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KRANKENHAUS
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Madison Lane
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RE: KRANKENHAUS
Im nach hinein würde Madison die Frage nicht mehr beantworten können, ob sie die Stimme oder die liebevollen Berührungen von Matt während des Komas wirklich wahrnahm. Sonst würde man das Wissen ja weitergeben können aber es half ihr tatsächlich. In dem Zustand zwischen Schlaf und vollkommenem Nichts gab es immer wieder eine Verbindung zu der Welt, zu der sie sich alleine keinen Zutritt verschaffen konnte. Wie als wollte sie durch eine Tür gehen, die ihr aber verschlossen blieb und sie nicht genug Kraft hatte, um sie zu öffnen. Ihr Körper war zu schwach, ihr Geist war zu schwach und trotzdem hatte sie irgendwo sicher den Willen. Sonst hätte sie vielleicht schon aufgegeben. Vielleicht hatte dieser Willen etwas damit zu tun, dass ihr Mann jeden Tag zu ihr kam und irgendwas zu ihren Bewusstlosen Körper sagte und ihre Finger streichelte. Was genau er sagte, verstand sie nicht aber es war ein angenehmer Ton und sie wollte doch Wissen wo das herkam. Nach vier Wochen war der Tag gekommen, an dem ihr Inneres sich dazu Entschied und auch der Rest mitspielen konnte, zu erwachen. Sicher kam ihr das nicht als bewusste Entscheidung in den Sinn, sie hatte auch kein Mitspracherecht, als sich in ihr begann etwas anders anzufühlen. Zum Beispiel konnte sie den Kuss von Matt als Berührung an ihrem Kopf lokalisieren, wohingegen das sonst immer nur warme Gesten in ihr Nichts von irgendwoher waren. Da war etwas oder irgendjemand in ihrer Welt, ganz weit fern und es begann ein langer Sprint bis dahin, dass sie erst ihren kleinen Finger nur einen Millimeter bewegte. Das sie ihre Augenlider einmal etwas mehr zusammendrückte und sich nur ihre Wimpern kaum merklich bewegten. Sie war da! Sie existierte noch! Dieses Nichts war so verwirrend gewesen, zwischenzeitlich. Warum war ihr Geist noch verwirrt, wenn sie Tod wäre? Und wo ging es noch hin? War es das, was alle als Himmel bezeichneten? Aber nein, sie schien doch noch mal eine Chance zu bekommen, genau so fühlte sich das an, als sie das erste Mal nur die Augen öffnete ohne ein Wort sagen zu können oder sich zu bewegen. Der Unfall hatte in ihrem Gesicht Narben hinterlassen, viele Knochen und Organe waren in Mitleidenschaft gezogen worden aber das wusste sie alles nicht. Schmerzen fühlte sie auch nicht. Deswegen war es ihr auch absolut Schleierhaft, warum sie in diesem weißen Zimmer lag mit einem fremden Menschen bei sich. Mehr noch, es machte ihr Angst.
Da sie noch gar nicht hörte, hörte sie auch nicht was der Mensch sagte, der sich in dem Raum mit ihr aufhielt – nur als andere Leute in weißen Kitteln in ihr Zimmer stürmten, ahnte sie, dass er Hilfe gerufen hatte. Aber für wen denn und warum? Viel eher glichen die vier Wochen Koma einem zu tiefen Schlaf nach einer krassen Feier. Jeder fasste sie an, um den Puls oder Fieber zu messen. Um ihr die Geräte vom Mund zu entfernen. Um neue Dinge anzuschließen. Wenn sie es gekonnt hätte, hätte sie sich gewehrt aber die aufkommende Panik in ihr konnte man nur in ihrem Gesicht sehen. Bis sie wieder ruhig gestellt wurde, um sie nicht zu Überfordern und die Medikamente den schwachen Geist wieder zum schlafen zwangen. Diesmal den Schlaf, den sie kannte und aus dem sie auch normal wieder erwachen könnte. Beim nächsten Mal, wo Madison die Augen öffnete war der Fremde Mensch noch immer bei ihr. Erwartungsvoll sah er sie an. Wenigstens konnte sie diesmal ein „ Stopp.“ Aussprechen, als er ihr nahe kommen wollte. Was wollte er denn von ihr? War er Übergeschnappt? „ Wo bin ich... und wer sind Sie? Was machen sie hier?“ Ihr Herz schlug schwer, was zur Hölle war denn da los gewesen? Noch immer war sie nicht in der Lage sich selber zu Bewegen. Momentan noch fehlten ihr jegliche Erinnerungen an ihr bisheriges dasein. Jetzt würde sie ihm gerade noch nicht mal beantworten können, was für ein Jahr sie schrieben oder aber das sie in Los Angeles waren. Nicht mal an ihren eigenen Namen konnte sie sich gerade Erinnern.
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20.09.2015 18:47 |
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RE: KRANKENHAUS - Madison Lane - 20.09.2015 18:47
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