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MIAMI
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Gus Evans
REVOLT, REBEL, RESIST!


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Beitrag #23
RE: MIAMI
Ich konnte Jamie im Moment gar nicht nah genug sein. Ich konnte ihre Wärme nicht dicht genug an meiner Brust spüren und drückte meinen Körper deshalb auch sanft gegen ihren, als sie sich neben mir auf die Matratze sinken ließ. Wie selbstverständlich zog ich meine Hand über ihr Bein, motivierte sie mit meiner Berührung dazu es an meiner Hüfte noch ein wenig höher zu schieben. "Das ist nicht verrückt", nuschelte ich gegen ihre Lippen, bevor ich sie wieder mit meinen bedeckte und ihren vertrauten Geruch einatmete. "Du hörst immer viel zu sehr auf deinen Kopf, Jamie. Hör doch einfach mal auf dein Herz." Ich wollte aber nicht, dass sie sich jetzt damit auseinander setzte, deshalb verschloss ich ihren Mund sofort wieder mit meinen Lippen und gab ihr gar nicht erst die Chance darauf zu reagieren. Viel eher versuchte ich sie von meiner Meinung zu überzeugen, indem ich meine Hand um ihre Wange legte, meine Finger sanft in ihre Haut drückte und meinen Oberkörper über sie beugte. Erst als die Spannung in ihrem Körper endlich nachließ und als ich mir sicher war, dass sie mir nicht mehr widersprechen oder sich doch von mir zurückziehen würde, gab ich ihre Lippen wieder frei und küsste stattdessen ihren Kieferknochen, ihren Hals, ihren Nacken, bis auf ihr Schlüsselbein zog ich meine Küsse hinab, bevor ich mich langsam wieder aufrichtete. Mit einem hatte sie Recht, zweifellos, aus ihrem Mund zu hören wie sehr sie immer noch in mich verliebt war, war tatsächlich schöner als jemals zuvor. Da blieben keine negativen Gefühle mehr in mir übrig, keine leise Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, dass es ein Fehler war sie so nah an mich heran zu lassen. Alles war gut. Und obwohl wir in einem Haus lagen mit einem vermeintlichen Mitglied der italienischen Mafia und Unmengen an illegalen Waffen, fühlte ich mich zum ersten Mal wirklich geborgen und sicher.
Eigentlich war das auch noch so, als ich mitten in der Nacht aufwachte, mit meinen Arm eng um Jamies Körper geschlungen. Regelmäßig hob und senkte sich ihr Brustkorb unter ihrem verträumten Atmen, es wäre so leicht gewesen einfach wieder die Augen zu schließen und diese Nacht mit ihr zu genießen, aber ich konnte einfach nicht wieder einschlafen. Eine gute halbe Stunde lag ich wach neben ihr, starrte an die Decke, ließ mir durch den Kopf gehen was ich tun konnte, um Jamie zu helfen, bis mir eine Idee kam. Was, wenn ich Fotos von den Waffen machte? Wenn wir gemeinsam diesen Mann damit erpressten? Sie könnte ihm sagen, dass ich die Fotos besaß, und dass ich ihn auffliegen lassen würde, wenn Jamie etwas geschah. Wäre das nicht eine sichere Taktik? Und mit Matt könnte sie dann reden, sobald ihre Mutter mit ihrem Liebhaber in Italien war. Weit genug entfernt, damit Matt nicht aus blinder Wut etwas tun konnte, was er später bereuen würde.
In meinem Kopf klang das wie ein todsicherer Plan, deshalb schlich ich leise um das Bett herum, griff nach Jamies Handy vom Nachttisch und bewegte mich damit auf die Tür zu. Immer wieder drehte ich mich herum, vergewisserte mich, dass sie noch schlief, bis ich ihre Schlafzimmertür wieder hinter mir zu zog und erst einmal tief durchatmete. Gut, Jamie hatte gesagt die Waffen wären unten. Auf Zehenspitzen schlich ich also die Treppe herab, Totenstille war im gesamten Haus, doch nachdem ich zwei Mal in die falschen Räume hinein gelaufen war, fand ich endlich das Zimmer, das Jamie meinte. Wie eine kleine Abstellkammer sah es aus, ganz dunkel, und auch nur durch Zufall fielen mir die großen Holzkästen im Regal auf, die hinter Eimern und Putzmitteln versteckt waren. Das musste es sein. Mein Herz schlug schwer in der Brust, als ich mich auf das Regal zubewegte, so leise wie möglich die unnötigen Dinge zur Seite schob und eine der großen Holzkästen umgriff, um sie ganz langsam heraus zu ziehen. Fast geräuschlos stellte ich sie vor mir auf dem Boden ab, hob den Deckel an und wühlte ein wenig in den Papierschnipseln, bis ich tatsächlich mit den Fingerspitzen eine riesige Schnellfeuerwaffe berührte. Fuck. Mit zitternden Händen schob ich das Papier zur Seite, deckte die Waffe auf und griff dann nach Jamies Handy, das ich in meiner Hosentasche verstaut hatte. Scheiße, wie funktionierten diese Dinger? Verwirrt tippte ich ein paar Mal auf dem Bildschirm rum, bis ich die Kamera fand, auf die Kiste zielte und ein Foto schoss, das allerdings mit einem klickenden Geräusch ausgelöst wurde. Ich gefror in meiner Position, mein Herz blieb stehen, atemlos lauschte ich auf jedes Geräusch, aber nichts. Glück gehabt.
Doch nur wenige Sekunden später sollte sich das ändern, denn als ich die Kiste wieder verschlossen hatte und sie hochheben wollte, rutschte eine meiner Hände zu früh vom Griff ab. Unter einem ohrenbetäubenden Geräusch landete sie mit Inhalt auf dem Boden, zwei große Gewehre fielen heraus, ebenso wie unzählbar viele Papierschnipsel. Und dann hörte ich auf einmal Geräusche. Laute Schritte, eine Tür knallte, jemand lief die Treppe nach unten. Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Nervös schob ich das Handy in meine Hosentasche, wollte aus dem Raum hinausstürmen, aber meine logischen Gedankengänge funktionierten vor Schock nicht richtig. Im Nachhinein würde ich mir wünschen ich hätte einfach nach einer dieser Waffen gegriffen und den Mann damit zu Boden geschlagen, doch stattdessen landete ich im Flur direkt in seinen Armen. Er schrie so laut, dass mit Sicherheit das ganze Haus von ihm geweckt wurde, holte aus, schlug mir seine Faust gegen die Wange, drückte meinen Körper gegen die Wand und würgte mir die Luft ab, während er durchgängig fluchte. Ich war wendig und ich konnte schnell rennen, ich wusste auch wie ich mich mit den nötigen Utensilien verteidigen musste, aber ich war nicht besonders muskulös oder stark. Gegen diesen breiten Mann vor mir konnte ich nichts ausrichten, außer seine Hände mit meinen Fingern zu umfassen, fest in seine Haut zu kneifen und heiser immer wieder nach Jamie zu rufen.


AUGUSTUS EVANS # 25 YEARS OLD # HOMELESS

[Bild: gus04.png]
22.10.2015 12:28
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MIAMI - Gus Evans - 11.10.2015, 18:24
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