden Substanzen waren in meinen Körper geflossen, mein Kopf funktionierte klar und ich glaubte auch intelligent genug zu sein, um entscheiden zu können inwieweit ich mich einmischen durfte und was mich nichts anzugehen hatte. Im Gegensatz zu dem Typen, der wie eine Klette an Lahjas Körper hing anscheinend, denn während ich sie noch vorwurfsvoll und fassungslos ansah, war er der Meinung unbedingt sein Revier verteidigen zu müssen und überschritt damit, meiner Meinung nach, einige Grenzen. Lahja und ich hatten eine erwachsene Beziehung miteinander geführt, wenn auch nicht lange, aber in dieser kurzen Zeit so viel zusammen durchgestanden, dass ich mich sehr wohl im Recht sah ihren öffentlichen Drogenkonsum zu kritisieren. Und nachdem sie mir auch nicht zugestanden hatte ein klärendes Gespräch zu führen und alle Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen, empfand ich auch meine Eifersucht als angemessen und berechtigt. Das zwischen uns war noch nicht vorüber, von meiner Seite aus zumindest nicht, und das ließ ich den anderen Mann mit meinen Blicken und Gesten auch deutlich spüren, als er versuchte Lahja für sich zu beanspruchen. Seine ganze Art wirkte von Anfang an unglaublich aggressiv und auf Krawall gebürstet, was sich dann natürlich auch in meiner Körpersprache spiegelte und innerhalb von Sekunden war die Stimmung so gespannt und so voll geballtem Testosteron, dass nicht nur Lahja den Ernst der Lage bemerkte, sondern sich unter anderem auch von meinem Tisch zwei Freunde näherten, um im Notfall einzuschreiten. Bevor das alles hier jedoch ganz unschöne Ausmaße annehmen konnte, griff meine Freundin - Ex-Freundin - bestimmt nach meiner Hand und dirigierte mich nach draußen vor die Tür. Ob jemand folgte, darauf achtete ich überhaupt nicht, denn in meiner Wut, in meiner Eifersucht und in meiner Moralpredigt war ich nur auf sie fixiert. "Was mich das interessiert? Fragst du mir wirklich, was mich das interessiert?" Auf dem Weg von dem Tisch in der Kneipe bis in die dunkle Gasse redete ich ununterbrochen. "Bist du total verrückt geworden? Willst du wieder zurück in den Knast? Machst du das absichtlich? Oder ist es dir einfach nur scheißegal, was mit dir passiert? Und der Kerl, der an dir hing, was ist mit dem? Ist das dein Neuer? Sind das jetzt wieder die Kreise, in denen du dich rumtreibst? Was ist mit Noah? Was sagt der dazu? Warst du nicht bei ihm? Du kannst dich doch nicht- Scheiße, du kannst doch nicht wieder so eskalieren und damit alles aufs Spiel setzen, was du schon geschafft hast, Lahja. Was wolltest du überhaupt damit erreichen? Hast du mich gesehen und wolltest mich absichtlich provozieren? Oder interessiert dich das alles, was zwischen uns war, schon gar nicht mehr? Ist das schon wieder vergessen? Oder-" Doch weiter kam ich gar nicht, denn in dem dunklen Schutz der Gebäude blieben unsere Blicke auf einmal so intensiv aneinander hängen wie schon lange nicht mehr. Die Spannung war fast greifbar und die Anziehungskraft, die schon immer zwischen uns existiert hatte, legte einen großen Schatten über all die Konflikte, die eigentlich noch zwischen uns standen. Lahja hatte konsumiert, sie hatte Alkohol getrunken und sie war hemmungsloser und triebgesteuerter, als ich, aber als ihre Lippen plötzlich auf meine trafen, als ihre Finger sich in mein Oberteil krallten, da konnte auch meine Vernunft mir nicht mehr helfen. Viel zu sehr hatte sie mir gefehlt, viel zu sehr vermisste ich diese Nähe und die reißerische Lust zwischen uns, als dass ich mich dagegen hätte wehren können. Ich wollte sie und das bekam Lahja auch ganz deutlich zu spüren, indem ich sehnsüchtig meine Hände in ihre Haut presste, sie atemlos küsste und gleichzeitig ihren Rücken mit einem heftigen Ruck gegen die steinerne Wand hinter ihr presste. Ich hatte keine Ahnung, was das hier für uns bedeutete, aber jegliche Kommunikation - auch wenn sie nur körperlich war - musste doch gut sein, oder? Zumindest war das mehr, als ich in den vergangenen Wochen von ihr bekommen hatte und deshalb ließ ich mich auch ganz kopflos, ganz disziplinlos auf sie ein. Meine Hände schoben sich unter ihr T-Shirt, krallten sich fest in ihre nackte Haut, während ich keuchend in ihre Mundhöhle atmete. Mit der Schwere meines Körpers, meiner Muskeln, drückte ich sie so fest gegen die Wand, dass die harten Steine an ihrem Rücken schon schmerzen mussten, aber auch das war egal. Das alles interessierte im Moment nicht. Wichtig war nur die Leidenschaft, die trotz allem noch immer zwischen uns existierte.
