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KRANKENHAUS
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Madison Lane
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RE: KRANKENHAUS
Über seinen Scherz grinste sie wirklich nicht, wie die alte Madison es wahrscheinlich getan hätte oder aber sie hätte ihn zumindest liebend gerne getadelt, dass gehöre hier nicht hin. Niemals aber hätte sie ihn fragend angeschaut und nicht Verstanden, was er da tat. Warum er so war, wie er war und das weil sie diesen Menschen mit seinem wunderschönen Charakter einfach nicht mehr kennen sollte. Nicht alle seine Facetten und wie die beiden einfach immer perfekt Harmoniert hatten und sich Ergänzten, wie kein anderes Paar. Davon wusste sie nichts und für Madison blieb es jemand fremdes, der allem Anschein nach einen makaberen Humor hatte. Mit zitternden Fingern nahm sie sein Handy, sie wagte es gar nicht sofort hinein zu schauen. Seitlich hielt sie es, bis sie einige Male tief Luft holte und sich dann zum ersten Mal anschaute, einige Millisekunden. Zuerst drehte sie das Bild eilig wieder, das war so Grenzenlos komisch und beängstigend doch wo sollte sie am besten beginnen, wenn nicht bei dem Offensichtlichen? Dem, dem sie direkt Glauben schenken konnte und wo sie sich auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen musste. Eine Weile passierte nichts, die Frau auf dem Bett fühlte sich so fremd zu dem Bild in dem Handy, sie schüttelte den Kopf oder verzog die Lippen um Sicher sein zu können, das war keine Lüge oder Illusion sondern sie selber. Ihr Herz raste und dann ging sie einen Schritt zu weit, indem sie wirklich zwei Bilder der beiden auf dem Display öffnete und es dann auf die Bettdecke drehte. Sich die Sicht darauf nahm. Wie konnte das sein? Sie sah sich nicht da mit ihm am Strand, ihm begeistert einen Kuss aufdrückend. Sie wusste nichts davon, dass Matt sich einen Scherz erlaubt hatte, sie ausgetrickst, endlich ein Kuss Bild mit ihr haben zu wollen und heimlich geknipst hatte. Das sie ihn danach in den Sand geworfen und bestraft hatte, auf die ganz eigene, liebevolle Art und Weise der beiden. Das war in ihren Augen nicht sie, auch wenn das Aussehen etwas anderes sagte. Madison Verzweifelte darüber, sie wollte sich am liebsten selber in den Kopf schauen, dagegen drücken und diese Erinnerungen irgendwo her nehmen aber da war nichts und deswegen legte sie wieder Überfordert den Kopf auf die Kissen, schob ihm behutsam das Handy hinüber und konnte nicht verhindern wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „ Ich... erkenne mich nicht. Nicht in der Kamera und nicht auf den Fotos – es... tut mir Leid.“ Wie schwer musste denn das sein, gegen das Gehirn anzukommen, mit seinem Geist? Sie schloss die Augen und ihre Nasenflügel bebten unter der Beherrschung. Sie konnte doch vor dem fremden Mann nicht in Tränen ausbrechen, der aber als ihr Ehemann doch sicher schon oft genau diese getrocknet hatte. Als Madison sich endlich gesammelt hatte, kamen ihr die einfachsten Fragen in den Sinn „ Ich habe meinen Nachnamen behalten? Da am Bettende... da steht Lane?“ Da stolperte sie über einen Erfolg, diese Dinge gingen noch – Lesen, schreiben und da horchte sie auch auf. Tattoos? Sie betrachtete ungläubig ihre Unterarme „ Ich... kann zeichnen? Arbeite... ich in der Stadt?“ Sie wusste nicht mal, dass sie sich ihren Lebenstraum verwirklicht hatte. „ Kommt meine... Familie noch? Und... was ist mit dem Rest? Gibt es noch mehr in New York? Warum bin ich hier... und nicht bei ihnen? Weshalb haben wir dann doch in... New York schon geheiratet, weil wir da noch dort gelebt hatten?“ Da war so viel aber wollte sie das alles Wissen? Denn eigentlich, er Erzählte von einem Leben, das klang wie die Beschreibung eines anderen. Nichts ließ sie darauf schließen, für den Mann, der da gerade saß und sie besser kannte als sie sich selber, ihre Heimat hinter sich gelassen hatte – mit dem größten Vergnügen. Der Unfall... an den sie sich nicht Erinnerte, der ließ sie dazu durchringen auch endlich... ihn etwas zu Fragen „ Geht es dir... gut? Hast du alles gut überstanden? War ich so... ein Gedankenloser Mensch? Gehörte Alkohol so zu meinem Leben?“ Er hatte es auf der Hochzeit erwähnt „ War ich deswegen nicht angeschnallt?“ Da war so viel, da waren 32 Jahre an Fragen aber als er sich danach erkundigte, ob er alles richtig machte und ihr Anbot was zu tun, betrachtete sie ihn lange und dann das Fenster dahinter. „ Der Arzt hat gesagt, wenn ich viel darüber Rede, gerade jetzt und vieles... so Erlebe, dann würde die Erinnerung wieder kommen aber wenn ich das alles von dir weiß und sie kommt nicht wieder, dann... komme ich mir fremd vor. In mir. Das komme ich zumindest jetzt. Ich kenne... diese Frau da auf dem Bild nicht und deine Frau kenne ich auch nicht. Was... hätte deine Frau, Madison – also ich früher gewollt? Was denkst du?“ konnte sie ihm diese Frage stellen ohne ihn zu Überfordern? Das war nicht seine Entscheidung, die wollte sie nicht, sie wollte die von der Frau die sie gewesen war um sich ein Bild davon zu machen, ob sie jemals so denken würde wie sie.
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21.09.2015 22:03 |
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RE: KRANKENHAUS - Madison Lane - 21.09.2015 22:03
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