RE: MOLOTOV'S
Noah wurde mit seinen Worten Zeuge eines verdammt seltener Augenblickes, denn Haily war aufgeschlossen und lustig. Sie strotzte vor Lebensfreude und Abenteuerlust und man rechnete nie damit, irgendwas würde sie zum stillstand bringen können aber wenn man ihr so ein Kompliment an ihr Wesen machte, wie er es tat, dann wurde sie ganz Still und sah auf ihre Füße und reagierte so untypisch für ihr Wesen mit Verlegenheit. Möglicherweise wirklich wie ein Fabelwesen, was durch das Aussprechen ihrer Art auf sich selber Aufmerksam wurde und dann ganz natürlich Scheu war. Es hielt sogar einige Sekunden an, bis sich dann erst wieder das typische Lächeln auf ihrem Gesicht einbrannte. „ Ich hoffe, du findest raus, wer du bist und wie du das Glück auch in dir selber finden kannst – ich helfe dir natürlich so gut ich kann aber das ist so ein Ding, wie mit dieser Tattoo Sache, das spürt man irgendwann und dann geht das Gefühl auch nie wieder weg. Noah du bist ein unfassbar großartiger Mensch und ich finde es ganz furchtbar Traurig, dass du das selber nicht ganz genauso sehen kannst. Ich mag deine Art, ich mag es den Tag mit dir zu Verbringen und auch die Nächte. Deine Ausstrahlung hat eine ganz tolle Wirkung auf mich. Du schaffst es, dass ich mich mit mir im Einklang fühle, ich kann dir nicht sagen warum das so ist oder woran das liegt und ich bin auch ganz schlecht darin, Charaktereigenschaften zu benennen weil ich finde, dann gibt man Dingen einen Namen, die gar keinen Namen haben weil jeder Mensch so Individuell ist. Vielleicht solltest du dich aber auch einfach Entspannen und fallen lassen, du machst dir Gedanken und es fallen dir Sachen auf, die ich mir nicht zu Herzen nehmen würde und du bist ganz darauf Bedacht, dass es anderen gut geht. Das ist eine ganz fabelhafte Einstellung und sehr Ehrenhaft aber alle Menschen die dir am Herzen liegen, die sollten genauso darauf achten, dass hier drin auch alles perfekt ist.“ und sie tippte auf sein Herz. Haily mochte so ernst gar nicht gern Reden aber das war angebracht und weil der Alkohol in perfekten Zusammenspiel mit dem LSD wirkte, konnte sie auch so tiefgreifende Worte in den Mund nehmen. „ Alle Wirken Glücklich und ich bin auch Frei und Unabhängig, ich will nicht ins Detail gehen aber lass dich davon nicht nur blenden – auch da gibt es mal Tage, an denen du Zweifel hast oder es einem nicht so gut geht.“ Haily versuchte immer mit Händen und Füßen diese Tage von sich fern zu halten, wenn sie kamen, gingen auch diese mit körperlichem Schmerz einher und sie schob es auf eine Grippe oder so aber wenn sie nur einmal ehrlich zu sich wäre, wüsste sie, dass da noch Sachen in ihrem Leben oder ihrer Vergangenheit waren, die ihr Gemüt trüben konnten und das da Ängste waren, vor der Zukunft, wenn man Alt und Grau war genauso wie Sehnsüchte, manchmal nach ein paar mehr Sicherheiten. Nicht, dass diese ihr Leben bestimmten aber einen kleinen Teil ihrer Welt hatten sie für sich Beansprucht. Während des Redens hatte sie dennoch durchweg ein Lächeln auf ihren Lippen und weil sie diese komischen Gedanken am besten mit menschlicher Nähe gänzlich los wurde, drückte sie Noah an sich und weil er gerade so gut roch und das mit seiner Freundin ja irgendwie allem Anschein nach doch offen war – ein bisschen – gab sie ihm einen Kuss auf seine Brust an der Stelle wo das Herz saß. Bis sie in seinen Armen zusammen schreckte, weil der Soundcheck los ging – so arg, dass seine Arme um seinen Hals lagen und ihre Beine sich um seine Hüften klammerten. Hatte sie sich erschrocken! Was sie nicht hinderte, danach zu lachen, den Kopf auf seiner Schulter aufliegend „ Holla – kein Wunder das man sich da weh tut und wie ein Stier durch die Gegend rennt. Ich würde vor Schreck auch rum rennen wie ein kopfloses Huhn.“ Langsam ließ sie von ihm ab. Die anderen Interessierten sie gar nicht obwohl sie sich wohl nicht vor Lachen halten konnten, sollten sie doch. Was Haily aber Unterschätzen sollte, dass einige dieses Fabelwesen heute noch auf die Probe im Pit stellen wollten und sie würde die Flucht auf die Theke ergreifen, ab dem Augenblick, wo es ihr zu viel wurde. Immerhin gab ihr der Barkeeper Asyl, denn sie fragte natürlich vorher, ob sie im Schneidersitz darauf hocken durfte – raus wollte sie nicht weil erstens Noah das Konzert genießen sollte und das würde er nicht, wenn er sah, sie würde einfach abhauen und die Musik an sich die fesselte sie absolut. Mit großen Augen fixierte sie den Sänger und mit leicht geöffneten Lippen, völlig in den Bann davon gerissen, wie er die Worte herausschrie. Das war Überwältigend für sie, die sie das noch nie gesehen hatte und das nun auf Acid und ja, auch leicht angetrunken.
|| LOSING HERSELF » 25 YEARS OLD » DIFFUS ||
Just remember to laugh as much as you cry,
and I promise you will find yourself when you are least expecting it.
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