ZACHARY WILLIAM COLES # 28 YEARS OLD # STRAIGHT EDGE
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16.08.2016 11:37 |
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Lahja Emilia O'Neill
ALL THIS ANGER RISE IN ME.
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RE: DROOG PUB
Seine ganzen Fragen, die wollte sie doch gar nicht beantworten und die wollte sie auch gar nicht hören. Wenn sie mit ihm darüber Reden würde, würde sie ihn zwangsläufig wieder in ihr Leben lassen und Lahja war nicht dumm, einige Antworten würden ihm nicht gefallen, wenn sie bei der Wahrheit blieb. Andere Aussagen würden ihm das Gefühl geben, sie wäre noch nicht über ihn Hinweg und auch das wollte Lahja eigentlich eher weniger zuzugeben. In der ganzen Zeit, wo sie sich in der Kneipe und damit in seiner Nähe aufgehalten hatte, war jede Handlung von ihr darauf ausgelegt, seine Aufmerksamkeit zu wecken aber das hatte er doch gar nicht verdient. Nicht auf diese sehnsüchtige Art und Weise. Wenn es nach ihr ging, dann hatte das alles dazu gedient, ihn zu Provozieren und ihm weh zu tun. Das war es schließlich, was er auch getan hatte. Er hatte Lahja, als Mensch und auch ihren Stolz, unglaublich Verletzt und er hatte das Vertrauen, was sie in ihn gehabt hatte, ausgenutzt und zerstört.
Leider war Lahja nicht besonders Konsequent, wenn ihr Herz etwas wollte, dann stand das oben an – ganz besonders im Rausch durch Drogen und Alkohol. Das war, wonach sie sich gesehnt hatte und nicht nach diesem klärenden Gespräch, was er heraufbeschwor und was nur schon wieder schmerzhaft werden konnte. Wie es danach weiter ging? Interessierte sie auch nicht, im Zweifelsfall konnte sie ihn Ignorieren. Lahja war darin ganz einsame Spitze. Jetzt tat sie aber das Gegenteil, als er sie so grob gegen die Wand drückte, als sie sich seinen starken Armen so ausliefern durfte. Die junge Frau brauchte das hier, sie genoss das hier und das war das, was sie vor ein paar Tagen noch mit Noah besprochen hatte. Sie mochte es gerade beim Sex, wenn man herrisch die Kontrolle an sich riss und Lahja, zwar zu Beginn kämpferisch, nachher aber unterlegen sein konnte. Noah hatte das nie ganz verstanden aber sich damit abgefunden, Zac hatte ihr immer beides geben können und es war ihm nie schwer gefallen, sich auf ihre Bedürfnisse einzustellen und so war das auch gerade. Sie hatte mit ihm liebevolle Stunden verbracht aber diese Leidenschaft, dieser kleine Machtkampf der beiden und im Anschluss die Kontrolle an ihn abzugeben, dass war es, was die beiden Kopflos handeln ließ. Gierig und Atemlos legte sie ihre Hände an seine Schläfe, zog ihre langen Fingernägel danach unsanft über seine Wangen und drückte damit aber auch aus, wie Begehrenswert er für sie war. Genauso zeigte sie ihm, ihr verlangen nach ihm indem sie danach seine Wirbelsäule hinab fuhr und ihre Hüfte gegen seine presste und zusätzlich mit den Händen noch mehr Druck erzeugte. Beide wollten aber auch da meistens dasselbe und das war nicht leise zu sein, dass war nicht auf andere Menschen zu achten und auch wenn Lahja hier schon beinahe jegliche Vernunft hätte fallen lassen, zogen die beiden