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SANTA BARBARA
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
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Registriert seit: Jun 2015
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RE: SANTA BARBARA
Emotionslos nahm ich die Reaktion von Summer hin, die ich natürlich auch irgendwo nachvollziehen konnte. Das hier war bestimmt nicht das erste Mal, dass ich mit meiner harten, direkten, aber ehrlichen Art aneckte und damit eine Auseinandersetzung provozierte, doch ihr hätte ich tatsächlich mehr Stärke zugetraut, als so beleidigt ihrer Wut Ausdruck zu verleihen und einfach den Raum zu verlassen. Egal wie sie versuchte sich zu rechtfertigen, ich glaubte weiterhin, dass ich mit meiner Einschätzung ihrer Selbst mitten ins Schwarze traf und dass sie gerade deshalb in diesem Moment vor mir floh. Weil sie nicht bereit war sich ihre Schwäche selber einzugestehen. Aber bitte, wenn sie das so wollte. Im ersten Moment ärgerte ich mich wieder über meine körperliche Einschränkung und darüber, dass es mir einfach nicht fähig war ihr zu folgen und mich ihrer Sicherheit zu vergewissern, aber als ich kein Motorengeräusch von draußen wahrnahm und mir dementsprechend auch klar war, dass sie nicht mit dem Auto davon fuhr, beruhigte ich mich ein wenig. Stattdessen tat ich genau das, was Summers Wut vermutlich nur noch mehr schüren würde, wenn sie denn hier wäre: Wieder versuchte ich mich unter Schmerzen aufzurichten. Immer wieder, immer mehr. Erneut trieb ich meinen Körper bis ans Äußerste, was mir dank der starken Schmerztablette sogar etwas leichter fiel, als vorhin. Und nach einer knappen Stunde der Anstrengung und des Schweißes schaffte ich es sogar bis auf meine Füße. Mit einer Hand stützte ich mich an der Wand ab, den Oberkörper vor Schwäche ein wenig nach vorne gebeugt, aber ich stand. Und ich konnte mich bewegen.
Den Überblick über die Zeit hatte ich komplett verloren, aber als Summer auf einmal aus der Dunkelheit vor mir erschien, hatte ich es sogar bis nach draußen geschafft. Die Tür zu unserem Zimmer war weit geöffnet und ich lehnte davor an der Wand, mit einer Zigarette zwischen meinen Fingern, blies langsam den Rauch in die Luft aus und fixierte ihren schmalen Körper, während sie auf mich zukam. Ich hatte keine Ahnung, ob sie mich erneut für mein rücksichtsloses Verhalten verfluchen würde, aber bevor sie dazu kam, erhob ich meine Stimme und würgte ihr damit jedes tadelnde Wort bereits im Hals ab. "Egal wie du dich siehst oder wie ich dich sehe, es läuft auf eine Sache hinaus: Jemand hat dir Unrecht getan. Jemand hat dich nicht so behandelt wie du es verdienst und das beschäftigt dich auch nach Jahren noch so sehr, dass du mit niemandem darüber sprichst. Gibst du mir darin wenigstens Recht?" Ich wartete nicht einmal auf eine Antwort, ehe ich mit vor Schmerzen zusammen gepressten Kiefern meinen Arm hinter den Rücken streckte und aus meinem Hosenbund die Waffe heraus holte, die eben noch auf dem Nachttisch lag. Motivierend hielt ich den Griff in ihre Richtung. "Hol dir zurück, was dir gehört. Zeig ihm wie es sich anfühlt, wenn man von jemandem so verletzt und degradiert wird. Beweis ihm, wer von euch beiden wirklich der Stärkere ist. Das bist du dir schuldig." Mit der anderen Hand hob ich langsam die Zigarette wieder zu meinen Lippen und zog tief den Rauch in meine Lungen.
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
![[Bild: chas01.png]](https://i.postimg.cc/9Q6PrBYh/chas01.png)
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07.09.2015 00:28 |
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