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SANTA BARBARA
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Charles Thompson
REFUSE TO LOSE
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RE: SANTA BARBARA
Wieder konnte ich es nicht verhindern, dass ein Lachen meine Lippen verließ, was letztendlich in einem schmerzhaften Gefühl über meiner linken Brust resultierte. "Gangster-Braut, hm?", fragte ich dennoch, ein wenig zerknirscht, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht. "Das gefällt mir. Und den Job machst du anscheinend auch besser, als den eines Escorts." Provokativ zog ich meine Augenbraue nach oben, aber bevor sie es sich noch anders überlegte und mir die kleine, schmerzlindernde Tablette doch nicht geben wollte, nahm ich sie ihr lieber schnell aus der Hand und schob sie zwischen meine Lippen. Weil Summer mir sicher auch auf Nachfrage nichts von ihrem Bier abgegeben hätte, was ja bekanntermaßen blutverdünnend wirkte, griff ich von selber nach der Flasche Wasser neben meinem Bett und trank davon einen großen Schluck nach. "Ja, richtig, ich glaube du hast mir schonmal erzählt von deiner pickligen und vor allem vorlauten Jugend. Dann hab ich ja jetzt auch ein Bild zu den älteren Jungs, die sich dir angenommen haben." Vorsichtig lehnte ich meinen Kopf wieder gegen das Bett, betrachtete kurz unsicher von der Seite ihr Gesicht, aber schloss dann vor Ermüdung die Augen. Die einzigen Freunde dieser Art also, vielleicht sollte ich mich nicht darauf einstellen, dass wir einander nochmal wieder sahen, nachdem sie mit Matt oder Kilian gesprochen und von unserer gemeinsamen Vergangenheit erfahren hatte. Umso mehr Grund diese Nähe jetzt völlig auszukosten und sie so lang wie möglich davon abzuhalten sich mit einem von ihnen zu treffen. Und während ich mit geschlossenen Augen hier im Bett lag, dabei spürte wie Summer meinen Arm streichelte, fiel mir auch auf, dass wir einander vorher noch nie so berührt hatten. Nicht so grundlos. Entweder lief es zweifellos auf Sex hinaus, wenn wir uns so anfassten, oder aber wir lagen nach dem Geschlechtsverkehr einfach nur nackt übereinander, aber nie- das hier. Nie so. Und trotzdem setzte ich selber in diesem Moment ebenfalls meine Finger langsam in Bewegung, streichelte sanft über die nackte Haut an ihrem Knie. Meine Augen öffneten sich erst wieder, als Summer nach einer Erklärung für Brookes Verhalten bat und ich ihr Gesicht erneut von der Seite betrachtete. "Ich bin nicht wirklich dafür bekannt etwas für jemand anderen zu riskieren, aus reiner Nächstenliebe. Kein Geld, keine Geschäfte und schon gar nicht mein Leben. Brooke weiß das. Und sie denkt - weil ich mich zwischen euch gestellt hab - dass ich in etwa das Gleiche für dich empfinde, wie sie für mich empfindet." Ganz bewusst ließ ich das so im Raum stehen, schließlich ging es zu diesem Zeitpunkt nur um Brookes Motivation. Zumindest zielte die Frage von Summer nur darauf ab. "Sie meint, dass es dann ähnlich wäre wie bei ihr und mir damals. Wir waren ein Paar, sie musste New York verlassen und- hatte keine andere Wahl, als zu gehen. Sie wäre gerne bei mir geblieben, konnte aber nicht. Jetzt denkt sie für mich wäre es genauso, mit dir, wenn ich in den Knast gehen würde." Man konnte mir zumindest nicht vorwerfen, dass ich Summer je angelogen hätte, auch wenn ich nicht dumm war und genau wusste, welche offenen Fragen ich damit im Raum stehen ließ. Um mich selber vor diesen Fragen zu schützen, legte ich meinen Kopf wieder in den Nacken, starrte gegen die Decke über uns und auf den Ventilator, der dort oben befestigt war, um uns mit ein wenig kalter Luft zu versorgen. Eine gefühlte Ewigkeit verfolgte ich ihn im Kreis mit meinen Augen, ehe ich wieder zur Seite sah und auch mit meiner Hand in der Bewegung inne hielt. "Was ist deine Geschichte, Summer? Warum bist du so wie du bist? Warum bist du damals mit 16 weggelaufen? Und wovor fliehst du, mit deinen ganzen Umzügen?" Ich richtete langsam meinen Kopf wieder etwas auf und wandte ihn noch etwas mehr in ihre Richtung. "Es ist dir so unfassbar wichtig deine Autonomie zu wahren, deinen Willen durchzusetzen und- stark zu sein. Warum? Wer hat dich so degradiert, dass du jetzt krampfhaft an deiner Freiheit und Selbstständigkeit festhältst? Selbst wenn das heißt, dass du dafür dein Leben riskieren oder dich unnötigen Gefahren aussetzen musst."
CHARLES LUCAS THOMPSON # 34 YEARS OLD # CRIMINAL
![[Bild: chas01.png]](https://i.postimg.cc/9Q6PrBYh/chas01.png)
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04.09.2015 19:48 |
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