sich etwas weiter in die Gasse zurück und checkten jede Tür oder jeden Winkel, nach etwas Schutz. Immer wieder kamen die beiden sich bei der Suche in die Quere und immer wieder waren es eindeutige Berührungen, die sie davon abhielten, Vernünftig zu denken – Zac wüsste genauso wie sie, dann würde Lahja auf der Stelle abhauen aber dazu kam es nicht. Wenig später öffnete sich die Tür zum Treppenhaus, eines geschlossenen Parkhauses. Mit dem Restrisiko was blieb, konnten die beiden gut Leben, vielleicht machte es sie auch noch mehr an – Fakt war, als Lahja kaum ein paar Schritte hinter der Tür, als diese noch nicht mal ins Schloss gefallen war, seine Hose ungeduldig öffnete und er sie wieder in die Situation wie eben brachte, war es kaum Nötig ihm noch lange zu einer Erektion zu verhelfen, als sie tief in seine Shorts griff. Eigentlich diente es nur dazu, ihm die Zeit zu geben, die Körperstellen von Lahja zu entblößen, die er begehrte. Wenige Sekunden und Hangriffe später, kam ein schmerzhaftes aber auch befreites Stöhnen aus ihrer Kehle und hallte an den nackten Betonwänden nach. Animalisch, auf der Basis von Instinkten und Trieben, schliefen Lahja und Zac miteinander – immer wieder befolgte er die Wünsche, die sie ihm heiser in sein Ohr raunte – gewiss auch, weil es auch seine waren. Das konnte Lahja für gewöhnlich nur Schamlos, wenn sie mit zu viel Betäubungsmittel experimentiert hatte und sie keine Grenzen mehr verspürte. Nur das könnte für Zac etwas ungewöhnlich sein, ansonsten hatte er ihr schon in der Beziehung damit oft das Ventil gegeben, was sie gebraucht hatte. Lahja löste sich so von angesammelten Sorgen, Ängsten, Unsicherheiten, Problemen oder, welchen Dingen auch immer, die ihr das Herz in der Brust, schwer machten.
Schwer wurde diese Situation nur danach, als sie sich Emotional unbewaffnet fühlte. Als diese Anspannung verflogen war und sie erkennen musste, dass ihr das hier half aber das es für Zac keine Lösung war, einem klärenden Gespräch weiterhin aus dem Weg zu gehen und sie wusste absolut nicht, was zu tun war. Sollte sie gehen? Würde er sie nun einfach lassen? Ihr Herz und Atem ging noch immer Schwer, als sie sich durch das Haar fuhr und die Antworten an seinen Kopf knallte, die sie ihm geben konnte – oder eher geben wollte. Sie entschied, welche Fragen von eben er sich nicht mehr stellen musste. Das reichte ja auch. „ Das ist nicht mein neuer Macker, das ist ein Kumpel. Für Noah ist das okay, was ich mache – solange ich aufpasse, für mich sind seine anderen ja auch okay.“ Das Beinhaltete zumindest, dass da wieder eine Absprache zwischen den beiden stattgefunden hatte. „Er ist bei Apple, Chris ist der Mann, der auf einer Show zu Tode geprügelt wurde – Aiden hat das getan. Ich denke mal, du hast du davon gelesen.“ Wie dünn sich ihre Stimme plötzlich anhörte und Lahja schaffte zwar ab und an den Blickkontakt aber sobald darin zu erahnen war, wie sehr sie sich nach ihm sehnte, blockierte sie das und es resultierte darin, dass sie irgendwann nur noch auf den Boden starrte.
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I need to feel something before I'm just nothin'.
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16.08.2016 18:27 |
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Ellie Mae Rose
Unregistered
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RE: DROOG PUB
Ellie Mae konnte es nicht leiden, wenn Dinge nicht so liefen wie sie es sich in ihrem Kopf ausmalte. Wochen, Monate hatte sie damit verbracht diesen Schritt zu planen. Jahre sogar, wenn man davon ausging wie lang sich dieser Hass schon in ihrem Kopf, ihrem Körper, ihrer Seele befand und sie von innen auffrass. Es war Zeit etwas zu unternehmen, es war Zeit Rache zu üben und Frieden zu finden, für all die Menschen, deren Welt durch Dawson und Carter nicht mehr so funktionierte wie zuvor, aber ihr Plan musste einen ernüchternden Rückschlag einstecken, als jemand, den alle nur Chas nannten, ihrem Auftrag nicht Folge leisten wollte. Wusste dieser Mann eigentlich wie schwierig es war überhaupt jemanden ausfindig zu machen, der auf professioneller Basis gegen Bezahlung fremde Menschen tötete? Und das auch noch in einer fremden Stadt? Wusste er wie lange Ellie Mae gebraucht hatte, um das benötigte Geld zusammen zu treiben? Was sie dafür alles getan hatte? Wusste er das? Und dann saß dieser Mann einfach nur vor ihr, als es ihr nach langer, nervenzehrender Anstrengung gelungen war überhaupt einen Termin bei ihm zu bekommen, ließ sich den Namen des potentiellen Opfers geben und schüttelte den Kopf? Er verneinte es ihr, ohne Begründung? Sie wollte sich wütend erheben, sie wollte diesen Menschen zur Rede stellen, aber noch bevor sie dazu kam, beförderte man sie schon wieder heraus aus diesem Drecksloch von Stripschuppen, setzte sie auf die Straße und trichterte ihr ein, dass sie nie hier gewesen sei und auch nie wieder hierher zurückkehren sollte. Nie wieder. Die zwei Männer mussten den Grund ihrer Anwesenheit missverstanden haben, sie glaubten wohl Ellie Mae wäre hier gewesen, um sich für einen Job zu bewerben, denn während sie sich mit vor Wut schwer pochendem Herzen abwandte, da vernahm sie deutlich wie sie über die dunkelhaarige Frau redeten. Wer wolle sich das schon freiwillig ansehen? Sie sah aus wie ein Monster. Wie ein Alien. Da könnte sich doch keiner einen zu runterholen. Die beiden Männer lachten hörbar über sie, aber die junge Frau war diese Art von Erniedrigung gewohnt. Normalerweise nahm sie das kaum mehr wahr. Und sie brauchte ihre Energie jetzt für etwas anderes: Wie sollte sie weiter machen? Sollte sie erneut von vorne beginnen? Jemand anderen suchen? Oder sollte sie doch ihren eigentlichen, aber deutlich unsicheren Plan in die Tat umsetzen, indem sie einfach einen Junkie mit Kokain oder Meth zudröhnte, ihm eine Waffe in die Hand gab und ihn mit weiterem Stoff dafür bezahlte, dass er die Drecksarbeit erledigte? Diese Stadt besaß so viele verzweifelte Seelen, da sollte sich schon jemand finden lassen, aber nein, an diesem letzten Ausweg war sie noch nicht angekommen. Nein, Ellie Mae gab noch nicht auf, sie würde weiter nach einer sauberen Lösung suchen, nach einer, die nicht auf sie zurückzuführen war, damit ihre weiteren Pläne nicht in Gefahr gerieten, auch wenn es schwierig werden würde.
Ein paar Tage später war sie mit ihrem Vorhaben noch nicht vorangekommen, sie bekam zwar ein paar Tipps, irgendwelche Namen, aber diese Menschen aufzutreiben war schwierig. Sie kannte weder die Stadt, noch hatte sie hier irgendwelche Kontakte. Wie so oft fand sie sich also abends alleine in einer Kneipe ein, in einem dunklen Teil der Stadt. Sie trank ein paar Gläser Alkohol und nutzte die Gelegenheit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, weitere Tipps aus ihnen heraus zu ziehen, was sich an diesem Tag wohl auch als äußerst lohnenswert herausstellte. Ein älterer Mann, den Ellie Mae jetzt schon seit einer halben Stunde betörte, deutete auf einen anderen an der Theke. "Lenn. Er ist dein Mann", nuschelte er mit Alkoholatem in ihr Ohr, während seine Hand auf ihr Hinterteil sank. "Du musst aber über Chas gehen. Er arbeitet für Chas. Willst du, dass ich dir Chas vorstelle?" Seine Finger sanken immer tiefer, zwischen ihre Beine, aber Ellie Mae akzeptierte das einfach, während sie mit starrem Blick zu dem fremden Menschen an der Bar starrte. Lenn. "Ich zeig dir, wo er arbeitet. Und auf dem Weg dahin könnten wir vielleicht noch ein bisschen- du weißt schon. Einen kleinen Umweg nehmen." Sein grunzendes Lachen widerte sie an, aber die junge Frau wusste auch sehr wohl, dass sie für die Information in seiner Schuld stand. Und weil es für sie keinen Unterschied machte, ob sie ihm nun diesen Gefallen tat oder nicht, zog sie ihn mit einem süßlichen Lächeln um die nächste Häuserecke, sank vor ihm auf die Knie und befriedigte ihn mit ihren Lippen. Lenn. Okay. Er arbeitete für Chas. Das hieß er war professionell in dem, was er tat. Sauber. Man könnte keine Rückschlüsse auf sie ziehen. Das war gut. Sollte sie ihm direkt das Geld anbieten? Nein, jemand, der bei diesem Chas arbeitete, verdiente sicher genug. Nein, das funktionierte nicht. Sie musste es anders tun. Ellie Mae war keine objektive Schönheit, sie trug kein Doppel-D-Körbchen mit sich herum, sie hatte keine aalglatte Haut oder ein weiblich-verführerisches Gesicht, aber sie hatte andere Vorzüge, mit denen sie Männern schnell den Kopf verdrehen konnte. Sie wusste mit sich und ihrem Körper umzugehen, auch ganz zur Freude des älteren Mannes, der endlich keuchend in ihren Mund kam. Damit hatte sie ihre Schuld beglichen und weil sie keinen Grund darin sah sich noch länger mit jemandem aufzuhalten, der ihr nichts nützte, stand die absurd aussehende Frau augenblicklich wieder auf, wischte sich mit ihrem Ärmel über die Lippen und ging, ohne ein weiteres Wort. Zum Glück war dieser Lenn noch da, er saß noch immer an der Theke, allein, und gab Ellie Mae dadurch freies Spiel. Entschlossen, mit erhobenem Kinn, ging sie direkt auf ihn zu, lehnte sich dicht neben ihm gegen die Bar und hob ihre Hand, um einen Wodka zu bestellen. Einen doppelten. Sie wagte kurz einen Blick zur Seite, sah für einen Moment diesem Mann neben ihr in die Augen, ehe sie dankend das Glas annahm und es in einem Zug leerte. Brennend floss der Alkohol ihre Kehle hinab, nahm ihr den bitteren Sperma-Geschmack und motivierte sie dazu ihren Körper in Lenns Richtung zu wenden, ihn mit ihren dunklen Augen zu fixieren und schwach die Mundwinkel zu heben. "Wahrheit? Oder Pflicht?" Herausfordernd wurde ihr Blick auf einmal. So, dass er gar keine andere Chance hatte, als sich auf das Spiel einzulassen.
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06.11.2016 21:53 |
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Lenn Damien Parker
Unregistered
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RE: DROOG PUB
Jeder der Lenn kannte, wusste, dass er schlechte Laune bekam, wenn etwas absolut nicht so lief, wie er sich das vorstellte. Das momentan so ziemlich alles aus seinen Händen glitt, was er vorher probiert hatte zu kontrollieren und was ihm auch gut getan hatte, das setzte ihm schwer zu. April sprach kein Wort mit ihm, er hatte sich ihr wenigstens erklären wollen, einen sauberen Abschluss finden wollen. Er hatte ihr doch nicht schon wieder so weh tun wollen, das hatte sie nicht verdient und er wollte das tun, was schon lange überfällig war, er wollte ihr sagen, warum das zwischen den beiden nicht klappte aber keine Chance. Da konnte er noch so oft versuchen, sie nach der Arbeit abzufangen, sie anzusprechen, wenn sie ankam, sie zeigte ihm die kalte Schulter und erinnerte sich, wie Stur seine Exfrau sein konnte, wenn sie verletzt worden war. Und Emma? Bei der musste er auf Abstand gehen. Er hatte sie abgewiesen und er wusste, sie würde ihren Körper und ihre Blicke in eine Position bringen, um ihm diese Sehnsüchtigen Blicke zu entlocken. Sie würde ihn spüren und vor allem sehen lassen, was ihm entging und das ertrug Lenn nicht. Nicht, wenn er bei April auf Granit biss und mit dem Wissen, dass das Begehren zu Emma ein großer Fehler wäre. Sie hatte gesagt, es würde nichts Ändern, weil eh alles raus war aber das stimmte nicht. April würde ihr vielleicht eher eine Chance einräumen, das alles zu Erklären und das nur, wenn die beiden keine Geheimnisse mehr teilten und Chas würde das Interesse verlieren, was er auf einmal an Emma hatte. Seine Männer angreifbar zu Wissen, dass brachte Chas Macht aber auch eine Schwachstelle. Lenn hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen, bis auf den einen Morgen, als er verschlafen hatte – aber ein Fehler reichte bei Chas schon und wenn sich das Wiederholen sollte, konnte er ahnen, dass die Strafe nicht ihn sondern viel eher Emma treffen würde. Und wenn sie die Wochen danach nur die Nachtschichten bekommen würde, damit die beiden sich nicht sehen konnten.
Zumindest blieb Lenn das Spielen aber wenn das seinem Boss auch noch auffallen würde, dann wäre er geliefert. Das ging nämlich noch weniger. Als Lenn also das Gefühl hatte, er würde selbst von Chas ins Visier genommen, mied er die Casinos. Er ging davon aus, dass sich das schnell legte und das Chas nur überprüfen wollte, dass Lenn das wirklich alles regelte, wenn er die Frauen auch in dem Striplokal mied. Wäre Lenn ja auch schön doof, in dem Club seines Chefs seinen Worten nicht folge zu leisten. Dankbar war er über die Aufträge, die sich in den umliegenden Stadtteilen befanden und ein paar Tage ein Hotelzimmer zu sehen, statt seine eigene Wohnung. Diese gemeinsame Zeit mit Emma hier drinnen, die hing verdammt nochmal in der Luft und mehr noch. Das letzte Mal als die beiden hier miteinander geschlafen hatten, war da so viel mehr als nur Bettgeflüster – und ja verdammt, er wusste das, jetzt.
An diesem Abend war er aber hier und weil er keine Lust hatte, irgendwem in die Arme zu laufen, der ihn an seine Arbeit oder aber seine Dummheiten erinnerte, schüttete er hier den Whiskey in sich hinein. Das war nur eine schlechte Ablenkung statt der Spieltisch aber was blieb ihm anderes? Ein paar Runden hatte er an dem Automaten in der Ecke mit zocken verbracht aber das war nicht dasselbe. Man kannte Lenn zwar auch hier, denn wenn man in dem Job arbeitete, wie er, dann sprach sich das in so einer kleinen Gegend herum. Zumindest die Zwilichtigen Gestalten mussten Respekt vor ihm haben, selbst wenn er sich abseits seines Ganggebietes bewegte. Die Frau, die nun aber den Platz neben ihm aufsuchte, die hatte er noch nicht gesehen und es dauerte etwas, bis er gewillt war, den Kopf zu heben. Erstens war er eigentlich eher weniger der Typ Mann, der eine Frau dazu nutzte, sich von einer anderen Abzulenken – dafür gab es Poker – und sie war auch eigentlich nicht sein Typ. So düster und abgedreht? Das Schrie nach Ärger aber weil er auch einfach froh war, dass sein Kopf aus dem tief gezogen wurde, trat da dieser Ansatz eines Lächelns auf seinem Gesicht auf. „ Huch, das hab ich lange nicht mehr gespielt und da man sich von einem Fremden nicht in die Pflicht nehmen lassen sollte, Wahrheit.“ Seine Augen musterten die fremde Frau, selbst Wahrheit war bei ihm ein heißes Thema und es blieb nicht aus, dass er sich zu seiner vollen Größe auf dem Barhocker aufrichtete, das konnte immerhin auch eine Falle sein. Der Schein trügte immer und Lenn war auch immer auf genau das Vorbereitet. „ Du kommst nicht von hier? Auch die Wahrheit zu Wissen kann bei manchen Menschen verdammt gefährlich sein.“ Immerhin sandte er schon eine unterschwellige Warnung, dass sie sich ihre Frage wohl überlegen sollte.
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07.11.2016 00:46 |
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Ellie Mae Rose
Unregistered
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RE: DROOG PUB
Die Lippen von Ellie hoben sich zu einem schwachen Lächeln, als der Mann neben ihr sich aufrichtete und dabei nicht abgeneigt auf ihre Frage einging, denn genau das hatte sie damit bezwecken wollen: Dass er interessiert genug war, dank ihrer durchaus ungewöhnlichen Kontaktaufnahme, um sich mit ihr auseinander zu setzen. Das war der erste, wichtige Schritt und für sie eine stille Aufforderung einen weiteren Barhocker heran zu ziehen, um sich selber, dicht neben ihm, darauf zu setzen. "Wahrheit", wiederholte sie leise seine Entscheidung, ließ zu, dass das Lächeln auf ihrem Gesicht ein wenig deutlicher wurde, aber anstatt ihn mit einer Frage zu konfrontieren, schüttelte sie erst den Kopf. "Nein, ich komme nicht von hier. Ich bin in Los Angeles geboren und ich habe auch die ersten sechs Jahre meines Lebens hier gewohnt, aber dann sind meine Eltern umgezogen, in die Südstaaten. Nach Louisiana, Nähe New Orleans, da kommen sie eigentlich her. Meine Großeltern haben damals immer noch dort gewohnt, jetzt sind sie tot." Ganz direkt sah sie ihm in die Augen, musterte lange sein Gesicht, ehe sie den Kopf ein wenig zur Seite lehnte. "Ich mag keinen Smalltalk. Es interessiert mich nicht, wie du heißt, wie alt du bist oder wo du seit wann lebst, ich finde das sehr nichts-sagend und irrelevant." Dass sie Lenn, dessen Namen sie sowieso schon kannte, damit wohlmöglich vor den Kopf stieß wie geradeheraus sie redete, nahm Ellie in Kauf, auch wenn sie versuchte die Wogen mit einem weiteren, schwachen Lächeln sofort wieder zu glätten. "Wahrheit also. Okay. Das ist die Vorsichtige von beiden Optionen. Man riskiert nicht so viel. Auf eine Frage hin kann man immer noch lügen, auch wenn man durch seine Wahl eigentlich geschworen hat es nicht zutun, aber machen wir uns nichts vor, ich würde vermutlich niemals herausfinden, ob du mich nun belügst oder nicht. Pflicht jedoch, da gibt es nur eine Möglichkeit: Entweder man hat den Mut die Aufgabe zu erfüllen oder eben nicht. Keine Auswege. Siehst du, mit meiner ganz simplen Fragen vorhin weiß ich jetzt schon viel mehr darüber, wer du bist und wie du funktionierst, als du mit deiner. Du weißt nur, dass ich einmal umgezogen bin, aber was sagt das schon über mich aus? Du musst bessere Fragen stellen, Fremder." Mit einer fließenden Handbewegung legte Ellie Mae all ihre Haare über eine Schulter, ehe sie das Kinn ein wenig hoch reckte und noch einmal das markante, männliche Gesicht von Lenn lange betrachtete. "Du bist also vorsichtig, durchdacht wohlmöglich. Und du hast etwas zu verbergen." Selbstverständlich war ihr seine unterschwellige Warnung nicht entgangen. "Aber das ist okay. Jeder hat etwas zu verbergen. Ich will trotzdem herausfinden wie vorsichtig du bist, also, Wahrheit: Stell dir vor du wirst morgen sterben, würdest du in deiner letzten Nacht auf der Welt genau das tun, was du jetzt tust, oder würdest du etwas an deiner Planung ändern?"
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07.11.2016 21:02 |
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